Erhebung und Auswertung von Zeugnisnoten (Punktzahlen) der doppelten Kursstufe des Gymnasiums (G8/G9) im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2010/11
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- Mareke Buchholz
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1 Landesinstitut für Schulentwicklung Erhebung und Auswertung von Zeugnisnoten (Punktzahlen) der doppelten Kursstufe des Gymnasiums (G8/G9) im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2/11 Qualitätsentwicklung und Evaluation Schulentwicklung und empirische Bildungsforschung Bildungspläne Stuttgart - September 211
2 Erhebung und Auswertung von Zeugnisnoten (Punktzahlen) der doppelten Kursstufe des Gymnasiums (G8/G9) im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2/11 1 AUFTRAG UND KONZEPTION DER UNTERSUCHUNG ERHEBUNGS- UND STICHPROBENBEZOGENE INFORMATIONEN ERGEBNISSE DER BEFRAGUNG DIE ERGEBNISSE IM ÜBERBLICK ERGEBNISSE DES ERSTEN UND ZWEITEN HALBJAHRES IM VERGLEICH Statistische Überlegungen Gegenüberstellung der Ergebnisse des ersten und zweiten Halbjahres DIE ERGEBNISSE FÜR DIE FÄCHER DEUTSCH UND MATHEMATIK Deutsch Mathematik DIE ERGEBNISSE FÜR DIE FREMDSPRACHEN Englisch Französisch Spanisch Italienisch Latein DIE ERGEBNISSE FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTEN Biologie Chemie Physik
3 1 Auftrag und Konzeption der Untersuchung Am beauftragte das Kultusministerium das Landesinstitut für Schulentwicklung, die Schülernoten (Notenpunktzahlen) im ersten Halbjahreszeugnis der doppelten Kursstufe des Gymnasiums (G8/G9) im Schuljahr 2/211 zu erheben und eine differenzierte Notenauswertung der vierstündig belegten Fächer vorzunehmen. Ziel der Untersuchung war es, Erkenntnisse über etwaigen Handlungs- und Steuerungsbedarf nach dem ersten Halbjahr zu gewinnen 1. Am wurde ein Folgeauftrag an das Landesinstitut für Schulentwicklung erteilt, eine analoge Untersuchung auch für das zweite Halbjahr vorzunehmen. Die Ergebnisse der zweiten Erhebung werden im Folgenden vorgestellt. Im Zuge der Erhebung im ersten Halbjahr stellte sich heraus, dass einige der vierstündig belegten Fremdsprachen (Portugiesisch, Russisch, Griechisch, Hebräisch, Chinesisch, Japanisch, Türkisch) von sehr wenigen Schülerinnen und Schülern gewählt wurden. Dadurch war bereits in der letzten Erhebung keine umfassende Analyse der Schülernoten möglich. Deshalb wurde im zweiten Halbjahr auf die Erhebung der Noten in diesen Fächern verzichtet und folgende vierstündig belegte Fächer als Gegenstand der Untersuchung festgelegt: Deutsch und Mathematik, die Fremdsprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Latein, sowie die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik. 2 Erhebungs- und stichprobenbezogene Informationen Die Erhebung und Auswertung erfolgte entsprechend des ersten Durchgangs. Als Stichprobe wurden diejenigen 4 Gymnasien festgelegt, welche bereits zum ersten Halbjahr in die Erhebung einbezogen worden waren 2. Insgesamt wurden aus den beteiligten Gymnasien Noten von etwas mehr als 77 Schülerinnen und Schülern zurückgemeldet. Die Daten wurden schulweise erhoben. Wie bei der letzten Erhebung wurde auch in der vorliegenden Auswertung diesem Umstand Rechnung getragen. Um schulbezogene Effekte berücksichtigen zu können, wurden so genannte