Seemannsgarn in der Sythener Mühle

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Justus Geisler
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Seemannsgarn in der Sythener Mühle Beim Törnschnack am 28.1.2017 stand Appetitmachen auf der Speisekarte. Denn was machen Segler, wenn Ihre Boote und sie selbst quasi auf dem Trockenen liegen?

1 Seemannsgarn in der Sythener Mühle Beim Törnschnack am stand Appetitmachen auf der Speisekarte. Denn was machen Segler, wenn Ihre Boote und sie selbst quasi auf dem Trockenen liegen? Sie erzählen sich Geschichten. Das sog. Seemannsgarn wurde nach dem Überraschungserfolg des Törnschnacks im Vorjahr in einer wieder gut gefüllten Sythener Mühle in lauschiger Atmosphäre gesponnen. Boots- und Breitensportwart Timon Beuers war es gelungen, als Organisator eine inspirierende Mischung aus Traditionsschiffahrt auf Kanälen und Boddengewässern über die Erkundung der Friesischen Meere und der niederländischen Waddenzee bis zum Mittelmeertrip in die Pontinische Inselwelt sowie der Vorstellung des etwas anderen Segelns auf einem Trimaran zusammenzustellen. Harry Naujoks stellte die Klipperaak Vertrouwen, ein 20 m langes Plattbodenschiff des Baujahrs 1896 vor, das von der Initiative ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand) des Landes NRW betrieben wird. Er hatte im Frühjahr 2016 die Berechtigung zum Führen dieses wirklichen Dickschiffs erworben, das in der Regel von einer zwei Personen-Crew als Stammmannschaft geführt wird. Die ursprünglich als Lastensegler in den Niederlanden gebaute Vertrouwen wandelten die ZWAR-Gruppen ab 1984 in zwei Jahren zum Personenfahrtschiff um, das heute für Gruppenreisen zur Verfügung steht. Vom Sommerliegeplatz Greifswald aus werden ab Mitte Mai Wochentörns durch die Boddengewässer rund um Rügen bzw. zum Stettiner Haff angeboten. 1 Nicht nur auf den Boddengewässern an der Ostsee unterwegs, sondern auch für Kanalfahrten zu buchen: Klipperaak Vertrouwen.

Harry Naujoks schwärmte aber auch von der sehr reizvollen Teilstrecke der Überführung vom Winterhafen Dortmund an die Ostsee ab Potsdam über Berlin, die Oder und Stettin.

Andreas Hölter und seine Mitsegler/Innen probierten auch das Segeln eines Traditionsbootes, beließen es aber bei einer typisch niederländischen Schouw, die als moderner Nachbau gechartert wurde für

2 Harry Naujoks schwärmte aber auch von der sehr reizvollen Teilstrecke der Überführung vom Winterhafen Dortmund an die Ostsee ab Potsdam über Berlin, die Oder und Stettin. Kurz und gut: wer Lust hat auf den etwas anderen Ostsee-Törn in 2017, der spute sich: es stehen noch wenige Fahrtenangebote zur Verfügung. Andreas Hölter und seine Mitsegler/Innen probierten auch das Segeln eines Traditionsbootes, beließen es aber bei einer typisch niederländischen Schouw, die als moderner Nachbau gechartert wurde für einen Trip über die Friesischen Meere und Kanäle sowie die Waddenzee. Dumm nur, dass der August 2016 vielfach echtes Schietwetter mit Kälte sowie viel Wind bereit hielt und daher die Törn-Planungen mehrfach über den Haufen geworfen werden mussten. Aber es gab auch eitel Sonnenschein und angenehme Temperaturen wie Beweisfotos belegen. 2 Das knallrote Luftkissen Komfort fast wie in der Hängematte.

Plattbodenschiffe wirken behäbig und sind dabei immer schneller als vermutet. 3 Trockenfallen: Wenn das Wasser geht, macht das Plattbodenschiff seinem Namen alle Ehre.

Lauwerszee im Norden der Niederlande erreicht.

3 Plattbodenschiffe wirken behäbig und sind dabei immer schneller als vermutet. 3 Trockenfallen: Wenn das Wasser geht, macht das Plattbodenschiff seinem Namen alle Ehre. Letztlich wurde nach dem intensiven Kennenlernen des für einen engagierten Jollensegler so gänzlich anderen Segelverhaltens der Schouw im Inland die Nordsee über die Lauwerszee im Norden der Niederlande erreicht. Das Befahren von Wattgewässern gehorcht den Gezeiten für Urlauber eigentlich eine suboptimale Zeitvorgabe, aber Andreas und seine Mitsegler/Innen haben das Inselhopping bis zur Rückkehr in die Kanäle Frieslands erkennbar genossen auch wegen der Option des Trockenfallens mit der Schouw.

In eine gänzlich andere Welt ist Thomas Jouppien mit seiner Männercrew auf einer gecharterten Oceanis 49 im Spätsommer 2016 eingetaucht: die Pontinische Inselwelt.

Bucht bei Ischia Bella Italia in vollen Zügen.

