Wie schaffen sie das? Analysen zu Fluchtursachen und Flüchtlings-Migration

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Krista Ritter
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1 Wie schaffen sie das? Analysen zu Fluchtursachen und Flüchtlings-Migration Fachtag Geographie Hannover Prof. Dr. Andreas Dittmann Institut für Geographie Justus-Liebig-Universität Gießen

2 Ausgangsthese Der Nahe und Mittlere Osten zerfällt. Die Grenzen, so wie man sie bisher kannte, existieren nicht mehr. Der aktuelle Staatszerfall ist die Konsequenz des Zusammenwirkens von vier Faktoren: kolonialer Einflussnahme europäischer Staaten seit Anfang des 20. Jahrhunderts, Zerschlagung regionaler Mächte, der Arabellionen, der Karriere des sog. Islamischen Staates.

3 Hypothese - Prognose Die Familien- und Sozialstruktur der aktuellen Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Eritrea lassen darauf schließen, dass die derzeitigen Fluchtbewegungen nur ein Beginn sind, also der sekundäre (familiäre) Flüchtlingszustrom erst noch kommt (Migration caused Migration).

Süddeutsche Zeitung, 02.11.2016 Frankfurter Allgemeine, 28.10.

2016 Frankfurter Allgemeine, 25.10.2016 Stuttgarter Nachrichten, 20.11.

4 Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine, Frankfurter Allgemeine, Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine, Stuttgarter Nachrichten, Tagesschau.de, Spiegel Online, Heute.de, Spiegel Online,

5 BAMF (2015) Aktuelle Zahlen zu Asyl, Dezember 2015

6 BAMF (2016) Aktuelle Zahlen zu Asyl, Dezember 2016

8 Der Flüchtlingszustrom ebbt schon ab. Klischees im Migrationsdiskurs: Auslöser der Flüchtlingskrise war die Pauschal-Einladung durch die Bundeskanzlerin. Es kommen überwiegend junge unverheiratete Männer. Alle wollen hauptsächlich nach Deutschland. Es sind Tausende von unbegleiteten Minderjährigen unterwegs. Es kommen überwiegend Ärzte und Akademiker. Die meisten Flüchtlinge wollen sobald wie möglich wieder zurück.

9 -uns html

10 First time asylum applicants, EU-28 January 2014 Dezember

11 First time asylum applicants, EU-28 January 2014 November

12 Die Welt /Das-sind-die-neuen- Syrer-in-Deutschland.html

14 Provokante Erweiterungsthese Die so genannte Flüchtlingskrise ist vor allem eine Krise um die Kenntnis der Fluchtursachen! Viele interessieren diese aber nicht mehr so sehr; wichtiger erscheinen vor allem drei Fragen: wie viele kommen da noch? wie sieht es mit dem Familiennachzug aus? und wann kehren sie wieder zurück?

15 Quelle: A. Dittmann,Geographische Rundschau 10/2014, S. 57

16 Ibtimes.co.uk,

17 dailymail.co.uk,

18 Quelle: A. Dittmann, Geographische Rundschau 10/2014, S. 56

20 Stand:

21 Stand:

22 aus: Der Spiegel 33/2015, S.90

23 Stand 12. Nov. 2015

24 Stand 2. Sept. 2016

25 Stand 2. Nov. 2016

26 Hauptgründe für die Karriere des IS 1. Demographische Entwicklung in der MENA-Region 2. Zerschlagung des Irak ohne anschließenden Wiederaufbau 3. Ausgefallene Integration der Sunniten im Irak 4. Ambivalente Rolle des Westens im Syrien-Konflikt 5. Völliges Politikversagen der größten Nahost-Dilettanten der letzten 50 Jahre

28 Hurriyet Daily News, ABCNews, Süddeutsche, Welt.de, TIME, T-online.de, Hurriyet Daily News, Deutschlandfunk,

42 Apamea, Syrien aus: Casana, J. (2015): Satellite Imagery-Based Analysis of Archaeological Looting in Syria. Near Eastern Archaeology 78(3): S.144

43 Apamea, Syrien aus: Casana, J. (2015): Satellite Imagery-Based Analysis of Archaeological Looting in Syria. Near Eastern Archaeology 78(3): S.144

