Classroom Management (=Klassenführung) Handlungsfolgen der internationalen empirischen Unterrichtsforschung.

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1 Classroom Management (=Klassenführung) Handlungsfolgen der internationalen empirischen Unterrichtsforschung. Univ.Prof. Dr. Rainer Dollase Früher: Universität Bielefeld, Abt. Psychologie Litauisches Gymnasium Lampertheim, den

2 Please allow me to introduce myself

3 Meine Gleichaltrigen

4 Meine Vorfahren und mein Nachfahre

5 Studium Psychologie Saarbrücken, Köln, Düsseldorf seit 1970 Lehrerausbildung in Aachen, Köln, Essen, Bielefeld (4000 Lehrerprüfungen) Zahlreiche Empirische Forschungen (Erziehung, Unterricht, Fremdenfeindlichkeit, Evaluationsforschung, Musikrezeption, Testentwicklung, temporale Muster) aktuell: alle Kitas in SH Mitglied verschiedener Forschungsinstitute, Graduiertenkolleg, Enquetekommission Chancen für Kinder, Gutachter, peer reviewer, Beratung Bildungsrahmen 0 bis 10 Jahre seit 2008 ca. 72 Hospitationsstunden an Gesamtschulen, Gymnasien, Sekundarschulen, Hauptschulen, Realschulen, Grundschulen

6 Deutsche Gesellschaft für Psychologie Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, Sektionen Schulpsychologie und Politische Psychologie Heimatverein Steinhagen (passiv) Männer Gesangsverein Amshausen (passiv) Gesellschaft Bildung und Wissen Frankfurt Johanniter/Schutzgemeinschaft Wald/ Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte

7 Und jetzt eine kleine Werbeeinblendung

8 2015

9 Hessen: Qualität noch verbesserungsfähig Ländervergleich Mathematik Ländervergleich Biologie Ländervergleich Chemie Ländervergleich Physik Sachsen 536 Thüringen 521 Brandenburg 518 Bayern 517 Sachsen-Anhalt 513 Mecklenburg-Vorpommern 505 Rheinland-Pfalz 503 Schleswig-Holstein 502 Baden-Württemberg 500 Deutschland 500 Niedersachsen 495 Hessen 495 Saarland 489 Hamburg 489 Nordrhein-Westfalen 486 Berlin 479 Bremen 471 Sachsen 541 Thüringen 535 Brandenburg 532 Sachsen-Anhalt 529 Mecklenburg-Vorpommern 521 Rheinland-Pfalz 514 Schleswig-Holstein 505 Bayern 505 Niedersachsen 504 Baden-Württemberg 501 Deutschland 500 Saarland 498 Berlin 493 Hessen 489 Hamburg 487 Nordrhein-Westfalen 482 Bremen 481 Sachsen 542 Sachsen-Anhalt 538 Thüringen 534 Brandenburg 530 Mecklenburg-Vorpommern 519 Bayern 512 Rheinland-Pfalz 504 Niedersachsen 502 Deutschland 500 Schleswig-Holstein 499 Baden-Württemberg 499 Saarland 497 Hessen 492 Berlin 490 Hamburg 484 Nordrhein-Westfalen 481 Bremen 477 Sachsen 544 Thüringen 539 Sachsen-Anhalt 534 Brandenburg 529 Mecklenburg-Vorpommern 516 Bayern 515 Rheinland-Pfalz 505 Schleswig-Holstein 504 Baden-Württemberg 502 Niedersachsen 500 Deutschland 500 Saarland 497 Hessen 496 Berlin 491 Bremen 482 Hamburg 482 Nordrhein-Westfalen 476 astinnen und Gymnasiasten die KMK-Regelstandards für den nach neun Jahren ist an Gesamtschulen bereits wieder einge- IQB vom

10 Gliederung 1. Das Problem und seine Analyse 2. Die Lösungen im Überblick 3. Die lehreraktiven Lösungen 4. Problem Mobbing - ein Sonderproblem

11 1. Das Problem und seine Analyse

12 Das uralte und weltweite Problem des classroom managements: mit mehreren Menschen gleichzeitig Lernfortschritte erzielen. Menschen waren und sind immer verschieden. Heterogenität kann groß oder klein sein.

