Was unterscheidet den Paradiesbewohner vom Höllenbewohner? Was unterscheidet den Muslim vom Muschrik?

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1 Was unterscheidet den Paradiesbewohner vom Höllenbewohner? Was unterscheidet den Muslim vom Muschrik? Safar 1437 Jama'atul-Muslimin (Ausgeber)

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3 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Gnädigen! Allah, der Erhabene, spricht: Er ist es, Der euch erschaffen hat. So gibt es unter euch Ungläubige und gibt es unter euch Gläubige, und was ihr tut, sieht Allah wohl. [at-taghabun (64): 2] Und Allah, der Erhabene, spricht: Nicht gleich sind die Insassen des (Höllen)feuers und die Insassen des (Paradies)gartens. Die Insassen des (Paradies)gartens sind die Erfolgreichen. [al-haschr (59): 20] Und der Gesandte Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, sagte: Wahrlich, niemand tritt ins Paradies ein außer eine muslimische Seele. [Sahih al-bukhari] Der Gelehrte Ibnu-Taymiyyah, möge Allah Sich seiner erbarmen, sagte: Wahrlich, der Tauhid ist die Grundlage des Iman und er ist die Rede, die die Paradiesbewohner von den Bewohnern des Höllenfeuers trennt. Er ist der Preis des Paradieses und ohne ihn ist der Islam einer Person wertlos (dh. das Bezeugen des Glaubensbekenntnisses ohne der Erfüllung des Tauhid ist wertlos). [Majmu ul-fatawa (24/230)] 3

4 Wahrlich Allah, der Erhabene, entsandte uns Seinen Gesandten Muhammad (Allahs Frieden und Segen auf ihm) mit froher Botschaft für diejenigen, die den Tauhid Allahs erfüllen, und als Warner für diejenigen, die dem Tauhid Allahs zuwiderhandeln! Der Allmächtige spricht: O Prophet, Wir haben dich gesandt als Zeugen, als Verkünder froher Botschaft und als Warner und als einen, der zu Allah mit Seiner Erlaubnis ruft und als eine lichtspendende Leuchte. Und verkünde den Gläubigen, dass es für sie von Allah große Huld geben wird. [al-ahzab (33): 45-47] Alles Lob gebührt Allah, Der uns Sein Buch offenbart hat, das zum wahren Weg leitet, uns sowohl den Weg des Muslims, der in die Paradiesgärten eingehen wird, klar definiert, um ihm zu folgen, als auch den Weg des Muschriks, der ewig im Höllenfeuer sein wird, klar definiert, um sich davon weit fernzuhalten. Allah, der Erhabene, spricht: Segensreich ist Derjenige, Der Seinem Diener den Furqan (=das die Wahrheit vom Falschen trennt und unterscheidet) offenbart hat, damit er für die Weltenbewohner ein Warner sei. [al-furqan (25): 1] Ebenfalls: 4

5 Es gibt keinen Zwang in der Religion. Der wahre Weg ist nun klar erkennbar geworden von dem der Verirrung. [al- Baqarah: 256] Mit Allahs Gnade und Erlaubnis werden wir in diesem Buch anhand des edlen Qur ans und der Sunnah des Gesandten Allahs, Allahs Frieden und Segen auf ihm, verdeutlichen, was einen Muslim überhaupt ausmacht und wieso nur die Seele eines Muslims ins Paradies eingehen wird. Und von Allah kommen die Rechtleitung und der Erfolg. 1. Der Muslim hat nur Allah als ilah und der Götzendiener hat Allah und noch jemanden als ilah! Was ist ein Ilah (Mehrzahl = Alihah)? Viele heutzutage übersetzen das Wort ilah mit dem Wort Gott, was aber die wahre Bedeutung des Wortes ilah nicht erfüllt. Die Schlussfolgerung aus dieser mangelhaften Übersetzung ist, dass wer bezeugt, dass es keinen Gott außer Allah gibt, ein Muslim ist und ins Paradies kommen wird. Schließlich würde das bedeuten, dass die Gesandten Allahs nur kamen, um die Menschen davon zu überzeugen, dass Allah der wahre Schöpfer ist. Doch wenn man den Qur an mit Verstand liest, wird man erkennen, dass niemals auch nur ein einziger Gesandter kam, um die Menschen von einem Schöpfer zu überzeugen. Vielmehr wird man sehen, dass sogar die Götzendiener, über die Allah 5