Intraklassenkorrelationen auf Schulebene berechnet. Auch bei der statistischen Bewertung der Signifikanz von Mittelwertunterschieden wurde diese hierarchische Struktur berücksichtigt. Die ermittelten Intraklassenkorrelationen für das zweite Halbjahr der Kursstufe liegen meist noch etwas unter denen der Untersuchung im Februar und variieren je nach Fach zwischen,2 (Englisch und Physik) und,7 (Chemie), sie liegen nahe bei Null und sind also gering. Eine gewisse Ausnahme bildet wie auch im letzten Durchgang Latein mit einer etwas höheren Intraklassenkorrelation von,. Dies bedeutet, dass die Unterschiedlichkeit in den Leistungsbeurteilungen maximal zu diesem Anteil (also für Latein zu %) darauf zurückgeführt werden kann, in welcher Schule sich eine Schülerin bzw. ein Schüler befindet. 1 Die Ergebnisse und weitere Informationen bezogen auf die erste Erhebung sind unter dem folgenden Link abrufbar (Zugriff am ): 2 Diese Schulen wurden vom IEA Data Processing and Research Center in Hamburg im Rahmen der Studie des Nationalen Bildungspanels (NEPS) gezogen. Die Beschreibung der Stichprobenziehung ist im Anhang der ersten Erhebung nachzulesen. 2
4 3 Ergebnisse der Befragung 3.1 Die Ergebnisse im Überblick Tabelle 1 zeigt für die zweite Erhebung die Mittelwerte der Leistungsbeurteilungen, Streuungen der Mittelwerte sowie die Anzahl derjenigen G8- und G9-Schülerinnen und Schüler, von denen Leistungsbeurteilungen des jeweiligen Faches vorliegen. Die Punktedifferenz der Mittelwerte von G8- und G9-Schülerinnen und Schülern sowie eine Bewertung der statistischen Signifikanz der Punktedifferenz (gekennzeichnet durch einen Stern hinter der Punktedifferenz) und die Effektgröße der jeweiligen Unterschiede in den Leistungsbeurteilungen sind ebenfalls aufgeführt. Tabelle 1: Leistungsbeurteilungen von G8-/G9-Schüler/-innen (und damit verbundene Informationen) Fach G8-Schüler/-innen Streuung Punktzahl (Durchschnitt) Schülerzahl G9-Schüler/-innen Streuung Punktzahl (Durchschnitt) Schülerzahl mittlere Punktedifferenz G8/G9 a Effektgröße G8/G9 (R 2 ) b Deutsch 8,92 2, ,24 2,46 427,32* <,1 Mathematik 8,18 3, ,46 3,8 428,27 <,1 Englisch 8,72 2, ,27 2, ,*,1 Französisch 9,68 2, ,83 2,64 83,16 <,1 Spanisch, 2,47 297,1 2,44 411,41 <,1 Italienisch, 2,46 91,24 2,38 143,1 <,1 Latein, 2,6 16,8 2,6 184,3,1 Biologie 8,82 2, ,76 2, ,6 <,1 Chemie 9,38 3, ,66 3,1 682,28 <,1 Physik 9,19 3, ,9 3,46 782,41 <,1 Anmerkung: bei den Differenzen können sich geringfügige rundungsbedingte Abweichungen ergeben. a Mit einem Stern gekennzeichnete Werte sind auf einem Niveau von 1 % statistisch signifikant. b Dieser Wert gibt an, inwieweit die Varianz in den Leistungsbeurteilungen insgesamt auf die Tatsache zurückzuführen ist, welcher Gruppe die Schülerinnen und Schüler (G8 bzw. G9) angehören. Der Wert kann zwischen und 1 variieren, wobei es der Konvention entspricht, bei einem Wert von,1 im statistischen Sinne von einem geringen Effekt zu sprechen, bei einem Wert von,9 von einem mittleren Effekt und ab,2 von einem großen Effekt. Der größte Unterschied zwischen den Leistungsbeurteilungen der G8- bzw. G9-Kohorte zeigt sich im Fach Englisch (, Notenpunkte), der geringste im Fach Biologie (,6 Notenpunkte). Für Deutsch und Englisch sind die gefundenen mittleren Unterschiede in den Leistungsbeurteilungen für G8- und G9-Schülerinnen und Schülern auf dem 1%-Niveau statistisch signifikant. Über alle hier aufgeführten Fächer hinweg liegt im Schnitt eine Differenz von,28 Notenpunkten vor. Die Streuung in den Leistungsbeurteilungen ist in Mathematik am größten und in den Naturwissenschaften größer als in den Sprachen. Der Effekt, der durch die Zugehörigkeit zur G8- bzw. zur G9-Kohorte erklärt wird, ist durchgängig als (sehr) gering zu betrachten (vgl. letzte Spalte in Tabelle 1). 3