13 Heterogenität ist ein Problem und eine Belastung für Lehrkräfte - keine Erleichterung.

14 Abbildung 4: Belastungen von Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Basel-Stadt (Ulich, Inversini & Wülser, 2002)

15 Gutachten Hans-Peter Blossfeld, Wilfried Bos, Hans-Dieter Daniel, Bettina Hannover, Dieter Lenzen, Manfred Prenzel, Hans-Günther Roßbach, Rudolf Tippelt, Ludger Wößmann und als externer Experte Dieter Kleiber 2014 im Waxmann Verlag

16 Lehrer Sonderschule Berufsschullehrer Andere Lehrer Lehrer Realschule Lehrer Grundschule Lehrer Hauptschule Schulleiter Kindergärtner Krankenpfleger Altenpfleger Briefträger Sozialarbeiter Lehrer Gymnasium Verwaltung, höher Architekten Zahnärzte Krankenschwestern/-pfleger Angestellte Ärzte Polizisten Pfarrer Kneipiers Lokomotivführer Selbstständige Ärzte Chemiearbeiter Bereichsleiter Geschäftsführer Redakteure, Journalisten Busfahrer Verwaltungsfachl. mittl. Dienst MTAs Verwaltung, gehoben Künstler

17 Künstler Maschinenführer Maler Hochschule: Lehrer, Assistent Makler Sekretäre Kaufm. Angestellte Buchhalter Softwareentwickler Ingenieure Wächter, Wärter, Aufseher Fahrer Fleischer Manager Übrige Metallarbeiter Bäcker Odds Ratio Gastronomie, Bedienung Landwirte Schlosser, Mechaniker Kfz-Mechaniker Verkäufer Bankangestellte Elektriker Reinigungspersonal Köche Arzthelfer Einzelhandelskaufleute Maurer Gärtner Rechtsanwälte Soldaten Richter Hausmeister Friseure Steuerberater Tischler Odds Ratio bbildung 3: Arbeitsbezogene psychische Erschöpfung bei Erwerbstätigen in verschiedenen Berufsgruppen (Odds Ratios) (vgl. Hasselhorn/Nübling 2004, S. 572)

18 Komplexität und Heterogenität kosten Energie

19 Heterogenität erfordert wirksame Maßnahmen des Classroom Management (=Klassenführung)

20 2015 in Syrien

21 1957 in Duisburg Hamborn

22 Donnerstag, 14. Januar 2010 ca.1845 in Nord-England, S.Wilderspin

23 Fazit bis hierher: Das Problem ist alt, weltweit und bekannt. Es gibt alle Lösungen des Problems schon seit vielen Jahrhunderten. Die Begründung ist aber abhängig vom aktuellen Forschungsstand. Die Aktualität der Lösungen von pädagogischen Moden.

24 Wann ist Unterricht gut? Der Forschungsstand heute. Frage: Was müssen wir bei Individualisierungslösungen berücksichtigen?

25 Diskurse um Medien und Bestseller Schule und Unterricht - Wellenschläger Politik und Kommissionen PISA aus der Praxis für die Praxis Klippert Praktiker diskurse Handlungsforschung fehlt Empirische Erziehungs- und Unterrichtsforschung

26 Die Hattie Studie - nichts weiter als eine Zusammenfassung vieler Untersuchungen (Metaanalysen) die alle schon bekannt waren Die Sammlung der Metaanalysen ist eine nicht kritisierbare Leistung. Seine Interpretationen der Befunde sind kritikwürdig.

27 Hattie (2009, 2013,2014) Die Sensation in Fachkreisen dt.januar 2014 deutsche Übersetzung 23.April 2013, Schneider Verlag Hohengehren

28 Welche Hauptergebnisse?

29 Vorab: An Äußerlichkeiten (Sitzordnung, Sozialform, Gruppen - oder Frontalunterricht etc. kann man die Qualität von Unterricht nicht erkennen! Lehren und Lernen ist ein geistiger Prozess.

30 Drei wichtige Ergebnisse, die durch HATTIES Sammlung bestätigt werden 1. Der Lernerfolg hängt stark vom Schüler ab 2. Kompetente Andere, Lehrer und Erwachsene sind für das Lernen wichtig 3. Gruppen haben motivatorische und organisatorische Nachteile, die verhindert werden müssen.

