Lernen an Stationen Schritt für Schritt

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1 Tilman Dreher Lernen an Stationen Schritt für Schritt Sachunterricht individuell gestalten

2 2013 Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH, Braunschweig Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne Einwilligung gescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Auf verschiedenen Seiten dieses Buches befinden sich Verweise (Links) auf Internet-Adressen. Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle wird die Haftung für die Inhalte der externen Seiten aus geschlossen. Für den Inhalt dieser externen Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Sollten Sie dabei auf kostenpflichtige, illegale oder anstößige Inhalte treffen, so bedauern wir dies ausdrücklich und bitten Sie, uns um gehend per davon in Kenntnis zu setzen, damit beim Nachdruck der Verweis gelöscht wird. Druck A 1 / Jahr 2013 Redaktion: Dr. Heike Bütow Herstellung: Heike Freese; PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig Satz und technische Umsetzung: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig Fotos: Tilman Dreher, Wangen Illustrationen: Barbara Schneider-Rank, Bremen Druck und Bindung: westermann druck GmbH, Braunschweig ISBN

3 Inhalt Vorwort Grundlagen Lernstationen entwickeln Schritt für Schritt Vorbereitung Planung und Herstellung der Stationen Bingo die praktische Methodensammlung Sachtexte selbst erstellen Mit Sachtexten arbeiten Verarbeitung durch Frage-Antwort-Spiele Wichtige Informationen eines Textes erfassen Schlüsselbegriffe eines Textes finden Namen und Begriffe selbstständig erlernen Namen und Begriffe üben und vertiefen Weitere Tipps und Tricks für die Praxis Organisation Motivation Rahmengestaltung Kopiervorlagen Anhang Literaturverzeichnis

4 Kopiervorlagenverzeichnis Kopiervorlage 1: Arbeitspass Verkehrserziehung Kopiervorlage 2: Arbeitspass Hunde Kopiervorlage 3: Arbeitspass Feuer Kopiervorlage 4: Ablauf der Stationen (KV 5a und 5b) zum Thema Getreide Kopiervorlage 5: Arbeitspass Getreide Kopiervorlage 6: Themenübersicht Kopiervorlage 7: Themenplakat Dinosaurier Kopiervorlage 8: Stationenübersicht Kopiervorlage 9: Wörterliste und Schablonen Kopiervorlage 10: Fußballquiz, Methode Nr Kopiervorlage 11: Spielplan für Auf und Ab, Methode Nr Kopiervorlage 12: Kreislabyrinth, Methode Nr Kopiervorlage 13: Dechiffrierscheibe für Geheimschrift, Methode Nr Kopiervorlage 14: Wortknoten, Methode Nr Kopiervorlage 15: Buchstabengitter, Methode Nr Kopiervorlage 16: Buchstaben-Labyrinth, Methode Nr Kopiervorlage 17: Durchgestrichen, Methode Nr Kopiervorlage 18: Schiffe versenken, Methode Nr Anhangverzeichnis Herstellungsanleitung für Stationenwimpel, Kartenhalter und Ablagekorb für das Material Mögliche Quizfragen für die Methode Nr. 43 Rätsel erster Buchstabe Mögliche Quizfragen für die Methode Nr. 43 Rätsel letzter Buchstabe Sonstiges Material Bezugsadressen

5 Vorwort Das Lernen an Stationen hat in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen. Keine Lehrkraft, die das Lernen an Stationen nicht einmal ausprobiert hat, keine pädagogische Zeitschrift, die nicht regelmäßig Anregungen und Ideen für Deutsch-, Mathematik- oder Sachunterrichts-Stationen anbietet. Zudem haben sich viele Verlage in einem wahren Begeisterungssturm für die Möglichkeiten der Arbeit mit Lern-Stationen auf den Weg gemacht und zu jedem erdenklichen Sach thema fertige Lern-Werkstätten ausgearbeitet. Das Lernen an Stationen hat sich seinen Platz innerhalb des Offenen Unterrichts gesichert und wird vielfach durchgeführt. Und trotzdem ein klein wenig ist die Begeisterung abgeflaut haben die Lehrkräfte registriert, dass viele Lernstationen nur aus einer Unmenge an Kopien bestehen und der Lernzuwachs an den einzelnen Stationen nicht unbedingt sichtbar wird. Darüber hinaus ist es für die Lehrenden oftmals schwer zu überschauen, ob alle Schülerinnen und Schüler ihre (Pflicht-) Aufgaben ernsthaft erledigt haben oder sich nur so durch die Aufgaben mogeln. Viele Lehrkräfte bemängeln, dass die starken Schülerinnen und Schüler durch die Strukturierung der Stationen in ihrem Lerneifer begrenzt werden, während die schwachen Kinder oftmals schon damit überfordert sind, zu entscheiden, mit welcher Station sie beginnen sollen. Deutlich wird diese Stagnation auch dadurch, dass ein Großteil der Literatur zum Thema Lernen an Stationen 10 bis 20 Jahre alt ist (exemplarisch sollen hierfür Bauer 1997, Hegele 1998 oder Gieth 2001 stehen). Nur wenige Autoren sind dem Thema bis heute treu geblieben bzw. erweitern es den gegebenen pädagogischen Umständen entsprechend (z. B. Bauer 2009). An dieser Stelle bedarf es eines Innehaltens. Das Lernen an Stationen ist in seiner Organisation um ein Vielfaches aufwändiger als gemeinhin gedacht wird. Um eine ganzheitliche, multisensorische, methodisch abwechslungsreiche und lernintensive Vielfalt an Stationen vorzubereiten, bedarf es mehr als einer Kopiervorlage. Man braucht Struktur, Ordnung und sehr viel Zeit für die Planung und Umsetzung. Zudem bedarf es einer großen Auswahl an Methoden und Lernspielen, um die Inhalte der einzelnen Stationen zu vertiefen und dauerhaft zu sichern. So sehr ich die Schaffensfreude der Lern- Stationen- Hersteller bewundere, so sehr bemängele ich auch die häufig zu einfache Verarbeitung der Lerninhalte. Wenn ich als Lehrer das Lernen an Stationen sinnvoll und effektiv anwenden will, bleibt mir letztendlich nichts anderes übrig, als die Lernstationen selbst zu entwickeln. Das bedeutet, dass ich selbst Sach- und Informationstexte schreiben, Experimente, Bastelarbeiten und Bestimmungsübungen finden und die methodische Verarbeitung der einzelnen Stationen eigenständig aussuchen muss. Wenn ich doch mal die eine oder andere fertige Station übernehmen kann, ist es gut. Den Großteil der Stationen werde ich aber selbst erarbeiten müssen. Erst dann ist gewährleistet, dass das Thema inhaltlich schlüssig und aus einem Guss bei den Schülerinnen und Schülern ankommt. Erst dann ist sicher gestellt, dass die methodische Verarbeitung auch auf die einzelnen Stationen zugeschnitten ist und fächerverbindende Aspekte integriert sind. Erst dann ist es letztendlich möglich, die Lernstationen individuell auf meine Schüler zuzuschneiden und auf deren Vorlieben, ihre konkreten Stärken und Schwächen einzugehen. Denn niemand anderer als der Lehrer selbst weiß, was seine Kinder inhaltlich interessiert, wie sie lernen und wo sie in ihrer Entwicklung stehen. Dies kann bei keiner gekauften Lernstation gewährleistet sein. Dieses Buch versucht, die Herstellung von eigenen Lernstationen schrittweise zu erklären. Zusätzlich werden insgesamt über 100 Methoden und Lernspiele vorgestellt, die dazu geeignet sind, die Inhalte der Stationen zu erarbeiten, zu vertiefen und kognitiv abzusichern. 5

