Heimatverein für Olpe und Umgebung s. V. IzTTT

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4 Heimatverein für Olpe und Umgebung s. V. IzTTT

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6 1 Heimatverein Heimatblätter 11. Zahrg. (lieft 1 u. 2.) ļatufcbr. lyzì Geht und bauet im Schweiße eures Angesichtes das neue Land. Was Deutschland allein retten kann, ist engster, innigster Zu ammen'ch uß. Was alle eint, ist die gleiche Liebe und Treue und dasselbe Vaterland. Alles was entzweit, muß vergessen werden. Wir müssen miteinander leben und uns vertragen, weil es sich um unser aller Dasein handelt. Eörres. Me Nerforüer Sitter im 5aucrIaiMe. Don Albert H ö m b e r g, Witten-Ruhr. Zu den ersten und wichtigsten Stützpunkten des Christentums im alten Sachsenlande gehörte das Nonnenkloster Herford, das schon wenig«jahre nach dem Tode Karls des Großen gegründet und mit vielen Gütern in den Ländern zwischen Rhein und Weser ausgestattet wurde. Zu diesen Gütern gehörten auch zahlreiche Bauernhöfe im südlichen Sauerlande, die im sogenannten Amt Schönholthau'en" zu'ammengefaßt waren. Der Geschichte dieses Amtes sei die folgende Arbeit gewidmet. *) A) Die ältere Geschichte der Herforder Güter im Sauerland. Da die sauerländischen Güter in den alten Urkunden des Klosters Herford nicht Vorkommen und auch im ältesten Eülerverzeichnis fehlen, besitzen wir keine schriftliche Nachricht, wann und wodurch sie in den Besitz des Klosters gelangt sind. Wir müssen es unter diesen Umständen als einen glücklichen Zufall bezeichnen, daß uns ein Ortsname gestatlei, wenigstens die erste Frage eindeutig zu beantworten: das Kloster Herford muß die Güter im Sauerland schon sehr früh, wahrscheinlich schon im 9. Jahrhundert erworben haben, da der Name des Dorfes Meinkenbracht nur in dieser Zeit entstanden sein kann, im Bestimmungswort aber bis auf den heutigen Tag die Erinnerung an die Mönen, die Nonnen des Klosters Herford festhält. In vorgeschichtlicher Zeit wurde das Sauerland von mehreren kleinen Germanenstämmen bewohnt, deren Gebiete durch breite, unbesiedelte Grenzstreifen von einander getrennt waren. Eine solche Grenze können wir noch heute längs der Wasserscheide zwischen der mittleren Lenne und den Zuflüssen der Ruhr erkennen, wenn wir die Ortsnamen dieses Gebietes betrachten und mit ihrer Hilfe die altkultivierten Gegenden von >) Unter den Quellen für die folgende Abhandlung sind besonders zwei zu nennen:. _....,,. 1) Franz Darpe, Codex traditionum Weálfahcarum, IV. Band: Einkünfte- und Lehnregister der Fürstabteilung Herford, Münster ) F. X. Schräder, Das Kirchdorf Schönholthausen und seine Filialen. 8 4.^Das sog. Amt Schönholthausen. (Blätter zur näheren Kunde Westfalens, XV. Jahrgang, 1877, Seite )

7 2 den erst in jüngerer Zeit besiedelten zu trennen suchen. Wir finden hier in den Tälern der Leihe und W e n n e, dem Kern des späteren Landes F.edeburg, zahlreiche Ortsnamen auf l a r, darf (trop) und Hausen, die uns ebenso wie die grohe vorgeschichtliche Wallburg auf dem Wilzenberg zeigen, dah wir hier altbesiedeltes Land vor uns haben. Weiter westlich ändert sich auf einer Linie, die etwa von Fleckenberg nach Eslohe läuft, das Bild vollkommen: auf einem meist 12 Kilometer breiten Streifen, der bis in die Gegend von Schönholthausen und Elspe reicht, fehlen alte Ortsnamen völlig 2 ): ein Zeichen, dah hier vorzeiten ein breiter Grenzwald die späteren Länder Fredeburg und Bilstein trennte. Am Rande des alten Siedlungslandes folgt hier zunächst bei Eslohe eine rund 3 Kilometer breite Zone, die durch zahlreiche Heim- Orte gekennzeichnet ist: Kückelheim (b. Eslohe), Isingheim, Lüdingheim, Bockheim, Vogelheim, (Wüstung bei Arpe) und Kückelheim (b. Bracht). Da Heim-Orte an anderen Stellen des Sauerlandes vorzugsweise in der Nähe karolingischer Burgen und Strahen auftreten, also an Punkten, die in den Sachsenkriegen strategische Bedeutung besahen, können wir das Entstehen dieser Orte mit groher Sicherheit in die Zeit Karls des Grohen sehen und die in den Rheinlanden häufige Namensform auch bei uns auf fränkische Einflüsse zurückführen. Scharf von dieser um 800 besiedelten Zone getrennt folgen dann weiter westlich im Innern der alten Erenzeinöde zahlreiche Dörfer, für die Namen auf scheid, rode und bracht bezeichnend sind. Sie sind im Laufe des 9. und 10. Iahrhunderts entstanden. Der Name bracht hängt mit dem plattdeutschen Wort wrechte, Zaun oder Einfriedigung, zusammen ^) und bezeichnet ein aus der allgemeinen Mark ausgeschiedenes Stück Land. Je nachdem das betreffende Stück Land gerodet wurde oder nicht, kommt der Name als Ortsname oder als Berg- und Waldname vor. 4 ) Aus der Tatsache, dah sich bracht-orte weder im altbesiedelten Gebiet noch in der Zone der Heim- Dörfer finden, schlichen wir, dah der Name erst seit spätkarolingischer Zeit in Gebrauch gekommen ist: dem entspricht es, dah er erst seit der Mitte des 9. Iahrhunderts in rheinischen Urkunden und Urbaren begegnet. Dieser Zeit um 900 n.ehr. gehört auch die Wallöurg auf dem Oedinge r-berge an, die nachweislich im Jahre 1000 in ein Nonnenkloster verwandelt wurde. Um die Jahrtausendwende scheint der Grenzwatv zwichen den Ländern Bilstein und Fredeburg demnach besiedelt und be 2 ) Elsperhusen ist eine erst in neuerer Zeit angelegte Höhensiedlung. Wiebelhausen heißt in älterern Urkunden Ton Husen", to den Husen"; der Vorgesetzte Artikel zeigt, das sich es um eine mittelalterliche Siedlung handelt. 3 ) H. Jellinghus, Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern, Osnabrück 1923, Seite ) Z. B. die Hohe Bracht" bei Altemhundem. Als bracht-orte in der genannten Grenzzone zwischen den Ländern Bilstein und Fredeburg nenne ich: Bracht, Halberbracht, Leckmart, 3 Valbert, Weuspert und Bracht b. Schliprüthen.

8 3 friedigt gewesen zu sein. Die Bedeutung des Namens bracht war dem Volke schon wenige Jahrhunderte später nicht mehr bekannt. Es entstellte die Namen immer mehr zu bert, pert, mart und mert und glich sie zuletzt vielfach ganz fremden, aber ähnlich klingenden Namen an: Fleckenberg, Milchenbach, Heinsberg, Gummersbach usw. sind alte bracht-orte und haben erst später ihre heutige Namensform erhalten. Ein großer Teil der Herforder Klostergüter liegt im Bereich dieses alten, erst um 900 besiedelten Erenzwaldes. Nehmen wir hinzu, daß das Dorf Meinkenbracht, in dem die Nonnen 9 Bauernhöfe besaßen, feinen Namen eben dieser Verbindung verdankt, so liegt die Schlußfolgerung auf der Hand: die Fürstabtei Herford hat die Güter und zugehörigen Waldungen schon bald nach seiner Gründung erhalten und in der Folge tatkräftig an der Kultivierung des Landes teilgenommen, eine Tatsache, die umsomehr hervorgehoben werden muß als eine entsprechende Tätigkeit der sauerländischen Klöster kaum nachzuweisen ist. Soviel über die Frühzeit des Amtes Schönholthausen, über die wir keine schriftliche Kunde besitzen, da erst das 2., aus dem 12. Jahrhundert stammende Heberegister des Klosters die Besitzungen im Sauerlande nennt. In diesem Register heißt es: 5 ) Villicatio in Sconeholte 6 ) (Sconeholthusen) solvit annuatim in festo purificationis beate Marie 5 solidos ad caldaria in curia abbatisse; preterea in Pascha 9 porcos et unum aprum, in ascensione Domini ad portam claustri 2 solidos de villa Menebracht et 6 oves de curia, 11 lantscap et 35 hovetscap vel plus si evenerit abbatisse et monialibus. insuper 24 somas avene et 5 patelle dabunter in III. feria Pentecostes et presentabuntur Benninckinchusèn supra Lippam uno anno ex hac parte pontis, altero anno ex ilia parte: in festo beati Martini 10 molder caseorum et 4 urnas butiri: Nuncios abbatisse singulis annis hospitabitur cum 5 equis per tres noctes, in tercio anno hospitabitur abbatissam cum 60 equitaturis per tres noctes et clericus unam cum tot et tune villicus dabit abbatisse dextrarium 7 ) regalem vel 5 marcis eum redimet. Ad vini expensas dabit vaccam; cum villico de Overenberg navim ad ducendum vinum comparabit. Villicatio in Wendene dabit 3 porcos in Pascha et marcarn in Pentecosten cum avena illorum de Sconeholte et vaccam unam ad expensas vini. Nuntios abbatisse hospitabitur per unam noctem cum 5 equis, ipsam abbatissam unam noctem cum 60 equis in tertio anno." Wir ersehen aus diesem Bericht, daß die Herforder Höfe den zwei Schultenhöfen in Schönholthausen und Wenden unterstellt waren. Der erstgenannte Hof war der weitaus wichtigere; selbst ein Teil der Abgaben der Wendener Güter wurde durch den Schönholthauser Schulten eingezogen. Die Abgaben waren, der herrschenden Natural- Wirtschaft entsprechend, sehr vielgestaltig: Schweine, Schafe (52!), Hafer, Käse, Butter usw.: sie mußten teils nach Herford, teils zur Lippebrücke bei Benninghausen geliefert werden. Obwohl die Schulten nur die fest- 5 ) Darpe a. a. O., Seite ) Ob sich dieser Haupthof zuerst in Seoneholte, Schöndelt, befunden hat, wo das Kloster später vier Bauerngüter besaß? Oder liegt nur ein Schreibfehler vor? Die alte Pfarrkirche in Schönholthausen ist eine Herforder Gründung, weshalb die Vergebung des Kirchenlehens zu den Pertinenzien des Amtes Schönholhausen gehörte. ) frz. destrier: starkes Pferd, Schlachtroß.

9 4 gesetzten Abgaben zu leisten hatten, sorgte das Kloster noch selbst für strenge Aufsicht. Ein Bote der Aebtissin kam jährlich mit 5 Pferden, um in Schönholthausen drei und in Wenden eine Nacht zu bleiben: jedes dritte Jahr besuchte die Aebtissin selbst mit großem Gefolge ihre Güter. Aber die Entfernung vom Kloster war so groß, daß diese Bewirtschaftungsform den Nonnen allmählich nicht mehr zu genügen schien: in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde das Amt Schönholthausen", wie es hinfort genannt wurde, an eine adelige Familie verlehnt, die den größten Teil der Abgaben erhielt, dafür aber dem Kloster persönlich dienstbar wurde. Über diese Lehnsträger der Herforder Güter, die wir noch fast lückenlos nennen können, wird nun im 2. Abschnitt dieser Arbeit zu sprechen sein. 8) Die Lehnsträger des Amtes Schönholthausen. Als erste urkundlich nachweisbare Lehnsträger der Herforder Güter im Sauerlande finden wir einige Mitglieder des adeligen Geschlechts v. Meininghausen, das einem gleichnamigen Dorfe 8 ) in der Soester Börde entstammte und zuerst mit den Brüdern Alexander und Albert v. Meininghausen urkundlich auftritt. Söhne eines dieser Brüder waren wahrscheinlich Alexander und Konrad v. Meininghausen, die 1237 einen Vertrag zwischen den Grafen von Arnsberg und Rietberg bezeugten: sie sind die ersten Besitzer des Amtes Schönholthausen. 1. Alerander v. Meininghausen, 1237 Zeuge des Grafen Gottfried von Arnsberg, war ein Ministeriale 9 ) der Herforder Kirche und als solcher Lehnsträger des Amtes Schönholthausen, wie aus der gleich zu erwähnenden Urkunde von 1259 hervorgeht. Als er starb, war kein Mitglied seiner Familie als Herforder Ministeriale zur Erbnachsolge in dem Lehen berechtigt, doch beließ das Kloster die Güter zunächst als freies Lehen seinem Brudsrj. 2. Konrad v. Meininghausen, der in vielen Urkunden als Ritter und Burgmann des Grafen Gottfried von Arnsberg Erwähnung findet. 3. Dietrich v. Meininghausen, ein Sohn des Alerander, war in den Dienst des Grafen Dietrich von Hohenlimburg getreten. Er wurde 1259 von diesem freigelassen und am 19. Mai 1259 auf Bitten des Grafen Eotttried von Arnsberg zum Ministerialen des Klosters Herford angenommen und mit der Luriis 'o) in Schönholthausen belehnt, wie sie sein Bater Alexander früher besessen hatte und sein Onkel Konrad seither als erledigtes Lehen nutzte. Unter den Bürgen, die Dietrich für treue Befolgung des Vertrages stellte, finden wir außer dem Grasen Gottfried von Arnsberg auch den Edelherrn Heinrich von 8 ) Meiningsen, 5 Kilometer südwestlich von Soest. 9 ) Unfreier, aber zum Adel gehöriger Dienstmann.,0 ) Haupthof mit zugehörigen Unterhöfen, hier also mit dem Amt Schönholthausen" identisch.

10 5 Bilstein und den Amtmann Amold v. Hostaden zu Waldenburg. n ) Der Name des Dietrich v. Meininghausen begegnet uns in keiner späteren Urkunde wieder. Wir werden aber kaum fehl gehen, wenn wir ihn mit einem Ritter Theodericus de Sconenholthufen indentisizieren, der 1279 als Zeuge des Grafen Ludwig von Arnsberg genannt wird, denn er war im 13. Jahrhundert noch eine gewöhnliche Erscheinung, daß Adelige ihren Namen mit dem Wohnsitz wechselten. 12 ) Aus den nächsten Jahrzehnten fehlen alle Nachrichten über das Amt Schönholthausen, doch steht fest, daß es um 1300 in den Besitz der Familie v. Helden überging, die in dem Dorfe Helden wohnte und seit 1230 in Urkunden der Attendomer Gegend vorkommt. Ein seit 1278 genannter 4. Dietrich v. H eld en scheint das Amt Schönholthausen für seine Familie erworben zu haben. Er wird in dem Lehnbuch der Aebtissin Liutgard ( ) Tydericus de Sconenholthusen alius dictus de Heldene vel de Woldenberghe genannt 13 ), woraus hervorgeht, daß er auch ein Burglehen zu Waldenburg besaß, also mit dem Burgmann Theoderricus de Holthusen identich sein mutz, der um 1307 urkundlich genannt wird. 14 ) Dietrich v. Helden, ein Ritter, war ein Ministeriale des Klosters Herford. Zum Erben des Amts Schönholthausen hatte er seinen Sohn Heidenrich v. Helden bestimmt, der dementsprechend auch zu den. Dienstmannen der Herforder Kirche gehörte, aber schon vor dem Vater starb, sodaß bei dem Tode des letzteren das Lehen erneut erledigt war. Wie früher bei der Familie v. Meininghausen wurde aber auch jetzt ein Verwandter im Besitz der Lehngüter belassen: 5. H e r b o r d v. Helden. Ritter, der nach Herforder Registern das Amt Schönholthausen vor 1339 besaß. 15 ) Auf ihn folgte sein Sohn 6. Herbord v. Helden, Knappe, der 1352 vier Schilling Rente aus dem Wedemhove to Schonholt 16 ) für einen Jahrtag für feine Eltern und Verwandten stiftete. 17 ) Er besaß als kölnische Lehen zwei Höfe zu Niederhelden und Deydinck im Kirchspiel Helden, die 1355 als Burglehen von Schnellenberg in den Besitz des Ritters Heidenrich v. Plettenberg übergingen. Dieser selbe Heidenrich v. Plettenberg, wohl ein Verwandter der v. Helden, erhielt durch Vertrag auch das Amt Schönholthausen, weshalb wir uns nunmehr seiner Familie zuwenden müssen. "1 W. u. B. IV, 795; W. U. B. VII, 1016 und 1016». 12 ) 223. U. B. VII, 1695; Seibertz, Urk In derselben Urkunde wird ein Thomas v. Schönholthausen, vir bone nsüonis, unter den Zeugen genannt, vielleicht ein Verwandter des Dietrich. 1S ) Darpe a. a. >., Seite 182. w ) Zu feinen Nachkommen müssen die v. Helden zu Frielentrop gehören, die den Beinamen Iagedüvel" führten. 15 ) Darpe a. a. )., Seite ) Schöndelt bei Schönholthausen. Schräder a. a. O., Seite 53.

11 6 Die noch heute blühende Familie v. Plettenberg, natürlich aus dem gleichnamigen Orte in der Grafschaft Mark stammend, wird zuerst 1137 mit einem Heidolph v. Plettenberg urkundlich genannt. Schon im 13. Jahrhundert gelangte die Familie zu hohem Ansehen: Heidenrich v. Plettenberg war 1266, sein Sohn Johannes v. Plettenberg und Marschall des Herzogtums Westfalen. 18 ) Obwohl letzterer noch nicht zu den Lehnsträgern des Amtes Schönholthausen! gehörte, möchte ich einige Worte über seine Tätigkeit als Landmarschall einfügen, da sie für das Herzogtum Westfalen von der größten Bedeutung war. Nachdem Erzbi'chof Siegfried von Köln 1233 in der blutigen Schlacht bei Worringen von dem Herzog von Brabant und seinen Verbündeten vernichtend geschlagen worden war und sich als Gefangener in den Händen des Grafen von Berg befand, brach auch die kölnische Herrschaft in Westfalen fast völlig zusammen. Die Grasen von der Mark und von Waldeck nahmen die Städte Werl und Hallenberg und zerstörten die Burgen Volmarstein und Isenburg und viele andere Orte des Herzogtums: die wenigen festen Plätze, die den Sturm überstanden, mutzten zur Beschaffung des Lösegeldes für den gesangenen Erzbischof verpfändet und den feindlichen Grafen eingeräumt werden. So waren es nur geringe Trümmer des alten Herzogtums, die Johannes v. Plettenberg vorfand, als er 1293 sein Amt antrat: als er es 1311 endgültig niederlegte, hatte er es nicht nur in vollem Umfange wiederhergestellt, sondern durch Anlage neuer Festungen innerlich gekräftigt. Er stellte die zerstörten Städte Hallenberg und Osterfelde 19 ) wieder her. errichtete die Burgen Altenfels 2 ) und Schnellenberg und erbaute 1295 die Stadt Belecke. Um 1307 legte er ein Bestandsverzeichnis des Marschallamtes an, in dem er sämtliche Rechte und Besitzungen der Erzbischöfe in Westfalen verzeichnete: unsere wichtigste Quelle für die ältere Geschichte des Herzogtums Westfalen! Gegen Ende seiner Regierung endlich veranlatzte er den Erzbischof, den Flecken Olpe zu befestigen und mit Stadtrecht zu versehen. Am 17. Dezember 1300 lieh Johann v. Plettenberg dem Erzbischof Wigbold 700 Mark Silber zur Einlösung der an den Grafen von der Mark verpfändeten Burg Waldenburg, wofür ihn dieser drei Tage später zum Amtmann von Waldenburg ernannte. 21 ) Seit dieser Zeit scheinen seine Nachkommen auf der Waldenburg gewohnt zu haben, und dieser Zweig der Familie v. Plettenberg ist es, der bald darauf mit dem Amt Schönholthausen belehnt wurde. 7. Heidenrich v. Plettenberg hat im Jahre 1335 von der Waldenburg aus den Grafen Adolf von der Mark befehdet und ihm großen Schäden zugefügt. Einige Zeit darauf, wahrscheinlich um 1350, i*) Die Marschälle können etwa als Landverweser bezeichnet werden. 19 ) Später Kallenhardt genannt. 20 ) Die Burg Altenfels lag 10 Kilometer östlich von Brilon; heute sind nur noch die Reste des Bergfcits auf einem Kalkfelsen zu sehen. ") W. U. B. VII,

12 7 erwarb er durch Vertrag mit dem Sohne des Ritters Herbord v. Heiden die Herforder Güter im Sauerland. 22 ) 8. Dietrich v. Plettenberg, 1364 Burgmann zu Waldenburg, hat 1370 die zum Amt Schönholthausen gehörigen Höfe in Meinkenbracht an Johannes Kalehard verseht. 2:s ) 9. Johann v. Plettenberg gt. Heidemühle, vielleicht identisch mit dem genannten Amtmann Johann v. Plettenberg zu Waldenburg, ist 1398, am Tage Philippi und Iacobi, im Pfarrhaus zu Schönholthausen von der Herforder Aebtissin belehnt worden. Si ) 10. Siegfried v. Plettenberg, Sohn des Heidenrich v. Plettenberg, hat das Amt 1424 als Lehen empfangen: 23 ) er wird nur noch 1426 urkundlich genannt. Der hier als Bater des Siegfried genannte Heidenrich war nach anderen Urkunden ein Sohn des Dietrich v. Plettenberg und wie dieser Burgmann in Waldenburg. Als Söhne desselben werden auch Wilhelm und Engelbert v. Plettenberg genannt, die beiden letzten Besitzer der Waldenburg, die demnach Brüder des Siegfried v. Plettenberg waren. Fortsetzung folgt. KopMatzrcMer à 5tactt fràburg von Aus dem Archiv der Kurkölnischen Landstände mitgeteilt von Frenn Wiethoff, Schmallenberg. Bürgermeister Rudolph Hennemann, dessen Frau, 2 Söhne, 1 Mägdtgen. Tonnies Herman Bogt, dessen Frau. Ernst Ratte, dessen Frau, 2 Söhne. Eeorgh G ob b e ll, dessen Frau, 1 Bruder. Jakob Schn (-Sinn), dessen Frau, dessen Mutter, 1 Kuhemetgen, 1 Jung«. Adam SÌ n o b e, dessen Frau, 1 Schwager für Knecht, 1 Junge. Johan Tigges, Müller, dessen Hausfrau, 1 Tochter. Jost Bremer ich, dessen Frau, 1 Stiefsohn. Johan Bö icke r, Stadtscheffer, dessen Frau, 1 Sohn, dessen Frau Henrich Hülster, dessen Frau, 1 Sohn als Knecht. Uniccus Pütman, dessen Frau, ISohn. Johan Richters, dessen Frau. Johannes Becker vieluus f-witwer), l Tochter Jorgen Sa sie, dessen Frau, 1 Pferdejunge. Jost Heu wer, dessen Frau.l Schwiegersohn, dessen Frau, 1 Tochter. Iohan Ichrgeman, dessen Frau, 1 Sohn, l Tochter Peter K l a u ck e, dessen Frau, l Mutter, 2 Gebrüdere, I Schwester. Hans Mertin, dessen Frau, 1 Sohn, 1 Pferdejunge. 22 ) Darpe a. a. O., Seite S ) Schräder a. a. O., Seite 49 f. 24 ) Darpe a. a' )., Seite ) Darpe a. a. O., Seite 236.

13 Laus Liesman, befcn Frau. 1 Schwager. Mathias Tilemängen, dessen F au, 1 Sohn, de'sen Frau. Las- ar A r n d t e s, des'en F au. Johannes Deiner, des'en Fau. Lips Homberg h, des'eu Frau. Martin Etmicte, des'eu Frau. Gordt Lippes, dessen Frau, ein Sohn. Iohau Peter Bette, dessen Frau. Everhardt K n o d e, viciuus (-Witwer), 1 Sohn, dessen Frau. Jost Lütticke, dessen Frau. Wittib Beckers, 2 Söhne, 1 Tochter. Jorgen Becker, dessen Frau, 1 Sohn. Tonnies Hülster, dessen Frau. Ernst H ö g g e r, viduus, (-Witwer), 1 Schwiegersohn, dessen Frau. Franh Becker, dessen Frau. Ioh. Clemens, viduus, l Eydhumb, dessen Frau. Henrich Kr ahm er, dessen F'au. Henrich B ö l ck e, dessen Frau, 1 Schwester. Dietherich Richters, dessen Frau, 1 Schwester. Wilhelm Klodt, dessen Frau, 1 Muter, 1 Bmder. Jost S ch ö t t e l e r, dessen Frau. Herman Arndts, dessen Weib. Friederich Keiner, dessen Frau. Tonnies Sch orte (-Schauerte), seine Frau, 1 Sohn. Eoeret B o g d t t, dessen Frau. Abrahamb H o g g e r, dessen Frau. Iohan S t ö rm an, dessen Frau, 1 Sohn, dessen Frau. Jakob Heimes, dessen Frau, 2 Gebrüder, 1 Schwester. 8 Maria Hömbergh, deren Mutter. Herman Sch eff er. Herman C rast ein, dessen Frau. Wilhelm Helmerhausen, dessen Weib. Eva Cordes, deren Sohn. Henrich Richters, dessen Frau, 1 Sohn. 1 Tochter. Iohan K r e h m e r, dessen Frau. Mertin Thumb, dessen Frau, 1 Tochter. Wittib Pipers, 1 Sohn. Deitherich Becker, dessen Frau. Henrich Stempelman, viduus (-Witwer), I^Tochter. Jost Frymohtt (-Freimuth). dessen Frau, dessen Mutter, dessen Bruder. Wittib Bolperts, 1 Sohn. Des P a st o r n zur Fredeburg Küchin. 1 Kuhemetgen. Summa 106 Rthlr. 21 Gwschen.

14 9 NachriHlen über Dexenvertolgungen und Mn richtungm zu Dtolspagen und Olpe in den Zähren 1652 und Don Aug. Liese, Köln - Bayenthal. Der Priester Johannes I. W. Fink berichtet in seiner Lstronica Drolshagensis herausgegeben von Josef Börsch *) S. 40 folgendes: 1675 ungefähr ist das Hänsten vom Dosstepen, Hirte zu Senschotten wegen Mordtat eines Fraumensch aus der Herpel oben auf dem Papenberge lebendig gerädert worden, wo das Drolshager ordentlich Haltzgericht ist. 2 ) Die Stümpe vom Galgen sind noch 1730 dagewesen und von Rastäfers Andres ans Feuer gelegt." R. B. Dieser (das Hänste:) sollte ein Bund mit dem Teufel gemacht haben. Wenn er sieben umbrächte, sollte er der höchste Teufel sein. Am siebenten aber ertappt, welches ein Fraumensch gewesen. Dieser hatte er die Gurgel abgeschnitlen, welche gleich ein Schnuftuch drum gewickelt, zwar nit wohl mehr reden gekönnt, als aber durch die Obrigkeit viele Leut citirt, um zu sehen, wer Schuld daran, auch darunter dieses Hänsten, hat sie ihn beim Arm ergriffen und festgehalten, worauf derselbe im Rathausthurm gefänglich gehalten und endlich gerädert. Und als ihm Fuß und Arm kurz geschlagen, hat er gerufen, er wäre durstig, worauf ihm der Scharfrichter geantwortet, er woll ihm gleich etwas geben, ihn also auf die Brust geschlagen, daß er den Geist aufgegeben". Und nun soll er heute noch spuken" und die Leute ängstigen, wenn sie jene Wege gehen müssen! Eine Anmerkung in der Chronik von Drolshagen (S. 41) sagt darüber: Die Thaten des Hänschen und sein schreckliches Ende müssen die Phantasie des ü bergläubigen Volkes mächtig erregt haben. Noch jetzt spukt er des Nachts von 12 1 auf dem Papenberg herum. Dann darf er die Hölle verlassen, um zu versuchen, ob er nicht den siebenten Menschen umbringt. Seine Wut erstreckt sich besonders auf die Weiber, wett eins ihn verraten hat. Ein großer Mann mit Räuberhut und langem Mantel, in der Hand einen Dolch, erscheint er oft den geängstigten Menschenkindern. Wer ruhig seine Wege geht, dem kann er nichts anhaben. Wenn einer das Kreuzzeichen macht, dann verschwindet er mit gellem Schrei. Wer aber ansängt zu fliehen, den verfolgt er, immer größer werdend hinunter bis zum Kirchhof". Bei gelegentlichen Forschungen im gräfllich v. Fürstenberg'schen Archiv zu Herdringen kamen mir auch einige Schriftstücke in die Hände, die über diese Hinrichtung genaue Auskunft geben. Wir können dem Gang der Gerichtsverhandlung folgen und sehen, wie die Hinrichtung ooll- i) Verlag Alb. Willeke. Drolshagen (1902), leider vergriffen. 2 ) Nach anderer Überlieferung war das Halsgericht auf dem Gallenlöh. Die in () beigefügten Ergänzungen sind von der Schreiberin hinzugefügt.

15 10 )ügen wurde, erfahren auch, daß er seine Sünden bereut und die Todesstrafe zur Sühne auf sich genommen. Auch, daß er des Zauberlasters" wegen mit verurteilt sei. Da ist zunächst ein Brief von Bürgermeister und Rat der Stadt Drolshagen vom 12. Juli 1656 an den Drosten Fr. v. Fürstenberg auf deroselben vor eingeholten rath und befelch mit dem zu Drolshagen eingezogenen, gefangenen Hans Tilmans nach angeordneter Criminell Constitution daselbst angesagt, eingeleitet, bekleidet und 8erv«ntis Servandu pflichtdienstlich vollzogen sein, Undt obwohl der Becl(a)gte bei vorhender seiner gefengnüs sich fast desparatt (ganz ungläubig) Undt miß gläubig merken lassen Als man Er Bon gotl den, Allmechtigen Keine Wissenschaft hette, noch daran glauben thete, deswegen auch kein reue oder leid vor seine schwerer begangene Sünde tragen wollen. So hatt man doch aus christlicher Liebe vndt Amptshalber am letzten drei Priester, weil Eyner ihme nirgendt zu bewegen können derer Zwep Regularis (Ordensleute) vnd den dritter Preb^ter saecularis (Weltpriester, wohl der Pastor) gewesen, bei ihme kommen lassen, die ihme durch grose mühe Undt arbeith (nach ihrem Bericht) endlich ad poenitentiam (Butze) ex contrilionem (Reue) von den auch Lonļellionem (Beichte) ex Lommunionem gebracht. Also das sie seiner Seligkeit halben noch eine gute Hoffnung gehabt. In ma'w Er den auch bei seiner gerichtlich abgelegter bekenntnus gantz beständig Verblieben, Und dieselben freiwillig mit seinem Doth zu Eonfirmiren angelobt, autzerrhalb eines Punkts Als benenntliche das Er bekandt der Deuffel habe ihm im gefengnüs ein stücht (stück) eisen so ründt vnndt hinder dicker als vorn gewesen, gerichtet, wann er solches bey die schlosier, damit Er im gefangnüs Verwahrt gewesen, gepracht hette, weren sie Von sich selber aufgesprungen, gelegen (gelogen) haet, solches nicht wahr zu sein. Entlich aber sich beckgentt. Er habe solchen Punkt beim auflosen nicht recht verstanden dan Er Werer sicher vor vnd also priorem contessionem confirmirt (bei dem ersten Verhör bekannte) Beim obrigen sey er gar bestendig gebliben ausserhalb das der Pater zu Drolshagen nach ungefähr drey Dagen als der arme Sünder ist Verrichtet gewesen, referirt (gesagt), sein, bei dem 8uppHco (Schuldigen) gewesener College Pater Wilhelmus, Ordinis S. Prancisci vnd vicarius zu Friesenhagen hette ihme referirt der Deliquent sollte in eine aetu (am Ende oder zuletzt) ihme geredt haben, Er hette bei seiner Urgicht (Aussage) bekandt, sein Datier het.e ihm dah Zauberlaster gelehret, solches sollte nit wahr sein, dabey aber nicht negirt (verneint) das Er oder sein Vatter des Zauberlasters nicht schuldig sein sollen, welche Relation (Aussage) des Monachi (Mönches) die damit beygewesenen scheffen nit wahr zu sein glauben wollen ohne de jure (bas Recht), selbige extraiudicialis revocatia (außergerichtliche Aussage) weil aber die relativ (Aussage) post mortum beit-

16 11 quentis (nach dem Tode des Schuldigen) geschehen, hette darrüber keine weitere Handlung eingezowgen werden Kohnen." Über den Hergang der Gerichtsverhandlung und vorhergegangener Gefangennahme vermittlen die noch vorhandenen Rechnungen des Wirtes Peter Hundt, des Frohnen Franz Spa de, des Rademachers Gort Hardenacke und des Schmiedes Franz Ziegenweidr ein anschauliches Bild die Rechnung des Wirdts, welche derselb adirt, da sich undtbenennterr wegen Hansen Vom Vosiepen eingezogenen Mihthater an Unkosten Von 27 (April) angehendts bis auf den 26 Juni seiner Hinrichtung verdrinket. Ap anfänglich wie obgen. Hans ist gefänglich anhero brachtt worden Franz Spade, Frohne mit bey sich habende leuthe Verzehrt 4 (glas) biers, iedes viertel fa (ctt) 5 Schillinge, des anderen tages als Er ausgerissen gewesen vnd Unter der Herpel von den schützen wieder aufgefangen worden, hatt peter Schürholz vor die leuthe zapfen lassen 3 gl. biers f. 17 V- sch- Den 18 May als der gefangener vorgenommen worden von Hr. Richter beyden gerichtsscheffen (Bürgermeister) Schmidt, Casparen Kreill Und dem gerichtsschreiberen, habe B.m. Fincke, B.m. Rose n t h a l, Henrich h o n n i g, Franz Spade zusammen ihrer acht malzeit gehalten Fa. 3 Kopstück. Wem an Bier damals Verzehrt worden 30 g. s. f. 37 V- schil. folgenden Dags den 19 May der Hr. Richter, B.m. Schmidt, Caspar R r c i 11, der schreibe!, wie auch Frantz Spade Frone widerumb malzeit gehalten s /i sch. It an Bier zusammen Verzehrt 12 g.s f. 15 schill. 2t. M (eister) Mar c(us) mit seinem Diener In beiden Tagen ieder eine Malzeit gehalten, ihnen g. malzeit samet f. 18 schill. 2t an Bier zusamen consumirt in beiden tagen 14 g. s f. 17 Vs sch. 2tem als die gerichtsscheffen Undt schützen mit dem gefangenen anhero Kommen, des Hr Richters scriba (Schreiber), Caspar Kreill gerichtsscheffe, Frantz Spade, M. Marcus (Rieman, der Scharfrichter) malzeit gehalten f. 28 schill. An hier Verzehrt worden 11 El. fa(cit) (macht) 13 V- schill. 2t den 29. May ist der Hr. Richter alhier gewesen Undt den inhaftirten Hansen all examinanclum tor guenclum (peinlich verhört) mit dreyen gerichtsscheffen und 8criba Dorgenohmen, der Frone Frantz Spade neben anderen ihre sechs Malzeit gehalten fa. einen halben Rtlr., noch an bier Verzehrt worden 18 gl. Undt den schützen, so mit Hr. Richteren auff Olpe gangen, gegeben 3 gs. f. 26 schill. 3 de(ut oder Pfennige). M. Marcus Undt sein Knecht (der Waasemeister) den 29. May Malzeit gehalten 9 schill. An Biere 5 g. s f. 6 sch. 3 de. It den 9. Juni d(en) 6 Gerichtsscheffen des Hr. Richters schreibe! den inhaftirrten aus'm Rathaus; eraminirt (befragt), dasmahl Bmr.

17 schmidt, Caspar Kreill, Henrich Honnig Undt der schreiber sampt den Frohnen malzeit gehalten f sch. It. An Biere Verzehrt worden zusamen 14 g. s f. 17 Vs sch- des anderen Dags als den 10 2uni g. tter Hans widerumb torquirt (gepeinigt), ahn gerichtspersohnen dabey gewesen B.mr schmidt Bm. Rosenthall, Kaspar KreiIl, des Hrn. Richters Schreiber malzeit gehalten s. 13 % sch. 3 da. kjl '<%.v - * ' Ņ W- - - V tzşş t M. Marcus vndt sein Knecht den 10. Juni Malzeit gehalten f. 9 sch. An hier gehabt 6 gs f. 7 V- sch. 2t den er... die sämtliche gerichtsfcheffen gen. Hans auf'm rathauß ad eximinandum Dorgehabt, damal Hr. Bgmr. schmidt Caspar K r e i l l, Henrich honnig, der gerichtsschreiber vndt Frans; S p a d e Malzeit gehalten. Sein selbiges mahl Hr. Bmr. schmidt, Caspar K r e i l l, beide Gerichtsscheffen zu Herrn Droste Friedrich v. Fürstenberg nacher Herdringen abgefertigett f. 22^/e schl., damals Verzehrt worden 9 g. s biers f. 15 sch. Summa Lat 3 Rthlr. 25 schill. 3 de. 2t als. Hr. Bm. schmidt vndt Caspar K r e i l l beyde gerichtsschesfen von Herdringen wieder anhero kommen, das mahl Verzehrt worden 4 g. s biers f. 5 sch. 2t. den 20 2un(i) als das Halsgericht ist abgehalten worden der Herr Richter mitt bey sich habenden 7 gegerichtsschesfen sampt Hr. Bmr. Vincke, gerichtsschreiber vndt beyde procuratoreo Als Bm. Kip Undt Henrich Schräge beide Gerichts S(cheffen), Franh Spade Frohne, des Herrn Richters Knecht zusammen 16 Personen malzeit gehalten 1 Rt. 16 sch.; An Biere gehaptt 24 E. s f. 30 sch. - 2t. selbigen tags M. Marcus seine Dieners, deren vier ohne ihne gewesen den 20. 2uni des Morgens ehe Undt bevorn das halsgericht ist angegangen Malzeit gehalten, Undt den Nachmittag widerumb alle fünf oersonen neben beiden Weibern (wohl des Marcus wie seines Knechtes) gewesen 1 Rtlr. An Biere gehaptt Undt Verzehrt 17 g. s deren 7 bei das gericht holen lassen f. 21 sch. 3 de. It. den schützen, so mit dem Hrn. Richteren von Olpe auf Lonio)4e(?) gangen, reichen müssen 9 glas biers f. 5 sch. It. frantz Spade den Wächters langen lassen 7 g. s biers. als der gefangene aus dem gefangnus bey Margaretha h u p e r tz in ihr Haus Hinpracht worden f. 8 Vs schl. 2t. die Zeit als lange der gefangener gesessen, ahn lichters den Wechters geben Undt dargethan Vor 14 (?) schl. 2t. dem gefangenen l h g. s Wein lasen holen, wie Er nacher dem gericht ist geführt worden f. 4 schl. - 2t. wie der Hans vom Vosipen ist erstes mahl alhier gesanglich eingebracht worden, haben die schützen seines Vatters pferdt mit hier hin brachtt, so Verzehrt mitteler Zeitt als hier gestanden 2 Rthlr., das pferdt ^a der auf her Drostens Und Churfl. Richters befelch wieder

18 13 umb Iohannesen Vunteleuen zu Attendorn ohn einige entgelten müsen wieder liebern 5 Rthlr. 4 schl 3t. dem gefangenen Hansen Tolmans 55 tage die Kost gegeben jedes tags ad 6 schl. gerreichet fsacit in sum(ma> 6 Rthlr. 6 schl.: An biere gehapt die gantze Zeitt durch die in haftirung 41 g.s f. 4 Kopstück 3 V, schill. Sum. Lat. 7 Rthlr. 3Ve schl. Summa Summarum 22 Rthlr. 2 Rseichsjorth Peter Hundt, Bürger in Drolshagen." Bis zum Jahre 1658 hatte er noch keine Bezahlung erhalten. Er schreibt daher dem Drosten, daß er nuhn an die 2 Jahre Lang vmb die bei Hinrichtung detz Mitzthaters Hansen Tolmanß vom Bossiepfen Ben mir Von Richter vndt Scheffen, auch anderen gerichts dienern Verzehrte Kosten sollicitirt aber nichts erhalten können Alß gelangt ahn Ew. hochedell Eestr.(engen) mein vnterthanigs ersuchen die geliehen (eingelieferte Forderung) nuhnmehr (: in Betrachtung dz das gelts lau» ger nitt enthratten kan:), die Verordnung hochmiltlich zu tun, damit wissen möchte, wo meines gelts zugewartten hette." Am 21 Juni 1658 kommt der Bescheid des Drosten, datirt von Bilstein demnach Hans Tolmans vom Vossiffen von diesem unter anderen seiner Mkfsethaten wegen abscheulicher lasters der Zauberei hingerichtet worden Und Verbrand Und dan sothanige Unkosten aus der gemeinen Mitteln beygebracht werden müssen. Als wird das; gericht vnd die Stadt Drolshagen hiemit angewiesen, supplicanten (Antragsteller) seiner eingelieberten Forderung halber Allerdings klaglos zu stellen vnd zu befriedigen." Darauf erfolgte nuhn abzugs nachrichtlicher so woll der gerichts scheffen Altz des thätters Verzehrter Und von dem Gericht Drolshagen ahngenohmener Küsten die übrige Summa 10 Rthlr. min 9 D.", die Peter Hundt erhält. Dieses Schriftstück unterschrieben Philipp Fredebool B. hantz schmìtt, B. hanß Rosend all, deweil Caspar Orichusen vnd Caspar K r e e l beide scheffene schreibens unerfahren, habe mich undts benendten gebetten ihren namen dis; zu unterschreiben. Joes Iodocus f u sta'?) Drolshagen. Die Rechnung der Fronen Franz S p a d e zu Drolshagen, die er am 17. Juli 1656 exhilbirt: Verzeichnis der Unkosten so ich Frantz Spade Drolshagener Gerichtsfrohne wegen des inhafftirten und nuhnmehr Hingerichteten armen Sünders Hansen Tolmans an Bottenlohn Und sonsten auf churfl. Hr. Richters befehl Vor und nach bestellt Undr die Bezahlung derfür Versprochen, auch theils tadtlich aus meinem Beuteil geben mügen. Als der arme Sünder zu Drolshagen inhaftirt worden. Ein botten nacher Herdringen nach'm Hrn. Drosten zu Bilstein abgefertigett, demselben geben 1 Königsthaler.

19 14 Zum andern mahl nach erst gehaltener Tortur Widder einen Botten nachher Herdringen geschickt, demselben pro itinere 1 Königsthaler zum 3ten male Einen hotten mit des Armen Sünders gantzer betandtnus nach Hr. Droste geschickt Umb das Urtheil abzuholen, so daß mahl noch nit Erfolget. 2 Königsthaler. Item Einen botten nach'm Gogreuen zu Attendorn geschickt, dem geben 1 Kopstück. Jt. Endlich 2 gerichtsscheffen nacher Herdringen gewesen. So das rechte Urtheil abgehollt, denselben 2 Reichsthaler geben. 2t. dem gerichtsfhronen so den Armen Sünder gefenglich eingeholt 1 Rthlr. 2t. 2 mahl zwei Gerichtsscheffen vndt zum drittenmahl fünf scheffen Undt nachs Gerichtsscheffen verbott thut mir zusammen 2 Kopstück. Undt vom Halßgericht meine gepühr thut Vs Rthlr. 2t. den Schützen, so den Armen Sünder an die 6 Wochen im Eefenkniß verwahrt, welchen die Hr.-von^Drolshagen jeden täglichst eine halbe R. h orth Verheißen 4 Vs Rthlr. 2t. die Hr. Pastor Undt pateren So etliche Tage bey ihm gewesen etc. 6 Kopstück. Hexenturm und Stadtmauer von Olpe. Franz Ziegeweid t, schmidt, hat folgende Rechnung eingereicht: 1) hat er Einen Spies auff's Ratt geschmiedet kostet 6 schill. 2t. Eine gäbest 5 sch., 2t. Eine feuerhacke 6 sch., 2t. Einen hamer 6 sch., 2t. das gehenk an sieben Klüppels so Umb das Rats hencken 18 sch., 2t. einen großen vnd Kleinen bandt 7 sch., 2t. noch 6 große Nagest tosten zus. 3 schilt. zus. 1 Rthlr. Verzeichnis was Gordt Hardenacke zu Sieberßufen Rademacher habe ausgetan für die Hinrichtung Erstlich ein Rad, darnach Dilen zu 4 Trägen vnd arme Undt ein dein ist zus. 5 Rthlr..

20 15 Item der Scharfrichter furdert für seine allinge (alleinige) gebühr 3 Rchsthlr. Eine weitere Hinrichtung hatte im Juli 1652 wahrscheinlich zu Olpe stattgefunden. Wegen den entstandenen Kosten fanden medrşach» Auseinandersetzungen zwischen den Einwohnern des Kirchspiels Rhode contra denen des Kirchspiels Olpe statt. Letztere berichten unterm 25 Juni 1652 an den Amtsverwalter Johannes ab Hardt Im übrigen reieriren vorst(ehende) auf unsere 8uplicen (Eingaben) mit dem nohma ligem begehren, daß federe baurschaft at cuitanäam Lonkusionem lohne Irrungen) Ihrer armer Herenpersonen ohne zuthun der andere baurschaften Hinrichten lassen. Mit Ilnderdienstlicber Bitte, daß dar bey zu belassen vndt verrtreten also gedringliche Be'chehen." Darauf fordert Johannes ab Hardt die Eingesessenen des Rhoder Kirchspiels auf demnach die Vorsteher von Olpe nicht gestehen wollen, daß sie einheitlich die meyste der letzten Inquirlion So über Anna Kleine von boeckenbohl, (die aus dem Kirchspiel Rhode gebürtig war,) ergangen, mit abzutragen versprochen haben, Als werd(en) die Einwohner des Rhoder Kirchspiels hiemit Zeit von 14 Tagen pro primo et secuncla Dermino bestimmet allhie beweißlich bei zu bringen." Bilstein 1. Juli ) Darauf antworten die Rhoder, daß sie in Frohnen Haus zu ODe 4 ) also halt verfüget und die Unkosten von 30 und etzlichen Tagen deroselben gefenknis berechnet, dieselbe Unkosten in beide Kirchspiele darab ein halb Kopstück zugetheilet, auch selbiges bemlt, sondern auch als die letzten Kosten, wovon diese disception ohnnötig geschehee, zwar entstanden dieses metgens halber, berechnet werden, sollen Sich beyde Kirchspiele ausser Kleusmer pauerschaft, deren vorstendere vielleicht nicht einheimisch gewesen, abermals bei einander getan und alles berechnet und aufgeteilt worden, worauß auch den Olper ein Theil" benentlig H e r m a n zum Rosenthal als Sasmecker pourschaft Vorsteher für das Hexenmetgen leistete. Wie der Ausgang dieses Streites war, habe ich nicht feststellen können. Danken wir Gott, daß jener unglückselige Hexenwahn, dem so viel unschuldiges Blut zum Opfer gefallen, einer vergangenen Zeit angehört. Möge er nie wiederkehren! Wie die einzelne heimatliche Mundart ein steter Jungbrunnen bleibt, aus dem unserer hochdeutschen Schriftsprache immer neues Leben zuquillt, so bleibt auch die engere Heimat mit ihrer Stammeseigenart der stete Nährboden, aus dem unser ganzer deutscher Volkschararter zu immer neuer Kraft, zu immer reicheren Entfaltung und zu immer vielseitigerer Einheit emporgestaltet: Momente, die bisher noch nie so hervorgetreten, die mit Partikularismus" und dergleichen nichts zu schaffen haben... Cäsar-Flaischlen Auch an dieser Stelle möchte ich Frau'Gräfintv. Fürsste'nberg herzlichsten Dank abstatten für das^ große?entgegenkommen, welches mir stets bei der Benutzung des-hausarchivs"gezeigt worden ist. 4 ) Frohne war wahrscheinlich Johannes Mund in Olpe.

21 16 Die vewohnertchaft Attendorns in drei Mrhunderten. Don Prof. Pickert, Attendorn. Fortsetzung aus Nr. 11 und 12 Jahrgang Witib Christoph Isvording, ein Sohn über 12 Jahre. Peter Kost Pächter und Bäcker, 7 ) dessen Frau, drei Kinder über 12 Jahre, zwei Kinder unter 12 Jahren. Johann Dingerkus Wollweber, s ) dessen Frau, ein Kuhhirt. Georg Rinschede Schuhmacher, 2 ) dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahren, ein Lehrjunge. Kaspar Neukirch Schmied, 10 ) dessen Frau. Anton S ch ö n k e r n, n ) dessen Frau, dessen Schwägerin, ein Sohn unter 12 Jahren. Wasemeister, 12 ) dessen Frau, ein Sohn über 12 Jahre, eine Tochter über 12 Jahre. Johann Schulte Witmann, Wollweber. ein Sohn über 12 Jahre, eine Magd. Dietrich Wilhelm Hebrinck Leinweber,") dessen Frau, ein Sohn und Tochter über 12 Jahre, zwei Kinder unter 12 Jahren. Witib Lsmerarii Schotte, eine Magd, ein Lehrjunge. Johann E. W i e s e m a n Schneider, dessen Frau, 2 Kinder unter 12 Jahren. Christoph B ru nabe n d t, 14 ) dessen Frau, ein Sohn und Tochter über 12 Jahre. Johann Neukirch Schmied, dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahren. Witib Corte,") ein Kind unter 12 Jahren. Daniel Hoffman Fleischhauer, dessen Frau. Johann G i e s Tagelöhner, dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahren. Jakob Lurenburg Maurer, dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahrein Johann Heinrich Koenig Schneider, zwei Kinder über 12 Jahre. Balthasar Neukirch Schmied, 16 ) dessen Frau, drei Kinder unter 12 Jahren. Christoph Bigener Postbote, dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahren. Hildebrand L a ck m a n n. Witib Freusberg so ihrer Rente lebt. Ludima^ister Weyer. Schulmeisterin. Bernhard Zeppenfeldt Tagelöhner, dessen Frau. Bernhard Meyer Witmann. Johann Bost Strohschneider, dessen Frau. Witib Franz Höffer, zwei Söhne und zwei Töchter über 12 Jahre. Wilhelm Grawe Schornsteinfeger. Johann E. Schmidt, dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahren. Philipp B i s c o p Leinweber, dessen Frau. Johann Sch äff er Turmwächter, dessen Frau.

