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Frieda Sommer
vor 6 Jahren
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1 Infrastructure & Cities Sector Hintergrund- Information München, 17. Juli 2013 Siemens macht Tunnel sicher Tunnel gehören für Millionen Urlauber zu den zeitsparendsten aber auch den bedrohlichsten Abschnitten ihrer Reise in den Sommerurlaub. Jedes Jahr kommen neue unterirdische Bauwerke hinzu, die Berge, Wasserwege oder schwieriges Terrain umgehen und für flüssigen Verkehr sorgen. Gleichzeitig verstören Berichte über Staus und Unfälle in Tunneln die Reisenden. Neben dem für viele unheimlichen Gefühl, sich von Millionen Tonnen Erd- oder Gesteinsmassen umgeben zu wissen, ist die Bedrohung real, bei einem Brand in eine Notfallsituation zu kommen. Doch der Bedarf an Tunneln steigt, denn ein reibungslos funktionierendes Verkehrsnetz ist ausschlaggebend für die wirtschaftliche Gesundheit von Regionen und Staaten gab es in der Europäischen Union mehr als 1000 Tunnel, die über 500 Meter lang sind. Dazu kommen weitere 200 Tunnel in der Schweiz und 300 in Norwegen, insgesamt mehr als Allein durch die Schweizer Alpentunnel Gotthard, San Bernardino, Großer St. Bernhard und Simplon rollten 2012 laut Schweizerischer Verkehrszählung rund zehn Millionen Kraftfahrzeuge. Weltweit geht der Trend zu immer längeren Tunneln: Längen von fünf Kilometern oder mehr sind nicht außergewöhnlich Integration als Schlüssel Siemens bietet die Technik für komplexe Tunnelumgebungen an. Sie gewährleistet die reibungslose Interaktion zwischen den Subsystemen. Diese integrierten Sicherheitslösungen kombiniert mit umfangreichen Services verbessern die Ereignisdetektion, begrenzen Schäden und schützen wichtige Betriebssysteme. Eines der ersten Tunnelprojekte von Siemens war vor rund 30 Jahren der 15 Kilometer lange Arlberg-Haupttunnel in Tirol. Seitdem hat Siemens so viele Tunnel auf der Welt technisch ausgerüstet, dass sie aneinandergereiht mehr als 500 Kilometer lang wären. Siemens AG Wittelsbacherplatz 2, München, Deutschland Corporate Communications and Government Affairs Leitung: Stephan Heimbach Infrastructure & Cities Sector Wittelsbacherplatz München Deutschland Seite 1/5

2 Augenmerk auf Sicherheit Sicherheit ist das zentrale Thema bei Planung und Bau der Tunnel. Bis 2014, in Ausnahmefällen bis 2019, müssen nach einer EU-Richtlinie alle wichtigen Straßentunnel Minimalstandards erfüllen. Zudem müssen bereits relativ kurze bestehende oder geplante Tunnel ab 500 Meter Länge mit einem Verkehrsaufkommen von Kraftfahrzeugen pro Tag und Richtung mit zwei Röhren gebaut werden. Um die Sicherheitsstandards zu erhöhen, führen Verkehrsclubs auch laufend Tests durch. Dabei werden ungefähr 30 Tunnel in ganz Europa verglichen. Die Tunnelanlagen mit den höchsten Sicherheitsstandards bilden die Messlatte Ziel ist es, alle Anlagen diesen Standards anzupassen. Nach ADAC-Angaben sollen europaweit bis 2019 etwa sieben Milliarden Euro für die Tunnelnachrüstung investiert werden. Das geschieht entweder durch den Bau zweiter Röhren, eine Generalsanierung oder durch die Ausstattung mit neuesten Sicherheitsanlagen. Jeder Tunnel ist ein Einzelfall Tunnel haben ihre ganz eigenen, einzigartigen Sicherheitsanforderungen, je nach Standort, Auslegung, Höhe und Verkehrsvolumen und -muster. Tunnelsicherheit muss immer mehrere Aspekte verbessern: Staus reduzieren und sogenannte Ereignisse (vor allem Brände) verhindern und deren Folgen eindämmen. Smart gegen den Tunnelstau Siemens-Tunneltechnik passt die Verkehrsleitung automatisch an Straßenverkehrsaufkommen und Wetterlage an und hilft so, die Zahl der Staus zu reduzieren, die Verkehrsströme besser zu leiten und die Sicherheit in den Tunneln zu erhöhen. Weltweit hat Siemens zusammengenommen mehr als 500 Kilometer Straßentunnel mit Verkehrstechnik ausgerüstet. Das Hirn des Tunnels In der Tunnelleitzentrale laufen alle Informationen zusammen über den Betrieb im Tunnel ebenso wie über das Verkehrsgeschehen. Von dort aus werden die Zustände aller technischen Anlagen der Tunnel sowie die Verkehrslage überwacht. Dazu gehören Kameraüberwachung, automatische Gefahrenerkennung, Schadstoffmessungen sowie Kommunikations- und Alarmsysteme. Seite 2/5