45 Nimrud,

46 aus: Casana, J. (2015): Satellite Imagery-Based Analysis of Archaeological Looting in Syria. Near Eastern Archaeology 78(3): S.146

47 Liste der IS-Provokationen Genozid an Ungläubigen (v. a. Jesiden), Christenverfolgung und Zerstörung von Kirchen und Klöstern, inszenierte Hinrichtungen von westlichen Journalisten, öffentlichkeitswirksames Köpfen - von z. B. Kopten Drohung, das Mittelmeer mit Flüchtlingsbooten zu überfluten Drohung mit Anschlägen in Europa Zerstörung von Kulturerbe

48 Was wollen die IS-Terroristen? - sterben! - für den Islam den Martyrertod in einer apokalyptischen Endzeitschlacht - im Hadith erwähnt - in der Ebene von Dabiq in Nord-Syrien - Kampf gegen die Rumi - und gegen schiitische Widersacher aus dem Osten - unter Führung von Daddschal

49 ا ل تاق و س عاو ا اىيعوز لا اوو ا س و و ب ا لا ا امو وا او بو ا سب فايا اخوو إ اوو اي اج ا وو اي لوو ا س ا ام ل اوو لوو ا ياوو ر وا اهووا س ا لا اري لا ا ال وو فاوو اس تا اصوو ف س اا اوو ال س وو و ا وو س با اي ا اوو اوباوو اي ا س عوو ل ا اوووما ا س ل عوو ق قاوو ت ا اج فاياق س ا م اا م ان ا ل او ع للا ا ل ق اخ ي با ايو ا اج اوباو اي ا إ ا ا سق او فاي قاو ت قا اج فايا ا ا ث ث ا ل لاي ب ع للا ا ا اي اج وابا س اول اقياوا ث وث اج وا اف اضوا س و ا ا س ا ا ع للا اولا افيايح س ث ث ا ل ل افيا ان وابا س فايا افيايح ان ا ااطا اطي يع ا [ Hadith Nummer:2897

50 Der Spiegel 28/2016 S. 89

51 Was will die Zivilbevölkerung? - weg! - zuerst die Wohlhabenden - dann die Familienoberhäupter der Ärmeren - dann deren Familien

53 $ European passports $ 500$ 650$ 400$ $ 4000$ 50$ 300$ 300$ 250$ 800$

55 Ausbildung und Qualifikation von Migranten aus Syrien (Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen) Akademiker (Ph.5, Diplom Business men 242 Technische Berufe 92 ungelernte Handwerker 191 Studenten 120 Schüler 122 keine Ausbildung 311 keine Angaben 209 Gesamt (n = 1516) Quelle: Institut f. Geographie, JLU, Gießen

56 Ausbildung und Qualifikation von Migranten aus Afghanistan (Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen) Akademiker (Ph.5, Diplom...) 2 Business men 141 Technische Berufe 80 ungelernte Handwerker 291 Studenten 20 Schüler 399 keine Ausbildung 134 keine Angaben 9 Gesamt (n = 1076) Quelle: Institut f. Geographie, JLU, Gießen

57 Ausbildung und Qualifikation von Migranten aus Eritrea (Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen) Akademiker (Ph.5, Diplom...) - Business men 8 Technische Berufe 122 ungelernte Handwerker 271 Studenten (6) Schüler 22 keine Ausbildung 234 keine Angaben 32 Gesamt (n = 741) Quelle: Institut f. Geographie, JLU, Gießen

58 Sozialstruktur der Flüchtenden Syrien: zunächst männliche Familien- Oberhäupter, dann Familiennachzug Afghanistan: überwiegend junge Männer (meist ohne Familiennachzugsoptionen) Eritrea: junge Männer und Frauen als Flucht vor Militärdiktatur (langfristig anhaltender Trend)

59 Nato Russland Türkei? Al-Qaida Al-Nusra Bashar al- Assad Libanon? Saudi- Arabien IS ISIS Iran direkte Bekämpfung indirekte Bekämpfung direkte Unterstützung indirekte Unterstützung

60 Danke für die Aufmerksamkeit!

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