22 17 Adam fiep Ziegenhirt und Pförtner, dessen Frau, ein Sohn über 12 Jahre, drei Kinder unter 12 Jahren. Johann Turck Pförtner, dessen Frau, ein Sohn über 12 Jahre. Johann Hoff Tagelöhner, dessen Frau, ein Kind unter 12 Jahren. UrBan Spengeler Maurer, dessen Frau, zwei Kinder unter 12 Jahren. Witib Schwartz. 2 Kinder über 12 Jahre. Witib Hubert Hundt, 2 Kinder über 12 Jahre. Dietrich Ackerschott Schneider, dessen Frau. Kaspar B r i n ck e r Leinweber, dessen Frau. Heinrich Steinmetzer Schmied, 18 ) dessen Frau. Johann E. Höffer Straßenwächter. 19 ) des'en Frau, zwei Kinder über 12 Jahre. Johann Schnütgen fieinweber, dessen Frau, zwei Kinder unter 12 Jahren. Albin H o b e r g Wollspinner, 2C, dessen Frau, zwei Kinder über 12 Jahre. Johann Francke Tagelöhner, dessen Frau, zwei Kinder unter 12 Jahren. Gottfried E r o e s Leiendecker, samt seiner Frau und Kind über 12 Jahre. Franz B e st e Tagelöhner, dessen Frau. Johann Heinrich Grawe Pförtner, dessen Frau, zwei Kinder unter 12 Jahren. Hans Peter Pförtner und Stadtdiener, dessen Frau, ein Sohn über 21 Jahre. ' Fortsetzung folgt. Die letzten Iatzrc des KupferberotoerUs Rhonard bei Olpe. Don Norbert Scheele, Rüblinghausen. Schluß aus Nr. 11/12, IN. Jahrgang. 2m Jahre 1809 verkaufte der Graf von Brabeck das Rhonarder Bergwerk, die Kupferhütte. Haus und Hof zu Stachelau an den bisherigen Faktor Ioh. Iac. Weber. Der neue Besitzer fuhr in der Nutzung des alten Mann" und der Berghalden fort, bis durch Aufhebung der Kontinentalsperre wieder fremde Metalle freien Eingang fanden und die Preise derselben bis zur Hälfte sanken. h Sohn von Richard K <s. S. 14 ds. 10. Jgs.) 8 ) Sohn von Stephan D. (f. S. 14 ds. 10. Iahrgs.) 9 ) Heute Kölnerstraße 121: Erben Joseph Maiworm. Heute Kölnerstraße 123: Cafe Kost. ") Die westliche Hälfte des heutigen Hauses Kölnerstraße 119: Kaufmann Weber. 12 ) Abdecker. ls ) Sohn von Kaspar H. (f. S. 48 ds. 10. Iahrgs.). ") Sohn von Franz B. ls. S. 48 ds. 10. Jgs.). 15 ) Heute Ennesterstraße 179: Ww. Haberkamp. "h-heiile Breitetecht 96: Erben Peter Siepe. ) Heute Schüllernhoi 145: Schuhmachermeister Scherer 18 ) Sohn von Heinrich S. <s. S. 80 ds. 10. Jgs.). 19 ) Heute Niederstraße 267: Ww. Maiworm. 20 ) Schwiegersohn von Anton Sasse (f. S. 81 ds. 10. Jgs.)

23 18 Weber ersetzte im Iahre 1817 einen Kupferofen der Schmelzhütte durch einen Eisenhochofen, der nebst einem gebliebenen Kupferofen bis jetzt (1334) auch noch betrieben wird, ersterer jedoch nicht mit hiesigem ELen und Stahlstein sondern fremden, sowie auch letzterer meist mit gekauften Kupfererzen aus dem Nachbargebiet betrieben wurde. Im Iabre 1821 ging die Grube Rhonard in den Besitz der Gewerkschaft,,Neue Robnhard" über, bei der Weber auch Teilhaber war. Ein 'ich bald ergebende'' Rechtsstreit wurde durch einen Vertrag beendet. Die Hoffnung der Gewerkschaft erfüllte sich nicht. Der Ebronist wirft dann noch einen Blick in die Vergangenheit des großen Bergwerks und schreibt:,.in der Grube Rbonbard war übrigens ein herrlicher Kupfererz g a n g. mit vielem Svatessenstein begleitet, der bei einem regelmäßigem Streichen in der milderen Teuffe über 100 Lachter lang und V- bis 1 Lachter mächtig gewesen. Von Tage bis ins Tiefste ist er über 130 Lachter, davon bis 80 Lachter unter dem neuen tiefen Grundstollen abgebaut. An Kuvfermetall hat er gewiß Zentner geliefert. Er gehört unter die schönsten, die es seiner Mächtigkeit nach nur gebe!: kann. Für die hiesige Gegend war er ein Phönir, in der so ein zweiter schwerlich wohl nicht wieder entdeckt werden wird." Der im Gang gebrochene Stahlst ein wurde nicht benutzt, sondern als,,berg" in die Kasten der Gruben oder auf die zu Tage liegenden Halden gestürzt. Seit 30 Jahren wird er auf den um Olve liegenden Hütten für geringe Sorten Gußeisen als Zusatz verwandt. Zum Betrieb des Stachelauer Berg- und Hüttenwerkes waren drei große Wasserteiche angelegt. Der Damm des größten brach im Winter 1801 durch und überschwemmte das Tal. Er wurde wieder hergestellt. Aber 30 Jahre später, im Jahre 1331 in der Nacht vom 15. zum 16. März, brach bei einer starken Flut der Damm des 2. Teiches. Durch die Gewalt der ausströmenden Wa'sermassen wurde auch der Damm des darunterliegenden schon genannten größeren Beckens durchbrochen. Das war ein Ereignis, das nicht wenig Schrecken und Schaden verursachte, indessen verunglückte dabei niemand. Die zerstörten Dämme wurden nicht wieder aufgebaut. Mit der Zeit sind die Rhonarder Anlagen verfallen. Reste des früheren Betriebes sind aber heute noch in Form von Stollen, Halden und Kuhlen zu erkennen. Eine besondere Note bekam der mit so großer Vergangenheit gekrönte Berg, als zuletzt im Weltkriege in ihm Zinnober gewonnen wurde. * * Ein vergilbtes Blatt der benutzten Akte teilt u. a. noch Näheres über die Familie Weber.mit: Von der Familie der in diesen Nachrichten vorkommenden Webers ist _ in Beziehung auf Berg- und Hüttenbetriebe das anzuführen, daß dieselben seit undenklichen Jahren solchem vorzüglich ergeben gewesen ist.

24 19 So hat schon der Urgroßvater des zuletztgenannten Ioh. Iac. Weber eine Eisenhütte, unter dem Dorf Neuenkleusheim gelegen, und die Bergwerke am Elpertzhagen und Zenker besässen. Derselbe hat aber die Eisenhütte transferiert, und zwar nahe bei Olpe ldohmer- oder Olperhütte), allwo sie noch stehet und im Gange ist. Vor 30 Jahren ward diese Hütte von den gemeinen Leuten auch noch öfters die Johann Jacobs-Hütte benannt, als welches der Taufname dieses Webers (Î vor 1734) gewesen. Sein Sohn, der ebenso geheißen (4 1782), und zu damaliger Zeit Bürgermeister in Olpe gewesen, hat diese Hütte auch noch besessen, sie später aber an den,freiherrn von Fürstenberg verkauft, und dagegen um die Zeit des Jahres 1760 eine andere bei Meggen betrieben. Der in obigen Nachrichten vorkommende Factor B. Weber (f 1795), ein Sohn von jenem, welcher in seinen Dienstzeiten beim damaligen Freiherrn nachmaligen Grafen von Brabeck jene von seinem Vater verkaufte Hütte bei Olpe wieder aguirirts, und die zu Meggen stehen ließe, betriebe solche eine gute Reihe von Jahren sehr lebhaft, und zwar meist mit dem Stahlstein, einer wieder ausgenommen am Altenberg bei Elben gelegenen alten Grube deren Gang in der Zeit aber auch abgebaut worden. Nach seinem Tod käme die Hütte an den eben genannten Grafen von Brabeck, und von diesem an den Grafen S tollberg, dem sie noch gehört, aber verpachtet ist. Der von diesem B. Weber jetzt noch lebende Sohn (Ioh. Iac. W. ş 1835), Besitzer der Stachelauerhütte, beschäftigt sich ebenfalls noch fort mit Berg- und Hüttenbetrieben. So ist also seit undenklichen Jahren der Berg- und Hüttenbetrieb in dieser Familie vorzüglich ständig gewesen, und immer vom Vater auf den Sohn übergegangen. *) Olpe mit der Rhonard im Hintergrund. > Uebrigens ist der Hüttenbetrieb hierselbst aber allzeit sehr beschwerlisch, und'auch immer mit einem höchst unsicheren Erfolg verknüpft gewesen, und zwar hauptsächlich aus der Ursache, weil die hiesigen Bergwerke zu unergiebig, der mehrste Steins stets, auswärts hat angekaust werden müssen. *) Näheres über diese Familie Weber im Deutschen Geschlechterbuch, Bd. 53 <2. Sauerl. Geschlechterbuch) von Koerner u. A. Liese. Görlitz 1927, S

25 20 Gegenwärtig gehen die in der nahen Umgebung von Olpe gelegenen vier - Eisenhütten beinahe auch noch ganz von auswärts gewonnenen 5 bis 6 Stunden Wegs gefahren werdenden Eisen und Stahlstein, so, daß dieselbe nicht 1 Zehntel ihrer Betriebzeit mit demjenigen Eisen und Stahlstein gehen können, der auf den hiesigen Gruben gewonnen wird. Dennoch aber sind dieselben wegen ihres dermaligen starken Betriebs, eine reichliche Quelle von Verdienst für die Einwohnerschaft des Amtes Olpe. Von keinem der hiesigen Einwohner aber werden diese Hütten betrieben, sondern alle von auswärtigen Fremden. Selbst jener Besitzer der Stachelauer Hütte hat den Eisenofen verpachtet, die Kupferhütte daselbst betreibt derselbe jedoch für seine Rechnung." N. B. Zur Ergänzung der Ausführungen besonders über die neuere Zeit sei hingewiesen auf: Rud. Ruegenberg, Zur Geschichte des Bergbaues im Kreise Olpe: Der Eisen- und Kupfererzbau in der Rhonard bei Olpe, S. V." Olpe Nr. 265 vom Weitere Artikel über den Bergbau im Kreise Olpe von R. Ruegenberg im S. 33." Nr. 255, 270, 277, 280, 293 des Jahrgangs 1933 und Nr. 11, 22, 26 des Jahrgangs Hausmfdtmften in Hofolpe, i) Von Lehrer Paul Q u a b e cfe, Hofolpe. An einem alten Balken, ber beim Neubau wieder gebraucht wurde, am Hause Orewe (früher Kramer). X WER X AVE X QOT X VERTRAVT X DER X HAT X WOL X GEBAVET X IM X HIMMEL X VND X AVE X ERDEN X DIESES X GEBEU X STEHET X IN GOTTES X HANT X GOT X BEHVE TE X ES X VOR X EEVER X UND X BRANT X UND X ALLEM X UNGELVE CK X DAS X JAHR X 1687 X DEN X 8. JVNNY. Am Hauptquerbalken des Hauses Fretter (früher Sömer) Nr. 19: ANNO BRIS EXTRUIT. GRATIOSUS. DOMI- NUS. LIBRO. BARO. DE HEES. DOMINUS. IN. HOLINHASEN. HAS AE. DES. SUB. TITULO. JESU. MARIA. JOSEPH. NOS. CUM. PROLE. PIA. BENEDICAT. VIRGO. MARIA. D. M. C. C. (Deutsch: Im Jahre 1728 am 12. Oktober hat der beliebte Freiherr Baron von Hees, Herr in Holdinghausen 2 ) dieses Haus unter dem Schutz von Jesus, Maria, Joseph errichtet. Es segne uns mit ihrem Kinde die heilige Jungfrau Maria ) ') Über Sinn und Bedeutung der Hausinschristen vergl, die Einleitung der Arbeit von N. Scheele, Hausinschriften im Gebiete des Olper Heimatvereins, Hblr. 4 Jahrgang S ) Es handelt sich um einen Lehnshof. Holdinghaufen liegt bei Littfeld Kr. Siegen.

26 21 Án einem verfallenen Backes" hinter Kaisers (Schulten) Hof: Zu Dörren und Brechen des Flackses wurde dies Backhaus gebaut durch die Eheleute Anton Kaiser und Anna Maria Schulte. Von dem Zimmermann Johann Becher in Hofolpe am 8. August Am Hause Orot mann, genannt Schäfer, einem reináliligen sauerländischen Bauernhause, von Sonnenrosen eingeschlossen: SOLL. DEO. GLORIA. (Deutsch: Gott allein die Ehre!) DU. O. GROSER. GOTT. DER. BAVHERR. BIST. OHN. DICH. ALLE. ARBEIT. EITEL. IST. ANNO DEN. 25. AVGVST. Am Hauptquerbalken: X SIT. DEVS. PRO. NOBIS. (QVIS.) X CONTRA-NOS x (Deutsch: Ist Gott mit uns, wer kann uns was anhaben?) DIESER. BAV. STEHET. IN. GOTTES. HAND. DER. WOLLE. IHN. BEWAHREN. VOR. ALLEN. SCHADEN. VND. AVCH. BRAND. VND. SANCTA. AGATHA. DV. 0. SCHÖNE. BRAVT. DIR. IST. ALLES. ANVERTRAVT. VND. DV. O. HEILIGER. FRAN- Z1SI. Ueber der großen schönen Dehlentür: JOHANNES. GROT VND. ANNA. KATT MAN. GENANNT. SCH 1 RINNA. SCHAFFER ÄFER.V.I.H.P.T.G.G.P.S. J H S HABEN. DIES. BAVEN.L. Am Hause Hesse (heute Erwes-Heimes) Fabrikwohnhaus Grünewald: Der Menschen Körper muß auf Erden vor Sturm und Frost geschützet werden. Dieß Geschäft will ich mit Gott verwalten bis meine Glieder ganz zu Staub veralten. Deßhalb bin ich von Anton Heße durch Fecher (Zimmermeiáter) hingestellt in einer Zeit, als man zählte Jahr nach Christi lieblicher Erniedrigkeit. Am Fabrikwohnhaus Grünewald (früher Trinn:) Im Jahre 1846 am 17. Juni bauten dies Haus Johann und Angela Trinn durch den Zimmermeister Franz Cordes, Bergmarl (?). Sit nomen domini benedictum (Deutsch: Der Name des Herrn sei gebenedeit.) Fortsetzung über Benolpe, Welschenennest, Rahrbach und Kruberg folgt. Zum Licht empor mit klarem Blick Ein Vorwärts stets, nie ein Zurück, Ein frohes Hoffen, kühnes Streben Und schnelles Handeln auch daneben Dann hat das Dasein Zweck und Ziel, Wer großes will, erreicht auch oiel. Paul Lindberg.

27 22 Chronica LchmaììmbcrgcŞ. Don Frenn Wiethoff, Schmallenberg. (Fortsetzung aus Nr. 11/ , S. 195 > Das unterste Thor und die Thurm-Mauer bei Grotebals Hause wurden auf den Abbruch dem Mehrstbietenden verkauft. Der Franz Anton Baltzer gen. Schmale kaufte beide. Die Mauer unter Scharfrichters Hausse wurde wieder aufgemauert und gebesseret, sowie die Mauer ober der Obersten Mahlmühle. Durchzug der Kaiserlich Russischen Trouppen. Den 11 ten November abends gegen sieben Uhr kamen die ersten Russen nach Schmallenberg, nemlich ein Officier und ein Gemeiner zu Pferde und hatten Depeschen an den Kaiserlich Russischen General Wittgenstein. Den anderen Morgen marschirten beide mit einer Ordonanz nach Berleburg, weil die Franzosen und seine Allirten bei Leipzig aufs Haupt geschlagen und sich nicht wiedersezen kanten. Den 14 ten November käme der Kaiserlich Russische General Kerna mit Cavallerie, Infanterie und 40 Mann Eosacken. Sie kamen über Winckhausen und über den Aberg herunter. Sie führten nur bei sich zwei Canonen vom leichten Caliber: die Artillerie solle Nachfolgen. Da aber die Weege dahir nicht fahrbahr waren, so muste gleich einer aus Cassel jagen, damit das Gefahr einen anderen Weeg nach Cölln nehme. Diese Einquartining kostete der Stadt sehr viel, dabei muste die Stadt an Sohl- und Oberleder lieferen an die 1500 Pfund. Den 15 ten November käme ein Major von dem Kernaischen Coer mit den Musickanten und einigen Cosacken 100 Mann, 80 Pferde starck. Dieser Major nähme das reguirirte Leder in Empfang und diese blieben liegen bis am 17 ten. Der Durchzug dauerte immer fort, aber in kleinen Abtheilungen. Am 27 ten December kamen 2 Majoren und 131 Mann Husaren, blieben liegen bis den 29 ten und hatten 140 Pferde bei sich. Diese führten ein sehr wüstes Leben und brauchten in den Tagen 320 Scheffel Hafer und 150 Centner Heu ohne das Stroh. Tag und Nacht dauerte das Schwelgen und Sauffen. Am 27 ten kamen noch 26 Mann Infanterie hinzu. Hiemit wurde das Jahr geschlossen Im Januar kamen noch verschiedene Nachzügeler 5, 2, 10, 11 an der Zahl. Febr. 21. käme der Russische Major von Braun, 15 Officier, 60 Unterofficier und 1443 Gemeinde nebst 29 Pferden, Hilten Rastag. Der Major sprach gutes Deutsch: er nähme selbst Einsicht, wie drückend es für Schmallenberg war, die Völker allein zu halten: und der Justiz- Amtmann Brunswicker von Fredeburg (welcher ihnen bis Oberkirchen

28 23 entgegen geritten war) führte selbe alle hieher und walte Fredeburg, weil er daselbst wohnte, verschonen, so wie er immer gethan hatte. Allein dem Major wurde dieses hinterbracht und gäbe gleich Befehl, den 22 ten Morgens gegen 7 Uhr müsten 450 Mann nebst 30 Unterofficiren. 7 Osficiren auf Fredeburg marschiren und dorten Quartier nehmen. Der Herr Major hatte dem Amtmann Brunswicker davon nichts gejagt, lies selben ruhig beim Bürgermeister Störmann schlafen: sobald wie dieser erwachte und aus dem Bett war, fragte derselbe, was das frühe Trommelen bedeutet hätte, so wurde ihm zu seinem Erstaunen erzehlet, daß mehrere Trouppen-Abtheilungen auf Fredeburg marschiret wären, um dort Quartier zu machen. In dem Augenblick sezte er sich zu Pferde und jagte fort nach Fredeburg. Am 23 ten Morgens gegen 7 Uhr käme das ganze Choer zu Schmallenberg 3000 Mann zusammen. Sie stellen sich in Glieder vom Obern Thor an bis auf den Kirchhof. Nachdem selbe nun das Gewehr präfentirt hatten, so marschirten selbe auf Salhausen nach Attendorn. Der Major nebst 6 Officiren blieben bis gegen 11 Uhr hier. Sie kauften dem Bernard Willmes einen Esel ab und nahmen solchen mit auf Cölln. E inquartirung der Königlich Preußischen Trouppen. Am 1 ten Juni kamen von Königlich Preußischen Cavallerie 8 Mann, den 2 ten Juni 12 Mann, den 3 ten 3 Mann, den 6 ten 2 Mann, den 10ten 13 Mann, den Ilten Juni kamen 14 Officier, 20 Oberjäger und Unterofficier, an gemeinen Iägeren und Cosacken 102 Mann. Sie waren alle zu Pferde. Es waren Grafen, Fürsten, Cavallerie und Kaufleuthe, welche alle freiwillig die Waffen gegen den allgemeinen Feind, nemlich gegen Napoleon, den Kaiser der Franzosen, ergriffen und selben bis Paris verfolgt hatten. Ihren Erzehlungen gemäß hatten sie mehrere Männer aus ihrer Mitte auf dem Felde der Ehre verlohren und wölten wieder nach Berlin, weil Napoleon auf die Insel Elba verbant, der rechtmäßige König von Frankreich Ludwig der 18 te, wieder auf den Thron gesezt und Friede geschlossen seye. Es waren sehr moralisirte Männer und wohl zufrieden mit den Bürgeren. Die nötige Fourage wurde aus dem hier errichteten Magazine bezogen. Sie marschirten um 12 ab und zogen auf Cassel. Diesen folgten noch in den anderen Tagen verschiedene Officier mit Bedinten nach, sogar käme noch im Oktober der Major von Timen. Die Landwehr im Amte Fredeburg. Ohnbemerckt kann auch hier nicht die Errichtung der Landwehr bleiben: denn der Herr Amtmann Brunswicker zu Fredeburg wurde als Regiments-Cheff bestimt, der Herr Oberforstmeister von Capellen wäre Regiments-Jnspectör, der Rentamtmann Schmidt wäre Bataillons-Cheff des 1 ten und der Herr Richter Soist zu Oberkirchen Chefs des 2 ten Bataillons. Alte und junge, krunnne und lahme wurden genötigt, sich in beit Waffen zu üben. Sie wurden in Compagnien ordentlich eingetheilt.

29 24 Jede Compagnie muhte sich 2 Trommelen anschaffen: ja es wurden Musikanten angeworden. Jeder muste sich auf seine Kosten equipiren x ), sowohl die Officiere als Gemeine. Der Regiments-Cheff lieh eine Fahne machen, worin das Sinnbild des vormaligen Königs Hermann 2 ) war, welcher die Deutschen nach Lehre der Geschichte vom Römerjoch befreiete. Das Regiment wurde das 48 te Landwehr-Regiment genant. Der Großherzogliche General-Major von Scheffer käme im Herbste von Arnsberg und nähme das Regiment in Augenschein. Die 1 te und 2 te Classe muste ausrücken und auf der Breiten Wiese 3 ) wurde diese in Reihen und Glieder gestelt. Als nun der Herr General von Scheffer, welcher den Tag zuvor in der Domaine Grafschaft beim Regiments-Jnspectör von Capellen angekommen war. mit dem Eeneralstabe ankame, wurde ein allgemeines Hurah Hurah gerufen. Rach eingenomnrenem Augenschein ging der Herr General von Scheffer wieder nach Grafschaft. Mehrere Officier blieben zu Schmallenberg und speiseten daselbst und Hilten Mustek Der Capitain Schwabe, welcher hiesiger Stadt-Förster und von Geburt ein Preuse war und schon lange unter dem Militair gedint hatte, führte die 1 te oder Iäger-Compagnie nach Grafschaft. Dieser machte mit seiner Compagni aufm Domainen-Platze mehrere Manövers und gaben mehrere Salven aus ihren Jagd-Gewehren und schossen mit Bölleren den ganzen Tag und Nacht hindurch bis anderen Morgen. Der Herr Justiz-Amtmann Brunswicker hatte einen solchen Stolz auf seine Regiments-Cheff-Stelle, welchen kein aktiver General im Kriege hat, der eine Armee von Mann führet und mehrere Batat» lien 4 ) gewonnen und Festungen eingenommen hat. Am 31. Merz, wo der Einzug der hohen Aliirten in Paris gefeiert wird, käme auch der Herr Regiments-Cheff Brunswicker nach Schwallenberg mit allen seinen Officiren. Es wurde in unser Pfarrkirche ein hohe- Amt gehalten und das Te Deum abgesungen. Rach gehaltenem hohen Amte verfügte sich der Herr General oder Chefs Brunswicker mit all seinen Officiren nach dem Gasthof bei Stör mann, speiseten zu Mittag, und Nachmittags wurde Ball gegeben. Mehrere Officire hatten ihr» Frauen bei sich. Die Gemahlin des Regiments-Cheff wäre auch zugegen uno ziereie diesen Einzug in Paris. Jeder wäre in Erwartung, wer diese Zeche bezahlen würde. Allein man hörte bald, das; der Herr Amtmann Brunswicker dem Gastwirth eine Oecretur 5 ) auf die Amts-Casse dieserwegen gegeben hätte. >) --- ausstaffieren. 2 ) --- Hermann der Cherusker. 8 ) Echmallenberger Flur bezeichnung jnach Fleckenberg zu). 4 ) Schlachten. 5 ) Anweisung. fcm und flurnamen in fmnentrop. Zusammengestellt von Padberg, Neuß. Der jetzige Ort Finnentrop besteht aus den beiden Teilen H a b b e ck e und Neu brücke. Die alte Bezeichnung ist Habbecke, decke -biecke -Bach, habek ist die plattdeutsche Bezeichnung für Habicht. Diese lautet

30 25 Habeck auch Haweck Neubrücke ist beim Bau der Ruhr-Siegbahn ent. standen. Beide Namen bestehen heute noch im Dolksmunde. In den Nachbarorten spricht mann heute auch immer noch von Habbecke und Neubrücke. Der Name Habecke wird schon 1342 erwähnt. Damals hieß es Navekebike und war ein Nonnengot. Unter Flur versteht man im allgemeinen flaches ebenes Land, sowohl Wiese als Ackerfeld. Ist das Wort aber im Sinne von Feldmark gebraucht, dann meint man damit alle einer Gemeinde gehörigen Grundstücke, also auch Wald und Steinbrüche u. a. m. Die Gemeinde Schönholthausen hat ihre Flur auch in größere Abschnitte gegliedert. Die Bezeichnung lautet dann einfach Flur l, Flur 2 usw. In den Fluren I I u. 12 liegt Finnentrop und seine allernächste Umgebung. Es ist eine bedauerliche Tatsache, daß die meisten Leute, selbst solche die schon länger als eine Generation dort ihren Wohnsitz haben, die Flurbezeichnungen nicht kennen. Die Katasterbezeichnugen sind für größere Abschnitte und in diesen großen Abschnitten liegenden kleinen Bezeichnungen sind vielfach unbekannt und vergessen. In der Zeit als das Sauerland hessisch war, also um 1803 bis 1815, sind erst amtliche Katasterkarten hergestellt worden. Es war eine Regierungsmaßnahme und dieser verdanken wir die eigentlichen Katasterkarten. Zum besseren Verständnis sollen Kataster, plattdeutsche Bezeichnung, Lage und Deutungsversuch gegeben werden. Die Einteilung ist nachfolgend durch den Strichpunkt äußerlich zum Ausdruck gebracht. Habbecker Siepen; ebenso; becke-mecke-bach, Siepen-siep-quell reiches Engtal; gemeint ist das Bächlein an der Kapelle. Auf der Habbecke; op der Habbecke; etwa die Quelle. In der Habbecke; etwa in der Mitte des Bächleins sich hinziehend zum Schnetmecker Siepen. Habbecker Kopf und Berg; Habbecker Kopp und Biärg; Kopf-Kuppe Bergkuppe; rechts hinter Wiethoffs Haus hinter der ehem. Gerberei Wiethoff. Kälberhof; Kalwerhof. Schneitmecker Siepen; ebenso; auch wohl Schnettmecke; schnett-schneiß. Einschnitt, Schneise mecke siehe Habb. Siepen; das Bächlein das hinter bezw. neben Ruhrmann fließt. In der Schneitmecke; in der Schnettmecke; da wo Ruhrmann Haus liegt. Vor der Schneitmecke; vor der Schnettmecke; die Gärten die links an der Straße Finnentrop Lenhausen also gegenüber dem Ruhrmanns Hause liegen. am bzw. im Schnee; am (im) Schei; bedeutet viell. scheid-scheiden, denn da scheidet sich die Ftpr. Lenh. Flur; es ist der Buchenwald hinter dem Schnettmecker Siepen.

31 28 Rechts vom Schnettmeckcr Siepen liegt Hermeskorb" und die Wiesen an der Fretter und in der Fretter:" beides ist schon Lenhauser Flur. An der Schlenke; ebenso; schlenkern-schlängeln, die Habbecke schlängelt sich hin und her; am jetzigen Schießstand. Heidfeld; ebenso; Heid-Heide. Heidekraut wuchs hier in großen Mengen; es schließt sich an das Gebiet auf der Habbecke" Flur 12. Heimkes Lied(t); ebenso; Heimkes oiell Raine d. Bes. lieb, lietliegen, Liekede, Lieket, Lied-liek-eben gleich; es ist der Streifen unter der neuen Schule her von Sommerhoff bzw. Wurm bis Biggemanns Steinbruch. Lüttgenstein; Lllttken Stein; lütt-lüttgen-klein (vgl.) lüttgen Fastenacht od. Lüttgen Dortmund; vom alten Spritzenhäuschen (Kittchen) bis Heinr. Wurm. Am Dorn; am Duarn; da standen früher viele Schwarz- bzw. Weißdornhecken; Schwesternhaus. Falmberg; Falmerg; von Baumeister bis Hardenacke. Dann kommt wieder Heimkesliet. Langes Stück; im l. Stücke; nach seiner Form; wo die neue Kirche steht. In der Schlade; inner Schla; Schlade-Sla-Enschnitt, Weg, Graben, Wall; Brachthäusers Garten. Am Schmantsack; ebenso; Schmand, Rahm, das Beste auf der Milch. Das Land muß sehr fruchtbar gewesen sein; Am Wege zum Friedhof, wo Rottenf. Klein wohnt. Schottberg; Schnettmerg; sieh. Schneitmecke; wo die Bogelstange ist. Fsmecke (in bzw. auf der); Ismecke (in bzw. op der); is-eis. Das Bächlein hat sehr kaltes Wasser, in der mittlere, auf der obere; das Bächlein, das am Friedhof oorbeifließt. Sengerlöh; Singcnöhl; loh-alte Bezeichnung für Holz, Wald. Senger-sengen brennen? Einer anderen Erklärung nach, die die alten Leute auch Förster bestätigen, sollen in diesem Walde sehr viele Nachtigallen gesungen haben. Jetzt sind da keine mehr zu finden; vom Friedhof rechts herunter, wo Schöttes bzw. Klinkhammer wohnen. Hagenskopf; Hagenskopp; Hagen-Kleiner Wald; Dieses Waldstück erhebt sich als Abschluß hinter, besser: auf, der Fsmecke. Ober der Mark; op der Mark; Mark ursprünglich unbebaut liegengebliebenes Dolksland. (Siehe: Germanische Markgenossenschaft! D. Sehr.); oberhalb des Hagenkopfes durch den Weg getrennt. Auf dem Nacken; opem Nuocken; die Felder sind tatsächlich etwas gerundet, so daß die Form eines Nackens herauskommt; Uber der Ismecke, links vom Wege nach Weringhausen. Unter dem Hagen; ungerm Hagen; siehe b. Hagenskopf: schließt sich an oppem Nuocken. Am Kreuz; Am Kruize; Wegekreuzung, rechts vom Wege; Es ist die Verlängerung von opem Nacken.

32 27 Am Abholz; Apolds?; Auf der Katasterkarte nicht verzeichnet. Ist Apolds richtig, dann bedeutet es den Eigentümer. Sonst: Ab-Holz, weil dort abgeholzt wurde. Auf der Kalkkuhle; oper Kalkkiuhle; Früher brannten die Bauern hier selbst Kalk; hinter dem Wasserwerk. Wolfs Siegen; Wulwes Siegen; nach dem Wolf benanntes Siegen; Der Feldweg, der zu den Kalkkuhlen führt, berührt das W. Siegen. Lennefeld; Lennefeld; Die Felder stießen unmittelbar an die Lenne; Bei Biggemans Steinbruch. An der Fabr. ist das alte Lennebett zu sehen. Die Felder und Wälder op der Mark gehören schon nach Bamenohl und Weringhausen außer dem sogenannten Stumpf. Diese Berg hat seinen Namen jedenfalls daher, daß beim Roden die Baumstümpfe stehen geblieben sind. Es folgen jetzt die Flurnamen jenseits der Lenne. Auf dem Brand; Oggem Brande; bryn-brenn, runder Buckel, Hügelland. Da sind früher viele Holzkohlen gebrannt. In den Buchen; innen Banken; Da standen hochstämmige Buchen. Im hl. Born; im hillgen Buorn; am bezw. im hl. Born-Quelle. An dieser Quelle vorbei zog man zum Heiligenstuhl nach Plettenberg. Der Name stammt sicher aus einer Zeit, wo man bei den kirchl. Umzügen oder Hilligendrachten" um die ganze Pfarrei zog und auf dieser Höhe den Wettersegen gab. oder die Predigt hielt, nachdem die Gläubigen die Höhe erklettert hatten. Im Busche; im Buske; Die höchste Stelle des Waldes war Buschwerk. In hohen Gegenden gedeihen oft keine Bäume mehr. Im düstern Siegen; im duistern Siegen; im dunklen (Tannenwald) gelegene Quelle. Unterste Schauerten Kamp; Ungerste Schauerten Kamp; Es muß dann auch einen obersten Schauerten Kamp gegeben haben. Schauerten-Besitzer des Kampes. Kamp- eingefried. Feld. (Stößt schon an Landemerter Flur). Hömberg; ebenso; viel, hoher Berg; Zieht sich vom düsteren Siepen bis etwa zum Lindenbaum. Basterts Kante; ebenso; Bost o. Buost-geschützter Quellplatz. Plattdeutsch Wuast-unterspültes Bachuser. Es könnte auch ein scharf oorsgringendes Stück Feld, Wiese sein, das einem Basiert gehörte. Im Kamp auch Blumenkamp; ebenso; erklärt sich selber; wo Poggel und Fisch Weber wohnen. Stränge; ebenso; nach ihrer langen Form; sich hinziehend vom Kamp- Blumenkamp bis dahin, wo die Lenne die Insel bildet. Winterseite bzw. Sommerseite; ebenso; Ein nach Westen bzw. Osten gelegenes Land bzw. Waldstück je nach dem die Sonne darauf scheint. Rechts bzw. links vom düsteren Siepen. Lichte Eichen; Lächte Eikert; licht-weit auseinanderstehende Eichen;

33 28 schließen sich an die vorhergehenden Stücke an. Im Walzkamp; ebenso; Kamp- höher gelegenes eingefriedigtes Stück Weide, das einem Walz gehörte oder ein Stück das gewalzt war, um es ebener gleichmäßiger zu machen; denn Waldwiesen und felder sind oft uneben, bucklig; Webers alte Fischteiche. Im Höchsten; im Hoichsten; Höchster Punkt der Gegend. Epen Villa; ebenso; der Besitzer hieß Epe. Trauungen in der Pfarrei Olpe von Mitgeteilt von Norbert Scheele, Rllblinghausen. Für die familiengeschichtlichen Forschungen bilden nicht selten die alten Kirchenbücher die einzige Quelle. Daraus erhellt deren Wichtigkeit. Durch den jahrhundertelangen Gebrauch sind die alten Bücher häufig derartig hergenomrnen, daß man mit Sorgen an deren Brauchbarkeit für die Zukunft denkt. Leider sind auch einige alte Register den Bränden zum Opfer gefallen wie z. B. in Römershagen und Voßwinkel. Welch großer Schaden! Es wäre wünschenswert, wenn die alten stark gelittenen Bücher abgeschrieben und ev. gedruckt würden. Das ließ sich wohl in den Tageszeitungen ermöglichen, die dann Sonderdrucke Herstellen könnten. Dadurch würde einerseits das wertvolle Quellengut für alle interessierenden Kreise zugänglich gemacht und damit der weiteren Abnutzung der Kircheirbücher vorgebeugt und andererseits bei ev. Vernichtung derselben ein Ersatz geschaffen. Das Abschreiben muß aber von kundiger Hand erfolgen. Aus diesen Erwägungen heraus will ich in den Heimatblättern aus dem ältesten von Pfarrer Wilde-Olve angelegten Kirchenbuchc die Traunotizen von mitieilen. Die lateinischen Eintragungen werden hier Neutsch wiedergegeben. Schlechter Schreibstoff und vor allem die im Alter dieses Pfarrers sich allmählich einstellende Erblindung wirken sich in der Schrift des Trauregisters derartig aus, daß eine sichere Entzifferung häufig fast unmöglich ist. An Abkürzungen möge man beachten: e. S. (T.) v. - ehelicher Sohn ( e Tochter s von; Z. - Zeuge. Die Ortsnamen sind in der heutigen Schreibweise wiedergegeben. Um Raum zu sparen, gebe ich die umständliche Tagesbezeichnung innerhalb des Iahres nicht wieder. Es verdient noch besonderer Beachtung, daß auch die heutige Pfarrei Kleusheim damals noch zu Olpe gehörte und deshalb hier berücksichtigt ist Hans Koppelmann, Rüblmghausen mir Catharina Voß aus Lüchteringhaufen. Z.: Johann Maiworm, Bürger zu Olpe und Iohan Clemens, Rüblinghausen.

34 29 Jacob Gummersbach, Bürger zu Olpe, Cämmerer und Schöffe, mit Elisabeth Stracke, Witwe Iohan Dörrholtz. Z.: Petrus Schräge und Notar Henricus Mertens. Cornelius Hömel (- Heuel) aus Neger, e. S. o. Georg H in Neger, mit Catharina Frenckus aus Olpe. Z.: Henrich Ludemertt, Bürger zu Olpe und Jost Howel. - Hans Müser. e. S. v. Iois M., Sahmicke, mit Maria S l e i d o r n, T. v. Wilhelm S. von der Siele. Z.: Joannes Müser und Balthasar Sleidorn. Petrus Zeppenfeldt jun. mit Anna Barbara Werth T. v. Iois W. 3-: Consul Michael Liese, Iohan Roggenbergh (?). Henricus Hille aus Rehringhausen, e. S. v. Hansonis H., mit Margareta Schönebergh aus Kirchhundem, T. v. Richter Martin Sch. zu Bilstein. Z.: Iois Hille, Iohan Adolph Schönebergh. Joes Nah ber, e. S. v. Bürger Hermann N., Olpe, mit Elisabeth Kamp, Witwe Martin Himperen. Z.: Herman Nahber und Küster Henrich Kleine. Pelms Rüggenberg h, e. S. v. Bürger Iois R., mit Margareta Seng er, T. v. Mathias S. aus Kirchhundem. Z.: Iois Rüggenberg senior und Iois Eastrig aus Kirchhundem. Joannes Stutte aus Altenkleusheim mit Catharina Ziegenhagen, T. v. Conrad Z. aus Neuenkleusheim. Z.: Gerhard Stutte und Wilhelm Ziegenhagen. Engelbert Sever aus Dahl e. S. v. Peter S., mit Anna W e v e r, e. T. v. Christ W. Z.: Petrus Sever und Henrich Niehutz. Henrich W e i n r u t h, e. S. v. t Peter Wintruth in Thieringhausen, mit Catharina Eastrig, e. T. v. Hansonis E., Thieringhausen. Z.: Samuel Eipperich und Christian Haingen (?). Joannes Hüpper, e. S. v. Gabriel H. zum Dahle, mit Helene W e o e r. e. T v. Christ W. zum Dahl, Z.: Gabriel Hüpper und Peter Selter. Lambert Krafft mit Anna Elsa S o n t a g h, e. T. v. Bürger Joannes S., Schmallenberg. Z.: Caspar Krafft und Iois Sontagh Christophorus Nies aus Thieringhausen mit Elsa Stam, e. T. v. Iois St. zu Thieringhausen. Z.: Gordt Nieß und Iois Stam. Henrich Wiesemann, e. S. v. Petrus W. und Catharina mit Walburga Holterhoff. e. T. v. Lucas H. und Catharina zum Rosenthal. Z.: Petrus Wiesemann und Lucas Holterhoff. Petrus Strue (Stroe?), S. v. Joannes St. in Niederhelden, mit Elsa Hüpper, e. T. v. Joannes H. zu Stachelau, Z.: Peter Gümmers bach und Iohan Hüpper. Petrus Rormacher, e. S. v. ş Henrich R., mit Anna Hüpper, T. v. ş Hansonis H Z.: Clemens Nölle, Cämmerer und Iois Hüpper. Leinard Bode von Zürig, e. S. v. Hansonis B., mit Anna Röcher, T. v. Gabriel R. zu N. (?) Kleusheim. Z.: Henrich Kleine und Joannes

35 30 Röcher. Henrich Wacker aus Siedenstein, Witwer Catharina Kleve, mit Margareta Fröling, Witwe Hermann Röcher aus Rhonard. Z.: Jois Wever (Wacker?) und Melchior Schulte. Joannes Rütting aus Elben, e. S. v. Jois R., mit Catharina Hollew eg h, T. v. Ioan S. aus Neuenkleusheim. Z.: Jois Rütting (Vater - uns Johann Rahrmacher, Neuenkleusheim. Petrus Zeppenfelt, Bürger und Lonful, mit Anna Elisabeth Bigeleben, e. T. v. Lonsul Eheodor B. Z.: Cyprianus (?) Zeppenfelt (Bruder) und Bernardin Bigeleben, Meschede. Petrus Niehub, e. S. v. Henrich N. zu Rüblinghausen, mit Christin«Flacke, e. T. v. Caspar Fl. in Satzmicke. Z.: Jois Mund (Hunolt?) und Jois Flacke. Petrus Stöcker aus Reringhausen mit Helena Mund (Meier?). T. o. Hermann M. zu Stachelau. Z.: Petrus Wacker und Johann Kleine. Gerhard Volmer, S. v. Stephan V. zu Vielig moldorff, mitlatharina Schröer zu Altenkleusheim. Z.: Leinard Stok (Stot?) und Trina (?) Schröer. Henrich Kleine von Stachelau, e. S. v. Jois Kl., mit Else Schröer, T. v. Tilo Schr. von Altenkleusheim. Z.: Johan Kleine und Tilo Schröer. Johann Wilhelm Gummersbach, e. S. v. Isis E., Bürger in Olpe, mit Margareta Meiworm, e. T. v. Ciriakus M. zur Neger. Z.: beide Väter. Matthias H u n o l d, Bürger i n Olpe, e. S. v. Caspar H. f, mit Witwe Henrich Kirperich, e. T. v. Stephan Meiers. Z.: Joannes Kramer, Elspe, Hermann Engelhard. Engelberth Teuer, e. S. v. Peter S. vom Dahl mit Anna Hüppers, e. T. v. Gabriel H., Dahl. Z.: beide Väter. (Fortsetzung folgt). viel un üäl. Im Februar 1600 verkaufen die Eheleute Johann auf den Steinen und Gertrud^Schmidt zu Salhausen dem Schwager bzw. Bruder Johannes Schmidt daselbst eine Wiese in der Elewe, anstoßend an das Grundstück von Jacob Menne. Gertruds Vater, T Vinzens, hat die Wiese vor einigen Jahren von t Hantz Trillings Erben erstanden. Die Urkunde hat der Notar Anton Trilling zu Salhausen ausgenommen. Als Zeugen werden erwähnt: Johannes Hennecken zu Hundsossen und Caspar Hesselers zu Salhausen. Die Abschrift der Urkunde auf Pergament (20 mal 22,5 cm) hat Herr Gottfried Melcher-Lütringhausen dem Heimatmuseum zur Verfügung gestellt. In der vom Notar Joes Dornseiffer aufgenommenen Urkunde vom verzichten die Eheleute Joh. Dietrich Stamm und Eva geb. Melcher zu Rhonard gegen eine bestimmte Geldsumme auf den 3. Anteil am Erbe der Ehefrau zu Lütringhausen zugunsten der Eheleute Heinrich Lütticke und Cath. geb. Melcher ebda. Als Zeugen haben unterzeichnet Johannes Melcher. Lütringhausen und Johannes

36 31 Hengstebeck. Als weiterer Zeuge wird erwähnt der kurfürstl. Eerichtsschöffe des Gerichts Olpe: Franz Ziegenhagen. (Die Urkunde besitzt Herr Gottfried Melcher. Lütringhausen.) Am verkaufen Bürgermeister Iohann Schewermann zu Drolshagen und seine Ehefrau Li,a dem Tonnis Goldschmied zu Dierkingen und dessen Ehefrau Engel vor frey Los. Ledig vunbeschwert Eigenthümlich gutt" nachstehende Erbgüter zu Dirkingen- 1 Feld. 1 Malterscheid grotz. anstotzend an Käufers Eigentum und das Gut der Erben des Ziegeweid. 1 Wiese, anstotzend an das Feld der Erben Christ Hupertz und die Wiese des Peter Altrogge (Alterauge), 1 Gartenanteil, an Erben Ziegenweids Garten und Feld stotzend, 1 ohrt gewillnüssen", 1 desgl. vorm Rohes Waldiken". da der Weg nach Iserkusen durchgeht, anstohend an Heupen Erben und Käufers Eigentum. Den Erbbeweitz" hat der Schulmeister Degenhard Hund um aus Drolshagen ge- und unterschrieben. Neben Ioh. Schüermann hat noch Peter Winter sohl aus Halbhusten als Zeuge unterzeichnet. (Die Urkunde ist jetzt im Besitz des Heimatmuseums Olpe.) Aus einem Rtjocler Rechenbuch von (Bergl. Hbtr S. 196 und ds. Igs.) 3 haben einen Hammer zu beschmieden, welcher zu 24 schmiedetage gerechnet. Daran hat der Ite 1, l 2 teil, der 2te den Vs, der 3te 1 / 4. Nun ist die frag, wie viele Tag Jeder davon zu schmieden habe. Fa eit: der Ite 11 Tage l 3 / 4 Stunde, der 2te 7 Tage 9 3 / 4 Stunde, der 3te 5 Tage /i3 Stunde. s sind 100 persohnen auff einer Hochzeit als Männer, gesellen, frauen undt Jungfrauen. Don ihnen sämblich wird dem bräutigam zu geschentz Don 100 rthr. offerit, darumb gibt ein Man 2 rthr. ein gesell ivs rthr., ein frau V«rthr. ein Jungfrau rthr. ist die frag, wie viele Jeder persohnen insonderheit auf der Hochzeit gewesen. Fa eit 20 Männer, 20 gesellen. 10 frauen, 50 Jungfrauen. David undt S a l m o n reisen nach Rohm (II), undt weile David alt ist undt Kan den Tag nicht mehr gehen altz 10 Stund deßwegen gehet David 9 Tag Darauf. Run ist die frag, in wie Diel tagen der Salmon den Datier Davit antrifft, undt wie weit Dom außgegangen orht. Facit 30 Tagen hat Salmon den Datter Davit 1170 stunden Don hiert Ein Metzer kaufst einen ochsen, zahlt dafür 19 Rthr. 15 albus 4 Heller gibt da Don heim zudreibeu 9 albus 6 Heller und gehen ihm noch an Unkosten darauf 13 albus 2 Heller schlachtet denseleben, Derkauff. die Hauth Dar 3 Rthr. 7 albus 4 Heller bekombt fürs fleis 13 Rthr. 36 albus 4 Heller Vors unschlit 5 Rthr. 40 albus 2 Heller ist die frag, man er das ingeweith Vor seine Mühe gerechnet, was er gewonnen habe Facit: 2 Rthr. 40 albus 6 Heller Rthr wie seindt esblaßert, st über, fetmenger undt Cöllnisch Heller 20 blaßert aus einen Rthr. 3 stüber auf enen blaffert 2 fetmenger aus einen stüber 8 Cöllnische Heller auf ein psetmengen.

37 32 Der Buere vür me lefelnlaüen. Bon Franz Grünewald, Schreibershof. Iek well auk fetz ens wat vertellen, Wat vür kuartem is gefchaihn: Ün Bueren gung ens durch de Staat, Schaufinster de Hai si besaihn. Op eenmol koom Hai bi en Laden, Do worent de Finstern tau gehangen. Wat giet et hi dann te verkopen", Frohte Hai ganz unbefangen. Dai Schef, dai oüer diär Düare stund, Dai keek dumm an diän Buersmann: Hi Jiet et Ieseln te verkopen". Sachte Hai ganz verächtlich dann. Dai Buere, nit op et Muul gefallen. Dachte gar nit lange noh: Wat hend Ih dann Geschäfte maket, Ih hend jo blos me enen do!" Sprook un lait diän Schef do stöhn. Dai kun nu ün lang Gesichte maken. Fa, wann me alteklaug well sin, Dann kund pafferen soe Saken. tan draien op Stochen. Drai Handelslüe uut me Menschen wullent ens op hilligen drai imme Doume te Köllen de Misse hören. Erre Uhre muchte se wall bedruan hän, odder af se den Marrigen den Hief nit kriegen kunt tecj weyt et nit kuarrt: se koment in dai groute Kiarreke, as dai Pafchtouer op me Priaddegestaul imme wahnen Jwer was. Wo kamen die drai Männer her?" raip Hai met finer harten Stemme. Diese drei Menschen wurtent wit ümme de Nase. Eyner stait den anderen aan un sachte: Peter sech du et em!" Ne, ne, Hannespeter, sech du et em!" Iek dun et nit! Severin, du mutz et sen". Un Hai nahm si en Herte un raip: Uut Hünsperen imme Menschen, mi hangeln met hölternen Liappelen!" N. Sch. Rüblinghausen. Blech'Kafper. Düer langen Fohren was in der Kiarreke te Rua ens Kinddoupe. Der Pafchtouer frogete: Wie soll das Kind heißen?" Dai Pate sachte kuart und guet: Kasper, Bleck-Kasper *). Dat Füngelzien hät denn Namen luter gehalen un is ouk später asse Bleck-Kasper" op der Biche 2 ) gestuarrewen. ) Bleck-nackt, bloß, also keinen weiteren Namen dazu. 2 ) Sondern bei Rhode. Verantwortlicher Schriftleiter: Norbert Scheele, Rüblingbausen bei Olpe. Nachdruck auch auszugsweise verboten. ssostscheck-ronro d. Heimatoereins Glpe: Köln ^^0562. Druck v. Gottfried Marx, Olpe.

38 33 ^ Heimatblätter 11. lahrg. ltteft Z u. S.j Märr^pril lyzs. treimat... Aus der Familiengesinnung muh sich die Bürgergesinnung entwickeln, zunächst als Heimatgefinnung. Es ist nicht möglich und nicht notwendig, davon eine Begriffsbestimmung zu geben. Wer sie hat, weih was es ist: wer sie nicht hat. dem macht man sie nicht klar. Aus ihr wächst die Freude am heimatlichen Leben und der Wille, der Heimat zu dienen, indem man ihr Leben fördert und sich für dasselbe verantwortlich weih. Die Heimatgesinnung wird gepflegt Freude an der Heimat, als Interesse für ihre Natur, ihren natürlichen Reichtum und die Eigenart ihrer Schönheit, für ihre Sage und Geschichte, ihre Kunst und ihre Tätigkeit, die Eigenart ihres Volkes und ihrer Sprache. Weiterhin wird sie gestärkt durch Anleitung zur Pflege alles dessen, was der Heimat gehört, zum Mitschaffen an der heimischen Sitte und zur Betätigung im heimischen Volksleben. Erst aus der Betätigung, aus der Befriedigung des Triebes zum Schaffen wächst die echte und wahre Liebe hervor. Woran ich nicht mitschaffend beteiligt bin, das kann mir überhaupt nicht so lieb und wert werden, dah ich bereit wäre, dafür mich einzusetzen. A. Keinen. Die ikrforüer Güter im Sauerlanüe. Von Albert Hömberg, Witten-Ruhr. Fortsetzung aus Nr. t und Wilhelm v. Plettenberg wurde 1433 und 1450 mit dem Amt Schönholthausen belehnt. 2 ) Er besiegelte 1462 eine Urkunde für die Kirche in Schönholthausen und 1472 als Lehnsherr einen Kaufbrief über das Kellergut zu Weringhausen. Ohne sich einer Uebertreibung schuldig zu machen, darf man diese» Wilhelm v. Plettenberg einen Rauubritter nennen mutzte sich der, Herzog Adolf von Eleve-Mark bei Erzbischof Dietrich beschweren, Wilhelm v. Plettenberg und sein Bruder Engelbert seien am Montag nach Misericordia in sein Land Fredeburg eingefallen, hätten dort geplündert und die Beute und die Gefangenen auf das Schloß Waldenburg geschleppt. Zwei Jahre darauf. 1444, brach die grotze Soester Fehde aus, die für Schnapphähne dieser Art eine glänzende Zeit brachte. Wilhelm v. Plettenberg beteiligte sich eifrig an den Kämpfen vor Soest, wurde dabei aber am 29. Oktober mit vielen anderen kölnischen Adeligen gefangen und mutzte sich mit schwerem Lösegeld freikaufen. Dah er nach diesem wenig rühmlichen Zwischenfall nicht gut auf die Soester zu sprechen war, ist verständlich: wir finden ihn noch Jahrzehnte nach 26 ) Darpe a. a. O., Seite 254; Schräder a. a. O., Seite 50.

