Schafft die Menschheit sich ab?
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- Claus Amsel
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1 Schafft die Menschheit sich ab? Alle herkömmliche Ethik rechnete nur mit nicht-kumulativem Verhalten. Das muss sich ändern, sonst sind wir weg! Prof. Dr. Harald Lesch Bayrischer Klimarat LMU München & Hochschule für Philosophie (SJ)
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6 Drastischer Insektenschwund in Deutschland In 27 Jahren hat sich die Insekten-Biomasse um 76 Prozent verringert Alarmierende Entdeckung: Forscher haben in einer Langzeitstudie einen besorgniserregenden Rückgang der Insekten in Deutschland festgestellt. Demnach hat die Biomasse fliegender Insekten in den letzten 27 Jahren um 76 Prozent abgenommen und das in Naturschutzgebieten. In landwirtschaftlich genutzten Gebieten könnte der Insektenschwund sogar noch drastischer sein. Beunruhigend auch: Die genauen Ursachen für diesen Rückgang der Insekten sind noch unklar. Deutliche Abnahme: Biomasse pro Tag gefangener Insekten von 1989 bis 2016.
7 Winter um jeden Preis Die Seilbahnen Österreichs haben seit 2008 insgesamt 800 Millionen Euro in Beschneiung investiert. In diesem Winter alleine werden es 171 Millionen sein. In einem großen Skigebiet wie St. Moritz schlägt die Beschneiung mit Euro zu Buche. Pro Tag. Der Winter muss her, koste es, was es wolle. WAHNSINN!!!! Quelle: SZ vom
8 Klimawandel Energiewende Ressourcen Überbevölkerung Demographie Armut & Gerechtigkeit Migration
9 Abweichung vom Normalwert Oktober 2017
10 Doppelter Rekord Schon jetzt bricht Supersturm Irma mehrere Rekorde. "Noch nie zuvor hat ein tropischer Wirbelsturm weltweit so lange eine Intensität mit Windgeschwindigkeiten von 298 Stundenkilometer oder mehr aufrechterhalten, nämlich 37 Stunden", erklärt der Meteorologe Bernhard Mühr von vom Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM). "Der bisherige Rekordhalter, der Taifun Haiyan, brachte es nur auf 24 Stunden." Irma ist schlimmster Karibik-Sturm aller Zeiten. Verheerender Wirbelsturm bricht schon jetzt Rekorde
11 Ereignisse wie Irma könnten Normalität werden Klimaanlagen sind Stromfresser. Deshalb wird die globale Erwärmung auch viele Stromhaushalte mehr belasten. Forscher haben ausgerechnet, welche das sind. Mehr Kühlen statt Heizen heißt es vor allen Dingen. Das ergab die Studie eines Wissenschaftlerteams aus Deutschland und den Vereinigten Staaten. Vor allem in südeuropäischen Ländern, wo es ohnehin schon wärmer ist, steigt demnach die Tagesspitzenlast beim Stromverbrauch. Zudem verlagere sich der Gesamtbedarf an Elektrizität voraussichtlich von Norden nach Süden und vom Winter auf den Sommer: Dann werde mehr Strom als bisher zum Kühlen verbraucht. Die Nordsee hat sich in den vergangenen 45 Jahren doppelt so schnell erwärmt wie die Ozeane. Die Durchschnittstemperatur stieg um 1,67 Grad Celsius, während es bei den Ozeanen im Durchschnitt 0,74 Grad waren.
12 Die Zugbahnen der Wirbelstürme haben sich schon jetzt messbar verändert. So ziehen die karibischen Hurrikans heute seltener nach Westen und über Mittelamerika hinweg als noch vor einigen hundert Jahren. Stattdessen biegen sie meist schon vorher nach Norden ab. Als Folge sind vor allem Florida und andere Küstenabschnitte an der US-Südostküste immer häufiger von Wirbelstürmen betroffen, wie Lisa Baldini von der Durham University und ihre Kollegen feststellten.
