Verhaltensbiologie. 12. Juni 2018
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- Charlotte Vogt
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1 Verhaltensbiologie 12. Juni 2018
2 Geschichte der Verhaltensbiologie in Münster Konrad Lorenz ( ) Nobelpreis 1973 Foto: H. Kacher
3 Geschichte der Verhaltensbiologie in Münster Bernhard Rensch ( ) Foto: privat
4 Geschichte der Verhaltensbiologie in Münster Gerti Dücker (1928- ) Foto: privat
5 Einführung Verhaltensbiologie ist das Studium des Verhaltens mit biologischen Methoden. (nach Tinbergen) Unter dem Verhalten eines Tieres versteht man seine Bewegungen, Lautäußerungen und Körperhaltungen; ferner alle Lernvorgänge sowie diejenigen äußerlich erkennbaren Veränderungen, die der gegenseitigen Verständigung dienen und damit beim jeweiligen Partner ihrerseits Verhalten auslösen können (Farbveränderungen, Absonderung von Duftstoffen). (nach Immelmann) Das Gros des Verhaltens besteht aus Bewegungen, die sich letztlich auf die Aktivität von Nerven- und Muskelzellen zurückführen lassen.
6 Geschichte der Verhaltensbiologie Charles Darwin - Vater der Verhaltensbiologie Konrad Lorenz Nobelpreis 1973 Niko Tinbergen Nobelpreis 1973 Karl von Frisch Nobelpreis 1973
7 Erklärungen für das Verhalten - kausale Mechanismus - funktionale Anpassungswert Tinbergen N 1963 Z Tierpsychol 20: 410
8 Erklärungen für das Verhalten Löwe (Panthera leo) Erhöhung der Fitness durch Kindestötung Foto: Richard Mathews
9 Erklärungen für das Verhalten Gewöhnliche Wieselmeerschweinchen (Galea musteloides) Foto: K. Agelopoulos
10 Erklärungen für das Verhalten Aus: Alcock J 2009 Animal Behavior 9th Edition
11 Erklärungen für das Verhalten Gewöhnliche Wieselmeerschweinchen (Galea musteloides) Paarungen mit mehr als einem Männchen erzeugen überlebensfähigere Nachkommen. Foto: K. Agelopoulos
12 Erklärungen für das Verhalten Münstersches Wieselmeerschweinchen (Galea monasteriensis) Soziale Monogamie bei nur 3-5% aller Säugetiere
13 Erklärungen für das Verhalten - kausale Mechanismus - lebensgeschichtliche Ontogenese Steuerung des Verhaltens - funktionale Anpassungswert - stammesgeschichtliche Phylogenese Evolution des Verhaltens Tinbergen N 1963 Z Tierpsychol 20
14 Erklärungen für das Verhalten Steuerung des Verhaltens Verhaltensphysiologie proximate Ursachen Evolution des Verhaltens Verhaltensökologie & Soziobiologie ultimate Ursachen Jedes Verhalten hat sowohl proximate als auch ultimate Ursachen.