39 Beendigung der Fehde unter den kölnischen Rittern, die als Raubgesellen auf eigene Faust die Stadt bekriegten. Als er sich 1459 und 1460 an Raubüberfällen und Brandstiftungen in der Soester Börde beteiligte,, holten die Bürger zu einem Gegenschlage aus: sie erschienen am Abend vor dem Dreikönigstage 1461 vor der Waldenburg, erstürmten die Vorburg und verbrannten dort die Stallungen und die Küche, konnten aber den festen Turm des Junkers nicht nehmen, sodah er noch glücklich dem Galgen entging, den die erbosten Soester ihm zugedacht hatten. 12. Engelbert v. Plettenberg, der schon genannte Bruder des Wilhelm, wird 1471 in einer Urkunde über die Herforder Güter in Meinkenbracht genannt?') Er war 1480 nach dem Tode des Wilhelm v. Plettenberg Herr zu Waldenburg und erhielt als solcher ein Burglehen von 5 Mark aus dem Kirchspiel Drolshagen. Er starb scheinbar 1488, denn am 16. Dezember dieses Jahres sprach der Kölner Lehenrichter Gerd Ledebur auf Antrag der Aebtissin Anna die Erledigung des von den Plettenbergern besessenen Amtes Schönholthausen aus. 28 ) Erst sechs Jahre später kam es zu einer neuen Belehnung: am 26. Januar 1495 belehnte die Herforder Aebtissin den Johann Hoberg. Die adelige Familie Hoberg sah ursprünglich in der Lippegegend: zu gröberer Bedeutung gelangte sie erst in der Soester Fehde, in der sich Henrich Hoberg als Burghauptmann zu Hovestadt einen Namen machte. Sein Enkel 13. Johann Hoberg war es, der die Güter der v. Plettenberg in Waldenburg erbte und 1495 auch mit den Herforder Gütern belehnt wurde. 29 ) Obwohl er vor der Belehnung versprochen hatte, das Amt treu zu verwalten und die Pacht regelmähig zu bezahlen, kam es bald zu Streitigkeiten, da sich Johann Hoberg an beide Versprechen nicht mehr erinnern konnte. Erst als die Aebtisfin einen Rechtstag ausschrieb und das Lehen einzuziehen drohte, sah er sich zum Nachgeben veranlaht: er erschien am 12. Januar 1501 in Herford, um der Aebtissin Besserung zu versprechen. 30 ) In Schönholthauser Amtsakten wird Johann Hoberg noch etliche Male genannt, so 1497, wo er in Rhonard bei Olpe ein Lehngericht über die Herforder Güter hielt 31 ), und 1504 in einer Urkunde über die Schönholthauser Kirche. 3^ 1512 verzichtete er auf die Höfe D e p l i n g e n (Pfarrei Wenden) und Rodenhart (Pfarrei Olpe), mit denen Laurenz S ch ü n g e l belehnt wurde. 83 ) Er lebte noch 1524, scheint aber bald darauf gestorben zu sein, da sein Sohn 14. Heinrich Hoberg 1527 die kölnischen Lehen der Familie empfing. Dieser Heinrich Hoberg wurde am 21. Juni 1529 von der Herforder Aebtissin Anna von Limburg-Styrum mit Schönholthausen be- * 7 ) Schräder a. a. O., Seite 50. 2S ) Darpe a. a. O., Seite 269; Schräder a. a. O., Seite ') Darpe a. a. O., Seite 283; Schräder a. a. O., Seite 50. so ) Darpe a. a. O., Seite ) Blätter zur näheren Kunde Westfalens XVI, 1878, Seite ) Schräder a. a. O., Seite ) Darpe a. a. O., Seite 311.

40 lehnt, bà) Er war 1530 Amtmann zu Waldenburg und starb um 1542, ohne Kinder zu hinterlassen. Heinrich Hoberg war scheinbar der letzte Bewohner der Waldenburg, die seither schnell zerfiel, sodatz heute nur noch geringe Trümmer von ihr vorhanden sind. Sein Nachlaß fiel an seine Schwestern Anna Hoberg, Witwe des Statthalters Franz v. Hörde zu Botze 35 ), und Klara Hoberg, Frau des Drosten Goswin Kettler zu Hovestadt, deren Söhne 1543 von der Herforder Aebtissin mit dem Amt Schönholthausen belehnt wurden. Da die Familie Kettler 1593 anderweitig abgefunden wurde und auf die Sauerländer Güter verzichtete, betrachte ich hier die Erben der Anna Hoberg als Hauptlehnsträger des Amtes. 15. Philipp v. Hörde zu Botze, 1543 für feine Familie und die des Dietrich Kettler zu Hovestadt belehnt 3ß ), starb am 30. August 1572, ohne daß seiner Ehe mit Gertrud v. Holle Kinder entsprossen wären. Ihn beerbte zunächst sein Bruder 16. R a b v. Hörde. Domherr zu Münster und Paderborn, der aber schon 1575 starb, worauf alle Hördeschen Güter an seine Schwestern Anna und Hermanna v. Hörde fielen, von denen die letztere Dietrich v. Heiden zu Bruchs) geheiratet hatte. Dietrich wurde am 2. November 1579 mit dem Amt Schönholthausen belehnt, nachdem schon vorher, am 27. November 1576, sein ältester Sohn 18. Bernhard v. Heiden zu Bruch das Lehen empfangen hatte. Da die vier Söhne des Bernhard v. Heiden und der Eoda v. Fürstenberg vor 1628 starben, ohne Erben zu hinterlassen, gelangte Waldenburg mit dem Amt Schönholthausen an seinen Bruder 19. Georg v. Heiden zu Schönrath, der 1618 einen Lehnbrief über die Kirche in Schönholthausen ausstellte. Am 19. Iuli 1626 wurde seine Witwe Katharina Kettler im Namen ihrer Söhne Friedrich und Iohann Dietrich mit den Herforder Gütern belehnt, die darauf an letzteren, 20. Iohann Dietrich v. Heiden zu Ottmarsheim übergingen, der am 12. März 1644 und am 12./22. März 1650 belehnt wurde. Dieser Iohann Dietrich v. Heiden war Komtur des Deutschen Ordens auf der Kommende Ottmarsheim in der 'holländischen Provinz Assel. Er trat zum reformierten Bekenntnis über, nahm das Gut Ottmarsheim unter dem Schutz der Holländer in Besitz und bot dem Deutschen Orden zum Ersatz seine Güter im Sauerland an. Obwohl letztere weniger wertvoll waren, blieb dem Orden nichts übrig, als in den Tausch zu willigen. Auf diese Weise wurde die Waldenburg 1635 eine 84 ) Schräder et. a. O., Seite ) Bei Paderborn gelegen. 86 ) Schräder a. et. O., Seite 50. Die folgenden Daten sind fast ohne Ausnahme dem Aufsatz von Schräder entnommen. S7 ) Dieses Rittergut Bruch lag bei Hattingen a. d. Ruhr.

41 Komturei des Deutschen Ordens. Am 7. März 1661 stimmte die Herforder Aebtissin dem Tausche zu, weshalb die folgenden Lehnbriefe für den 21. Komtur zu Waldenburg ausgestellt wurden. Aber der Orden sollte sich der teuer erworbenen Güter nicht lange erfreuen. Die Familie v. Fürstenberg trat mit Ansprüchen auf das Erbe der Söhne des Bernhard v. Heiden und der Goda v. Fücstenberg hervor, erzielte 1670 ein günstiges Urteil und wurde 1673 in den Besitz der Güter zu Waldenburg gesetzt. Nachdem sich die Prozesse noch längere Zeit hingezogen hatten, verkaufte der Deutsche Orden am 8. Dezember 1691 alle Ansprüche an diese Güter an v. Fürstenberg. Die Herforder Aebtissin stimmte dem Kaufe zu, und so wurden die Waldenburger und Schönholthauser Güter den umfangreichen Besitzungen zugesügt, die die Herren v. Fürstenberg schon in diesen Gegenden besahen. Lehnsträger waren: 22. Ferdinand v. Fürstenberg, , 23. Christian v. Fürstenberg , 24. Clemens Lothar v. Fürstenberg, , und 25. Friedrich Leopold v. Fürstenberg der die gewaltigen Umwälzungen erlebte, in denen das alte Deutsche Reich zu Grunde ging wurde das Kloster Herford säkularisiert, nachdem es schon in der Reformation protestantisch geworden war. Das Herzogtum Westfalen ging im selben Iahre in den Besitz des Eroßherzogs von Hessen über, um 1816 an Preußen zu fallen. Man möchte glauben, daß in solchen Stürmen und Umwälzungen auch das Amt Schönholthausen verschwunden sei aber mitnichten: noch am 29. Januar 1824 wurde Friedrich Leopold v. Fürstenberg von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen in althergebrachter Weise mit den Herforder Gütern belehnt! 2m folgenden Iahre, am 12. Dezember 1825, erreichte er durch Zahlung von 85 Reichstalern die Allodifikation des Lehens, und zugleich bewirkte die Ablösung der alten, grundherrlichen Lasten, die in diesen Jahren erfolgte, die endgültige Auflösung des Amtes. C) Bestand und innere Entwicklung des Amtes Schönholthausen. Haben wir mit dem Namen der Lehnsträger gleichsam die äußere Geschichte des Amtes Schönholthausen an unseren Augen vorüberziehen lassen, so müssen wir nunmehr, um die wahre Bedeutung desselben zu erkennen, noch einen kurzen Blick auf den Bestand und die innere Entwicklung des Amtes werfen. Die Frage, wieviel Güter im Sauerlande dem Kloster Herford gehörten. läßt sich mit Hilfe mehrerer Lehnregister und Güterverzeichnkfse genau beantworten: zum Haupthof Schönholthausen gehörten etwa 35 Güter, zum Haupthof Wenden etwa 16. sodaß das Kloster insgesamt 53 Güter im Sauerland besaß. Um 1300 heißt es in einem Herforder Register, Dietrich v. Helden sei belehnt mit dem Amt Schönholthausen, dem Haupthof in Wenden und

42 37 52 zugehörigen Bauernhöfen.»») 1333 werden unter den Abgaben des Amtes Schönholthausen 52 Schafe aufgeführt: das Kloster erhielt demnach damals von jedem Hof 1 Schaf.»») Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde ein genaues Güterverzeichnis aufgestellt, das 48 Höfe nennt 40 ), und bei der Belehnung des Wilhelm v. Plettenberg im Jahre 1450 werden 47 Güter aufgezählt. 41 ) In beiden Listen sind einige Namen vergessen worden, denn ein Verzeichnis aus der Mitte oder 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts nennt wieder 53 Namen. 42 ) Fast man die Angaben der verschiedenen Register zusammen, so kann man folgendes Verzeichnis der Herforder Klostergüter zusammenstellen: A) Amt Schönholthausen: 36 Güter, nämlich a) der Amtshof in Schönholthausen, der Hof bei der Kirche, das Kirchengut und zwei andere Bauernhöfe in Schönholthausen, b) 2 Höfe in Müllen, von denen der eine im 16. Jahrhundert Hans und Hänsken, der andere Rötger gehörte, c) 1 Hof in Werlynchusen, dem heutigen Weringhausen, d) 2 Höfe in ton Hüten", Wiebelhausen, e) 4 Höfe in Schönholte, heute Schöndelt, f) 2 Höfe in Fretter, g) Keysers Gut in Serkenrode, um 1550 dem Daniel Keyser gehörend, h) 1 Hof zu Weyde" oder Hoywische", womit vielleicht der Hof auf der Wilden Wiese gemeint ist, i) 3 Güter zu Obermarpe, als deren Besitzer um 1550 Hans und Hynrich genannt werden, j) 4 Güter in Kobbenrode, k) 1 Gut zu Bremscheid bei Eslohe, um 1550 dem Tonnies v. Bremscheid gehörend, l) 9 Güter zu Meinkenbracht: Hans Drose, Martin Pötken, Hans Wulff, Hans Scheper, Bernd Torer de Schröder, Alb. Thoger (Joh. Kayfer), Joh. Keyfer, Tonnies Drose und Bernd Hüser, m) 1 Gut zu Roeren, entweder Röhre bei Sündern oder Röhrenspring bei Schliprüthen, um 1550 dem Hans to Roeren gehörig. 43 ) 8 ) Darpe a. a. O., Seite ) Darpe a. a. O., Seite ) Blätter zur näheren Kunde Westfalens XIII, 1875, Seite ) Schräder a. a. O., Seite ) Darpe a. a. O., Seite 339. Das Register ist in die Zeit zwischen 1543 und 1576 zu setzen. 4S ) Außer den hier schon genannten Namen nennt das Register aus dem 16. Jahrhundert noch folgende pflichtige Bauern ohne Angabe des Wohnortes: Rekker (Keller), Jakob Wevel, Peter Bellies «Rotgerl, Tonnies Keyfer (Trappe!, de Rode, de Brick, Henneke Wevel. Peter Koleboren, Hans im Steinhus, Joh. up dem Over, Hans to Schönholthausen, Hinrik Finke, Heineman Knobbeschob, Herr Ioh. Bredenstein, Hans Grotebolle, Diderich vor dem Keller und Gunterman valuohle.

43 38 Amt Wenden: 17 Güter, nämlich a) der Haupthof in der Pfarrei Wenden, Deplingen genannt, b) 6 Höfe im Kirchspiel Drolshagen, nach der Liste des 14 Jahrhunderts in den Orten Weigerinchusen (Wegeringhausen), Herenscheid (am Herrnscheid bei Drolshagen?), Hulgenbach und Oldenfelde, ") c) 2, später 3 Güter zu Rhonard bei Olpe, d) 2 Güter zu Gerinchusen, dem heutigen Girkhausen, e) 1 Gut zu Kortenbeke, welches 1521 zu Altenhof im Kirchspiel Wenden gehörte, f) das Mittelgut zu 8ckoenouvvö yn Elveu, Schönau a. d. Albe g) 1 Gut zu Helenbecke oder Hillenbecke, dem heutigen Hillmicke, h) 1 Gut zu Stendenbecke im Kirchspiel Wenden und i) Vogels Haus in Herinchusen, welche zwei Orte ich nicht zu identifizieren vermag. "") Als Besitzer dieser Wendener Güter werden im 16. Jahrhundert genannt: Adolfs Hans, Hans Perk, die Güter Mensensip (Peter Rolefs, jetzt Levelhenne), Drude to Mensensip, Peter van Gerkhusen, Katherina tom Oldenhave, Peter tom Oldenhave, Anna Römers, Harnscheit, Peter Stracke, Grete Keuers, Henneke van Ostheller, Hans Konnink, Herm. Sche, Nu st ge to Radinkhart, Lenkenberg, Hans Floerleken, Hans Schoppe, Herm. Oistheller, Hinr. Haberg in Drolshagen. (Schluß folgt). Nichts ist lehrreicher, als den Weg beachten, auf welchem die Kraft des deutschen Bürgers allmählich lebendig wurde. Gustav Freptag. ") Oldenfelde wird zweifellos nahe Gelslingen am Wege nach Benolpe gelegen haben. Es gilt da noch der Flurname am alten Felde", plattdeutsch: am ollen Felde". Für die Lage von Hulgenbach fand ich keinen Anhaltspunkt. Ob der im Drolshagener nicht selten vorkvmmende Familienname Hilchenbach in dem gen. Orte seinen Ursprung hat? Es ist aber auch möglich, das er mit dem im Kreise Siegen gelegenen Orte Hilchenbach zusammenhängt. Bon Herenscheid, plattdeutsch Henschet, heißt es in der von Börsch herausgegeben Chronica Drolshagensis" (Drolshagen 1902) S hat Ruprecht von Bayern Drolshagen gemacht zur Stadt.. und feind die Leut von Henschet und Steupingen in die Stadt gezogen." Der Hernscheid (Berg) liegt westlich von Drolshagen. Nach Forschungen von A. Liese im Staatsarchiv Münster werden in dortigen Urkunden (Kloster Drolshagen) erwähnt: am Gerhard van Aldinveld, am selben Tage sowie am , Werner van Stüpingen bzw. Stopingen, am und 27, Hermann van Stopingen, am und Gerart van Herschedel. D. Sch. "a> Stendenbeke ist zweifellos die Wüstung Stemmeke zwischen Wenden und Dörnschlade. Herinchusen dürste identisch sein mit dem 2'/- km nördlich von Herpel (im Märkischen) gelegenen Hofe Heringhausen. Börsch erwähnt zwischen S. 75: * Versus Vapert est alias pagus Herpell, Schreibershof, Heringen. Es sei dahingestellt, ob Heringen dem fraglichen Herinchusen gleichzusetzen ist. D. Sch.

44 Statifttfcöes aus dem ehemaligen Droftenamt esiohc und Keifte vor \50 Jahren.*) Don I. Padberg, Neuß. Wir leben zwar im Zeitalter der Statistiken. Doch sind uns derartige Aufzeichnungen aus früheren Jahrhunderten nur wenige überkommen. Daher ist folgende Aufstellung von außerordentlicher Bedeutung, vor allem für das Sauerland. Sie ist fertig gestellt unter der Regierung des letzten Erzbischofs Max Franz v. Österreich, der dem Kurfürstentum Köln Vorstand von Er war zugleich Bischof von Münster und Deutschmeister, ein jüngerer Bruder des Kaisers Joseph II. Nachdem bereits 1797 Köln mit dem linken Rheinufer an Frankreich gefallen war, wurde das Kurfürstentum Köln 1803 bei dem Reichsdeputationshauptschluß völlig aufgeteilt. Dabei fiel das Herzogtum Westfalen mit Arnsberg an Hesien-Darmstadt. Das Verzeichnis hat folgenden Wortlaut: Hochwuerdigst durchlauchtigster Kurfuerst gnaedigster Herr. Das Verzeichnis aller zu dem Drosten Amt Eslohe, Reiste, Wenneholthausen und Loppenrath, gehöriger Gebäude, Schatzungen Menschen... Euer Kurfürst!. Durchlaucht erlaube gnädigst wie nach vorgewestem diesjährigen Landtag zu Arnsberg, von mir verfertigte tabellarisches Berzeichniß, aller, in dem mir huldreichst anvertrauten Drosten Ambt befindlichen Gebäude, Schatzungen, Menschen und Hausvieh unterthänigst zu Füßen zu legen. Wann diese meine geringe und vielleicht noch nicht vollkommene gering seyende arbeith gnädigst beqfall findet, so schätzt sich derjenige glücklich, der bey jeder Gelegenheit die höchsten Hulden und Gnaden zu verdienen trachten, und mit mildester Erlaubnis, in tiefster Erniedrigung zu erstreben oerhofft. Euer Kurfürstlichen Durchlaucht meines gnädigsten Kurfürsten und Herrn allerunterthänigster gehorsambster Wenne 29. Nov Clemens Frhr. von Weichs *) Quelle: Staatsarchiv Düsseldorf.

45 Tabellarisches Verzeichnis des mir Giern. Maria v. Weichs zu Wenne gnädigs anvertraute Drosten Ambt 1785 öerichl Lzwhe Darin gehören die Kirchspiele Eslohe, Reiste, Wenneholthausen und Loppenrath. Kurfürstliche beambte sind: Christian Höynk beider Rechte Doktor, Richter. Gottfried Reittz, Gerichtsschreiber. Geistliche im Kirchspiel Eslohe sind Philip En st Pastor, Frans Engelhard, Dicarius, Ivan Daniel Fabri Primissarius. Namen der Dörfer und adeligen Häuser Anzahl der Gebäude Wohn- Back- kleben, gebauhaus haus ^ Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüber Drük Menschen über 12 unter 12 männ- weib- männ- weiblich lich! lich lich Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde Horn- > Schafe vieh Esel Das adelige Haus Wenne nebst dreien Köttern, so denen v. Weichs gehörig Dorf Eslohe nebst Pfarr Kirche, Pastorat, Dikarie u Schul-Haus Husen.. Frilinghausen Lochtrop.. Nieder Eslohe Sallinghausen Marpe nebst adel Haus so denen v. Högnk gehörig Stertschulte Kückelheim i I ; I

46 Namen der Dörfer und adeligen Häuser Hengsbeck..... Lüdingheim Isingheim Beckheim Ober- und Nieder Brenschede nebst dem adel. Hause so denen v. Bönminghausen gehörig Sieperding... Nieder Salwep... Ober Salwey nebst adel. Haus und Köttern so denen v. Schade gehörig... Summa Kirchspiel Eslohe Dorf Reiste nebst adel. Haus denen v. Weichs gehör, fob. die Pfarrkirche, Postorat, Küsterhaus wie auch der Fredeboling Nieder Reiste... Anzahl der Gebäude Wohn- Backhaus! Haus Neben gebäu de Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüber Drük i Menschen über 12 I unter 12 männlich weiblich männ- weiblich lich Kirchspiels Reiste darin Frans K u e p e r Pastor Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde 0d)afe s-t,«-.» ^ Vieh ne Esel

47 Namen der Dörfer und adeligen Häuser Lohofs.. Bösinghausen Bühenfeldt Büemke Erflinghausen Nichtinghausen Herhagen.. Langenbeck Bremecke.. Sögtrop zahlt zwar die Schatzung in hiesiger Receptur, gehört aber unter einen anderen Gerichtszwang Summa des Kirchspiels Die Maltheser Commende Blessenohl ist noch zur Zt. eines der Familie v. Schade zuständiges Erbstück gibt wegen Schulten Gut daselbst Schatzung... Wohn Haus Anzahl der Gebäude I Back- Nebenhau- t Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüber! Drük Menschen über 12! unter 12 männ- weiblich lich männlich weiblich Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde Ö r "' Schafe 5dia,els vleh ne Esel to Fortsetzung über Wennholthausen, Loppenrath, Meschede, Calle, Remblinghausen, Hellefeld folgt.

48 43 chronica SOmaNengbcrgeĢ. Don Frenn Wiethoff, Schmallenberg. (Fortsetzung aus Nr. 1 und 2, 1934) Durchzüge der Königlich Sächsischen Trouppen. Den 3., 4., 5., 6. und 7ten Juni hatte Schmallenberg Durchzüge der Königlich Sächsischen Trouppen, welche von den vombinirten Armeen gegen die Franzosen aus den Niederlanden bei Brüssel in Brabant entlasen wurden, um nach Hause zu gehen, weil, wie sie sagten, mehrere Sächsische Ortschaften und Städte an die Krone Preußens durch den Wiener Congres abgetretten wären. Die Anzahl dieser Trouppen (welche die Stadt bei den Durchzügen hilte und Quartier nebst Essen und Trinken geben muste) wäre 1464 Mann einschlitzlich der Staabsund anderen Officiren und wenn der Iustiz-Amtmann Brunswicker zum Fredeburg (welcher sich als Etappen-Commandant ausgabe) allein zu thuen gehabt hätte, so würde Schmallenberg das ganze Volck haben halten müssen. Allein die Eroßherzogl. Hessische Regierung in Arnsberg schickte den Herren Rechnungs-Rath Ziegelei, welcher quasi Landhauptmann die Trouppen durchs Land führen muste. Dieser machte die Einbilettirung respective Theilung, wie viel die Stadt Schmallenberg und das Amt mit Stadt Fredeburg halten muste. Gegen die Moralität dieser tapferen Krieger konte man nichts aussetzen, sie waren gut zufrieden und der Bürger auch mit ihnen. Sie hatten sehr schöne Musick bei sich und beim Bürgermeister Störmann wäre das Haupt-Quartier. Wenn man die Berechnung machte, so hatten diese doch in den Tagen 1000 Rthlr. verzehrt. Allein nach der Grotzherzoglichen Verordnung wurde der Mann nicht höher als 24 Kreuzer in der Ausgleichung guthgethan und daher kamen die Verpflegungskosten nur für obengesagte 1464 Mann 585 fl. 36 Kreuzer zu stehen. Die Ausgleichung selbst geschähe nach dem Steuer-Kapital unter den Bürgeren, sodatz derjenige, welcher zuviel gehalten, herausbekame, und wer zu wenig gehalten hatte, muste herausbezahlen Weftphalen bekämt den König von Preusen zum Landesherren. Schon lange hatte man davon gesprochen, daß das Herzogthum Weftphalen an die Krone Preußens abgetretten und vertauscht werden würde. Die Gerüchte waren verschieden, aber endlich käme es in Erfüllung den Iten Juli käme der Königlich Preusische Freiherr von Vincke von Münster nach Arnsberg ganz unvermutet und nähme das Herzogthum Weftphalen in Besitz, organisirte die Regierung daselbst,

49 44 somit wurde die Besitznahme allerorthen bekant gemacht und öffentlich angeheftet. Die Grohherzogliche Regierung und Hofkammer hörte auf. Mehrere Mitglieder wurden wieder angestelt und einige wurden entlasen und gingen nach Darmstadt zu ihrem Herren Grotzherzog von Hessen. Jeder freuete sich, einen mächtigen König zum Landesherren erhalten zu haben. Man schmeichelet sich mit der Hofnung, datz die Städte ihre rerlohren Rechte wieder erhalten würden, indem mehrere Bürgerliche Gesetzbücher des Preuhischen Staats zu Arnsberg herausgegeben wurden. Allein in der Geschwinde läht sich ein so wichtiges Geschäft nicht einführen. Einsweilen bliebe sowohl die Justiz, als die Beamten bei ihren Functionen. Nur in Ansehung der Polizei schiene es eine andere Wendung zu nehmen, indem das Gerücht ginge, datz Landräthe angeordnet werden sölten, welche die Pollicey zu verwalten haben sölten. Die Folge muh alles lehren. Da der Sommer und Herbst regenreich und kalt ausgefallen waren, dah die Früchten nicht konten eingescheuret werden, so fiele der Oktober noch schlechter aus, schon in diesem Monate traten Nachts Fröste ein, und des Tages regnete es oder es schneite. Die Bürger bestrebten sich zwar, die Früchten nach Hause zu schaffen und die Cartoflen nach Hause zu stellen, sowie das Garten- Gewächse: aber doch bliebe sehr vieles in den Gärten und Felderen zurück. Am Ende Oktobers fiele schon ein tiefer Schnee ein und bedeckte die Früchten auf den Felderen und die Cartoflen erfroren in der Erde.. Im December sähe man noch die Früchten unter dem Eise und Schnee begraben liegen. Demohngeachtet stiegen die Früchten anfänglich sehr wenig im Preise: denn jeder glaubte und hafte, die Früchten wären unter dem Schnee und Froste gut geblieben: aber die Erfahrung lehrte ein anderes Eingetrettene Hungersnoth und Theurung. Dieses wäre das elende Jahr, wo man glaubte, die Menschheit hätte verschmachten sollen: denn in dem vorigen Jahr wäre alles verdorben, die Cartoflen und Gartengewächse waren erfroren. So fehlte es allerorten an den Lebensbedürfnissen. Allein in Schmallenberg waren die Bürger durch ihre grohe Thätigkeit glücklich, dah sie ihre Cartoflen und Gartengewächse frühzeitig und noch vor dem Froste zu Hause hatten, und daher käme es, dah die Hungersnoth dahir kein Plaz fände, sonderen Schmallenberg hatte noch an Cartoflen und Gemüse einen Ueberfluh. Die Bürger verkauften die Cartoflen nicht nur den Amtsunterthanen, sonderen sie wurden nach Meschede, Arnsberg, bis nach Werll und Büderich transportirt. Die Einwohner zu Astenberg hatten an Schmallenberg einen Zufluchtsort. Täglich sähe man 18 bis 20 Mann zu Schmallenberg und

50 - 45 bathen um Unterstüzung. Einige Hilten sich gar beständig darin auf. Es gaben Häuser zu Schmallenberg, die fast täglich 18 Auswärtigen zu essen gaben. Bloß mangelte es bei einigen an Brodfrüchten: denn in dem gewachsenen Korn war gar kein Gedeihen, sonderen alles war wässerig. Das Pfund Brod kostete 5 Stüber, und das würde noch theurer geworden seyn, wenn nicht unser lieber König ins Mittel gekommen wäre. Dieser schickte eine Menge Ostseekorns. Jeder Landrath muste dieses unter die Ilnterthanen zertheilen und zu Stadtberge muste solches abgeholt werden. Der hiesige städtische Schultheisz H o r s ch l e r ließ nun auch auf Landräthlichen Befehl einige Karren kommen. Es wurde gewogen, alles in Brod gebacken. Der Stadtsrentmeister Böller muste solches, nemlich 3 Pfund für 10Vs Stüber nur bloß an die Nothdürftige verkaufen, die Gelder sammelen, davon die Fracht und das Korn selbst bezahlen an den Herrn Landrath Pilgrim in Medebach. Diese Bäckerei wurde bis in den Monat August fortgesezet: hiedurch wurde dem Wucher der Bäcker Schranken gesezet und soweit gebracht, daß die Bäcker auch 3 Pfund für 12 Stüber, zulezt für 11 Stüber verkaufen musten. Musterung. Im Monat November muste die junge Mannschaft alle nach Medebach, weil alda die Musterung vorgenommen wurde. Schluß folgt Bewohner des ftaufcs Waldenburg im Jahre Von Auguste Liese, Köln-Bayenthal. 1. Gisbert von der Capellen, Cornptur zu Waldenburg. 2. Hindrich von der Heese. 3. Diderich von rnolheirns drei Ackerknechte drei Jungens. 10. ein Schäfer vier rnägde. (Aus dem Herdringer Archiv). Bewohner üe5 Danfez (Schlosse;) vilftein im Jahre Don Auguste Liefe, Köln-Bayenthal. 1. Der Droste Friedrich v. Fürstenberg. 2. Seine Hausfrau. 3. Sein Bruder so Deutsch Ordens." 4. der Borggraff. 5. ein Schneider, 6. ein Schmidt. 7. ein Reideknecht (Reitknecht) verdient keine 12 Rthlr. 8. ein Jäger. 9. ein Becker, verdient keine 8 Rthlr. 10. ein Fuchrknecht. 11. ein Lageriste, verdient 8 Rthlr. 12. ein armer Junge. 13. die Köchin, die Kammermagd, eine Säugahm fünf Mägde. 19. ein Kindermetgen. 20. ein Hudemetgen. (Aus dem Herdringer Archiv).

51 46 ftausmfdtmften in Benolpe, Amt Bilstein. Gesammelt von Norb. Scheele, Rüblinghausen. Haus Nr. 29, des Peter Gr eiten get. Löhr. Am mittleren Giebelbalken: DIESES HAVS STEHET IN QOTTES HAND. GOT BEWAHRE ES VOR FEVER UND BRAND. Am Balken in gleicher Höhe des Dachaufsatzes: ANNO 1787 DEN 30 JUEI DIESES HAVS IST ERBAVET DVRCH JOHANNES MVMMELS UND ANNA MARIA TEILKES EHLEVTE. DIESES HAVS STEHET UNTER DEM SCHUTZ 1ESV MARIA UND IOSEPH. Am Balken über dem Erdgeschoß, auch einzeilig:... stark angefault... HAVS VOR.... S. AGATHA... WERDEN DICH UOBEN IN EWIGKEIT AMEN.IES. MAR. JOS. Links der noch hohen Tenne, über den Mehtrögen: WER GERN BVTTER UND MILCH WIE ESSEN, DER SOL DAS FVTTERN NICHT VERGESSEN: Rechts der Tenne: WEN DER HER DAS HAVS NICHT BAVET, SO ARBEITEN SIE VERGEBLICH, DIE DARAN BAVEN. PS.. Haus Nr. 30, des Anton Nolte gt. Kordes. Über der großen Haustür, vom Zahn der Zeit zu stark hergenommen: ICH STEHE... (VNTER DEM SCHVTZ IESV?) MARIA JOSEPH (Fortsetzung folgt). ürauungen in der Pfarrei Olpe im Jahre Joannes Peter Zeppenfelt, S. v. Gerichtsschöffe Peter Z. in Möllendiek, mit Anna Cramers, e. T. des ehm. städtischen Lämmerers Heinrich C. Z. Petrus Z., Johannes Schidt in Krumbach und Ferndorf Schultheis. Johannes Schram, e. S. v. Henrich Sch.-Thieringhausen mit Clara Gastrig, e. T. aus Thieringhausen. Z. Zost Klein zu Günsen, Christ Heinsal (?). Hermann H ü p p e r, e. S. v. Gabriel H.-Dahl, mit Elisabeth G i p p e r i ch e. T. v. Henrich G.-Thieringhausen. Z. beide Väter. Petrus Liese, junior e. S. v. L. senior, Bürger und Kämmerer, mit Anna Elisabeth Gommerspach, e. T. Z. beide Väter. Joannes Stücker, e. S. v. Bürger Zoan St.-Olpe, mit Anna Maria Kühn, e. T. v. Bathasar K., Brüger zu Olpe. Z. beide Väter. Bernhard Plümer, aus Neuhaus b. Paderborn, e. S. o. Bernh. P., mit Elisabeth Kühn, e. T. v. Balthasar K., Bürger zu Olpe. Z. Georg Wilde u. Balth. Kühn.

52 47 Balthasar Merlin, e. S. v. Martin zu A. Kleusheim, mit Latharina Röchers, e. T. v. Gabriel R.-N.-Kleusheim. Z. Melchior Schulte u. Clemens Röcher. Joannes Flacke, c.. o. Peter F.-Rüblinghausen, mit Maria Schulte, e. S. v. Hermann Sch.-Salinghausen Pfarrei Cleve (?). Z. ater des Bräutigams u. Peter Niehaus. Henrich Bleicher, von Schreiberhoff, e. S. von Henrich Bl., mit Greita Winter. Z. Lucas Holterhoff u. Iois Holterhoff. 5. S. n. Ostern Gerhardus Lüttike, e. S. v. Hanfonis L.-Eichhagen, mit Latharina Hille, e. T. v. Joannes H. Erlen zu Etachelau. Z. Joannes Lüttike u. Iohan Kleine. 3. W. n. 5. S- n. Dreif. Joannes Müfer junior, Witwer Maria S leidorn in Saßmicke, mit Elsa Stohl, e. T. v. Henrich St.-Hünsborn. Z. Joes Müser senior und Dietrich Stahl. 12. S. n. Dreif. Andreas Winter, e. S. v. Jost W.-N.-Kleusheim, mit Elisabeth Sasse, Witwe Clemens Craft (?). Z. Jost Winter und Henrich Kleine. 14. S. n. Dreif. Johann Peter Niehauß, e. S. o. Henrich N.-Rüblinghausen, mit Elisabeth W e o e r, Witwe Tonies Rofer(?) zu Saßmicke. Z. Peter Niehauß u. Stoffel Rover (Reuber?, Beule?). 16. S. n. Dreif. Wilhelm Ziegenhagen, e. S. v. Conrad Z. f zu N.-Kleusheim, mit Katharina im Hoffe von Welschenennest, Witwe Hansonis Figge. Z. Henrich Zeppenfeldt u. Christian Figge. 17. S. n. Dreis. Gerhard Lüttike, e. S. v. Hansonis L.-Eichhagen, mit Elisabeth Z e p p e n f e l d t, e. T. v. Bürger Hubert Z.-Olpe. Z. Petrus Schräge u. Dater d. Braut. 3. W. n. 17. S. n. Dreif. Hermann Rüggenbergh, e. S. o. Joannes R., mit Elisabeth Mepworin, e. T. v. Peter M. Z. Dater des Bräutigams u. Peter Meyworm, Bruder der Braut. 22. S. n. Dreif. Joannes Danneberg, e. S. v. Jakob D.-G(B?)ebbing. Hausen (-Köbbinghausen?), mit Catharina Möllers, e. T. v. ch Dalentin M.-Saßmicke. Z. Adam Seller-G(B?)ebbinghausen u. Hans Quiter-Rüblinghausen. desgl. (?) Petrus Meiworm junior, e. S. v. Peter M. senior Felmicke, mit Catharina Holt erhoff, e. T. o. Joannes H. gent. Kipp Z. beide Däter Kilian Diemeus (?) aus Hisperg (Hirschberg?), e. S. v. Cämmerer Georg D., mit Maria Elisabeth Stroth man, e. T. v. Consul Iodocus St.-Meschede. Z. Caspar Carl Wintlauff u. Joes Clod, Vikar in Olpe. Heimatverein

53 48 Der SchwarMörm. Un as bat Fraijohr toug int Land, Do stund an epnes Biarges Rand En Schwartdörenstruk in siner Art, En wiennig struwwelig, ruh un hart. Un jepder dachte, dai ian soh: Bime Fraijohrweren is Hai nit do". Dann süß was alles maneyerlick. De Düelzier sou plaseyerlick, En grainen Struuk, recht nickelich, Dai keyk ian aan recht zickelich, Un sagt' et raine ruut: Schwartdören, biek ruant se uut". De Sunne, dai graute Führerin, Dai soh sou stille no iamme jien Un sagte: Hai schiint süer de Tiit jo terügge, Awwer Hai is süß guet un trügge. Drüm' lotend ian stille gewehren Hai maket diam Fraijohr noch Ehren". Un richtig! Eynes schöinen Dags, Do is Hai erstangen in siner Pracht, Met dousend Blaimzier sou witt und fiin, Hai lüchtete wiit in de Giegend rin. Un de Uemmeker horte me drümme summen, Do muchtend dai Pröhlers alle verstummen. De Sunne, dai sagte: Do kunt ih et sain Un kunt auk ouk en Lehre drut tain: Do uawen is epner, dai hat sinen Plan Un settet süer alles de Tiit ouk aan. Wi kunt hi alles sou mengen un kehren; Hai söerdert sou, as et iamme fal weren. R. Theile, Kirchesohl. Heimatabende. Der Heimatverein Olpe veranstaltete am im Bogen" und im Schwanen" zu Olpe je einen Heimatabend, der beidemal überfüllt war. Ebenfalls am wurde in der Sauerlandhalle zu Altenhundem für den Westdeutschen Rundfunk ein sauerländischer Abend veranstaltet. Näheres in der Tagespresse. - Schutz der Schönheit der heimischen Landschaft. Der Herr Regierungspräsident zu Arnsberg hat unterm eine Polizeioerordnung zum Schutze landschaftlich hervorragender Gegenden des Regierungsbezirks Arnsberg gegen Verunstaltungen durch Reklameschilder und sonstige Aufschriften und Abbildungen, die das Landschaftsbild verunzieren, erlassen. Wir verweisen auf: Amtsblatt Stück 6 Nr. 59. verantwortlicher Schriftleiter: Norbert Scheele, Rüblingbausen bei Dlpe. Nachdruck auch auszugsweise verboten. ssostscheck-ronro d. Heimatvereins Dlpe: Köln U0562. Druck v. Gottfried Marx, Dlpe

54 49 Heimatblätter ll. Zatzrg. (heft 5 u. 6.) ItlaiOuni 1931 Die vewohnemalt Attendorns in drei latzrvunämcn. Don Prof. Pickert, Attendorn. Fortsetzung aus Nr. 1 und 2 Für das 19. Jahrhundert besitzt der Attendorner Verein für Ortsund Heimatkunde eine Liste der sämmtlichen Eivil-Einwohner in Stadt Attendorn, ausgenommen am Iten und 2ten Dezember 1843 von Bürgermeister Becker, welcher die Richtigkeit verbürgt." Leider fehlen in dieser Liste zwei Blätter und damit die Bewohner der heutigen Häuser Nr. 92 bis 105. Doch können aus anderem urkundlichenr Material der Zeit wenigstens die Besitzer dieser Häuser angegeben werden. Das Verzeichnis führt jeden Bewohner eines Hauses mit Vor- und Zunamen«seinen Stand oder sein Gewerbe, sein Lebensalter und seine Konfession an. Um Raum zu sparen, gebe ich mit Namen nur das Familienoberhaupt und seine Ehefrau, bei den übrigen Hausbewohnern aber blos die Zahl und ihre Stellung im Hause an. Weil fast alle Bewohneir Attendorns damals katholisch waren, füge ich nur die Abweichungen bei. Die Vorgesetzten Ziffern bedeuten die heutigen Hausnummern. 3. Peter H ä h n e r Gerber, 2 Dienstmägde. 4. Theodor Lei Land- und Stadtgerichtsdirektor, Frau Anna geb. F r i g g e, 4 Kinder, 2 Dienstmägde. 5. Karl Sasse Buchbinder, Frau Therese geb. Teipel, 3 Kinder, Mutter des Mannes, deren Schwester, 3 Gymnasiasten. 6. Lorenz Herschede Schenkwirt und Bäcker, Frau Anna geb. I s - phording, 9 Kinder. 7. Ferdinand Isphording Kaufmann, Bruder, 2 Schwestern, Lehrling. 8. Eberhard Loderose Gastwirt und Bäcker, Frau Gertrud geb. H a a s e, 3 Kinder, Bäckergeselle, 3 Dienstmägde. 9. Theodor P lange Justizkommissar, Frau Maria geb. Hüppe, 5 Kinder, Oheim der Frau, 2 Dienstmägde. 10. Anna Sophia Hund geb. Pieper Gastwirtin, 4 Kinder. 11. Stephan Dingerkus Z Gastwirt und Brauer. Frau Veronika geb. Isphording, 4 Töchter, 4 Dienstmägde, 2 Mieter (einer evangelisch). 13. Kaspar F e r n h o l z Tagelöhner, Frau Maria geb. V i e g e n e r, 5 Söhne. 14. Bernhard Zeppenfeld Schreiner, Frau Maria geb. Gant«, 5 Kinder. 15. Joseph Zeppenfelds Oekonom, Frau Maria geb. Bender, 7 Kinder.»

55 Joseph Kost Bäcker und Krämer. Frau Therese geb. Isphording, 2 Töchter, Dienstmagd, Dienstknecht. 17. Franz Hoff Krämer, Frau Therese geb. Springob, 5 Kinver. 16. Anton Peiffer Gastwirt, Vater und 2 Schwestern desselben. Dienstmagd. 19. Heinrich Roll Schenkwirt und Bäcker, Frau Maria geb. Loderose, 5 Kinder. Barbara-Hospital 3 ) mit dem Hospitalsküster und 8 männlichen und 15 weiblichen Insassen (darunter 2 evangelisch). Lorenz Hesse 4 ) Tagelöhner, Frau Elisabeth geb. W i l m e s, 5 Kinder. 20. Ioseph G o e b e l Apotheker. Frau Katharina geb. Rührer, 4 Kinder, Gymnasiast, 2 Dienstmägde. 21. Stephan Gante Tagelöhner. Frau Anna geb. Beyer, 2 Kinder. 2 Gymnasiasten. 26. Anton Roll Flurschütze. Frau Margaretha geb. H e n n e k e, 3 Kinder, eine Verwandte. 27. Theodor Kleves Leinweber, Frau Elisabeth geb. Hesse, 2 Söhne. 28. Christoph Berg Tagelöhner. 2 Brüder, Schwester. 29. Engelbert Bellebaum Krämer, Frau Anna geb. Sternberg. 3 Kinder. 30. Witwe Johann Hesse Tagelöhnerin, Sohn. 31. b) Franz Metz Maurer, Frau Elisabeth geb. Sch 32. Lorenz Schweizer Tagelöhner, Frau Katharina geb. Hundt, 3 Kinder. 34. Wilhelmine Schäfer Tagelöhnerin, Sohn, Schwester. 36. Johann H ö f e r Wagner, Frau Elisabeth geb. Schneider, 2 Kinder. Mutter des Mannes, 2 Schwestern, Kind von einer der beiden, Anverwandte des Mannes. 37. Heinrich Bruse Gerichtsbote, evangelisch, Frau Elisabeth geb. Schlipper. 40. Klemens Graf Schieferdecker. Frau Wilhelmine geb. Hund. 5 Kinder, Schwiegersohn, 2 Enkel. 41. Anton Müller Leinweber. Bruder. 42. Ferdinand Hage Maurer, 2 Brüder, Schwester, Mutter. 43. Johann Herbedes Schneider, Frau Sophia geb. Metz, Tochter, Vater des Mannes. 45. Joseph Graf Schieferdecker, Frau Katharina geb. Weber. 5 Kinder. 46. Engelbert Viegener Tagelöhner. Sohn. Schwiegervater. Schwiegermutter, deren Schwester. 50. Johann Kleves Tagelöhner, Frau Katharina geb. Isphord i n g, 3 Kinder, Vater des Mannes. 51. Peter Heuel sen. Tagelöhner. Frau Wilhelmine geb. Koch. 6 Kinder. 52. Franz Gabriel Leinweber. Frau Maria geb. Bender, 3 Kinder.

56 Eberhard Torwit Maurer. Frau Elisabeth geb. Hage. 3 Kinder, Anverwandte. 54. Peter H e u e l jun..schreiner, Frau Elisabeth geb. T e i p e l. 3 Kinder, Anverwandte, Schreinergeselle. 55. Heinrich Rollo) Ackerwirt, Frau Maria geb. Schräge, 5 Kinder. 56. Joseph Torwitt Schreiner, Frau Katharina geb. Herbedes, 2 Kinder. 57. Johann Fehr?) Tagelöhner, Frau Elisabeth geb. Ort, 3 Kinder. 58. Johann Groß Tagelöhner. Frau Therese geb. Teipel, Tochter. 59. Theodor Frei Maurer. Frau Elisabeth geb. Greve, 4 Kinder. Mutter des Mannes. 60. Eberhard Sommer Schneider. 2 Schwestern. Bruder. 61. Karl Leinpens Posamentier, Frau Elisabeth geb. Schotte. Sohn 62. Matthias Bohhagen Tagelöhner. Frau Josepha geb. Haase, 2 Söhne. 63. Anselm Jsp Holding Schlosser, 3 Kinder. 64. Theodor Laimann Maurer, Frau Maria geb. Herschede. 3 Kinder.,65. Stephan Brusech Ackerwirt, Sohn, Schwiegertochter, 2 Enkelkinder, Dienstknecht. 66. Peter V i e g e n e r 9 ) Tagelöhner, Frau Therese geb. S ch n ü t g e n, 5 Kinder, Dienstmagd. 67. Franz Kost Schreiner, Frau Ferdinandine geb. Flusche, 3 Kinder. 69. Bernhard Teipel Ackerwirt, Frau Therese geb. Fernholz, Sohn, Schwiegertochter, 2 Enkelkinder. 70. a) Witwe Therese Hopf ohne Gewerbe, Mutter, 4 Kinder.^) b) Witwe Förster Rauch ohne Gewerbe (evangelisch). c) Joseph Bellebaum Schuster, Frau Maria geb. Wienand, Tochter. 39. a) Kaspar P o t t h o f f Tagelöhner, 2 Kinder. b) Stephan P o t t h o f Tagelöhner. Frau Margaretha geb. T o r - w i t t, 3 Kinder. 71. Johann Fernholz Leinweber, Frau Anna geb. Hoff, 5 Kinder. 73. Johann Hesse Hufschmied, Vater, Mutter, 2 Brüder, Schwester. Anverwandter. 74. Ferdinand Graf Schieferdecker, Frau Eva geb. K e s p e, 4 Kinder Peter Sch nutzen Tagelöhner, Frau Maria geb. Wagner, Sohn, Schwiegertochter, 2 Enkelkinder. 77. ") a) Stephan Rinschede Tagelöhner, Frau Elisabe m a n n. b) Johann Roll Tagelöhner, Frau Katharina geb. Stumpf, 2 Töchter. 79. Peter Graf Tagelöhner. Frau Maria geb. Rorbus, Anverwandte, Mieter. 78. Johann Kreuzkamp Tagelöhner, Frau Maria geb. Maiw o r m, Sohn, Mutter des Mannes.

57 Johann Herschede Schlosser, Tochter, Bruder, Mutter. 81. Franz Mertens Elementarlehrer, Frau Luise geb. Wasmuth, Cohn, Schwester des Mannes. 77. Kaspar Eertmann Land- und Stadtgerichts-Kanzleidirektor. 6 Kinder, Schwester, 3 Mägde, Anverwandter, Gymnasiast. 85. Anton Rinschede Tagelöhner, Frau Elisabeth geb. Hoberg, 5 Kinder. 86. a) Wilhelm Vierkötter Krämer, Frau Katharina geb. Isphord i n g, 2 Kinder Dienstmagd. b) Anton Bigge Gymnasiallehrer, Frau Dina geb. P e i f f e r, 2 Töchter, Dienstmagd, 2 Gymnasiasten. 87. Anton Bracke Leinweber, Frau Elisabeth geb. Homberg, 6 Kinder. 88. Bernhard Hund Bäcker, Frau Anna geb. Lai mann, 5 Kinder, Dienstmagd, Knecht, Bäckergeselle, Gymnasiast. 89. Ferdinand H ö f e r Leinweber, Frau Agnes geb. Roll, 7 Kinder, Schwester des Mannes. 91. Lorenz Jsphording Krämer. Frau Anna geb. Dingerkus, 3 Kinder, Schwiegersohn, Enkelin, 2 Dienstmägde, 2 Gymnasiasten. tmuàtchrmm in vmoipe, Timt vuftcin. Gesammelt von Norb. Scheele, Rüblinghausen. Am Hause Nr. 12, der Witwe Karl Kniep gt. Arens, in Höhe des Dachaufsatzes, einzeilig: DIESES HAVS IST ERBAVET DVRCH PETER HILLE OENANT ARENS VND ELISABETH ARENS ELEITE. SELIQ SEIND, 0 HERR, DIE IN DIESEM HAVS WOHNEN VND SIE WERDEN DICH LOBEN IN ALLE EWIGKEIT AP 14 CAP. Die alte Tür ist verschwunden. Darüber: ICH STEHE VNTER SCHVTZ IESV MARIA IOSEP VND DER H. AGATHA. Haus Nr. 35, des Ioh. Hatzfeld gt. Müllstücker; am Balken über dem Erdgeschoß: DIESES HAVS IST AUFERBUET DURCH IOHANNES HAZPELT UND ANGENES LINPER ELEITE IM JAR 1811 DEN 9. AUGUST. WILHELM STOFFEL ALS BAUMEISTER. Hohe Tenne noch vorhanden. Haus Nr. 15, Besitzer Peter Kniep: C M B. Am Hauptguerbalken: ICH STEHE VNTER DEM SCHVZ IESVS MARIA IOSEP VND DER HEILIGEN AGATA. Die alte Haustür 1884 durch kleinere ersetzt; darüber: DIESES HAVS IST ERBAVET f VND IOHANNES PETER KLAGES DVRCH IOHANNES (überkl.) I H S... NA CATRINA KNIP ') Enkel von Anton D. ss. 10. Jahrg. S. 99). 2 ) Vater des Bernhard Z. in 14. *0 Außenstadt. 4 ) Außenstadt, an der Schneidemühle. 5 ) Heute abgebrochen. ( 8 Enkel von Heinrich R. «s. 10. Jahrg. S. 135). h Urenkel von Johann F. (f. 10. Jahrg. S. 101). ) Enkel von Johann B. (f. 10. Jahrg. S. 135). 9 ) Urenkel von Friedrich V. <s. 10. Jahrg. S. 13). 10 ) Darunter Heinrich H., der über 40 Jahre in Attendorn als Arzt lebte u. wirkte. ") Heute abgerissen.

