Bankreise auf die Azoren, Insel Sao Miguel vom 7. bis 14. Oktober 2015

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1 Bankreise auf die Azoren, Insel Sao Miguel vom 7. bis 14. Oktober 2015 Am Morgen des 7. Oktober brachte uns der Bus zum Flughafen Frankfurt, von wo aus wir nach Ponta Delgada auf die Azoreninsel Sao Miguel flogen. Die Azoren sind ein kleines Paradies mitten im Atlantik zwischen Europa und Nordamerika. Vulkanische Kräfte haben hier grandiose Landschaften geformt, die sich mit Pflanzen aller Klimazonen schmücken. Bekannt ist die Inselgruppe vor allem durch das berühmte Azorenhoch. Die Azoren sind fernab von Massentourismus und eine Welt für sich. Heiße Vulkane, historische kleine Städte, beeindruckende Kraterseen und seltene Blumen prägen das Bild der größten Insel Sao Miguel. Sie hat eine Länge von 65 km und eine Breite von 14 km mit einer Fläche von 760 Quadratkilometern. Sao Miguel Volltreffer ins Herz! Wer die Insel mit offenen Augen durchstreift, entdeckt immer wieder verschiedene Herz-Gemälde (Gute-Laune-Herzen), die der belgische Maler Yves Decoster, (lebt seit 1988 hier) malt. Mal sind sie hübscher, mal größer, mal ganze Hauswandgemälde, mal auf einem Garagentor, mal an einer Gartenmauer und was ihm sonst so unter den Pinsel kommt. Er hat sein Herz an die Insel verloren und das bringt er mit seinen Herz-Gemälden zum Ausdruck Bilder will er auf dieser Insel malen, bisher sind ca. 200 zu sehen. Immer wieder während unserer Reise wurde: da ist wieder eines gerufen und alle Blicke gingen Richtung Herz. Unser erstes Ziel am nächsten Tag ist der Ort Gorreana. Dort existiert auch die gleichnamige Teeplantage. Eine von zwei in ganz Europa. Mitten im Atlantik wird Tee angebaut und dies bereits seit Wir besichtigten die Plantage und die Produktion und erfuhren alles über die Herstellung dieser exquisiten Teesorte. Schmeckte übrigens wunderbar, da wir diese auch ausgiebig probieren durften. Danach ging es weiter zum kleinen Kurort Furnas. Er liegt malerisch in einem Tal im Krater eines erloschenen Vulkans und ist bekannt für seine Geysire und heißen Quellen. Der markante Schwefelgeruch stieg uns sofort beim Aussteigen aus dem Bus in die Nase. Wir waren beeindruckt, wie die Erde hier brodelt und Dampffontänen aus Bodenritzen herausquellen. Zum Mittagessen wurden wir hier verwöhnt mit der Spezialität Cozido das Furnas, ein Eintopf aus Gemüse und Fleisch, gegart mit der Hitze aus der Erde, sehr lecker war s. Am Nachmittag besuchten wir gut gestärkt den Terra Nostra Park. Er begeisterte und bezauberte uns mit seinen hundertjährigen exotischen Bäumen und einer fantastischen Vielfalt an exotischen Pflanzen. Am nächsten Tag erkundeten wir die Hauptstadt der Azoren, Ponta Delgada. Sie erstreckt sich entlang einer Bucht. Wir spazierten durch die historische Altstadt, durch kleine Gässchen mit Boden-Mosaiken aus Kalkstein und Basalt. Wir sahen Paläste und kleine Häuser, Parks und Gärten, Kirchen und Museen. Auch den großen modernen Hafen Portas do Mar haben wir besichtigt. Hier legen Kreuzfahrtschiffe, Segeljachten, Frachter und Fischerboote an. Aber auch die große Markthalle mit seinem riesigen Angebot an Früchten, Käse, Meerestiere u.v.m. durfte bei unserer Stadtbesichtigung nicht fehlen. Den Rest des Tages konnte jeder noch seine individuelle Seite von Ponta Delgada entdecken. Am 4. Tag auf Sao Miguel war eine Schiffsfahrt mit einem Katamaran geplant. Natürlich nur für jene, die das wollten. Die Seetüchtigen fuhren also aufs offene

