GZ.: BMI-OA1300/0116-II/1/2014 Wien, am 02. September 2014
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1 GZ.: BMI-OA1300/0116-II/1/2014 Wien, am 02. September 2014 An alle Landespolizeidirektionen An das EKO Cobra/DSE nachrichtlich: Albert Grasel BMI - II/1 (Abteilung II/1) Minoritenplatz 9, 1014 Wien Tel.: +43 (01) Pers. Albert.Grasel@bmi.gv.at Org.- bmi-ii-1@bmi.gv.at DVR: Antwortschreiben bitte unter Anführung der GZ an die Org.- -Adresse. An das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl An die Sektionen I, III und IV An die Abt II/2, II/3, II/7, II/8, II/9, II/10, II/12, II/13 An das.bk, BVT An den Zentralausschuss für die Bediensteten des öffentlichen Sicherheitswesens beim Bundesministerium für Inneres Betreff: Organisation; Dienstbetrieb EBOLA - Vorkehrungen (Update) - Vorgangsweise bei einem Verdachtsfall Im Zusammenhang mit dem Auftreten der Infektionskrankheit EBOLA werden im Nachhang zum ho. Erlass BMI-OA1300/0109-II/1/b/2014 vom nachstehende aktuellen Erläuterungen zur do. Information und allfälligen weiteren Veranlassungen übermittelt: Wird ein EBOLA-Verdachtsfall angenommen, tritt ein Ablaufkonzept in Kraft, mit dem alle erdenklichen Maßnahmen zum Eigenschutz eingeleitet sowie alle Möglichkeiten zur Verhinderung einer Ausbreitung der Erkrankung getroffen werden. EBOLA unterliegt einer Anzeigepflicht im Sinne des Epidemiegesetz 1950, BGBl. Nr. 186/1950 idgf.
2 Die Gesundheitsbehörde hat dabei federführend verschiedene Maßnahmen zu setzen; ihr obliegen auch die diesbezüglichen Kompetenzen für die entsprechenden Anordnungen. Wichtig bei jedem Ablaufplan ist die Sicherstellung, dass alle beteiligten Organisationen wissen, was sie wann zu tun haben. Auch wenn nach heutigen Einschätzungen das Risiko äußerst gering ist, dass eine Person, die sich in Westafrika an EBOLA angesteckt hat, nach Österreich einreist, erscheint es dennoch wichtig, entsprechend vorbereitet zu sein. 1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN Die Ebola-Epidemie in Westafrika betrifft aktuell die Länder Guinea, Liberia, Sierra Leone, Nigeria, Senegal Es handelt sich um eine Virus-Erkrankung, die durch das gleichnamige Virus hervorgerufen wird. Es ist aufgrund der Angst in der Bevölkerung mit dem Auftreten weiterer Verdachtsfälle zu rechnen, wobei betont werden muss, dass das Risiko in Österreich weiterhin als sehr gering eingestuft wird. EBOLA tritt längstens 21 Tage nach der Ansteckung auf, d. h. wenngleich ein geringes Infektionsrisiko besteht, kann bei Personen die aus diesen Staaten kommen, ein Risiko nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Kommt jemand aus diesen Ländern, hat aber dieses Land vor mehr als 21 Tagen verlassen, kann EBOLA ausgeschlossen werden. EBOLA wird nicht durch die Luft (wie z.b. die Grippe) bzw. über Tröpfcheninfektion übertagen. Eine Übertragung ist nur durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter oder verstorbener Personen möglich! Die Infektiosität startet erst mit Beginn der Symptomatik (siehe Punkt 2)! 2. INFEKTIONSVERDACHT Verdacht auf eine Infektion mit dem EBOLA-Virus: Fieber über 38,5 C - 2 -
3 Unspezifische Symptome wie Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen Dramatische Symptome wie Blutungen in der Haut und in verschiedenen Organen In den letzten 21 Tagen Einreise aus einem Endemiegebiet (siehe Punkt 1) In den letzten 21 Tagen vor Erkrankungsbeginn Kontakt mit EBOLA-Erkrankten oder Krankheitsverdächtigen mit bestätigtem Laborbefund Definitiv begründeter Verdacht auf eine Infektion mit dem EBOLA-Virus: enger Kontakt < 1 Meter ohne Schutzbekleidung mit einem Verdachts-, Erkrankungsoder Todesfall Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von Erkrankten oder Verstorbenen Kontakt mit Körperflüssigkeiten von toten Tieren (Affen, Nagetiere, Fledermäuse) Konsum von Buschfleisch ; bushmeat ist eine spezifisch afrikanische Bezeichnung für Wildfleisch von Tieren, die im Urwald oder in den Savannen gejagt werden 3. VORGEHEN BEI INFEKTIONSVERDACHT Einhalten der Standardhygienemaßnahmen laut BMG erscheint vorerst völlig ausreichend. Zum Reinigen der Haut genügt das Waschen und Desinfektion der Hände wie in der Beilage dargestellt. Oberflächen können mit Desinfektionsmitteln behandelt werden. Erster unverzüglicher Ansprechpartner bei geäußertem Verdacht ist die jeweilige Gesundheitsbehörde (Journaldienst; Verständigung erfolgt wie gewohnt über die Landesleitzentralen bzw. über die