58 53 Die fterforüer Güter im Sauerlande. Don Albert Hömberg, Witten-Ruhr. Schluß aus Nr. 3 und 4 Betrachten wir zum Schluß noch die Verteilung der Einkünfte aus den Höfen des Amts Schönholthausen, soweit dieselbe aus den Registern des Klosters zu entnehmen ist. Das Kloster erhielt, wie schon berichtet, um 1200 aus seinen sauerländischen Besitzungen insgesamt 1 Mark und 7 Schilling, 1 Eber, 12 Schweine, 52 Schafe, 24 Fuhren Hafer, 9 Füßchen Butter, 10 Malter Käse und jedes dritte Jahr ein Schlachtruf? im Werte von 5 Mark. Dazu trugen die Schulten' die Kosten 'für die regelmäßige Besuche der Aebtissin und ihrer Vertreter; sie beteiligten sich auch an den Weinfuhren vom Rhein nach Herford. 46 ) Als das Amt Schönholthausen in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts als Lehen ausgetan wurde, ging ein Teil dieser Abgaben in den Besitz der Lehnsträger über. Das Kloster erhielt nach den Registern des 14. Jahrhunderts 2 Mark und 4 Schilling. 1 Eber, 52 Schafe, 33 Malter Hafer und einiae kleinere, nicht mehr näher' zu bestimmende Abgaben. 46 ) Dazu kam beim Tode des jeweiligen Lehnsträgers die Hergewedc, die Mark Osnabrücker Geld wert war. 47 ) Lassen schon diele Angaben eine Umwandlung aler Naturalabgaben in Geld erkennen, so führte die in dieser Zstt schiel 4 zunehmende Geldwirtschaft schon bald, 'wahrscheinlich rmch im 14. Jahrbunderß dam, alle Abgaben durch eine feste Geld nacht m ersehen: die Lehnsträger zahlten hinfort jährlich 15 Mark an das Kloster, dam wie bisher die Gebühren beim Sterbefall des Lehnsträgers. 48 ) Hatte das Kloster geglaubt, mit der Verwandlung der Naturalabgaben in eine Geldrente gut zu fahren, so sah es sich bald getäuscht: die schnell sinkende Kaufkraft des Geldes führte allmählich zur völligen Entwertung der starren Pachtsumme. Später wurde die Pachtsumme einige Male verändert, ohne daß dabei ein für das Stift günstigeres Ergebnis herausgekommen wäre. Ein am 21. September 1546 zwischen Aebtissin und den Lehnsträgern v. Hörde und Kettler abgemlostener Vertrag bestimmte, die jährliche Pacht solle hinfort statt 15 Mark 7 Joachimstaler betragen. 49 ) Seit dem 17. Jahrhundert wurden aus unbekannten Gründen statt Vieser Summe nur noch 4 Taler 11 Groschen 6 Pfennig gezahlt, und auch diese kamen bald nicht mehr ein. Bei der 1802 vorgenommenen Säkularisation der Abtei Herford wußte man über das Amt Schönholthausen 45 ) Darpe a. a. O., Seite 56f 46 ) Blätter zur näheren Kunde Westfalens XIII, 1875, Seite 74f. 47 ) Darpe a. a. O., Seite i Schräder a. a. >., Seite ) Schräder a. a. O., Seite 51.

59 54 nur noch, daß..der Lommendator zu Waldenbrück" den genannten Betrag zu zahlen habe, er aber seit undenklicher Zeit" nicht mehr eingegangen sei. bv) Die Freiherren v. Fürstenberg, die die Waldenburger Güter 1691 erwarben, haben hiernach also niemals Pacht an das Kloster Herford bezahlt! Die Einnahmen des Klosters aus den umfangreichen Besichungen im Sauerland beschränkten sich demnach auf die unregelmäßig einkommenden Lehngebühren, die, als Iahresrente gerechnet, mit kaum 4 Talern eingesetzt werden können. Heber die Abgaben, die die Bauern der einzelnen Herforden Höfe an ihre Schulten und Amtsmänner zu entrichten hatten, geben die Akten des Klosters natürlich keine Auskunft: die'e Angaben müßten aus anderen. lokalen Quellen ergänzt werden. Man darf aber wohl im allgemeinen annehmen, daß die soziale Lage der Herforder Bauern sich nicht wesentlich von der anderer pflichtiger Bauern unterschied: im Sauerland waren die Bauern bis zum Dreißigjährigen Kriege zumeist nicht ungünstig gestellt: seither aber wurden sie vielfach bedrückt und mit mancherlei neuen Abgaben und Diensten belastet 51 ) Wir finden also, daß die Spanne zwischen den Abgaben der Bauern einerseits und den Einkünften des Klosters als oberstem Grundherrn andererseits immer größer geworden ist. Als Nutznießer des ganzen Systems erscheint eine adelige Mittelschicht, von der wir bisher nur die Hauptlehnsträger des Amtes kennengelernt haben: diese aber besaßen in Wirklichkeit zuletzt nur noch einzelne Teile des alten Amtes, während zahlreiche Höfe schon seit dem 14. und 15. Jahrhundert in andere Hände übergegangen waren. Schon damals waren die Einkünfte aus einzelnen Grundstücken und Höfen des Amts Schönholthausen durch Verpfändung, Verkauf oder auch Belehnung aus dem Besitz der früher genannten Hauptlehnsträger in den anderer adeliger Familien gelangt. Diese abgesplilssenen Güter galten zunächst wohl noch als Afterlehen des Amtes: da aber die Erwerber der Güter dauernd bestrebt waren, die Bindung abzuschütteln und direkt in die Lehnsmaynschaft des Klosters überzutreten und das Kloster diese Bestrebungen unterstützte, konnte der völlige Zerfall der alten Amtsverfaffung nicht ausbleiben hören wir zum ersten Mal von der direkten Belehnung eines dieser Aftervasallen: 52 ) 1546 war die Entwicklung abgeschlossen: damals wurde ausdrücklich bestimmt, daß die Inhaber des Amtes nur die nichtadeligen Bebauer der Güter einsetzen, die amthörigen Eingesessenen vom Adel die v. Eickel, v. Oell, v. Snellenberch, die Wreden gt. Supetut, v. Wisselbach und die Schaden dagegen Lehnsträger der Abtei sein sollten. 53 ) 50 ) Darpe a. a. O., Seite 353. M ) Gerade der Dreißigjährige Krieg hatte in dieser Hinsicht schlimme Folgen, da die Grunherren vielfach die Erbgüter der Bauern in Besitz nahmen, um sich für rückständige Zahlungen schadlos zu halten. 6S ) Darpe a. a. O., Seite S ) Schräder a. a. O.. Seite 51.

60 55 Für das Stift Herford hat sich auch diese Zersplitterung ungünstig ausgewirkt. Schon im 15. und 16. Jahrhundert finden sich in den Lehnsbüchern der Abtei manche Klagen, daß einzelne Güter seit Jahrzehnten nicht mehr zu Lehen empfangen worden seien: 5 4 ) im weiteren Verlauf der Entwicklung gingen alle diese Besitzungen dem Stift ganz verloren. Die Herforder Register enthalten über die Belehnung mit einzelnen Gütern des Amtes Schönholthausen zahlreiche Nachrichten: sie alle wörtlich wiederzugeben, würde den Rahmen sprengen, der dieser Arbeit gesetzt ist. Ich führe deshalb nur kurz an. 55 ) a) Die Besitzer des Ritterguts Frielentrop besaßen eine Wiese auf der Fretter, früher zu Müllen gehörig: als Lehnsträger werden 1402 Hermann v. Helden oder v. Vrilinctorpe, 1450 Dietrich v. Helden gt. Jageduvel und 1486 und 1494 Johann v. Oie genannt. b) 1424 empfing Heinrich Vogt v. Elspe Güter in Weàghausen. c) 1425 wurde Leneke v. Ole, Tochter Herbords v. Ole, für sich und Anna v. Heyen, Nonne in Ryndorpe, mit zahlreichen Gütern in Kobbenrode, Schöndelt, Marpe, Wiebelhausen, Bremscheid, Schönholthausen und Meinkenbracht belehnt. Die Güter in Schönholthausen und Bremscheid kamen 1433 an Hanna v. Heygen: die anderen Besitzungen werden später nicht mehr erwähnt. d) Die Familie Wrede gt. Supetut 68 ) besaß die curia in Schöndelt, mit der 1426 Heinrich Wrede gt. Supetut, 1494 wieder ein Heinrich Wrede gt. Suypetut und 1520 ein Wrede gt. Raphoy als Vormund seiner Stiefkinder, Söhne des Friedrich Wrede gt. Supetut, belehnt wurde. e) Die Brüder Vogt v. Elspe erhielten 1494 Keysers Gut in Serkenrode. f) Heinrich Hund, Pastor in Hellefeld, empfing 1518 Hüsers Gut in Meinkenbracht, das die Familie Schade als Beneficium gegeben hatte, und 1521 das Gut Kortenbeck im Kirchspiel Wenden. g) Die adelige Familie Schade besaß von altersher das Dorf Meinkenbracht, 57 ) wo Symon Schade 1518 die Güter des Hans Poeth, Hans Wulf und Bernd Toger als Lehen empfing. h) 1518 empfing ferner Johann v. Snellenberch, Hermanns Sohn, einen Hof zu Schöndelt in der Pfarrei Schönholthausen. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß diese Aufzeichnungen sehr unvollständig sind. Wir dürfen wohl vermuten, daß auch noch manche hier nicht genannte Güter schon im 15. Jahrhundert dem Amte entfremdet 54 ) So besonders 1518 und 1521 bei Gütern in Meinkenbracht und Kortenbeck; Darpe a. a. >., Seite 318 und 322. ) Sämtliche Angaben sind den von Darpe herausgegebenen Lehnbüchern entnommen; die Seitenzahlen können mit Hilfe der guten Orts- und Personenregister leicht festgestellt werden. 66 ) Man beachte die Spitznamen: Jage-Düoel, Suyp-et-ut usw., die das Leben widerspiegeln, das diese Junker führten. 57 ) Schon 1417 kommt ein Henneke Schade gt. Meinkenbracht vor. Höynck, Geschichte der Pfarreien des Dekanats Arnsberg, Seite 538.

61 56 waren. Einen genauen Ueberblick über den wirklichen Bestand des Amtes zu gewinnen, ist leider nicht möglich, da die Herforder Lehnbriefe und Güterregister von dieser allmählichen Zersplitterung des Amtes keine Kenntnis nehmen, vielmehr dauernd alle jene Höfe aufzählen, die ursprünglich das Amt gebildet hatten. D) 1000 Jahre Mark und Freigrafschaft Hundem? Wer die Hundemer Iahrtausendfeier mitgemacht hat und die damals erschienene Festschrift^) kennt, wird vielleicht schon mit wachsendem Erstaunen bemerkt haben, daß von Hundem in diesem Aufsatz bisher nicht die Rede gewesen ist, obwohl doch die Herforder Güter gerade für seine 1000-jährige" Geschichte von der allergrösten Bedeutung gewesen sein sollen. Nun, der Leser möge mein Schweigen entschuldigen: die angeblichen Klostergüten in Hundem waren in Herford selbst leider nie bekannt: sie werden in keiner Urkunde erwähnt, sondern existieren nur in der übersprudelnden Phantasie einiger Hundemer Lokalpatrioten. Diesen Phantasien einmal gründlich zu Leibe zu rücken, schien mir eine nützliche Aufgabe, und das war es in erster Linie, was mich veranlagte, der Geschichte der Herforder Güter in: Sauerland nachzuspüren und sie einmal so darzustellen, wie sie in Wahrheit war. Nach den Ausführungen in jenem Festbuch soll ursprünglich fast das ganze Hundem-Gebiet als geschlossener Besitz dem Kloster Herford gehört haben und im Jahre 927 von König Heinrich l. bestätigt worden sein. Durch den Uebergang der Vogtei über das bis dahin dem Reiche gehörende Kloster an den Erzbischof Philipp ( ) soll der größte Teil der Herforder Güter in Hundem an die Kölner Kirche gekommen sein: ein Rest in Altenhundem, Berghof, Langenei, Saalhausen und anderen Orten habe aber noch im 15. Jahrhundert dem Kloster selbst gehört. Die Vogteigüter endlich sollen von den Erzbischöfen an die Edelherren v. Rüdenberg verkauft worden sein und seither die bekannte Freigrafschaft Hundem gebildet haben. 59 ) Diese Angaben fußen in weitestem Umfange auf den Untersuchungen,, die Friedrich Brüning aus Vasbach bei Kirchhundem vor etwa 50 Jahren veröffentlicht hat 6 ). Es liegt mir fern, das Andenken an jenen Mann zu verunglimpfen, der die Kriege 1866 und 1870/71 mitniachte, das Eiserne Kreuz erwarb und später fast 30 Jahre als Amtmann in Kirchhundem wirkte: um wahrer Forschung den Weg zu bahnen, muß 58 ) Heimatgeschichte der ehemaligen Mark und Freigrafschaft Hundem. I. Teil: Festbuch zum tausendjähriegen Bestehen, HerausgegebenZm Aufträge des Festausichusfes von Dr. Albert Kleffmann. ) Kleffmann, a. a. O., Seite 11 12, 16ff., 61f. usw. 60 ) Als wichtigste Aufsätze Brünings nenne ich: 1878: Die Familie von Ole und ihre Stuhlherrngüter in der Freigrafschaft Hundeme. (Blätter zur näheren Kunde Westfalens XVI). 1880: Beiträge zur Geschichte des Süderlandes. (Blätter zur näheren Kunde Westfalens XVIII, Seite 30ff.) 1887: Historische Fernblicke vom Astenberge. (Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde Westfalens, 45. Band, 2. Abteilung, Seite 3ff.)

62 51 aber einmal offen festgestellt werden, daß die Aufsätze Brünings zwar manchen wertvollen Gedanken enthalten, in ihrer Gesamtheit aber nicht als Grundlage für die Geschichte des südlichen Sauerlandes dienen können. Ich fühle mich zu dieser Feststellung umsomehr berechtigt, als Brüning selbst seine Kombinationen immer nur als Vermutungen und Annahmen hingestellt, auch seine 1878 geäußerten Ansichten schon 1880 in wesentlichen Punkten berichtigt hat. Der Verfasser der Hundemer Festschrift hätte wahrlich besser getan, diese Berichtigungen zu beachten, als die von Brüning selbst aufgegebenen falschen Ansichten nach einem halben Jahrhundert wieder auszukramen und in wenig erfreulicher Weise gleichsam als längst bewiesene Tatsachen hinzustellen. Obwohl ich fürchten mutz, meine Leser mit der Widerlegung dieser Hundemer Märchen zu langweilen, mutz ich kurz auf sie eingehen; es könnte ja vielleicht doch gelingen, ihnen nunmehr endgültig den Garaus zu machen. In der Urkunde Heinrichs I. vom 16. März 927 werden dem Kloster Herford die Besitzungen Angeresgouve, Wineswalde, Overanberh, Liudwinesdorp und Hunbech bestätigt. Brüning glaubte, diese Orte im Sauerland suchen zu müssen: er dachte an Arnsberg, Wintrop und den Gau Engern und identifizierte Hunbech mit seiner Heimat Hundem. Als er aber bald nach Erscheinen seines Aufsatzes erfuhr, datz nicht der sauerländische Gau Engern gemeint fei, die Orte vielmehr im rheinischen Engersgau in der Gegend von Neuwied gesucht werden müßten fil ) stellte er selbst 1880 offen fest, datz damit der Hauptgrund für die Vermutung schwinde, datz mit Hunbech Hundem gemeint sein könne. 62 ) Seither hat kein Forscher mehr daran gedacht, Hunbech mit Hundem zu identifizieren. Wilmans, der Herausgeber der Kaiserurkunden der Provinz Westfalen sieht in Hunbech Humbach bei Siegburg an der Sieg: ihm folgt Darpe, der als Herausgeber der Herforder Güterrsgister der Bestimmung der in ihnen genannten Orte viel Aufmerksamkeit geschenkt hat. Schon die Namensform Hunbech lätzt eine Identifizierung mit Hu»- dem kaum zu 63 ); die nähere Bezeichnung Hunbech secus tluvium Sigina in der Nähe der Sieg, macht sie vollends unmöglich! Wenn das Hundemer Festbuch weiter berichtet, die Herforder Güter seien zum größten Teil als Vogteigüter in den Besitz der Erzbischöfe von Köln übergegangen, so folgt man auch hier nur den Annahmen Brünings. Zur Widerlegung brauchen wir deshalb nur darauf hinzuweisen, datz Brüning selbst diese Vermutung 1880 zurückgenommen hat: es sei weder zu beweisen, datz das Amt Schönholthausen jemals unter Vogtei gestanden habe, noch überhaupt ein Gut im Sauerland bekannt, 61 > 2lus späteren Herforder Urkunden geht hervor, daß Liudwtnesdorp Leutersdorf am Rhein und Overanberg Arberg bei Ehrenbreitstein war; beide Orte lagen im Engersgau. jwilmans, Katserurkunden) 62 ) Blätter zur näheren Kunde Westfalens XVIII, Seite 80. 6S ) Was besagt es schon, daß Kleffmann unter Hunderten von Erwähnungen Hundems einmal die verdorbene Form Homecker Mark" gefunden hat?

63 58 daß als Herforder Dogteigut an Köln gekommen fei 64 ). Die in dem Hundemer Festbuch weiter -angedeutete Verwandlung der Vogtei in eine Freigrafschaft vollends stellt einen merkwürdigen Hokuspokus dar, der in der ganzen mittelalterlichen Geschichte ohne Beispiel darsteht und rechtlich völlig unmöglich war! Zum Schluh haben wir uns noch mit jenen Gutem zu beschäftigen, die das Kloster Herford noch bis in das 15. Jahrhundert und länger im Hundemer Gebiet besessen haben soll. Sie waren Brüning noch nicht bekannt, sind vielmehr eine Erfindung des Verfassers des Hundemer Festbuchs, weshalb es umsomehr zu bedauern ist, dag die Festschrift zwar mancherlei dunkle Andeutungen, aber leider nur wenig nachprüfbare Angaben über diese Güter enthält. So ist es mir nicht gelungen nähere Nachrichten über die Herforder Güter" in Berghof, Heinsberg, Langenei und Saalhausen zu entdecken: ich mutz mich deshalb darauf beschränken, die angeblichen Herforder Güter in Altenhundem einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Über diese Güter heißt es: 85 ) Das ursprüngliche Herforder Gut (927) umfatzte die ganze Au, das ganze Dreieck mit den Ecken Mühlenohl, Nöllekenohl, Kapellenplatz. Der eigentliche Haupthof-Mittelpunkt war das Nunnengut" (ohne Vogtei), Völlmike, von Höfers angefangen an Kl. Söhme vorbei zu Horks Backhaus bis zum Nöllekenohl. Die durch Verkauf der Herforder Dogtei an Köln gekommenen Dogteigüter umklammerten dies Nunnengut" mit der Mühle an der Lenne, dem Vogtshause und dem Vogtsgute Metten und der Lenns-Hundemmündung, Das Er. Sömers Gut Völmiken mit Höfers hatte 1313 den Zehnten an das Stift Meschede zu entrichten (in Aldenhundeme Völmiken 6 Denare). Die Lenhäuter Anteile Io Aldenhundeme genannt däs Nunnengut", wurden von den Besitzern an den Stifter einer Bikarie in Schönholthausen verkauft, das Anteil des Johann von Lenhausen 1422, das Rentenanteil des Hermann von Lenhausen Diese Anteile schieden dadurch aus den Lehnsbriefen der Herforder Aebtissin Margaretha von Gleichen vom Jahre 1450 aus. Trotzdem blieb anscheinend noch ein Restteil: Horks Backhaus war noch Ende der 60er Jahre im Fürstenberger Eigeàm, möglicherweise auch von den Vogteigütern durch den Erwerb des Besitzers der Herren von Hundem von und zum Bruch, da das Vogtshaus und das Metten Freistuhlgut daran grenzt " Ich habe diesen Abschnitt aus dem Festbuch wörtlich angeführt, um einmal an einem Beispiel zu zeigen, in welch verantwortungsloser Weise hier Geschichte" gemacht wird. Ich stelle fest: 1) Es gibt, wie oben schon gesagt, nicht eine einzige Urkunde über Herforder Vogteigüter in irgend einem Orte des Sauerlandes. Alle, 6i ) Blätter zur näheren Kunde Westfalens XVIII, Seite 79 ff, 65 ) Kleffmann, a, a. O,, Seite 6l f, Die Namen der heutigen Besitzer der Häuser sind hier ausgelassen, da sie für die weitere Ausführungen ohne Bedeutung sind.

64 59 Angaben über Herforder Vogteigüter in Altenhundem sind falsch! Die Güter waren in Wirklichkeit wahrscheinlich Hundemer Freistuhlgüter. 2) Es gibt nicht eine einzige Urkunde über Herforder Klostergüter in Altenhundem. Alles, was der Verfasser des Festbuchs über solche Güter bringt, beruht auf freier Erfindung! Es ist insbesondere zu betonen, daß diese fabelhaften Herforder Güter nicht nur in dem Lehnbrief von 1450 fehlen, sondern auch in keinem älteren Register Vorkommen auch nicht in dem Güterverzeichnis des 14. Jahrhunderts, das 1875 in den Blättern zur näheren Kunde veröffentlicht worden ist 87 ) und dem Verfasser der Hundemer Festschrift wohl bekannt gewesen sein dürfte I ei ) Die ganzen Phantasien über Herforder Klostergüter in Altenhundem sind einzig und allein auf einen Namen gegründet: 1422 und 1426 wird ein Nunnengut" in Altenhundem urkundlich genannt 68 ). In diesen beiden Urkunden wird aber mit keinem Wort gesagt, daß es sich um ein Gut des Klosters Herford oder des Amts Schönholthausen handele! Hätte nicht der Verfasser des Hundemer Festbuchs die Pflicht gehabt, nach der Herkunft dieses Nunnenguts" zu forschen, bevor er mit derartig weitreichenden Theorien hervortrat? Eine solche Untersuchung bot keinerlei Schwierigkeiten: die Festschrift selbst berichtet ja, das; das Gut eine Rente an das Kloster Meschede zahlte. Es ist nur nötig, die wieder frei erfundene" Behauptung, 60 ) diese Rente sei eine Zehntlöse gewesen, zu streichen, um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten: Das Nunnengut" war ein Gut des Klosters Meschede! Da dieses Kloster bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein Nonnenkloster war, findet der Name seine natürliche Erklärung: an eine Herforder Besitzung ist also nicht zu denken. *) Da diese Arbeit der Geschichte der Herforder Güter im Sauerland, nicht der der Freigrafschaft Hundem gewidmet ist, mögen diese Ausführungen genügen. Ich möchte aber nicht schließen, ohne vor kritikloser Benutzung des Festbuchs zum tausendjährigen Bestehen der Mark und Freigrafschaft Hundem" dringend zu warnen. Es wird wenig Orte in unserem deutschen Vaterland geben, deren Geschichte durch heillose, Phantastereien so verfälscht worden ist, wie das bei Hundem leider Der Fall ist. 66 ) Blätter zur näheren Kunde Westfalens XVIII, Seite 74 f. bh Der Verkauf eines zum Amt gehörigen Gutes hatte, wie im 3. Teil dieses Untersuchung näher ausgeführt worden ist, auch durchaus nicht zur Folge, daß das Gut aus den Lehnbriefen und Registern gestrichen worden wäre. Kleffmanns Konstruktion erweist sich also auch in dieser Hinsicht als unhaltbar. Blätter zur näheren Kunde Westfalens XIX, 1881, Seite 51 f. Der Name ist irrtümlich zu Hunnengut" verdruckt. 69 ) Das von Seibertz veröffentlichte Güterregister des Klosters Meschede (Quellen der Westfälischen Geschichte Bd. 1) enthält kein Wort darüber, daß es sich um eine Zehntlöse gehandelt habe. *) Bergl. zur Bestätigung und Ergänzung die Arbeit von Dr. Schoenemund Ein Lehnsbrief des Stiftes Meschede aus dem Jahre 1648" S. 161 des 10. Zgs. der Heimatblätter. Wegen der Herforder Güter im Wendener Gebiet sei hingewiesen auf die Arbeiten von A. Liese im 2. Jg. der Heimatblätter. Der sreiadelige Hof Depling" zu Wenden" und 3. Jg. S. 11. Güter zu Hillmicke und Hillmicker Mark." D. Sch.

65 6Ö Oie flurnamen ûer eematuung vrachtpe. Gesammelt von Ferdinand T h i e l m a n n, Olpe. 1. Alperscheid. 2. Messerblank. 3. Theilen Schlacht. 4. Kreuzohl. 5. Am Hüpchen. 6. Schlehsiepen. 7. Reinehardt. 8. Auf den Kuhlen 9. In der Grünenschlade. 10. Im Rohleickelchen. 11. Wäschsiepen. 12. Mühlenberg. 13. Hütteberg. 14. An der schwarzen Stirn. 15. Wiefenkamp. 16. Aufm groben Stück. 17. Am Bräuckelchen. 18. Ehwiese. 19. Im Busenhahne. 20. Hallöh. 21. Am heiligen Wasser. 22. Vorm Wiene. 23. Dämpfegrube. 24. Am Nocken. 25. Im Rohlande. 26. In der Lohwiese. 27. Schäckemicke. 26. Am Höchsterfelde. 29. Strautsiepen, 30. Auf der Eierkäse. 31. In der Brachtper Mark. 32. Im Brachtper Bruch. 33. Satzmicker Mark. 34. Ober, unter Peter Liesenwald. 35. Auf (unter, ober) Hellenbusch-Feld. 36. Auf'm (unteren) Löhkopf. 37. Im schönen Berge. 36. Auf lichter Eiche. 39. Oberm tiefen Graben. 40. Cäcilienhäuschen. 41. Im Schlehdorn. 42. Ortswiese. 43. Im hohen Hahn. 44. Wüste. 45. Im Tabak. 46. Am Hählchen. 47. Aufm Kreuz. 48. Kreuzschlade. 49. Hopfengarten. 50. In der schünollen Kuhle. 51. Kleestück. 52. Im Eltger Bruch. 53. Brahm. 54. Am jähen Berge. 55. In der Bermicke. 56. Im Bermicker-Seifen. 57. Auf der Hardt. 58. Vor den Hardtbäumen. 59. In der Schröders-Hardt. 60. Paulstück. 61. Höherland. 62. Lüttebusch. 63. Pickerwiese. 64. Steckenwiese. 65. Kurmche. 66. Stüerwicke. 67. Hägelchen. 63. Pohenhof. 69. Potzenberg. 70. Bremerkleff. 71. Hakenwiese. 72. Rehpicke. 73. Wahre. 74. Aufm Hahne. 75. Auf der Nülle. 76. Hammerwiese. 77. Dickenstück. 78. Eierwiese. 79. Pfaffenstück. 80. Hohlen-Siepen. 81. Hupen-, wiese. 62. Hofwiese. 83. Ennert. 84. Rummelsberg. 35. Kirchwiefch 86. Bremerhof. 87. Steinleihe. 83. Vor der Gathe. 69. Oelchen. 90. Mühlenschlacht. 91. Heidnocken. 92. Schmalemicke. 93. Katzenbaum. 94. Auf der Schreite. 95. Altefeld. 96. Eicherberg. 97. Müllersfeld. 98. Haiken. 99. In der Schlacht Klösikes-Feld Beckers-Hof Nölle Steinemicke Buchhagenerfeld Hanfländerhagen Alte Wiese Aufm Wilden Bären Wiesengarten Heckenwiese Hummerplatz An der Hohfort In den Weidensträuchen Winterhof (in Brachtpe).,114. Dicken Fell (II 57) Zwischen den Bäumen Peikeshof Schmierhagen Hüpcherhammer 119. Im Kümpchen Spitzenteich. Aus einem Uagebuöt) aus eroßoaters Zeit. Don Norbert Scheele, Rüblinghausen. Mir liegt eine Kladde vor von 2oh. Peter Middel ( ), dem ältesten Sohne des in 2. Ehe mit Anna Cath. Wilhelmina Heuel lebenden Gerichtsschöffen Ioh. Pet. Middel in Bouzen" zu Siedenstein bei Rhode. Letzterer teilte das Gut unter die drei Söhne Ioh. Peter

66 61 (X 1834 Mar. Elis. Leowald). der in Bonzen" blieb, Ferd. Peter (X 1837 Mar. Anna Leowald), der im Jahre 1830 das nigge Hus" errichtete, und Pet. Franz, der 1841 das mittlere Hans baute, aber ledig starb, und dessen Gut Pet. Xaver erbte. Dieser, mein Grohvatsr, X 1858 Maria Catharina Bade aus Neger. Nach ihm wurde das Haus Feries" genannt. In dem Tagebuche hat Ioh. Pet. Middel in den Jahren 1644 bis 62 Eintragungen gemacht über Zeit und Ergebnis der Ernte, des Dreschens, des Ochsenhandels, des Lohschälens, des Kohlenbrennens nebst anderen Einzelheiten. So erwähnt er auch vom Jahre 1858, dah er für 14 Taler Guano gedüngt habe, dieses war aber sehr schlecht, sonst hätte ich wohl 30 bis 40 Rüther mehr erhalten können". Was Middel Aber das'unwetter der Jahre 1846 und 1847 sagt, sei hier wörtlich wiedergegeben Februar am 25ten fingen wir an zu ackern, o man hat beinah diesen ganzen Winter ackern können, man hätte beinah kein Schnee zu sehen gekricht, nur um Christag und Anolonia, auf Avolonia wurde auch zu WauKemicke die Kappelle g'eweiht. O wie warm war es heute am 25ten Februar, man sah schon die Bienen kölschen (den Blütenstaub berbeitraaen), auch die Wüvpestertcher waren schon hier, viele Wiesen waren schon ganz grün, als wäre es schon im May, die Schneppen waren schon hier, und die Frösche im Wasser, die Stachelbeeren hatten schon Blätter getrieben, zu Olve hat man schon gegraben und gesäet und des Nachts war es so warm, ^-is es schön gethauet hatte, als wäre es im Sommer, und diesen Winş-r hat man mehrere Gewitter gehabt, der Monat März war aber e,r nah, ebenfalls der April, schon den halben April hat man noch keine Hafer säen können, weil es immer zu nah war 1846 und 47 war der Winter sehr kalt und der Schnee sehr tief. Am 18ten und 19ten Avril 1847 fiel noch ein sehr tiefer Schnee ein. und am 20ten und 21ten konnte man des Morgens gut über den Schnee laufen, und am 25 Avril war noch zum Theile kein Hafer gesäet,- und es war noch beinah keine grüne Keime zu sehen. O ein gröser Unterschied zwischen diesem und vorigen Winter und Frühsahr, das 100 Pfund Erdepfel kostet jetzt schon 1 T^aler 10 bis 15 Silbg(roichen), und das Brod 10 Silbg. 6 pfg. und dabey noch beinah kein Korn noch Erdepfel für Geld zu haben, und die Noth war gros, in Altena, Iserlohn, und Köln in den grohen Städten kostete das 100 Pfund Kartoflen zwey THIr. zehn Silg., und im Monatd May kostete hier das Brod zwölf Silbg. zehn vfg., Am Iten und 2ten May war es am Morgen sehr hart gefrohren, so das man beinah nicht ackern noch Egen konte, am 5ten May fing es an zu regnen, so das eine Fluth gab,, und es fing an gut warm zu werden, und alles kam gleichsam wie mit Hurah aus der Erde hervor, und alle freueten sich der Güte und Barmherzigkeit

67 Gottes und sehen einer guten Erdte entgegen, und Anfangs Iuny kostete das Brod noch zehn Silg., und vom halben Iuny bis anfangs Iuly kostete das Brod wieder zwölf Silbg lieber den Versuch, eine Schiefergrube zu errichten ist folgendes festgehalten: 1654 Januarr am 30ten fingen wir an das sogenannte Schahrohlen Loch aufzureimen und am Iten Februar wurde zum erstenmal darin geschossen. Ich und meine Brüder Peter Franz und Xaver hatten jeder vier Stamtheile und Franz Joseph Heuel acht Stamtheile, und Joh. Jos. Schulte und Johann Hesse auch jeder vier Stamtheile." waidenbnrper Kapelle bei Attendorn 1. Kam bei Sonnenuntergang Einmal zur Kapelle; Weiß nicht, ob ein Glöcklein klang Von der trauten Stelle, Doch es klang in Herzenstiefen, Als ob Engel her mich riefen. 2. lieber die bekannte Schwelle Schritt ich schnell entschlossen; Als des Mondes Lichteswelle Kam durchs Laub geflossen. Hört' der Bäume frommes Rauschen, Grüße mit dem Bache tauschen. 3. Sah im ew'gen Lampenlicht Bunter Fenster Flimmern, Aus Mariens Angesicht Durch das Dunkel schimmern. Heilig, mild mit ihrem Sohne, Auf dem Haupt die Himmelskrone. Von Wilhelm Hob erg, Münster. 7. Froh das Bächlein sekundierte, Plaudert' Silberklänge, Und die Sterne jubilierten Lachend durch die Hänge: Gossen in das Herz der Kleinen Milden Himmelstrost der Reinen. 4. An den Wänden hingen Krücken, Ihrer Macht Beweise; Arme Krüppel zu beglücken Lohnte sie die Reise: Legte alle Not geschwinde Vor mit Fürbitt' ihrem Kinde 5. Sah ein Mädchen, arm im Kleide, Knien vor dem Bilde, Bittend in der Einsamkeit Um der Hohen Milde. Ausgebreitet seine Arme, Daß Maria sich erbarme. 6. Und das Bild schien sich zu neigen Lächelnd zu dem Kinde, Leise säuselnd aus den Zweigen Klang's im Abendwinde, Klang's wie sel'ge, süße Träume Durch die schlichten Gottesräume. ver vnchweiren und fein Anbau im Kreise Olpe. Don Karl Scheele, Dortmund-Derne. Hamen un ungen im Duarrepe do backen ze Hailewes-Kauken; dr Datier, dai fchmiart de Dotter sou dicke, do sänget de Mutter aan te flauken..." Diese Verse aus Großvaters Zeiten sind dem Landvolke durchweg geläufig und werden zuweilen noch bei lustigen Gelegenheiten gesungen.

68 63 Aber der Hailewes-Kauken selbst lebt in der Vorstellungswelt des jungen Geschlechts nur vom Hörensagen. Von wenigen Ausnahmen wird abgesehen. Unseren Vorfahren war er urrtfo besser bekannt. In damaliger Zeit war das Weizenmehl in der Küche kaum vertreten. Die Großmutter nahm zum Backen des Pfannekuchens das graue Hailefoder Buchweizenmehl. Den Buchweizen zog die Familie selbst, den Weizen mußte sie teuer bezahlen. Wenn die Bäuerin mit dem Fett nicht sparte, schmeckte der grüne Buchweizen - Pfannekuchen auch nicht so trocken". Er ist gewiß in damaliger Zeit ein Leckerbissen gewesen neben dem Einerlei von Hafermehlbrei, selbstgebackenem Roggenbrot, Schweinefleisch und Kartoffeln. Von der Kartoffel wissen wir aber, daß sie erst im 18. Jahrhundert durch die Preußenkönige Friedrich Wilhelm l. und Friedrich der Große in ihren Ländern eingeführt wurde, und zwar durch Gewaltmaßnahmen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß in unserer Gegend der Kartoffelanbau erst vor 150 bis 200 Jahren allgemein Eingang fand. Vor dieser Zeit hatte der Buchweizen natürlich noch eine größere Bedeutung. Er mußte die Kartoffeln mit ersetzen. Welchen Umfang der Buchweizenanbau in unserer Heimat hatte, mag man aus einigen Urkunden beurteilen, die in den vorliegenden Heimatblättern veröffentlicht sind. Jahrgang 1933, Heft 3/4 bringt eine Prüfung des Inventars von Johann Gummersbach in Saßmicke durch den Gerichtsschöffen wegen eines Erbprozefses am Der betr. Joes E. hat nach seiner Aufstellung in die erste Ehe mitgebracht (1750): 3 Malter Haber undt 1 Malter Korn (Roggen), l l h Malter Heylauf (Buchweizen)... Malter Kartoffeln." Beim Absterben der ersten Frau sind noch vorhanden gewesen: Zwey Malter Heydlauf, acht dto. Cartoffeln." Der Richter von Stockhausen bringt im Jahre 1731 in seinem Bericht über die Städte und Gerichte (Aemter) Olpe, Drolshagen und Wenden folgendes: Frage 17. Welche Art von Früchten besonders im Amte gezogen wird? Hauptsächlich Hafer, Buchweizen oder Heidekorn und Kartoffeln, wiewohl man sich feit einigen Jahren auch mit vielem Fleiße auf den Kornbau in Feldern und Bergen gelegt hat..." (S. Hbltt. 1930, S. 99). In einem Erbauseinandersetzungsvertrag vom aus Eltge (vergl. Hbltt. 1932, S. 93) heißt es:... Danach hat der Vater Ioh. Valpertz in die Ehe (1695) eingebracht: an Hafer 18 Malder 3 Viertel, an Heydlauf 11 Viertel, an Korn 5Ve Malder. Der Stiefvater hat in diesem Frühling (1721) 6 Viertel Heydlauf seinen 2 Stiefsöhnen gegeben und will im Herbst noch 6 Viertel geben." Bemerkenswert ist es, daß im letztgenannten Schreiben Kartoffeln nicht erwähnt werden, wohl deshalb, weil sie noch nicht bekannt waren. Zu beachten ist aber auch, daß nach allen diesen Urkunden der Buchweizen, neben Hafer und Roggen, eine allgemein angebaute Frucht

69 64 der hiesigen Gegend war. Die Großeltern wissen uns noch vielfach zu berichten, daß es in alten Bauernhäusern einen Hailefbüen" (Bühne zum Aufbewahren des Buchweizens) gab. Wie die Kartoffel so ist auch der Buchweizen keine ursprüngliche Pflanze der Heimat. Sie stammen beide aus dem Auslande. Aber schon etwa 400 Jahre früher als die Kartoffel, im 14. bezw. 15. Jahrhunderts kam der Buchweizen zu uns. In der Erkenntnis, daß diese Frucht geringe Ansprüche an den Boden stellt, brachten sie die Kreuzfahrer mit aus dem Morgenlande. Darauf weist auch der frühere Name Türkenkörn oder Turk, d. i. in unserer Gegend die Bezeichnung für die schwarze Art des Buchweizens. Die übrigen Namen Heidekorn, Heydlauf, Hailef deuten hin auf die vorzügliche Eigenschaft des Buchweizens, in sandigen und gebirgigen Gegenden noch gut zu gedeihen. Für unsere Heimat war und ist er die Bergfrucht schlechthin: denn die Felder bleiben ihm verschlossen, aus Gründen, die weiter unten angegeben sind. Gewöhnlich wird der Buchweizen mit Roggen und Hafer in einer Reihe genannt. Verwandschaftlich hat er aber mit den Getreidearten nichts zu tun; denn er gehört zu der Familie der Knöterichgewächse. Der Wiesenknöterich oder das Schlippertenblart" (Polygonum bistorta) auf der Wiese und der Dogelknöterich oder das Huckenkrut" (Poligonum aviculare), das uns in Gärten, Wegen auf Schritt und Tritt begegnet, find die nächsten Vettern des Buchweizens. Schon eine oberflächliche Beobachtung der Pflanze belehrt uns, daß wir keine Getreide- d. h. Grasart vor uns haben. An dem geknoteten, ästigen Stengel sitzen die herz-pfeilförmigen Blätter und die weißlichrosa gefärbten Blüten. Letztere sind reich an Honig und geben den Bienen reiche Tracht. Die Frucht ist ein braunes, dreikantiges Nüßchen. Sie hat Aehnlichkeit mit den Früchten der Rotbuche, den Bucheckern, worauf auch der Name Buchweizen zurückzuführen ist. Die Pflanze wurde in zwei Arten, besser: Rassen angebaut. Von dem schwarzen Hailef, dem Turk, ging man über zu dem noch jetzt angebauten Buchweizen mit (später) rotem Stengel, weil ersterer empfindlicher gewesen sein soll. Die mehlreichen Früchte liefern das Buchweizenmehl. Es wird zum Backen von Pfannekuchen verwandt und bei der Hausschlachtung der Wurstbrühe zur Versteifung beigefügt. Das Mehl ist natürlich auch ein vorzügliches Mastfutter für das Vieh. Jedoch war es unseren Vorfahren zu schade, den Buchweizen zum Ohrt" (grob gemahlene Körnerfrucht) herzurichten. Der Müller mahlt die Heilefkörner gerne. Werden doch dann, ohne sein Zutun, die Rillen seines Mahlsteines von den Mahlresten gereinigt. Es muß uns wundern, daß der Buchweizen im verhältnismäßig rauhen Klima unserer Heimat gedeiht. Der Kreis Olpe liegt.durchschnittlich Meter über dem Meeresspiegel und erhebt sich nur im östlichen Teile über 700 Meter. Mit 6 7 mittlerer Iahrestem-

70 65 peratür wird der Kreis nur vom Rothaargebirge und dem Kahlen Astenberge unterboten, während die übrigen Teile der Provinz ein höheres Jahresmittel aufweisen. So beträgt es im Münsterlande bezw. in der norddeutschen Tiefebene einige Grad mehr. Dieses Gebiet umfaßt große Heide- und Moorflächen. Wenn auch dort die Heide urbar gemacht und das entwässerte Moor abgebrannt ist, bietet es dem Getreide noch wenig Lebensmöglichteiten. Dafür kommt aber der anspruchlose Buchweizen besser fort. Eine solche Gegend ist dann, wenn man noch den Kartoffelanbau hinzunimmt, erst bewohnbar. Die Verhältnisse im Kreise Olpe sind anders. Oedländer im vorbezeichneten Sinne gibt es hier kaum. Der Buchweizen blüht hier nur im Waldgebiet, am Bergeshang. Dort ist er vor schädlichen Talnebeln und Nachtfrösten besser geschützt. (Der Obstzüchter kann bestätigen, daß seine Bäume auf der Höhe reicher fruchten als im Tale.) Da die Erträgnisse der Felder und Wiesen den Bauern genügend Eristenzmöglichkeit geben, ist er auf den Buchweizen nicht mehr angewiesen. Aus Anhänglichkeit ans Altgewohnte schätzt er die Frucht als willkommene Beigabe und baut sie nur dann an, wenn er gerade einen für den Buchweizen geeigneten Kahlschlag im Walde und gennügend Arbeitskräfte zur Verfügung hat. Auch dann überlegt sich der Landwirt noch, ob er nicht besser Roggen einsät, denn sein Ertrag ist sicherer. So ist es erklärlich, daß man im Sommer nur hier und da Buchweizenfelder beobachtet. Am häufigsten wohl in der Rhoder und Kleusheimer Gegend, in Dörfern mit Iahnschaftsbetrieb am wenigsten. *) Weil der Buchweizen heute nichts mehr Alltägliches ist, wird es von Interesse sein, näheres über seinen Anbau zu erfahren. Dabei eröffnen sich auch einige Ausblicke auf die Waldwirtschaft in hiesiger Gegend, die mit der des Siegerlandes viel Aehnlichkeit hat. Wie in Heide- und Moorgegenden muß auch hier im Bergland der Boden erst gründlich für die Einsaat mit Buchweizen vorbereitet werden. 2m Frühjahr erfolgt der Kahlschlag des Waldes. Vielfach verfügt der Landwirt über soviel Brennholz, daß er nur die etwa jährigen Birken- und Eichenstämme nach Hause schafft. Das Astholz läßt er liegen und bis zum Herbst trocknen. Es wird gleichmäßig auf Waldfläche ausgebreitet. Und nun kommt es darauf an, einen trocknen und windstillen Tag zu treffen, an dem das Holz ohne Schaden für den angrenzenden Wald verbrannt werden kann. Im Nu verbreitet sich das Feuer, prasseld schlagen die Flammen empor, der Waldstreifen gleicht einem Feuermeer. Dichter Qualm steigt hoch und senkt sich sachte ins Biggetal. Die Landleute im weiten Umkreis kennen den würzigen Rauch und sprechen: Se sind amme Löiwen." Das Löiwen (vielleicht von Laub) ist eine gefährliche Sache und wird nur unter den nötigen Vorsichtsmaßregeln ausgeführt. Bald ist das Holz abgebrannt. Aber es sind *> Diese und die nachfolgenden Ausführungen gründen sich auf Beobachtungen im südlichen Teile des Kreises Olpe. Es wäre gewiß zu begrüßen, wenn aus dem nördlichen und besonders aus dem östlichen Teile Ergänzungen mitgeteilt würden.

71 66 immer noch einige Horste vorhanden, die kein Feuer gefatzt haben. Nun gilt es, diese auseinander zu ziehen und die Glut gleichmähig zu verteilen, damit alle Holzreste verbrennen. Das geschieht mit dem Kitz", einer langen Stange, die vorne mit einer umgebogenen Schaufel versehen ist. Das Kissen" ist wahrlich keine leichte Arbeit! Wer sie ausführt, muh d amit rechnen, das; Schuhsohlen und Kleider anbrennen, die Haare versengen. Nach einigen Tagen ist die Glut erloschen. Eine gleichmäßige Aschenschicht bedeckt den Waldstreifen. Jetzt wird der Biarighook", mit einem Rind bespannt, durch den Boden geführt. Nachdem so der Untergrund gelockert und gedüngt ist. kann des Saatgut ausgestreut werden. Die Vorbereitung des Bodens geschieht auch auf anderre Weise. Wenn der Landwirt für den Hausbrand auch das Astholz gebraucht und heimfährt, bleiben nur wenige Sprickeln" zurück. Der Rasen (Heidekraut, Waldbeersträucher, Gräser) wird abgehackt, nach dem Trocknen von der Erde ausgeklopft und mit den Holzabfällen in kleine Häufchen gebracht. Diese verbrennen dann einzeln. Hier spricht man vom Tuarefen" (von Torf). Löiwen sowohl wie Tuarefen sind gebräuchlich bei dem Roggen- und Buchweizenanbau. Es ist nur der Unterschied, daß für den Roggen schon im Herbste der Boden bearbeitet sein mutz, während der Buchweizen erst im Spät- Frühling gesät wird. Erfolgt die Aussaat des Buchweizens zu früh, so werden die zarten Keimlinge bei einem Nachtfrost erfrieren. Man richtet es gewöhnlich so ein, dah sie zum Iohannstag (24. Juni) ergrünen. In den 2 Monaten, die dem Buchweizen dann noch bis zur völligen Entwicklung verbleiben, wächst er so schnell, datz man Ende August, Anfang September an die Ernte gehen kann. Früh morgens und spät abends, wenn der Tau die Pflanze benetzt, wird er mit der Sichel abgeschnitten. Geschähe es bei Trockenheit, so würden die meisten Früchte ausfallen. Damit der Heilef nicht reyert" (rieselt), legt man auch keine Bensel" (Strohband) um die Bunde, sondern stellt sie vorsichtig gegeneinander. Aus demselben Grunde drischt man den Buchweizen dort aus, wo er gwachfen ist. Es geschieht mit einem Stock; die Körner läht man auf ein untergebreitetes Laken fallen. Zu Hause reinigt man sie wie das Getreide in der Wannemüelle." Aus Neger wird berichtet, datz eine Familie in einem guten Hailefjahr bei 36 Pfund Saatgut 35 Oelper Veyerl" (- Viertel, ein länglich-rundes Matz für Körner - früchte, dem beim Roggen 30, beim Hafer 20 und beim Heilef 52 Pfund entsprechen erntete, also beinahe das 25-fache der Aussaat. Ein reiches Ergebnis! Das Buchweizen stroh ist wertlos, bleibt im Walde liegen und wurde zuweilen vom Köhler gebraucht zum Abdecken seines Meilers. Die Vögel, insbesondere die Feldhühner (Rebhühner) finden, indem sie den Abfall auseinander scharren, noch einen reich gedeckten Tisch. Als Streu für das Vieh ist das Stroh auch deswegen nicht zu gebrauchen, weil durch die noch zurückgebliebenen Früchte der Stallmist und damit die Felder verunreinigt würden. Wenn sich der Buchweizen in den Aeckern einmal eingenistet hat. lätzt er sich nicht so leicht ver-

72 treiben. Hiermit hängt es auch zusammen, weswegen er nur im Walde angebaut wird. Wie lange noch? Es ist gewiß nur eine Frage der Zeit, daß das Buchweizenfeld in unserer Gegend ganz verschwinden wird. Der Forstfachmann von heute lehnt es aus guten Gründen ab, den Waldboden abzubrennen. Nicht wenige Landwirte unserer Heimat haben schon den Weizenanbau mit mehr oder weniger Glück versucht. Sie dürfen die Erwartung hegen, daß es doch noch gelingen wird, eine Weizenrasse zu züchten, die dem kargen Boden unserer Heimat angepatzt ist und den Einflüssen des rauhen Klimas besser widersteht als der Buchweizen. wer möchte feine fammenchromk vervouftänaigen) Die Heimatblätter" veröffentlichten (S. 28, 46, usw. 1934) Auszüge aus dem Copulationsregister der St. Martinuspfarrei Olpe: die Auszüge sollen fortgesetzt werden. Die Veröffentlichung erfolgt einmal den sehr anerkennenswerten Zweck, das Interesse an der Sippenforschung zu wecken und zu beleben, dann aber auch die Absicht, etwa vorhandene Lücken zu füllen. Das Interesse an der Veröffentlichung wird sicherlich allenthalben groß sein. Um weiteres Material für Familienchroniken zu liefern, seien Auszüge aus dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg" hier wiedergegeben: die Auszüge erstrecken sich über das Jahr *) Personalchronik vom : Der Seminarpriester Rüsse aus Wipperinghausen ist zum Pfarr-Caplan in Welmede ernannt worden. Personalchronik des König!. Hofgerichtes Arnsberg: Von dem Königlichen Hofgericht ist versetzt der Auscultator Dingerkus an das Kgl. Oberlandesgericht in Münster ( ). Der Actuargehilfe Schürmann bei dem Königlichen Justiz-Amte in Attendorn ist mittels Verfügung vom in dieser Eigenschaft entlassen, dagegen der Actuar-Gehilfe und Rendant Schröder vom Justiz-Amte Oestinghausen in Hovestadt an das Justiz-Amt in Attendorn versetzt worden. Bei dem Königlichen Justiz-Amte in Olpe ist der bisherige zweite Anitsdienerr B eth ge zum ersten Amtsdiener und der dritte Amtsdiener Thiemann zum zweiten Amtsdiener befördert, die dritte Botenstelle aber provisorisch dem bisherigen Polizeidiener Are ns verliehen. Veröffentlichung vom : Nachstehende Nachweisung von den im hiesigen Regierungs-Bezirke zu kirchlichen und Schulzwecken erfolgten und während des Jahres 1833 von der Staatsbehörde genehmigten Schenkungen und Vermächtnissen wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht: *) Auch die früheren und späteren Jahrgänge des Amtsblattes erhalten ähnlichen Stoff, der manchem Familienforscher wertvolle Hinweise bietet. D. Sch.

73 68 Mathias König zu Sellinghausen stiftete bei der Pfarrkirche zu Dorlar 15 Tlr. 11 Sgr. 6 Pf. zur Gründung einer jährlich abzuhaltenden Memorienmesse. Ioh. Hanfes zu Saalhausen dem Schulfonds zu Saalhausen 100 Tlr. Derselbe 100 Tlr. für die Verbesserung des Organistengehalts. 50 Tlr. zur Instandsetzung der Orgel. 150 Tlr. zur Stiftung eines Anniversar!! (Iahresgedächnisses). Anna Catharina F l ä p e r 20 Tlr. der Pfarrer zu Heinsberg..Behufs einer Mehstiftung. Witwe Elisabeth Lingemann gen. Hermes zu Milchenbach 20 Tlr. Behufs Fundirung einer Memorienmesse" Veröffentlichung vom : Im Iahre 1833 bestimmte Johann Becker genannt Müller zu Fredeburg ein Legat, wonach dessen Erlen jährlich einen Berliner Scheffel Mühlenkorn zu Brod backen und unter die Armen vertheilen lassen sollte : Der Bürgermeister Kayser zu Serkenrode ist, auf sein Nachsuchen, aus dem Bürgermeister-Amte entlassen. Die Verwaltung des letzteren ist dem bisherigen Beigeordneten Friedrich Kayser widerruflich übertragen und von demselben bereits angetreten. Als erster Beigeordneter im Bezirk Serkenrode fungirt nunmehr der emeritirte Bürgermeister Kayser : Der Docker der Medizin und Chirurgie Franz Joseph Napoleon Liese zu Olpe ist als practischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer in den Königlichen Landen approbirt und verpflichtet worden : Der Docter der Medizin und Chirurgie Wilhelm Peiff e r zu Attendorn im Kreise Olpe ist als practischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer in den Königlichen Landen approbirt und verpflichtet worden : Als Amtsdiener ist provisorisch angestellt der llnteroffizier R o t t e h l bei dem Königlichen Iustiz-Amte in Bilstein : Der bisherige Lehrer zu Langenei, Anton Niklas, ist als ordentlicher Lehrer bei der katholischen Gemeinde zu Otfingen, Kirchspiels Wenden.definitiv bestellt worden : Der bisherige Oberlandesgerichts-Referendarius und Land- und Stadtgerichts-Actuarius Earl Müller zu Halle im Ravenbergischen ist zum Justiz-Commissarius in Olpe bestellt und demselben vorläufig auch die Prozeh-Praris bei den Justiz-Aemtern Attendorn und Bilstein und bei dem Patrimonial-Gerichte Lehnhausen gestattet worden : Dem Apotheker zweiter Klasse Anton Friedrich Ignatz B o e t t r i ch zu Schmallenberg, im landräthlichen Kreise Meschede, ist, nach geschehener Vereidigung die Erlaubnis erteilt worden, die von dem Apotheker H o r s ch l e r daselbst angekaufte landesherrlich privilegirte und bestätigte Apotheke nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften selbständig fortzusühren.