6 sagte, sie werden ewig im Höllenfeuer brennen, bezeugten, dass es keinen Schöpfer außer Allah gibt! - Allah, der Erhabene, spricht im edlen Qur an: Und wenn du sie fragst, wer die Himmel und die Erde erschaffen hat, sagen sie ganz gewiss: "Erschaffen hat sie der Allmächtige und Allwissende. [az-zukhruf (43): 9] Und wenn du sie fragst, wer die Himmel und die Erde erschaffen hat, sagen sie ganz gewiss: "Allah." [az-zumar (39): 38] Und wenn du sie fragst, wer die Himmel und die Erde erschaffen und die Sonne und den Mond dienstbar gemacht hat, sagen sie ganz gewiss: "Allah." [al-ankabut (29): 61] So sehen wird, dass die Bezeugung allein, dass Allah der Schöpfer und Gewalthaber des Universums ist, nichts darüber aussagt, ob der Bezeugende Muslim oder Ungläubiger ist. Worin liegt denn dann der Unterschied zwischen Muslim und Kafir, zwischen Paradiesbewohner und Höllenbewohner? Es lag genau an dem Wort ilah! Und die wahre Bedeutung dieses Wortes ist: Etwas oder jemand, der angebetet wird! Deswegen sagten die Götzendiener: Macht er denn die Angebeteten (Alihah) zu einem einzigen Angebeteten (Ilah)? Das ist fürwahr etwas sehr Verwunderliches. [Sad (38): 5] 6

7 Sie wunderten sich nicht darüber, dass der Prophet Muhammad, Allahs Frieden und Segen auf ihm, bezeugte, dass Allah der einzige Schöpfer und Gott ist, denn sie selbst bezeugten dies auch. Ihre Verwunderung war darüber, dass der Prophet Muhammad, Allahs Frieden und Segen auf ihm, dazu aufrief, dass niemandem irgendeine Anbetungsform entgegengebracht wird außer einzig und allein Allah, dem Erhabenen und Allbezwinger! Denn die Götzendiener waren überzeugt, dass ihre Götzen sie Allah näher bringen werden. Allah, der Erhabene, spricht: Diejenigen, die sich anstatt Seiner Schutzherren nehmen (, sagen:) "Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Zutritt in Allahs Nähe verschaffen." [az-zumar (39): 3] Doch der Mensch wird Allah nicht näher kommen und wird Allahs Zufriedenheit nicht erreichen, solange er nicht einzig und allein nur Allah dient! Aus diesem Grund sagt Allah, der Erhabene: Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir hinabgesandt. So diene Allah und sei Ihm gegenüber aufrichtig (mukhlisan) in der Religion. Sicherlich, Allah gehört die aufrichtige Religion. [az-zumar (39): 2-3] Das Wort mukhlisan bedeutet: Derjenige, der sich aufrichtig von jeder Art der Beigesellung zu Allah reinigt! So erwähnt Allah, der Allmächtige, dieses Wort in vielen Versen, wie zum Beispiel in folgendem: 7

8 Und nichts anderes wurde ihnen befohlen, als nur Allah zu dienen und (dabei) Ihm gegenüber aufrichtig (mukhlisin) in der Religion (zu sein), als Hunafaa, und das Gebet zu verrichten und die Abgabe zu entrichten; das ist die richtige Religion. [al- Bayyinah (98): 5] Das Wort Hunafaa ist die Mehrzahl des Wortes Hanif und darüber sagte der große Gelehrte Imam Ibnu-Kathir, möge Allah Sich seiner erbarmen: Der Hanif ist derjenige, der sich mit klarer Absicht von der Beigesellung zu Allah entfernt. Das heißt: Er sagt sich mit Klarheit und Einsicht davon los und wendet sich vollkommen der Wahrheit zu, sodass ihn keiner mehr davon abwenden kann. Somit wird auch die wahre Bedeutung des Glaubensbekenntnisses klar: La ilaha illallah = Es gibt keinen Anbetungswürdigen außer Allah Hierin lag schon immer der Unterschied zwischen den Muslimen und den Ungläubigen. Denn das arabische Wort Kafir, das mit Ungläubiger übersetzt wird, steht nicht nur für denjenigen, der die Existenz Allahs leugnet. Nein! Vielmehr steht es auch für jeden, der dem Tauhid Allahs zuwiderhandelt! Allah, der Erhabene, spricht: 8

