Aktives Portfoliomanagement durch Teilnahme am Regelenergiemarkt Praxisbeispiel Niederlande
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- Catharina Holzmann
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1 Aktives Portfoliomanagement durch Teilnahme am Regelenergiemarkt Praxisbeispiel Niederlande Internationaler ETG-Kongress 2003, Hamburg Tuncay Türkucar Co-Autoren: Joost Muusze, Christian Hewicker, Dr. Hans-Helmut Graf KEMA Consulting 18-Nov-03 Proprietary 1
2 Agenda Analyse der Regelenergiebeschaffung in Deutschland Internationaler Vergleich der Regelenergiemärkte Beteiligung am Regelenergiemarkt am Beispiel eines niederländischen Unternehmens Zusammenfassung und Empfehlungen 18-Nov-03 Proprietary 2
3 Organisation des Regelenergiemarktes am Beispiel von E.ON Netz Anbieter von PRL mit Zuschlag Anbieter von SRL mit Zuschlag Anbieter von MRL mit Zuschlag Vergütung für Vorhaltung Vorhaltung, automatischer Einsatz durch PR-System Vergütung f. Vorhaltung (LP) und abgerufener Arbeit (CP) Vorhaltung und Einsatz durch SR-System Vergütung f. Vorhaltung (LP) und abgerufener Arbeit (CP) Vorhaltung, Abruf durch ÜNB ÜNB System und Market Operator Vorhaltung von Regelleistung als Systemdienstleistung Leistungskomponente in NN-Entgelt Vergütung bzw. Entgelt für Bilanzkreisabweichungen (aktueller AP) Regelenergie für Bilanzausgleich Netzkunden Bilanzkreisverantwortlicher LP: Leistungspreis AP: Arbeitspreis CP: Clearingpreis 18-Nov-03 Proprietary 4
4 Präqualifikationsverfahren Festlegung und Nachweis der technischen und organisatorischen Notwendigkeiten und Gegebenheiten:! Losgrößen (>30 MW, Tendenz fallend?)! Informationserfordernisse und -anbindung! Aktivierungsgeschwindigkeit! Zeit- / Arbeitsverfügbarkeit (100%)! Zeiträume für Angebot (min. 4 Std. - bzw. HT/NT Regelung)! Fristen der Angebotsabgabe! Umsetzung der organisatorischen Anforderungen 18-Nov-03 Proprietary 5
5 Analyse Regelenergiemarkt gemäß BKartA bzw. Monitoringbericht Hohe Preise für Regelenergie! Bsp. RWE: 150 % Preisanstieg für PRL; % für SRL binnen eines Jahres!Preisanstieg der Übertragungsnetzentgelte aufgrund der Leistungspreise der Regelleistung! Überhöhte Arbeitspreise der Sekundär- und Minutenreservebeschaffung führen zu hohen Preisen für den Bilanzausgleich Geringe Anzahl Anbieter von Regelenergie Mit ÜNB konzernmäßig verbundene Kraftwerke jeweils die größten Anbieter in der Regelzone 18-Nov-03 Proprietary 6
6 Analyse der Angebotssituation Bisher wenig Beteiligung von Erzeugern/Händlern der Stadtwerke Mögliche Gründe! Randbedingungen durch Präqualifikation?! Produkte (Preis/Aufwandverhältnis) nicht attraktiv?! Rückgriff auf Kraftwerksleistung aus Pool (Organisation)?! Fehlende Prozessunterstützung (Systeme)?! Unzureichende Informationsbereitstellung durch ÜNB? 18-Nov-03 Proprietary 7
7 Regelenergiemarkt - Potenziale Aktive Beteiligung ermöglicht bessere Informationen vom Regelenergiemarkt! Inputs für die Vermeidung der Inanspruchnahme von Regelenergie (Reduzierung der BK-Abweichungen)! Potenziale für Intraday-Handel durch Ermittlung von Online- Preis-Informationen für BK-Abweichungen Voraussetzungen! Ausreichendes Kraftwerksportfolio (ggf. vergrößern durch Kooperationen)! Anbieten am Regelenergiemarkt! BK-Optimierung durch Einbeziehung von Sub-BK! Online-Verfügbarkeit von Preisinformationen! System zum Ermitteln und Überwachen von Online-Preis- Informationen der Abweichungen der Regelgebietsbilanz 18-Nov-03 Proprietary 8
8 Regelenergiemarkt - Internationaler Vergleich DE FR GB NL NO AU SW Fahrplanänderungen Vortag 1 6 h (viermal pro Tag) 1 h 1 h 1 h 1:45 h 2:30 h Angebot LP Angebot AP Vor Spotmarkt - - Vor Spotmarkt Nach Spotmarkt - Losgrößen 30 MW 10 MW - 5 MW 25 MW MW 10 MW 18-Nov-03 Proprietary 11
9 Beteiligung am Regelenergiemarkt Beispiel NL Motivation:! Hohe Preise für BK-Abweichungen! Einblick in die Systemlast (Überdeckung / Unterdeckung)! Aktive Beteiligung am Regelenergiemarkt 18-Nov-03 Proprietary 12