74 : Der Hofgerichts-Assessor und Iustiz-Amtmannn Freusberg ist vom Iustiz-Amte in Attendorn als Gesammtrichter an das Gericht in Lippstadt und der Justizamtmann Ler vom Iustiz-Amte Oestinghausen in Hovestadt als Iustiz-Amtmann an das Iustiz-Amt in Attendorn verseht worden. Für Brandschäden in den Iahren 1316 bis 1833 zahlte die Feuer- Societätskasse des Herzogthums Westfalen aus an: Jüngermann zu Niederalbaum 5 Tlr. 25 Sgr.; Caspar Mette gen. Weber 2 Tlr. 27 Sgr. 6 Pf.: Bernhard Knope 80 Tlr. 6 Sgr. 3 Pf.: Ioh. Jostes Are ns und Taver Scheer zu Schönau 4 Tlr. 11 Sgr. 3 Pf.: Kayser zu Dünschede 14 Tlr. 17 Sgr. 6 Pf.: Wilh. Markus gen. Hespecke zu Einhöfe 236 Tlr. 7 Sgr. 6 Pf.: Josef Kl eff mann gen. Heimes zu Marmecke 40 Tlr. 10 Sgr. 5 Pf. Ioh. Hüttemann zu Windhausen 67 Tlr. 15 Sgr.: Wilhelm Rauterkus in Windhausen 16 Tlr.: Wilhelm Müggeler zu Förde 96 Tlr. 7 Sgr. 6 Pf.: Lehrer Ioh. Joseph Höfer zu Welschenennest 113 Tlr. 22 Sgr. 6 Pf.: Johann Peter Heuel zu Schürholz 245 Tlr.: : Die Verwaltung des Bürgermeister- (Schultheißen-) Amts Fredeburg, aus welchem der bisherige Verwalter Mues entlassen worden, ist dem seitherigen Polizei-Commissar von Knaynach in Dortmund übertragen worden : Bei der am 4. und 5. ds. Ms. abgehaltenen Prüfung der im katholischen Schullehrer-Seminarium zu Büren vorbereiteten Seminaristen sind folgende für wählbar zum Schulamte erklärt worden: I. Hup er z aus Neger, P. Schoenemund aus Heinsberg : Zum Notar im Departiment des Königlichen Hofgerichts zu Arnsberg ist ernannt worden der Justiz-Commissar Müllerin Olpe. Die durch Pensionirung des Lehrers Schürholz vacant gewordene erste Lehrerstelle der Elementarschule zu Olpe ist dem bisherigen Lehrer der untersten Knabenschule daselbst Franz Anton N ö l k e und die durch dessen Versetzung zur Erledigung gekommene Lehrerstelle der untersten Knabenschule dem Schulamts-Candidaten Peter Lau wen interimistisch übertragen worden : Der Doctor der Medizin und Chirurgie Gottfried Rügend erg zu Olpe, im landräthlichen Kreise Olpe, ist als practischer Arzt Wundarzt und Geburtshelfer in den Königlichen Landen approbirt und vereidet worden : Die bisherige Hilfslehrerin zu Brilon, Catharina Vonstein, ist als Lehrerin zu Schmallenberg, Kreis Meschede, präsentirt und als solche provisorisch bestätigt worden.

75 Statiftifflocs aus dem ehemaligen Droftenamt tsiohe und Keifte vor 150 Zahrem Bon I. Padberg, Neuß. Fortsetzung aus Nr. 3 und 4. Namen der Dörfer und adeligen Häuser Das Dorf Wenneholthausen nebst Pfarrkirche, Pastorat und Küsterhaus und Matmecke Mesmecke Oelsterberg Summa Das Dorf Coppenrath nebst adeligem Haus so denen Bischopingen gehörig Pfarrkirche, Pastorat u.küsterhaus Anzahl der Gebäude Wohn-ş Back- Nebenhaus ļ Haus 9e be flu ' Ertrag der Schatzung Rtlr.! Stüber Drük Menschen über 12 unter 12 männlich weiblich männlich weiblich Kirchspiel Wenneholthausen. Frans Holt erhoff Pastor Kirchspiel Coppenrath. Pfarrer Franz Jos. M u e s Pastor Pferde Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Horn- Schafe vtey ne I Gericht Meschede, Calle und Remblinghausen. Kurfürstliche Beamte sind: Pape, Richter. H. F. Fueser gerichtsschreiber; ohne Collegialstift in der Freiheit Meschede sind Geistliche alda: Ioan Lasp. Schulte, Pastor Fosensich Friedr. Theod. Schulte, Pastor familias Ioan Hennch Schulte, Ioan Henrich Kersting; Ioan Heinrich Lex Vikare, Ioan Bernh. Lex primissar Esel

76 Freiheit Meschede nebst adel. Haus denen v. Westphalen gehörig, und adeliges Haus Laer nebst den Köttern gleichsalls denen v. Westphalen gehörig Namen der Dörfer und adeligen Häuser Haus Westphalen Haus Laer Das Frauenkloster Galilaea Sti, Domin.. Schedeberg Heggen.. Lotmeringhausen Hellnesen.. Berghausen Immenhausen Ennest u. d. Endhoff Summa... Wohnhaus Anzahl der Gebäude Backhaus Nebengebäw de 38 5 o Ertrag der Schatzung Rtlr.! Stüber Drük Menschen über 12 unter 12 männlich weiblich männlich weiblich Pferde Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Hornvieh Schafe Esel Kirchspiel Calle darin ist Ioan Rudoph Ennest Pastor; Easp. Schulte Dicar. Dorf Calle nebst Pfarrkirche, Pastorat, Dikarie u. Kiisterh. Wallen i 51/ !

77 Namen der Dörfer und adeligen Häuser Anzahl der Gebäude Wohn-! Back- Neben haus haus 0e be au Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüber Drük Menschen über 12 unter 12 männ- weiblich lieh männlich weiblich Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde Schafes Esel Die 3 Dörfer Berge nebst adel. Haus so Ihrer chursürstl. zugehörig auch Olpe Bokum nebst adel. Haus u. Köttern so denen v. Schade zu Enger gehörig... Wennemen ^. Stockhausen, darin besitzen die v. Stockhausen ein Gut, so Gerichts freyheiten genießt. Stesse Schüren nebst adel. Haus so denen v. Kleinsorgen gehehörig Mülsborn nebst adel. Haus so denen von Westphalen zu Laer gehörig... Summa des Kirchspiels ļ i Schluß folgt t

78 73 Ceufelsbeföt)iDörer im Sauerlanüe.*) Don I. Padberg. Die Beschwörung oder feierliche Aufforderung an den Teufel, sich um des dreieinigen Gottes und des Gekreuzigten Willen aller Anfechtungen gegen Menschen zu enthalten, das ist Sinn und Zweck der Teufelsbeschwörung. Iesus Christus selbst trieb die unreinen Geister aus und beauftragte die Apostel, in seinem Namen daselbe zn tun. Er erklärte sogar die Macht, Teufel auszutreiben, als ein Zeichen, dah man in der Tat sein Jünger sei. Es war also ein Vorrecht der Geistlichkeit, nach dem Vorbilde Christi so zu tun. Im Mittelalter, sogar bis ins 18. Jahrhundert hinein, befahlen sich damit Laien, die den armen, gequälten Menschen gegen Entgelt die Teufel austreiben Könnten. Von Seiten der Behörde trat man diesem Unfug entgegen, zum Teil mit Nichterfolg. Daher muhten dann irgend eine Bestrafung erfolgen. Dah auch im Sauerlande derartige Teufelsbeschwörer ihr Unwesen betrieben, geht hervor aus folgendem. Ad. Sup. 2oan und Jacob Kannengieser, Christoph Flock und Ioan Dorn zu Brilon wegen gethaner Teufelsbeschwörung. Supplicanten Bitte findet keine statt, und hat es bei der, denen selben angesetzten wohlverdienten und nicht zu hoch gestellten Brüchten Straf seinen Verbleib. Urkund Bonn, den 10. Jänner erpediatur. Brüchtenstrafe-, eine Strafe für ein geringes Verbrechen, gewöhnlich in Geld bestehend. ftudeftratigmten in Ifermggaufm. Don Nord. Scheele, Rüblinghausen. Aus der Abschrift einer Prozehakte'), die leider nur mehr teilweise vorliegt, geht hervor, dah die Untenverzeichneten der Gemeinde Iseringhausen von Peter R h a r b a ch, Wittib V a l p e r t z und Peter Anton Feld mann beklagt wurden, dah sie ihr melkes Vieh von dem gemeinen Hirten weggenommen hätten und in der gemeinsamen Hude weiden liehen, welches" nach Ansicht der Beklagten zur nothurft in hitzigen Fliegen regierenden Zeiten nicht ohne Jedermans Schaden nicht vermieden kan wgrdetir.. ". Nachstehende Betroffene protestieren durch die Feder von Advocat Stolzenburg unterm 9. Juli 1772 gegen die Klage: Joes Peter Hupertz, Ioes Viedentz, Joes Hermes, Antonius Feld mann, * Quelle: Staatsarchiv Düsseldorf." ') Im Besitz von Herrn Tillmann, Husten.

79 74 Peter Frohne, Joannes Bock, Joannes S ch e i d e l e r, Joan Peter Braun schneider, Caspar Reu der, Wittib Wolsschäger, Henrich Viedentz, Joannes Ochel, Joannes Peter Viedentz. Peter Didentz, Joseph Stöber, Joannes Hupertz, Gerhard P ei ff er. Es kam am vor dem Richter von Stockhausen und den Schöffen Spiekermann und Nolle in Drolshagen, zur Verhandlung. Die Kläger werfen ihren Gegnern vor, die Prozehvollmacht sei nicht gültig, da einige, deren Namensunterschrift auf der Vollmacht ständen, des Schreibens unkundig seien. Die Kläger machen u. a. weiter geltend, daß schon im Jahre 1723 von einigen Eingesessenen der Gemeinde Iseringhausen in ähnlicher Angelegenheit geklagt sei und darauf befohlen worden, das melke Viehe entweder auf privativer berechtfamkeit hüten zu lassen oder dem gemeinen Dorfhirten zu übergebein.. ". Wie der Prozeß ausgelaufen ist, läßt sich nicht mehr feststellen Aus der Akte ist zu ersehen, daß vorher in der Gemeinheit Iserkusen" Streitigkeiten um die Hude häufiger waren. Im Mai 1816 wurden der Forstaufseher Ioh. Ad. Kleine und die Witwe Joh. Pet. Viedents sen. in Iseringhausen von den Deputierten Jos. Dornseifer u. Joh. Pet. Viedentz jun. sowie den Einsassen Joh. Pet. Reuber, Joh. Ant. Hähner, Joseph Frohne, Wtw. Joh. Pet. Pfeiffer. Ioh. Pet. Host, Joh. Anton Ziegeweid, Joh. Bock für seine Mutter, Joh. Jos. Stracke, Joh. Adam Valpertz, Adam Valpertz, Joh. Peter Valpertz, Witwe Franz Schröder und Joh. Lange verklagt, daß sie mit ifrtn Schafen gegen die übliche Huderegeln vergangen hätten. Trauungen in ücr ktarrei Olpe im latjre Petrus D o s, e.. v. Stahlschmidt Joannes Dos ch, mit Gertrud Sprengers, e. T. v. Jost Sp. ch - Benolpe. Z. Rötger Rothaupt, Bürger zu Olpe und Peter Zeppenfeld. Hans Jacob Möller, e. S. v. Peter M.-Rahrbach, mit Maria W e r t h, Witwe Jots Arents. Z. Jacob Möller und Johann Rllggenbergh. Peter Stahl, e. S. v. Ioan St ch - A.-Kleusheim, mit Clara Rahrmacher, e. T. v. Johann R. - R.-Kleusheim. Z. Joannes Stutte und Johann Rahrmacher, Vater. Peter Sieler, e. S. v. Jacob S. - Lächtringhauß, mit Anna Maria Wacker, e. T. v. Peter W.-Rhode. Z. beide Väter. Joannes Winter, e. S. v. ch Iodoc W., mit Catharina Ohm, Witwe 2 ) Nach der Acta das Viehhüten betreffend auch wegen der Vorhude 1816, 17, 1818" des Landratsamts Olpe.

80 7o Joannes Sleidorn, e. $. o. Henrich O.-Rehringhausen. Z. Andreas Winter und Vater. Joannes Rüggenberg junior, e. S. o. Iois R., mit Clara Hauffschmidt, e. T. v. Jacob H. Z. Hermann Rüggenberg, Bruder und Jörgen Pannensmidt. Johann Hermann Iüngermann, e. S. o. ch Valentin I.,Niederhelden, mit Margaretha Rahrmach er, e. T. v. Caspar R -A. Kleusheim. Z Peter Steiner (?) u. Johann Rahrmacher. Friedrich Heffe, e. S. v. Leinhard H. ch, mit Elsa Mertin s, e. T. v. Hermann M. ch-n. Kleusheim. Z. Iohan Hollewegh und Joannes Rütting. Joannes Wacker, e. S. v. Peter W -Stachelau, mit Maria Ronnewinkel, e. T. o. Henrich R. - Rehringhausen Z. beide Väter. Henrich Gipperich, e. S. o. Henrich G. senior Thieringhausen, mit Maria Kleine, T. v. Jost Kleine von Günsen (?). Z. beide Väter. Henricus Liefe, e. S. o. Michael L., Conful in Olpe, mit Anna Margareta Harensmacher, e. T. v. Bürger Caspar H.-Olpe. Z. beide Väter. Allerheiligen. Herman Mertens, e. S. o. Henrich M.-R.Kleusheim, mit Margareta Gundermann, e. T. v. Hans S. - Rhonard. Z. Dietrich Mertinß und Vater. Hans Wilhelm Rahrmacher, Bürger zu Olpe, mit Anna Gastrig, e. T. von Bürger Peter G.-Olpe. Z. beide Väter. Henrich Adams, e.. o. + Dietrich A., mit Angela Schräge, e. T. v. Peter Sch. Schreiners. Z. Ioh. Pet. Adams u. Conful Jacob Gummersbach. Peter Dos, e. S. aus dem Wiggerhol, mit Clara Ieger, e. T. v. ch Bürger und Cämmerer Joannes I Z Vater und Hupertus Ieger. «Fortsetzung folgt). Ein Wille muß uns beheherschen, eine Einheit müssen wir bilden, eine Disziplin muß uns zusammenschmieden, ein Gehorsam, eine Unterordnung mutz uns alle erfüllen, denn über uns steht die Nation. Wenn wir diese Erkenntnis in uns aufnehmen und zu einem heiligen Befehl werden lassen, dann wird das, was wir hier in dieser Gemeinschaft sehen, sich ausweiten und unser ganzes Volk zusammenschließen zu einem einzigen Willen und damit auch zu einer Kraft. Adolf Hitler.

81 76 Vitt un dat. Etwas von Hütte und Hammer zu Meggen. A. durch Urkunde vom des Bergamtes Brilon wird den Bürgermeistern Anton Ernst Funcke und dessen Schwiegersohn Augustin Hundt auf Antrag gestattet 1. bei Meggen 1 Eisen-Hütte und -Hammer zu errichten. Bon der Hütte sind während der Zeit, wo geschmolzen wird, wöchentlich 2 Zentner Roheisen an den kurfürstl. Bergzehentner abzugeben. 2. Von einem Herde oder Schmiedefeuer des Hammers sind jährlich 2 Reichstaler 4 Groschen abzuliefern. 3. Folgende Eisensteinbergwerte dürfen angelegt und ausgenutzt werden: In der Heydschlucht, Thilkes Kamp und in der Schieden bei Brachthausen. Weiterhin im Brinkershölzchen. Von dem gewonnenen Eisenstein muß der Zehnte entrichtet werden. 6. Nach einem vom Bergverwalter Joh. Wilh. Freusberg am zu Stachelau aufgenommenen Protokolle kann der Bürgermeister Augustin Hundt-Olpe den Eisenstein zu Meggen wegen dessen kalter Natur" kaum verwenden und hat schon dreimal die Hütte deshalb ausblasen müssen. Zur Verbesserung der Verhüttung will Hundt als Zusatz den hitzigen" Eisenstein von der Grube Grünen seifen (bei Kleusheim) benutzen und beantragt, ihm einen Mutungsschein über die Fundgrube und den Erbstollen auszustellen. Das schon betriebene Bergwerk nutzt (nur aus Kupfer?) der Freiherr von Brabeck aus. Das Bergwerk erwähnt auch Fork in der Geschichte von Olpe S. 148 Nr. 9 u. S (Die unter A und B bezeichneten Urkunden wurden von den Geschw. Hundt in Medebach dem Heimatmuseum Olpe vermacht.) N. Sch. A. In der Schuld- und Pfandverschreibung über 121 Rtr. von den Eheleuten Joh. Albus und Margareta geb. Bonger in Olpe für Angela Stamm, Witwe Ioh. Kaufmann in Rhonard vom geben erstere als Sicherheit u. a. ihr Wohnhaus im Wiggerhol. gelegen am Müljlengraben und neben Joh. Reuter, sowie ihre Schmitte, die neben Reinhard Kellners Garten liegt. Die Schuld ist durch Lieferung von Malz entstanden. Neben Albus und Notar Weber hat Joh. Gastrig als Zeuge die Urkunde unterzeichnet. Der schreibensunerfahrene Conrad Schulte wird ebenfalls als Zeuge erwähnt.. R. Am geben obengen. Eheleute Albus den Eheleuten Bürgermeister Laurenz Brocke und Cath. Magdalena geb. F i n ck e füc eine Schuld von 100 Rtr. eine weitere Schuld- und Pfandverschreibung, in welcher u. a. die ca. 11 Viertelscheid große Erummetwiese unter dem Hüpchen einerseiths den B r e i t h a m m e r d i ck, anderersciths die Brachtpe anstoßend", verpfändet wird.

82 77 Die unter A und B genannten Urkunden, bezw. die Rechte daraus, wurden mehrfach cediert. (Die Urkunden besitzt Herr Brennereibesitzer I. I. Kemper-Olpe.) Johann Hübners reales Staats Zeitung und Conservations- Lexikon Leipzig 1804 enthält nachstehende uns interessierende Notizen: Adolphsburg, kleine Insel bey Eutin in Holstein, auch ein fürstenbergisches Schloß im Erzstifte Köln. Attendorn, kleine Stadt im Herzogthum Westphalen, an den märkischen Grenzen, bepm Zusammenflüsse der Ienne und Bigge oder Bich. Sie gehörte ehedem zum hanseatischen Bunde. Ihr Lehnsherr war der Abt des hier befindlichen Observantenklosters. Drolshagen, cölnisches Städchen im Herzogthume Westphalen, treibt einen guten Eisenhandel. Friedeberg oder Fredeburg, Städtchen mit einem Rittersitze am Flusse Wenne im Herzogthum Westphalen. O l e p e, Städtchen im Herzogthum Westphalen, am Flusse Bigge oder Bich, ohnweit den nassauischen Grenzen. Es wird viel Pfannenund Eisenwerk geschlagen. Melschede, Meschede, Städtchen an der Ruhr im Herzogthum Westphalen, im Amte Balve, sonst Cölln, jetzt Frankreich gehörig (?!). Schnellenberg, Schloß und reichsfreye Herschaft im Herzogthum Westphalen, im Amte Waldenburg, dem Frepherrn von Fürstenberg gehörig. Del ftauedelunge in Oraulzetu Don Karl Stachelscheid. t. Kein Bure wull ungerschriwen, Dei Düwel kunn se nit driwen, Un alle sauten Wöre Fungent kein Gehöre. 2. Dei Schulte van Dierkingen Makete Stinkeriggen: Bim Schriwen mutt me wachten, Un alles genau betrachten." 3. Et war dann in der Russentid, Wo alle füllen weren wik, Min Hme kreg et Riten, As hei horte van Vergliken." 4. Krigeskosten utgeliken, Lott uns dat ens recht bekiken! Fast se heilen uns am Tuet, Nomen alles ut me Büel." 5. Hä'nt vi hi nit ungerfchriewen, Wör dei Sake still gebliewen; Dat verdammte Stürentalen Laggte mannigem swor im Magen." 6. Biatter bi dem ölen bliwen, Blosent op dat Ungerschriwen! Wann vuul Jarger iis dei Kopp, Werd gesuapen hingendrop." 7. Dan Askusen angewackelt Kom dei Schulte ganz beklackelt, De Frauen stuurw em vüür acht Dagen, Un hei stung do miit acht Blagen. 8. Fügent auk in Guaddes Willen, Dat werd auen Smerz kaß stillen, Jung und old geht op den Strop, un vi alle mutt dorop."

83 78 9. Hi iis doch kein ewig Schachteln, 17. Dei Duattel wert nu vürgelaen, Alles mutt to Ende Wackeln;--" Un fanget to vertellen an, So ward iamme angeroen, Wat bi Olepe paffert, As hei tog en langen Om. As hei nachts kom hemgekeert. 10. Dat iis nit dat gröttfte Uüwwel," Reip nu ut dei gruawe Kniiwwel. Liit min beste Sue im Stall, Nu krepeert, Knall und Fall." 11. Sit dann kum twe Dag vergangen, Wo min Sue iis dod gegangen. Nu kann iik nit ungerfchriwen, Mine Hand fanget an te biewen." 12. Van Wenkhusen ganz fidelles Kom dei Schulte flux per pedes, Alles ha hei wall bedacht. Jeden Punkt ok üüwwerlaggt. 13. Gewinnen wör bim Prozefferen Nix viil biatter as verleeren, Siik vergliken un verdragen, Biatter as kewwelen un Klagen. 14. Dreimol dä'en langen Tüüch, Dann op eemol nom hei Hüüch, Doch dat Mulwiark wull nit op, Un hei genefete dorop. 18. Düür den Snei miit langen Schnitten, Kom en Mann in vuullen Triitten, Sine Höre ftungen strack, As hei reip un streck den Baß: 19. Duattel, Duattel, fchriwe nit, Et Hillerts Luak verfluket diik, Wan» du fchriwes, hol iik diik, Bi der Guargel grip iik diik!" 20. As nu alle fwegen stille, Nom dei Landrot af de Brille, Un dei Rotshären fungen dann Fix te kunfulteren an. 21. Iis dei ganze Dag vergangen, Nix tau Protokoll genuammen! Sit dei Kärels klattergeck, So'n Gekläffe iis doch Dreck!" 22. Hi noch länger tau te hören, Mächte man noch kotzerig weren, Süll vi uns noch länger strin? Lott uns biatter stille fwin." 15. Dei Rotshären an dem Diffe, 23. Biatter fittet me, iik denke, Kamen nu in grote Hitze, ingerm Beere in der Schenke, Eener reip hi hart un lud: p! Doch loffe est noch bian: Wanne kuum i dann dorut?" No der Arwet Guaddes Sian!" 16. Kuunt vi hi nit länger wachten, 24. O. Häre! Du bis so gnodenrik, Un op aue Mule achten! O! Help en in et Hiimmelrik! Daut dei Snute op recht wid, Du nomst diik doch der Lämmer an, Denkent doch an unse Tid! " Dann lott de Böcke ok nit gan!" Das humorvolle Gedicht ist das älteste Dokument in Drolshagener Mund art und stammt vom Drolsh. Bürgermeister Karl Stachelscheid, Sohn des Ambrosius Stachelscheid, des Verfassers vom Dräulzer Hochzeitslied; dem er 1824 als Bürgermeister von Drolshagen nachfolgte. Engesandt von Prof. Dr. I. Börsch, Wiesbaden. Die Xitft von Steupingen Don Carl Travaglini. Früher als es in unserer Heimat noch wenig Christen gab, das Heidentum jedoch schon dem Untergange geweiht war, stand auf dem Steupinger Berge unweit der jetzigen Stadt Drolshagen eine stolze Ritterburg. Ihr Besitzer war ein gar wilder Gesell und ein gefürchteter Raubritter, eine Heide, durch dessen Adern edles Sachsenblut rann. Run trug es sich zu, daß zu jener Zeit auf dem Hernscheit, der dem Steupinger Berge gegenüberliegt, ebenfalls eine Burg stand, die aber im Gegensatz zu ihrer Nachbarin von einem Franken, einem Christen

84 79 bewohnt war, der mit seiner schönen und frommen Tochter in aller Stille und Bescheidenheit dahinlebte. Unter des Vaters strenger Obhut wuchs die Tochter zu einer edlen Jungfrau heran. Noch hatte sie der wilde Nachbar von Steupingen nicht zu Gesicht bekommen, und so geschah es, daß, als er eines Tages im Tale jagte und ihrer ansichtig wurde, sofort sein Herz verlor. Sie pflegte und schmückte gerade ihrer verstorbenen Mutter Grab im Tale. Der Ritter von Steupingen, sonst wild und todesverachtend, näherte sich zögernd der holden Gestalt, die, sichtlich entrüstet über die Störung, sich von ihm abwandte. Er flüsterte schüchtern schöne Worte; sie aber ließ ihn stehen und eilte gen Hernscheit zu. Wie so oft in solchen Dingen mußte auch hier ein altes Weib die Hand im Spiele haben; das war die alte böse Drude, die Götzenpriesterrin, der man wirksame Zauberkräfte zusprach. Don den Heiden geehrt und respektiert hauste sie in einer Höhle am Fuße des Steupinger Berges. Diese stand plötzlich vor dem Ritter, als dieser sich mit einem unterdrückten Fluch zum Gehen wenden wollte. Höhnisch grinste sie den Abgewiesenen an. Ei, seit wann hält ein stolzer Sachsenjüngling Ausschau nach einer Nazarenerin, die den Fluch der Götter auf sich geladen?" Zuerst ward der Jüngling verlegen; errötend senkte er den Kops, als schäme er sich vor der alten Frau. Dann ging es wie ein Ruck durch seinen Körper, und, trotzig den Kopf in den Nacken werfend, rief er: Ich will, ich muß sie haben; kostet es, was es wolle und wenn ich selbst den Göttern entsagen, mein Haupt dem Ehristengotte beugen und meinen Scheitel baden lassen müßte!" Entsetzt fuhr die Alte zurück. Eine gründliche Zurechtweisung schwebte ihr auf den Lippen. Jedoch, sie sah ein, daß sie dem erregten Ritter nicht mit Schelten und Drohen kommen durfte. Listig blitzte es ihren roten Augen auf, als sie ihren Mund nahe an des Jünglings Ohr brachte. Du brauchst weder das eine noch das andere," flüsterte sie mit geheuchelter Liebenswürdigkeit. Ich will dir einen Zaubertrank bereiten, der die Kraft hat, dir die Jungfer recht bald und für immer in die Arme zu führen!" Plante sie Unheimliches? Hätte der Jüngling ihre tückische Gebärde bemerkt, die ihrem Anerbieten eine ganz andere Bedeutung gab, als der Ritter dachte, so hätte er ihr nicht den sreudenstrahlenden Blick gezollt, der eine Erwiderung begleitete: O, weise Drude, du machst mich glücklich... aber wer soll ihr den Trank reichen? Die Burg auf dem Hernscheit ist für dich und mich nicht zugänglich!"

85 Das laß meine Sorge sein," erwiderte die Hexe und verschwand. Die Drude, die einen großen Haß auf das Christentum hatte und nicht duldete, daß auch der stolze Sachsenjüngling den Göttern untreu werden sollte, hatte einen teuflischen Plan gefast. In ihrer Behausung braute sie statt des Zaubertrankes einen Gifttrank: Ha, er sollte seine Geliebte in den Armen halten; aber nicht lebend! Sie wollte ihm zeigen, was das heißt, seine Götter und Sippe zu verraten! Als am anderen Morgen die Hernscheiter Jungfrau wieder vor der Mutter Grab kniete und ein Sträußchen frisch gepflückter Veilchen darauf niederlegte, gewahrte sie ein altes Mütterlein, das, aus dem nahen Walde kommend sich mit einer Bürde Holz abquälte. Eilfertig und hilfsbereit sprang sie hinzu, um der alten Frau die Last tragen zu helfen. Doch das Mütterlein setzte sich aus einen gefälltten Baumstamm und sing an, über ihre Armut bitterlich zu Klagen. Das Mädchen hörte sie mitleidsvoll an. Hatte es doch von Grund auf ein gutes Herz und Verständnis für die Not der armen Leute im Tale. Hatte sie es nicht von ihrer Mutter gelernt, den Armen dort unten mildtätige Gaben zu reichen, trotz des Verbotes ihres gestrengen Vaters, der sie stets warnte und auf die Schlechtigkeit der Menschen aufmerksam machte? Doch das kümmerte sie augenblicklich wenig; hinter solch einem würdigem Gesicht, wie das der Alten, konnte keine Tücke verborgen sein. Sie setzte sich neben die Alte auf den Baumstamm und fragte nach der Ursache ihrer Klagen. Ach," sagte das Mütterchen, Mein Ziegenlämmchen hat eine böse Krankheit; wenn es verendet, habe ich nichts mehr, womit ich mein Dasein fristen kann, da mir Milch und Käse, meine einzige Nahrung, durch die Krankheit des Tieres vorenthalten sind ; aber sag', was tatest du dort an dem Hügel?" Ich brachte meiner Mutter, die unter dem Hügel ruht ein paar frische Blumen." Armes Kind! Hattest du deine Mutter sehr lieb?" O ja, sehr lieb!" schluchzte das Mädchen. Würdest du, wenn die Möglichkeit bestände, die Gelegenheit wahrnehmen, mit deiner Mutter noch einmal zu plaudern?" fragte die Alte. Das Mädchen schaute die Alte verwundert an: O, wenn ich könnte; ich würde viel drum geben! Aber was soll das Gerede, so etwas ist doch unmöglich!" Die Alte rückte näher an das Mädchen heran. Schluß folgt! verantwortlicher Schriftleiter: Norbert Scheele, Rüblinghausen bei Dlpe. Nachdruck auch auszugsweise verboten. ssostscheck-konro d. Heimatvereins Dlpe: Köln U Druck v. Gottfried Marx, Glpe.

86 81 Heimatblätter N. Jafcrg. (Heft 7 u. 8.j Julbflug. 19ZS. SauerläntUfcöe fammmnamen. Don Domkapitular Hirschmann, Paderborn. Der Name ist eine Vorbedeutung" sagt ein altes lateinisches Wort; an ihm hingen Geschlechter, das Blut der Voreltern gewissermaßen fließt in ihnen. In unfern Tagen ist das Interesse für Familienforschung gewaltig erwacht, umsomehr als die arische Abstammung eines der Vorbedingungen für Stellung und Auszeichnung ist. Schon in alten Zeiten trug jede Person einen eigenen Namen das war bei allen Völkern der Fall. Bei den heidnischen Germanen waren die Namen vielfach der Kampfwelt oder der Tierwelt entnommen. Aber auch der heidnischen Götterwelt entlehnte man die Namen. 2n vielen unserer Namen sind diese Kerne noch enthalten z. B. Donner, Anselm, Hunold u. a. Die kath. Kirche hat später, als die Germanen zum Christentume übergetreteu waren, die heidnischen Namen nicht ausgerottet, wenngleich bei der Namengebung die Heiligenverehrung immer mehr zum Durchbruch kam. Ursprünglich, bis ins Mittelalter hinein, trug jeder nur seinen Taufnamen; zur Differenzierung setzte man den Geburtsort hinzu. So begegnen wir in der alten Olper Geschichte Namen wie Albertus von Olpe. Johannes von Olpe, Johannes von Keppel, Johannes von Osthelden. Das Entstehen und das Wachstum der Städte, das Hofrecht und andere Umstände verlangten eine weitere Unterscheidung der Namen. So kamen neben den Taufnamen allmählig die Familiennamen auf; im Sauerlande vor allem seit dem 14. Jahrhundert«. Diese Familiennamen waren u. a. besonderen Eigenschaften der Namensträger entnommen, z. B. Kleine, Groß, Lange, Schöne, Witte, Schwarte, Votz, Rothaupt, Scheele, Scheiwe usw. Andere Familiennamen leiten sich ab von der Herkunft, z. B. Bauer, Hesse, Franke, Sachse, Gummersbach, Balve, Bonze! u. a. Vor allem gaben Stand und Gewerbe viele Namen ab, z. B. Reuter, Harnischmacher, Zimmermann, Maurer, Färber, Schröder (d. i. Schneider), Müller, Becker, Koch, Breuer, Schmelzer, Keßler, Wagner, Bender, Krämer, Förster, Schäfer, Weber, Köhler, Rademacher, Werth u. a. Auch Amtsbezeichnungen stellen die Familiennamen dar, z. B Vogt, Hundt, Schulte, Schulze, Scheppe (Schöffe), Meyer u. a. Eine große Anzahl Familiennamen sind den Vornamen und Taufnamen entnommen. Auf diese will ich in diesem Aufsatz vor allem Hinweisen; ich zweifle nicht, daß die Ausführung für viele des Interesses nicht ganz entbehren wird. Ich verweise aus ein im Herderschen Verlage erschienenes Buch von Dr. Edmund Nied: Heiligenverehrung und Namengebung".

87 82 I. Namen von alttestamentlichen biblischen Heiligen. Adam: Adam, Adams. Abraham: Brams. Elias: Leges. Jonas: Jones. Michael: Michels, Michaelies. Gabriel. II. Namen von neutestamentlichen Heiligen. Joseph: Josephs, Sepp. Joachim: Iochem, Joch. Johannes der Täufer: Hansen, Hanses, Jansen, Ienne, Hansemann, Henne, Hennemann, Henke, Henneke, Jahn. Petrus: Petri, Peters. Paulus: Paul, Pauli, Pohl. Iacobus: Iacops, Iacobi, Kopp. Andreas: Drees, Drewes, Enders, Driessen. Bartholomäus: Bartels, Möbius, Meiwes. Thomas: Maas, Dahms, Temme. Mathäus: Mathes, Tewes. Mathias: Tissen, Theissen, Tigges. Philippus: Lips, Lippe. Simon: Simonis, Siemen, Siemens. Markus: Marx. Lukas: Luke. Stephanus: Steffens, Steven. Kaspar: Jasper, Gaspers, Easpari. Melchior: Melcher. Baltassar: Balz, Balzer, Baldus. Lazarus: Loeser (?). Christianus: Christians, Christen, Kersting, Kesting, Corsten. III. Heilige vom Süden: Rom, Italien, Afrika. Clemens: Clemens, Klems, Clement. Alexander: Sander, Zander. Cornelius: Nellen, Noelle. Gregorius: Görres. Laurentius: Laurenz, Lanz, Lenze, Lortzing. Sebastianus: Bastian, Bast, Besting. Bitus: Feith, Biet. Alexius: Lex. Apollonius: Löns, Plönes. Hippolytus: Pulte. Hieronymus: Meus, Grammes. Ambrosius: Brosius, Bruse, Brüser (vielleicht). Apolinarius: Norres. Severus: Werres. Agatha: Agethen. Franziskus: Franzen, Frensen. Augustinus: Stienes, Stinnes, Stienen, Aust. IV. Fränkische Heilige Martinus: Martin, Marten, Mertens. Liborius: Borries, Borges. Aegidius: Gietmann, Gilles, Schilgen. Eligius: Ley. Iodocus: Ioos, Joost, Josten, Iostes. Dionysius: Nüsse, Nies, Nissen. Gobelus: Goebel. Gotthard: Gödeke. Wilhelm: Wilms, Willeke. Bernhard: Berens, Bernetzen. V. Deutschnamige und einheimische Heilige. Leonhard: Lehnhard, Lennertz, Lehnen. Germanus: Gehrmann. Wolfgang: Wulf. Adolf: Alfes. Arnold: Arens, Arntz, Nölke, Nolte. Eberhard: Ebbert, Ewers. Rudolf: Rolf. Magnus: Mag. Maternus: Matern. Seoerinus: Seoering, Sievering, Frins, Frings. Lambertus: Lammers, Lämmer. Hubertus: Huppertz, Hüpper, Hoppe. Heinrich: Rieks, Henze, Hennig. Bruno: Bruns. Valentin: Beltin, Belten. Rupert: Rupprecht, Rupp. VI. Irisch-Angelsächsische Heilige. Brigida: Briden. Richard: Rickert. Edmund: Mund.

88 83 VII. Morgenländische Heilige. Nicolaus: Niclas, Nicolei, Nückel, Claus, Klaas, Llaffen, Klose, Klewes, Klagges, Lause, Lessing. Georg: Jörg, Görres, Jürgens. Blasius: Bläser, Blesgen, Plaßmann. Christoph: Stoffels. Theophil: Teipel. Antonius: Antoni, Tenge, Tüns, Thöniffen. Kosmas: Kosmann, Kussmann Constantin: Kunst, Kunstmann, Gunst, Kost. StcuerpMchNge Einwohner in vroizhagen (1685). Aus dem Landständemuseum mitget. v. Aug. Liese, Köln-Bayenthal. Peter Becker, dessen Frau. Meisterknecht, Lehrknecht, 1 Magd. Wittibe Harnischmacher, deren 2 Töchter. Johann Harnischmacher, dessen Frau. Dederich Harnischmacher. Hanneß Gestern, dessen Frau, 1 Sohn, 1 Tochter. Caspar Gründel, dessen Frau, 1 Sohn, 1 Tochter. Hanh Schürmahn, dessen Frau. Hupert F e I t m a h n, dessen Frau. Gerhard Doms, dessen Frau. Christian Ziegeweidts Wittibe, deren Sohn. Herman Flenpe, dessen Frau. Johannes auch Witman, dessen Sohn Peter, dessen Frau, Sohn Johannes. Peter Rolle, Wittmahn, dessen Tochter. Johann Klusener, dessen Frau. Hans; Hermann H u p e r h, dessen Frau. Johann Fincke, Bürgermeister, Witmann, 2 Töchter, dessen Fuhrknecht, 1 Lehrknecht, 1 Junge. Dierich S ch ü r h o l t, dessen Frau. Bürgermeister Peter Hundt, dessen Frau, dessen Sohn und Tochter. Peter Harnischmacher, dessen Frau, 1 Magd. Johann Harnischmacher, Caspar Harnischmacher, Wilhelm Harn i s ch m a ch e r und Caspar Kramer, alle Junggesellen. Johannes Brocke, dessen Frau. Heimahn E a st r i ch, dessen Frau. Lise Hardenacke, Wittibe. Tonnes Sasse, Junggesell. Johann Rüschenberg, dessen Frau und 4 Kinder. Henrich M e r tz, dessen Frau. Hindrich Z i g e w e i d t, dessen Frau, dessen Sohn, dessen Tochter. Johann Schneider, dessen Frau. Hanneß Spickerman, dessen Frau. Diedrich Ulhoff, dessen Frau. Johann Buh, Junggesell. Hans; Hardenacke, dessen Frau. Caspar D o b b e l e r, dessen Frau, 2 Söhne, 1 Magd.

89 84 Katharina Ziegeweidt, Wittibe. Wilhelm Hecker, dessen Frau. Peter Llemenh, dessen Frau, dessen Sohn. 2 Töchter. Johann Tu mb, dessen Frau, dessen Tochter. Dirich S ch ü r h o l t, dessen Frau. Johann C r a m e r, dessen Frau. Dirich Möller, dessen Frau: Dirich Möller, Iunggesell. Johann Harnischmacher, dessen Frau. Johann Fincke, dessen Frau, 2 Mägde. Eordt Rarbach, dessen Frau, dessen Tochter. 1 Magd. 1 Junge. Anna Kamb, Wittibe. Martin Hofer, dessen Frau. Joh. Spickermahn, dessen Frau, 1 Knecht. Joh. Hardenack, dessen Frau, dessen Tochter. Hermann Stachelscheidt, dessen Frau, dessen Sohn Johann Hindrich, dessen Frau, dessen Magd. Greta Becker, der Sohn, die Tochter. Caspar Schlosser, dessen Frau, 2 Mägde. Peter AIterauge, dessen Frau. Clas Brederhoff, Stattdiener, dessen Frau, dessen Sohn. Peter Alterauge, dessen Frau, 1 Magd. Peter Fischer, dessen Frau, dessen Sohn, dessen Tochter. Peter Schlosser, dessen Frau. Johann A l t r a u g e, dessen Frau, sein Bruder Diedrich und Hinrich, 1 Magd. Elisabeth Engelhardt, Wittib, deren Tochter. Johann Ziegeweid t, dessen Frau. Peter Piek, dessen Frau, dessen Sohn, dessen Tochter. Johann S ch ü r h o l t, dessen Frau, 2 Töchter. Peter Voeh, dessen Frau, dessen Tochter. Didrich V o h, dessen Frau. Hindrich Dreh, dessen Frau. Anna Harnischmacher. 2 Kuhhirten. 1 Schweinehirt. Dirich Ziegeweid t, dessen Frau. Peter S ch ü r h o l t, dessen Frau. Gordt Prinz, dessen Frau. Peter Hulte, dessen Frau. Friedrich Harnsmacher, dessen Frau. Bgstr. Hinrich Huperh, Witman, dessen Tochter. Joh. B o e h l e, dessen Frau. Conrad P r i n tz, dessen Frau. Iohan Bieber (wohl Bieder?), dessen Frau. Joh. Newhauh, Witman. Joh. Wilh. Schürholt, dessen Frau. Antonius D e d i a l I, dessen Frau. Johann Peter S ch ü r h o l t. dessen Frau. Drolshagen war zu 137 Reichstr., 33 Groschen veranlagt.

90 85 Sroße reute unterer Heimat. Bon Norbert Scheele, Rüblinghausen. Abt. Isfried Ohm. Dr. Gerhard Ohm. Bei der am erfolgten Taufe von Iois Wilhelm, Sohn der Eheleute Henrich Holeweg und Angela Ohm zu Rüblinghausen, ist Taufpate R. V. Abt Isfried Ohm zu Sayn. Ich ging der Spur dieses Altes nach und erhielt vom kath. Pfarramt Sayn b. Coblenz folgende Notiz aus der Chronik der ehemaligen Prämonftratenfer-Abtei Sayn: Geboren am 21. Sept in der Nähe von Olpe, trat er früh in di«abtei Sayn ein, machte seine Studien an der Universität Cöln, wurde in Cöln zum Priester geweiht am 19. Mär; 1735, kehrte nach Sayn zurück, wo er nacheinander das Amt eines Lectors, des Novizenmeifters, des Subpriors bekleidete, dann am 19. November 1744 zum Abt von Sayn erwählt wurde. Er war ein Priester von ausgezeichneter Gelehrsamkeit. Sein Bruder Dr. Gerhard Ohm, Geschichtsforscher, weilte oft bei ihm in der Abtei. Als Abt von Sayn gehörte er zu den landtagsfähigen Praelaten des Churfürstentums Trier, 1754 wurde er in Trier bei einer Tagung der Landstände vom Schlag gerührt und kam krank nach Sayn zurück resignierte er, am 3. Juli 1779 starb er zu Sayn und wurde in der Abteikirche begraben. Die Grabplatte enthält den Vermerk: General- Visitator." Der Abt erhielt in seiner Taufe am zu Olve den Namen Iois Wilhelm. Isfried ist fein Klostername. Diesen wählte er wohl, weil der hl. Isfried selbst dem Orden der Prämonstratenstr irorbertiner) angehörte: dieser, von Geburt ein Sachse, hat als Propst des Klosters Jericho bei Tangermünde (Elbe) und später als Bischof von Ratzeburg sich sehr verdient gemacht um Ausbreitung und Festigung des Christentums sowie der deutschen Kultur bei den Wenden. Die Eltern der Brüder waren Johann Obm jun. (X 1702) Angela Steimicke in Rehringhausen bei Olpe. Gerhard ist im Olper Taufregister nicht mehr verzeichnet, da er sicher jünger als der Abt war und seit ca die Taufen der neugegründeten Pfarrei Kleusheim nicht mehr aufgeschrieben wurden: leider beginnen die Kleusheimer Bücher erst Genannter Joh. Ohm jun. ist Sohn der Eheleute Iois Ohm und Maria geb. Heller zu Rehringhausen. Angela Steimickes Eltern sind Iois Steimicke und Anna Margret«Hüpe in Günsen. Onkels des Abtes waren Iois Peter Ohm, der 1704 Angela Lütticke in Rosenthal heiratete und in Kirchesohl lebte, und Friedrich Ohm, der sich 1706 mit Marg. Schürholt, T. d. Engelbert Sch. zu Alperscheid, vermählte. Mehr war über Abt Ohm und Dr. Gerhard Ohm nicht zu ermitteln. P. Wördemann. Domkapitular Hirschmann sandte^eine Notiz aus dem St. A. Münster über den vor ca. 300 Jahren gestorbenen P. Wördemann»

91 86 einen geborenen Olper, 'der im Benediktinerkloster Marienmünster im Kreise Härter lebte. Leider ist diese nur mehr teilweise leserlich. Floruit eruditione et multa scriptione laudatus Joannes Wördemann Olpensi ex Ducatu Westfaliae oriundus, senior monasterii obiit a... sepultus in Marienmünster in sacello Theodoriano. Scripta ejus plurima de rebus asceticis adhuc parte aliqua supersunt in bibliotheca Deutsch:,, Es glänzte durch seine Gelehrsamkeit und seine vielen Schriften Johannes Wördemann, aus Olpe im Herzogtum Westfalen stammend. Er war Senior des Klosters und starb... Er wurde beerdigt in Marienmünster in der Theodor-Kapelle. Seine vielen ascetischen Schriften sind zum Teil noch in der Bibliothek vorhanden." Die erste eriüätmung von vmcin. Don Albert H ö m b e r g, Witten-Ruhr. 2m Jahre 1925 hat die Freiheit Bilstein ihr siebenhundertjähriges Bestehen gefeiert. Den Grund zu dieser Feier bot eine Urkunde aus dem Jahre 1225, in der zum ersten Male ein Edelherr von Bilstein genannt wird. Da dieser Edelherr Dietrich von Bilstein noch wenige Jahre vorher, 1202 und 1217, als Dietrich von Förde urkundlich Erwähnung findet, hat man mit Recht angenommen, daß er zwischen 1217 und 1225 seinen Wohnsitz von Förde nach der neuen Burg Bilstein verlegt habe. Burg und Freiheit Bilstein konnten demnach mit gutem Recht 1925 auf ihr siebenhundertjähriges Bestehen zurückblicken. Wenn aber in dem damals erschienenen FestbuchH weiter gesagt wird, diese Urkunde von 1225 sei die erste in der Bi'stein erwähnt werde, so ist das falsch! Burg und Freiheit Bilstein entstanden nicht in vorher unbesiedeltem Waldland, sondern auf dem Grund und Boden eines Haupthofs Bilstein, den wir schon 1190 Nachweisen können. Der Name findet sich in einem Verzeichnis der Güterankäufe des Erzbischofs Philipp I. von Köln ( ), welches im Sommer 1190 ausgezeichnet worden ist?) Es heißt dort unter Nr. 42, Heinrich von Förde habe den Haupthof Bilstein mit aller Zubehör der Kölnischen'Kirche übertragen: Henricus de Qeuure curtim Billenstein ecclesie Coloniensie contulit cum Omnibus attinenciis. Ich bemerke zu dieser Nachricht nur noch, daß die Abtretung des Haupthofs Bilstein augenscheinlich ebensowenig zur Durchführung gelangt ist wie die Erwerbung Arnsbergs, von der das genannte Register ausführlich berichtet. *) Festbuch zur Siebenjahrhundertfeier der Schloßfreiheit und Herrschaft Bilstein, herausgegeben im Aufträge des Festausschusses von Dr. Albert Kleffmann, Dortmund Ein prächtig ausgestattetes und lesenswertes Heimatbuch! Ļ) Dieses Verzeichnis, das das von Seibertz veröffentlichte in manchen Punkten ergänzt, ist abgedruckt in den Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln", 4. Band, 12. Heft, Seite ) Die beiden u in Geuure (Gevure) sind in der Veröffentlichung falsch als w (Gewre) gedeutet.