13 Klimawandel: Schon jetzt mehr Super-Taifune Wirbelstürme der Kategorien 4 und 5 sind heute mehr als doppelt so häufig wie 1977 Zugbahnen der Taifune in Asien und Südostasien im Jahr Ausgerechnet die Wirbelstürme, die die Küsten erreichen, sind seit 1977 stärker geworden.
14 Europa 2017: Juni-Hitze brach Rekorde Hitzewelle übertraf teilweise sogar die Rekorde von 2003 Rekordverdächtiger Frühsommer: Der Juni 2017 war in weiten Teilen Europas viel zu heiß. In Frankreich, Spanien und der Schweiz war es teilweise bis zu sieben Grad wärmer als im langjährigen Mittel, wie Klimaforscher berichten. Die Hitze reichte damit an die Rekordwerte des Sommers 2003 heran und übertraf sie teilweise sogar. Die Ursache: Der Klimawandel hat solche Hitzeextreme um das bis zu Zehnfache wahrscheinlicher gemacht. Temperaturanomalien für Juni 2017 im Vergleich zum Mittel von (NOAA Climate.gov, World Weather Attribution (WWA), NPO)
15 Ursache der ungewöhnlichen Hitzewelle ist ein ausgedehntes Gebiet mit anomal hohem Luftdruck, das sich im Juni über weiten Teilen Europas festgesetzt hatte. Wie die Forscher erklären, führte dies zu anhaltend klarem Himmel und sorgte dafür, dass die Sonneneinstrahlung die Erdoberfläche stark aufheizen konnte. (NOAA Climate.gov, World Weather Attribution (WWA), NPO)
16 Mehr menschengemachte Strukturen als Organismenarten auf unserem Planeten Unser Planet ist von einer Hülle menschengemachter Strukturen umgeben. Die gesamte Technosphäre der Erde hat eine Masse von 30 Billionen Tonnen. Gleichmäßig verteilt entspräche dies einer Last von 50 Kilogramm auf jedem Quadratmeter der Erdoberfläche. Die Vielfalt der menschengemachten Objekte übertrifft bereits die heutige biologische Artenvielfalt. The Anthropocene Review, 2016; doi: / )
17 The Anthropocene Review, 2016; doi: / )
18 Stanislaw Lem in Bibliothek des 21. Jahrhunderts Würde man die gesamte Menschheit versammeln und an einer Stelle Zusammenpferchen, so würde sie einen Raum von einigen Kubikkilometern einnehmen.
19 Vernetzt!
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22 Zerschnittene Biotope: Ein Autobahnkreuz im deutschen Wald.
23 Methan: Rinderhaltung mit Jauchegrube in Texas.
24 Plastik: Gemüsefelder in Andalusien.
25 Abgelegene Südseeinsel wird zur Müllkippe Keine größeren menschlichen Siedlungen und keine Industrie im Umkreis von 5000 Kilometern - dennoch entdeckten Forscher auf einer abgelegenen Südseeinsel gigantische Mengen Plastikmüll - 38 Millionen Teile. Bis zu 670 Plastikteile lagen auf einem Quadratmeter Strand. Der Großteil des Mülls aber blieb zunächst verborgen: 68 Prozent des Plastiks fanden die Forscher in den ersten zehn Zentimetern unter der Sandoberfläche. Dort spürten sie bis zu fast 4500 Teile pro Quadratmeter auf - die meisten von ihnen kleiner als fünf Millimeter. HENDERSON ISLAND PNAS June 6, 2017 vol. 114 no. 23
