DEUTSCHE NORM Juni 2006 Produkte zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser Natriumhydrogencarbonat; Deutsche Fassung EN 15075:2006

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1 DEUTSCHE NORM Juni 2006 Produkte zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser Natriumhydrogencarbonat; Deutsche Fassung EN 15075:2006 EN ICS Chemicals used for treatment of swimming pool water Sodium hydrogen carbonate; German version EN 15075:2006 Produits chimiques utilisés pour le traitement de l'eau des piscines Hydrogénocarbonate de sodium; Version allemande EN 15075:2006 Gesamtumfang 11 Seiten Normenausschuss Wasserwesen (NAW) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN Deutsches Institut für Normung e.v.. Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Preisgr. Vertr.-Nr. Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, Berlin

2 DIN EN 15075: Nationales Vorwort Die Europäische Norm EN 15075, die vom CEN/TC 164 Wasserversorgung (Sekretariat: Frankreich) erarbeitet wurde, wurde vom CEN aufgrund der Ergebnisse der Formellen Abstimmung angenommen. Die Bearbeitung wurde von der Arbeitsgruppe Wasseraufbereitung (WG 9) des CEN/TC 164 durchgeführt, deren Federführung bei AFNOR liegt; für Deutschland war der Ausschuss NA AA Wasseraufbereitung des Normenausschusses Wasserwesen (NAW) an der Bearbeitung beteiligt. 2

3 CEN/TC 164 Datum: EN 15075:2006 CEN/TC 164 Sekretariat: AFNOR Produkte zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser Natriumhydrogencarbonat Produits chimiques utilisés pour le traitement de l'eau des piscines Hydrogénocarbonate de sodium Chemicals used for treatment of swimming pool water Sodium hydrogen carbonate ICS: Deskriptoren Dokument-Typ: Europäische Norm Dokument-Untertyp: Dokument-Stage: Annahme Dokument-Sprache: D

4 Inhalt Vorwort...3 Einleitung Anwendungsbereich Normative Verweisungen Beschreibung Reinheitskriterien Prüfverfahren Kennzeichnung Transport Lagerung...6 Anhang A (informativ) Allgemeine Angaben zu Natriumhydrogencarbonat...7 Literaturhinweise...9 Seite 2

5 Vorwort Dieses Dokument (EN 15075:2006) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 164 Wasserversorgung erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Januar 2007, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Januar 2007 zurückgezogen werden. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern. 3

6 Einleitung Hinsichtlich möglicher nachteiliger Auswirkungen des in dieser Europäischen Norm beschriebenen Produktes auf die Qualität des Schwimm- und Badebeckenwassers wird auf Folgendes hingewiesen: a) Diese Europäische Norm enthält keine Angaben darüber, ob das Produkt in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU oder der EFTA ohne Einschränkungen angewendet werden darf. b) Es sollte beachtet werden, dass vorhandene nationale Vorschriften über die Verwendung und/oder die Eigenschaften dieses Produktes gültig bleiben, bis entsprechende europäische Regelungen verabschiedet worden sind. ANMERKUNG Eine Übereinstimmung mit dieser Europäischen Norm bedeutet keine gleichzeitige Annahme oder Zulassung des Produktes in einem der Mitgliedsländer der EU oder EFTA. Die Anwendung des in dieser Europäischen Norm beschriebenen Produktes unterliegt den jeweiligen Regelungen der nationalen autorisierten Stellen. 4

7 1 Anwendungsbereich Diese Europäische Norm gilt für Natriumhydrogencarbonat, das direkt zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser oder zum Herstellen handelsüblicher Zubereitungen für diesen Zweck verwendet wird. Sie beschreibt die Eigenschaften von Natriumhydrogencarbonat und legt die Anforderungen sowie die entsprechenden Prüfverfahren für Natriumhydrogencarbonat fest. Sie enthält Angaben zur Anwendung von Natriumhydrogencarbonat in der Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser. 2 Normative Verweisungen Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). EN 898, Produkte zur Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch Natriumhydrogencarbonat 3 Beschreibung Die Identifizierung, Handelsform, physikalischen Eigenschaften und chemischen Eigenschaften werden in den entsprechenden Unterabschnitten von EN 898 behandelt. 4 Reinheitskriterien 4.1 Allgemeines Diese Europäische Norm gibt die Mindestreinheitskriterien für Natriumhydrogencarbonat zur Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser an. Grenzwerte sind für solche Verunreinigungen angegeben worden, die häufig im Produkt auftreten. Wenn die Rohstoffe oder das Herstellungsverfahren zum Auftreten anderer Verunreinigungen führen, ist dies dem Anwender und falls notwendig den zuständigen Behörden mitzuteilen. ANMERKUNG Anwender dieses Produktes sollten auf der Grundlage der nationalen Bestimmungen prüfen, ob dieses einen geeigneten Reinheitsgrad für die Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch besitzt, und dabei die Rohwasserbeschaffenheit, die erforderliche Dosierung, den Gehalt an anderen Verunreinigungen und von im Produkt enthaltenen Begleitstoffen, die nicht in dieser Produktnorm benannt sind, in Betracht ziehen. Grenzwerte sind für solche Verunreinigungen und Spurenelemente angegeben worden, die in signifikanten Mengen aus den angewandten Herstellungsverfahren und Rohstoffen stammen können. Wenn das Herstellungsverfahren oder die Rohstoffe zum Auftreten signifikanter Mengen von anderen Verunreinigungen, Nebenprodukten oder Zusätzen führen, ist dies dem Anwender mitzuteilen. 4.2 Zusammensetzung des Handelsproduktes Das Produkt muss einen Massenanteil an NaHCO 3 von mindestens 98 % aufweisen. 4.3 Verunreinigungen und Nebenbestandteile Der Gehalt an Eisen(II) und Unlöslichem muss den in EN 898 festgelegten Anforderungen entsprechen. 4.4 Chemische Parameter Der Gehalt an Arsen, Cadmium, Chrom, Quecksilber, Nickel und Blei im Produkt muss den in EN 898 festgelegten Anforderungen entsprechen. ANMERKUNG Cyanid (CN ), Antimon, Selen, Pestizide und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe sind nicht relevant, da die im Herstellungsprozess verwendeten Ausgangsstoffe frei davon sind. 5