92 Statiftiföties aus dem ehemaligen Droftenamt eslohe und Reifte... vor 150 Jahren. Von I. Padberg, Neutz. Schluß aus Nr. 5 und 6. Namen der Dörfer und adeligen Häuser Dorf Remblinghausen nebst adel. Haus so denen o. Cloedt gehörig, die Pfarrkirche, Pastorat und Küsterhaus Lüttinghaufen... Mosebolle und Blügelscheidt Frilinghausen... Bonacker dazu das adel. Haus Baldeborn so denen v. Gaugreben Bruchhausen gehörig... Heringhausen.... Köttinghausen.... Einhaus... Wohnhaus Anzahl der Gebäude Backhaus Neben gebäu de Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüberj Drüt Menschen über 12 I unter 12 männlich weiblich männlich weiblich Kirchspiel Remblinghausen, darin Heinr. Könighoff Pastor Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde Horn- vieh Schafe ! Schwei» Esel

93 Namen der Dörfer und adeligen Häuser Wohnhaus Anzahl der Gebäude Back- Nebengebäuhaus de Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüber Drüt Menschen über 12 I unter 12 männlich weiblich männlich weiblich Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde Schafe Esel Schulten zu Wulsteren Kothoff und Horbach -.. Dahsenbeck Milinghausen Enkhausen Wellinghausen oder Wellinger Berge Das adelige Haus Beringhausen nebst Köttern denen von Hanxleden gehörig.. Summa Kirchsp. Remblinghausen o : oc QC Gericht Hellefeld darin sind kurfürstl. Beamte: B.I. Germeten, Richter Franz, Michael Maehler, Gerichtsschreiber. Darin sind Geistliche Kracht, Pastor Schulte, Vikar. In der Stadt, Grevenstein, Anton Bunsewicker, Pastor; Mueller, Mkar. Stadt Grevenstein nebst adel Haus denen v. Schade zu Ahausen zugehörig, Pastorat u. Küsterhaus

94 Namen der Dörfer und adeligen Häuser Dorf Hellefeld nebst Psarr Kirche, Pastorat, Dikarie u Küsterhaus Alten Hellefeld Linnepe.. Weinghausen. Meinkenbracht Erdelenbrock. Hermelinghausen Frenkhausen. Fisbeck.. Selschede.. Schmellenhaue Westenfeld. Böinkhausen Schulte zum Broich Sa. des Gerichtes Hellefeld Anzahl der Gebäude Wohn- Backhaus j haus Neben gebäu de Ertrag der Schatzung Rtlr. Stüber Drüt Menschen über 12 unter 12 männ- ļ weiblich ; lich männ- weiblich! lich Gewöhnlicher Viehbestand ohne Unterschied des Alters Pferde ; Schafe Summa des ganzen Amtes ş : 17 1 \\\ , Anmerkung: Das Ziegen Vieh habe desfals gar nicht bemerkt, weilen von solchen nicht viel vorhanden, auch hoffe ich, das dieses für Waldungen so sehr schändliche Vieh gantz vertilget werden. Anmerkung des Verfassers: Nach dem neuesten Bericht zählte man im Jahre 1930/31 in Deutschland 2,6 Millionen Ziegen, die im Jahr 1 Milliarde Liter Milch geben Esel oc CO

95 90 SchatzreMer von KübUngtjaufcn Aus dem Staatsarchiv Münster mitgeteilt von Albert H ö m b e r g-witten. Rybbelingkhuitzen IMeynharthV V 2 gg. 2. Ailberts Hinrich 1 Ort 3. Conze ivr gg- 4. Henßkenn Schmydt V Herman Hoem (?) (arm) 6. Hannes Iuncher V Peter Junckers 3 Ort 8. Hannßman Küster Va gg. 9. Hinrich Berlingkhuitzen (arm) 10. Peter uf der Almen V 2 9g. 11. Jacob zu Rosendaill 2 1 / 2 gg. 12. Clemens vom Rosendaill 1*/» Heynman zum Rosendaill (arm) Lchatzregifler von MvUnghaufen (bei Olpe) aus dem Jahre Aus dem Archiv der Kurkölnischen Landstände (St. A. Münster) mitgeteilt von Frenn Wiethoff - Schmallenberg. Rubelinghausen 1. Contzen Frau 2. Johann ihr Sohn 3. Henrich 4. Meinarts Sohn 5. Hantz Schmit und sein Eidomb ( Schwiegersohn) 6. Meinarts Jacob 7. Iohan Koster 8. Agathe Peter V 9. Luetzen Herman 10. Severins Frau (arm) 11. Jasper Schmidts Sohn 12. Iohan Freiermuth 13. Hans Boele uff der AlmickeV Va Gulden Va Ort 1 V» Va 99- ') Aus technischen Gründen sind hier und in der folgenden Arbeit die Namen von mir nummeriert. D Schr. 2 ) Der heute noch in Rüblinghausen bestehende Hausname Junkeren" hängt zweifellos mit obigen Namen zusammen. Junkeren Haus dürfte die erste Siedlung, der Haupthof des Dorfes sein, der adligen Ursprungs sein wird. D. Schr. Von Homberg liegen auch die Abschriften der Schatzregister von 1536 und 1563 des gesamten Oberamts Fredeburg der Schriftleitung vor. ') Erwähnt in Forcks Geschichte der Stadt Olpe (Olpe 1911) S. 81. D. Schr. 2 ) Die Alemicke, das Tal zwischen Rüblinghausen und Rosenthal, war hiernach also besiedelt. Die Sage, daß da früher ein Schloß gestanden habe, entbehrt somit nicht des geschichtlichen Hintergrundes. Siehe auch Nr. 10 der vorigen Zusammenstellung! D. Schr. Va Va Va

96 Clemens Greten (?) Sohn 15. Herman zum Roesendall 16. Hans zu Ronewinckell 17. Frantz zu Kirchensoelle 18. Thies Johann 19. Agathen Henrich Summa 14*/2 Goldgulden l / 2 Drt. 1V gg V 2 (Anmerkung: Aus dem Schatzungsbuch des Herzogtums Westfalen von 1563 habe ich die Namen der Einwohner fast sämtlicher Ortschaften der Kreise Meschede und Olpe abgeschrieben. Die Städte fehlen allerdings in diesem Schatzungsbuch.) KopMatzrcgMr von TNrncrt ld. Schmallenberg) V0N Aus dem Archiv der Kurkölnischen Landstände mitgeteilt von Frenn W i e t h o s s, Schmallenberg. Iohan Falcke 1 Rthlr. Dorothea, Frau 18 gr. Hanß, Sohn 12 gr. Tonnieß, Pferdejung 4 gr. Ennecke, Magd 4 gr. Tonnieß Jürgen 27 gr. Greita, Frau 13 gr. 9 d. Tilman, Sohn 9 gr. Dorothea. Tochter 5 gr. Anna Margaretha. Tochter 5 gr. Iohan Volmers, senior 27 gr. Dorothea. Frau 13 gr. 9 d. Henrich Volmers 27 gr. Dorothea, Frau 13 gr. 9 d. Tonnieß, Sohn 9 gr. Greita. Magd 4 gr. Godtfridt Dorfffcheffer 18 gr. NopMatzrcgMcr von finnenttop von Aus dem Archiv der Kurkölnischen Landstände mitgeteilt von Frenn Wi et hoff. Schmallenberg. Peter Flamme sein Frau sein Schwigermutter 1 Sohn 2 Jungen 1 Magdt 2 Rthlr. l Rthlr. l Rthlr. 18 gr. 8 gr. 4 gr.

97 92 Hantz Schulte sein Sohn dessen Frau 2 Jungen 1 Magdt 2 Rthlr. 1 Rthlr. 24 gr. 8 gr. 4 gr. SchatzpMchlige emwohncr zu Overkirchm im Jahre 1685?) Bon Auguste Liese, Köln a. Rh.-Bayenthal. Der P a st o r 2 ) Maria die Köchin, Kunne die Magd, Greita das Kuhmädchen, Rötger der Pferdejunge, (5 Personen). Hans Henrich Hammerschmied, Gertrud seine Hausfrau, die Magd Margareta, der Lehrjunge Joannes. (4 Personen). Rupert Himmelreich, sen., Trina seine Hausfrau, Johann Himmelreich und Anna Margaretha seine Hausfrau, Martin der Sohn. Elsa die Tochter, Jürgen der Knecht, Gerd die Magd. (8 Personen). Hermann Schmid sen., Johann Schmid und Anna Margareta seine Hausfrau. (3 Personen). Ennecke H a l m a n Witwe, Daniel Halman, Trina seine Hausfrau, Eva das Kuhmädchen. (4 Personen). Daniel Kramer, seine Frau Io Hanna, Eduard sein Sohn, Gertrud feine Tochter. (4 Personen). Jakob S ch ö r t t e, seine Frau Trina, sein Sohn Hermann und Tochter Dorothea. (4 Personen) Heinemann Schmidt sen. Enecke seine Frau, Jürgen Schmidt und Greita seine Frau (4 Personen) Hillebrandt vor dem Walde sen. Elsa seine Frau, Johann vor dem Walde, Anna Maria dessen Frau, Ludwig der Pferdejunge, Hermann der Sohn und Trina das Kuhmädchen. (7 Personen) Ludwig H ö - m e r g s, seine Frau Greta, Elsa die Magd und David der Pferdejunge. (4 Personen) Ludwig Schütte sen. Ursula dessen Frau, Johann Hermann und Ennecke seine Frau, Ludwig der Knecht, Rupert der Pferdejunge, Trina die Magd. (7 Personen) Johann Jürgen Diehe sen., Ennecke seine Frau, Christian D i e tz e und Gretha seine Frau, sen., Ennecke seine Frau, Christian Diehe und Gretha seine Frau Ennecke die Tochter (5 Personen) Euert auf dem Sande, Ennecken dessen Frau, Adam auf dem Sande und Greita seine Frau, Euert der Knecht, Ennecke das Kuhmädchen. (6 Personen) Johann K ö st er, Greita seine Frau, Rupert der Sohn, Trina und Maria seine Töchter und Jürgen der Pferdejunge. (6 Personen) Peter Eilsbach, Ennecke dessen Frau, die Söhne Jürgen und Daniel, Dorothea die Magd. (5 Personen) Johann Klogges, seine Frau Elsa, Eoert der Sohn, Lysa die Tochter. (4 Personen) Euerd der Dorfschäfer und seine Frau Ennecke. (2 Personen) Peter Klogges und Kunigunde seine Frau. (2 Personen). Zusammen 74 Personen. ') Aus dem Lanstände-Archiv zu Arnsberg. 8 ) ist schatzfrei.

98 93 (tzronica Stftmallenbergenfis. Don Frenn Wtethoff, Schmallenberg. Fortsetzung (statt Schluß) aus Nr. 3 und 4. Prozeß mit Fleckenberg betref Grenzverrückung aufm Berge G r ü n - S tein d g e n Im November liefen die Ober- und Niederfleckenberger Bauren belief der Eränzverrückung auf dem städtischen Berge Grünsteindgen *) eine Commission halten und Zeugen abhören. Sie hatten theils ihre Beiwohner, ihre Verwandte, ja gar Eingesessene selbst zu Zeugen angeschlagen, welche behaupten sollen, daß Birkenheuer und mehr andere Bauren, ohngeachtet der öffentlich stehenden mit Lit. S und F bezefchneten Eränzsteine (welche von jeher die Schnade ausgemacht und im Jahr 1756 gesezt und im Vergleichs anerkant wären) mehrere Plätze in einer krummen und zackigten Linie in Besitz gehabt hätten. Der Hofgerichts-Rath Pape von Arnsberg war in der Sachen Commissarius. Die Zeugen, welche nur in perpetuam rei memoriam^) verhört werden falten, wurden ad locum quaestionis 4 ) erst geführt und sodan in der Königlichen Rentei Grafschaft verhört. Die Stadt versäumte ihrerseits nichts, sonderen schlug eine Menge von Gegenzeugen an, welche zugelasen wurden Am 30ten Merz träfe die Commission wieder zu Grafschaft ein» um die von der Stadt in Vorschlag gebrachte Gegenzeugen zu verhören, welche dann am 1» 2, 3ten April, nachdem die Zeugen alle auf die. Eränzsteine geführet waren, verhört wurden. Der Cometstern. Den 2ten Juli abens sähe man nach Norden hin des Abens abermal einen grosen Cometstern. Sein glänzender Schweif ging nach Westen und ließ sich nur einige Abende sehen und stiege nicht hoch. Betref der Grenzverrückung. Da die Stadt noch mehrere auswärtige Zeugen gefunden hatte, so wurden auch diese nachträglich vorgeschlagen, angenommen und am 4ten August verhört. Von Seithem Fleckenberg wurden noch mal Zeugen, aber mehrenteils die nemlichen, vorgeschlagen und auch verhört. Schmallenberg schlug abermal und 3te mal noch sechs auswärtige Zeugen an, welche im December troz der rohen Witterung abgehort wurden und womit dann der Beschlußß gemacht wurde. (Fortsetzung folgt.) erntezeit Wenn auf wogendem Halm das heilige Brot dir wächst, wenn du zu frohem Schaffen hoch die Arme dann reckst, wenn du trunkenen Blicks auf zum Himmel schaust und die Scholle segnest, die du hoffend bebaust: Dann ist selige Zeit, Zeit der vollen Garben, was du im Lenz gesät, steht in leuchtenden Farben. Ging auch in Sturm und Wetter wohl ein Körnchen verloren: Stets wird aus guter Saat gute Frucht noch geboren. Christine Koch.

99 94 Die Bewohnerschaft Attendorns in drei Jahrhunderten. Don Prof. Pickert, Attendorn. Fortsetzung aus Nr. 5 und 6. Auf den in der Lifte zwischen den heutigen Hausnummern 91 und 106 fehlenden zwei Blättern standen die Häuser folgender damaliger Besitzer: 92. Peter Dingerļus Schlosser. 93. Franz Veltin (s. Nr. 95). 94. Iohann Laimann jun. Wollweber. 95. Franz Veltin Krämer. 96. Johann Stumpf Schmied. 97. Michael Brüser. 98. i) Joseph Dünnebacke Schuster. 99. Joseph Brunabend East- und Landwirt Eberhard Zeppenfeld Schreiner Stephan Dingerkus gen. Jostes Schmied Ferdinand Greve Rektor des Hospitals Witwe G ö tz a) Kaspar Jsphording Wirt. Mit 106. b) fährt die Liste fort. " 106.b) Peter Jsphording Tagelöhner. Frau Theresia geb. Isphording, 5 Kinder Kornel Zangerle Vikars, 2 Dienstmägde Wilhelm Bruse Auktionskommissar, Frau Maria geb. Heuel, Sohn, 2 Dienstmägde, Privatschreiber. 2 Gymnasiasten Johann Bischof Blechschläger. Frau Anna geb. Damm. Vater. Schwester. Bruder, 3 Kinder. Lehrling. Gymnasiast a) Lorenz Biecker Schreiner. Frau Elisabeth geb Meyer, 3 Brüder, 2 Töchter. 110.b) Joseph Veltin Uhrmacher. Frau Maria geb. Meyer, 2 Töchter. 113.a) Johann Dünnebacke Schuster, Frau Elisabeth geb. Hund. Sohn b) Theodor Kaiser Schneider, Frau Elisabeth g Schwiegermutter, Schneiderlehrling August Humberg Krämer. Frau Katharina geb. Biegen er. Dienstmagd, Lehrbursche ) a) Balthasar Pistorius Gerichtshöfe. Frau Christina geb. Platte (evangelisch). Fortsetzung folgt. >) 1910 abgebrochen. Er war Vikar der Vikarie Et. Josephi und lebt noch heute im Gedächtnis älterer Leute unter dem Namen Finken-Herr" (Das Haus Nr. 107, jetzt Neubau Ww. Metzgermeister Klewes, hieß Zinken-Haus). s ) Etwa 1885 abgebrochen, bis dahin Hansmiäkers (= Harnischmachersi Haus genannt. An der Stelle steht heute die katholische Mädchenschule.

100 95 Die Nexe von Steupingen. Don Carl Travaglini. Schluß aus Nr. 5 und 6. Das ist nicht unmöglich!" erwiderte sie. Und weil du so ein gutes und liebes Mädchen bist und stets Mitleid und offene Hände für uns Arme hast, will ich dir ein Geheimnis anvertrauen: Ich besitze einen Zaubertrank, durch dessen Genuß man in die Lage versetzt wird, sich mit einem längst Verstorbenen, aber liebgewesenem Wesen zu unterhalten. Allerdings erst nach Hermurmeln einer Zauberformel, die ich dir auch noch verraten werde. Sieh', wenn du meinen Anordnungen genau Folge leistest, wirst du die Freude erleben, einige Zeit mit deiner Mutter ungestört plaudern zu können. Die Zauberkraft des Trunkes hält bis Sonnenuntergang an!" Und mit wichtiger Miene reichte ihr die Alte ein flaschenartiges Gefäß, das sie während der Unterhaltung unter der Schürze in der Tasche verborgen hielt. Mit zitternden Händen nahm das Mädchen das Gefäß aus der Hand der Alten und schaute sie dankerfüllt an. Sie sah nicht, welch heimtückisches Feuer in den Augen der Here aufleuchtete. Es war doch ein leichtgläubiges, einfältig gutes Mädchen, das Hernfcheiter Edelfräulein. Aber leider glaubte man zu der Zeit noch viel zu leicht an die Wunderkraft eines solchen Trankes, als daß das Mädchen an der Wirkung dieses Zaubersaftes gezweifelt und die Gabe verweigert hätte. Im Buchenwald hinter einem knorrigen Baum versteckt, stand der Ritter von Steupingen und belauschte die beiden Frauen. Wie folgte er mit gespannten Blicken die Handlung der Frau, und wie erhellte sich seine Miene, als er sah, wie die Hernscherter Iungfer den Zaubertrank aus der Hand der Alten nahm. O, bald wirst du mein sein, stolze Iungfer. mein für immer!" Seine Augen brannten. Ietzt sah er. wie sich die beiden Frauen trennten. Das Edelfräulein ging zum Grabe ihrer Mutter zurück, öffnete das Gefäß, musterte mit hastigen Blicken ihre Umgebung und trank... Währenddessen war der Ritter nähergetreten. Er stand keine zwei Schritte mehr hinter ihr, als sie plötzlich, einen herzzerreißenden Schrei ausstoßend, mit den Armen in die Lust griff und in des Ritters Arme fiel als Leiche... Run besitze sie. stolzer und ungestümer Ritter," hörte er noch die Here kichern, besitze sie, sie ist nun dein für immer, hihihi!"... und dann wurde es plötzlich dunkel um sie: ein mächtiges Grollen durchbrauste die Gegend, und eine dichte Dampfwolke hüllte Tal und Berge ein. Als es wieder hell wurde und die Sonne lieblicher denn je über Täler und Höhen erstrahlte, war von den beiden unglücklichen Menschen-

101 96 kindern nichts mehr zu sehen: Die Erde muhte sie, ebenso wie die Steupinger Burg, verschlungen haben: denn nur ein kleiner Trümmerhaufen war das Ueberbleibsel der ein so stolzen und prächtigen Raubburg auf Steupingen. Das Edelfräulein von Hernscheit und der Ritter von Steupingen beide sind vergessen. Nur die Here, das Steupinger Lehn, lebt noch im Volksmunde der Drolshagener weiter fort: und das kommt daher: Mit dem Versinken der Burg wurde auch die Höhle verschüttet, in der das Steupinger Lehn ihre Zaubertränke braute. Sie sucht heute noch den Eingang ihrer Behausung, und jedesmal, wenn draußen der Sturm wie besessen heult und tobt, jagt sie durch die Straßen, hier und da an ein Fenster klopfend. Am liebsten umkreist sie den Elemensturm, den sie nur zu gerne niederreißen möchte, da er sie mit seinen: Aveläuten in der Ruhe stört und erschreckt. Rur einmal im Iahre hat man Ruhe vor ihr: das ist jeweilig am ersten Mai, in der Walpurgisnacht. Dann reitet sie auf ihrem Besen zum Brocken im Harz, wo sie mit noch anderen Ungeheuern zusammentrifft, um den Herensabbat zu feiern. vcr Liarreger. Imme Menschen wassent se amme TuselenuutmaKen. Dai Buere ha en düchtige Riggel Echüddes un Liases in der Fuare stöhn. Dai muchtent stk arig plogen. Uemmenzüs luertent se nit altens no der Bahne, af dai Mittagszug nit bale Köm. Dai Fraue ha te Heyme te daune, dat fe den Mittag wat Örlikkes op den Disch kreyg. Et was Fridag, un do koom fe alt billig dervan af, fe bock Pannekauken. Eys bock fe st awer sellewes en paar, do Kumme ouk du füer sien. De besten Kröme: Zucker, Aier und Konnten dese doin. Se leckete sik ümmet Mul, un dai Kauken, dai siarregetend! J ) Dann koment dai Kauken für dai frümeden Lüe draan. Dobi hail et sick err nit sou genau. As dai den Mittag aan te Kaien fungent, maketent fe bale lange Diane. Dai Kauken wasent te liarig. Dai Alsche oot nit met. Dat muchte wall nit stemmen. Do sachte en Schüdder füer se: Willt Ih dann nicks te iatten Han?" Re", sachte se, ick stan van dem Sänger 2 ) saat". R. Sch. *) siarregen, sangen-sättigen. 2 ) Suarrege, Sarrege - Sorge. werbet Mr Me Heimatblätter! Verantwortlicher Redakteur: Norbert Scheele, Rüblingbausen bei Dlpe. Zahlungen an den heimatverein Dlpe e. v. p. Sch. K. Köln UO562. Dr. A. VII/VIII 930. Nachdruck auch auszugsweise verboten. Druck v. Gottfried Marx, Dlpe.

102 97 Heimatblätter 11. Japrg. (Heft 9 u. 10.) Sept. Otu Die Anfänge der evangelischen Gemeinde Olpe. Dvn Dr. Große-Dresselhaus. 3m Jahre 1845 nahmen zum ersten Male Vertreter der kurz zuvor gegründeten Kirchengemeinde Olpe an den Verhandlungen der Kreissynode Siegen teil, so berichtet Lic. Neuser in der Festschrift Di«Evangelische Kirche in Nassau-Oranien" (Seite 275). Seit dem Jahre 1844 gibt es eine evangelische Kirchengemeinde Olpe. Vorher beşuchten die dortigen Evangelischen den Gottesdienst in den Nachbarkirchen zu Krombach, Wiedenest, Valbert und Meinerzhagen. Aber diese Kirchen liegen von Olpe zwei bis vier Stunden entfernt, sodann wurde! durch den sauerländischen Winter mit seinem Schnee der Verkehr oft monatelang unterbrochen. An einen regelmähigen Kirchenbesuch selbst von seiten der Gesunden war unter diesen Umständen nicht zu denken, von alten und schwächlichen Leuten gar nicht zu reden. Eine nicht geringe Schwierigkeit entstand für Eltern, deren Kinder in das Alter kamen, bah sie am kirchlichen Unterricht teilnehmen muhten. Sie muhten die Kinder während der Dauer des Unterrichts in einem der benachbarten evangelischen Pfarrorte einmieten: ein Opfer für die Eltern, das zudem noch mit Kosten verbunden war. So war je länger desto mehr das Bedürfnis nach Errichtung einer eigenen Kirchengemeinde schmerzlich empfunden worden. Nachdem schon früher unternommene Schritte nicht zum Ziele geführt hatten, setzte im Anfang des Jahres 1842 der aus Berlin stammende Buchdrucker Th. M i e t ens die Bemühungen fort. Zunächst wühle er unter groher Selbstverleugnung in Verbindung mit einigen Freunden die zerstreuten Glaubensgenossen für die Verwirklichung längst gehegter kirchlicher Wünsche zu gewinnen. Die Bemühungen hatten den Erfolg, dah man dem Superintendenten Bender in Siegen eine Liste mit jährlichen freiwilligen Beiträgen vorlegen konnte, der das Gesuch beigefügt war, Superintendent Bender möge bei den Behörden die Genehmigung zur Bildung eines eigenen Gemeindeverbandes beantragen. Die Bittsteller fanden in dem Superintendenten einen verständnisvollen, und eifrigen Förderer ihrer Sache. Mit lebendigstem Interesse nahm er sich der Bitte der verwaisten evangelischen Glaubensbrüder an. Das Gesuch fand beifällige Aufnahme bei der Regierung zu Arnsberg. Auf ihre Veranlassung fand am 2. Juni 1842 unter Leitung des Superintendenten Bender die erste Eesamtversammlung der evangelischen Eingesessenen von Olpe und Umgebung statt. In dieser Versammlung erklärten sich die Versammelten bereit, dem zu gründenden Gemeindeverband beizutreten und einen jährlichen Beitrag zu kirchlichen Zwecken zu stiften. Gleichzeitig erwählte man einen vorläufigen Gemeindevorstand, dem folgende Mitglieder angehörten: Buchdrucker Mietens, Hütten-

103 98 besitzer H. Kreutz, Salzfaktor Sylvius, Ihre Stellvertreter waren: Jngrossator Koch, Steuerempfänger W a g e n e r und Eerichtsrat Lyncker. Diese Männer, zu denen später noch der Postkassierer Eltester als provisorischer Kirchmeister trat, leisten nun die mannigfachen Vorarbeiten und führten den Verkehr mit den Behörden. Die werdende Gemeinde durfte sich bald eines schönen Erfolges freuen. Am 23. November wurde ihr die Genehmigung erteilt, alle vier Wochen durch benachbarte Geistliche und Kandidaten in einem gemieteten Betsaale Gottesdienst halten zu lassen. Einen Tag großer Vorfreude erlebte die Gemeinde am 28. Mai 1843: Superintendent Bender weihte den Betsaal ein und hielt darin zugleich den ersten Gottesdienst. Mit dem Gottesdienst war die Feier des heiligen Abendmahls verbunden. Die Gemeinde kam in der Erfüllung der Wünsche nun immer weiter. Durch Verfügung des Ministers Eichhorn und der Regierung zu Arnsberg wurde im Mai 1843 die Anstellung eines Pfarrers für die evangelischen Eingesessenen in Olpe und Umgegend genehmigt. Auch die Errichtung der Gemeinde wurde genehmigt, und zwar sollte Olpe als eine Filialgemeinde von Krombach (Diözese Siegen) gelten. Über das Verhältnis der Tochtergemeinde zur Muttergemeinde bestimmte die Ministerialverfügung noch, daß den: Krombacher Pfarrer keine dem anzustellenden Geistlichen möglicherweise hemmende und erschwerende Einwirkung verstattet, sondern hauptsächlich nur eine beratende und schützende

104 99 Teilnahme des Krombacher Kirchenvorstandes und Pfarrers an den Angelegenheiten der neugestifteten Olper Gemeinde bezweckt werde, welche derselben auch hoffentlich von der dortigen Kreissynode und sämtlichen Gemeinden derselben würde zuteil werden. Die evangelische Gemeinde Olpe trat damit ein in die Reihe der kleineren evangelischen Gemeinden Westfalens, bei denen ähnliche Verhältnisse obwalteten, z. B. Brilon, Meschede, Medebach u. a. Die Ernennung des anzustellenden Geistlichen hatten sich zwar Regierung und Konstistorium Vorbehalten, aber beide erzeigten der Gemeinde ihr Entgegenkommen, indem sie es ihr freistellton, ihre Wünsche,bei Behörde mitzuteilen. Um hierzu die Möglichkeit zu haben, forderte man die benachbarten Pfarramtskandidaten zu Eastpredigten auf. Vom 25. Juni an hielten die verschiedenen von der Gemeinde aufgeforderten Kandidaten nun sonntäglich den Gottesdienst, bis am 20. August alle Stimmberechtigten der Gemeinde zusammentraten, um ihre Wünsche hinsichtlich des anzustellenden Pfarrers zu äußern. Man einigte sich dabei aber nicht auf einen bestimmten Pfarrer, sondern auf eine Dreizahl, die man der Regierung vorlegte mit der Bitte, einen daraus zuni Pfarrer von Olpe zu ernennen. Zwar verzögerte sich diese Ernennung noch dadurch, daß zwischen Regierung und Ministerium Verhandlungen schwebten über einen aus dem Staatsfonds zu bewilligenden Gehaltszuschuß für den neuen Pfarrer. Die Verhandlungen hatten das Ergebnis, daß als jährlicher Zuschuß der Betrag von 200 Talern bewilligt wurde, und bald folgte dieser Bewilligung auch die Ernennung des ersehnten Pfarrers: aus der vorgelegten Dreizahl wurde der Kandidat I. G. Manskopf aus Siegen unter dem 24. Juli 1844 zum Pfarrer von Olpe ernannt und bestätigt. Ihm wurde zugleich die Verpflichtung auferlegt, außer dem den Kindern zu erteilenden Religionsunterricht auch noch den aus der Elementarschule entlassenen Kindern einen höheren Unterricht in Sprachen und Wissenschaften gegen eine besondere Entschädigung zu geben. Der 23. Oktober 1844 war der Tag der feierlichen Einholung. Es war einer der schönsten Tage des ganzen Herbstes. In Siegen, seiner Geburtsstadt, holten einige Mitglieder des provisorischen Kirchenvorstandes von Olpe den jungen Pfarrer ab, die Pfarrer Stenger aus Netphen und Kreutz aus Siegen schloffen sich an, und in Kreuztal gesellte sich noch ein Lehrer Manskopfs, der Pfarrer und Schulinspektor Daub zu dem festlichen Zuge. So zog man im freundlichen Glanze der Herbstsonne in Krombach ein. Hier war Pastor Manskopf auf bekanntem Boden, denn hier hatte er die drei letzten Iahrel als Hauslehrer bei Dr. med. U n g e w i t t e r und Apotheker Crevec o e u r verbracht. Es war natürlich, daß hier etwas länger Aufenthalt genommen und daß dem festlichen Zuge ein besonders herzliches Willkommen entboten wurde. Die Pfarrer Achenbach aus Krombach und S t ä h l e r aus Müsen und andere Freunde der Gegend, vor allem aber ein großer Teil der künftigen Gemeindeglieder von Olpe

105 100 hatten sich zu Wagen und zu Pferde an der lieblichen Wohnung" Dr. Ungewitters, des späteren weithin bekannten Geheimrats, eingefunden. Zum ersten Male wurde der junge Pfarrer hier als solcher von Vertretern seiner Gemeinde willkommen geheihen. Ganz besonders erhebendund rührend war aber die freundnachbarliche Teilnahme, welche die Krombacher Gemeinde der jungen Schwestergemeinde dadurch zu erkennen gab, dah sie, wie beim Einzug, so auch beim Auszug aus dem Dorfe alle Glocken der Kirche in ihrem schönen, melodiösen Geläut ertönen lieh, das dem Zuge noch weit nachhallte, bis er die Grenze des Siegerlandes überschritten hatte. Am Eingänge der Stadt Olpe überreichte unter einer Ehrenpforte der provisorische Kirchenvorstand im Namen der Gemeinde dem einziehenden Pfarrer einen Blumenkranz mit einem Festgedicht. Eine Begrüßung durch die Schulkinder fand vor dem Hause des Land- und Stadtgerichtsrats Lyncker statt, worauf man sich in den festlich bekränzten Betsaal zu einer kurzen Dankesfeier begab. Am Eingang des Betsaales überreichten die Jungfrauen der Gemeinde dem Pfarrer noch eine Blumenspende mit dichterischem Willkommengruh. Am Sonntag, dem 27. Oktober, erschien Superintendent Bender aus Smgen in Olpe, um den neugewählten Pfarrer zu ordinieren und in sà Amt einzuführen. Auher dem Superintendenten nahmen als Mitglieder des Synodalvorstandes die Pfarrer Kind zu Neunkirchen und Daub zu Ferndorf, sodann Pfarrer Kreutz aus Siegen und Pfarrer Achenbach aus Krombach an der Feier teil. Pfarrer Manskopf predigte über 1. Kor. 4, 1 und 2, indem er über die Treue eines Pfarrers 1. in dem Worte, 2. in der Weide, 3. in dem Wandel sprach. An die kirchliche Feier schloh sich ein Festmahl im Saale des Gerichtsrats Lyncker an, an dem sich beinah die ganze Gemeinde, ohne Unterschied des Geschlechts, mehrere benachbarte Pfarrer und Freunde, sowie die Behörden der Stadt beteiligten. So war es ein erhebender, festlicher Tag, den man als eigentlichen Gründungstag der evangelischen Gemeinde Olpe anzusehen hat. Damals bestand die Gemeinde aus etwa 60 Familien. Im Jahrre 1867 wird ihre Zahl mit 259, 1371 mit 222 Seelen angegeben waren es 260, seitdem hat die Gemeinde fast ihre Verdoppelung erlebt, denn die Zählung des Jahres 1929 nennt die Zahl 530. Pastor Iobann Georg Manskopf wirkte in Olpe bis 1853, ihm folgte Johann Heinr. Aug. Damköhler bis Von 1856 bis 1893 wirkte Heinrich Theodor Baltz und von 1393 bis 1912 Albert Otten als Pfarrer in Olpe. Seit 1912 ist Pastor Paul Koch Pfarrer der evangelischen Gemeinde Olpe. Menst. Dienst am Kinde ist Dienst am Mann, Dienst an der Mutter, an Volk und Stamm, Dienst am Volke ist Gottesdienst. Segen wächst, wo so du dienst. Ehr. Koch

106 101 Die DorffatniUe als Iüurzel echten Dolfetstums. Don Dr. Eduard Schmidt, Köln. Es ist unstreitbar ein großes Verdienst der Jetztzeit, daß sie den Weg zurückgefunden hat zur Gemeinschaft und diese als durch Blut, Boden und Schicksal verbundene Einheit betrachtet. In der Tat wurde ehedem oft dort von Gemeinschaft gesprochen, wo sie nicht vorhanden war und ihren logischen Voraussetzungen nach auch nicht vorhanden sein konnte. Gemeinschaft ist ein soziologischer Begriff, der erst im Laufe der letzten Jahrzehnte in seiner heutigen Prägung immer klarer wurde und nunmehr eine scharfe Scheidung zwischen den Begriffen Gemeinschaft und Gesellschaft bringt. Gesellschaft bleibt letzten Endes innere Trennung trotz äußerer Gebundenheit. Gemeinschaft hingegen ist innere Gebundenheit trotz äußerer Trennung. Gemeinschaft ist ein sozialer Organismus, da die für den Organismus als wesentliche Merkmale geforderten Momente der Einheit, Wechselwirkung und Fortpflanzungsfähigkeit sich auch hier finden. Der Gemeinschaft liegt damit der Grundgedanke des organischen statt mechanischen Zusammenhanges aller Teile des Soziallebens, des harmonischen Verwachsenseins aller Glieder miteinander, zugrunde. Diese Grundidee des Verwachsenseins und der F o r t p flau zu ng sf äh-ig - keit verpflichtet hinwiederum die Gemeinschaft, die ihr anvertrauten Güter zu wahren und der Nachwelt zu überliefern. Die Tradition bildet ein wesentliches Merkmal im Gemeinschaftsleben und zugleich den ruhenden Pol gegen die etwa auftretende Gefahr einer sinnlosen sog. Erneuerung. Gehen wir bei dieser Betrachtung der menschlichen Gemeinschaft auf die kleinste Einheit zurück, so haben wir in der Familie als solcher die Urquelle und die Urzelle, aus der alles soziale Leben entspringt. Sprechen wir im folgenden von der Familie, so soll damit vorab die ländliche Familie, die Dorffamilie, gemeint sein, der der Begriff der Gemeinschaft noch in viel erweitertem Maße zukommt als der Familie innerhalb der Stadt. Zwei Gedanken sind es hierbei, die gerade hinsichtlich der Begriffstellung: Familie Dorf Volk in den Vordergrund treten: 1. Als Gemeinschaft des Blutes sorgt die Familie in erster Linie für die unserem Volkstum so wichtige Erhaltung der Rasse, indem sie als Fortpflanzungsgemeinschaft sich von anderen durch den Besitz gleicher körperlicher und geistiger Erbanlagen unterscheidet und damit eine dauernd lebende Einheit bildet, welche die Menschen im Laufe der Geschlechterfolge darstellen. Dadurch ist die Familie als Stammfamilie ahnenverwachsen und dadurch auch ahnenverpflichtet. Ahnenforschung und Reinerhaltung der Ahnenreihe ist somit Pflicht und Aufgabe der Familie. Nur in eitler auf biologischen Gesetzen aufbauenden Familie werdcn sich jene alten, von den Vätern ererbte Sitten und Gebräuche fortpflanzen und damit die Garantie für die Gesundung und den Fortbestand eines Volkes geben.

107 Als Gemeinschaft der Lebensgüter sucht diese Familie Glück und Zufriedenheit. Sie soll nicht blos ein gewohnheitsmäßiges und durch die Naturgesetze gefordertes Zusammenleben und -arbeiten zum Ziele haben: sie hat auch noch ein viel höheres Ziel: die Erhaltung des Hofes als treues Erbe aus Urväterzeit. Das Wort Daheim" und Zu Hause" hat für das Land einen ganz anderem viel tieferen Sinn, als für die leider meist jede häusliche Tradition entbehrende Stadtfamilie. Daheim fein" heißt hier nicht, ein gegen Unbilden schützendes Dach über sich haben und ein allen Wünschen Rechnung tragendes Leben führen können, sondern weit mehr: es heißt hier in erster Linie, die Tradition der Ahnen fortsehen dürfen an der gleichen Stelle und auf die im wesentlichen gleiche Art. Dieser Gedanke ist auch dem neuen Erbhofgesetz vom zu Grunde gelegt, wenn es gleich zu Anfang sagt: Die Reichsregierung will unter Sicherung alter deutscher Erbsitte des Bauerntums als Blutquelle des deutschen Volkes erhalten". Hier ist gerade der Familie als Gemeinschaft der Lebensgüter auf dem Lande ein hohes Ziel gesteckt. Mit ihren derzeitigen Familiengliedern in der Gegenwart stehend, sollen diese in Gedanken an ihre Vorfahren das von diesen Ererbte sinngemäß erhalten und weiter ausbauen gemäß dem Dichterworte: Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!" Jeder Mensch hat von Natur aus den Drang, bestimmte Gegenstände, die mit dem Nymbus des Alten umgeben sind, als verehrungswürdig anzusprechen, und das umsomehr, wenn es sich dabei um Ererbtes aus seiner Ahnenrsihe handelt, das sich inmitten einer langen Kette von Generation erhalten hat und dazu noch an denkwürdige Ereignisse vergangener Epochen anknüpft. Der Gedanke der Ehrfurcht und Dankbarkeit wird dadurch auf Kind und Kindeskinder toditer getragen. Die Dorffamilie, d. h. die einzelne Familie im Dorl, greift naturnotwendig hinüber in die nachbarliche Gemeinschaft, die Nachbarschaft und damit das Dorf: sie erweitert sich dadurch soziologisch gesehen zur D o r ffamilie als der Zusammenfassung aller im Dorfe wohnenden Familien. Wir haben damit den Begriff Dor?" klar vor uns. Was das Dorf oder kommunalpolitisch gesehen die Gemeinde ist, ist in dem neuen Gemeindeverfassungsgesetz vom klar zum Ausdruck gebracht: nach 8 1 handelt es sich hierbei um die vom Staate als solche anerkannte, geschichtlich gewordene und zur Einheit gewachsene Zelle räumlichen Zusammenlebens einer Vielheit von Familien und örtlichen Zusammenschlusses von Einrichtungen, Anlagen und Werken. Dorf ist sozialpsychologisch betrachtet mehr als Stadt. Während in der Stadt sowohl die nachbarlichen Beziehungen als auch die vielen örtlichen Sitten und Gebräuche so gut wie nicht vorhanden find, bilden diese das Weşşensmerkmal für das Dorf und zeigen nach den eingangs geschilderten Unterscheidungen mehr gemeinschaftsbildende Tendenzen, wohingegen die Stadt in der Hauptsache nur gesellschaftsbildende

108 103 Tendenzen zutage treten läßt. Neben den alltägļichen Gebräuchen zeigt sich das vornehmlich bei besonderen Anlässen wie Geburten, Taufen, Hochzeiten und Sterbefällen. Die innere Anteilnahme bei all diesen Dingen verrät den lebendigen Gemeinschaftsgeist, der im Dorfe waltet und der trotz der häufig auch dort auftretenden Zwistigkeiten immer wieder den grohen Gedanken der Einheit und Schicksalsverbundenhgit zum Durchbruch bringt. Wie die Wechselwirkungen der einzelnen Personen auf Grund gemeinschaftlicher und nicht gesellschaftlicher Basis zur Familie führen, so führen die der einzelnen Familien zum Dorf und müssen logischerweise die der einzelnen Dörfer zum Volk führen, denn Volk ist ja die Gemeinschaft von Menschen gleicher Sitte, Sprache und Rasse, ist Lebens- und Schicksalsgemeinschaft, wie es gerade die letzten 20 Jahre in Deutschland in allem am deutlichsten bewiesen haben. Der Begriff Volk" stellt die gröhte Gemeinschaft dar. Die Summe mehrerer Völker kann nicht wie irrtümlich früher von politischen Kreisen behauptet wurde eine echte Volks- oder Völkergemeinschaft darstellen, da sie nicht die Wesensvoraussetzungen in sich schlietzt: die Gemeinschaft von Rasse, Sprache und Sitte: sie kann höchstens, rein gesellschaftliche Tendenzen zeigend, sich assoziieren und im sog. Völkerbunde ihre Vollendung suchen, ohne aber auch nur im entferntesten den Begriff einer Gemeinschaft für sich in Anspruch nehmen zu können. Die Gemeinschaft der Familie führt somit auf direktem Wege zur Volksgemeinschaft. Die elftere bildet Ursprung und Garant für die letztere. Soll ein Volk gesunden, dann führt dieser Genesungsprozeh nur über die Familie. Ihre Erhaltung und Kräftigung muh daher höchstes Gebot eines Volkes sein, wenn es sich nicht selbst aufgeben will. Da nun aber die ländliche Familie die Hauptwurzel und gleichsam das Herz des Volkes ist, muh naturgemäß auch auf sie das Hauptaugenmerk eines Volkes und seiner Führer gerichtet sein. DcimaMevc. O Heimatliebe, Heimatlust, Du Born der Sehnsucht unergründet, Du frommer Strahl, in jeder Brust, Vom Himmel selber angezündet! Gefühl, das wie der Tod so stark Uns eingesenkt ward bis ins Mark, Das uns das Tal, da wir geboren, Mit tausendfarb'gen Schimmer schmückt, Und wär's im Steppensand verloren, Und wär's von ew'gem Schnee bedeckt. manuel Geibel.

109 104 tüas mau vor 160 Jahren zu einer Nochzeit brauchte, Don Norbert Scheele, Rüblinghausen. Bei den Familienpapieren von Herrn Johann Heuel-Schnellen zu Eichhagen befindet sich ein loses Blatt, auf das der Gerichtsschösfe Joh. Heuel-Schnellen ( ) einige interessante Aufzeichnungen gemacht hat über die Vorbereitung zur Hochzeit seines Bruders Ferdinand Heuei, der am 1. Oktober 1771 zu Attendorn mit Wilhelmine Feldmann getraut wurde, und Inhaber des Fürstenberger Gutes Jmminghausen bei Listernohl wurdet) Es heißt auf dem Blatt: Dann 1771 im September bin ich undt mein Bruder Ferdinand Heuel nach Collen gewesen undt ich undt er seiner Fraue undt im selbst undt Peter Hundt mitt Vatter gekaufft erstlich vor 3 rth. (-Reichstaler) 45 st. Laken 2) Ein seiden Kamsol ist 3 3 /4 Cronendalers. 3) 1 Schürtel bucht (-Schürzentuch) ist 4V? rh. 4) 1 Schnuffducht 1 Cronendaler, 1 Kante (-Umschlag, Spitze, Besatz) ist 2 rh. 15 st. 5) 1 par Strümpe ist 24 st., 1 par Hantschen (-Handschuh) ist 20 st. 6) 2 seiden Schnuffdüger ist 25 st. ist zus.... 7) 1 par Hosen ist 1 rh. undt Vor 40 st. Bandt, undt Vor sich gemacht 1 Kamsol midt bützen ist 4 Ellen Laken (-Tuch) daran, 1 Elle ist 14 st.... undt 1 Hut ist 2 rh. 3 st. An Betzeicht mitt über zocht undt Federen ist 15 rh. 20 st. auf dem W i n tz 0 p 2 ) undt auf die Hochzeit imgesandt an Brandtwein 70 matz, 1 matz mit dem Furlon 20 st.... undt Vs om Wein 14 rh. mitt dem Furlon, undt er mir davon wieder gesandt 3 Watz 1 matz ist 14 st. b) und 16 rh. Kaffe undt Kandies (-Zucker) undt 1 Pfd. caffeelat (?) 1 Pfd. ist 13 st. undt anderen Cruderein 1 rh. 49 st. undt 1 Kuffer ist 10 rh. ich vor im nach Hedringen geen müssen 4 ) undt darüber verzehret undt dem Bedienten geben 131/2 rh. undt ich im Angelt gesandt undt vor in bezahlet ist 12 rh. undt dem Pastor die Iura (-Kopulationsgebühr) vor im 1 rh. 15 st. Dessen wil ich im geben auf die Hochzeit 8 (?) rh." ') Über die Eltern und den früheren Wohnort der Wilhelmina Feldmann geben die zuständigen Attendorner Kirchenbücher keinen Aufschluß. Sollte jemand darüber im Bilde sein, wäre ich für Mitteilung herzlich dankbar. 2 ) Vgl. darüber: Hbtr. 8. Zg. S. s ) Dem feurigen Naß schien man auf Wiinkop und Hochzeit kräftig zuzusprechen. *) Im Schloß Herdringen bei Hüsten, dem Sitz der Fürstenberger, mußte er wahrscheinlich die Belehnung des Jmmtnghaufer Gutes auf seinen Bruder Ferdinand vermitteln.

110 105 Me vcwohncrtchalt Attendorns in drei laörtmnderten. Don Prof. Pickert, Attendorn Fortsetzung aus Nr. 7 und b) Wilhelm Schröder Land- und Stadtgerichtssekretär, Frau Katharina geb. Bodts, 7 Kinder, Dienstmagd Christoph Dingerkus Bäcker, Krämer und Schenkwirt, Frau Elisabeth geb. Jsphording, Schwiegermutter, Schwager, Schwägerin, Tochter, Dienstmagd ) Karl Bettig Büchsenmacher, Frau Elisabeth geb. Likenkötter, 2 Töchter, Lehrling (evangelisch) Anton Kost Bäcker und Schenkwirt 9 ), Frau Elisabeth geb. Becker, 4 Kinder, Diestmagd, Gymnasiast Eberhard Wilmes Gerber, Frau Anna geb. Neukirch, 5 Kinder, Anverwandte, Dienstmagd von Schenk Land- und Stadtgerichtsassessor (evangelisch), 4 Töchter, Haushälterin, Magd Franz Meckel Färber, Frau Katharina geb. Dingerkus, Tochter, 2 Mägde, Lehrling ) Adolf Loderose Fuhrmann, Tochter Schwiegersohn, 6 Enkel Klemens Rinschede Krämer 4 ), Frau Helene geb. Schneider, 3 Töchter. Joseph Schneiderb) Tagelöhner, Bruder, Tochter Joseph Neukirch Gastwirt, Frau Elisabeth geb. Wissel, Nichte, der Frau, Dienstmagd. I. 9 ) Wilhelm Schneider Hufschmied, Frau Margaretha geb. Dorenseifer, 5 Söhn« Joseph Viegener Schenkwirt uno Krämer, Schwester, Sohn, Schwiegertochter. 3 Enkel, Knecht, 3 Mägde. 126?») Heinrich Rosen berg Wasemeister"), Frau Katharina geb. Rauterkus, 2 Töchter. 129.a) Bernhard Wiedmann Gymnasialrektor, Frau Marianne geb. Weiskirch, Sohn, Dienstmagd b> Heinrich Thiele Auktionskommissar, Frau Therese geb. Damm, Dienstmagd, Gymnasiast Kaspar Schröder, Land- und Stadtgerichtsrendant, Frau Wilhelmine geb. Hundt. Sohn. Dienstmagd. Peter Demi 18 ) Schuster, Frau Elisabeth geb. Roll, 3 Töchter. Franz Schürmannn gen. Sommerhof 49 ) Tagelöhner. Frau Elisabeth geb. R e u b e r, Schwiegermutter, Sohn, Anverwandter Heinrich Georg Baukondukteur (evangelisch), 8 Kinder Dienstmagd, Gymnasiast Ferdinand Hoff Schuster, Frau Elisabeth geb. Spengler, Schwiegernmtter, 6 Kinder.

111 Marzeil Kraft pensionierter Steuerkontrolleur, Bmder, 5 Kinder, 2 Dienstmägde, Vikar als Mieter Christoph Beul Schreiner, Frau Katharina geb. Rin sch e de, 4 Kinder Matthias Kutsch Kaufmann, Frau Emilie geb. Zeppenfeld, 6 Kinder, Zandlungskommis, Anverwandter, Knecht, Dienstmagd Witwe Peter Hesse Tagelöhnerin, 5 Kinder Arnold Becker Bürgermeister, Frau Marianne geb. Metz, 3 Kinder /148. Lorenz Neukirch Schenkwirt, Krämer und Wilhelmine geb. V i e g e n e r, Mutter, Sohn, Gymnasiast, 2 Knechte, 3 Dienstmägde Joseph Neukirch Ackerwirt, Frau Eertmd geb. Vorth, 5 Kinder Johann Scherer Tagelöhner, Frau Maria geb. Heiner, 4 Söhne. 153.a) Johann Gabriel Tagelöhner, Frau Wilhelmine geb. W inte r s o h l e, 2 Söhne b) Witwe Johann Henze Tagelöhnerin, Tochter, )- Kaspar Zeppenfeld Tagelöhner, Frau Katharina geb. H enz e, 2 Töchter Stephan Hebring LeinweberBruder mit drei Töchtern, Dienstmagd Johann Homberg Leinweber, Frau Katharina geb. Bischof, 3 Söhne Franz Viegener Ackerwirt. Frau Elisabeth geb. Bensheim, 6 Kinder Joseph Kühn Zimmermann, Frau Dorothea geb. Höfer, 2 Kinder Heinrich Ouinke Schneider, Frau Anna geb. Jsphording, 4 Kinder Christoph Maier Färber, Frau Helene geb. Bensheim, 3- Söhne, Lehrling, Dienstmagd, Tagelöhnerin Friedrich Biergans Bäcker und Schenkwirt, ^Frau Lisette geb. Krem er, 6 Kinder, Dienstmagd a) Eberhard Rademacher Schuster, Frau Elisabeth geb. Herschede, 3 Kinder b) Witwe O b e r b u s ch Tagelöhnerin Dorothea und Maria Haarmann Lehrerinnen. 170a) Witwe Wilhelm Viegener Schenkwirtin, 5 Kinder b) Josepha Höfer Näherin, Anverwandte Ludwig Habbel Pfarrer, 2 Dienstmägde, Hirt, Knecht Christoph Fecker Tagelöhner, Frau Engel geb. Mertens, 4 Kinder Stephan H o r m e s Schreiner, Frau Katharina geb. Schwarte, Mutter, 8 Söhne, Knecht, Dienstmagd.

112 Michael Hanfes Tagelöhner, Frau Franziska geb. Scheider, 5 Kinder Franz. H oberg jun. Tagelöhner, Frau Elisabeth geb. Lukas, Sohn is) Engelbert Hoff Tagelöhner, Frau Elisabeth geb. Dingerk u s, 3 Kinder ) Wilhelm Wintersohle Tagelöhner, Frau Therese geb. H ö- fer, Schwiegermutter, 5 Kinder. 184'5) Franz Höfer Tagelöhner, Fran Agnes geb. Klein, 3 Kinder Ferdinand Bruse Tagelöhner, Frau Anna geb. Schotte, Schwester, 6 Kinder Anna Hutz Tagelöhnerin, Tochter, Enkel Witwe Ferdinand Sommer Tagelöhnerin, 3 Kinder Ferdinand Maiworm Tagelöhner, Frau Eleonore geb. Neuner, 7 Kinder Johann Maiworm ohne Gewerbe i7 ), Tochter, Anverwandte i5) Witwe Peter Beul Tagelöhnerin, 4 Kinder Witwe Adolf Haberkamp Tagelöhnerin, Sohn Kaspar Kramer Schenkwirt, Frau Elisabeth geb. Jsph o r- d i n g, 2 Kinder 196. Ferdinand Sommer Tagelöhner, Frau Anna geb. H o in b e r g, 3 Kinder Kaspar Meyer Tagelöhner, Frau Katharina geb. Selter, 5 Kinder Johann Kramer Tagelöhner, Frau Anna geb. Müsser, 8 Kinder Ferdinand K e s p e Wollspinner, Sohn, Schwiegertochter, deren Mutter Kaspar Hesse Schuster, Frau Klementine geb. Hüppe, Tochter, Schustergeselle a) Franz Hüppe I. Küster, Tochter b) Franz Hüppe II. Elementarlehrer "), Frau Berg. «203. a) Eugen Ke im er Steuerdiener, Frau Katharina geb. Krögel, 4 Söhne b) Ferdinand Schiermeier Tagelöhner, Frau Katharina geb. Q u i n k e Stephan Zeppenfeld Tagelöhner, 3 Kinder Anton Schwarte Tagelöhner, Frau Klara geb. Bruse, 2 Kinder a) Anton H o b e r g Tagelöhner, Frau Katharina geb. Müller, Vater, 6 Kinder b) Stephan H o b e r g Tagelöhner,^), Schwester Wilhelm N o r b u s Schuster, Frau Franziska geb. Düster, 2 Anverwandte.