5 3.2 Ergebnisse des ersten und zweiten Halbjahres im Vergleich Statistische Überlegungen Aufgrund des querschnittlichen Erhebungscharakters (keine für die Schulen zwingend vorgeschriebene Zuordnung von Individualwerten beider Erhebungszeitpunkte) können die Ergebnisse der Erhebungen des ersten und des zweiten Halbjahres nicht ohne weiteres zueinander in Beziehung gesetzt werden, da keine Informationen darüber vorliegen, inwiefern so genannte systematische Dropout-Effekte vorliegen 3. Da viele Schulen für beide Erhebungszeitpunkte denselben automatisierten Export der Daten aus den Zeugnisprogrammen vorgenommen hatten, konnten jedoch für einen Teil der Schülerinnen und Schüler (N = 134) die Notenpunkte beider Erhebungen einander zugeordnet werden und in dieser Teilstichprobe solche Schülerinnen und Schüler ermittelt werden, die zwar im ersten Halbjahr Noten erhalten hatten, im zweiten Halbjahr aber nicht mehr die jeweiligen Kurse besuchten. Bei einer näheren Betrachtung dieser Teilstichprobe zeigt sich z.b. für die Kurse Deutsch, Mathematik und Englisch, dass etwa 1 % der Schülerinnen und Schüler im zweiten Halbjahr keine Noten mehr erhielten, hiervon jeweils etwa gleich viele Personen aus den jeweiligen Kohorten. Diese Schülerinnen und Schüler haben offenbar mittlerweile die Schule verlassen. Eine Analyse der Noten dieser Teilstichprobe zum Zeitpunkt der ersten Erhebung zeigt, dass bezogen auf die Zugehörigkeit zur Schullaufbahn G8 bzw. G9 keine statistisch signifikanten Unterschiede in deren Leistungsbeurteilungen vorliegen. Dies lässt darauf schließen, dass ein Vergleich der Leistungsbeurteilungen aus beiden Erhebungszeitpunkten unter der Berücksichtigung der erhebungsbedingten Einschränkungen durchaus zulässig ist Gegenüberstellung der Ergebnisse des ersten und zweiten Halbjahres In der Erhebung des zweiten Halbjahres zeigt sich ein ähnliches Muster in den Leistungsbeurteilungen wie im ersten Halbjahr, allerdings mit dem Unterschied, dass die Differenzen zwischen G8- und G9-Leistungsbeurteilungen in fast jedem Fach geringer sind (vgl. Tabelle 2). Lediglich in Chemie bleibt die Differenz in etwa gleich (Unterschied erstes/zweites Halbjahr,26/,28 Notenpunkte zugunsten der G9-Schülerschaft) und in Biologie finden sich in der zweiten Erhebung allerdings in sehr geringem Umfang günstigere Leistungsbeurteilungen für die G8-Schülerschaft (Unterschied erstes/zweites Halbjahr:,/,6 Notenpunkte). Die größte Veränderung zeigt sich für das Fach Latein: Zeigte sich in der ersten Erhebung noch ein statistisch signifikanter Unterschied von,92 Notenpunkten zwischen den beiden Gruppen, findet sich in der zweiten Erhebung nur noch ein Unterschied von,3 Notenpunkten, der zudem nicht mehr statistisch signifikant wird. In der ersten Erhebung traten noch für fünf der untersuchten Fächer