9 (Alles) Lob gehört Allah, Der die Himmel und die Erde erschaffen und die Finsternisse und das Licht gemacht hat; dennoch setzen diejenigen, die ungläubig sind, ihrem Herrn (andere) gleich. [al-an am (6): 1] Somit ist jeder ein Ungläubiger, der Allah jemanden beigesellt und gleichsetzt! Denn der Tauhid Allahs bedeutet, dass Allah der EINZIGE ist, Der das Recht hat, angebetet zu werden. Das Wort Tauhid (Tawhid) stammt vom Wort Wahid bzw. Ahad, was für die Zahl Eins steht, und Tawhid bedeutet Einzigkeit. Gesellt man Allah etwas bei, egal ob es sich um Götzen oder Menschen handelt, so hat man dieser Einzigkeit zuwidergehandelt, da man dann nicht dem EINEN wahren Angebeteten, ALLAH, gedient hat, sondern zwei oder mehreren Angebeteten. Der Tauhid ist es, weswegen Allah, der Herr der Welten, die Menschen erschaffen hat und das Minimum darstellt, das Allah von ihnen verlangt: Und ICH habe die Jinn und die Menschen nur erschaffen, damit sie MIR dienen. [adh-dhariyat (51): 56] Und die Worte Allahs: Es gibt keinen Zwang in der Religion. Der wahre Weg ist nun klar erkennbar geworden von dem der Verirrung. Wer also den Taghut verleugnet und an Allah den Iman verwirklicht, der hat bereits den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein 9

10 Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend. [al- Baqarah: 256] Und ein Taghut ist das, was neben Allah angebetet wird von Menschen, Bäumen, Steinen oder sonst irgendetwas. Ein Taghut ist derjenige, der sich Allahs Rechte oder Eigenschaften zuschreibt oder damit zufrieden ist, dass sie ihm zugeschrieben wird. 2. Der Muslim hält sich an sein erstes Abkommen mit Allah Allah, gepriesen ist Er, spricht: Und als dein Herr aus den Kindern Adams, aus ihren Rücken, ihre Nachkommenschaft nahm und sie gegen sich selbst zeugen ließ: "Bin Ich nicht euer Herr?" Sie sagten: "Doch, wir bezeugen (es)!" (Dies,) damit ihr nicht am Tag der Auferstehung sagt: "Wir waren dessen unachtsam", oder (auch) nicht sagt: "Unsere Väter gesellten doch zuvor (Allah) Teilhaber bei, und wir sind (nur) eine Nachkommenschaft nach ihnen. Willst du uns vernichten für das, was diejenigen getan haben, die Nichtiges tun?" [al- Araf (7): ] Jede Seele hat schon bereits bezeugt, dass Allah der Herr der Welten und der einzig wahre Angebetete ist, und der Muslim ist jener, der sich an dieses Versprechen mit Wort und Tat hält! 10

11 Meinst du denn nun, dass irgendjemand entschuldigt sei, wenn er Allah jemanden aus Unwissenheit beigesellt?! Wenn man nicht einmal die Grundlage des Islam, dass man nur Allah dient und Ihm nichts beigesellt, erfüllt und trotzdem noch Muslim sein kann, wem hat dann Allah die Hölle versprochen? Allah, der Erhabene, sagte: Aber die meisten Menschen wissen nicht. (12:40), und im authentischen Hadith von Muslim wird überliefert, dass jeweils von 1000 Menschen nur einer ins Paradies kommt, und 999 in die Hölle. Letztendlich muss man sich und jedem nur folgende Frage stellen: WIE KANN MAN DENN NICHT WISSEN, DASS MAN ALLAH NICHTS BEIGESELLEN DARF?!! Allah, der Erhabene, spricht: Allah vergibt gewiss nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem (an Sünden) da ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der ist fürwahr weit abgeirrt. [an-nisaa (4): 116] 11