31 1. Lernerfolg hängt stark vom Schüler ab

32 1. Lernerfolg hängt stark vom Schüler ab aus Hattie 2003

33 2. Kompetente Andere, Lehrer und Erwachsene sind für das Lernen wichtig

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35 2. Kompetente Andere, Lehrer und Erwachsene sind für das Lernen wichtig Gibson und Walk, 1960

36 Wer pädagogischen Einfluss haben will, muss glaubwürdiger als die anderen Quellen sein Erziehung ist ein Konkurrenzkampf um Glaubwürdigkeit

37 Starke Lehrerfaktoren Faktor d-wert Teacher credibility 0,9 classroom discussion 0,82 Teacher clarity 0,75 Feedback 0,75 reciprocal teaching 0,74 Teacher Student Relationship 0,72 Teaching strategies 0,62 Problem solving teaching 0,61 not labeling students 0,61 direct instruction 0,59

38 Diese Ergebnisse zeigen, dass (vom Lehrer ausgeführte) aktive und geführte Instruktion sehr viel erfolgreicher ist als ungeführtes, facilitative Lernen. (Hattie, 2009, S.243, Übersetzung R.D.) reciprocal teaching= Dialog L - S; e.g. summarizing, questioning, clarifying, predicting behavioral organizers = e.g.advance organizers

39 3. Gruppen haben motivatorische und organisatorische Nachteile, die verhindert bzw. kompensiert werden müssen.

40 Lernen in Gruppen bzw. in Kooperation Faktor d-wert cooperative vs. competitive learning 0,54 small group learning (nur college) 0,49 cooperative learning 0,41 within class grouping 0,16 ability grouping 0,12 multi age /grade groups 0,04 student control over learning 0,04 open education 0,01

41 cooperative learning (Hattie, 2009, S. 212/214) reading d= 0,44 mathematics d=0,01 für ältere Schüler besser if you want to increase student academic achievement, give each student a friend = f(soziometrischer Struktur der Lerngruppe)

42 Außenseiterbildung

43 Leistungs- und Entscheidungsnachteile von Gruppen (kleine Auswahl nach Wilke und Wit, 2001) Hidden profile (verstecktes Profil - beste Lösung wird nicht erkannt) Common knowledge (Effekt des gemeinsamen Wissens - geteiltes Wissen wird diskutiert statt eigenes) Production blocking (Produktionsblockierung - Kommunikationsregeln unterdrücken Kreativität) Sucker (Trotteleffekt- Rücknahme der Anstrengung wegen Ausnutzung) Free-riding (Trittbrettfahrereffekt - Rücknahme der Anstrengung auf Kosten anderer) Social loafing (Soziales Faulenzen - unbewußtes Nachlassen der Anstrengung in Gruppen) Social inhibition (Soziale Hemmung - andere hemmen bei komplizierten oder ungeübten Aufgaben) Risky shift (Risikoschub - Gruppen sind leichtsinniger)

44 Nuthall (2007): 80% des Feedbacks in Grundschulen kommt von anderen Schülern - aber 80% davon ist falsch.

45 Organisatorisches und psychologisches Grundproblem des individuellen Lernens mit Gruppen

46 vs. 1.Komplexitätsaspekt 2.Zuschaueraspekt (sozialer Vergleich) 3.Strukturaspekt (Soziometrie)

47 Nachteile von Klassen Leerlauf wahrscheinlich Unterforderung oder Überforderung Störung durch andere Frustration, Neid, Demotivation, Wut

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49 Bloom, 1984 das 2 Sigma Problem

50 Kritik von Rost! Im Einzelunterricht lernt man am besten (durchschnittliche Effektstärken, mit denen die kleinere Gruppe - jeweils N - besser war als eine größere Vergleichsgruppe, nach Slavin 1984) N=1 N=2 N=14-17 N= (10Studien; 1 vs. 2-32) (4 Studien; 2,3,5 vs. 5,23,25) (7 Studien; vs.23-45) (6 Studien; vs ) Donnerstag, 14. Januar 2010

51 2. Die Lösungen im Überblick

52 Lösungen Binnendifferenzierung in Gruppen oder Projekten (Gruppenlernen) Binnendifferenzierung per Arbeitsblatt etc. (Alleinlernen) Individual prescribed Instruction IPI (Alleinlernen) Zieldifferentes Lernen (Alleinlernen) Gruppen verkleinern Wohlverhaltenforderung an Schüler (Disziplin wegen Heterogenität) Helfersysteme (multiprofessionelles Personal, Medien) Lehreraktive Individualisierung