26 PNAS June 6, 2017 vol. 114 no. 23
27 Die Archäologen der Zukunft werden sich freuen!
28 Die Archäologen der Zukunft werden sich freuen!
29 Am Ende landet es wieder bei uns
30 Ab wann beeinflusst der Mensch das Klima? Klimavariablen während der Eiszeiten Aus: Ruddiman (2003)
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32 Die Eingriffe des Menschen pro Jahr sind größer und umfassender als die aller anderen Naturkräfte zusammen. Menschheitsgeschichte wird zur Erdgeschichte KAPITALOZÄN Kapitalismus ist die wesentliche Antriebskraft Kredite machen Zukunft zur Gegenwart, Zukunft beschleunigt die Prozesse (Return of Investment), Beschleunigung bringt zunehmend größere Ungleichheiten, das erzeugt globale Ungleichzeitigkeiten
33 Das Kapitalozän in Deutschland: Geld wird gehortet, selbst in der Industrie SZ
34 Natursphäre - Anthroposphäre Technosphäre Ergosphäre
35 Der soziale Meteoriteneinschlag Angesichts der dramatischen Verluste der natürlichen Biodiversität, drängt sich der Vergleich mit den katastrophalen Naturereignissen der geologischen Vergangenheit geradezu auf
36 Machen wir es kurz Digital Global
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38 Die Natur lässt nicht mit sich verhandeln wir müssen bis 2050 weit unter 2 Grad (1,5 Grad) bleiben gleichzeitig wollen dann ca. 9 Milliarden Menschen Wohlstand und Entwicklung
39 100%ig gesicherte Erkenntnisse der Klimaforschung: CO 2 -Konzentration ist seit 1850 stark gestiegen (280 (typischer Wert seit Jahren) Heute: 406 ppm). Für den Anstieg der CO 2 -Konzentrationen ist der Mensch verantwortlich. CO 2 ist ein klimawirksames Gas, das den Strahlungshaushalt der Erde verändert. Das Klima hat sich im 20.Jht. deutlich erwärmt und es geht weiter Der überwiegende Teil der Erwärmung ist auf den Anstieg von CO 2 und anderen klimawirksamen Gasen zurückzuführen.
40 CO 2 -Konzentrationen in der Atmosphäre
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42 Seit 1850 bis heute: Es wird wärmer!
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44 In Longyearbyn, dem Hauptort von Spitzbergen im Nordpolarmeer, mussten Anfang Dezember 2016 weite Teile der Stadt evakuiert werden, weil innerhalb von wenigen Stunden über 100 Liter Regen pro m² fielen. Das ist in etwa ein Drittel der Jahresmenge, die aber normalerweise zu weit über 90% als Schnee fällt. Die bisherigen November-Temperaturen liegen dort um *15 Grad* über dem langfristigen Mittel. Wahnsinn! Washington Post
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46 2016 bricht erneut Klimarekorde Wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, viele Hitzerekorde Hitzerekorde bis 54 C Begleitet wird dies von zahlreichen lokalen Hitzerekorden. Vor allem in Asien und im Nahen Osten kletterten die Thermometer in diesem Sommer in fast schon erschreckende Höhen. In Thailand wurde Ende April mit 44.8 C ein neuer nationaler Rekord erreicht, Indien erlebte im Mai einen Hitzerekord mit 51 C. Die höchste Temperatur in ganz Asien erlebte im Juli die Stadt Mitribah in Kuweit mit 54 C. (World Meteorological Organization WMO, NPO)
47 Mehr Wetterextreme durch gestörten Jetstream Klimawandel fördert das Aufschaukeln wellenförmiger Luftbewegungen Jetstreams sind die "Wind-Autobahnen" unseres Planeten. Ihr Verhalten wird jedoch zunehmend vom Klimawandel beeinflusst.
48 Mehr Wetterextreme durch gestörten Jetstream Klimawandel fördert das Aufschaukeln wellenförmiger Luftbewegungen Feststeckende Jetstream-Wellen Zu solchen Phänomenen kommt es vor allem dann, wenn die wellenförmigen Luftbewegungen des Jetstreams nahezu feststecken und sich dadurch stark aufschaukeln - anstatt sich wie normalerweise üblich zeitnah weiterzubewegen.
