- Kein Ausglühen des Materials, so kann selbst an Mechaniken und dünnen Blechen gearbeitet werden ohne die Festigkeit zu beeinflussen

Transkript

1 Der PUK Schweißen - Werkstück wird punktuell angeschmolzen und so verbunden - Schweißzusatzwerkstoff hat immer die gleiche Schmelztemperatur wie das Werkstück selbst (Beim Löten wird immer ein Lot verwendet, welches eine niedrigere Schmelztemperatur als das Werkstück hat. Risiken des Nachfließens von Lot wird vermindert) - Kein Ausglühen des Materials, so kann selbst an Mechaniken und dünnen Blechen gearbeitet werden ohne die Festigkeit zu beeinflussen - Kein Farb- oder Härteunterschied PUK was ist das? Der PUK ist ein Schweißgerät, das speziell für Arbeiten an Schmuck entwickelt worden ist. Es erzeugt für einen kurzen Moment einen winzigen Lichtbogen, auch Plasma genannt, der einen Schweißpunkt generiert. Die Schweißpunkte haben Durchmesser von ca. 0,2 3,8 mm. PUK 3s professional plus PUK 04 Das Prinzip - Elektrode aus Wolfram (Schmelzpunkt 3422 C / 6192 F) - Mit der Spitze dieser Elektrode das Werkstück berühren - Schutzgas strömt aus dem Handstück - Zwischen Elektrodenspitze und Werkstück wird ein elektrischer Lichtbogen gezündet - Elektrode zieht sich automatisch zurück Der PUK erzeugt immer einzelne, kurze Schweißimpulse, so wird das Werkstück nicht überhitzt. 1/12

2 Schutzgas Mit dem PUK wird immer Argon 4.6 benutzt. Wie alle Edelgase reagiert es nicht: Es kann nicht brennen und ist auch nicht giftig. Eine Durchflussmenge von ca. 2 Liter/Minute ist optimal! Durchflussmenge einstellen - PUK einschalten - Flasche und Durchflussregler aufdrehen - Im Menü Einstellungen Gas-Test aktivieren - Gasventil im Gerät wird geöffnet - Durchflussregler zeigt die tatsächliche Durchflussmenge an - Durch Drehen des großen Reglers den gewünschten Wert einstellen (ca. 2 l/min). - Gas-Test wieder deaktivieren Die Durchflussmenge wird im Uhrzeigersinn (links herum) erhöht gegen den Uhrzeigersinn (rechts herum) verringert! Die Elektrode Das Wichtigste beim Puken ist die Elektrode: Sie muss unbedingt spitz sein wie eine Nadel. Arbeiten Sie immer mit einer gut angeschliffenen Elektrode! - Elektrode aus Wolfram (Schmelzpunkt 3422 C / 6192 F) - Je geringer die Leistung, umso wichtiger ist der Zustand der Elektrodenspitze - Bei feinsten Schweißungen Elektrode schon nach sehr wenigen Schweißpunkten wechseln oder nachschärfen - Haftet Material an der Spitze oder muss man mit einer niedrigeren Energie an einem Werkstück weiterarbeiten, so muss die Elektrode ausgewechselt werden 2/12

3 Elektrode einspannen - Richtige Länge mit Hilfe der Rille im Handstückarm des Mikroskops (Abb. links) - oder: Mit der Handstückdüse (Abb. rechts) einstellen Je kürzer die Elektrode eingespannt ist, desto besser ist der Schutz durch das Argon. Generell sollte die Elektrode nicht weiter als 4 bis 5 mm aus der Düse herausstehen. - Niemals eine Zange o. Ä. verwenden, um die Elektrode einzuspannen, dadurch kann das Handstück beschädigt werden! - Benutzte Elektroden lassen sich leicht wieder nachschleifen Das Mikroskop SM04 - Mit elektronisch gesteuertem, DIN-zertifiziertem Augenschutzfilter ausgerüstet - 2-facher Schutz der Augen: permanenter Schutz vor UV/IR- Licht (grün) Elektronisch gesteuerter LCD-Augenschutzfilter Mikroskop einstellen - Zuerst Augenabstand einstellen (1). - Dann nur mit dem rechten Auge hindurchschauen (2) und am Fokussierrad (3) am Mikroskopkopf drehen, so dass die Spitze der Elektrode scharf zu sehen ist. - Dann nur mit dem linken Auge hindurchschauen und den Fokus am linken Okular einstellen (4). 3/12