53 Das Alter von pädagogischen Ideen ist unwichtig...wichtig: was ist gut? gemeinsam lernen Comenius 1657, Süvern 1819 = uralte Idee selbständiges Lernen Autodidaxie, seit Leibniz, 18.Jahrhundert bekannt = uralte Idee innere Differenzierung genauso alt wie Frontalunterricht ca. 18.Jahrhundert = uralte Idee

54 Lexikon der Pädagogik 1952, 282, Artikel von W.Lennartz

55

56 IPI = individual prescribed instruction LRDC - USA seit 1970er Jahren( mitcasettenrekordern, heute Computer)

57 3. Die lehreraktiven Lösungen

58 Überlegung 1: Die Probleme der Gruppe/Klasse durch Verhalten der Lehrkraft kompensieren/ lösen - welches Verhalten ist wichtig?

59 Gruppenführung vergrößert oder verkleinert man planmäßig Gruppen, so gelingt es einigen beobachteten Menschen, auch noch große Gruppen glänzend zu steuern, während andere, die kleinere Gruppen relativ geschickt lenken können, bei größeren Gruppen versagen Winnefeld, 1948, 143 begnadete Einzelerzieher versagen als Klassenlehrer Kerschensteiner, 1921

60 Lösung: Eigenschaften Lehrkraft (nach Winnefeld, 1948) Komplexkapazität Wahrnehmungskapazität Kontaktkapazität personale Geräumigkeit

61 Regel 1: Heterogenität verlangt Komplexitätsreduktion (Komplexitätsaspekt der Gruppe) Regel 2: Was Du einem gesagt hast, hast Du allen gesagt (Zuschaueraspekt der Gruppe) Regel 3: Alle Vorgänge in der Klasse werden von allen wahrgenommen (Zuschaueraspekt der Gruppe) Regel 4: Alle Vorgänge in der Klasse werden strukturell bewertet (Strukturaspekt der Gruppe)

62 Kounins Methode Videostudie 50 Klassen, Frontal - und Gruppenunterricht, normale und E-Schüler Rückspulen des Bandes bei Eskalation:Was ging dem an Lehrerverhalten voraus? Kriterien: Mitarbeitsrate und Fehlverhaltensrate Hohe Zusammenhänge (bis r =.64)

63 Bahnbrechende Studie von Kounin Kounin, 1970, Classroom management Bescheidwissen (möglichst viele Vorgänge in der Gruppe richtig wahrnehmen, Zeit- und Objektfehler vermeiden) Überlappung ( zwei und mehr Abläufe gleichzeitig steuern können) Reibungslosigkeit (Vermeiden von Sprunghaftigkeit, Abbruch, thematische Inkonsequenz, Unentschlossenheit, Unvermitteltheiten, Reizabhängigkeit) Schwung (Verzögerungen vermeiden, z.b. Überproblematisierungen, Zerlegen von Verhaltenseinheiten) Aufrechterhaltung des Gruppenfokus (Gruppenmobilisierung, Beschäftigungsradius, Rechenschaftsprinzip) Programmierte Überdrußvermeidung und Valenz und Herausforderung

64 Classroom management auf Leistung: d=0,52 im Durchschnitt withitness über d= 1,2 (Meta von Marzano) Hattie (2009) Haupteffekt auf Mitarbeit und Ausbleibendes Fehlverhalten

65 I keep the momentum of my lessons moving ahead. I keep students attentive and involved. -mentioning that "someone" will be asked a question "on this" soon (group alerting) -involving kids in discussion and demonstration -everyone holds up a card with the answer to your question written on it -everyone writes an answer before youngsters are selected at random to read (the teacher circulates to observe the answers of non-reciters) -challenging the students -"You're really going to have to pay attention to even think about this one." -"I'm betting that no one can figure this one out, but anyone want to try?" I catch kids being good...a LOT!!!!! -"That's using your noggin." -"Thoughtful answer." -"Thanks for volunteering to attempt a really difficult question." -"That's a good start to our complex answer. Who can build on Amy's contribution?" I avoid: -focusing on one student for too long -choosing a particular student to answer before asking the question I get rid of distractions from the lesson. -loudspeaker announcements (Organize tenured teachers to complain to administration) - intruders who "just want to make a quick announcement" (I tell them to return later) -little reminders that interrupt students' concentration while they work -"Remember to place your name and date at the top of the paper." -"Remember that each paragraph must contain a topic sentence." When "drill" is necessary, I engage the students in fast-paced, high-energy activities with high success rates. If I use competition, students never compete against other students. They compete in groups or against a standard. I make sure that I bring closure to the lesson, rather than stopping abruptly. -quick review -have kids tell three important points covered in the lesson I prepare my students for the transition to the next task/class. -"We'll be looking into community relations in our next period. You'll need to have a pencil, notebook and textbook on your desk to be ready." -"Next up, we'll be discussing how the women's movement has changed society. In the next few minutes, discuss with your tablemates how sports, jobs, politics, and other areas have been influenced. I'll expect each table to be able to contribute four points to our discussion."