12 3. Der Muslim gibt sich Allah völlig hin und findet keinerlei Bedrängnis in seiner Seele, wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit beschlossen haben Allah, der Erhabene, spricht: Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich zum Richter nehmen in dem, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen. [an-nisaa (4): 65] Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer eigenen Angelegenheit zu wählen. Und wer sich Allah und Seinem Gesandten widersetzt, der ist ja in deutlicher Irre abgeirrt. [al- Ahzab (33): 36] Aber nein! Wer sein Gesicht Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, dessen Lohn steht für ihn bei seinem Herrn. Und sie soll keine Furcht überkommen, noch sollen sie traurig sein. [al-baqarah (2): 112] 12

13 4. Die Taten desjenigen, der Allah jemanden beigesellt (dh. Schirk macht), sind wertlos und hinfällig, wohingegen der Muslim hoffen kann, dass er für seine Taten belohnt wird. Allah, der Allmächtige, spricht: Und es wurde bereits dir und denjenigen vor dir (als Offenbarung) eingegeben: Wahrlich, wenn du Schirk begehst, ist dein Werk ganz gewiss hinfällig und du gehörst ganz gewiss zu den Verlierern! [az-zumar (39): 65] Und Allah, der Segensreiche, sagte über diejenigen, die nur Allah dienen und Ihm nichts beigesellen: Gewiss, diejenigen, die sagen: "Unser Herr ist Allah" und sich hierauf recht verhalten, über sie soll keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein. Das sind die Insassen des (Paradies)gartens, ewig darin zu bleiben als Lohn für das, was sie zu tun pflegten. [al-ahqaf (46): 13-14] Sie bezeugen La ilaha illallah und werden aber dafür belohnt werden, weil sie danach handelten! Imam at-tabari berichtet, dass Abu Bakr as-siddiq, Allahs Wohlgefallen auf ihm, gefragt wurde, was die Worte und sich hierauf recht verhalten bedeuten, worauf er antwortete: Das sind diejenigen, die Allah nichts beigesellen. 13

14 5. Zusammenfassung Der Muslim wählt keine Gesetzgeber neben Allah, wohingegen derjenige, der dies doch tut, kein Muslim ist. Der Muslim sucht in seinen Streitfällen ein Urteil von niemandem außer bei Allah, wohingegen derjenige, der vor Gerichte zieht, die nicht mit Allahs Gesetzen richten, kein Muslim ist. Der Muslim bittet niemanden um Fürsprache, Versorgung, Eintritt ins Paradies, Verschonung vor dem Höllenfeuer, außer nur Allah, wohingegen derjenige, der dies von anderen erbittet, kein Muslim ist. Der Muslim vertraut bezüglich seines Glücks und Unglücks auf keinen außer Allah, wohingegen derjenige, der sich Glück oder Schutz vor Unglück von jemandem/etwas neben Allah erhofft, kein Muslim ist. Der Muslim liebt und hasst nur im Namen Allahs, wohingegen derjenige, der dies im Namen eines anderen tut, kein Muslim ist. Der Muslim erklärt jeden zum Ungläubigen, der Allah jemanden beigesellt, wohingegen derjenige, der solche als Muslime bezeichnet, kein Muslim ist. Der Muslim gibt sich Allahs Geboten und Verboten völlig hin, wohingegen derjenige, der damit unzufrieden ist, kein Muslim ist. 14

15 Der Muslim handelt niemals dem Tauhid zuwider, weder in schweren noch in guten Zeiten, wohingegen derjenige, der aus Angst und Furcht diesem zuwiderhandelt, kein Muslim ist. Der Muslim dient nur Allah und gesellt Ihm nichts bei, weder mit seiner Überzeugung im Herzen, noch mit seinen Worten oder seinen körperlichen Taten, wohingegen derjenige, der auch nur mit einem davon Schirk oder Kufr begeht, kein Muslim ist, auch wenn er die anderen zwei erfüllt hat. Das heißt, wer an Allah glaubt und mit seiner Zunge bezeugt, dass es keinen zu Recht Angebeteten gibt außer Allah, aber mit seinen Taten Allah jemanden beigesellt, ist kein Muslim. Der Muslim sucht niemals Ausnahmen im Verstoß gegen die Grenzen des Tauhid, wohingegen derjenige, der dies tut, kein Muslim ist. Mögen Allahs Frieden und Segen auf Seinem Propheten Muhammad, seiner Familie, seinen Gefährten und allen, die der Rechtleitung bis zum Jüngsten Tag folgen, sein. Und unsere letzten Worte lauten: Alles Lob gehört Allah, dem Herrn der Welten 15