113 108 i?09. Johann Schneider Leinweber, Frau Therese geb. Hüser, Sohn, Dienstmagd Johann Peiffer Posterpediteur, Frau Maria geb. Dingerkus, 5 Söhne, 3 Postknechte, 2 Dienstmägde Witwe Johann Rinschede Tagelöhnerin. 5 Linder Intort Hoff Tagelöhner, Frau Katharina geb. Gertmann, Schwägerin Joseph Llew es Tagelöhner, Frau Maria geb. Hoff, 4 Linder Friedrich Berg Schneider, Frau Gertrud geb. Hachen. Bruder, Gymnasiast a) Witwe Ferdinand reue 21 ) Tagelöhnerin ) Wilhelm Alb erts Lrämer (evangelisch), Frau Anna Elisabeth geb. G u t m a n n, Tochter. KauzinfchrMm in vmolpc bei wşmmnm. Gesammelt von Norbert Scheele, Rüblinghausen. Fortsetzung aus Nr. 5 und 6. Benolpe Nr. 9, Besitzer Evertz gt. Honig, Balken stark verwittert, große Buchstaben, am mittleren Balken des Giebels: DIESES HAVS STEHET VNTER DEM... H. AQETA. Am Hauptauerbalken: DIESES HAVS STEHET IN GOTTES HAND. GOT BEWARE ER VOR FEVR VND BRAND. DIESES HAVS HAT AVFGE- RICHTET WITWE ANNA CLARA HONIG IM JAHR 1777 DEN 3. (?) IVNII. Dieses Haus und die folgenden wurden nach dem großen Brande vom , dem 7 Häuser zum Opfer fielen, errichtet. Nr. 7, Adolf Funke, am Balken in Höhe des Dachaufsatzes, schön weiß ausgezeichnet: ALS MAN SCHRIEB ANNO 1770 UND 6. EA WAHR ALLHER VIEL ANGST VND SCHRECK ALS MAN DAS FEST DES HEI- LIGEN LEONARD BEGING, ALHIER EIN GROSSE FEVRS- BRVNST ANFING, WELCHE VNSESERS HAVS VERZEHRD, DA NOCH SEHS. GOTT DER ALLERHÖCHTSE (SEI) GEEHRT, DA WIR DOCH DVRCH SEINE HVLD VND MACHT EIN NEV- ES HAVS WIEDER AVFGEBRACHT. Über der großen schönen Haustür undeutlich. Noch hohe Tenne. Schluß folgt! ) Das Haus lag zwischen den heutigen Häusern Nr. 116 und )(En&elmm Peter K. <s. S. 16 dieses Jahrgangs). 6 ) Heute mit dem vorigen Hause zu einem Hause vereinigt, h Enkel von Georg R. (s. S. 16 dieses Jahrgangs). 8 ) Das Haus mg zwischen den heutigen Häusern Nr. 119 und 124. ) Außenstadt vor dem Kölner Tor. Heute abgebrochen. ") S dieses Jahrgangs Anm. 12. ) Doppelhaus am Klosterplatz, heute abgebrochen. 13 ) Das heutige Haus Nr. 153 war damals ein Doppelhaus. ") Enkel von Dietrich Wilhelm H. <s. S. 16 dieses Jahrgangs). 15 ) Doppelhaus, heute abgebrochen; der Platz gehört jetzt zum Garten des Pastorats. 16 j 1912 abgebrannt und nicht wieder aufgebaut. 3 Vater von Ferdinand M. in Nr ") 1917 abgebrochen. I9 ) Sohn von tfrana H. I. 20 ) Bruder von Anton H. 21 ) Ferdinand G. war Sohn von Stephan G. (f. 10. Jahrgang S. 136).

114 109 chronica Stömallenbergenfis. Don Frenn Wiethofs, Schmallenberg. Fortsetzung aus Nr. 7 und Todt des Pfarres Gastreich. Den 4ten Mai stürbe unser geliebter Herr Pastor Eastreich an den Folgen eines Fiebers in seinem 63ten Lebensjahr, nachdem er der Stadt 20 Jahr als Seelsorger vorgestanden hatte mit allem Ruhm. Er war ein Benedictiner aus der nunmehr aufgehobenem Abtei Grafschaft und der lezte Pastor aus diesem Kloster. Die Stadt hat durch 400 Jahre ihre Pastores aus diesem Kloster gehabt. Begräbnis desselben. Am 6ten Mai wurde derselbe beerdigt. Die gantze Bürgerschaft wolte hieran theilnehmen, sowohl Junge als alte, sogar die Benachbahrte strömten herbei, die Leiche zu begleiten: und solche Begräbnis; ist in Schmallenberg noch nie gesehen worden. Der Verblichene wurde in Pristerlicher Kleidung und solchem Anzuge ins Sarg gelegt, als wenn er wircklich zum Altar hätte gehen wollen: er hatte einen Kelch von Wachs in den Händen. Die Albe und Meetzgewand wurde aus der Kirche genommen und ihm angethan: ob aber die Kirche solches hergeben muste, läßt sich fragen. Dem rechtlichen Sinne nach muften seine instituirte Erben ihn standesmäsig begraben lasten, folglich auch die Todtenkleidung anschaffen. Der Leichenzug ging bei der Pastorat herauf über die Hofesstatt der Mittelstraste herunter. Die Schulkinder gingen voran, diesemnach folgten die Jungferen 40 an der Zahl mehresten theils in meisten Trauerkleideren. Hierauf folgten die Iungesellen auch 40 an der Zahl. Hiernach folgte die Geistlichkeit der Dechant Wormbach und selbst der Dechant, der ihn begrübe. Iez folgte der Leichnahm mit vier städtischen Fahnen im Trauer aufgerollt und wenig flatterend und 12 Schulkinder mit Fackelen. Die vier Gemàderäthe, der Stadtsrentmeister und ein Nachbar trugen den Sarg. Der Stadts-Schultheist Herr Störman und Stadtsschreiber Dahm folgten zuerst der Leiche. Diesen folgten die Verwandte mänlichen Geschlechts. Hiernach die Bürgerschaft und dann das Frauenzimmer. Die Jungferen und Iungesellen machten auf der Mittelstratze bis an den Kirchhof Spalier, wodurch der Zug nach dem Kirchhof ging. Nach beerdigter Leiche wurde ein Seelenamt gehalten und der Herr Pastor zu Oberkirchen hilt die Leichenrede. Nach geendigtem Hohen Amte ging der Zug in nemlicher Ordnung der Stratze wieder herauf zum Pastorathhauste. Die Mädgens und Purschen erhilten Bretzlen und Brandwein, auch die Schulkinder erhilten auf der Schule zu gleicher Zeit auch Britzlen, alles auf Kosten der Erben. Für die Geistlichkeit^ Stadtschultheisen, Gemeinderathe und Verwandten, auch mehreren Freunden war das Essen zubereitet.

115 110 Versiegelung und Entsiegelung der Nachlasenschaft. Da das Königliche Justizamt die Nachlasenschaft des Herrn Pastorn seelig versiegelt hatte, s o wurde am 12ten Mai auf Befehl des Königlichen Hofgerichts, weil das Testament vom Herren Ofsicialen als rechtsgültig bestättigt war, die Entsiegelung befohlen, welche dann vom Justizamt Fredeburg in Beyseyn des Stadts-Schultheiß geschähe: den Erben wurde es übergeben, aber da der Königliche Fiscus den Stempeilwerth forderte, so muste der Stadtschultheis; in Beyseyn der Erben das Jnventarium errichten. Die Stadt zeigte sowohl den Erben als den Herren Erecutoren an* daß die Stadt fordere, a.) das Pastorat-Hauß mit Nebengebäuden» b.) der Stubenofen oben auf der Stube mit messingen Knöpfen: der Ofen unten in der Stuben, beide mit eisen Thüren: der Ofen Pott: der Heerd Pott; Hängehal; ein Crucifix auf der Stuben und Brandruthe. An Höltzergeschir: Erstens ein überzogener viereckigter Tisch, worin ein Kegelbret angebracht ist. Zweites ein kleiner Tisch unten in der Stube. Drittens ein Lehnstuhl ganz überzogen. Viertens ein Schrank mit glaseren Flügelen. Eine Hauszleiter. btens Alles was sonst im Hause nied und nagel fest seye, gehöre der Stadt. Die Herren Erecutoren Pastor Gallus in Wormbach und Henrich Dornseiffer, so wie die Erben erkanten dieses an, und dieses alles bliebe in der Pastorat und der Stadt und durften nichts verkauft werden. Der Küster Anton Mönig erhilt als Erbtheil diejenige Kleidung, womit Herr Pastor bekleidet gewesen, als er zum letztemal in der Kirchen war, um Meß zu lesen, und just hatte Herr Pastor seinen besten blauen Ueberrock, Weste, manchesterer Hose, Strümpfe und Schur mit Schnallen, nebst einem feinen Hembd und Huth angehabt, welches alles ihm von den Erecutoren gegeben wurde. Fortsetzung folgt. Me Anlassen ücz Klofters eraffdtjaft Don Auguste Liese, Köln-Bayenthal. Erstlich der Herr Abt mit sechs Conventualen, so prcsteü sein. Noch ein bo8ps8 (Gast) welcher zu Corvei profeß ist. Item noch vier diouilii (Novizen), so erstlich den 8. Dezembris eingekleidet sein. Dann der Koch und der Küchenjunge, der Becker, der Fischer, der Hofmeister, zwei Ackerknechte, ein Schäfer und ein Schäferjungen, ein Schweinehirte, der Pförtner. Die Meyensche mit 4 Mägden, noch eine Kälbermagd, zusammen 30 Personen. Dieses hat der Prio Fr. Martinus Hiddinghaus im Aufträge des Abtes niedergsschrieben, es ist am 11. Dezember 1643 in Arnsberg präsentirt worden. (Aus dem Herdringer Archiv) Fußnoten zu Seite 93. h heute Flurname : Steinchen. 2 ) gemeint ist ein Vergleich vom 10. Mai 1756 zwischen der Stadt Schmallenberg und Wilmes u. Hanses in Oberfleckenberg betr. Mitbesitz der Wiesentroper Mark. 8 ) = zum Zeugnis für immer. 4 ) Lokaltermin.

116 111 Del Wiarwulf. Bon Professor Dr. Josef Börsch. Dei beim Undüchte Dierik un Franz, bei luter bi der Hand worent, wann et gult, dei Lüe te grezen, te foppen un ian en Tiepen te tein, sotent unger der Linde un gewetent un strecketent siik. Nee, wat iis dat langwilig imme Duarpe", reip Dierik. et geschüt ok nu gar nir mee. wo me üüwwer lachen künn. Luter spriakent se ickes van dm Käun, den Kalwer, den Swinen, den Tufeln, un keimes maket en Witz odder en Dummheit. Wes du nir?" Hör ms", saggte dei undüünniige Franz, iik häwwe en Gedanken. Vi beim gott diin Owend oppen Smiarhan, du uawen un iik ungen un verstiakent siik. Dei este beste, dei dann van Olme küünt, diam springes du op den Puckel, un hei mutt dann lopen miit di bit an mine Stie. Dei meint du wörs der Wiarwulf un werd en hellessen Schreck krin. Du salks sein, wat hei doraf raset ase en Lau, dei bieset. Wann du dann bi miik küüns, rütses du raf, un eger, as hei siik versnuwet hat, sitte iik alt oppem, un hei mutt miit mi rin bit no Draulzen." Nee, iik meine, dat wör nir, wann iik do alleene sitte, fange iik an te grüggelen, loffe tehope bliwen." Nee, dann giit et nir, du bis doch ok alleene, wann iik oppen springe; vi sit doch nit wid uteneen, un vi wellt doch beie wat van diam Spasse hän." Io, jo, loffe wat anfangen, dann sprieket de ganze Stad dovan, un dann lüent se wier, dat siik de Balken bient, un dei dian Wiarwulf gedraggt hät, lüt amme meesten." Dat giit wier Uullik. Also diin Owend ümme acht Ure, dann iis et alt stockdüster. Dann sallte ens wat erliawen. Et sit en par no Olepe gegangen, iik well keimes neimen, dat werd en Spatz." Dei dicke Jakobus wor in Olepe gewiast un ha en Lau verkofft, dei ha hei diam armen Lentien, dat em en par Daler schüllig wor, ut dem Stalle gegualt. Das Geld oder die Kuh!" ha hei gesaggt. Hei wor miit diam Handel tefrian, dei dicke Geldbül bomelte an sinem dicken, bammeligm Bükeltien. Nu stung hei alt op me Smiarhan, et wor so düster: me hä Draulzen sein können, wamme hä sein können. Do worete et lamme ganz unhemelik, hei meinte, et slek wei an en ran, un hei fung an te grüggelen. Ok dat böse Eewiitter riete siik: hei dachte alt daran, en billige Misse te geluawen: dat dä hei luter in bangen Ogenblicken, ower sin Lebdesdags ha hei noch keine Imsen loten. Un hei hört wat rutzen, un nöger küünt wat: hei well lopen un kann nit, hei stuulkert Widder, un do fäult hei en Grifp imme Knicke, un op sinem Rüggen sittet dei Wiarwulf. Do dä hei en Bellik un^ leip un hackete, dat et Bükeltien wackelte: un dei Geldbül wackelte ok un slaug em luter kiin et Liw, un hei swette ase en Baren. Ower op sinem Rüggen sot fast un siicker dei böse Dierik, dei en erkannt ha, un reip: Denk an de Kau, denk an de Kau!" O, Härr Wiarwulf. iik well se iar jo wierbrengm, iik well iar Geld gian, bliwmt doch nit

117 112 litten, i düggent mi miit den Venen den Sink tau,, iik kann nit mee ömen." "O. iik hole diik jo ickes en wiinnig leiw, nu es fix un munter, min Periken: Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp!" Welkte ok diar aremen Fraue bei Kau wierbrengen, du afschülike Fucker, odder iik dräe di den Hals rümme, wellte, wellte, wellte?" Un hei quatte'n duanne, dat bei areme Jakobus gappete. Io, moren brenge iik fe iar wier, un iik well noch en Misse liasen loten vüür aue Sülligkeit!" Nu, dann gang no Hem un hül." Dierik rützete rat n n goffte diam Köbes noch en Knuff, un bei Ietp ase en Hasen. Dat wor bei Stie, wo grängtien intnte Busse hok. Hei dachte noch an dat guudde Wiark dat hei gedoen, an dian dicken Waukerer, diam hei bei Hölle het gemaket, an dian stolten Rrit, an dian lustigen Späh, un hei wor so fro un meinte, en guud Wiark iis doch biatter ase en Löset. Do krop Franz ut sinem Verstiak, et wor so düster, dat her sinen Fründ nit kannte. Etz fir oppen, ffüh löpet hei weg, dachte hei un reip: Hu, hu, wu, wu!" un sprung diam aremen Dierik op den Rüggen. Dei woerte ut sinen schönen Gedanken opge'chrecket. Dat iis bei richtige Wiarwulf! O Guad, verschuane miik! 2ik well nü wier spotten!" Un hei leip, dei Dodesangest drew en, un unhemelik op sinem Rüggen hülte dat Gespenst: Hu, wu!" so langgeluan ase van em smachterigen Wulf odder em mondsüchtigen Rüen, un dat gung em düür Mark un Ben. Dei Knei sluattertent ramme, un hei stuulperte op diam Huppeligen Wia üüwwer en Sten. Dei Rllter schot in em Buan düür de Luft un feil oppen Kopp, Un so laggtent se beie do. Ower swind wor Dierik wier op den Venen, dei andere blew bedutzelt lien. Do kom diam Iiager Fritz sin Hund, dei amme leiwesten alleene jaets, will dat sin Häre so slecht schot un luter sine Hasen in Olepe koffte. Dei besnupperte et Fränztien un leckste iamme düür et Gesichte. Dodüür woerte hei wier wackerig un fret. Ower et Hiarte stung em stille, hei heil den Om an un meinte, dei Döwel wüll em den Hals afbiten. Ower dei kratzete en ickes noch en parmol miit siner heten, harten, ruggen Tunge üüwwer Oren, Nase un Ogen, steit en miit siner Snute an den Kopp un gofftem dann noch en sapig Kühtien un gung weg. O, dei Döwel hat diik geküsset", stüante hei, etz hörrs du iamme." Dei drei Undüchte hänt siik gebiattert. Jakobus goffte der armen Wiitfraue en Daler, Dierik gloffte an den Wiarwulf un Franz an den Döwel, un dat wor en guudden Anfang: mannigereen küünt est üüwwer den Döwel tau sinem Hiarguad. Dei Wiarwulf. Mündlich. Andere Werwolfssagen bei Grimm, a. a. O., Nr. 214, 216; Kahn, II, 8 69; vgl. H. Paul, a. a. O., I, < ff. verantwortlicher Redakteur: Norbert Scheele, Rublinghausen bei Dlpe. Zahlungen an den heimatverein Dlpe e. v. p. Sdf. K. Köln 1,1,0562. Dr. A. IX/X Nachdruck auch auszugsweise verboten. Druck v. Gottfried Marx, Dlpe.

118 Heimatblätter 11. Jatjrg. (lieft li u. 12.) Nov. Dez. idzì Der Oedmger bof zu TMenhunüem. Don Aug. Liese, Köln-Bayental. In den Heimatblättern S. 56 f. f. hat Herr Albert Homberg, Witten überzeugend dargelegt, datz das Nunnengut" zu Altenhundem nicht im Besitze des adeligen Damenstiftes zu Herford gewesen ist. Weil nun das Kanonikerstift zu Meschede bis zu Anfang des 13. Jahrhunderts ein Frauenkloster war und ihm aus Altenhundem von dem Volmeke" Gut 6 Denare entrichtet werden mutzte, lag es nahe, auch das Nunnengut" als Besitz des genannten Stiftes anzunehmen, um so mehr, als auch aus anderen Orten der näheren Umgebung Abgaben nach Meschede zu liefern waren. Ein adeliges Damenstift war aber auch däs Kloster auf dem Berge zu Oedingen. Kaiser Otto III. bestätigte auf Bitten seiner Verwandten Eerberge, Gemahlin Hermann I., Graf in Westfalen, die Stiftung des Klosters Oedingen am 21. Mai des Jahres 1000, mit dem Bemerken, datz solche von der Gräfin Eerberge geschehen, datz das Kloster im Gau Locdorp gelegen, im Comitat sin der Grafschaft) ihres Sohnes und Erben Hermann II. von Westfalen, mit dessen Rat und Zustimmung gebaut, seinem kaiserlichen Schutze übergeben und von ihm mit den Privilegien der Klöster Essen und Quedlinburg begnadet sei. Z. Ueber den Besitz des Klosters Oedingen sind wir wenig unterrichtet. Auher dem Haupthof zu Gevern bei Balve, um Küntrop bis Neuenrade gelegen, besatz das Kloster auch einen Hof zu Altenhundem. Weiterer Besitz wird sich noch feststellen lassen. Meine Aufzeichnungen aus dem gräflich v. Fürstenbergschen Hausarchiv 2 ) zu Herdringen über das Gut zu Altenhundem seien hier kurz mitgeteilt: Kundt vnd zue wissen sein Jedermenniglichen den dieser Brief fürkombt, denselben sehen oder hören lesen. Als das vorlengst zerstörte Clo st er Oedingen vnd andern einen Hoff zu Alden-Hundemen gehabt, Und der Hochwürdig fürst vnnd Herr, Herr Gebhardt 3 ), Erwölter zu Ertzbischouen zu Lösten vnd Lhurfürst, Hertzog in Westualen vnd Engem, mein Gnädiger Herr, denselben Hoff vnder andern bei die Schulen zu Werst gnedigst gelegt vnd verweiset. Unnd aber Ire Churfl. D(urchlaucht) berichtet wurden, das die Jarlichen geselle vnd Steurhen detzelbigen Oedmger Hoffs zu Alden Hundemen, fast geringschetzig; Und dan der Edel vnnd Ernuest Caspar v. h Seibertz, Urkundenbuch I. Nr. 18. s ) Rep. III, Fach 6, Nr. 6, 1-2. s ) Truchseß von Waldburg, derselbe, der wenige Jahre nachher vom Glauben abfiel.

119 i 14 dürften6erg, Drost zu Bilstein, sich erpotten, für solchen Hoff zu behuef der Schull zu Werll dreihundert Reichsthaler zu geben, dauon man Jarlich eine vjiel größere Pension zu erwarten: So hatt daraus hochgedachter, mein gnädigster Herr, heult dato gnedigst bewilliget, das gedachter Oedinger Hoff zu Alden Hundemen für 300 Reichsthaler den Provisoren der Schule zu Werll erblich verkauft werden müge, auch Hiermit erblich veàft sein soll: Dagegen soll vnnd woll er Fürstenberg gegen den 1. Jan(nuar) des nechst künftigen Jars dreihundert Reichsthaler den Provisoren der Schule zu Werll 4 ) vnnd sonderlich das Siegeler- vnnd Fiscal amt, Bürgermeister vnnd statt Werll gewißlich liefern und bezahlen" ufw. Datum den 24 November 1578, Iohan Barthold fertigt das Schriftstück und unterschreibt neben dem Erwählten Gebhardt und Caspar v. Fürstenberg. Die Quittung über 300 Reichsthaler vom haben unterzeichnet Gerhardt Kleinsorgh, Israel Besche Siziliifer, Adam Koch Fiskal, Phillipp Hansch (nomes Arnß) Nicolaus Wemmenez. (?) Durch diese Urkunde ist die Zugehörigkeit des mystischen Nunnengutes" zu Oedingen wohl hinreichend geklärt. Das Kloster Oedingen bestand bis zum Iahre 1533, wo es von Hermann, Erzbischof von Köln, aufgelöst wurde, weil nur noch zwei Nonnen dann waren. Es bestand also noch zu der Zeit, als Johann von Lenhausen im Jahre 1422 an den Stifter einer Bikarie zu Schönholthausen einen Teil des Gutes to Aldenhundeme" genannt das Runnengut" verkaufte und 1426 sich Hermann von Lenhausen verpflichtete, ebenfalls aus seinem Anteil einen Beitrag an den Stifter der Vikarie zu zahlen. Die v. Lenhausen waren wahrscheinlich im Lehenbesitz des Gutes und verkauften ihren Lehensanteil. Welches Gut in Altenhundem nun in Frage kommt, bedarf noch der Aufklärung. Die Herren von Oedingen waren die Vögte des Klosters Oedingen. b) Sie trugen die Haupthöfe Oedingen und Obervalbert unabhängig von dem Stift von dem Grafen von Arnsberg zu Lehen. 6 ) Schon um die Mitte des 14. Iahrhunderts kam die Hälfte dieser Haupthöfe an die Familie v. Rump, die auf Schloß Wenne wohnte. Es erscheinen: Theodoricus de odencge ist Urkunden-Zeuge der Arnsberger Grafen: 1210 mit seinen nicht genannten Söhnen, 1216 Ritter und Vogt des Klosters Oedingen, welches mit seiner Bewilligung Güter an das Kloster Rumbeck vertauscht Hunoldus de 4 ) Im Werter Stadtarchiv liegt vor vom Jahre 1553: Juristische Information, wie die Oedinger Stistrenten an die Schule zu Werl gekommen, zunächst in Bezug auf eine streitig gemachte Wiese. (Mehler, Geschichte der Stadt Werl, S. 198 fg.) 1597 verkauften Caspar Brandts und feine Frau für eine aus den Oedinger Gütern stammende Summe Geldes eine Jahrrente von 6 Tlr. zum besten der neuen Schule. (Ebd. S. 484> 5 ) 1238 ist Gottfried, Graf von Arnsberg, Bogt des Klosters Oedingen hatte der Ritter Thiederich Rump die Vogtei in Besitz 6 ) Zeitschrift für Geschichte etc. Westfalens, Bd. 29, S..110.

120 115 Odenge, Ritter Hunold de Odenge, Burgmann des Gräfes Theodorich von Limburg Nobilis vir Hunoldus de Odinge, Ritter 1341 Qodescal de Odingen. Gegen 1350 trägt Qotscale de Oydincgen die Gerichtsbarkeit und sechs Malter Fruchtzehnten zu Oedingen von Arnsberg zu Lehen und wird 1406 mit seinem Sohn«Hermann damit belehnt. Eottschalk wird auch einmal von Oedinchusen genannt treten die Brüder Johann und Curt von Oedingen auf Curt von Oedingen und Curt sein Sohn verkaufte Hennecke v. O. das Haus Oedingen an N. von Hanrleden. 7 ) 1437 Johann v. Oedingen, HenneKens Sohn, besiegelt die Westfälische Landesoereinigung; er schenkte dem Kloster Grafschaft den Eyckhagens Hof bei Schmallenberg erwirbt der edle Mann Johann v. Hatzfeld, Herr zu Wildenburg, Schönstem und Merter die Hälfte des Gerichts zu Oedingen von Henireke von Oedingen. Johann v. Oedingen, Cordes Sohn, scheint das Geschlecht beschlossen zu haben, denn er verkauft 1454 sein Recht und Lehnware an Erbe und Gut, Aecker und Wiesen in der Eleidorfer Mark dem Abt Rötger v. Schade zu Grafschaft genehmigt sein Sohn Diederich v. O. diesen Verkauf bekunden Johann v. O. ElszeKe myn elike Husfraue, Didrich und Iohan myn Sone", daß sie verkauft haben vnse ghudt bouen deme Clostere Odinghen" so alsge Aleke Hake, Abtissin, der got gnade, dat gekofft hadde", den Jungfrowen des vryggen stichtes Odinghen tho behoff vnde geluchte des Hilgen Sakraments in erer Kerken". Am schenkte Johann v. O. seinem Sohne Johann, Mönch im Kloster Grafschaft seine Lehnware uitb Herrlichkeit am Zehnten zu Oberrarbach und an dem Hofe Hennekens von Vogelheim zu Arpe dem Kloster Grafschaft. Schließlich schenkte er am mit Willen seines Sohnes, des gedachten Herrn Johanns, all myn Guydt vnnd vnderlike Erbe, dat alsus lange myn ys gewest vnd vor myn eygem Guydt vnder gehabt" mit Namen dat Guydt to Oedingen vp dem Frythof" zu zwei ewiger Memorien für sich und sein ganzes Geschlecht dem Kloster Grafschaft. Johann war 80 Jahre alt, sein Frau Elisabeth ist tot. 8 ) 7 ) von Steinen, Westfälische Geschichte, Nr. 1565, S ) Vgl. Fahne, Westfälische Geschlechter u. Seibertz, Urkundenbücher, Landesund Rechtsgeschichte. Von der Heimat gehn die Wege Weit ins deutsche Vaterland, Von der Heimat geh'n die Ströme Bis an ihren fernsten Strand. Von den Dörfern, von den Feldern Rauscht ein Meer von Kraft hinaus. Und ein breiter Segen fließet Selbst noch aus dem letzen Haus. Segen der fteimat. n der letzten Scholle blühet lein das große Vaterland. Um die Letzten in der Ferne Schlingt sich noch das gleiche Band. Von der Heimat kommt der Morgen, Von der Heimat kommt das Glück, Von der Heimat geht das Leben, Hell ins Vaterland zurück. Peter Baier

121 Ü6 Schatzung üer Suter rumenhunücm im Jahre i?0z. Von Auguste Liese, Köln-Bayenthal. Dietz ist die Schatzung der jeden Guth Taxirt wie folgt?) Rtr. Sch. D Hoberg Fischer Biekman Häßeken Röllecken Weber Drudeken Doeß 783 Cordeß Schneiderß 106 Honigß Camen Gersthagen Kramer Hose Mette Bolmicken 203 Soemer 85 Bloynck Lingenhosf Tötter 5 27 Jobst König gibt Haus Aufer Linden 1 Tilmanß 29 enger Möller Arendtz Wirth Agathen 1 Kleintrin Güter zu Altenhundem und ist eines sambt Hausschatz vor sein Rtr. Sch. D Vangekauft l 1 /* Sa. 40Rtr. 19Sch. 5D. sind 40 Rtlr. 18 Sch. der eine Sch. 5 fenige ist für den Ausnehmer. *) Herdr. Arch. Akten, O, Nr. 58. Anmerkung. Die Fußtaxe scheint ein älteres Register zu sein. Es sind 2 Güter oder Häuser mehr angegeben. Nach der Gutstaxe stimmen die Abgaben wie vorstehend. D. V.

122 117 Crauimgen in der Pfarrei Olpe 1673 UNd 1671 (Fortsetzung aus Nr. 5 und 6.) Leinhardt Heilen, e. S. v. f Peter H.-Reringhausen, mit Clara R o - senthal, e. T. v. Iohan R.-Lütringhausen. Z. Leinhard Hille und und Dorst (?) Schmidt. Petrus Gastrig, e. S. v. Peter G. Pannenschmid, im Wiggerhol, mit Margareta Kempers, e. T. v. ch Friedrich K. Z. Vater und Joannes Kempers. Dirich Bröcher, e.. t>. f Ioannis B. vom Hammer, mit Anna Gastrig, e. T. v. ch tzansonis G.-Thieringhausen. Z. Henrich Bröcher und Henrich Winruth. Petrus Koch, e.. d. f Hansonis K. mit Angela Stöckers, T. o. ch Ioannis St. Z. Henrich Zeppenfeld! und Peter Stücker. S. Quinquagestma Joannes Lütticke, zu Kirchesohl mit Greita Hupe rtz, Ww. des Ioannis Nolte, in Crlebicke (-Eltge). Z. Henrich Ronnewinkel u. Ioannis Hupertz. Kreuzerfindung (3. 5.) Henricus Mertens, öffentlicher Notar, Bürger und Cämmerer in Olpe, mit Anna Maria Liese, e. T. v. Peter L. Z. Peter Zeppenseldt, Consul, u. der Vater der Braut. 4. W. n. 6. S. n. Ostern Daniel H ö n i g aus Benolpe mit Margareta Dürig e. T. v. Gerard (?) D., ehem. Organist in Olpe. Z. Daniel Dürig u. Hans Koppelmann. 5. W. n. 6. S n. Ostern Dietrich Himper, Bürger zu Olpe, Witwer Elsa Bormacher, mit Elsa Flacke, e. T. v. f Friedrich Fl.-Welschenennest. Z. Wilhelm Hardenack, Hans Oerkus. 1. S. n. Dreif. Hans Wilhelm Fischer von Münster, mit Margareta R ö ch e r s-n.kleusheim. Z. Tonies Hebberig u. Joannes Röchers. 3. W. n. 6. S. n. Dreif. Joannes Meiworm, e. S. v. Cyriakus M. von der Neger, mit Margareta Gastrig, e. T. V. Hansonis G. ch in Thieringhausen. Z. Gerhard Bontzel und Vater des Bräutigams. 5. W. n. 7. S. n. Dreif. Friedericus Engelhard, e. S. v. ch Consul Henrich C.-Olpe, mit Catharina Ludewigs, e. T. o. Adam L. Z. Wilhelm Engelhard und Vater. Sa. v. 11. S. n. Dreif. Peter Meiworm, Bürger v. Olpe, mit Catharina Brunfchnider, Ww. Iois Stücker. Z. Iois Meiworm und Henrich Harensmacher. 12. S. n. Dreif. Joannes Nohber, e. S. v. ch Herman N., mit Maria Bröcher, e. T. v. ch Johann B. Z. Johann Kobbigkus und Iohan Wilhelm Smidt. 13. S. n. Dreif. Joannes Stahl, S. v. Peter St.-Dahl, mit Marga-

123 118 retha Ohm, T. v. Heineman O. ff-thieringhausen. Z. Dater und Contzen Ohm. 3. W. n n. Dreif. Joannes Schulte, e. S v. Melchior Sch- Rhonard, mit Clara Wiesemann, e. T. v. + Peter W. Z. Dater Melchior, und Contze Ohm.. 3. W. n n. Dreif. Iohan D identz, e. S. v. f Joannes 33. Saßmicke, mit Eva Sever, e. T. v. Peter S. Z. Baltos Sleidorn und Dater. 5. W. n. 2«). S. n. Dreif. (?) Johann Wilhelm Hille, e. S. v. Hermann H.-Lütringhausen, mit Anna Maria Ohm, e. T. v Henrich O.- Reringhausen. Z. beide Däter Joannes Holterhoff, Bürger zu Olpe, mit Elisabeth Harde ko p, e. T. o. ff Joannes H. Z. Hermann Holterhoff und Hubert Zeppenfeld, Bürger zu Olpe Februar Erdman Godlieb Reinisch, S. vom Sekretär Bernard.. mit Maria Fischerin von Hanaw. Z. Joannes Gommerspach und Iohan Peter Adam, Bürger in Olpe. Christian Köppelmahn, mit Clara S ch r a m-altenkleusheim, e. T. v. Jost Sch n. 4. S. n. Ostern Joannes K l e i n e-rüblinghausen mit 3lnna Beule-Rüblinghausen. Z. Stoffel Beule und Johann Limpe. Digil v. Christi Himmelfahrt Joannes Köbbigutz, Bürger zu Olpe mit Catharina Köster, e. T. v. Henricus K.-Schmallenberg. Z. Ioannes Köbbighutz, Bruder, und Hans Wilhelm Smidt. 3. S. n. Dreif. Joannes G i p p e r i ch-thieringhausen, e. S. o. Iois G. mit Clara Meiworm, e. T. o. Peter auf dem Riederstenhammer. Z. Heinrich Gipperich und Dater. 2. S. n. 3. S. n. Dreif. Iost Deltman, e. S. v. Iohan 33.-R.Kleusheim, mit Maria Liebefchördt (?), T. v. ff Joannes..-Thieringhausen. Z. Vater und Jost Kleine <?). 2. W. n. 3. S. n. Dreif. Peter Gummerspach, S. o. Bürger Io> annes G-Olpe, mit Anna RewWerth, e. T. v. Joannes R. Z. Wilhelm Gummerspach und Ciriacus Iserloh (?) 4. W. n. 5. S. n. Dreif. Henricus Demni (?), e S. v. Cristofel D., mit Anna K e i s e r s, Ww. Iohan Wilhelm Zeppenfeld. Z. Hupert Iegers und Johann Bontzel.

124 119 Qronica Sdtmiatlenbergenfis. Don Frenn Wieth off, Schmallenberg. Fortsetzung aus Nr. 9 und Einsetzung des neuen Pastors Höcker. 2m September wurde der Stadt kundgethan, das; der neue von Königlicher Regierung bestimter Herr Pastor Höcker über Grafschaft käme und den 5ten vom Dechanten eingesetzt werden sölte. Die Schulkinder nebst dem Lehrer und mehrern gingen ihm bis an die Eiche in der Grafschaft stehend mit einer Fahne entgegen und höchsten denselben alda ab. Unterdessen hatten sich mehrere Iüngelinge und Bürger mit allerhand Schießgewehrn versehen. Auf dem Werde bei der Kapellen waren verschiedene Böller aufgepflanzt, weil man von daher die Eiche als Gränze der städtischen Feldfluren wahrnehmen konte. Sobald nun Herr Pastor bei die Eiche kam, wurden die Böller abgefeuret, nun versammelten sich die Iüngelinge mit geladenen Gewehren auf die Stadtmauer. Bürger. Iung und alt. hatten bei der Walkemühle sich in Reihen und Glieder gesielt. Sobald man nun den Pastor erblickte, gaben die Iüngelinge auf der Mauren die Salven aus ihren Gewehren, so d atz man glauben sölte, die Stadt würde vom Feinde eingenommen. Als nun derr Herr Pastor mit dem Dechanten begleitet von den Kinderen und Bürgeren in die Stadt käme, wurde derselbe gerade in die Kirche geführet mit mehren sich versammelten Geistlichen. Er wurde mit den Pristerlichen Kleideren, außer der Albe nicht, angethan. 2ez träte er mit dem Dechanten vors Hohe Altar und legte den Eyd und Glaubensbekäntniß ab. Nach abgelegtem Eyde wurde er in den Beichtstuhl und auf die Kanzel geführet und nähme davon Besitz. Nach diesen Feierlichkeiten wurde er femer mit der Albe angethan und nun wurde ein Hohes Leviten-Amt vom Pastoren gehalten de spintu chncto. Nach gehaltenem Hohen Amte wurde Herr Pastor nach dem Pastorat Hause geführet. So wie er auf den Kirchhof kam. waren vier Iungferen mit weißen Kleideren angethan. wünschten ihm mit einigen Deutschen Versen Glück, stachen ihm ein Sinnbild, worauf der heilige Nähme Iesus, Maria, Joseph gestickt war, vor die Brust: nachher waren einige Iüngelinge, die ihm gleichfalß im grünen Bogen mit Versen glückwünschten. Der Zug ging nach der Pastorath mit Musick begleitet. Der Schultheiß Störmann und Stadtsschreiber Dham standen in der Haußthür, empfingen ihn namens der gantzen Bürgerschaft und präsentirten ihm den Schlüssel zum Pastorathause, worauf man von allen Seiten der Straßen das Lebe wohl. Lebe hoch hörte, und das Schießen dauerte ununterbrochen fort. Es wurde von verschiedenen Brandweinen, Britzlen, Zucker, Kuchen zum Frühstück gegeben. Mittags wurde ein herrliches Tractament angerichtet, worzu nebst allen Geistlichen der Herr Schultheiß, Stadts-

125 120 Secretär. die Gemeinde Räthe, der Medicin-Doctor Dham und Apotheker Horschler geladen waren. Während dem Essen wurde Musick gemacht. Die sämtliche waren so lustig, daß sie endlich tanzten. Die vier Iungferen, welche die Gratulation gemacht hatten, wurden geladen, so wie der Fänrich, auch mehr andere. Ihnen wurden die Mandelen und andere Torten vorgesetzt, worauf dann Caffee präsentirt wurde. Endlich gegen 4 Uhr Nachmittags wurde Abschied genommen und das Lebewohl wurde wiederhohlt. Doch dauerte die Canonade noch zimlich fort. Bildung der Schützen-Compagnie und Errichtung der Vogel st ange. Da an allen Orten des Herzogthum Westphalens Schützen-Compagnien errichtet und nach dem Vogel geschossen wurde, so machte der Herr Doctor Dham auch hiezu die grösten Anstalten. In der Geschwindigkeit hatte sich eine Compagnie von 60.Mann gebildet. Der Doctor Dham, der bereits die Anstalten zu Errichtung der Vogelstange getroffen und selbe bauen latzen, lieh nun dieselbe errichten. Es wurde nun zur Wahl eines Hauptmanns, eines Fänrichs, eines Schenken und eines # Rechners geschritten. Alles auf dem Platze, wo die Vogelstange im sogenanten Schlingen erreichtet wurde. Vogelschießen am 8. September. Der 6te September wurde bestimt zum Vogelschießen. Die Compagnie wurde durch Trommelschlag am 8ten nach des Herrn Capitains Baltzer, gen. Cruse berufen. Gegen zwei Uhr zogen die Compagnig unter Türckischer Musick abweckselnd mit dem Trommelschlag aus in bester Ordnung. Alles strömte zusammen, diesen Zug zu sehen, die Musick zu hören. Die benachbahrte von den Dorfschaften waren herbergekommen. Die Menschen wogten sich in der Mittelstraße bis in den Schlingen zur Vogelstangen. Ietz began das Schießen und der Herr Amtsarz Doctor Dhamm schoß den Vogel nach Verlaus von zwei Stunden hemnter und war König. Dessen Bruder der Musicus Frans Dham schoß den Geck herunter. Nach geendigtem Schießen ging die Compagnie in schönster Ordnung unter Türckischer Musick wieder in die Stadt. Der König und die Königin mit der Compagnie zum Hauptmann gebracht. Es wurde bis in dis späte Nacht getanzet. Des anderen Tages Morgens gegen 9 Uhr ging die Compagnie mit Musick wieder zur Vogelstangen, ließ solche nieder und name die oberen Eisen Stange ab. Nachdem nun die untere Stange mit einem grünen Strauße wieder aufgerichtet und befestiget war, so wurde nicht nur Musick gemacht, sonderen es wurde ein halb Ohm Bier herbei gehohlet, getrunken und auf des Herrn Pastors Kampfe ober der Vogel Ruthe gelegen getanzet. Gegen Mittag zöge die Compagnie unter Musick in die Stadt, und durch die Stadt wurde gespielet und endlich wieder zum Hauptmann geführet. Die ganze Compagnie wurde gegen zwei Uhr wieder eingeladen und wieder bis gegen späten Abend

126 121 fortgetanzet. Jeder Schützenbruder zahlte im Voraus Ein Rthlr, Berli.ler Lourrant, an den Rechner Böller, welcher darüber Rechnung ablegen muh. x ) Die Klassen st euer betr. Auf allerhöchsten Befehl wäre im August alle lebendige Seelen bis 14 Iahr und über 14 Jahr ausgeschrieben, in eine gedruckte Tabelle eingetragen, worin 6 Klassen formirt. Der Landrath Pilgrim käme am 4ten August nach Schmallenberg: alle Schultheihe des Amts und die Ortsvorstände musten erscheinen. Ieh wurde die Classification vorgenommen. Es war sehr merckwürdig, daß diejenige, welche ein Pferd oder Ochsen hatten, in die ziemliche Klasse nemlich in die 4te gesezt wurden; worin auch die reichsten Bauren oder Bürger zu stehen kamen. Ein Kuhmädgen, was den Sommer über die Kühe huthete und kaum 2 Rthlr. verdinte, wurde mit einer vollen Magd, die 8 bis 9 Rthlr., mit einem Knecht, der 20 bis 30 Rthlr. zu Lohn erhilt, in gleiche Classe gesetzt und muste monatlich 1 Groschen bezahlen. Auch die arme Menschen, welche um Gottes Willen den Unterhalt von den Verwandten erhilten, musten monatlich 1 Groschen unter dem Vorwände zahlen: weil sie nicht aus der Armencasse den Unterhalt empfingen. September 5. Jetz muste alle Monat voraus bezahlt werden: wer aber in den ersten, zweiten und 3ten Klasse standen, musten vom Monat Juli an bezahlen. November 5. Der Herr Landrath Pilgrim zu Meschede lieh die Schultheihe des Amts Fredeburg durch ein Circular zusammen nach Fredeburg kommen, um die Classensteuer für das Jahr 1821 aufs neue zu regulieren und festzusehen. Die mehrsten, welche vorhin in der 5ten Classe standen, wurden zur 4ten gesetzet und musten monatlich 8 Groschen zahlen, sie mogten vermögend seyn oder nicht. Obwohl ihnen die Reclamation frei gelasen wurde und obwohl mehrere eingelegt wurden, so mutzten dieselbe doch zahlen. (Fortsetzung folgt.) ') Die Schützenchronik, 1820 beginnend, ist noch vorhanden. SootKoretu Dat ts bet Sootkorens Wiag, Dat no det Riipstns riker, goldner Tiit Wier raffer fällt dai volle, ripe Keren Un Wuartelen schloon mut in de schwöre Ere. Doch dann, verdungen met der Ere Kraft, Sieck Bahne brieket tau diem Hiemmelslecht. Un dann, je mey et nu in Wert rin geyt, Wier losgelöset von der Ere sterst. R. Theile.

127 122 ftausmftìļmften in ßenolpe, Meìfchenenneft, Kahrbach, Kruberg. Gesammelt von Norbert Scheele, Rüblinghausen. Schluß aus Nr. 9 und 10. Nr. 2, Besitzer Johann Löcker. Die reichen Verzierungen (Sonnenrosen und gedrehten Ecksäulchen) schön ausgezogen. Im Giebel L. M.B Am Hauptbalken: DIES HAVS STEHET IM NAMEN QOTTES, ABER HAVS VND QVTER ERBET MAN VON DEN ELTEREN, ABER E. TVQENTSAMES WEIB KOMPT EIGENTLICH VON DEM HERRN. Über der Haustür zu beiden Seiten eines reich mit Blumen umgebenen Herzens: ANNO 1777 DISES HAVS IST ER * BA VET * 0 V RCH VALENTIN MEES D * 23 * IVNI VND ANA MARIA RICHEM EH LEVT Nr. 4, des Ioh. Kraume gt. Schmies, mit schönen Verzierungen: S. AGATHA dich ehre im Himmelspark (?) NOMINI (Nemini?) NISI NOMINI IESVS. S. AGATA ORA PR. NOB. (Deutsch: Kein Name außer dem Namen Jesu. Hl. Agatha bitte für uns.) Am Hauptbalken deutsche und lateinische Buchstaben gemischt, verschnörkelt: Du sollst Gott deinen Herrn und Gott liben aus gantzem deinem Hertzen aus gantzer deiner Seelen und aus allen Kräfften. Dieses sol schweben vor deinen Augen und Gott s. es schreiben an die oberste Schwellen. Über der schönen großen Haustür: DIS HAVS IST ERBAVET WORDEN DVRCH PETER SCHMIES ANNO 1777 VND ANNA MARIA t HL LEN EHLEVT D 6. IVLI Nr. 6, Heinrich Reich get. Neuhaus früher Nolte. Im kreuzförmigen Balken des Giebels: GEBÄHT 1777 Am mittleren Giebelbalken: DIEsES HAVS STEHET IN GOTTES HAND GOT BEWAHRE ES PVR FEVR VND BRAND. Am Hauptbalken: S. PRANCISCVs XAVERIVS VOR DONNER VND BLIZ, S. AGA- TA VOR PEVR VND HIZ O HER, DIE IN DEINEM HAVS WOH- NEN VND WERDEN DICH LOBEN AM(EN) Welschenennest Nr 64, des Heinrich Weißkirch, gt. Kalbes, Schwartzes: Am Hauptquerbalken: ANNO DOMINI MDCCLXXXVIIII (1789) den 23ten July hat Michael Volmer genant Kalbes und Maria Catarina Keifer genannt Kalb, Ehleut, haben dies Haus erbauen lasen.

128 123 N r. 9 8, Easthof Schröder, gt. Peterkes, am Hauptquerbalken: schön weiß ausgezogen: Anno Domini 1696 a. 10. Juni hat Friderich Vetter Kesges und Anna Catalina Peterkes hat baut dises Haus gebauet. Dieses Haus stehet in Gottes Hand. Gott behüte es für Feuer und Brand und die. h. Agatha feie ein Fürsprecher dieses Haus. (Bemerkenswert ist, daß einzelne Hakenkreuze inmitten des Textes stehen). Nr. 9 9, des Ernst Limper Falken, früher Henrichs. Heber der urspr. großen Haustür, die der alten Landstraße zugewandt ist: Anno 1763 den 2. April hat Iodocus und Anna Maria Henriches Dinner Gottes Frome hl. Gott hat durch seinen Segen dieses Haus Baut Jesus ist der Braetigam Agatha die Himmelsbraut. Diese ist olles Anoertraut. I. M. I. Diese drei sollen seyn unser Sch Utz und Patron Die wollen " Am Anbau des Hauses, in deutschen Buchstaben: Angebauet im Iahr Christi 1803 den 30t«n Mai auf Posten der Ehleute Henrikus Limper und Elisabeth Fönkel durch Zuthuung Zimmermeister Schrup, Maurermeister Rump, Schreinermeister Hesse. Der Herr bewahre dieses Haus und die Gemeinheit vor allem Uebel. Amen. N r. 17, des Heinrich Büdenbender, gt. Fünkel, in Höhe des Dachaufsatzes: Hennericus Fünckel bin ich genannt, welcher ist eines ledigen Stands. Ich habe dieses Haus erbauet durch Gottes Hand, wie es meinen Guttäthern ist wolbekannt. S. Agatha durch... erbaut Anno 1776 d. 10. Juli. (Die vielen Inschriften der Tenne gingen beim Umbau verloren.) Nr. 16, des August Limper (Limper-Berens), über der Haustür: Anno den.... (weiter überkleidet). Am Hause der Erben Kaufmann, früher Tilkes; am Balken in gl. Höhe des Dachaufsatzes: Anno 1789 den 1. Ianuari ist dieses Haus durch das Feuer zernichtet und den.. May mit Gottes Hult wieder aufgerichtet durch Johannes Kaufmann genand Tilkes und Anna Maria Tilkes Ehleut. Ich stehe unter dem Schutz I. M. I. und d. h. Agatha. Rahrbach Nr des Ioh. Cordes, in der Höhe des Dachaufsatzes: Wan der Herr das Haus nicht bauet, so arbeiten vergebetz, die daran bauen. Dieser... also zu versehen ohn Gottes Segen und Hülff ist alle menschliche Sorg vergebens. Kruberg Nr. 6, des Jos. Schnütgen gt. Elsen, am Hauptquerbalken, arg verwittert: Im Namen der hl. Dreifaltigkeit. Dis ist auf.. Nr. 13, des Ios. Klein Berens, am Balken über dem Erdgeschoß. doppelreihig, teils arg verwittert, teils überkleidet: Bon Noch in Armuth nicht von Bracht und stolz ist hir ein Haus erbauet aufs Erben Kömio (?)... und der heiligen Agatha... Brand... und vor Unglück.. dis Haus dem Allerhöchsten...

129 124 KopMatzreMcr von nîederftenpammer, Sdwep* penohl, wcikmm, Sondern und Dotzwaìd Aus dem Landst.-Archiv Arnsberg mitgeteilt von Nord. Scheele, Rüblinghausen. Auf dem Niedristen Hammer Wittibe Trina Meywurmbs 1 Rthr., 19 Gr. 2 Enchelger so schmide Knecht feint 2 Rthr., noch 1 Enchelg so Hirt 4 Er., noch 1 Knecht 18 Gr., noch eine Magdt 4 Gr. noch eine Tochter 9 Gr. Peter Kühr 1 Rthr. 9 Gr., seine Frau 22 Gr. 9 Pfg., eine Magdt 4 Er., ein Lehrjung dienet für die Kost 4 Gr., ein Bruder ledig Beysitzer 1 Rthr. Peter Meywurmb Wittiber 1 Rthr., sein Sohn oerheyrathet Beysitzer 1 Rthr., dessen Frau 18 Gr., noch zwen ledige Söhne 24 Gr., Johann Sunderman der Hirt bekämt zu Lohn 2>/s Rthr., 4 Er. Hof Schneppenohl Philip Meywurmb 2 Rthr., sein«frau 1 Rthr., 1 Schmiedeknecht 1 Rthr., 1 Dienstmedtgen dienet für Kuhhirt 4 Gr., Johannes Vlhof taub und nur Hautmächtig (?) 9 Gr. Weukenohl Rütger Veltman 2 Rthr., seine Frau 1 Rthr., sein Eythumb Iohan Wilhelm, Beysitzer, 1 Rthr., dessen Frau 18 Er., 2 Söhne so kaum über 12 Jahre 18 Er., 1 Tochter 6 Gr. Wilhelm Hitze 18 Groschen, seine Frau 9 Gr. Sündern Peter Sunderman 2 Rthr., seine Frau 1 Rthr., 2 Söhne 1 Rthr. 21 Er., eine Tochter 12 Er., Johannes Sunderman 1 Rthr. seine Frau 18 Gr. Wittibe Iohan Brocken 9 Er., zwey Söhne 12 Gr.» klein Dienstmedtgen 2 Er., Ena eine armbe Person für eine Dienstmagdt 4 Er. Hohwaldt Jacob Hespert 18 Gr., seine Frau 9 Er., dessen Sohn Beysitzer 1 Rthr. seine Frau 16 Er. Johannes Zeppenfeld! Kolter 1 Rthr., seine Frau 18 Gr., seine Mutter 9 Gr., sein Bruder 19 Gr., der andere krank 9 Er. Herman Sunderman 2 Rthr., seine Frau 1 Rthr. Jacob Sunderman 1 Rthr., seine Frau 18 Gr., sein Sohn 12 Er., sein Knecht 18 Gr., sein Lehrjung 4 Gr., seine Magdt 4 Er., einhirt verdienet 2 Rthr. 4 Er.