4 Der Schweißvorgang Erster Punkt - Anschlussklemme an Werkstück Es ist nicht möglich, einen Stromschlag zu bekommen, selbst wenn Sie beide Pole gleichzeitig berühren! Der PUK arbeitet ausschließlich an Metall. - Werkstück mit beiden Händen gut festhalten (nicht die Klemme) - Hände in bequemer Position auflegen - Das Werkstück ohne zu drücken an die Elektrodenspitze halten - Argon wird ausgegeben - Der Filter schließt sich nach ca. 2 Sec. - Elektrode wird automatisch vom Handstück zurückgezogen und Plasma gezündet Wenn die Elektrode im 90 Winkel aufgesetzt wird, ist der Schweißpunkt kreisrund und erreicht die größte Eindringtiefe. Zwei Bleche verschweißen - Pluspol an eines der Bleche - Zunächst mit zwei Punkten heften - Position der Teile nachrichten - Elektrode immer an den Rand des vorherigen Schweißpunktes ansetzen, um eine durchgehende Naht zu schweißen Bleche im Winkel verschweißen Für scharfe Außenkanten: - Ein Blech steht etwas über - Elektrode etwa im 45 Winkel ansetzen - Das Material der überstehenden Kante wird auf das untere Blech gezogen - Das Material lässt sich gezielt modellieren und die Oberfläche glätten 4/12

5 Die Schweißsituationen Universelle Einstellung - Für Materialstärken ab 0,30 mm. Hierbei sowohl für Bleche als auch für Drähte - Relativ glatte Schweißkurve, ergibt häufig die optisch beste Schweißung - Zum Glätten von aufgetragenen Material Dünnes Material - Für sehr kleine und dünne Bleche und Drähte unter 0,40 mm Schweißen in Winkeln - Durchmesser des Lichtbogens verkleinert (durch Hochfrequenztechnik) - Gleichzeitig mehr Druck des Lichtbogens auf die Schweißstelle - Bessere Ergebnisse beim Heften in Winkeln Auftragen von Schweißdraht - Ideale Einstellung um Material von einem Schweißdraht auf die Werkstückoberfläche zu schmelzen Arbeiten an Krappen - Extrem kurze Impulsdauer und Leistung ermöglicht das Arbeiten in unmittelbarer Nähe von Edelsteinen und anderen empfindlichen Materialien Es ist diejenige Schweißsituation ausgewählt, welche blau eingefärbt ist. Bei längerem Berühren der Situations-Symbole erscheint ein Info-Fenster mit einer detaillierten Beschreibung. 5/12

6 Die Leistung (%) Im Allgemeinen kann man sagen, dass mit der Leistung der Durchmesser des zu erzielenden Schweißpunktes gesteuert wird. Zwar steigt mit einer höheren Energie auch die Eindringtiefe an, jedoch bleiben die Schweißungen verhältnismäßig flach. Die Impulszeit (ms) Die Impulszeit meint die Länge der Zeit, über die der elektrische Lichtbogen bestehen bleibt. - Die Impulszeit ist hauptsächlich für die Eindringtiefe des Schweißpunktes verantwortlich. Je länger desto tiefer. - Bei sehr dünnem Material immer kürzest mögliche Impulszeit, dadurch wird die Gefahr geringer, ein Loch hinein zu schmelzen! - In der Nähe von Steinen immer mit kürzest möglichster Impulszeit, um die Risiken zu minimieren Schweißempfehlungen (blaue Balken) Um eine schnellere Eingewöhnungszeit mit dem PUK04 zu erzielen, sind sowohl bei der Schweißzeit als auch bei der Leistung seitlich blaue Balken, welche einen Arbeitsbereich vorgeben, in dem erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse erzielt werden können. Es kann aber in Ausnahmesituationen auch außerhalb dieser Bereiche gearbeitet werden! Auftragen von Schweißdraht - Draht der gleichen Legierung - kein Lot! - 0,2 bis 0,4 mm Durchmesser - Draht flach auf das Werkstück halten - Elektrode von der Seite unter den Draht stellen - Der Lichtbogen startet am Werkstück und zieht sich am Draht vorbei - Sowohl der Untergrund als auch das Ende des Drahtes werden geschmolzen - Ein Tropfen Metall bleibt an der Stelle, wo die Elektrode aufgesetzt wurde Das Metall wird dort aufgetragen wo die Elektrode das Werkstück berührt soll z.b. eine Pore aufgefüllt werden, so wird die Elektrode in das Loch und der Draht daneben gehalten! 6/12

