Der Fastenmonat Ramadan hat uns nun endlich erreicht. Eine Zeit voller Segen und gemeinschaftlicher Freuden.

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1 Vortrag: Der Fastenmonat Ramadan Zinepe Bafti, Albanisch Islamisches Kulturzentrum e.v. Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Der Fastenmonat Ramadan hat uns nun endlich erreicht. Eine Zeit voller Segen und gemeinschaftlicher Freuden. Überall auf der Welt freuen wir Muslime uns auf diesen Monat und bereiten uns so auf ihn vor, als würden sie einen seltenen Gast empfangen, der nur einmal im Jahr zu Besuch kommt. Wir laden Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Essen ein und besuchen anschließend zusammen das gemeinschaftliche Gebet in der Moschee. Doch warum freuen sich die Muslime so auf eine Zeit, in der sie sich den ganzen Tag über den Genüssen des normalen Lebens enthalten und auf die Nacht verlegen? Warum ist dieser Monat der Enthaltsamkeit so geliebt bei den Muslimen, das sie sich sechs Monate vorher auf ihn freuen und ihm sechs Monate lang hinterher trauern, wenn er vergangen ist? Dazu muss man wissen, was wir Muslime über diese Welt denken. Der Mensch wurde erschaffen um sich in dieser Welt zu beweisen, um so ein Leben in Glückseligkeit auch nach dem Tod fortzuführen. In der Koransure Al-Baqara steht im Vers 201 geschrieben: Unser Herr, gib uns in dieser Welt Gutes und im Jenseits [ ] Und dazu gehört, dass man alle Gebote einhält, die Allah dem Menschen auferlegt hat. Uns ist es geboten worden das Glaubensbekenntnis auszusprechen das Gebet zu verrichten, die Armenspende zu entrichten, nach dem geehrten Haus in Mekka zu pilgern und im Ramadan zu fasten. Das Fasten ist ein Gottesdienst und dazu noch ein sehr hoher, denn es ist eine ganz persönliche Verbindung zu unserem Schöpfer. Alle unsere Taten die wir im Gehorsam gegenüber Gott einhalten und praktizieren, ziehen eine große Belohnung mit sich, das Fasten hat dabei eine Besonderheit. Der Prophet Muhammad, Segen und Frieden seien auf ihm, sagte in einer Überlieferung, das Allah der Erhabene spricht: Jede Tat die der Mensch verrichtet ist für ihn selber, außer dem Fasten, dieses ist für Mich und ich belohne ihn entsprechend dafür. Diese hohe Belohnung finden wir nur beim Fasten, aber reicht diese Erklärung wirklich aus um zu verstehen, warum Muslime den Ramadan so ehren? Der hohe Stellenwert des Monats wird sehr gut in einer Überlieferung erklärt: Der Prophet Muhammad, Segen und Frieden seien auf ihm, sagte: " Oh ihr Menschen, ein bedeutender Monat kommt nun auf euch zu, ein viel gesegneter Monat, in welchem eine Nacht ist, die größer an Wert ist als tausend Monate.

2 Es ist ein Monat, in dem Allah der Erhabene das Fasten am Tage zur Pflicht gemacht hat. Wer auch immer sich bemüht, durch irgendeine freiwillige Tat in diesem Monat näher zu Allah zu gelangen, für den soll solch eine Belohnung sein, als wenn er eine Pflicht zu irgendeiner anderen Zeit des Jahres durchgeführt hätte. Und wer immer eine Pflicht im Ramadan ausübt, für den soll eine Belohnung gemäß 70 Pflichten zu irgendeiner anderen Zeit des Jahres sein. Dies bedeutet, dass jede Tat jede Pflicht in diesem gesegneten Monat 70-Fach zählt. Dies ist in der Tat der Monat der Geduld. Und die Belohnung für wahre Geduld ist das Paradies. Es ist der Monat des Mitgefühls für seine Mitmenschen. Wer auch immer einer fastenden Person zu essen gibt, damit sie ihr Fasten Brechen kann, für den soll Vergebung seiner Sünden sein und für ihn soll die gleiche Belohnung sein wie für jenen, dem er zu essen gab, ohne dass sich die Belohnung für jenen im geringsten vermindert." Da sagten die Gefährten des Propheten: Oh Prophet, nicht alle von uns haben genug Mittel um eine fastende Person zu speisen. Da sagte der Prophet: " Allah gewährt dem die gleiche Belohnung, der einer fastenden Person eine einzige Dattel gibt, oder einen Schluck Wasser oder einen Schluck Milch um das Fasten zu brechen." Hier zeigt sich, warum die Muslime im Monat Ramadan die Gemeinschaft so lieben und sie suchen. Das gemeinsame Fastenbrechen ist etwas Besonderes, mit einer ganz besonderen Stimmung und Atmosphäre. Die Gemeinschaft, sei es Familie, Freunde, Gesellschaft, wird im Islam besonders gelobt und Allah ermuntert uns in vielen Stellen im Koran, diese aufrecht zu erhalten. Beim gemeinsamen Essen verstärkt sich das Gefühl der Geschwisterlichkeit noch einmal, da man zusammen eine Anstrengung den ganzen Tag über unternommen hat und abends dann eine Erleichterung findet und die Freude teilen kann. So sagte der Prophet Muhammad, Segen und Frieden seien auf ihm, das der fastende Mensch zwei Freuden hat, einmal wenn er abends sein Fasten bricht und wenn er im Jenseits dann seinem Herrn begegnet. Das Fasten am Tag ist schwer, aber in der Gemeinschaft wird alles leichter. Das Fasten ist schwer, doch würde Allah der Erhabene uns nichts auferlegen was wir nicht ertragen können. So sagt Er im Koran: Keinen Zwang gibt es im Glauben So fasten nur körperlich gesunde Menschen, Reisende, schwangere Frauen, Kinder und kranke fasten nicht. Dieser Monat geht sehr schnell vorbei und Allah der Erhabene ist nachsichtig mit den Menschen.

