Frauen und Drogenkriminalität 11. Fachtagung Drogen & Justiz: Anna konsumiert anders Frau und Sucht, Kreishaus Recklinghausen, 23.

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1 Frauen und Drogenkriminalität 11. Fachtagung Drogen & Justiz: Anna konsumiert anders Frau und Sucht, Kreishaus Recklinghausen, 23. Mai 2012 Institut Prof. Dr. für iur. Kriminologie Frank Neubacher M.A. Universität, zu Köln

2 Positive Entwicklungen

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4 Konsumprävalenz bei illegalen Drogen Datengrundlage in Deutschland: - Drogenaffinitätsstudie (BzgA, Jährige) - Epidemiologischer Suchtsurvey (ITF, Jährige) Rund 5% der Befragten haben in den 12 Monaten vor der Befragung eine illegale Droge konsumiert (v.a. Cannabis) in ihrem Leben: 27% (18-64 J.) bzw. 7% (12-17 J.). Der Anteil männlicher Konsumenten ist deutlich größer als der von Konsumentinnen. Der Konsum ist nicht abhängig von Schulform, sozialem oder Bildungshintergrund, sondern vom Lebensalter: bei 12- und 13- Jährigen sowie Personen ab dem 50. Lebensjahr liegt die 12- Monats-Prävalenz bei 1% und weniger, bei Jährigen aber bei 14%. Konsum geht bei jungen Menschen in den letzten Jahren zurück. Quelle: DHS, Jahrbuch Sucht 2012, S. 118 ff.

5 Quelle: 2010 NATIONAL REPORT TO THE EMCDDA by the Reitox National Focal Point, S. 46 5

6 Quelle: 2. Periodischer Sicherheitsbericht, 2006, S. 290

7 Quelle: EMCDDA, Jahresbericht 2011: Stand der Drogenproblematik in Europa, S. 52 7

8 Quelle: EMCDDA, Jahresbericht 2011: Stand der Drogenproblematik in Europa, S. 53 8

9 Drogenkriminalität unmittelbare Beschaffungskriminalität: - Delikte nach BtMG - StGB: Rezeptfälschungen, Apothekeneinbrüche, Raub bzw. Diebstahl von BtM mittelbare Beschaffungskriminalität: - dient der Finanzierung der Sucht (v.a. Diebstahl) - ihr Anteil an Diebstahlskriminalität wird auf 30%, an Gesamtkriminalität auf ca. 7% geschätzt keine einfachen Kausalbeziehungen zwischen Drogen und Kriminalität: 10% der Tatverdächtigen sind bei Tat alkoholisiert (bei Gewaltdelikten: 30%); bei illegalen Drogen geben u.a. Art der Droge, Konsumverhalten, soziale Eingliederung sowie Finanzkraft den Ausschlag.

10 Quelle: PKS 2010, S. 233

11 Rauschgiftdelikte/Verstöße gegen BtMG 2010 Weibliche Tatverdächtige: (vom TV) Weibliche Verurteilte: (von Verurteilten) Weibliche Strafgefangene: 507 (von Strafgef.) Weibliche Untergebrachte 172 (von Untergebr.) gem. 64 StGB (davon 1/4 wg. Trunksucht) (früheres Bundesgebiet) Quellen: PKS, Strafverfolgungsstatistik, Strafvollzugsstatistik jeweils 2010

12 Einstieg Karriere Ausstieg? Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2004, zit. nach BMI/BMJ (Hrsg.), Zweiter Periodischer Sicherheitsbericht, 2006, S. 291

13 Wendepunkte After the birth I took things seriously. Slowly I reduced drug use, afterwards I also lowered methadone. I am joking now but if I knew before that the baby is going to change my life in so different way, I would get pregnant even earlier. Drug-using mother, Slovenia He [the child] was the incentive where I d say now something has to happen, now you really gotta do something, now you really got stop misusing drugs. This little man needs you right now! And you need him. That really helped me. Drug-using mother, Germany Quelle: EMCDDA, Women's Voices, Experiences and perceptions of women who face drug-related problems in Europe, 2009, S. 9 13

14 Was Frauen an Hilfsangeboten brauchen Niedrigschwellige und aufsuchende Angebote Gender responsive programmes Kooperation der Suchthilfe mit anderen Institutionen Übergangsmanagement betr. Wohnung, Arbeit, Schulden, soz. Umfeld

15 Drogenpolitik Entkriminalisierung von Cannabis? Strafrechtlich: - Verfahrenseinstellungen gem. 31a BtMG - Therapie statt Strafe gem. 35 ff. BtMG - 64 StGB: Unterbringung in Entziehungsanstalt Verhinderung von Verelendung: - Abgabe sauberer Spritzen, - sog. Druckräume ( 10a BtMG) - Substitution mit Methadon - Abgabe von Heroin