2 Meer hinaus, um Wale und Delfine zu beobachten. Das Gewässer um die Azoren ist ein Refugium zahlreicher Wal- und Delfinarten. Wir sahen viele Delfine ganz nah - und auch von weitem Wale. Diese jedoch nur kurz, da sie ein rechtes Tempo drauf hatten. Es war eine sehr schöne, wenn auch stürmische Schiffsfahrt, bei der man auch die Insel mal von der Atlantikseite aus sah. Am nächsten Tag kamen wir auf dem Weg in den Westen zunächst am Miradouro da Vista Rei vorbei. Dieser herrlich gelegene Aussichtspunkt eröffnet einen königlichen Blick auf den Kratersee Caldeira das Sete Cidades, einen der schönsten Landstriche der Azoren. In der 12 km messenden Caldeira ruhen die Zwillingsseen, der blaue See Azul und der türkisgrüne See Verde, am Fuße senkrechter Kraterwände und scheinen sich fast zu berühren. Wir hatten das große Glück, dass die Aussicht super war, dank des schönen Wetters. Diese beiden Seen sind das Wahrzeichen der Azoren-Inselgrupe und schmücken fast jeden Azorenprospekt, zusammen mit den riesigen Hortensienbüschen. Tief beeindruckt verließen wir diesen magischen Ort und besuchten am Nachmittag eine Ananas-Plantage. Sao Miguel ist nämlich die Heimat der Ananas, zumindest auf den Azoren. Viele von uns haben das erste Mal gesehen, wie so eine Ananas heranwächst. Sie sind kleiner als die, die wir von unseren Supermärkten kennen aber so zuckersüß und frisch-saftig, wie sie nur sein können, wenn sie reif und frisch geerntet werden. Schade einen Lastwagen voll hätten wir gerne mitgenommen. Am 6. Tag erkundeten wir den Osten von Sao Miguel, die vielleicht spektakulärste Ecke der Insel. Auf der Fahrt nach Nordeste sahen wir steil abfallende Wälder, schwarzes Basaltgestein, zerklüftete Felsenlandschaften, schöne Buchten und tolle Ausblicke. Hier stürzen die Berghänge Hunderte von Metern senkrecht in den Atlantik und ständig wechselt das Panorama bei der Fahrt entlang dieser wilden Küste. Unterwegs auf der Autobahn hatten wir noch eine eigenartige Begegnung: eine große Herde Kühe mit ihrem Hirten. Ja, da geht halt alles noch gemütlicher zu nur keine Hektik. Man sagte uns, dass es auf der Insel mehr Kühe als Einwohner gäbe. Also ist es doch nur richtig, wenn diese Kühe auch die Autobahn benutzen dürfen. Dann erreichen wir Nordeste. Die einsame Lage hat zwar eine größere Entwicklung verhindert, aber genau dies macht heute den Reiz des Ortes aus. Am Nachmittag fuhren wir Richtung Ostspitze und dann weiter zur Südküste. Diese Route schlängelt sich kurvenreich an steilen, waldreichen Hängen entlang und führt im weiten Bogen durch gewaltige Talschluchten. Hier liegen wieder herrliche Aussichtspunkte und wir kamen aus den AHHHs und OHHHs nicht mehr heraus. Wieder im Süden besuchten wir noch den ältesten Ort der Insel, Povoacao. An unserem letzten Ausflugstag fuhren wir zuerst nach Ribeira Grande, die zweitgrößte Stadt auf Sao Miguel. Der gleichnamige Fluss mit seinen Wassermühlen schlängelt sich durch diesen charmanten Ort. Hier hatten wir genügend Freizeit und konnten noch unsere ganz individuellen Entdeckungen machen. Anschließend erfuhren wir viel über den hier berühmten Maracujalikör. Die älteste Fabrik liegt auf dieser Insel und noch heute werden rund eine halbe Million Liter nach alten Hausrezepten und aus 100 % natürlichen Rohstoffen produziert. Probieren durften wir natürlich auch. Am Nachmittag hatten wir den tollen Aussichtspunkt über den Lagoa do Fogo auf unserem Programm: Wunderschön und einmalig ist der Blick hinunter. Einsam liegt der Feuersee inmitten einer rauen Berglandschaft auf 570 m Meereshöhe. Wir erfuhren,

3 dass der Kraterkessel, in dem sich heute der Lagoa do Fogo ausbreitet, die jüngste Caldeira der Insel ist und vor ca bis Jahren in zwei Phasen entstanden ist. Auf dem Rückweg besuchten wir noch eine Keramikfabrik. Hier wird das inseltypische weiß-blaue Porzellan, das man als Wandkacheln oder auch Gebrauchsgegenstände überall sieht, in Handarbeit hergestellt. Letzter Tag, nun hieß es Abschied nehmen von einer Insel, die an Vielseitigkeit von Landschaft und Kultur nicht zu toppen ist. Alle waren sich einig: das war eine ganz besondere Reise, die vor allen Dingen noch nichts mit Massentourismus zu tun hat. Veronika Messing Hier noch einige Eindrücke unserer Reise:

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