7 Silber - Der Schweißimpuls wird mit einer hochfrequenten (HF) Schwingung überlagert - Erstarrendes Schweißgut wird in Vibration versetzt - Es bilden sich mehr Kristallisationskeime (feineres Dendritenwachstum) - Das entstandene Kristallgefüge ist feinkörniger und hat eine höhere Zähigkeit - Um eine gute Schweißung von Silber zu gewährleisten muss das Werkstück warm sein!!! (siehe Thema Wärmeleitfähigkeit) - Das Werkstück insgesamt kann bis zu 100 C heiß werden, was keine Steine beschädigt, jedoch sehr unangenehm mit den blanken Händen zu halten ist! Wärmeleitfähigkeit Metalle mit hoher Wärmeleitfähigkeit lassen sich allgemein schlecht schweißen, aber: Die Wärmeleitfähigkeit von Silber nimmt ab, wenn die Temperatur steigt Das heißt: Silber lässt sich besser schweißen, wenn es warm ist! - Mehrmals auf die gleiche Stelle puken, dadurch steigt die Temperatur - Eine kontinuierliche Schweißfolge hält das Werkstück warm! - Das Werkstück insgesamt kann bis zu 100 C heiß werden, was keine Steine beschädigt, jedoch sehr unangenehm mit den blanken Händen zu halten ist! Das Werkstück mit Zangen, Polierfingern etc. halten! Schieben des Materials Schweißpunkt mit 80 % Leistung im 45 Winkel machen: Es entsteht eine Vertiefung, aus der das Metall herausspritzt. Das zeigt:: 1. Diese Leistung ist zu hoch! (max. ca. 50% bei PUK 04) 2. Silber wird genau in die andere Richtung bewegt als z.b. Gold: Es wird geschoben! 7/12

8 In der Praxis muss daher der Winkel, in dem die Elektrode aufgesetzt wird, völlig anders sein als sonst! Zwei Bleche winklig verschweißen - Elektrode senkrecht neben das überstehende Blech stellen - Die Kante wird herunter gedrückt Zusatzmaterial auftragen bei Silber - Draht flach auf den Untergrund halten - Elektrode etwa senkrecht daneben aufsetzen und leicht über den Draht lehnen Soll z.b. eine Pore aufgefüllt werden, wird der Silberdraht in die Pore gehalten und die Elektrode daneben gestellt. Spannungsrisse - Feine Risse im Schweißpunkt - Entstehen durch Schrumpfung des Schweißpunktes beim Abkühlen - Ursachen sind meist ein zu kaltes Werkstück oder einer zu kurze Impulszeit Festigkeit von Silber verbessern - Gefüge beim Puken zwar porenfrei, aber dennoch nicht sehr fest - Durch den HF-Impuls des PUK 04 wird das Gefüge deutlich feinkörniger und fester - Um die Festigkeit noch weiter zu verbessern, Spezial-Schweißdraht Pd-Ag-500 verwenden - Auch für viele andere Problemfälle gut geeignet: Modeschmuck, Messing, etc. - Anderer Spezialdraht für Silber: Ag Gleiche Farbe wie Sterling - Besser zu verarbeiten 8/12

9 Häufige Anwendungen Reparaturen allgemein Denken Sie bei Reparaturen immer daran, dass Klebstoff, Schmutz, Lack genau wie Lot und Polierpaste explosionsartig verbrennen, wenn in unmittelbarer Nähe gepukt wird. Reinigen Sie daher die Teile sorgfältig zumindest dort, wo gepukt werden soll. Galvanische Beschichtungen können sich negativ auf das Schweißverhalten auswirken, vor allem Verkupferungen und Vernickelungen sollten im Bereich der Schweißstelle entfernt werden. Ohrsteckerstifte aufpuken - Einen Schweißpunkt auf das Ende des Stifts machen, so dass eine Kugel entsteht - Die Kugel sollte etwa den doppelten Durchmesser des Drahtes haben - Entweder die Kugel anfeilen (min. ½ entfernen) und die entstehende Halbkugel aufpuken Oder: - Dort ein Loch fräsen, wo der Ohrstecker hin soll - Das Loch sollte etwas größer sein als die Kugel, so wird die Schweißung tiefer - Kugel hinein stellen und verschweißen (bzw. siehe PIN-Modul) Ringweitenänderung Bei einer Dicke bis 1 mm: - Beide Seiten plan feilen und stumpf verschweißen Dicker als 1 mm: - Mit Dreikantfeile eine V-Fuge feilen und mit Draht auffüllen Es ist meist einfacher, die Weitenänderung seitlich am Ring zu machen, nicht, wie gewohnt gegenüber dem Ringkopf. So kommt man besser mit der Elektrode innen an die Fuge. Ösen verschweißen - Enden müssen plan sein, es darf keine Lücke dazwischen sein - Die Öse mit einer Zange o.ä. halten, und die Enden etwas gegeneinander drücken - Bei dickeren Ösen evtl. zwei oder mehr Schweißpunkte machen 9/12