8 5 Prüfverfahren Probenahme und Analysenverfahren entsprechen denjenigen in EN Kennzeichnung Transport Lagerung 6.1 Lieferformen Natriumhydrogencarbonat kann als Schüttgut bzw. in Großraumsäcken (Bulk Bags) oder normalen Säcken geliefert werden. Um die Reinheit des Produktes sicherzustellen, dürfen die Gebinde zuvor für kein anderes Produkt verwendet oder sie müssen vor Gebrauch besonders gereinigt und vorbereitet worden sein. 6.2 Gefahren und Sicherheitskennzeichnung gemäß EU-Richtlinien 1) Natriumhydrogencarbonat unterliegt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Europäischen Norm keinen Kennzeichnungsvorschriften. ANMERKUNG Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG ([1]) zur Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Substanzen und deren Ergänzungen und Änderungen für die Europäische Union enthält eine Auflistung durch die EU eingestufter Substanzen. Substanzen, die nicht in Anhang I aufgeführt sind, sollten auf Basis ihrer spezifischen Eigenschaften der Richtlinie entsprechend von derjenigen Person eingestuftt werden, die für den Vertrieb der Substanz verantwortlich ist. 6.3 Transportvorschriften und -kennzeichnung Natriumhydrogencarbonat wird nicht unter einer UN-Nummer 2) geführt. Natriumhydrogencarbonat ist nicht als Gefahrengut für den Straßen-, Schienen-, See- und Lufttransport eingestuft. 6.4 Produktkennzeichnung Die Produktkennzeichnung muss Folgendes enthalten: Bezeichnung Natriumhydrogencarbonat, Handelsname und Qualität; Nettomasse; Name und Adresse des Lieferanten und/oder Herstellers; Angabe Dieses Produkt entspricht EN Lagerung Langzeitstabilität Natriumhydrogencarbonat ist unter trockenen Lagerbedingungen bis 50 C stabil Lagerungsbedingungen Die Säcke sind dicht verschlossen, trocken und von Säuren fern zu halten. 1) Siehe [1]. 2) United Nations Number. 6

9 Anhang A (informativ) Allgemeine Angaben zu Natriumhydrogencarbonat A.1 Herkunft A.1.1 Rohstoffe Natriumhydrogencarbonat wird aus Natriumchlorid, Kalkstein oder Natriumcarbonat und Kohlendioxid hergestellt. A.1.2 Herstellungsverfahren Natriumhydrogencarbonat wird nach dem Ammoniak-Soda-Prozess (SOLVAY-Verfahren) gewonnen. A.2 Anwendung A.2.1 Funktion Das Produkt wird zur Erhöhung des ph-wertes des Schwimm- und Badebeckenwassers eingesetzt. A.2.2 Anwendungsform des Produktes Das Produkt wird als Pulver oder Lösung mit Konzentrationen bis zu einem Massenanteil von etwa 5 % angewendet. A.2.3 Dosiermenge Die Dosiermenge hängt von der Wasserbeschaffenheit und der Anwendung ab. Um eine wirksame Aufbereitung zu erzielen, wird üblicherweise eine zwischen 80 mg/l und 200 mg/l CaCO 3 betragende Alkalinität empfohlen. A.2.4 Dosiermittel Das Produkt wird als Pulver oder Lösung direkt zugegeben. Bei privaten Schwimm- und Badebecken erfolgt die Zugabe direkt oder nach vorherigem Lösen. A.2.5 Nebeneffekte Nicht relevant. A.2.6 Entfernen von überschüssigem Produkt Überschüssiges Produkt wird entweder durch Zugabe einer wässrigen Säurelösung entfernt oder mit Wasser verdünnt. 7

10 A.3 Allgemeine Sicherheitsregeln A.3.1 Regeln für die sichere Handhabung und Verwendung Bei Auftreten von Staub ist eine Staubschutzmaske zu tragen. Bei häufiger oder längerer Handhabung sind Schutzhandschuhe zu tragen. Bei Auftreten von Staub ist eine staubundurchlässige Schutzbrille zu tragen. A.3.2 Verhalten im Notfall A Erste Hilfe Bei Berührung mit den Augen sollten diese zum Entfernen von Produktpartikeln mit fließendem Wasser gespült werden. Bei Verschlucken sollte Wasser getrunken werden. A Unbeabsichtigte Freisetzung Das Produkt ist aufzunehmen, worauf mit Wasser gespült werden sollte. A.3.3 Brandbekämpfung Natriumhydrogencarbonat ist nicht brennbar. 8

11 Literaturhinweise [1] 67/548/EWG, Richtlinie des Rates vom 27. Juni 1967 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Einstufung, Verpackung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe sowie ihre Änderungen und Anpassungen 9