3 So sagt Er im Koran: Sure 1: Vers 184 Gezählt sind die Tage. Und wer von euch krank ist oder auf einer Reise: für ihn gilt eine Anzahl anderer Tage. Und diejenigen, die es nur mit Mühe ertragen, sollen zum Ersatz einen Bedürftigen speisen. Und wenn jemand aus eigenem Antrieb Gutes verrichtet, so ist das noch besser führ ihn. Das ihr fastet ist besser für euch, wenn ihr es nur wüsstet. Wir lernen also, dass der Monat Ramadan keine Bestrafung von Allah an uns Menschen ist, sondern im Gegenteil, eine Zeit der Barmherzigkeit, der Güte, der Freundlichkeit und der Gemeinschaft. Eine Zeit, in der man die spirituelle Nähe zu Gott sucht, durch das Fasten, dem Gebet und dem Gedenken an den Allerhabenen. Und auch wenn man meint, das der Ramadan nur für uns Muslime ist, so verbindet er doch alle Menschen und die großen Religionen. Allah sagt im Koran: Sure 1: Vers 183 Oh ihr die ihr glaubt, das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr gottesfürchtig. Ganz besonders wird die reine Mutter des geehrten Propheten Jesus, Friede sei auf ihm, im Koran erwähnt. Als sie ihren Sohn zur Welt brachte, fastete sie Im Koran steht dazu: Sure 19: Verse Und so wurde sie schwanger mit ihm und zog sich zurück an einen Ort, einem fernen. Und die Wehen brachten sie zum Stamm einer Palme. Sie sagte, o wäre ich zuvor gestorben und doch ganz und gar vergessen. Da rief er ihr von untern her zu: Sei nicht traurig. Geschaffen hat dir dein Herr unter dir einen Bach. Und schüttele zu dir den Stamm der Palme, So dass auf dich herunterfallen Datteln, frische und reife. So iss und trink und sei frohen Mutes.

4 Und wenn du von den Menschen siehst einen, dann sagt: Wahrlich gelobt habe ich dem Barmherzigen ein Fasten, so werde ich nicht sprechen heute zu einem Menschen. Alle Propheten Gottes fasteten und auch jede große Glaubensgemeinschaft kennt das Fasten, wenn auch mit kleinen unterschieden. So sollten wir uns mehr darauf besinnen, was uns verbindet als auf das, was uns trennt. Der Ramadan gibt die Gelegenheit, sich wieder auf die Gemeinsamkeiten mit den anderen zu konzentrieren, indem man zusammen das Fasten bricht und sich gegenseitig besucht. Der Ramadan ist so besonders, das in im sämtliche Schriften Gottes auf die Menschen gesandt wurden. Die Offenbarung des Korans, die insgesamt 23 Jahre andauerte bis sie abgeschlossen war, nahm ihren Anfang im Monat Ramadan, ebenso wie die anderen Schriften. Dazu lesen wir im Koran: Sure 1: Vers 185 Es ist der Monat Ramadan, in dem herabgesandt wurde der Koran. Für die Menschen als Rechtleitung. Als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer von euch anwesend in diesem Monat, soll in ihm fasten. Und wer krank oder auf einer Reise: für ihn gilt eine Anzahl anderer Tage. Allah will es euch erleichtern. Er will es euch nicht erschweren. Damit ihr vollendet die Frist und Allah rühmt, das Er euch geleitet hat. Damit ihr vielleicht dankbar seid. Die Offenbarung des Korans begann in einer sehr speziellen Nacht, die man im Ramadan findet. Es ist die Nacht der Macht, in der die Engel und der große Engel Gabriel zu uns auf diese Welt kommen und sie mit Frieden erfüllen So lesen wir im Koran: Sure 97 Verse 1-5 Wahrlich, Wir sandten ihn herab in der Nacht der Bestimmung. Was lässt dich wissen, was ist die Nacht der Bestimmung? Die Nacht der Bestimmung, sie ist herrlicher als tausend Monate. Die Engel steigen hernieder und mit ihr der Geist, mit der Erlaubnis ihres Herrn, auf jegliches Geheiß.

5 Friede ist sie, bis hereinbricht die Morgenröte. Auch die Offenbarungen der Schriften, die den anderen geehrten Propheten gegeben wurden, nahmen ihren Anfang im Ramadan. So wird überliefert, das der Prophet Abraham, Friede sei auf ihm, seine Schrift im ersten oder dritten dieses Monats bekam. Der Prophet David, Friede sei auf ihm, erhielt, seine Schrift am zwölften oder achtzehnten des Monats Ramadan, der Prophet Moses, Friede sei auf ihm, bekam die Thora am sechsten und die Evangelien des Propheten Jesus, Sohn der Maria, der Friede sei auf ihm, nahmen ihren Anfang am zwölften oder dreizehnten Ramadan. Daran erkennen wir die enge Verbindung sämtliche geehrten Schriften und dem Monat Ramadan. Möge Allah der Erhabene den Ramadan zu einer verbindenden Brücke zwischen allen Menschen machen, Seinen Frieden zu allen Menschen und in alle Länder bringen und möge Er uns alle im Guten zusammenbringen, so dass wir das tun, was Allah der Erhaben und im Koran aufträgt: Sure 3: Vers 64 Oh ihr Leute der Schrift, kommt zu einem gemeinsamen Wort zwischen uns und euch, das wir dienen nämlich Gott allein und stellen nichts neben Ihn.