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67 Kounin hat keine Theorie Versuch einer Theorie die psychologische Verkleinerung der Gruppe gefühlte Verkleinerung jeder Schüler hat das Gefühl, mehr von der Lehrkraft zu haben (Bescheidwissen, Überlappung, Aufrechterhaltung des Grppenfokus) und das Gefühl, dass die große Zahl nicht stört

68 Überlegung 2: Der lehrergeleitete Unterricht kann die Gruppenprobleme auch überwinden, weil er dysfunktionale Ereignisse unterbinden und kanalisieren kann

69 z.b.paraphrasieren z.b. einfache Fragen an gute Schüler stellen z.b. schwierige Fragen an schlechte Schüler stellen z.b. framing von Fragen, so dass sie schwer erscheinen, obwohl sie leicht zu beantworten sind z.b. sich als L selbst als Kooperationspartner bei PA oder GA anbieten - mal bei guten, mal bei schlechten z.b. Kontrolle der Mobbing - Äußerungen von Schülern im lz U leichter als in GA

70 Mitchell, 2008, 2014

71 direct teaching (Hattie, 2009, S. 205/206) learning intentions success criteria build commitment and engagement how the teacher should present the lesson guided practice closure independent practice

72 Mitchell direct instruction (DI) Research studies have consistently shown that DI has a positive effect across a range of learners and across various subject areas d Werte von 4 Metaanalysen: 0,85-0,90-0,82-0,84

73 Überlegung 3: Die Psychologische Reduzierung der Gruppengröße hängt von dem Engagement (Investition) aller Beteiligten ab - also: Schüler müssen mehr Disziplin mitbringen

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75 Was brauchen Schüler und SchülerInnen, um Gruppen/Klassen zu ertragen? (Dollase, 2014, GRUO, S.10-11) Indolenz, d.h. Schmerzfreiheit gegenüber Ablehnung und ungünstigen Vergleichen, Störungen, Verlieren. Der Schüler muss unempfindlich werden gegen Schulversagen, desensibilisiert, er darf sich über das Verlieren, die ausbleibende Anerkennung oder das Ausgrenzen nicht aufregen. Er muss es stoisch ertragen können oder aber seine Frustration beherrschen. Abneigungen gegen andere Schüler, Ärger über Beleidigungen muss er schnell vergessen oder aber perfekt beherrschen können. Willigkeit, d.h. Schülern und Schülerinnen müssen sich führen lassen können, sie sind führbar, sie lassen sich begeistern, sie tun das, was man ihnen sagt, sie sind gehorsam und sie sind formbar. Unterricht kann nur wirken, wenn die Schüler mitmachen. Geduld, d.h. sie müssen warten können, sie müssen Rücksicht nehmen können, sie müssen Leerlauf ertragen können, sie müssen asynchrone Vorgänge erdulden können, sie müssen mit Unterforderung aber auch mit Überforderung zurechtkommen, sie müssen Bedürfnisse aufschieben. Leerlauf dürfen sie nicht nutzen um zu stören.

76 Und wie erreichen wir Indolenz, Willigkeit und Geduld? indem wir die Fähigkeit zur pädagogischen Beeinflussung wiedererlangen Vorbild, Beziehung, geschickte Unterrichtsorganisation, Glaubwürdigkeit.