49 Mehr Wetterextreme durch gestörten Jetstream Industrialisierung als Schlüsselereignis Die für einen quasi feststeckenden Jetstream typischen Temperaturmuster haben seit dem Beginn des Industriezeitalters um fast 70 Prozent zugenommen. "Dass der Jetstream sich öfter über lange Zeit stark windet, ist ein recht neues Phänomen das macht es noch bedeutsamer",
50 Klima: 2017 setzt Rekord-Trend fort Kein Ende der Extreme: Auch das Jahr 2017 hat mit ungewöhnlichen Klimakapriolen begonnen und setzt den Trend zu neuen Extremen fort. Wie die World Meteorological Organisation (WMO) berichtet, erlebte die Arktis in diesem Winter schon drei anomale Hitzewellen und in den USA fielen im Februar gleich reihenweise die Wärmerekorde. Sollte sich der momentane "Küsten"-El Nino in Peru zudem zu einem echten El Nino ausweiten, wäre dies ein weiteres Symptom eines entgleisenden Klimas. Denn obwohl der Pazifik erst 2016 einen starken El Nino erlebte, herrschen jetzt wenige Monate später schon wieder El Nino-ähnliche Verhältnisse.
51 Die Antarktis wird grüner Immer schneller wachsende Moose erobern die antarktische Halbinsel Grün statt weiß: Die Küsten der Antarktis könnten in Zukunft völlig anders aussehen als heute. Denn im Zuge des Klimawandels erobern die Pflanzen allmählich den eisigen Kontinent. Schon jetzt wachsen die Moose auf der antarktischen Halbinsel fünffach schneller als noch vor 50 Jahren. Forscher sehen darin ein Indiz für einen fundamentalen Wandel dieser Region. Current Biology, Mai 18, 2017 Amesbury et al. Vor allem im nördlichen Teil der antarktischen Halbinsel sind schon ganze Küstenstreifen von Moosen bedeckt. Das Grün nimmt zu: Blick über das der antarktischen Halbinsel vorgelagerte Green Island.
52 Science Eis in der Antarktis wird verschwinden Meeresspiegelanstieg um bis zu 60 meter
53 Der sommerliche Rückgang des Meereises ermöglicht eine immer stärkere Erwärmung des Meerwassers und verzögert so zunehmend die Eisbildung im Herbst. Dadurch bleibt das Wintereis dünner und schmilzt im darauffolgenden Sommer umso leichter wieder ab. (Scientific Reports, 2017)
54 Zwei Milliarden Klimaflüchtlinge bis 2100? Steigende Meeresspiegel könnten Massenflucht aus Küstengebieten auslösen Massenhafte Küstenflucht: Bis zum Jahr 2100 könnte ein Fünftel der Weltbevölkerung zu Klimaflüchtlingen werden wenn der Klimawandel ungebremst weitergeht. Denn die steigenden Meeresspiegel könnten dann eine Massenflucht aus den dicht bevölkerten, aber zunehmend überfluteten Küstenregionen auslösen. Bereiten sich die Länder darauf nicht vor, könnten nutzbare Flächen im Landesinneren knapp werden,
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57 Hitze bedroht 75 Prozent der Weltbevölkerung Tödliche Hitze: Geht der Klimawandel so weiter, werden knapp 75 Prozent der Weltbevölkerung bis 2100 regelmäßig lebensbedrohlichen Hitzewellen ausgesetzt sein, wie Klimaforscher prognostizieren. Betroffen sind besonders die Tropen, aber auch große Metropolen in den gemäßigten Breiten. Das Beunruhigende: Selbst bei drastischem Klimaschutz steigt die Zahl der exponierten Menschen auf rund die Hälfte der Weltbevölkerung an, wie die Forscher im Fachmagazin "Nature Climate Change" prognostizieren. Wenn Hitze und Feuchtigkeit tödlich werden Das Problem: Um seine Kerntemperatur auf rund 37 Grad zu halten, muss der menschliche Körper überschüssige Hitze abgeben können. Doch bei Temperaturen über 37 Grad geht dies nicht. Ist dann noch die Luftfeuchtigkeit hoch, funktioniert auch die Verdunstungskühlung durch Schweiß nicht mehr. Erreicht die Kombinationen beider Faktoren eine bestimmte Schwelle, dann droht die Überhitzung und im schlimmsten Fall der Tod.
