QualitŠtsmonitor 2017

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Jürgen Geier
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QualitŠtsmonitor 2017 - StationŠre Versorgungsstruktur ausgewšhlter Krankheitsbilder in Deutschland

1 QualitŠtsmonitor StationŠre Versorgungsstruktur ausgewšhlter Krankheitsbilder in Deutschland Prof. Thomas Mansky, TU Berlin Dr. Dagmar Drogan, WIdO Ulrike Nimptsch, TU Berlin Christian GŸnster, WIdO

2 Fallzahlen und QualitŠtsindikatoren fÿr 6 ausgewšhlte Leistungsbereiche Indikation!! Herzinfarkt! Schlaganfall! Cholezystektomie! Operation bei hÿftgelenknaher Femurfraktur! Mammachirurgie! Ovarektomie! Fallzahl Kennzahl / Indikator! Datenquelle Name Datenquelle Vorhandensein eines Herzkatheterlabors! Vorhandensein der Strukturen fÿr neurologische Komplexbehandlung QSR-Gesamtindikator PrŠoperative Verweildauer Ÿber 48 Stunden nach KH-Aufnahme (ID 2266)! Postoperative Wundinfektion (ID 50889) PrŠtherapeutische histologische Diagnosesicherung (ID 51846) VollstŠndige Entfernung des Ovars oder der Adnexe ohne pathologischen Befund (ID 10211) Abfrage bei Kliniken! QualitŠtsbericht AOK- Krankenhausnavigator! 2

3 Herzinfarkt Ð Fallverteilung Ÿber behandelnde Kliniken Ein Viertel aller Herzinfarkt-versorgenden Kliniken behandelte im Jahr 2014 weniger als 34 Herzinfarkt-FŠlle Quartil 341 Kliniken mit < 34 FŠllen 2. und 3. Quartil 702 Kliniken mit FŠllen 4. Quartil 348 Kliniken mit! 232 FŠllen FŠlle FŠlle FŠlle 1400 Herzinfakt-FŠlle Kliniken sortiert nach Fallzahl 3

4 Herzinfarkt Ð VerfŸgbarkeit eines Herzkatheterlabors in behandelnden Kliniken Etwas mehr als die HŠlfte aller Kliniken, die Herzinfarktpatienten versorgten, hatten am Standort ein Herzkatheterlabor mit 24/7-Bereitschaft. #($)&! "#$%&! *+,!-./!*+,!012'! 3454+,6789:! *+,!-./!;8<4!012'! 3454+,6789:! ;8<4!-./!9*!=,9<>;5,! '$%&! Klinik-Ebene! Kliniken mit BehandlungsfŠllen: 1.391! RŸckmeldende Kliniken: 912 (d.h. RŸcklaufquote 66%) 4

5 Herzinfarkt Ð VerfŸgbarkeit eines Herzkatheterlabors in behandelnden Kliniken und Ÿber BehandlungsfŠlle In Kliniken ohne Herzkatheterlabor wurden im Jahr 2014 hochgerechnet knapp Herzinfarkte behandelt. * #($)&! "#$%&! *+,!-./!*+,!012'! 3454+,6789:! *+,!-./!;8<4!012'! 3454+,6789:! )?$(&! ;8<4!-./!9*!=,9<>;5,! '$%&! #$?&! ($"&!! Klinik-Ebene! Kliniken mit BehandlungsfŠllen: 1.391! RŸckmeldende Kliniken: 912 (d.h. RŸcklaufquote 66%) Fall-Ebene! Anzahl BehandlungsfŠlle: ! FŠlle in rÿckmeldenden Kliniken: * Fallzahl auf Basis der RŸcklaufquote; hochgerechnet auf alle BehandlungsfŠlle 5

6 Herzinfarkt Ð VerfŸgbarkeit eines Herzkatheterlabors in behandelnden Kliniken Bei Standorten mit geringer Behandlungszahl war der Anteil der Kliniken mit verfÿgbarem 24/7-Herzkatheterlabor sehr niedrig (14%). #($)&! "#$%&! *+,!-./!*+,!012'! 3454+,6789:! *+,!-./!;8<4!012'! 3454+,6789:! %1$%&! #$)&! ;8<4!-./!9*!=,9<>;5,! '$%&! )0$%&! Klinik-Ebene! Kliniken mit BehandlungsfŠllen: 1.391! RŸckmeldende Kliniken: 912 (d.h. RŸcklaufquote 66%) Kliniken mit <34 FŠllen! Anzahl Kliniken: 341! RŸckmeldende Kliniken: 184 6

7 Kliniken mit <34 BehandlungsfŠllen und deren Fallzahl- Anteile #1%! Bund '#!?1! 1?! 0)! 0"! %(! %'! %?! %#! Anzahl von Kliniken mit weniger als 34 BehandlungsfŠllen (! (! )! )! 1! 0! 0 Nordrhein-Westfalen! Bayern! Baden-WŸrttemberg! Niedersachsen! Hessen! Rheinland-Pfalz! Brandenburg! Sachsen! Schleswig-Holstein! Saarland! Sachsen-Anhalt! Berlin! Meckl.-Vorpommern! Hamburg! ThŸringen! 0$'&! 0$(&! 0$(&! %$?&! 0$#&! 0$(&! 0$'&! 0$#&! 0$%&! %$#&! %$%&! 1$1&! 1$'&! 1$@&! Anteil Herzinfarkte, die in Kliniken mit <34 BehandlungsfŠllen versorgt wurden 7