jeweilige Landeswarnzentrale). Meldung nach dem Epidemiegesetz. Die Gesundheitsbehörde entscheidet über weitere medizinische Maßnahmen. In die Verständigung ist zeitnah auch der jeweilige chefärztliche Dienst der LPD einzubinden. Der Verantwortliche der Gesundheitsbehörde setzt sich mit der do. Dienststelle in Verbindung, bespricht die Verdachtsdiagnose, führt eine Situationsbeurteilung durch und veranlasst im begründeten Verdachtsfall die jeweiligen gesundheitsbehördlichen Maßnahmen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat in Zusammenarbeit mit den Bundeländerverantwortlichen Vorbereitung getroffen, um einen Ebola-Verdachtsfall in geeigneten Strukturen unterzubringen und ausreichend zu isolieren. Wie bereits dargestellt, ergreift die zuständige Gesundheitsbehörde alle weiteren Maßnahmen
4 4. ANWEISUNG FÜR SOFORTMASSNAHMEN VOR ORT Krankheitsverdächtige Personen nicht mehr berühren und Abstandhalten 1 m und Standard-OP Maske zum Anlegen anbieten. Patienten bis zum Eintreffen des Amtsarztes der lokalen Gesundheitsbehörden in einem eigenen Raum belassen, wo sich keine weiteren Personen befinden. Verständigung der Landessanitätsdirektion im Wege der LLZ bzw. Landeswarnzentrale. Polizist-/Innen: Tragen von Handschuhen und einer FFP-3 Schutzmaske Bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten sofortige Händereinigung mit Seife und anschließende Durchführung einer Händedesinfektion. Das vorhandene Händedesinfektionsmittel ist zu verwenden (siehe Beilage). Kontaktaufnahme mit der LLZ bzw. OvD betreffend Auslieferung ausreichender Schutz-Kits (Ganzkörperschutzanzüge, Mundschutz, Handschuhe etc.) in enger Abstimmung mit dem polizeichefärztlichen Dienst der LPD. Person auswählen, die unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Tragen von Schutz-Kits weiter Kontakt zum Patienten hat. Untersuchung und Beurteilung der Situation durch den Amtsarzt der lokalen Gesundheitsbehörde. Amtsarzt der lokalen Gesundheitsbehörde entscheidet über weiteres Vorgehen. Dekontamination bzw. Wischdesinfektion von Flächen und Gegenständen, die mit Körperflüssigkeiten des Patienten in Kontakt waren, mit viruzidem Desinfektionsmittel nach Vorgabe der Landessanitätsdirektion (diensthabender Amtsarzt bzw. Information der Chefarztkanzlei). Entsorgung potentiell kontaminierter Materialien inkl. Uniform und Schutz-Kits in enger Abstimmung mit der Landessanitätsdirektion. 5. KONTAKTPERSONEN Als Kontaktpersonen gelten nur Personen, die mit Körperflüssigkeiten von Krankheitsverdächtigen in Kontakt gekommen sind! Das bedeutet, dass für Personen die keinen direkten Kontakt zu einem Verdachtsfall oder dessen Sekrete hatten, keine Maßnahmen notwendig sind. Im Zweifelsfall mit der Gesundheitsbehörde Rücksprache halten
5 So lange keine Erkrankungssymptome bei den Kontaktpersonen auftreten, gelten sie als NICHT INFEKTIÖS, es besteht KEINE ANSTECKUNGSGEFAHR für andere Personen. Kontaktpersonen sind für die Gesundheitsbehörde in Evidenz zu nehmen (Name, Geburtsdatum, Telefonnummer). Weitere Anordnungen erfolgen durch die Gesundheitsbehörde. 6. SCHUTZBEKLEIDUNG Die Verwendung der Schutzbekleidung soll erst nach Rücksprache mit dem Polizeichefärztlichen Dienst erfolgen. 7. INFORMATION Über jegliche Maßnahme im Sinne des gegenständlichen Erlasses ist die jeweilige Landesleitzentrale (LLZ) sh. dazu Punkt 3. - zu informieren, welche in weiterer Folge unverzüglich das BM.I, Referat II/13/c (EKC), zu verständigen hat. Dieser Erlass wird in der IVS aufgenommen. Beilagen Für die Bundesministerin: General Matthias Klaus elektronisch gefertigt - 5 -
6 Signaturwert SzP7q3cDCOCHWni0bLuX+qql4VwY/pffNHr90Nyvfc1YWAdoQ50Lr3meTl1Uap/w8F5nVoKzjajjC6TImhQJ gafy9rz1tyirk+0cjkfbzvcsn+6xgohnicw7vvcoi7xm+cqhfbxym+yypyndazeq+rjlekkajwolanmtpt41 7hVZ/LgRyHT+8Ko5UsMA9zFSRmeP8COiNKaNXbkmUo+CbDcfhu5w42tetF53EwIrJYN2PC2uIvhL1ZU7yfys 9EM5VZAb5CyvrEmpqzuwWXTkZ413c18jrWpTvC6qsjzwS2HxXaWqMgYScTeEY/F/uAHygt8mQV2ISqh2VZFC FnWCrg== Datum/Zeit-UTC T15:18:41+02:00 CN=a-sign-corporate-light-02,OU=a-sign-corporate-light-02,O=A- Aussteller-Zertifikat Trust Ges. f. Sicherheitssysteme im elektr. Datenverkehr GmbH,C=AT Serien-Nr Parameter etsi-bka-moa-1.0 Prüfinformation Hinweis Informationen zur Prüfung der elektronischen Signatur finden Sie unter: Eine Verifizierung des Ausdruckes kann bei der ausstellenden Behörde/Dienststelle erfolgen. Dieses Dokument wurde amtssigniert.
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