statistisch signifikante Unterschiede auf (Deutsch, Mathematik, Englisch, Latein und Physik), in der zweiten Erhebung werden nur noch die Unterschiede für zwei Fächer statistisch signifikant (Deutsch und Englisch). Auch die 3 Im Extremfall könnte sich z.b. zeigen, dass % der schwächsten G8-Schüler/-innen die Kursstufe zwischen beiden Erhebungen verlassen haben. Dann würde der mittlere Punktwert der verbleibenden G8-Schülerschaft überschätzt und fälschlicherweise ein geringerer Unterschied zwischen den Kohorten angenommen, als tatsächlich besteht. 4
6 Effektgrößen sind in der zweiten Erhebung (noch) niedriger als in der ersten Erhebung. Diese Ergebnisse sind ein Hinweis darauf, dass sich der Einfluss der Kohortenzugehörigkeit, der zum ersten Erhebungszeitpunkt schon gering war, im Laufe der Zeit noch weiter verringert. Auf eine detaillierte Rückmeldung der Werte auf Schulebene wurde in der zweiten Untersuchung verzichtet, da sich die Ergebnisse beider Erhebungen diesbezüglich kaum unterscheiden. Insgesamt erzielen auch in der zweiten Erhebung die G9-Schülerinnen und Schüler im Mittel in fast allen Fächern etwas bessere Leistungsbeurteilungen als die G8-Schülerinnen und Schüler, allerdings gibt es auch Schulen, an denen die G8-Schülerschaft höhere Leistungsbeurteilungen aufweist als die G9-Schülerschaft. Durchschnittlich en je Halbjahr und Schullaufbahn durchschnittliche Punktzahl Jahrgangsstufe, 1. Halbjahr Mittelwert G8 1. Jahrgangsstufe, 1. Halbjahr Mittelwert G9 1. Jahrgangsstufe, 2. Halbjahr Mittelwert G8 1. Jahrgangsstufe, 2. Halbjahr Mittelwert G9 Deutsch Mathematik Englisch Französisch Spanisch Italienisch Latein Biologie Chemie Physik Fach Abbildung 1: Unterschiede in den Leistungsbeurteilungen G8/G9; Jahrgangsstufe1, 1. und 2. Halbjahr Abbildung 1 und Tabelle 2 zeigen die jeweils querschnittlich ermittelten Unterschiede in den mittleren Leistungsbeurteilungen nach Fach, Kohorte und Erhebungszeitpunkt. Obwohl sich die Leistungsbeurteilungen innerhalb eines Faches zum Teil in statistisch signifikantem Ausmaß unterscheiden, wird aus beiden Darstellungen deutlich, dass sich die Leistungsbeurteilungen insgesamt innerhalb eines Faches doch sehr ähnlich sind. Am deutlichsten zeigt sich dies in Biologie: Alle erhobenen Notenpunktzahlen (bzgl. auf Kohorte und Erhebungszeitraum) bewegen sich im Bereich von 8,76 und 8,86 Notenpunkten. Bezogen auf das Gesamtkontinuum aller möglichen Leistungsbeurteilungen (-1 Notenpunkte) sind die Unterschiede also eher gering.
7 Tabelle 2: Unterschiede in den Leistungsbeurteilungen G8/G9; Jahrgangsstufe1, 1. und 2. Halbjahr 1. Jahrgangsstufe, 1. Halbjahr 1. Jahrgangsstufe, 2. Halbjahr Mittelwert G8 Mittelwert G9 Differenz G9-G8 Mittelwert G8 Mittelwert G9 Differenz G9-G8 Deutsch 8,81 9,18,37 8,92 9,24,32 Mathematik 8, 8,4,4 8,18 8,46,27 Englisch 8,67 9,32,6 8,72 9,27, Französisch 9,68 9,93,2 9,68 9,83,16 Spanisch 9,93,2,9,,1,41 Italienisch 9,96,26,3,,24,1 Latein,,97,92,,8,3 Biologie 8,86 8,86, 8,82 8,76 -,6 Chemie 9,49 9,7,26 9,38 9,66,28 Physik 9,16 9,76,6 9,19 9,9,41 Anmerkung: Bei den Differenzen können sich geringfügige rundungsbedingte Abweichungen ergeben. Aus den beiden Darstellungen (Abbildung 1 und Tabelle 2) ist ebenfalls ersichtlich, dass die geringere Differenz in den Leistungsbeurteilungen der Kohorten