58 Hitze bedroht 75 Prozent der Weltbevölkerung Regionen, die bis 2050 die potenziell tödliche Hitzeschwelle überschreiten könnten. Selbst im günstigsten Fall und unter einem Szenario mit drastischem Klimaschutz werden bis zum Jahr Prozent der Weltbevölkerung regelmäßig tödlichen Hitzewellen ausgesetzt sein und damit die Hälfte aller Menschen auf diesem Planeten.
59 Hitze bedroht 75 Prozent der Weltbevölkerung Regionen, die bis 2050 die potenziell tödliche Hitzeschwelle überschreiten könnten. Geht der Klimawandel jedoch weitgehend ungehemmt weiter, dann sind die Aussichten noch schlechter: 74 Prozent der Weltbevölkerung könnte dann an mindestens 20 Tagen pro Jahr unter einer potenziell tödlichen Hitze leiden, wie die Prognosen ergaben.
60 Jahrhundertsommer in Serie In 50 Jahren wird fast jeder Sommer heißer sein als alle bisherigen Hitzerekorde Wahrscheinlichkeit für Sommertemperaturen jenseits historischer Rekorde bei a)unvermindertem CO2-Ausstoß b) bei reduzierten Emissionen c) Effekt der Reduktion
61 Klimawandel wird für Städte besonders teuer Forscher prognostizieren doppelt so hohe Kosten durch den urbanen Wärmeinsel-Effekt Schon unter normalen Umständen ist die Stadt wärmer als das Umland. Dadurch wirkt sich auch der Klimawandel stärker aus Nature Climate Change, 19. Juni 2017
62 Levante erlebte schlimmste Dürre der letzten 900 Jahre Klima im östlichen Mittelmeer weicht von natürlichen Schwankungen ab So trocken war es Jahrhunderte nicht mehr: Die seit Jahren im östlichen Mittelmeer grassierende Dürreperiode ist die schlimmste seit mindestens 900 Jahren. Das haben Forscher anhand von Baumring- Vergleichen festgestellt. Diese Klimaveränderungen gehen über das übliche Maß hinaus. Ein klares Signal des anthropogenen Klimawandels. (Journal of Geophysical Research Atmospheres, 2016)
63 Naher Osten: Keine guten Klima-Aussichten Langfristige Klimazyklen deuten auf weiterhin trockenes Klima hin Keine Aussicht auf Besserung: Der Nahe Osten muss auch in Zukunft weiter mit anhaltenden Trockenperioden rechnen. Denn auch von den natürlichen Klimaschwankungen sind in naher Zukunft keine zunehmenden Niederschläge zu erwarten, wie Forscher ermittelt haben. Eher im Gegenteil: Langfristige Klimatrends könnten die vom Klimawandel verstärkte Dürre und Hitze eher noch verstärken. Vergangene Schwankungen der Niederschläge in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung Journal of Quaternary Science, 2017
64 Methan-Ausbrüche vor Helgoland frische Krater zeugen von starken Gasaustritten innerhalb sehr kurzer Zeit Überraschender Fund: Am Meeresgrund vor Helgoland haben Forscher rund frische Krater entdeckt. Sie entstanden im Herbst 2015 bei der abrupten Freisetzung von tausenden Tonnen Methangas aus dem Untergrund. Für die Deutsche Bucht sind solche Gasausbrüche ein absolutes Novum aber vermutlich keine Ausnahme, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "Scientific Reports" berichten. Die besonders hohen Wassertemperaturen am Meeresgrund im Jahr 2014 und 2015 könnten das Aufsteigen dieses Gases bis knapp unter dem Meeresgrund erleichtert haben Scientific Reports, 2017
65 OCEANS ON THE RISE Skeptical Science, vectorized by User:Dcoetzee, originally from
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67 New feedback mechanism: Longer flight times => more greenhouse gas emission
