3. Punktspiel Landesklasse-Süd. SC Senftenberg - SC Hans Clauert Trebbin

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1 3. Punktspiel Landesklasse-Süd SC Senftenberg - SC Hans Clauert Trebbin Wenn man mit 2 Niederlagen in die Saison startet, lastet schon ein wenig Druck auf der Mannschaft. Mussten wir in den ersten beiden Begegnungen wichtige Stammspieler ersetzten, konnten wir diesmal das Oberhaus verstärken. Manfred Müller fiel aus und so kamen wieder unsere Jugendspieler zum Einsatz. Klaus wollte nicht so recht mitspielen, gönnte sich eine Pause und so war klar, dass alle anderen bis auf`s Messer kämpfen müssen. Unser Gegner heute, SC Hans Clauert Trebbin, kam als Tabellenführer mit reichlich Selbstbewusstsein und mit fast voller Kapelle. Nur Brett 4 fehlte, wurde aber duch Ersatz Nummer 9 ausreichend kompensiert. Trotzdem spührte ich eine gewisse Lockerheit in unseren Reihen. Aber vielleicht auch, weil unsere Gäste um keinen spaßigen (Wieder) - Spruch verlegen waren. Die ersten 1 1/2 Stunden verliefen ausgeglichen, bis auf Jan am 8. Brett, der seine Eröffnung ziemlich misshandelte. Hier rechnete ich mit einem schnellen Ende. Doch nach 2 Stunden gab es ein jähes Ende am Brett 6. Marcus spielte mit Weiß, wie immer, sehr optimistisch und forsch nach vorne. Entwicklungsvorsprung, aktivere Figuren waren zuerst sein Lohn. Sein Gegenüber kam nicht zur Rochade und versuchte Druck am Damenflügel und im Zentrum auszuüben. Das klappte auch und es gingen viele Leichtfiguren vom Brett. Ich sinnte noch über die Notwendigkeit von Marcus Königszug nach g2, als Schwarz einen vergifteten Bauern fraß, um nach dem Abzugsschach sofort aufzugeben. Tolle Partie von Marcus, weiter so und frühe Führung! Die Bretter 1-5 waren heiß umkämpft und auch Jan hatte sich irgendwie rausgewurschtelt. Ich hatte den Eindruck, dass sein Gegner schon etwas zweifelte und ungenau zu Werke ging. Doch 2-3 Züge später stellte Jan die Partie komplett ein. Schwarz drang am Königsflügel gewinnbringend ein und stellte auf Ausgleich. 1:1 Dann folgte ein Blackout am 4. Brett. Andreas heimste sich mit seiner Dame den schwarzen Turm ein. Diese konnte aber nicht geschlagen werden, da sich Schwarz in einer misslichen Fesslung sah. Des Gegners Hand ging zuerst an die eigene Stirn und dann zur Gratulation herüber. Andreas baute sich wieder ruhig auf, übte Druck auf der F-Linie aus, was SF Janicki aber gut zu parieren wusste. Knackpunkt der Partie war warscheinlich

2 Sf3, wo Schwarz sich für oder gegen den "Bauerngewinn" auf f5 entscheiden musste. Er entschied sich dagegen und wollte die Partie in ruhigere Gefilde führen. Das misslang, 2:1! Nach ca. 3 Stunden ging es schnell. Die Partien von Marco an 5 und Tom an 7 gingen verloren. Beide spielten Sizilianisch, agierten aber etwas zurückhaltend und ließen Weiß machen. Das machten die jeweiligen Gegner aber gut, schnürten Schwarz ein und fuhren zu Recht die vollen Punkte ein. Damit drehte Trebbin den Kampf zum 2:3 und nun lastete die Entscheidung im Oberhaus. 2 mal Schwarz an 1 und 3, ein schwieriges Unterfangen. Zumal sich Weiß mit Anzugsvorteil kleinere Ungenauigkeiten erlauben kann. Bei Schwarz wird jeder kleinere Fehler bestraft. Meine Partie an 3 mit Schwarz ähnelte dem Königsinder aus meiner 1. Runde. Wieder kam ich zu e5, g5 und aktiven Spiel am Königsflügel. Die g-linie ging auf und ich setzte alles auf einen Matt-Angriff gegen den weißen Monarchen. Ich wähnte mich wieder immer in Vorteil, auf den finalen Schlag hoffend. Es folgte Ld7, Df1 und Tg8