4 In eine gänzlich andere Welt ist Thomas Jouppien mit seiner Männercrew auf einer gecharterten Oceanis 49 im Spätsommer 2016 eingetaucht: die Pontinische Inselwelt. Das Archipel der Pontinischen Inseln liegt im Thyrrenischen Meer nur wenige Kilometer von der Küste Latiums entfernt etwa auf halber Strecke zwischen Rom und Neapel. Bucht bei Ischia Bella Italia in vollen Zügen. Thomas wusste zu berichten, dass die Vorbereitungszeit der regelmäßig alle zwei Jahre durchgeführten Wochentörns seiner Männercrew wohl den gleichen Spaßfaktor bietet wie letztlich die Ausführung. Da man jedes Jahr nach einer neuen Lokation Ausschau hält, kann auch die Vorbereitung nicht langweilig werden. 4 Ventotene bei Nacht auch aus der günstigen Wasserperspektive schön.

Bei einer Liegeplatzgebühr von bis zu 250 Euro pro Nacht stellt sich das Hafenflair dann doch in ganz anderem Lichte dar.

5 Für Nachahmer hatte er noch einen wichtigen Italien-Tipp auf Lager: nach Möglichkeit lieber Ankern, statt in die meist malerischen Häfen einzulaufen. Bei einer Liegeplatzgebühr von bis zu 250 Euro pro Nacht stellt sich das Hafenflair dann doch in ganz anderem Lichte dar. Und das Dinghi macht den Hafenbesuch ja auch trockenen Fußes möglich. Segelspaß pur. 5 Neben dem Segelspaß mit dem gecharterten Dickschiff hat das la dolce vita für die Crew offenbar einen wichtigen Erholungsfaktor gehabt auch hier liegen ja die Beweisfotos vor.

Torsten Plaumann hatte in seinen Vortrag eine wahre Flut an Informationen der Technik und an Einschätzungen des Segelns eines modernen Trimarans gepackt.

Nach eher durchwachsenen Erfahrungen mit einem Einrumpfer hat er sich wohl gesagt, dass man eben auf einem Bein nicht gut stehen kann.

Dann stand fest: es soll ein Dragonfly 28 sein, eher von der spartanisch ausgestatteten Sorte wegen des Gewichts, das Performance-Träume allzu leicht platzen lässt.

6 Torsten Plaumann hatte in seinen Vortrag eine wahre Flut an Informationen der Technik und an Einschätzungen des Segelns eines modernen Trimarans gepackt. Systematisch war er als potenzieller Käufer des für ihn richtigen Bootes vorgegangen, das die unterschiedlichen Ansprüche und Vorstellungen der Familie abdecken sollte. Nach eher durchwachsenen Erfahrungen mit einem Einrumpfer hat er sich wohl gesagt, dass man eben auf einem Bein nicht gut stehen kann. Also wurde ein Trimaran der dänischen Marke Dragonfly in die engere Wahl genommen, dem zunächst als Charterboot auf den Zahn gefühlt wurde. Dann stand fest: es soll ein Dragonfly 28 sein, eher von der spartanisch ausgestatteten Sorte wegen des Gewichts, das Performance-Träume allzu leicht platzen lässt. 6 Der Dragonfly kann platzsparend die Flügel anklappen. Inzwischen haben Rumpf und Schwimmer des Trimarans mit Familie Plaumann an Bord über eine Strecke von sm das Wasser auf dem Ijsselmeer, der Waddenzee und Nordsee sowie der Adria dreifach geteilt. Und Tosten ist einfach begeistert. Was alle Zuhörer beim Törnschnack bezeugen können. Auch wenn der Trimaran ein Abenteuerspielplatz ist es müssen ja nicht alle begeistert sein.

Nur Fliegen ist schöner Apropos Beweise: Eigentlich war die Teil-Dokumentation der Überführung einer Superyacht über den großen Teich nur als Pausenfüller mit bewegten Bildern gedacht.

Etappe mit Start bei der Werft in Den Helder und dem Zwischenziel Azoren nicht sehen konnte. Der vermutliche Kaufpreis von ca. 30 Mio.

7 Nur Fliegen ist schöner Apropos Beweise: Eigentlich war die Teil-Dokumentation der Überführung einer Superyacht über den großen Teich nur als Pausenfüller mit bewegten Bildern gedacht. Aber Timon Beuers ließ es sich dann doch nicht nehmen, spontan auch hier ein wenig am Seemannsgarn zu stricken und erzählte das, was man auf den eindrücklichen Bildern des Videos von der ersten Etappe mit Start bei der Werft in Den Helder und dem Zwischenziel Azoren nicht sehen konnte. Der vermutliche Kaufpreis von ca. 30 Mio. Euro hat dann wohl alle daran gehindert, den Traum weiter zu träumen, selbst einmal Skipper auf solch einem Unikat zu sein. 7 Die Referenten-Crew beim Törnschnack stand für eine unterhaltsame sowie informative Mischung aus Anekdoten und fundierten Erlebnisberichten. Rüdiger Haake - Pressewart

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