gebuch. In wenigen Worten oder Sätzen schreibt man auf, was an diesem Tag oder in dieser Woche besonders wichtig war. Eine Frage gibt dazu den

Transkript

1

2 VON DER DANKBARKEIT Es gibt Tage, da erlebt man etwas unerwartet Schönes. Das muss nichts Großes sein: ein Lächeln, eine nette Begegnung, eine kleine Hilfestellung. Einfach so aus Liebe am Leben und aus Freude tut ein anderer Mensch uns etwas Gutes. Das warme Gefühl, das uns dann durchströmt, ist das Gefühl der Dankbarkeit. Schon Philosophen, Schriftsteller und Großmütter empfehlen uns, dankbar zu sein, in allem das Positive zu sehen. Denn Dankbarkeit kann helfen, unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und die seelischen Abwehrkräfte zu stärken. Internationale Forscherteams haben in Studien herausgefunden, dass dankbare Menschen gesünder leben, mehr Sport treiben und insgesamt über ein besseres Lebensgefühl berichten. Unabhängig von objektiven Faktoren wie Gesundheit, Wohlstand oder Schönheit. Denn Dankbarkeit, so der Glücksforscher Robert Emmons, sei eine Lebenseinstellung, die man selbst wählen kann. Sie sei eine von vielen Möglichkeiten der Reaktion auf das, was einem das Schicksal anbietet. Dankbarkeit ist eine bewusste Entscheidung. Man kann lernen, das Leben auf eine bestimmte Weise zu betrachten. Ganz leicht geht das mit diesem Dankbarkeits-Ta- 3

3 gebuch. In wenigen Worten oder Sätzen schreibt man auf, was an diesem Tag oder in dieser Woche besonders wichtig war. Eine Frage gibt dazu den nötigen Impuls: Für welche Dinge bin ich heute dankbar? Was habe ich getan, um jemandem den Tag aufzuhellen? Oder: Über welche Begegnung habe ich mich besonders gefreut? Der Effekt ist verblüffend: Weil der Blick auf die Dinge gelenkt wird, die im Alltag positiv verlaufen sind, fokussieren wir uns anders. Wir lernen, das wertzuschätzen, was wesentlich ist und was uns trägt. Selbst den Dingen, die vermeintlich nicht so gut gelaufen sind, können wir mit dieser Haltung versuchen, eine andere Perspektive abzugewinnen. Den Zug verpasst? Wie wäre es mit Dankbarkeit darüber, dass man Zeit für eine nette Begegnung am Bahnsteig hatte. Schon wieder zwingt mich eine Erkältung, zu Hause zu bleiben? Endlich darf ich mir die Ruhe gönnen, die ich brauche. Begleitet von Gedichten, Gedanken und Geschichten, Inspirationen und Impulsen lädt dieses Buch ein, jeden Tag bewusster wahrzunehmen. Man kann es als Tagebuch nutzen, indem man zu einem beliebigen Zeitpunkt im Jahr startet. Wem das zu viel ist, der kann es auch wöchentlich verwenden: An einem Tag in der Woche, beispielsweise am Sonntagabend, notiert man die Dinge, 4

4 für die sie oder er in der Woche besonders dankbar war. Das können große Dinge sein, wie die Liebe und Zuneigung der Familie und Freunde. Oder auch ganz kleine, wie das Amselgezwitscher am Abend. Die 52 Fragen schenken Hilfestellung und Anregung und begleiten behutsam durch das Jahr. Wer mag, kann den Tag oder die Woche mit einem Datum markieren. Eine schriftstellerische Begabung ist nicht notwendig. Auch spielt es keine Rolle, ob man seine Eintragungen am liebsten als Stichworte, in kurzen Sätzen oder kleinen Texten verfasst. Jeder führt sein Tagebuch so, wie er es am liebsten möchte und schenkt sich damit ein kleines Ritual: auf dem Weg zu mehr Glück, Wohlbefinden und Zufriedenheit. 5

5 6

6 Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens. Jean-Baptiste Massillon 7

7 AUGEN SCHLIESSEN Sonne spüren Wind fühlen Träumen Raum geben ans Lachen denken an knuspriges Brot an köstlichen Wein an heimliche Tränen an große Zärtlichkeit das Rauschen des Blutes in der Muschel hören still halten danken Elisabeth Bernet 14

8 DIE KRAFT DER DANKBARKEIT ENTDECKEN Den Reichtum des Lebens entdecken: Alles enthält etwas Wertvolles, Nichts ist sinnlos. Kannst du dankbar sein, Bevor du den Wert erfasst? Annehmen, was ist, Ruhig und gelassen. Kannst du Erkennen, dass allem ein Geschenk Innewohnt? Dankbar zu sein, Tut gut. Tania Konnerth 15

9 Quellennachweis: Elisabeth Bernet: S. 14 bei der Autorin. Doris Bewernitz: S. 55, 104f, 135 bei der Autorin. Claudia Binzberger: S. 95 bei der Autorin. Michaela Deichl: S. 44, 85 bei der Autorin. Max Feigenwinter: S. 114f beim Autor. Marlies Kemptner: S. 105 bei der Autorin. Tania Konnerth: S. 15, aus: Dies., Kleine Wunder warten überall, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau Eva Mutscher: S. 45 bei der Autorin. Marion Schmickler-Weber: S. 84 bei der Autorin. Cornelia Elke Schray: S. 35, 65, 124f bei der Autorin. Petra Stadtfeld: S. 34 bei der Autorin. David Steindl-Rast: S. 54 aus: Ders., Fülle und Nichts. Von innen her zum Leben erwachen, Kreuz Verlag in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2015; S. 74f aus: Ders., Perlen der Weisheit. Die schönsten Texte von David Steindl-Rast, Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau Sabine Ulrich: S. 64 bei der Autorin. Carola Vahldiek: S. 134 bei der Autorin. Elie Wiesel: S. 94 (aus einem Interview mit Oprah Winfrey). Tina Willms: S. 24 bei der Autorin. Angelika Wolff: S. 25 bei der Autorin. Trotz sorgfältiger Recherche war es uns leider nicht in allen Fällen möglich, den Rechteinhaber ausfindig zu machen. Für Hinweise sind wir dankbar. Bildnachweis: Gestaltet unter Verwendung von Bildern von: Gala Matorina / shutterstock, Anegada / istock, Africa Studio / shutterstock, Potapov Alexander / shutterstock, wikki / shutterstock. ISBN Verlag am Eschbach, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG, Ostfildern Im Alten Rathaus/Hauptstraße 37 D Eschbach/Markgräflerland Alle Rechte vorbehalten. Gestaltung, Satz und Repro: Angelika Kraut, Verlag am Eschbach Textredaktion: Ilka Osenberg-van Vugt Schriftvorlagen: Ulli Wunsch, Wehr Herstellung: Graspo CZ a.s., Zlín Manufakt Dieser Baum steht für umweltschonende Ressourcenverwendung, individuelle Handarbeit und sorgfältige Herstellung.

10 138