10 Perlen auf Draht puken - Empfindliche Perlen mit einem Stück Papier vor Verschmutzung schützen - Je nach Drahtstärke einen gewünschten Überstand des Drahtes wählen - Mit kürzest möglicher Zeit puken Schnäpper - Abgebrochenes Blech flach auflegen und mit zwei Punkten heften - In den gewünschten Winkel bringen, und die restliche Fuge puken - Bei sehr dickem Material die beiden Bleche zunächst heften, dann auf etwa 90 aufbiegen und innen puken - Danach die Bleche in den gewünschten Winkel bringen außen puken Hohle und sehr dünne Werkstücke - Bei sehr dünnen Materialstärken immer mit kürzest möglicher Impulszeit puken! - Langsames Herantasten an die ideale Einstellung durch schrittweises erhöhen der Leistung In der Nähe von Steinen Immer mit kurzer Impulsdauer puken! - Möglichst dünnen Draht verwenden - Lampert bietet Schweißdrähte in 0,25 mm 0,40 mm Dicke an. Bei diesen Schweißdrähten reicht schon eine Leistung ab 14% aus - Den Draht zwischen Stein und Elektrode auflegen - Der Stein kann zusätzlich z.b. mit einem Klebestreifen oder einem simplen Stück Papier abgedeckt werden - Die Elektrode immer von außen an die Schweißstelle ansetzen, nie über den Stein hinweg Bei Arbeiten im unteren Leistungsbereich ist eine sehr gut angeschliffene Elektrode immer höchst wichtig. Tauschen Sie die Elektrode bei dieser Arbeit sehr oft! 10/12

11 PIN-Modul - Zusatzmodul zum schnellen Aufschweißen von Brisuren - Um mit dem PIN-Modul verarbeitet werden zu können, müssen die Brisuren einen speziell geformten Fuß haben - Guter Kontakt Spannfutter/Brisur und Schweißschuh/Werkstück ist sehr wichtig - Je nach Einsatz kann der Schweißschuh individuell zugerichtet werden Programmspeicher - 33 freie Programmplätze. - Aktivierung durch Drücken des linken Drehreglers - Durch Betätigung des linken Reglers wird die Cursor-Position geändert, durch den rechten das Schriftzeichen Einstellungen Gas-Test Durch aktivieren des Gastestkann die exakte Gasmenge am Durchflussregler eingestellt werden Filter-Test Beim Betätigen des Filter-Test wird durch das Öffnen und Schließen des Augenschutzfilters ein Blinken erzeugt, um die Funktion des Filters zu überprüfen. Expert-Menü - Zeigt die jeweiligen speziellen Schweißkurven für die verschiedenen Schweißsituationen an - Ermöglicht eine individuellere Einstellung für außergewöhnliche Schweißanforderungen LED-Licht - Kann speziell bei Hochglanz-Polierten Materialien auf 50% / 75% reduziert werden, um die Blendwirkung zu verringern und ein angenehmeres Arbeiten zu ermöglichen Absorber - Der Absorber ist ein Zusatzmodul, welches am Mikroskoparm angebracht werden kann. Unangenehme Schweißdämpfe werden durch dieses Modul abgeleitet - Für Vielschweißer und bei Arbeiten an Modeschmuck besonders geeignet Die beiden zusätzlichen Menüs Expert-Menü und PIN-Modul können bei Bedarf zugeschaltet werden. Im normalen Gebrauch sollten beide deaktiviert werden, um eine einfachere Navigation durch die Grundmenüs zu ermöglichen. 11/12

12 Sprachwechsel Hier kann zwischen 5 verschieden Sprachen gewählt werden (Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch) Wartung Alle unsere PUK-Geräte sind fast gänzlich wartungsfrei. Außer den Elektroden, die durch das Nachschleifen zu kurz zum Einspannen werden können, ist lediglich das Spannfutter für die Elektrode ein Teil, welches nach ein paar Jahren intensiven Gebrauchs seine Spannkraft verliert und ausgetauscht werden muss. Service Durch die Anmeldung für den Lampert-Newsletter auf unserer Homepage erhalten Sie regelmäßig nützliche Tipps und Tricks zum Umgang mit unseren Geräten. Speziell unsere Workshops befassen sich mit Aufgaben, mit denen unsre Kunden täglich konfrontiert sind und zeigen praktische Lösungen auf. Auch hilft Ihnen unser technischer Support gerne bei speziellen Anwendungsproblemen und Fragen rund ums PUK-Schweißen. Lampert Werktechnik GmbH Ettlebener Straße Werneck, Germany Tel. +49(0)97 22/ Fax +49(0)97 22/ mail@lampert.info 12/12