Kirche. Macht. Politik?
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- Magdalena Heidrich
- vor 6 Jahren
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1 1. Einleitung: Jesuanischer Hintersinn 2. Macht Kirche Politik? 3. Macht Politik Kirche? 4. Kirche, Politik und Macht? 1
2 1. Einleitung: Jesuanischer Hintersinn 2
3 1. Einleitung: Jesuanischer Hintersinn 3
4 1. Einleitung: Jesuanischer Hintersinn These: Kirche ist immer politisch, und sie kann nicht anders. Aber wenn sie sich recht versteht, verzichtet sie darauf, Politik zu machen, also herrschen zu wollen. Am mächtigsten freilich ist sie, wennsie durch ihr politisches Handeln von sich selbst weg auf den hin verweist, der ihr Grund und Namen gibt. 4
5 2. Macht Kirche Politik? polity Bereich der Aushandlung von Ordnungen Politik politics Handeln im Kontext von Herrschaftserwerb und erhalt policy Ziele und Gestaltung der gemeinsamen Ordnungen
6 3. Macht Politik Kirche? Integration von Glaube und Empirie im Kirchenbegriff: im Glauben zugänglich dogmatisch: verkündigte, in Christus verborgene Kirche, wer dazu gehört, weiß Gott allein, für sie allein gilt: eine, heilig, allgemein, apostolisch ethisch: Zusammenschluss zu Handlungsgemeinschaften, für die Verkündigungs, (Bildungs)handeln sowie die symbolische Vergegenwärtigung der Zuwendung Gottes (Taufe, Gerechtigkeitshandeln) und der Gemeinschaft in Gott (Abendmahl, Solidaritätshandeln) charakteristisch sind empirisch erfassbar juridisch: rechtliche Verfassung als Organisationen zum Zweck der Verstetigung des christlichen Handelns in Gemeinschaft und zur angemessenen Verteilung der Lasten dieser Verstetigung 6
7 3. Macht Politik Kirche? Pointen eines theologischen Kirchenverständnisses: sichtbare Handlungen und Organisationen der Kirche sind wichtig und immer wieder am Kriterium des Evangeliums zu prüfen doch Kirche geht in sichtbaren Handlungen und Organisationen niemals auf daher müssen Christinnen und Christen immer für wechselseitige theologische Kritik offen sein daher sind auch die Organisationen der Kirche kein Selbstzweck die Begrenzung der Organisationszwecke auf Organisationserhalt oder die Instrumentalisierung für politische Zwecke sind daher ausgeschlossen 7
8 4. Kirche, Politik und Macht? Macht Möglichkeit wirksamer, kommunikativ vermittelter sozialer Gestaltung Herrschaft Chance, für eine Anweisung Gehorsam zu finden Unterdrückung Herrschaft durch Zwang oder Manipulation Gewalt Ausübung oder Androhung physischer Schädigung 8
9 4. Kirche, Politik und Macht? Kirche hat es mit politischem Handeln und damit mit Macht, nicht aber mit politischer Herrschaft zu tun sie betätigt sich in der pluralistischen Zivilgesellschaft Der Staat hat es mit legitimer Herrschaft zu tun er ist auf zivilgesellschaftliche Gruppierungen, Strömungen und Prozesse angewiesen auch zur Bearbeitung religiöser und weltanschaulicher Fragen 9
10 4. Kirche, Politik und Macht? Zum Beispiel: Theologische Argumente für eine Politik starker Nachhaltigkeit: Orientierung an einer bestimmten Gestalt des guten Lebens Genüge und erfülltes Leben im Dienst am Nächsten: Affinität zu suffizienzorientiertem Lebensstil Orientierung an einer spezifischen Auffassung von Gerechtigkeit: Gerechtigkeit als Perspektivübernahme im Interesse der Entrechteten Affinität zu sozialökologischer Nachhaltigkeit in Raum und Zeit Orientierung an einer bestimmten Auffassung der Natur Natur als Moment der Schöpfung, deren Teil auch wir sind Affinität zu starker Nachhaltigkeit (Bewahrung auch ohne Nutzen) 10
11 4. Kirche, Politik und Macht? Ausgießung des Heiligen Geistes Anthonis van Dyck ( ) Kompositionsstudie 11
(Charta Oecumenica, Selbstverpflichtung Gemeinsam zur Einheit im Glauben berufen) Bild: ACK
Wir verpflichten uns, in der Kraft des Heiligen Geistes auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi in dem einen Glauben hinzuwirken, die ihren Ausdruck in der gegenseitig anerkannten Taufe und in
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