77 Überlegung 4: Binnendifferenzierung ist eine Problembeschreibung und keine Lösung

78 Wenn ja, dann drohen drei Gefahren: 1. Inaktivität 2. Diskriminierung bei Aufgabenzuweisung und Hilfe 3. Unvollständige, falsche und unnütze Kontrolle

79 Inaktivitätsgefahr: Gruppenarbeit 5 SuS (Beschäftigungsgrad rot = beschäftigt)

80 Aufgabenzuweisung bei innerer Differenzierung (Diskriminierungsrisiko) Gruppeneinteilung durch Lehrkraft (mind. 1 starker, mind. 1 schwacher) bzw. durch vorher festgelegte Gruppen (öffentlich) Tagesplan individuell erstellt (für vergl. Gruppen von Schülern) - Differenzierungsweg liegt für jeden S fest (festgelegt, kann nicht-öffentlich verteilt werden) Arbeitsblätter vorab differenziert erstellt, jeder muss sich das Blatt vorne bei der L holen (festgelegt wie vor, nicht öffentlich) Weitere Aufgaben auf selbem Zettel (private Selbstentscheidung) Weitere Aufgaben kann man sich holen (liegen aus)(öffentliche Selbstentscheidung) Wer schon fertig ist, kann weitere Aufgaben bekommen (Differenzierung nach oben) (öffentliche Selbstentscheidung)

81 Probleme bei Hilfeleistung und Kontrolle der Richtigkeit bei sog. selbständigem Lernen Problem der sozial und emotional motivierten Meldung bei S Selbstmeldung, Wer traut sich? Melden sich die, die es nötig haben? Welche Motivation noch möglich? Problem der kognitiv richtigen Selbsteinschätzung - kann S merken, was richtig und falsch ist? Problem des Wartens auf Hilfe - S stehen in Reihe vor der Lehrerin, Helfertafelanschrieb o.ä. diagnostisches Problem - Bekomme ich mit, wer welche Probleme tatsächlich hat? Redundanzproblem - Wie oft muss ich dasselbe sagen? Kontrollbogenproblem - Ist die Mitteilung der richtigen Lösung instruktiv? Bringt sie den S voran?

82 Ohne explizite Kontrollphase und Feedback kein Lernfortschritt (Hattie 2009 für Feedback d= 0,75) evtl. im Schlusskreis durchführen

83 Fazit: Vier Überlegungen, um Gruppenachteile zu überwinden und Individualisierung zu verbessern Überlegung 1: Die Probleme der Gruppe durch Eigenschaften der Lehrkraft kompensieren/ lösen Überlegung 2: Der lehrergeleitete Unterricht kann die Gruppenprobleme überwinden Überlegung 3: Die Psychologische Reduzierung der Schulklassengrösse hängt von dem Engagement (Investition) aller Beteiligten ab - also: Schüler müssen mehr Disziplin haben Überlegung 4: Binnendifferenzierung kann zur Inaktivität und zur Diskriminierung führen, auch zu unvollständigem feedback

84 4. Problem Mobbing - ein Sonderproblem

85 Das Fazit: Auf der Grundlage der empirischen Erziehungs- und Unterrichtsforschung die erfolgreichen Handlungen im Alltag erfinden bzw. vormachen und nachmachen lassen. Teach to DIE for Diagnosis Intervention Evaluation Know thy Impact! Ausbilder in Praxis, microteaching Empirische Erziehungs- und Unterrichtsforschung

86 Weitere konkrete Hilfen gegen mobbing

87 1. Maßnahme: Erzieher- und Lehrerzentriertheit, d.h. mehr Orientierung auf den Erwachsenen d.h. der Umgang des Erwachsenen mit dem Nachwuchs muss akzeptierend, warmherzig und authentisch sein - Vorbildfunktion für den Umgang miteinander

88 2. Maßnahme Mobbing, heftige Streitereien, Diskriminierungen werden gelassen, aber konsequent und ebenfalls herzlich gelassen und authentisch angesprochen und wenn möglich gelöst. laufen lassen, nicht beachten ist ungünstig mobbing löst sich nicht von selbst

89 3. Maßnahme in mobbing Fällen, die sich nicht einfach lösen lassen müssen mobbende Kinder auf andere Gruppen verteilt werden - nicht das Opfer, es sei denn, er oder sie möchte es selber

90 4. Maßnahme Wir helfen den Gruppenopfern, mit den Problemen fertig zu werden Anbahnung von Freundschaften mit einzelnen anderen Kindern Training von Verhaltensweisen im mobbing Fall sich um die Gruppe verdient machen etc.

91 5. Maßnahme ein Anti Mobbing Programm einsetzen z.b. magic circle" (schulpsychologischer Dienst Münster) z.b. buddy project (vodafone Stiftung)

92 ENDE