68 Sibiriens Schelfmeer speit Treibhausgase Der auftauende Meeresboden setzt gewaltige Mengen Methan frei In den flachen Küstengewässern der Ostsibirischen See blubbert es gewaltig. Denn wegen der steigenden Wassertemperaturen taut der Permafrost des Schelfs auf. Dabei setzt er größere Mengen Methan frei als gedacht, wie ein internationales Forscherteam jetzt vor Ort herausfand. Heftige Stürme sorgen außerdem dafür, dass die Gasblasen schneller aus dem Wasser in die Atmosphäre entweichen. Insgesamt könnten allein die ostsibirischen Permafrost-Meeresböden 17 Millionen Tonnen des potenten Treibhausgases pro Jahr freisetzen, berichten die Forscher im Erwärmt sich der Permafrost-Meeresboden, steigt Methan auf Fachmagazin "Nature Geoscience" Nature Geoscience 7, (2014)
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71 Wir müssen endlich die Natur und die in ihr wirkenden Kräfte ernst nehmen! Das wird Geld kosten, viel Geld! Das wird viele Privilegien kosten! Das wird unser Leben verändern!
72 Die heutige Lage Ich habe das Gefühl, auf der Titanic im Poker gewonnen zu haben!
73 Die Standardfolklore Die Antwort auf den Klimawandel kann nur eine nachhaltige Industrie-, Energie und Klimapolitik sein, die Klima tatsächlich schützt, industrielle Entwicklung und Innovationen fördert, eine langfristige, umwelt- und klimaverträgliche sozial Energieversorgung sichert, sozialen Fortschritt voranbringt. ökonomisch Ökologisch 84
74 Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für zukünftige Möglichkeiten echten menschlichen Lebens auf Erden Hans Jonas, Prinzip Verantwortung Überleben als Gattung und das humane Leben im sozio-kulturellen Kontext Hier muss ein ZIEL her eine VISION!
75 Brauchen wir brauchen einen großen Zukunftsentwurf? Karl Poppers Step-by-step-Vorgehen ist intelligenter: Nach jedem Schritt genau diskutieren, ob der Weg noch stimmt, ob die Richtung noch stimmt und aus der neuen Perspektive heraus neue Entscheidungen treffen - leider ist die Strahlkraft geringer Aber die Richtung muss klar sein! Vision von einer Gesellschaft, in der Menschen kooperieren und nach Ausgleich und Nachhaltigkeit streben. Lediglich kein fertiges Programm, um Vision zu realisieren, sondern step-by-step-vorgehen
76 Veränderungsprozesse werden meist als chaotische Zustände erlebt Erfolg Status Quo Change Prozess Ziel Zeit 87
77 Menschen sind unterschiedlich motiviert bei Veränderungen Anzahl Mitarbeiter Passive Unterstützung Hinnehmen Aktive 35% Bereitwillige Zuschauer 35% Abwartende Lustlosigkeit 15% Treiber Da schauen wir mal, ob sich das lohnt Naja, wenn es gar nicht anders geht 15% Verweigerer Hurra, das mache ich gerne Mach ich nie Akzeptanz Opposition 88
78 Deshalb müssen sie unterschiedlich angesprochen werden! Anzahl Mitarbeiter Öffentlich fördern, unterstützen, als Veränderungs-Manager einsetzen, öffentlich zeigen, dass sich Mitmachen lohnt 15% Treiber 35% Bereitwillige Zuschauer Eigene Position darstellen, hinhören und Interesse zeigen für die Motivationen und Ängste, Bedenken prüfen und klar kommunizieren, was damit passiert 35% Abwartende Gelassen im Kontakt bleiben, klar stellen, dass es keine Alternative gibt, abwartende Haltung als gesunde Skepsis würdigen Als Advocatus Diaboli nutzen, nicht zuviel Zeit und Energie schenken, Transparenz über mögliche Konsequenzen aufzeigen 15% Verweigerer Akzeptanz Opposition 89