im zweiten Halbjahr in den meisten Fächern darauf zurückzuführen ist, dass die Beurteilungen für die G8-Kohorte im Zeitraum leicht ansteigen, während sie für die G9-Kohorte etwa gleich bleiben oder tendenziell abnehmen. Die Streuungen der Leistungsbeurteilungen (Streuungen der ersten Erhebung sind hier nicht dargestellt, sie finden sich in Tabelle 1 des ersten Berichts) nahmen im Vergleich vom ersten bis zum zweiten Halbjahr für beide Kohorten in jedem Fach leicht bzw. im Fach Chemie auch deutlich zu. Die einzige Ausnahme bilden die G8-Schülerinnen und Schüler in Latein: Hier findet sich keine Änderung bzw. eine leichte Abnahme der Streuung. Das bedeutet, dass zumindest in der Tendenz am Ende des zweiten Schulhalbjahres in jedem Fach (außer in Latein) das Notenspektrum breiter ausgeschöpft wird als am Ende des ersten Schulhalbjahres. In den weiteren Abschnitten werden die Anteile der Leistungsbeurteilungen für das zweite Schulhalbjahr in folgenden Fächern dargestellt: Deutsch und Mathematik, den Fremdsprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Latein sowie in den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik. Hierzu wird analog zur Darstellung für das erste Schulhalbjahr für jedes Fach die Verteilung der prozentualen Anteile an den erreichten Notenpunktzahlen der G8-Kohorte derjenigen der G9-Kohorte gegenübergestellt. Zum Vergleich sind in jeder Grafik jeweils links oben die Verteilungen des ersten Schulhalbjahres aufgeführt. 6
8 3.3 Die Ergebnisse für die Fächer Deutsch und Mathematik Deutsch Insgesamt ergibt sich für die G8-Gruppe ein Mittelwert von 8,92 und für die G9-Gruppe von 9,24 Notenpunkten (vgl. Tabelle 1). Die Differenz von,32 Notenpunkten ist statistisch signifikant. Die statistische Signifikanz bedeutet inhaltlich, dass sich die Mittelwerte der G8- und G9-Schüler/-innen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit tatsächlich voneinander unterscheiden und der Unterschied nicht nur zufällig zustande gekommen ist. Das Ausmaß des Unterschiedes, d.h. der Effekt, ist allerdings als eher gering zu bewerten (vgl. Tabelle1, letzte Spalte). 2 2 Deutsch G8 Deutsch G8 Deutsch G9 2 1 Deutsch G Abbildung 2: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Deutsch, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen In Deutsch findet sich in beiden Kohorten ein leichter Anstieg in den Punktzahlen von der ersten zur zweiten Erhebung. Hierbei bleibt die Differenz zwischen der G8- und der G9-Schülerschaft zugunsten der G9-Schülerschaft in der ersten Erhebung auch in der zweiten Erhebung weitestgehend erhalten (vgl. Tabelle 2). Abbildung 2 stellt die prozentuale Häufigkeit der erreichten Notenpunktzahlen für die Gruppen der G8- und G9-Schülerinnen und Schüler dar. Es zeigt sich zu beiden Erhebungszeitpunkten ein sehr ähnliches Bild hinsichtlich der Verteilungen für G8-/G9-Schülerinnen und Schüler, wobei auch in den Verteilungen die leichten Vorteile für die G9-Schülerschaft erkennbar sind. 7