130 125 roas îft ein vaarham) In meiner Jugend, in den siebenziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, konnte man oft das Wort Haarhans" hören. Kam der Vater von Olpe und brachte er von ( Dößkes") Gastreich einen Semmel mit, dann legte er ihn wohl auf den Tisch, indem er zur Mutter sprach: Do brenge ik die en gudden Haarhans met." Wie kommt der Semmel zu der Bezeichnung Haarhans? Ich möchte annehmen, daß wir in diesem alten Worte, das wohl heutzutage fast kaum mehr existiert, ein Gegenstück zu dem Worte Mukhans haben. Das Wort Mukhans besteht ja bekanntlich aus Muk-Getreide Hansenhandeln, verkaufen. Ein Mukhans war ein Mann, der mit Getreide, Roggen handelte und von der Haar (Soester-Börde) in das Olper Land brachte. In ähnlicher Weise, wie Mukhans, scheint auch das Wort Haarhans" erklärt werden zu können. Da der Semmel aus reinem Roggenmehl hergestellt wird, so mochte er in früheren Zeiten im Olper, wo die Leute" um einen Ausspruch aus Dreizehnlinden" zu gebrauchen, von schwarzem Brot sich nährten", etwas ziemlich Unbekanntes fein. Semmel, die ins Olper sich verirrten, mochten wohl von den Mukhänsern dorthin eingeführt, wenigstens aus dem Getreide gebacken sein, das von der Haar stammte. Ein Haarhans war wohl ursprünglich ein Hansemann, ein Händler von der Haar, der unter anderm auch Semmel verkaufte oder Getreide, Roggen, aus welchem der Semmel gebacken wurde. Später übertrug man wohl das Wort Haarhans von der Person auf die Sache, mit welcher die Person handelte oder die sie verkaufte. Man nannte den Semmel, mit dem der Mann von der Haar, oder der Haarhans handelte, selbst einen Haarhans. Sollte vielleicht ein anderer eine bessere Erklärung für das alte, jetzt fast aus der Sprache verschwundene Wort kennen, so würde es mir angenehm sein, wenn sie vieleicht in einer der nächsten Nummern der Heimatblätter gegeben würde. Auch würde ich dankbar dafür sein, wenn ein älterer Leser der Heimatblätter mir bestätigen könnte, daß auch er das Wort in früheren Zeiten gehört habe. Hundt, Pfarrer, Cobbenrode, geb. in Eichhagen bei Rhode. werbet Mr die Heimatblätter l verantwortlicher Redakteur: Norbert Scheele, Rüblingbausen bei Dlpe. Zahlungen an den heimatverein Dlpe e. v. p. Sch. H. Köln UO 562. Dr. A. XI/XII 93V. Nachdruck auch auszugsweise verboten Druck v. Gottfried Marx, Dlpe.

131 126 JnöaltsDerzeidtJnis des 11. Jahrganges (1934.) der Heimatblätter für das kurkölnische Sauerland. Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. (Die Ziffern bezeichnen die Seitenzahl.) Heimat-, Familien- und Volkskundliches. Dr. Große-Dreffelhaus, Pastor, Halver: Die Anfänge der evangelischen Gemeinde Olpe (mit Bild der eogl. Kirche zu Olpe). 97 Hirschmann, Domkapitular und Geistl. Rat, Paderborn: Sauerländische Familiennamen. 81 Hundt, Pfarrer, Cobbenrode: Was ist ein Haarhans? 125 Hömberg Albert, Witten: Die Herforder Güter im Sauerlande l, 33, 53, Die erste Erwähnung von Bilstein. 86, Schatzregister von Rüblinghausen Liese Auguste, Köln-Bapental: Nachrichten über Hexenverfolgungen und Hinrichtungen zu Drolshagen und Olpe in den Jahren 1652 und *), Bewohner des Hauses Waldenburg (1648), des Hauses Bilstein (1663). 45, Steuerpflichtige Einwohner zu Drolshagen (1685). 83, Schatzpflichtige Einwohner zu Oberkirchen im Jahre , Die Insassen des Klosters Grafschaft , Der Ödinger Hof zu Altenhundem. 113, Schatzung der Güter zu Altenhundem Oberheitmann Theodor: Wer möchte seine Familienchronik vervollständigen? 07 Padberg Joses, Lehrer, Neuß: Feld- und Flurnamen in Finnentrop. 24, Statistisches aus dem ehemaligen Drosteamt Eslohe und Reiste... vor 150 Jahren. 39,?0, 87, Teufelsbeschwörer im Sauerlande (1786). 73 *) Die S. 15 erwähnte Anna Kleine aus Weikenohl bei Rhode ist wie A. Liese nachträglich feststellte nicht hingerichtet worden, weil sie minderjährig war, sondern 30 Tage in Haft gewesen. -

132 127 Pickert, Professor, Attendorn: Die Bewohnerschaft Attendorns in drei Jahrhunderten. 16, 49, 94, 105 Quabeck Paul, Lehrer, Hofolpe: Hausinschriften in Hofolpe. 20 Scheele Norbert, Rüblinghausen: Die letzten Jahre des Kupferbergwerks Rhonard bei Olpe. **) 17, Trauungen in der Pfarrei Olpe in den Jahren , 46, 74, 117, Hausinschriften in Benolpe, Welschenennest, Rahrbach, Kruberg. 46, 52, 108, 122, Aus einem Tagebuch aus Großvaters Zeit. 60, Hudeitreitigkeiten in Iseringhausen. 73, Große Leute unserer Heimat (Abt Ohm, Dr. G. Ohm, P. Wördemann). 85, Was man vor 160 Jahren zu einer Hochzeit brauchte. 104, Kopfschatzregister von Riederstenhammer, Schneppenohl, Weikenohl, Sondern und Hohwald Scheele Karl, Lehrer, Dortmund-Derne: Der Buchweizen und sein Anbau im Kreise Olpe. 62 Dr. Schmidt Eduard, Köln: Die Dorffamilie als Wurzel echten Volkstums. 101 Thielmann Ferd., Vermessungs-Obersekretär, Olpe: Die Flurnamen der Gemarkung Brachtpe. 60 Wiethoff Frenn, Schmallenberg: Kopfschatzregister der Stadt Fredeburg von , Chronica Schmallenbergensis 22, 43, 93, 109, 119, Schatzregister von Rüblinghausen von , Kopfschatzregister von Almert (bei Schmallenberg) und Finnentrop von Gedichte*, Sagen und plattdeutsche Schnurren. *Grünewald Franz, Schreibershos, Der Buere vür me Ieselnladen. 32 Scheele Norb., Rüblinghausen, Tau dreien op Stöcken. 32, Bleck-Kasper. 32 *Theile Regina, Der Schwartdören. 48 **) Ergänzend sei zu S. 102 des 10. Igs. folgendes nachgetragen: In den Jahren wurden viele Kupfererze in die Grafschaft Limburg ausgeführt, wo sie auf dem Kupferhammer in der Nahmer bei (Hohen-)Limburg verarbeitet wurden. Besonders in den Jahren erlebte das Rhonarder Bergwerg eine Zeit wirtschaftlicher Blüte wie nie zuvor. Hermann von Neuenahr und nach seinem am erfolgten Tode sein Neffe Adolf von Neuenahr waren Teilhaber des Bergwerks. Als 1584 der sogen. Kölnische Krieg ausbrach, unter dem die Grafschaft Limburg stark gelitten hat, hörte die Einfuhr des Kupfererzes allmählich auf. (Näherrs bei H. Eff er. Das Kupferbergwerk zu Olpe. Hohenlimburger Heimatblätter, 1. Ig., 1927, <5. 44.)

133 128 *Hoberg Wilh., Münster, Waldenburger Kapelle bei Attendorn 62 * Stachelscheid Karl, Drolshagen, Dei Hauedelunge in Draulzen 77 Travaglini Carl, Die Hexe von Steupingen. 78, 95 *Koch Christine, Erntezeit. 93 Scheele Nord., Rüblinghausen, Der Siarreger. 96 *Koch Christine, Dienst. 100 *Geibel Emanuel, Heimtliebe. 103 Börsch, Prof. Dr., Wiesbaden, Dei Wiarwuls. 111 *Baier Peter, Segen der Heimat. 115 *Theile Regina, Sootkoren. 121 Aussprüche von Görres (1), C. Flaischlen (15), Lindberg (21), Anton Keinen (33), Ģ. Freytag (38), Adolf Hitler (75). Dit un Dat. Aus alten Urkunden (30), aus einem Rhoder Rechenbuche von 1765 (31) Heimatabende, Schutz der Schönheit der heimischen Landschaft (48), etwas von Hütte und Hammer zu Meggen, eine Schuld- und Pfandverschreibung (76), Aus Hübners Lexicon von 1804 (77). Druckfehlerberichtigung Seite 15 Zeile 9 statt: ohne liest: Bergmarl (?).. 59,. 9 67) 67 2 v.u. erhalten,. 75 llv.u. beherscht die Kosten der. Leckmart (b. Oedingen). 66) enthalten, beherrschen. 83 zw. Zeile 9 und 10 zu ergänzen: Ioh. Heinrich Hener und 22.. : Peter Kramer.

134 Familienkunde für das Jungvolk des Kreises Olpe Von Norbert Scheele, Rüblinghausen Von den Eltern und Großeltern Im Jahre 1920 kam mein zweiter Bruder aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück. Er hatte seit seiner Einberufung zum Militär im Dezember 1914 die Heimat nicht wieder gesehen. Während der Zeit war unter den Bewohnern vieles anders geworden. Manches Kind, das mein Bruder noch nicht gesehen hatte, ging schon zur Schule. Als er einen ihn groß ansehenden Jungen fragte: Bis du Driften Joust sin Junge?" bejahte dieser das. Un is dai Junge dem Lehrer?" stimmte das auch. So konnte mein Bruder in den meisten Fällen die Kinder erkennen, weil er deren Eltern kannte. Ich selbst erinnere mich, daß ich häufig von Verwandten betrachtet wurde ob meiner Ähnlichkeit mit Vater und Mutter. Die meisten fanden, daß ich in Mutters Art" einschlage, während andere auch solche mit dem Vater herausfanden. Also Ähnlichkeiten von beiden Seiten. Auch du hast Ähnlichkeit mit Vater und Mutter und sicherlich auch mit deinen Großeltern. Wenn die Eltern große Gestalt und blaue Augen haben, werden die Kinder nicht viel anders aussehen. Merkwürdig ist, daß die Kinder auch in den geistigen Eigenschaften ihren Eltern ähneln. Daraus erseht ihr, daß die Anlagen dazu vererbt werden können. Schwachsinn, aber auch der Drang zur Unwahrheit, zum Stehlen, zur Trunksucht vererbt sich. Mit Recht heißt es deshalb im Volksmunde: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamme" oder: Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen". Ihr seht daraus, welch ein Glück es ist, gute Eltern zu haben. Viele Leute wissen nicht einmal, wie ihre Großeltern hießen, besonders wenn diese früh gestorben sind. Dann muß man sich von alten Leuten Uber Großvater und Großmutter erzählen lassen. Von euren Eltern wißt ihr schon manches aus eigener Erfahrung. Laßt euch weiteres von ihnen erzählen. Schreibt euch alles auf, denn plötzlich könnten sie sterben, und ihr wüßtet nichts aus ihren jungen Jahren. Euer Vater wird euch alles erzählen aus der Zeit, Verlags- und Lehrmittel-Anstalt Ferdinand Kamp, Bochum in Wests.

135 als er noch ein Junge war. Dorf oder Stadt, worin ihr wohnt, sah damals ganz anders aus. Viele Häuser standen noch nicht. Auto und Radio kannte noch niemand. Ein Fahrrad wurde wie ein Wunder angestaunt. Alle Jungen mutzten früher unter die Ziehung". Jeder gesunde wurde Soldat. Der Vater war vielleicht im Kriege in Rußland, Frankreich, Belgien oder gar in Serbien oder Palästina, wurde verwundet, bekam das Eiserne Kreuz". Laßt euch erzählen, bei welcher Truppe (Infanterie, Artillerie) er war, sucht auf der Karte die Gegend auf, in üer er weilte. Er kann euch sagen, wie damals das Geld entwertete, wie die Fabriken still gelegt wurden, wie sich Not und Zwietracht einftellten. Das alles mutzt ihr euch einprägen und aufschreiben für spätere Zeiten. Auch die Mutter wird euch gern erzählen, was sie in ihrer Jugend alles erlebt hat, wo sie zur Schule ging, welche Fächer sie da am liebsten hatte, wie sie zu Hause arbeiten mutzte, wo sie später in Stellung war und wie sie euren Vater kennen lernte. Auch das schreibt euch auf. Wenn ihr noch Großeltern habt, so versäumt ja nicht die Gelegenheit, euch von ihnen erzählen zu lassen: über deren Jugend, Ausbildung, Arbeit, Erfolge. Gerade alte Leute haben für die Erlebnisse ihrer Jugendzeit das beste Gedächtnis. Eure Großeltern wissen vielleicht zu berichten, wie die Ruhr-Siegbahn eröffnet, die Bahnstrecken Finnentrop-Olpe-Rothemllhle-Freudenberg gebaut wurden, vielleicht auch noch von der regen Beförderung heimischer Fabrikerzeugnisse auf der Achse. Habt ihr auf diese Art vieles erfahren, dann schreibt euch alles fein in ein besonderes Büchlein auf. Klebt dazu die Photographien von euren Eltern und Großeltern. Wenn ihr groß seid, könnt ihr das euren Kindern zeigen. Ihr könnt dann auch beobachten, ob sie in ihrem Aussehen und ihren Eigenschaften euch, euren Eltern oder Großeltern ähnlich sind. Eure Kinder werden sich über eure Aufzeichnungen freuen und sicherlich auch weiteres aufschreiben. Das bekommt' dann in späteren Jahren immer mehr Wert. Das Familienbuch wird immer dicker, und am stolzesten kann derjenige sein, wer über seine Ahnen am meisten weiß und notiert hat. Die Adeligen haben schon seit Jahrhunderten Aufzeichnungen über ihre Familien gemacht. Darauf sind sie stolz. Aber auch wir wollen auf unsere Ahnen stolz sein. Wie Otto viele Ahnen kennen lernte. Otto wohnt in Drolshagen. Er mutz als ältester Sohn der siebenköpfigen Familie in Haus, Garten und Feld tüchtig anpacken. Da sind ihm die Augenblicke, in denen ihm der Vater aus früherer Zeit insbesondere von Großvater und Großmutter erzählt, rechte Weihestunden. Otto hat sich manches ausgezeichnet. Sein Vater ist in Drolshagen geboren, dessen Vater aber in Köbbinghausen. In den Herbstferien darf er auf dem dortigen Hofe bei der Kartoffelernte helfen.. Schon am Tage vor der Ernte besichtigt er das Haus. Ihn erfreut die Inschrift am oberen langen Balken: ANNO 1797 DEN 2

136 12. APRIL IST DIESES HAUS ERBAUT DURCH HEINRICH WACKER UND ANGELA GELE EHLEUTH. Er schreibt sich diese auf. Beim Kartoffelnlesen hört er dann, daß dieser Henrich Wacker aus Rhonard stammt. Er sei als Fuhrmann häufig über die alte Landstraße vom Siegerland übers Heck, über Rhonard, Olpe, Rosenthal, Köbbinghausen, Scheda, Meinerzhagen nach Kierspe usw. gefahren. Der Vater von der Angela Gele sei Schmied gewesen. In dessen Haus hat der Henrich Wacker eingeheiratet. Er war später Schultheiß (Vorsteher). Ein Sohn von ihm hat für Napoleon in Spanien kämpfen und 1812 in Toledo sterben müssen. Und als Otto vernahm, daß der Ohm des Hauses noch ein altes Gebetbuch hatte, auf dessen letzten Seiten alle Leute vermerkt waren, die in diesem Hause geboren und gestorben waren, da kannte er nach des Tages Last keine Müdigkeit mehr. Auf sein Bitten holte der Ohm das Buch aus der alten Truhe hervor. Da hieß es nun: Am 14. Mai 1779 habe ich Henrich Wacker, die Angela Regina Gele in Cebbekusen geheiratet. Ihr Vater ist Peter Gele und ihre Mutter Maria Cath. Feldmann". Voll Freude rief Otto: Das sind ja die Eheleute, die am Hauspfosten genannt find und die dieses Haus gebaut haben!" Er las mit großer Begeisterung weiter, wann die Kinder geboren wurden. Es folgte dann eine andere Handschrift, überglücklich, beschloß Otto, am nächsten Sonntag dieses alles abzuschreiben. Er hatte gefunden, daß der Henrich Wacker der Großvater seines Großvaters war, also sein Ur-Ur-Eroßvater. Es brannte in dem Jungen, nun auch festzustellen, aus welchem Hause in Rhonard sein Ahne kam. An einem folgenden Sonntage fand er sich da ein. Am Hause Kleine entzifferte er die Inschrift: ANNO 1800 DEN 10TEN AUGUST IST DIES HAUS AUEGE- RICHTET DURCH JOHANNES WACKER UND ANNA CATHA- RINA HERMES EHELEUT... Diese beiden Leute waren ja nach dem alten Buche bei den Kindern des Henrich Wacker Paten gewesen! Der Johannes Wacker mußte also wohl ein Bruder des Henrich sein. Hier mußte also dessen Geburtshaus gestanden haben. Von seinem Freund Gerhard vernahm Otto, daß auf alten G r a b st e i n e n der Friedhöfe Geburts- und Sterbedaten mancher Vorfahren zu ersehen seien. Der in Drolshagen und Olpe um die Kirche liegende Kirchhof ist schon um 1810 geebnet und der Friedhof an andere Stelle verlegt. Ebenfalls in Wenden und Attendorn. Gerhard hatte auf diesen neueren Friedhöfen manches über feine Familie gefunden. Für Otto gab es da nichts Neues mehr. Als Otto später nach Köbbinghausen kam, weilte da auch ein anderer Onkel von ihm zu Besuch, der in Köln tätig ist. Dieser erwärmte sich an dem Eifer des Jungen und sprach: Schämen muß man sich, daß man sich nicht mehr mit dieser Forschung befaßt hat". Er wußte aber Otto noch Einzelheiten aus Groß- und Urgroßvaters Zeiten zu erzählen. Als er einige Zeit nachdenklich den Kopf in die Hand gestützt hatte, sprang er auf und sagte: Otto, paß mal auf, dieses Haus unserer Ahnen, das alte Buch, die Truhe, das große Bild

137 der Großeltern und andere ehrwürdige Sachen photographiere ich. Die Bilder Uebe ich in ein Ahnenalbum. Von jedem Bilde bekommst du einen Abzug, und so kannst du dir auch eins anlegen und dir die Bilder von deinen Eltern dazu kleben. Eine größere Freude hätte niemand Otto bereiten können! So hatte Otto nun über die Ahnen seines Vaters in kurzer Zeit manches zusammengetragen. Er hatte die Wege gefunden, wie man zu den Ahnen kommt. Deshalb war es ihm nicht mehr so schwer, über die Ahnen seiner Mutter näheres zu erfahren. Sie ist eine geborene Harnischmacher. Dieser Stamm ist in Drolshagen alteingesessen, hat viele Bürgermeister und Stadträte in seinen Reihen. Da machte Otto die Forschung auch große Freude. Zu Weihnachten hatte Onkel Heinrich das Album mit den versprochenen Photos Otto zum Geschenke gemacht. Wer war da glücklicher als dieser! Friedrich durchsucht die Kirchenbücher. So leicht wie Otto hat es nicht jeder mit seinen Forschungen. Mancher kann von Großvater und Großmutter nichts mehr erfahren, da diese schon gestorben sind; vielleicht auch schon der Vater. Da bleibt nichts übrig, als die Kirchenbücher durchzusehen. Allen Pfarrern wurde vom Kurfürsten (Erzbischof) von Köln vor zwei- bis dreihundert Jahren aufgegeben, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse gesondert aufzuzeichnen. Sie legten deshalb die Tauf-, Trau- und Sterbebllcher an. Diese beginnen in Römershagen 1796 (die älteren Bücher wurden beim Brande des Dorfes durch die Franzosen vernichtet), Wenden 1647 und 1648, Olpe 1669, R. Kleusheim 1749 (von 1669 bis ungefähr 1710 in Olpe vermerkt), Rhode Totenb. 1724, Taufb. 1727, Traubuch 1784, Drolshagen 1650, Rahrbach 1686, Kirchveischede 1622, Förde 1656, Elspe 1740, Kirchhundem 1637, Kohlhagen 1656, Heinsberg 1722, Oberhundem 1655, Lenne 1660, Saalhausen Die Bücher der hier nicht genannten Pfarrämter des Kreises Olpe beginnen erst in den letzten Jahrzehnten. Vor 1808 ist in den Büchern fast nur lateinisch geschrieben. Ältere Bücher sind häufig schlecht zu entziffern, die Eintragungen darin meist lückenhaft. Die Bücher werden überall im Pfarrhause aufbewahrt. Mit Friedrich Hohleweg zu Rüblingyausen gehen wir nun zum Herrn Pfarrer in Olpe, von dem wir bereitwilligst die Kirchenbücher zur Einsicht erhalten. Friedrich wußte, daß sein Ur-Eroßvater Heinrich Joseph Hohleweg und seine Ur-Großmutter Regina Heuel hießen. Da der Großvater am geboren war, suchte er vor 1855 den Trautag der Urgroßeltern. Dieser war unter dem vermerkt. Da waren auch Urgroßvaters Eltern genannt: Franz Hohleweg und Anna Maria Ochel zu RUblinghausen, und Urgroßmutters Eltern: Joh. Ferdinand Heuel und Anna Maria Catharina Feldmann zu Waukemicke, Pfarrei Rhode. Heinrich Joseph H. war bei 4

138 der Trauung 23 Jahre, 3 Monate und 8 Tage alt. Er war also nach Friedrichs Berechnung am geboren. Das fand Friedrich im Eeburtsverzeichnis bestätigt. Da hieß es auch, daß Heinrich Joseph das zweite Kind in der Ehe sei. Deshalb blätterte Friedrich im Traubuch einige Jahre vorher nach und fand am die Hochzeit verzeichnet. Franz Hohleweg wird an dem Tage mindestens 20 Jahre alt gewesen sein; deshalb sehen wir im Taufbuche vor 1786 nach und finden die Geburt 1787 verzeichnet. Franzens Eltern hießen Ludwig Hohleweg und Anna Maria Schürmann zu Rüblinghausen. Wir blättern das Traubuch vor 1787 nach und finden unterm den Heiratstag. Als Eltern dieser Eheleute sind da verzeichnet: Johann Heinrich Hohleweg und Angela Ohm zu Rüblinghausen sowie Caspar Schllrmann und Eva Catharina Vieler zu Dierikingen. Wie Friedrich Leib und Seele nach ist, hat er nicht nur von den Hohlwegs in sich sondern auch von allen Vorfahren. Uber die Regina H e u e l und deren Ahnen braucht er in den Kirchenbüchern nichts mehr zu suchen, da dieses schon zusammengestellt ist. So kann man sich viele Arbeit sparen, wenn man weiß, was schon erforscht ist. Die Geschlechter Mund, Scheele, Schell sind auch schon erarbeitet. Uber Voge, Bonzel, Brill, Eipperich, Harnischmacher, Hitze, Hund, Jsphording, Kemper, Liese, Ruegensburg, Schmelzer, Schulte, East reich, Ries, Schneider, Sondermann, Weber ist manches in den Sauerländischen Eeschlechterbüchern gedruckt. Die Heimatblätter" in Olpe bringen viel Familienkundliches, in letzter Zeit besonders über Attendorn und Olpe. Was C. W. Wever in den letzten Jahren in seinen Stammbäumen" zusammengetragen, hat sehr viele Fehler und Lücken. Die Ahnentafel. Wenn ihr schon vieles über eure Ahnen erfahren habt, müßt ihr das zusammenstellen, aber so, daß ihr auch eine gute Übersicht habt. Deshalb müßt ihr euch kurzer Ausdrücke und Zeichen bedienen. Als die drei Weisen aus dem Morgenlande zum Jesuskind pilgerten, ging der große Stern vor ihnen her und ließ sich über dem Stalle nieder. Danach setzt man für g e b o r e n einen Stern. * Elspe " heißt also: Geboren zu Elspe am 11. Mai In den Kirchenbüchern ist vor 1800 häufig nicht angegeben, wann das Kind geboren, sondern getauft ist. Getauft wird mit Wasser. Deshalb wird als Zeichen dafür die einfache oder doppelte Wellenlinie gebraucht. Man schreibt also nicht Getauft ", sondern * Ennest, Attendorn " heißt also: Geboren zu Ennest, getauft zu Attendorn am ". Das Symbol der Ehe bilden die Ringe, die Mann und Frau am Finger tragen. Da beide Ringe zusammen gehören, braucht man für verheiratet" das Zeichen OO. In einigen alten Kirchenbüchern ist anstelle der Trauung die Verlobung verzeichnet. Als Zeichen dafür braucht man einen Ring: O. 5

139 Jedem Christen wird durch den Kreuzestod Christi die Erlösung zuteil. Für g e st o r b e n" wird deshalb das Kreuzzeichen gebraucht: f. Dieses Zeichen seht ihr auch auf den Todesanzeigen. Die Germanen glaubten, wer im Kampfe falle, werde von den Schlachtenjungfrauen zur Walhalla geführt. So ist auch heute noch der Heldentod ein Ehrentod. Für diesen Tod wählt man deshalb als besonderes Zeichen zwei gekreuzte Degen. Erfolgte der Tod an den auf dem Schlachtfeld erlittenen Wunden, so setzt man dazu noch ein ş. Als Zeichen für den Heldentod sieht man auch häufig das Eiserne Kreuz: Vor 1800 ist in den Kirchenbüchern meist statt des Sterbetages der Begräbnistag eingetragen. Das Zeichen dafür ist die Nachbildung des Sarges: I 1 Die Beerdigung erfolgte auf dem Pfarrkirchhofe. Darauf mutz man bei den Aufzeichnungen achten.,,* Hünsborn, i~h Wenden heißt also: Gestorben zu Hllnsborn, begraben zu Wenden am ". Die Zeichen mutz man kennen, wenn man das Erforschte kurz und übersichtlich darstellen will. Und nun zeige ich euch, wie mein Schüler Franz T h i e l m a n n in Olpe seine Ahnentafel zusammensetzte. Da zwei Großeltern noch leben, konnte er vieles von diesen erfahren. Alte Papiere gaben noch Ergänzungen. Der untere Teil seiner Ahnentafel hat folgendes Bild: B & L *>*e- JO M 3 ) Lş ÖD.5 0).5 îs'sï g I«sl«5 &» +- «g s. îio (D* -r- e 5{jf* iioo (DB* +- S* BO Ä» «5 ~ o (D* +- I OO I ' I ' ļoo i 27 ;> in i 2840ļ foo» 1 L 52 T 1 lll H I 00* ^ o o o o à. +- Q ^ q CD» şş U2 (9. «. OO J OO Franz Thielmann. Schuhmachermeiftcr 3. Anna Lchmìlzer * Olpe * Olpe Franz Thielmann * Olpe is «

140 Bei der Ahnentafel mutz man bei sich selbst anfangen. So setzte Franz unten auf das Blatt seinen Namen und darunter Geburtsort und -tag. Links darüber schrieb er Namen, Beruf, Geburtsort und -tag seines Vaters; rechts davon dasselbe von seiner Mutter. Zwischen beiden Namen schrieb Franz den Hochzeitstag der Eltern. Von Franzens Vater geht nun nach oben eine besondere Linie, väterlicherseits" genannt, dasselbe von seiner Mutter, mütterlicherseits" genannt. Jede dieser Linien teilt sich nach oben und läuft aus auf Franzens Großvater und -mutter (die Eltern des Vaters) und auf die Eltern seiner Mutter. Von denen geht es wieder so zurück. So kann man leicht von jedem Ahnen dessen Eltern suchen, wenn man die Linie beachtet. Wenn man aber sehr viele Ahnen gefunden hat, hält es schwer, diese auf ein Blatt einzuzeichnen. Es müßte schon ein großer Vogen sein. Da hilft man sich mit der A h n e n l i st e. So hat Franz auch eine Ahnenliste zusammengestellt, da er ja schon viele Ahnen kennt. Er selbst hat die Nr. 1, sein Vater 2, seine Mutter 3, der Vater seines Vaters 4, die Mutter seines Vaters 5, der Vater seiner Mutter 6, die Mutter seiner Mutter 7, der Urgroßvater 8 und so geht es immer weiter. Aus der Zusammenstellung könnt ihr nun sehen, daß (außer Nr. 1) die graden Zahlen (2, 4, 6, 8 usw.) die Männer bezeichnen, während die ungraden (3, 5, 7 usw.) für die Frauen gelten. Der Ahne Nr. 29" ist also eine Frau. Aus der Zusammenstellung erseht ihr, daß die Anzahl der Eltern 2, der Großeltern 4, der Urgroßeltern 8, deren Eltern (Ur-Urgroßeltern) 16, deren Eltern 32 beträgt. So verdoppelt sich die Zahl der Ahnen bei jedem Schritt zur weiteren Ahnenreihe. Die auf derselben Linie stehenden Ahnen (z. B. 8 15) bezeichnet man auch als Generation oder A h n e n s ch i ch t. Die Ziffern bei den Ahnen ergeben ein genaues Bild, wieviel Leute zu der Ahnenschicht gehören. Die jüngste Schicht ist Nr. 1, die 2. Nr. 2 und 3, die 3. Nr. 4 7, die 4. Nr. 8 15, die 5. Nr , die 6. Nr , die 7. beginnt bei Nr. 64 usw. Bis zur Zeit des 30jährigen Krieges mögen 10 Generationen zurückliegen. Es lebten also damals 1024 Personen, die Franzens Ahnen waren. Geht er bis zur Zeit der Reformation zurück, weift die 14. Ahnenreihe bereits Ahnen auf. So steigt beim weiteren RUckschreiten die Zahl der Ahnen bald in die Millionen. Das kann nicht möglich sein, denkst du? So viel Leute können hier nicht gewohnt haben? Du hast Recht. Den Widerspruch wollen wir uns an der Ahnentafel von Bertha Vuschhof klarmachen. Ihr Vater ist ein Vetter von ihrer Mutter, oder anders gesagt: Ihr Großvater Nr. 4 Paul Vuschhof ist ein Bruder von ihrer Großmutter Nr. 7 Maria Buschhof. Deren Ahnen (Nr. 8, 9 und Nr. 14, 15) sind also dieselben. Diese Urgroßeltern sind also zweimal die Urgroßeltern Berthas. Es sind also 7

141 weniger Vorfahren da als gewöhnlich. Das nennt man A h nenne r l u st. Wenn ihr eure Ahnentafel aufstellt, werdet ihr bei den weiter zurückliegenden Ahnenreihen auch Ahnenverlust feststellen. Dieser verdoppelt sich natürlich in jeder zurückliegenden Ahnenschicht. Heiraten nahe Verwandte mit schlechten Erbanlagen, dann wird sich bei den Kindern die Häufung dieser Anlagen zeigen. Man spricht dann von Inzucht. Wenn ihr eure Ahnentafeln so weit zurück aufstellt wie möglich, dann seht ihr, daß die meisten Ahnen Bauern waren. Bauernblut ist besonders gut. Städtische Geschlechter sterben leichter aus. Stammtafel und Stammbaum. Die Ahnentafel hat immer dieselbe Form. Sie zeigt, bei uns angefangen, unsere unmittelbaren Vorfahren. Bei der S t a m m t a f e l müssen wir beim ältesten uns bekannten Vorfahren unseres Namens, dem Stammvater, beginnen und dessen sämtliche Nachkommen aufzeichnen, soweit diese den Familiennamen des Stammvaters tragen. So kann man von einer Stammtafel Deimel, Dingerkus, Rameil sprechen, aber nicht von einer Ahnentafel Thielmann, denn diese gilt ja nur für eine bestimmte Person. Bei der Stammtafel stehen in der obersten Reihe die Stammeltern, in der zweiten Reihe ihre Kinder, darunter deren Kinder uff. Die Linie geht also von den Eltern aus auf die Kinder und deren Kinder, wie ihr es in nachstehender Zeichnung seht. Franz Hunold 1 oo Anna Elis. Busenhagen Bfannenschmied * Ģerlingen * Olpe f Olpe Olpe 2. oo Anna Calh. Springob * Lichiringhs. l i0 t Olpe I 1 1 Johann ànold, Srblosser * Olpe , f Olpe Wilbelmina Hunold OO Olpe * O pe 2t , f Olpe Anna Maria Franzisda Sauer Franz Schröder * O-dingen 1853 * Olpe I I 1 Maria Ioh. Franz M. Josepha Johanna Elisabeth Ioh Joseph Wilhelmina Bernhard *1879 « d0»2l.l2.8i * Schlossermeister Job Ludwig * Olpe * Olpe Lokomotivführer t '881 «Olpe * Olpe 7 l OO OO Carnline Hesse Maria Joseph«* Thieringhausen Hobeeg * Rehringhausen ^ Olpe Der Stammvater hieß Franz Hunold. Er heiratete 1833 A. E. B u s e n h a g e n aus Gerlingen, die aber schon 1847 starb. Er schloß eine zweite Ehe mit A. Cath. S r i n g o b aus Lichtringhausen. Von den Kindern sind nur 2 aufgeführt. Wilhelmina ist eine Halbschwester von Johann Hunold, da sie eine andere Mutter hatte. Johann 8

142 heiratet 1871 A. M. Franziska Sauer aus Ödingen, während Wilhelmina 1881 den Franz Schröder in Olpe ehelichte. Johann hat(te) 8 Kinder, von denen zwei Söhne heirateten. Das ist das Gerippe einer Stammtafel. Sie mutz auch Beruf, Todesursache u. a. enthalten. Die Töchter nehmen mit der Heirat den Familiennamen ihres Ehemanns an. Die Kinder dieser Eheleute werden deshalb in der Stammtafel nicht verzeichnet. Man kann aber auch sämtliche Nachkommen eines Stammvaters aufzeichnen (also auch die mit anderem Namen) und erhält dann die Nachfahrentafel. Diese Übersicht macht man aber selten, da sie zu viel Raum beansprucht, besonders bei kinderreichen Familien. Ein richtiger Stammbaum enthält dieselben Eintragungen wie die Stammtafel nur in der künstlichen Form des Baumes. Der Stammvater hat darin sein Schildchen unten am Stamme, darüber sein Sohn. Darüber zeigen sich Äste ab je nach der Zahl der Kinder. Die Zweige spalten sich immer weiter. Die Schildchen lediger Personen kommen an einen dürren, die kinderloser Eheleute an einen abgebrochenen Ast. Den Ehrenplatz erhalten die Eheleute mit reichem Kindersegen inmitten grüner Blätter und sprossender Zweige. Es gibt Leute, die gern ihr Geschlecht fortsetzen, aber Gott versagt ihnen den Kindersegen. Andere Eheleute wollen keine Kinder, da diese viele Arbeiten und Sorgen erfordern. Es ist sehr wichtig, daß das deutsche Vaterland viele gesunde Kinder hat, damit es nicht aus stirbt. Wenn ihr nun eure Stammtafeln zusammensetzt, müßt ihr zuerst wie bei der Ahnentafel über Vater und Großvater und dessen Ahnen mit demselben Familiennamen zurllckgehen. Vom ältesten mit dir gleichnamigen Ahnen, den du erforscht hast, schreibe alles auf, was du erfahren kannst. Dasselbe von allen seinen Kindern, deren Heirat, von den verheirateten Söhnen auch deren Nachkommen usw. bis auf die heutige Zeit. Ihr werdet finden, welchen Berufen die Stammverwandten angehören, ob kinderreiche Familien auftreten, an welchen Krankheiten die Leute gestorben sind und merkt vielleicht, welche Krankheiten und Eigenschaften vererbt wurden. Manche Familien haben als äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit ein W a p p e n. So zeigt z. V. das Wappen von Brill drei Erlenblätter, von Sondermann ein brennendes Herz, aus dem zwei gekreuzte Pfeile hervorragen, Weber einen Pelikan mit drei Jungen, Mund zwei silberne Flügel. Der Wappenschild ist von Zierat umgeben. Von unfern Vornamen. Das war häufg keine kleine Sorge, einem neuen kleinen Brüderchen einen schönen Namen zu geben. Erfreulicherweise braucht man in den letzten Jahrzehnten immer mehr die schönen alten deutschen Namen. 9

143 Unsere germanischen Vorfahren gaben ihren Kindern Namen, die einen Wunsch ausdrückten. Wünschte man, daß es durch stegreichen Kampf glänzen möge, so nannte man es Siegfried. Ein Meister im Speerkampf sollte Gerhard werden. Vrunhilde bedeutet die im Panzer kämpfende. Fast alle alte Namen haben Beziehungen zu Kampf und Waffe, zu Gott und Volk. Mit der Einführung des Christentums erhielten die Namen noch einen besonderen Sinn, indem der Heilige, dessen Name dem Kinde gegeben wurde, besonderer Schutzpatron (Namenspatron) des Kindes wurde. So brauchte man hebräische,griechische und lateinrsche Namen, wie Johannes, Petrus, Lukas, Agnes, Elisabeth. Die Namen wurden wegen ihrer fremden Herkunft meist nicht verstanden. Die deutschen betonen immer die erste Silbe. Anders bei Elisabeth, Johannes, wo der Ton auf der zweiten Silbe liegt. Da halfen sich unsere Vorfahren, indem sie die erste Silbe strichen: Lisbeth, Hannes. Man verschob den Hauptton in Philippus, ķobus, indem man die Endung strich, also: Philipp, Jakob Aus Margreta wurde Margret. Unschön sind die verstümmelten Namen wie Heinz oder gar Heinzchen aus Heinrich, Fritz aus Friedrich. Solche neuen Namen haben keinen Sinn. Verstümmelungen kommen besonders bei fremden Namen vor: Mize, Mimi (Maria), Betty. Lilly, Fanny. Trina. Auch diese müssen wir ablehnen. In hiesiger Gegend bekamen die Kinder früher zwei oder noch mehr Namen. Im Drolshagener Kirchspiel treten vor 1800 am meisten die Namen Peter und Johann auf, selbst innerhalb einer Familie Da können leicht Verwechslungen Vorkommen. Die Namenshäufung geht meist auf die Taufpaten zurück, nach denen das Kind genannt wurde. Heute ist diese Sitte glücklich uberwunden. Das war ein Aufzwingen des Namen durch den'paten. Aus dieser alten Sitte erklärt es sich, daß innerhalb eines Famiuenverbandes derselbe Vorname immer wieder auftritt. So ist bei der?ļ.pî5,^ŗnilie Schell der Vorname Ferdinand, bei Eastreich Friedrich, bei Weber Jakob stark verbreitet. Heute braucht man fast nur die schönen altdeutschen Namen Für me Katholiken sei noch besonders erwähnt, dast es viele Heilige mit deutschen (germanischen) Namen gibt, u. a. Adalbert, Albert, Adolf, Albench, Alfons, Arnold, Bruno, Dietrich, Eberhard, Engelbert Gottfried, Günther, Hermann, Ludwig, Norbert, Otto, Hildegard Irmgard usw Wenn ihr nun mal mitbestimmen könnt, wie ein Kind heißen»oll, dann wählt einen deutschen Namen. Unsere Sprache ist überreich daran. Wir brauchen keine Namen aus den Sprachen anderer Völker 10

144 Wie unsere Familiennamen entstanden. Am 13. April 1649 heiratete Eodert aus Siedenstein die Anna, Witwe Jos. Claeser in Altenhof und zog auch dorthin. Der Vater wie auch die Kinder wurden nun nach dem Stammort Siedenstein genannt. Nachkommen wohnen in Altenhof, Hillmicke und Ottfingen. Vordem hatte jeder nur einen Namen, den Vornamen. Das genügte auch. So hören wir in den deutschen Heldenliedern von Hagen, Siegfried, Kriemhilde. Aber die Menschheit vermehrte sich stark, der Handel nahm zu, schriftliche Verträge wurden geschlossen. Da mutzte man schon zwischen mehreren namens Johann oder Peter unterscheiden. Jeder bekam nun einen zweiten Namen, den Familiennamen, weil er für alle Familienglieder galt. Die Adligen nannten sich nach ihrer Burg. Die Edelherrn, die auf der Burg Bilstein wohnten, nannten sich von Bilstein, die Besitzer von Schloß Schnellenberg nennen sich um 1300 von Schnellenberg. Wie obengenannter Godert Siedenstein, dem Beispiele der Adligen folgend, sich nach seinem Stammsitze nannte, so machten es auch andere Bürger. Heitzt jemand Fernholtz, so wißt ihr, datz die Familie ehedem in Fernholt (Amt Attendorn) satz. So zeugen heute noch sehr viele Namen des Kreises Olpe von der Herkunft ihrer Familie. In meiner Klasse kommen folgende vor: Hengstebeck, Kebbekus (von Köbbinghausen), Wintersohl. Ich nenne weiter: Ackerschott, Alperscheid, Vonzel, Eipperich, Keseberg, Langenohl, Rahrbach, Ronnewinkel, Schürholz. Oft liegt der betr. Ort in einer anderen Gegend, z. B. Gummersbach; andere Orte sind untergegangen, also Wüstungen. Solche gibt es viel im Kreise Olpe. Manche Familien sind nach O r t s t e i l e n genannt: Kirchhof, weil sie früher am Kirchhof, Brüggemann, weil sie an der Brücke wohnten; Siepen Haus stand am Siepen oder Seifen. Bröchers sind nach dem Bruche genannt. Im Dorfe nennt man die Leute häufig nur nach den Vornamen; der Familienname ist nicht selten unbekannt, da dieser nur im Schriftverkehr angewandt wird. Deshalb sagt man auch: Ich heitze Joseph und schreibe mich Becker. Dieser häufig auftretende Name kommt vom Berufe eines Ahnen. Weitere Beispiele: Müller, Köster (Küster), Scherer, Schneider, Zimmermann, Kaufmann, Schröder, Rademacher, Harnischmacher, Schmidt, Hüttemann, Schmelzer. Die letztgenannten Namen sind Zeuge von der ehemaligen regen Eisenindustrie im Kreise Olpe. In Rllblinghausen nennt man einige Familien Fritzes. Stinen, Pitters, Lisses, weil ein Elternteil den Vornamen Fritz, Christine, Peter, Elisabeth hat(te). Ähnlich entstanden die Familiennamen 11

145 Wilmes (von Wilhelm), Hennecke (von Johann), Hermes (von Hermann), Ernst, Jürgens, Hupertz (von Hubert), Mertens, Niklas, Tigges (von Matthias), Liese, Jenne (von Marianne). Mancher hat einen E i g e n s ch a f t s namen. Nach dem grade gewachsenen Ahnen heißen manche Stracke, nach dem schwarzhaarigen Schwarte. Weitere Namen dieser Art sind: Voß, Lange, Lütticke (Kleine), Schmale, Alt, Junge, Schöne, Hardenack, Eastreich, Wacker, Dröge, Dünnebacke, Halbfas. Einige dieser Namen werden ursprünglich wohl Spitznamen gewesen sein. Die Juden haben meist erst zu Anfang vorigen Jahrhunderts einen Familiennamen bekommen. Daß dieses häufig zwangsmäßig erfolgte, ersieht man aus mancher eigenartigen Fassung noch. Bei eigener Wahl legten sich die Juden schönklingende Namen zu. Man kann aber nicht sagen, daß Leute des Namens Rosenberg, Winter und dergleichen immer Juden sind, besonders nicht im Kreise Olpe. Viele in Deutschland lebende Juden haben deutsche Namen. Trotzdem sind sie aber keine Deutsche, denn nicht der Name macht einen zum Deutschen sondern das Blut. Wie deutsches Blut in ferne Lande getragen wurde. Als nach dem Weltkriege die Postsperre nach Amerika aufgehoben wurde, flatterte in manches Haus des Kreises Olpe aus der neuen Welt ein Brieflein. Darin standen überall die teilnehmenden Fragen: Wie ist es den Euren ergangen? Wie geht es Euch? In Dorf und Stadt des Kreises fanden sich von Zeit zu Zeit Leute von jenseits des Wassers ein, die meist in gebrochenem Deutsch nach der Eeburtsstätte ihres Vaters oder eines weiteren Ahnen fragten. Aus den Jahren, bevor Hitler Reichskanzler wurde, wißt ihr, daß viele Menschen, Abenteurer, aber auch viele tatenfrohe auswandern wollten, weil sie in Deutschland keine Arbeit fanden. Die anderen Länder ließen bald keine Deutsche mehr herein. Vor dem Kriege arbeiteten in Deutschland viele Italiener, da diese in ihrem Vaterlande keine Arbeit fanden. So sah man's oft. Wurde einem Volke der Raum zu klein, so wunderte ein Teil aus, besonders die kräftige und unternehmungslustige Jugend. Als gegen Mitte vorigen Jahrhunderts die alte Eisenindustrie des Kreises Olpe stark zurllckgegangen war, Felder und Wiesen nicht ausreichten, alle zu ernähren, zogen sehr viele Leute nach Amerika. Viele hatten einen kümmerlichen Anfang. In zäher Kleinarbeit kamen die meisten aber zu Wohlstand. Manche Auswanderer siedelten zusammen und gründeten eigene Ortschaften. So entstand 1884 in Nordamerika (Kansas) ein zweites Olpe. 12

146 Im 18. Jahrhundert sind sehr viele Auswanderer hiesiger Gegend besonders aus dem Wendischen nach Ungarn gezogen. Im Banat gibt es noch heute in manchen Orten eine Sauerländergasse" oder ein Sauerländerviertel". Nach Nordamerika ausgewanderte Deutsche haben die dortige Sprache gelernt und deutsche Sitten und Gebräuche abgestreift. Das taten besonders die Kindeskinder und deren Nachkommen. Sie lebten unter Engländern und Spaniern, heirateten deren Töchter. Da fühlten sie sich nicht mehr als Deutsche, sondern als Angehörige eines fremden Volkes. So ging in Amerika viel deutsches Blut für das eigene Vaterland verloren. Nicht so ausgeprägt ist diese Untugend bei anderen Völkern: sie sind stolz auf ihre Geschichte und ihr Volkstum. Und solltest du, deutscher Junge, später auch in ein anderes Land auswandern, dann denk immer, daß du ein Deutscher bi st und auch ein Deutscher bleiben mutzt. Denk an die Tagedeiner Kindheit zurück, wodu in mittender deutschen Jugend spielte st, an die Wanderungen in die deutsche Flur, den schönen deutschen Wald, an die deutschen Volksgenossen, die der Führer einte. Latz dich von dem brennenden Wunsche beseelen, in späteren Jahren mit deinen Söhnen deine deutsche Heimat zu durchwandern, um sie ihnen zu zeigen, sie ihnen teuer und wert zu machen. Und du, deutsches Mädchen, behalte den Stolz, eine Angehörige des Volkes zu sein,in dem du geboren bi st. Pflanze in die Herzen deiner späteren Kinder die deutschen Tugenden, auf daß sie auch stolz werden wie du auf das deutsche Vaterland, seine Bewohner, seine Stärke und Einheit. Latz die Kinder sich freuen im deutschen Spiel, in deiner Muttersprache. Deutsche Art ist ein Gottesgeschenk. Sie zu erhalten im Bewahren vor anderen Rassen ist deutsche Pflicht. Deshalb haltet die deutsche Rasse rein. Lernt von unserm Führer, datz ihr später kein nichtdeutsches Mädchen, datz ihr keinen,andern als einen nordischen Mann heiratet. Viele Gedanken werden mch bei eurer Arbeit in der Familienkunde kommen. Haltet vor allem den einen fest: Ihr habt das Wirken und Streben eurer Vorfahren kennen gelernt. Wie diese seid ihr i m Leben eures Stammes, eures Volkes das Glied einer großen Kette. Eine starke Kette ist aber wertlos, wenn einzelne Glieder derselben zerbrechen und zerreißen. Deshalb kräftige und erziehe dich, datz du ein würdiges Glied der Kette wirst, deiner Ahnen würdig und als Beispiel für deine Nachkommenschaft. 13

147 Weitere Quellen. Ihr habt oben schon gehört, daß die Hauptquellen der Familiengeschichte, die Kirchenbücher, häufig wenig weit zurückreichen, andere große Lücken aufweisen oder teilweise derartig knappe Eintragungen enthalten, mit denen wir in der Forschung wenig anfangen können. Nicht selten hilft uns eine weitere Quelle über die Schwierigkeiten hinweg: das sind die Sch agre gifte r Schatz nannte man früher eine besondere Abgabe, Steuer, zu deren Zahlung der frühere Landesfürst des kurkölnischen Sauerlandes, der Kurfürst von Köln, alle über 12 Jahre alten Leute verpflichtete. Die Listen enthalten demgemäß die Namen und den Steuerbetrag der Zahlungspflichtigen. Solche Listen bestehen über die Jahre 1759 (1760), 1717 und 1685 über das ganze kurkölnische Sauerland, also auch den Kreis Olpe. Sie werden aufbewahrt im Landständearchiv (Rathaus) zu Arnsberg. Besonders ausführlich und deshalb für die Familiengeschichtsforschung ergiebig ist das Register von Nachstehend sei daraus ein kleiner Auszug wiedergegeben und zwar aus dem Sieden st einer Erundt (bei Rhode). Steuerklasse 1: Johan Peter W o e r d e Reichstaler 24 Groschen Seine Frau 20 Christ Middel der Sohn, 13 Jahr alt 20 Clara Middel, die älteste Tochter.. 10 Catharina Middel die andere Hupert Berg der Hausknecht bekommt zu Lohn i hi Ohne Schuh und Leinen.. 18 Steuerklasse 1: Johannes Becker 1 24 Seine Frau 30 Sein Eythumb (= Schwiegersohn) Johannes Borghauß dienet als Sohn im Hause Dessen Frau 10 Ein Sohn Johannes Adam Noch eine Tochter Anna Chriftina. 10 Steuerklasse 1: Christ Zeppenfeld... 1 Seine Frau Seine Schwiegermutter... Ein Sohn Peter ein Hammerschmidt 1 Noch ein Sohn Hans Henrich Ein Knecht Johannes Llltticke Die Hausmagd daselbst im Mollendicke

148 Steuerklasse 2: Hantz Hesse von der Eriemarck. Reichstaler 30 Groschen Seine Frau 15 Johannes der älteste Sohn ein Schneider 1 Peter Hesse ein Leineweber... 1 Drei Töchter namentlich Angela. 5 Anna Maria 5 Anna Margarethe _. Huckestein. Steuerklasse 3: Henrich Feldman Seine Frau Heinrich Huperts ein alter blinder Mann Steuerklasse 2: Johannes Dorenfeiffer, Schulmeister und Notarius Seine Frau 27 Christin«Middel seine Dienstmagd. 4 N. B. Diesen beiden, nämlich Feldman und Dornseiffer sind vor einigen Jahren die Häuser abgebrannt. 15 Groschen Vom Schatzrichter von 1685 möge folgendes Beispiel dienen: H o ff H au st e n ( = Husten b e i D ro lsh a g e n). Herman S ch e l e 1 Reichstaler Seine Frau 18 Groschen Johannes Schele Seine Frau 18 Eine alte arme Frau zum Unterhalt, sitzt im Hause, nichts Tonies Vieler Seine Frau Sein Bruder Ein Dienstmedtgen. Johannes Ziegeweidt Seine Frau Ein Sohn. Zwey Töchter Peter B i e k e r Seine Frau Eine alte Schwiegermutter Peter H u p e r t. Seine Frau

149 Johannes Bracher Seine Frau Eine Magdt Peter Kramer in Armut Dessen Frau 2 Jahr krank gewesen, nichts Hupert T i l l m a n. Seine Frau Ein Sohn Eine Tochter Trina Wintersohls Wittib Zwey Söhne 2 Reichstaler 1 4 Groschen Noch weiter zurück reichen die über das ganze kurkölnische Sauerland außer über die Städte reichenden Schatzregister von 1563 und 1535, die beide im Staatsarchiv Münster aufbewahrt werden. Als Beispiel möge folgender Ausschnitt gelten: Rubelinghausen 1563 (bei Olpe). C o n tz e n Frau Johann ihr Sohn Henrich ihr Sohn Meinarts Sohn Han Schmit und sein Eidomb ( Schwiegervater) Meinarts Jacob Johan Koster Agathe Peter Luetzen Herman Severins Frau (arm) Jasper Schmidts Sohn... Johann Freiermuth Hans Voele uff der Almicke... Clemens Ereten Sohn Hermann zum Roefendall. HanszuRonnewinckell FrantzzuKirchensoelle T h i e s Johann Agathen Henrich V» Goldgulden IV- 3 1 V. Ort 16

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