Ganzsachen-Einschreibeumschläge für die britische Feldpost (I)

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1 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge H.-W. Hoenes Ganzsachen-Einschreibeumschläge für die britische (I) 1. Weltkrieg Schon im Jahr 1878 wurden in Großbritannien die Registered Letter eingeführt. Dieser Ganzsachenumschlag aus besonders festem Papier, meistens mit Leineneinlage, wurde in Großbritannien sehr viel verwendet. Es war üblich, kleine Geldbeträge oder andere Dinge mit Wert in Registered Letter zu versenden. Hierzu gab es sie in verschiedenen Größen. Diese Versandmöglichkeit wurde auch von den Soldaten gewünscht. Britische Truppen waren schon lange in der ganzen Welt im Einsatz, und so ist es schon etwas verwunderlich, dass die Ausgabe noch so lange auf sich warten ließ. Die gewöhnlichen Registered Letter haben einen Werteindruck von 3 Pence. Der Text im Wertstempel lautet: REGISTRATION TWO PENCE - POSTAGE ONE PENNY. Damit war das Porto für Einschreiben der ersten Versicherungsstufe und das Inlandsbriefporto bezahlt. Da das Militär Portofreiheit für gewöhnliche Briefe und Postkarten genoss, musste also der Werteindruck für militärische Registered Letter geändert werden. Der erste Registered Letter als -Registered-Letter erschien erst Mitte 1915 mit dem Kopfbild König Georg V. in schwarzem Druck. Der Wertstempel erhielt den Eindruck: REGISTRATION TWO PENCE. Die Einschreibegebühr musste auch von den Soldaten bezahlt werden. Diesen nach dem Michel-Ganzsachenkatalog mit FEU I bezeichneten Umschlag gibt es in vier Varianten. Die Unterschiede liegen im Druck und bei den verschiedenen Verschlussklappen. Die Größe war immer G 2 (152 x 96 mm). FgGB Jahrgang 41 Juni 2012 RB

2 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge Abb. 1a (37 %): Verschlusskappe mit gerundeten Ecken Abb. 1b (37 %): Verschlusskappe mit eckigen Ecken Ende 1916 erschien eine zweite Auflage. Der Unterschied zur ersten Auflage (Abb. 1a und 1b) bestand darin, dass nach dem Texteindruck Registered Letter anstatt eines Rechteckes ein Punkt eingedruckt wurde. Ferner wurde die Schriftart auf Vor- und Rückseite leicht verändert. Abb. 2a: Ausschnittvergrößerung von Abb. 1a Abb. 2 (50 %): Zweite Auflage von 1916 Abb. 2b: Ausschnittvergrößerung von Abb. 2 Eine Sammlung dieser Militär- Registered Letter ist besonders interessant, weil sie in zahlreichen Ländern verwendet wurden und viele verschiedene stempel und Zensurstempel tragen. Häufig tragen die Umschläge auch eine Zusatzfrankatur. Ob damit die Briefgebühr für eine Verwendung von nicht aktiven Militärpersonen oder eine höhere Versicherungsgebühr bezahlt wurde, kann man oft kaum feststellen. Eine kleine Auswahl wird im Folgenden gezeigt. 58 Jahrgang 41 Juni 2012 RB 168 FgGB

3 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge Abb. 3: Registered Letter Type I a, einschreibezettel R 54. Poststempel: ARMY POST OFFICE R.C. 2 A 14 MY 16, roter Zensurstempel Type 4. Eingangsstempel: LONDON E.C. 16 MY 1916 Abb. 4: Registered Letter Type I a, einschreibezettel A.P.O. S 17 No Poststempel: ARMY POST OFFICE S. 17 A 18 OC 17 nach Bungay/Suffolk. Zensurstempel Type 5 FgGB Jahrgang 41 Juni 2012 RB

4 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge Abb. 5: Registered Letter Type I b, einschreibezettel R 7. Poststempel: FIELD POST OFFICE DE 18 nach Yeovil/ GB. Durchgangsstempel London 9 DEC 18, Ankunftsstempel: Yeovil 10 DE 18, Zensurstempel Type 6 Abb. 6: Registered Letter Type I a, einschreibezettel R 162. Poststempel: BASE ARMY POST OFFICE 1 OC 18 nach Cairo. Ankunftsstempel CAIRO 7. X. 18. Britischer Zensurstempel Type 3 und ägyptischer Zensurstempel: PASSED CENSOR 1 60 Jahrgang 41 Juni 2012 RB 168 FgGB

5 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge Abb. 7: Registered Letter Type II a, einschreibezettel R 60. Poststempel: FIELD POST OFFICE D.3. X JY Zensurstempel: Type 4. Als Bestimmungsort wurde lediglich Base, France, angegeben. Auf der Rückseite befinden sich folgende Stempel: FIELD POST wie auf der Vorderseite, ARMY POST OFFICE A 16 JY 16 S. 2; ferner ein blauer Gummistempelabdruck: ARMY POST OFFICE 17 JUL und der Zensurstempel Type 4. Abb. 8: Registered Letter Type II a, einschreibezettel R 76. Poststempel: FIELD POST OFFICE T.11. A 23 NO 18. Zensurstempel Type 6 nach Toronto/Kanada. Eingangsstempel: TORONTO CANADA REGISTERED 17 DEC FgGB Jahrgang 41 Juni 2012 RB

6 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge Abb. 9: Registered Letter Type I a, ein besonders interessanter Brief. einschreibezettel einer australischen Einheit in Europa: Australian Imperial Force R. No Poststempel: FIELD POST OFFICE T.M.I B 15 JU 18. Haubenstempel: REGISTE- RED G 3 JY und Zensurstempel Type 3. Rückseitig Stempel: FIELD POST OFFICE T.M.I B 15 JU 18 und BASE ARMY POST OFFICE 16 JU 18 Z. Abb. 10: Registered Letter Type I a. Dieser Brief wurde erst nach dem Ende des 1. Weltkrieges verwendet. Der Absender hatte keine Gebührenfreiheit und musste die Briefgebühr bezahlen. Brief: 3 1/2p und Einschreibegebühr 2p, die eingedruckt sind. Normaler Einschreibezettel: R BUNGAY NO. 67. Poststempel: BUNGAY 7 JA 24 mehrfach. Eingangsstempel Rückseite: NAIROBI 6 FE 24 REGISTERED. 62 Jahrgang 41 Juni 2012 RB 168 FgGB

7 -Ganzsachen-Einschreibeumschläge Abb. 11: Registered Letter Type I b. Auch dieser Brief wurde nach dem 1. Weltkrieg von einem privaten Absender aufgegeben, deshalb gebührenpflichtig, aber mit einem Militär-Poststempel. Einschreibezettel: R B.P.O. CONSTANTINOPLE No Poststempel: BRITISH. A.P.O. (Army Post Office) CONSTANTINOPLE 5 JY 20. Anscheinend hat die Nationalbank der Türkei für die Britische Army diesen Brief beim Brit. Post Office Constantinople eingeliefert. Eingangsstempel: NEW YORK N.Y. REG.DIV Abb. 12: Registered Letter Type I b. Dieser Privatbrief wurde ebenfalls 1921 in Constantinopel beim britischen Postamt aufgegeben. Einschreibezettel: R B.P.O. CONSTANTINOPLE No Poststempel: BRITISH POST OFFICE CONSTANTINOPLE 9 AP 21, nach Tiel/Holland. Eingangsstempel: TIEL 15. IV Hier wurde der Poststempel des Postamtes Constantinopel abgedruckt. FgGB Jahrgang 41 Juni 2012 RB