79 Handlungsmöglichkeiten Rolle des Einzelnen: Deutschland heute: ca.10 t CO2 pro Person und Jahr Langfristig klimagerechtes Jahresbudget eines Erdenbürgers: 2 t CO2 pro Jahr - grünen Strom beziehen - beim Neukauf von Elektrogeräten besonders effiziente Modelle kaufen - Flugreisen weitestgehend vermeiden oder kompensieren - durch nachhaltige Geldanlagen Mikrokreditsysteme und Klimaschutztechnologien unterstützen
80 Erst durch die Vision mit einem klaren Ziel gelingt es, Aktivitäten in eine gemeinsame Richtung zu bündeln Bewusstseinsänderung in Wirtschaft und Politik Optimismus und Aufbruchstimmung in der Bevölkerung erzeugen Deutschland in drei Jahrzehnten ähnlich verändern wie von der Nachkriegszeit bis 1980 Konsistente Entscheidungen treffen Persönliche, privatwirtschaftliche und öffentliche Investitionen auf das gemeinsame Ziel ausrichten Forschung und Entwicklung in Unternehmen und an Hochschulen anstoßen Technologien verbessern und neue Produkte entwickeln (z. B. Energiespeicher, energieautarke Geräte, ) Innovatives, positives Image der Energieautonomie vermitteln Staatliche Förderungen und Gesetze konsequent aufeinander abstimmen Erneuerbare Energien fördern, Subventionen für überholte Techniken auslaufen lassen
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82 Herausforderung Klimawandel Dekarbonisierung 2-Grad Ziel Aufnahmefähigkeit der Atmosphäre 210 Gt C Fossile Industriegesellschaft Fossile Reserven 800 Gt C 80% 50% 30% Fossile Ressourcen Gt C M. Faulstich SRU Quellen: Meinshausen et al. 2009, WBGU 2009, BGR 2011, Nature 2015, eigene Berechnungen. 94
83 Kohlendioxid Rohgas Erneuerbare Strom Wandel in der Energieversorgung Power to All Power, Heat, Gas, Liquid Strom 2,1 % Bodenfläche Speicherung Strom Wasserstoff Elektrolyse Speicherung Wärme 4,5 % Landwirtschaftsfläche H 2 CO 2 Konversion Transport Kohlenwasserstoffe Verkehr CO 2 -Abscheidung Grundstoffe M. Faulstich SRU 95
84 Biomasse NaWaRo Kohlendioxid Rohgas Erneuerbare Strom Wandel in der Industrie Dekarbonisierung der Grundstoffindustrie Metalle Chemie Strom Speicherung Stahl Chlor Aluminium Natronlauge Elektrolyse Speicherung Wasserstoff Metalle Baustoffe H 2 CO 2 Kohlenwasserstoffe Eisen Zement Konversion CO 2 -Abscheidung Zink Metalle Kalk Chemie Biokohle, Biokoks Gusseisen Ethen CO Pyrolyse 2 -Abscheidung M. Faulstich SRU Silizium Propen 96
85 Nachhaltige Industriegesellschaft Notwendiger Strukturwandel Bevölkerung Wirtschaft Fossile Industriegesellschaft Ungebrochene Wachstumsdynamik Metalle Fossile Rohstoffe CO 2 -Konzentration Planetare Grenzen Notwendige Entkopplung Zukunft gestalten! Energiewende 100 % regenerativ Infrastrukturen Dienstleistungen Lebensstile Ressourcenwende 100 % Recycling (Innerhalb thermodynam. Grenzen) Nachhaltige Industriegesellschaft 97
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87 Skizze zur Veranschaulichung von Solar Electricity Pipelines (SEP), die regelbaren Strom aus solarthermischen Kraftwerken in Nordafrika in europäische Ballungszentren bringen und dort ins konventionelle Stromnetz einspeisen.
88 »Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt«(Lao Tse)
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