9 3.3.2 Mathematik Im Durchschnitt erzielen G9-Schülerinnen und Schüler eine um,27 Notenpunkte (gerundeter Wert) bessere Leistungsbeurteilung als G8-Schülerinnen und Schüler (G8: 8,18; G9: 8,46). Dieser Unterschied ist geringer als in der Erhebung des ersten Halbjahres und auch statistisch nicht mehr signifikant (vgl. Tabelle 1). Dies lässt sich größtenteils auf die gestiegenen Leistungsbeurteilungen bei den G8-Schülerinnen und Schülern zurückführen. 2 Mathematik G8 2 Mathematik G8 Mathematik G9 2 1 Mathematik G Abbildung 3: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Mathematik, getrennt für G8- und G9-Schüler/-innen Wiederum wird in Mathematik analog zur Erhebung im ersten Halbjahr wie in keinem anderen Fach das Notenspektrum ausgeschöpft (vgl. auch die Streuung in Tabelle 1). Wie aus Abbildung 3 ersichtlich ist, findet sich in der Leistungsbeurteilung im Fach Mathematik im Gegensatz zu Deutsch eine annähernde Gleichverteilung im mittleren Notenspektrum, auch dieses Ergebnis stellt sich analog zur Verteilung des ersten Halbjahres dar. Insgesamt lassen sich weder in Bezug auf die Kohorte noch bezogen auf den Erhebungszeitpunkt große Unterschiede in den Verteilungen ausmachen. 8
10 3.4 Die Ergebnisse für die Fremdsprachen Englisch Der gefundene mittlere Unterschied in den Leistungsbeurteilungen zwischen der G8- und der G9- Kohorte ist in der zweiten Erhebung im Fach Englisch der größte (vgl. Tabelle 1). Im Mittel erzielen Schülerinnen und Schüler der G9-Gruppe eine um, Notenpunkte bessere Leistungsbeurteilung als solche der G8-Gruppe. Der mittlere erreichte Notenpunktwert liegt für die G8-Schülerschaft bei 8,72 und für die G9-Schülerschaft bei 9,27. Wie oben bereits berichtet, ist dieser Mittelwertunterschied statistisch signifikant, allerdings etwas geringer als noch zum ersten Erhebungszeitpunkt Englisch G8 Englisch G Englisch G8 Englisch G Abbildung 4: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Englisch, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen In Abbildung 4 ist zu erkennen, dass die Verteilung der Leistungsbeurteilungen im zweiten Halbjahr insgesamt etwas flacher ist als die der ersten Erhebung, d.h. die Leistungsbeurteilungen streuen etwas breiter. Die leichte Verschiebung der G9-Kurve nach rechts im Vergleich zur G8-Kohorte (d.h. die besseren Leistungsbeurteilungen der G9-Gruppe im Vergleich zur G8-Gruppe) bleibt in beiden Erhebungen erhalten. 9
11 3.4.2 Französisch Im Fach Französisch unterscheiden sich die beiden Schülerkohorten (G8 und G9) bezogen auf die Leistungsbeurteilungen wie auch in der letzten Erhebung nicht in einem statistisch signifikanten Ausmaß. Der Mittelwertunterschied beziffert sich auf,16 Notenpunkte (gerundet, vgl. Tabelle 1). Die tatsächlichen Mittelwerte der Leistungsbeurteilungen liegen bei 9,68 für die G8-Gruppe und bei 9,83 für die G9-Gruppe. Betrachtet man die Entwicklung über beide Erhebungszeitpunkte hinweg, so zeigt sich, dass sich die Leistungsbeurteilungen der G8-Schülerschaft nicht verändert haben, für die G9-Schülerschaft zeigt sich tendenziell eher ein Abfall in den Leistungsbeurteilungen (vgl. auch Tabelle 2). 2 2 Französisch G8 Französisch G9 2 1 Französisch G8 Französisch G Abbildung : Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Französisch, getrennt für G8- und G9-Schüler/-innen Bezogen auf die Verteilungen der Leistungsbeurteilungen der G8- und der G9-Schülerschaft (s. Abbildung ) ist für beide Erhebungszeitpunkte erkennbar, dass nur geringfügige Unterschiede bestehen: Über fast die gesamte Bandbreite des Notenspektrums werden für beide Kohorten ähnliche Notenpunkte vergeben.