8 Fallzahlen und QualitŠtsindikatoren fÿr 6 ausgewšhlte Leistungsbereiche Indikation!! Herzinfarkt! Schlaganfall! Cholezystektomie! Operation bei hÿftgelenknaher Femurfraktur! Mammachirurgie! Ovarektomie! Fallzahl Kennzahl / Indikator! Datenquelle Name Datenquelle Vorhandensein eines Herzkatheterlabors! Vorhandensein der Strukturen fÿr neurologische Komplexbehandlung QSR-Gesamtindikator PrŠoperative Verweildauer Ÿber 48 Stunden nach KH-Aufnahme (ID 2266)! Postoperative Wundinfektion (ID 50889) PrŠtherapeutische histologische Diagnosesicherung (ID 51846) VollstŠndige Entfernung des Ovars oder der Adnexe ohne pathologischen Befund (ID 10211) Abfrage bei Kliniken! QualitŠtsbericht AOK- Krankenhausnavigator! 8

9 Mammachirurgie Ð Fallverteilung Ÿber behandelnde Kliniken Ein Viertel aller Kliniken, die im Jahr 2014 mammachirurgische Eingriffe durchfÿhrten, behandelten weniger als 8 FŠlle Quartil 198 Kliniken mit < 8 FŠllen 2. und 3. Quartil 413 Kliniken mit FŠllen 4. Quartil 206 Kliniken mit! 141 FŠllen FŠlle FŠlle FŠlle 700 Mammachirurgie-FŠlle Kliniken sortiert nach Fallzahl 9

10 PrŠtherapeutische histologische Diagnosesicherung bei Mammachirurgie Etwa 16% aller Kliniken, die mammachirurgische Eingriffe durchfÿhrten, wiesen auffšllige Ergebnisse beim QualitŠtsindikator âprštherapeutische histologische DiagnosesicherungÔ auf. * %"$"&! +*!A+4BC454+78!C4+*!D<>+E9,;5! FG5H,8459G4IJ6784! 8+6,;B;K+6784! L+9K<; I<KM! )1$"&! 9IN4589BC!>46!A+4BC ! C4+*!D<>+E9,;5! FG5H,8459G4IJ6784! 8+6,;B;K+6784! L+9K<; I<KO! Kliniken in der Gesamtpopulation! Kliniken mit BehandlungsfŠllen: 817! Kliniken mit Indikator-Information: 683 * Eine histol. Diagnosesicherung mittels Stanz- oder Vakuumbiopsie sollte pršoperativ bei mindestens 90% aller Eingriffe erfolgen. 10

11 PrŠtherapeutische histologische Diagnosesicherung bei Mammachirurgie Das Ziel, bei!90% aller Brustkrebs-Eingriffe eine prštherap. histologische Diagnosesicherung durchzufÿhren, wird bei Kliniken mit niedrigen Behandlungszahlen deutlich seltener erreicht als im Bundesdurchschnitt. %"$"&! +*!A+4BC454+78!C4+*!D<>+E9,;5! FG5H,8459G4IJ6784! 8+6,;B;K+6784! L+9K<; I<KM! 10$1&! )1$"&! 9IN4589BC!>46!A+4BC ! C4+*!D<>+E9,;5! FG5H,8459G4IJ6784! 8+6,;B;K+6784! L+9K<; I<KO! "'$?&! Kliniken in der Gesamtpopulation! Kliniken mit BehandlungsfŠllen: 817! Kliniken mit Indikator-Information: 683 Kliniken mit <8 FŠllen! Anzahl Kliniken: 198! Kliniken mit Indikator-Information: 66 11

12 Regionale Unterschiede bei der prštherapeutischen histologischen Diagnosesicherung bei Mammachirurgie Es existieren regionale Unterschiede, die auf einen unterschiedlichen ErfŸllungsgrad der leitliniengerechten diagnostischen Sicherung hinweisen. =97864<T_<89B,! ]47EB4<CI5KT^;5G;**45<! -9*CI5K! =97864<! 39\45<! =995B9<>! R;5>584+<TU46[9B4<! W84+<B9<>TXY9BZ! 3I<>! 39>4<TUQ5V4*C45K! =78B46S+KT-;B6,4+<! -4664<! R+4> <! 345B+<! P8Q5+<K4<! 359<>4<CI5K! 354*4<!?0$"&! '%$1&! )%$1&! )%$'&! )%$)&! )0$%&! )#$#&! )1$"&! )"$%&! (%$#&! (%$"&! (0$#&! (0$#&! @! Anteil Kliniken, die eine prštherap. histol. Diagnosesicherung bei!90% der Patientinnen gewšhrleisten 12

13 Fazit! Vorgestellt wurden hier zwei Beispiele fÿr eine Notfallerkrankung und einen planbaren Eingriff! In beiden FŠllen besteht eine erhebliche Differenz zwischen fachlich konsentierten Anforderungen an eine adšquate Behandlung und der Versorgungswirklichkeit! Es besteht erheblicher Handlungsbedarf hinsichtlich einer besseren Leistungssteuerung im Sinne einer Leistungskonzentration in fÿr die jeweilige Behandlung entsprechend ausgestatteten Kliniken! Die Publikation enthšlt faktenbasiert Anregungen fÿr mšgliche AktivitŠten in der Krankenhausplanung, die sofort qualitštsverbessernd wirken wÿrden und die auch rasch umsetzbar wšren.! Die Unterschiede zwischen den BundeslŠndern verdeutlichen, dass die HandlungsspielrŠume nicht hinreichend ausgeschšpft sind.! Analoge Informationen und Anregungen zu vielen weiteren Krankheitsbildern finden sich in der Publikation WIdO Ð Vorstand

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