ALPAR AG. Regionalflugplatz Bern- Belp Fluglärmmessungen und Auswertungen 2008/09 Synthesebericht

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1 Regionalflugplatz Bern- Belp Fluglärmmessungen und Auswertungen 2008/09 Synthesebericht

2 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 3 1 Auftrag Ausgangslage Chronologie Auftraggeber/Auftragnehmer 4 2 Methode und Vorgehen 5 3 Messungen Messkonzept Messstandorte Messkampagnen 6 4 Resultate Modellierungen Vergleich von Berechnung und Messung 7 5 Interpretation der Ergebnisse hinsichtlich Auflage REKO UVEK 7 6 Ausblick 7 Bericht Nr. Revidiert am Erstellt am Verfasser Verfasser Peter Jaberg Geprüft Thomas Heierle Freigegeben Ablage P:\ LM Bern-Belp\Schlussbericht\ _Synthese_Schlussbericht.docx Seite 2/7

3 Zusammenfassung Die Rekurskommission des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (REKO UVEK) verfügte im Entscheid vom zur Kontrolle der Lärmberechnung des Projekts Pistenverlängerung Flughafen Bern-Belp in den Anund Abflugschneisen sowie im unmittelbar angrenzenden Wohngebiet punktuelle periodische Messungen durchzuführen. Die Überprüfung wird durch den Vergleich der energetischen Summe der gemessenen und der mit FLULA2 berechneten Lärmimmission jeweils unter Einbezug der Anzahl gemessenen Flugbewegungen 2008 / 09 vorgenommen. Die Messungen wurden an drei, durch den Kanton Bern in Absprache mit den Gemeinden festgelegten Messstellen, von Herrn Werner Bula zwischen August 2008 und Mai 2009 im Auftrag der Alpar AG durchgeführt. In den drei Messkampagnen wurden u.a. die Parameter Flugzeugtyp, Flugverfahren, Flugbewegungen und akustische Werte aufgenommen. Durch den Vergleich der Messwerte der drei Messkampagnen an den drei Messpunkten mit den berechneten Werten ist ersichtlich, dass Berechnung und Messung sehr gut übereinstimmen. Allfällige systematische Fehler wie beispielsweise eine generelle Über- / Unterbewertung der Fluglärmbelastung können somit ausgeschlossen werden. Die tatsächlichen Lärm-Immissionen im Jahr 2008 sind deutlich tiefer als in der Prognose für 2010 angenommen. Der effektive Flugbetrieb auf dem bewegt sich innerhalb des bewilligten Rahmens und hält die umweltrechtlichen Bestimmungen ein. 1 Auftrag 1.1 Ausgangslage Im Entscheid zum Beschwerdeverfahren zur Plangenehmigung für das Projekt Pistenverlängerung Flughafen Bern-Belp verfügte die Rekurskommission des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (REKO UVEK) die Auflage, dass die Fluglärmberechnungen zum Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) mittels Messungen zu überprüfen seien. Die Auflage lautet: Die Alpar AG wird verpflichtet, zur Kontrolle der Lärmberechnung in den An- und Abflugschneisen sowie im unmittelbar angrenzenden Wohngebiet punktuelle periodische Messungen durchzuführen. Die Messpunkte sind vom Kanton Bern nach Absprache mit den vom Fluglärm betroffenen Gemeinden zu bezeichnen. Die Ergebnisse der Messungen sind jährlich zu publizieren. 1.2 Chronologie Tabelle 1.1: Chronologie der wichtigsten bisherigen Ereignisse. 10. September 2001 Plangenehmigung Pistenverlängerung (PV) Nordwest und Südost. Verwaltungsbeschwerde der Vereinigung gegen Fluglärm (VgF) bei der Rekurskommission UVEK 2001 / 2002 Realisierung PV Nordwest 14. April 2003 Entscheid REKO UVEK zur Verwaltungsbeschwerde der VgF. Plangenehmigungsverfügung Seite 3/7