6 Mit dieser Grundlage sollte es möglich sein, seinen Schülern inhaltlich tiefgründige und methodisch intensiv verarbeitete Lernstationen anzubieten. Im ersten Kapitel werden begriffliche Grundlagen gelegt: Was bedeutet Lernen an Stationen, wie ist es aufgebaut, worin liegen Chancen, Vorteile und Schwierigkeiten. Das zweite Kapitel greift die Konkretisierung von Lernstationen auf und führt über die Vorbereitung und Planung schrittweise zur Herstellung der einzelnen Stationen. Im anschließenden dritten Kapitel werden die notwendigen Methoden und Lernspiele vorgestellt, um eine Vertiefung der Lerninhalte beim Lernen an Stationen zu erreichen. Dieser Fundus an Lernspielen und Methoden kann übrigens für den gesamten Grundschulunterricht bereichernd sein. Er hilft dabei, Lesetexte selbst zu erstellen und zu verarbeiten, Zuordnungen (z. B. Name und Bilder von Frühblühern) zu erlernen und zu wiederholen und Zusammenfassungen aus Sachtexten zu erstellen. Jede Methode wird im gleichen Schema beschrieben: Name: Name des Lernspiels geeignet für: EA (Einzelarbeit), PA (Partnerarbeit), GA (Gruppenarbeit) Material: Für das Spiel benötigtes Material (außer Stifte und Papier bzw. Heft, das bei fast allen Spielen benötigt wird) Spielverlauf: Beschreibung des Spiels Arbeits- So kann den Schülerinnen und Schülern das Lernspiel erklärt werden anweisung (steht bei den meisten Spielen dabei). Diese Formulierungen sind nur als für Schüler: Vorschlag gedacht und müssen im konkreten Fall noch angepasst werden. Sätze in Kursiv-Schrift bedeuten, dass hier noch eine konkrete Überschrift oder Ergänzung eingefügt werden muss. Beispiel: Bei Bedarf wird das Lernspiel durch ein Beispiel aus der Praxis anschaulich erklärt. Variante(n): Weitere Variationsmöglichkeiten des Lernspiels Hinweis: Manchmal wird die Spielbeschreibung durch weitere Tipps und Hinweise zur Herstellung ergänzt. Viele der aufgeführten Lernspiele und Methoden sind weitläufig bekannt, in der Literatur häufig erwähnt und in vielen Variationen beschrieben. Sie wurden von mir für die Verwendung innerhalb des Lernens an Stationen adaptiert. Quellenangaben werden nur dort direkt bei der Methode gemacht, wo Spielbeschreibungen und Methoden von der Idee her unverändert übernommen worden sind. Quellenangaben für Methoden und Lernspiele, deren Grundidee übernommen wurde, sind im Literaturverzeichnis am Ende des Buches aufgelistet. Im abschließenden vierten Kapitel werden unter den Rubriken Organisation, Rahmengestaltung und Motivation in lockerer Folge verschiedene Tipps und Tricks aus der Praxis dargestellt, die das Lernen an Stationen einfacher, interessanter und erfolgreicher werden lassen. Hier sind noch weitere Methoden integriert, die eher den Spaß an der Sache in den Vordergrund stellen bzw. zum Abschluss einer Unterrichtseinheit und des Lernens an Stationen verwendet werden können. 6