10 Regelenergiemarkt in den Niederlanden TenneT verwendet eine Kombination von! Day-ahead/Intraday Market (Regelenergiemarkt) und! 250 MW gesicherte Verträge TenneT veröffentlicht kontinuierlich verfügbare Kapazitäten und Preise des Regelenergiemarktes im Internet ( 18-Nov-03 Proprietary 13
11 Vergleich: Deutschland / Niederlande Angebot Losgrößen Informationsanbindung Veröffentlichung der eingereichten Angebote Veröffentlichung der Preise für Bilanzkreisabweichungen Veröffentlichung der Regelleistung Veröffentlichung des eingesetzten Bedarfs Bereitstellungszeitraum der Produkte Preisstellung Preisänderung Deutschland Nur präqualifizierte Anbieter > 30 MW SRL: Einsatz und Kontrolle vom ÜNB MRL: Fahrplanaustausch nach Ausschreibung täglich (MRL), halbjährlich (PRL, SRL) BKV-Verrechnungspreise nach Monatsablauf Benötigte Leistung nach Ausschreibung nach Monatsablauf je nach ÜNB von 4 Std. bis HT-NT Zeit Einheitspreis für gesamtes Los mit Angebot täglich (MRL), halbjährlich (PRL, SRL) Niederlande Angebotszwang aller freien Kapazität > 60 MW > 5 MW Einsatz vom TSO (Delta Signal -> Sekundärregelung Anbieter) manuell Preise täglich in Vorschau grob in 100 MW Stufen sortiert nach Tagesablauf Verfügbare Leistung täglich in Vorschau ½ Std. verzögert ¼ Std. Splitting der Preise in einzelne Angebote (> 5MW) nach Angebotsabgabe mit 2 Std. Vorlauf 18-Nov-03 Proprietary 16
12 Schaffung der Voraussetzungen für die Teilnahme am Regelenergiemarkt Vergrößerung der Erzeugungskapazität (teilweise durch Kooperationen) Machbarkeitstudie durch KEMA für die Teilnahme am Regelenergiemarkt von TenneT Implementierung eines Realtime-Monitor- Systems und einer Kraftwerkseinsatzoptimierung (Tertiärregelung) in Zusammenarbeit mit KEMA 18-Nov-03 Proprietary 17
13 Implementierung des Realtime- Monitor-Systems Input-Informationen (Voraussetzungen) des Real Time Monitors! Eigene Angebote (Gestückelte Angebote)! Regelsignal bzw. Abruf des ÜNB Output-Informationen des Real Time Monitors! Real Time Abweichung des Gesamtsystems! Preisinformationen für Abweichungen actual demand offered bids actual figures estimated selected bids = actual imbalance price countdown to end of pte 18-Nov-03 Proprietary 18
14 Implementierung eines Realtime- Monitor-Systems Realtime-Monitor zeigt im Echtzeitmodus ein Diagramm, das alle vier Sekunden aktualisiert wird; dargestellt werden u.a.:! Angebote des Erzeugers (Kapazität)! Höchster Preis der eigenen eingesetzten Angebote (automatisch)! Entwicklung von Bedarf und Preis! Tagesberichte (automatisch) Amortisationszeit für Beschaffung und Implementierung des Systems < 2 Monate 18-Nov-03 Proprietary 19
15 Zusammenfassung Empfehlungen für Regelenergiemarkt in DE Möglichkeiten für eine weitere Verbesserung des deutschen Regelenergiesystems:! Trennung des Leistungspreises (Vorhaltepreis) als Optionsmarkt vom Regelenergiemarkt! Freie Teilnahme am Regelenergiemarkt für alle verfügbaren und technisch qualifizierten Anbieter! Reduzierung der Losgrößen! Verkürzung der Fahrplanfristen (Zulassung von Intraday Handel und/oder Einführung eines Marktes für Stundenreserve)! Schaffung eines einheitlichen Regelenergiemarktes 18-Nov-03 Proprietary 20
16 Zusammenfassung Teilnahme am deutschen Regelenergiemarkt Folgende Fragestellungen sind zu analysieren:! Ist der verfügbare Kraftwerkspark für die Teilnahme am Regelenergiemarkt geeignet?! Wie kann durch Kooperationen die Erzeugungskapazität erweitert werden?! Welche Online-Informationen werden benötigt, um Risikomanagement und Gewinnoptimierung zu ermöglichen?! Wie kann ggf. ein Online-Realtime-Monitor die notwendige Preisinformation für die Kraftwerkseinsatzoptimierung liefern? 18-Nov-03 Proprietary 21
17 Vielen Dank! Tuncay Türkucar KEMA Consulting GmbH Dechenstraße 10, Bonn, Tel Mobile Nov-03 Proprietary 22
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