12 3.4.3 Spanisch Im Mittel erreicht im Fach Spanisch die G8-Kohorte, Notenpunkte und die G9-Kohorte,1 Punkte. Dieser Unterschied von,41 Notenpunkten ist analog zur letzten Erhebung im statistischen Sinne nicht signifikant (vgl. Tabelle 1). Dies ist sicherlich teilweise wiederum darauf zurückzuführen, dass die Stichprobengröße insgesamt und auch pro Schule geringer ist als in den bisher betrachteten Fächern. Im Vergleich zu den meisten anderen Fächern (außer Mathematik und Latein) sind die Leistungsbeurteilungen der G8-Schülerschaft darüber hinaus etwas stärker angestiegen (vgl. Tabelle 2). 2 2 Spanisch G8 Spanisch G9 Spanisch G8 2 1 Spanisch G Abbildung 6: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Spanisch, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen Aus Abbildung 6 ist ersichtlich, dass sich für die G9-Schülerschaft vom ersten zum zweiten Erhebungszeitpunkt der Anteil derjenigen verringert, die 11 und 12 Punkte erhalten. Dabei verändert sich die durchschnittliche Punktzahl der G9-Schülerschaft nicht bzw. nur minimal (vgl. Tabelle 2). 11
13 3.4.4 Italienisch Der Mittelwert der Leistungsbeurteilungen der G8-Schülerschaft im Fach Italienisch liegt bei, und der Mittelwert der G9-Schülerschaft bei,24 (vgl. Tabelle 1). Der Unterschied in den Leistungsbeurteilungen beider Kohorten (G8 und G9) liegt gerundet bei,1 Notenpunkten. Dieser Unterschied ist statistisch als nicht signifikant zu bewerten. Während sich die G8-Kohorte in den Leistungsbeurteilungen über beide Erhebungszeitpunkte hinweg verbessert, findet sich dieser Effekt in der G9-Kohorte nicht (vgl. Tabelle 2), vermutlich teilweise auch deshalb, weil ähnlich wie in den Fächern Spanisch und Latein - die Leistungsbeurteilungen insbesondere der G9-Kohorte bereits in der ersten Untersuchung relativ hoch waren. 2 Italienisch G Italienisch G8 Italienisch G Italienisch G Abbildung 7: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Italienisch, getrennt für G8- und G9-Schüler/-innen Beim Vergleich beider in Abbildung 7 aufgeführten Darstellungen zeigt sich, dass sich die prozentualen Anteile der G8-Schülerinnen und Schüler bezogen auf einzelne Notenpunktzahlen von der ersten zur zweiten Erhebung stärker verändert haben als die der G9-Schülerinnen und Schüler. Beispielsweise erhalten in der zweiten Erhebung mehr G8-Schülerinnen und Schüler insbesondere die Notenpunktzahlen 13 und 14 als in der ersten Erhebung. 12
14 3.4. Latein Wie auch im ersten Halbjahr zeigt sich, dass im Fach Latein sowohl in der G8- als auch in der G9- Gruppe die höchsten durchschnittlichen Punktzahlen bezogen auf die untersuchten Fächer erzielt werden (G8:, Notenpunkte, G9:,8 Notenpunkte, vgl. auch Tabelle 2). Während sich die G8-Schülerschaft in den Leistungsbeurteilungen steigern konnte, war dies für die G9-Schülerschaft nicht der Fall, hier lässt sich ein leichter Rückgang verzeichnen. Dies ist vermutlich auch auf den sehr hohen Ausgangswert der ersten Erhebung von,97 Punkten in der G9- Gruppe zurückzuführen. Der noch im ersten Halbjahr vergleichsweise große Unterschied von,92 Notenpunkten zwischen den Kohorten stellt sich im zweiten Halbjahr folglich mit,3 Notenpunkten als wesentlich kleiner dar (vgl. Tabelle 2). Dieser Unterschied zwischen den Kohorten wird in der zweiten Erhebung statistisch nicht mehr signifikant. Auch der statistisch aufzufindende Anteil der Leistungsbeurteilung, der auf die Zugehörigkeit zur jeweiligen Kohorte zurückgeführt werden kann, hat sich verringert: In der ersten Erhebung konnten (nur) 4 % der Varianz der Leistungsbeurteilungen auf die Kohortenzugehörigkeit zurückgeführt werden, in der zweiten Erhebung ist dieser Effekt noch geringer (vgl. Tabelle 1). 2 Latein G Latein G8 Latein G Latein G Abbildung 8: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Latein, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen In Abbildung 8 sind die in der Stichprobe vorgefundenen Anteile der Leistungsbeurteilungen pro erreichter Notenpunktzahl dargestellt. Es zeigt sich, dass sich die Leistungsbeurteilungen beider Kohorten im Laufe der beiden Erhebungen angenähert haben. Insbesondere die Verteilung der G8- Schülerinnen und Schüler hat sich nach rechts verschoben. Deutlich wird dies z.b. am stark angestiegenen Anteil derjenigen, die die Notenpunktzahlen 14 und 1 erreichen und am gesunkenen Anteil derjenigen, die 6 Punkte oder weniger erreichen. 13