4 2. Dezember 2003 Auftrag ans BAZL zur Erstellung eines Grobkonzepts für Fluglärmmessungen am Flughafen Bern-Belp (Auftrag aus Parteien-Sitzung) 7. Mai 2004 Das Grobkonzept für Fluglärmmessungen am Flughafen Bern-Belp des Kompetenzzentrums Umwelt des BAZLs liegt vor. 17. August 2004 Stellungnahme der VgF zum Grobkonzept des BAZLs. 18. Oktober 2004 Auftrag zur Ausarbeitung eines Pflichtenheftes zur Ausschreibung der Festlegung der drei Messstandorte in Zusammenarbeit mit dem Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern (AöV). 27. Februar 2007 Ausschreibungsunterlagen liegen vor. 18. April 2007 Informationsveranstaltung Fluglärmmessungen für die vom Fluglärm betroffenen Gemeinden; organisiert durch das Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern (AöV). 10. Mai 2007 Stellungnahme der VgF zu den Ausschreibungsunterlagen. 20. Juli 2007 Versand der Ausschreibungsunterlagen. 14. September 2007 Angebotseingabe. Entscheid Abbruch Ausschreibungsverfahren; Realisierung der Fluglärmmessungen durch Herrn W. Bula im Auftrag der Alpar. 12. Februar 2008 Erste Besprechung der Projektbegleitgruppe / 2008 Realisierung PV Südost Mai 2008 Inbetriebnahme der Pistenverlängerung Südost. 14. August 1. Messkampagne 10. September Dezember Messkampagne Januar April 3. Messkampagne 6. Mai 2009 Juni 2009 Vergleich der gemessenen und berechneten Schallpegeln durch die EMPA (Bericht vom 1. Juli 2009) Dezember 2009 Schlussbericht Fluglärmmessungen Flughafen Bern Belp 13. Januar 2010 Infoveranstaltung Fluglärmmessungen Flughafen Bern Belp für die betroffenen Gemeinden und die Vereinigung gegen Fluglärm VgF 1.3 Auftraggeber/Auftragnehmer Auftraggeber: Alpar AG, Flughafen Bern-Belp, 3123 Belp. Auftragnehmer und erbrachte Leistungen: Werner Bula, 3210 Kerzers, Leiter Projektgruppe. Durchführen der Messungen. Norsonic Brechbühl AG, 3452 Grünenmatt. Messausrüstung. Bächtold & Moor, 3000 Bern 31. Koordination. EMPA, 8600 Dübendorf. Durchführen der Berechnungen. Seite 4/7

5 2 Methode und Vorgehen Messungen 2008/09 durch W. Bula Flugzeugtyp Flugverfahren (Flight Procedure) Flugfrequenzen Lärmimmissionswerte an drei Standorten Berechnungen EMPA mit Programm FLULA2 Flugbewegungen aus den Messungen 2008/09 Vergleich der berechneten und gemessenen Werte Footprint (gleich für Berechnungen im UVB ): Auf einem regelmässigen Gitter berechneter Ereignispegel einzelner Flugbewegungen pro Flugzeugtyp und Flugroute. Interpolation der Immissionswerte an den drei Standorten Berechnungen Bächtold & Moor mit Programm IMMPAC Lärm-Immissionsberechnungen (Lärmbelastungskurve) für Umgebung Flughafen unter Berücksichtigung der Flugbewegungen aus den Messungen 2008/09. Prognose Lärmbelastungskurve für 2010 Vergleich Lärmbelastung gemessen und prognostiziert Abbildung 2.1: Schematische Darstellung der Berechnung der Lärmimmissionen durch Bächtold & Moor und die Lärmimmissionsmessungen durch W. Bula. Die tatsächlich gemessenen Schallpegel (energetische Summe) an drei, in Absprache mit dem Kanton Bern (AöV) festgelegen Standorten (siehe Kapitel 3) werden mit den von der EMPA berechneten Immissionswerten für einzelne Starts und Landungen verglichen. Die im Rahmen des UVB zur Pistenverlängerung im Jahr 2000 von der EMPA durchgeführten Fluglärmberechnungen basieren auf einer Prognose für das Jahr Für den Vergleich mit den Messungen 2008/09 des effektiven Flugbetriebes wurden deshalb die Pegel der einzelnen Ereignisse (Start / Landung) aus der Fluglärmberechnung 2000 gemäss ihrer, während den Messperioden aufgetretenen, Häufigkeit aufsummiert. Die Lärmbelastungskurve aus der Prognose für das Jahr 2010 wird mit der Lärmbelastungskurve, basierend auf dem Betriebsjahr 2008 verglichen. 3 Messungen 3.1 Messkonzept Basierend auf der Ausschreibung vom wurde folgendes Messkonzept festgelegt: Seite 5/7