15 Angeborenes Verhalten Fixed action pattern (FAP) : formstarre, leicht wiedererkennbare artspezifische Verhaltensweisen, die bei jedem einzelnen Individuum derselben Art, Altersund Geschlechtsklasse, unabhängig von den individuellen Erfahrungen, in gleicher Weise auftreten. Sie sind ebenso kennzeichnend für eine Art wie morphologische Merkmale. Fixed action pattern aus der Balz der Stockente Franck D 1997 Verhaltensbiologie
16 Angeborenes Verhalten Schlüsselreiz - Reaktions - Beziehung Campbell NA & Reece JB 2002 Biology
17 Schlüsselreize auch beim Menschen? Immelmann K 1982: Wörterbuch der Verhaltensforschung
18 Schlüsselreize auch beim Menschen? niedrig unmanipuliert Kindchenschema stark Glocker et al. Ethology 2009
19 Schlüsselreize auch beim Menschen? Kindchenschemareaktion Cuteness Task N=36 women, 26 men Caretaking Task N=25 women, 19 men Glocker et al. Ethology 2009
20 Angeborenes Verhalten Von der Punktmutation zum aggressiven Verhalten Gen Punktmutation Monoaminoxydase A (nicht expremiert) Serotoninmetabolismus (verändert im ZNS) Aggressives Verhalten Cases et al 1995 Science 268: 1763 Brunner et al 1993 Science 262: 578
21 Gen - Umwelt - Interaktion Genetisch dumme und intelligente Ratten nach Cooper und Zubek 1958 Verhalten resultiert aus einer Gen - Umwelt - Interaktion McFarland D 1989 Biologie des Verhaltens
22 Lernen Akustische Kommunikation bei Meerkatzen Seyfarth RM & Cheney DL 1993 Spektrum der Wissenschaft Februar: 88
23 Frequency Lernen Leopard Leopard Time (s) Cheney & Seyfert
24 Frequency Lernen Time (s) Adler Cheney & Seyfert
25 Frequency Lernen Schlange Time (s) Cheney & Seyfert
26 Lernen Im Laufe der Ontogenese lernen Meerkatzen, die angeborenermaßen vorhandenen Warnrufe differenziert einzusetzen. Seyfarth RM & Cheney DL 1993 Spektrum der Wissenschaft Februar: 88
27 Lernen Lernen ist die Veränderung im Verhalten aufgrund individueller Erfahrung.
28 Lernen 1. Habituation Franck D 1997 Verhaltensbiologie
29 Lernen 2. Prägung sensible Phase stabiles mitunter irreversibles Lernergebnis Klassische Beispiele für Prägung: sexuelle Prägung Nachlaufprägung
30 Lernen Nachlaufprägung Immelmann K et al 1996: Einführung in die Verhaltensforschung Franck D 1996: Verhaltensbiologie
31 Lernen Sexuelle Prägung Immelmann K et al 1996: Einführung in die Verhaltensforschung
32 Lernen 3. Klassische Konditionierung Immelmann K 1983 Einführung in die Verhaltensforschung
33 Lernen 4. Operante Konditionierung Franck D 1985 Verhaltensbiologie
34 Lernen 5. Einsichtiges Handeln Immelmann K 1983 Einführung in die Verhaltensforschung
35 Lernen 5. Einsichtiges Handeln Werkzeuggebrauch bei der Neukaledonienkrähe Hunt GR 1996 Nature 379:
36 Kognitive Fähigkeiten Haben Tiere ein Ich - Bewußtsein? Können sie sich im Spiegel erkennen? Können sie sich in andere Individuen hineinversetzen?
37 Kognitive Fähigkeiten Diese Tiere können sich im Spiegel erkennen: Menschenaffen Delfine Elefanten Elstern
38 Kognitive Fähigkeiten Haben Tiere ein Ich - Bewußtsein? Können sie sich im Spiegel erkennen? Können sie sich in andere Individuen hineinversetzen?
39 Kognitive Fähigkeiten Können sich Schimpansen in Artgenossen hineinversetzen? Hare B et al Animal Behaviour:
40 Kognitive Fähigkeiten False-Belief -Test Krupenye, C., Kano, F.-, Hirata, S., Call, J., Tomasello, M.: Great apes anticipate that other individuals will act according to false beliefs. Science 354: , 2016.
41 Literatur Alcock J 2013 Animal Behavior. Sinauer, 10th ed. Campbell NA & Reece JB 2002: Behavioral Biology. In: Biology, Benjamin Cummings, 6th ed., pp Manning A & Stamp Dawkins M 2012 An Introduction to Animal Behaviour. Cambridge University Press, 6th edition Kappeler P 2017 Verhaltensbiologie. Springer, 4. Auflage Sachser N 2018 Der Mensch im Tier. Rowolth
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