15 3. Die Ergebnisse für die Naturwissenschaften 3..1 Biologie In Biologie ist wie in der Erhebung zum ersten Halbjahr der geringste Unterschied in den Leistungsbeurteilungen von G8- und G9-Schülerinnen und Schülern festzustellen. Mit Mittelwerten von 8,82 bzw. 8,76 Notenpunkten liegt nur ein Unterschied von,6 Notenpunkten zugunsten der G8- Gruppe vor (vgl. Tabelle 1). Auch bezogen auf den zeitlichen Verlauf ist für beide Gruppen kaum eine Veränderung zu erkennen Biologie G8 Biologie G Biologie G8 Biologie G Abbildung 9: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Biologie, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen In Abbildung 9 wird die relative Stabilität der Ergebnisse nochmals deutlich: Alle Verteilungen der Leistungsbeurteilungen (sowohl bezogen auf die Kohorte, als auch auf den Erhebungszeitraum) unterscheiden sich kaum. 14
16 3..2 Chemie Betrachtet man die durchschnittlichen Leistungsbeurteilungen der G8- bzw. G9-Schülerinnen und Schüler, so zeigt sich, dass die G9-Gruppe eine im Durchschnitt um,28 Notenpunkte bessere Beurteilung erhält (vgl. Tabelle 1). Allerdings ist der Unterschied nicht als statistisch signifikant zu werten (Mittelwert G8: 9,38 Notenpunkte, G9: 9,66 Notenpunkte). 2 Chemie G Chemie G8 Chemie G Chemie G Abbildung : Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Chemie, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen Sowohl in der G8-Gruppe als auch in der G9-Gruppe findet sich tendenziell ein Abfallen in den Leistungsbeurteilungen, wenn man beide Erhebungszeitpunkte betrachtet (vgl. Tabelle 2), insgesamt zeigen sich in den prozentualen Anteilen der Noten aber kaum Unterschiede zwischen den Erhebungszeitpunkten bzw. Kohorten (Abbildung ). Es lässt sich lediglich eine etwas breitere Streuung für beide Kohorten für den zweiten Erbebungszeitpunkt feststellen. Dies äußert sich z. B. durch etwas erhöhte Anteile der Leistungsbeurteilungen in den unteren Notenkategorien. 1
17 3..3 Physik Schülerinnen und Schüler, die der G8-Gruppe angehören, erhalten im Mittel 9,19 Notenpunkte, während die der G9-Gruppe im Mittel eine Leistungsbeurteilung von 9,9 Notenpunkten erzielen. Diese Differenz von,41 (gerundet) Notenpunkten ist geringer als im ersten Halbjahr und dieser Unterschied wird auch statistisch nicht mehr signifikant. Die Streuungen der Leistungsbeurteilungen sind analog zu den Ergebnissen im ersten Halbjahr im Vergleich zu allen Fächern mit Ausnahme der Mathematik etwas größer, das bedeutet, dass auch im zweiten Halbjahr in Physik das Notenspektrum in einem größeren Umfang ausgeschöpft wird als in den meisten anderen Fächern. 2 Physik G8 2 Physik G8 Physik G9 2 1 Physik G Abbildung 11: Prozentuale Anteile der Leistungsbeurteilungen in Physik, getrennt für G8- und G9- Schüler/-innen Bei näherer Betrachtung der Ergebnisse zeigt sich, dass die Annäherung der Leistungsbeurteilungen der Kohorten der Unterschied zwischen den Gruppen verminderte sich um,19 Notenpunkte auch auf ein Abfallen der Leistungsbeurteilungen in der G9-Kohorte zurückzuführen ist (vgl. Tabelle 2). Deutlich wird dies an den etwas geringeren Anteilen dieser Kohorte in den Notenstufen 12 und höher und in den etwas erhöhten Anteilen von Leistungsbeurteilungen im Bereich von Notenpunkten und niedriger in der zweiten Erhebung im Vergleich zur ersten (vgl. Abbildung 11). 16
18 Landesinstitut für Schulentwicklung Heilbronner Str Stuttgart
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