6 Drei Messkampagnen innerhalb eines Jahres. Erfassung der Spitzenzeiten im Tagesverlauf (gute Konditionen mit viel Betrieb). Ununterbrochene Sequenzen von bis zu 6 Stunden. ausschliesslich personell begleitete Messungen mit Protokollführung. Bei jedem Überflug werden folgende Parameter erfasst: Flight Procedure (Flugverfahren). Flugzeugtyp und kennzeichen. Flughöhe über Messstandort. Besonderheiten, Bemerkungen, Situation an den jeweiligen Messstellen. Weitere Angaben, Daten und Beschreibungen zu den einzelnen Messserien. Akustische Parameter. Meteo-Daten. 3.2 Messstandorte Abbildung 3.1: Lage der Messstandorte MS 1 bis MS 3. Kartengrundlage: Google Earth. Messstelle 1: Gemeinde Muri, Pourtalèsstrasse 25, Villa Mettlen, Empfindlichkeitsstufe II Messstelle 2: Gemeinde Belp, Jägerheimweg 263, Empfindlichkeitsstufe III Messstelle 3: Gemeinde Belp, Hühnerhubelstrasse 43, Schafmatt, Empfindlichkeitsstufe II 3.3 Messkampagnen 1. Messkampagne Messserien total 48 Stunden 2. Messkampagne Messserien total 60 Stunden 3. Messkampagne Messserien total 72 Stunden Seite 6/7

7 4 Resultate 4.1 Modellierungen Die gemessenen Schallpegel einzelner Flugzeugtypen und Flugverfahren pro Flugbewegung (Footprints) können im Vergleich zu den Footprints, die zur Berechnung der Lärmprognose im Rahmen des UVB von der EMPA durchgeführt wurden, stark streuen, stimmen im Mittel aber gut überein. Die Footprints der beiden verwendeten Modelle IMMPAC und FLULA2 sind gleichwertig. 4.2 Vergleich von Berechnung und Messung Zur Beurteilung der Fluglärm-Immissionen werden die einzelnen Footprints an den drei Messstandorten aus den Modellen über die tatsächlich gemessenen Flugbewegungen aufsummiert (=energetische Summe). Die so berechneten Lärm-Immissionswerte können dann mit den gemessenen Immissionswerten verglichen werden. Die Differenz zwischen berechneten und gemessenen Pegeln beträgt an den drei Messstellen -0.7 bis +0.9 db. Die Abweichungen von weniger als einem Dezibel zeigen, dass Berechnungen und Messungen sehr gut übereinstimmen. Die Ausdehnung der Lärmbelastungskurve, basierend auf dem Betriebsjahr 2008 ist deutlich geringer als die für die Prognose 2010 erstellte Lärmbelastungskurve. 5 Interpretation der Ergebnisse hinsichtlich Auflage REKO UVEK Zur Kontrolle der Lärmmodellierung in den An- und Abflugschneisen sowie in unmittelbar angrenzenden Wohngebieten des Flughafens Bern-Belp wurden Lärmmessungen durchgeführt. Die für die Berechnung verwendeten Parameter konnten durch die Lärmmessungen bestätigt werden. Allfällige systematische Fehler wie beispielsweise eine generelle Über- / Unterbewertung der Fluglärm-Parameter können somit ausgeschlossen werden. Zur Kontrolle der Lärmprognose 2010 aus dem UVB Pistenverlängerung, wurden Lärmberechnungen, basierend auf dem Betriebsjahr 2008 durchgeführt. Es zeigt sich, dass die berechneten Fluglärm-Immissionen in den An- und Abflugschneisen sowie in unmittelbar angrenzenden Wohngebieten deutlich geringer sind als im Rahmen des UVB prognostiziert. Der effektive Flugbetrieb auf dem bewegt sich innerhalb des bewilligten Rahmens und hält die umweltrechtlichen Bestimmungen ein. Weitergehende Informationen können dem Schlussbericht vom entnommen werden. 6 Ausblick Aufgrund der Feststellung, dass Messungen und Berechnung übereinstimmen, wurde in Absprache mit der Aufsichtsbehörde (BAZL) festgelegt, dass weitere Messungen nur dann durchgeführt werden, wenn sich die Flugbewegungen oder der Flottenmix wesentlich verändern. Im Sinne der verlangten jährlichen Berichterstattung wird die Alpar AG den Vergleich der jährlichen Lärmberechnung mit dem Lärmbelastungskataster (LBK) auf ihrer Homepage veröffentlichen. Seite 7/7