3 Mein Gegner verteidigte sich aber umsichtig und laut Fritz war das Unentschieden immer greifbar. Als ich mein Pulver verschossen hatte, verblieb ich mit 2 Minütchen und einer Bauernruine, aber ausreichend Kompensation zum Remis. Endstellung nach De2 Das half der Mannschaft natürlich gar nicht. Peter am 2. Brett sah sich mit Najdorf und e5 im Sizilianer konfrontiert. Das behag ihm, nach eigener Aussage gar nicht. Nach kurzem Kampf im Zentrum hatte Schwarz mit dem Läuferpaar bequemes Spiel und mindestens Ausgleich. Nach ein paar taktischen Motiven im Mittelspiel, verblieb Peter mit einem Minusbauern ausgangs zum Endspiel und konnte sich über das Friedensangebot von SF Wobick nicht beklagen. Das bedeutete nach 7 beendeten Spielen einen Rückstand von 3:4 und nun musste Jens am Spitzenbrett unbedingt gewinnen.

4 Edgar Wallace und Alfred Hitchcock hätten die Dramaturgie der letzten Partie nicht besser in Szene setzen können. Jens schlug relativ zeitig ein Remisangebot aus, nach dem Motto "Remis ist König - König" und sollte Recht behalten. In der zäh geführten Grünfeld-Verteidigung (3.g3) mit vielen beiderseitigen Umgruppierungen und Lavieren konnte unser 1. Brett einen Bauern gewinnen. Leider auf Kosten eines enormen Zeitverbrauchs. Partie: Kuhne-Schneider; Schwarz Am Zug60. Tc3 61. Txc3 dxc3 62. Ld3 Kd6 63. Kg2 und anstatt jetzt den gegnerischen Läufer mit 63. b5 zu überlasten entschied ich mich mit 63. Lc5 64. Kf1 Le3 65. Ke2 nebst 65. Lf5 und Lg3 den Freibauern auf d3 gegen die Bauern h4 und g5 zu tauschen. Besser wäre es vielleicht gewesen die Türme gar nicht zu tauschen und mit 60. Ta2 61. Ld2 den gegnerischen König unter Beschuss zu nehmen.

5 Jens versucht alles... Endstellung

6 Im entstandenen Endspiel mit 2 Türmen, aber ungleichfarbigen Läufern versuchte Jens alles, um SF Kuhne niederzuringen. Ich für meinen Teil konnte gar nicht hinschauen. Jens hatte noch 2 Minuten, um das wahrscheinlich gewonnene Endspiel nach Hause zu bringen. Gegen so einen erfahrenen Spieler aber irre schwierig. Dieser hämmerte im gegenseitigen Blitzen die Züge nur so raus und ich hatte Angst um die Haltbarkeit der Uhr. Selbst am Zug, mit allen Wassern gewaschen (im Aronian-Stil), nahm sich SF Kuhne eine Auszeit und redete sich Mut zu. Mit 2 Mehrbauern aber Restsekunden bei Jens ging nicht mehr als Remis. Für mich war die lautstarke "Pause" vom Trebbiner Spieler nicht fair, das Unentschieden zum Schluß jedoch schon. Eine ganz große kämpferische Leistung von Jens, die Nerven möchte ich haben. Schade! Endstand wiedereinmal 3,5 : 4,5. Unglaublich! Fazit: Die ersten 3 Mannschaftskämpfe 3,5 verloren! Knapper geht es nicht. Ich bin mir aber bei unserer Einstellung sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir die ersten Punkte einfahren. Am besten im Dezember gegen die Schachfreunde aus Lübbenau! Daniel Richter