3 Automatischer Alarm Über ein automatisches Videoerkennungssystem werden Fahrzeuge, die angehalten haben oder entgegen der Fahrtrichtung fahren, sowie Fußgänger, plötzliche Geschwindigkeitsänderungen bei den Fahrzeugen und Staus, aber auch Fremdkörper auf der Fahrbahn erkannt. Ein Alarmsystem aktiviert daraufhin automatisch das Notrufsignal in der Leitzentrale, woraufhin Maßnahmen eingeleitet werden können. Saubere Luft Neben dem Videoerkennungssystem kann ein integriertes Detektionssystem auch Rauch oder den Anstieg des Kohlenmonoxidgehalts erkennen. Beleuchtungs- und Ventilationssysteme kontrollieren mit Sensoren die Sichtverhältnisse, die Luftqualität sowie Veränderungen außerhalb des Tunnels. Werden Grenzwerte überschritten, kann das System den Tunnel automatisch sperren. Immer informiert Ein Kommunikationssystem ermöglicht Sicherheits- und Warninformationen für die Autofahrer über Wechselverkehrszeichen. Die Systeme erfassen automatisch Verkehrsaufkommen und Wetterverhältnisse und passen die elektronischen Verkehrsschilder an die Verhältnisse an. So kann etwa die Höchstgeschwindigkeit gesenkt, Warnhinweise für Staugefahr angezeigt, Standstreifen für den Verkehr freigegeben oder Verkehrsströme durch Wechselwegweisungsschilder von überlasteten auf aufnahmefähige Strecken umgeleitet werden. Tunnelsicherheit beginnt vor dem Tunnel Bisher standen die Sicherheitssysteme im Tunnel selbst im Fokus. In Zukunft wird es jedoch darum gehen, Gefahrenherde zu identifizieren, bevor sie die Röhre erreichen. Forscher von Siemens haben im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts (SKRIBT - Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen) Frühwarnsysteme auf Basis innovativer Detektions-Technologien erdacht und erfolgreich getestet. Sie kombinieren Videobilder mit Wärmebildtechnik. So können sie feststellen, ob Fahrzeugteile gefährlich überhitzen. Ein Bildverarbeitungsprogramm für Überwachungskameras identifiziert dabei ein vorbeifahrendes Fahrzeug als Lastwagen und verwandelt das segmentierte zweidimensionale Bild mit neu entwickelten Algorithmen in ein 3D- Modell des Fahrzeugs. Darin erkennt es brandanfällige Teile wie Räder, Bremsen, Achsen und Motor. Seite 3/5

4 Rauch und Hitze Bei Bränden ist die schnelle Lokalisierung des Brandorts ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die effiziente Schadensbegrenzung in Tunneln. Video- und Raucherkennungssysteme der neuesten Generation bilden eine erste Verteidigungslinie für den Tunnelbetrieb. Die Systeme verbessern die Risikoanalyse von Tunnelbetreibern und Interventionskräften, weil sie wertvolle Informationen über die Raucheigenschaften und Veränderungen im Tunnel erfassen. Wärmemeldesysteme wie der FibroLaser von Siemens ergänzen die Videoanalytik. Diese Systeme übernehmen von Videokameras im Tunnel (die möglicherweise vom Rauch eingehüllt sind), oder von Rauchmeldern. Sie zeigen den Ort sowie die Ausbreitungsrichtung und Größe des Brandes exakt an. Das sind wichtige Informationen, um die Rauchabführung und Brandbekämpfung entsprechend einzuleiten und die Rettung im Tunnel zu erleichtern. Zusatzinfos zu FibroLaser III In Straßentunneln verwirbeln starke Winde von bis zu 10 Metern/Sekunde Rauch und heiße Gase, so dass die maximalen Temperaturen nicht am Ort des Brandherdes auftreten. Hier misst das linienförmige Wärmemeldesystem FibroLaser III schnell und präzise auf einer maximalen Messlänge von bis zu zweimal zehn Kilometern. Die schnellere Messleistung ist durch bis zu 1000 Alarmzonen möglich. Jede Alarmzone kann auf unterschiedliche Alarmkriterien konfiguriert und zur Steuerung diverser Funktionen wie Alarmelemente, Lüftung oder Licht verwendet werden. So lokalisiert FibroLaser III die Brandquelle und aktiviert die Videoüberwachung, Ventilation und das Löschsystem. FibroLaserIII erkennt die Größe und Ausbreitungsrichtung des Brandes. Dies sind Informationen, die für schnelles und richtiges Handeln der Feuerwehr entscheidend sind. Mit über 2000 installierten Kilometern Messkabel und über 1200 Kontrollern in Betrieb ist das FibroLaser-System von Siemens das erfolgreichste linienförmige Wärmemeldesystem auf dem Markt. Das System besitzt eine 100 Prozent wartungsfreie Sensortechnologie, sowie Immunität des optischen Systems gegen Schmutz, Staub, Feuchtigkeit, korrosive Atmosphären, elektromagnetische Felder und radioaktive Strahlung. Weitere Informationen zum Thema Tunnelsicherheit unter Seite 4/5

5 Folgen Sie uns auf Twitter: Der Siemens-Sektor Infrastructure & Cities (München) mit rund Mitarbeitern bietet nachhaltige Technologien für urbane Ballungsräume und deren Infrastrukturen. Dazu gehören Produkte, Systeme und Lösungen für intelligentes Verkehrsmanagement, Schienenverkehr, Smart Grids, energieeffiziente Gebäude und Sicherheitslösungen. Der Sektor setzt sich aus den Divisionen Building Technologies, Low and Medium Voltage, Mobility and Logistics, Rail Systems und Smart Grid zusammen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter Seite 5/5

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