Erfahrungsbericht. St. Petersburger Universität für Wirtschaft und Finanzen UNECON

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1 Erfahrungsbericht St. Petersburger Universität für Wirtschaft und Finanzen UNECON Stella Kraft Internationale Betriebswirtschaft Osteuropa WS 17/ Prof. Dr. Anna Hayduk

2 1. Vorbereitung und Anreise Kurz vor knapp habe ich mich dazu entschieden, mein Auslandssemester in Sankt Petersburg zu machen. Vorerst wollte ich dieses in Moskau verbringen, was allerdings nicht zustande kam. Dann kam die Zusage von der Universität aus Sankt Petersburg, die den zweiten Platz auf meiner Wahlliste belegte. Damit bin ich im Endeffekt auch glücklich. Die Vorbereitung verlief reibungslos: Ich habe schnell von Frau Hayduk die nötigen Informationen bekommen, sodass ich sofort mein POR erstellen konnte. Zunächst gab es mit meinem POR keine Probleme. Erst im Juli mitten in der Prüfungsphase habe ich dann die aktualisierte Fächerliste von der PHS erhalten. Leider waren mehr als die Hälfte meiner Kurse, die ich ursprünglich gewählt hatte, von der Liste gestrichen. Das International Office wollte jedoch das endgültige Learning Agreement zugeschickt bekommen und setzte uns eine Frist. Schnell mussten POR und Learning Agreement neu erstellt werden. Die Veranstaltungen der PHS entsprechen glücklicherweise vielen Veranstaltungen der HHN, sodass die Erstellung eines neuen POR nicht lange dauerte. Auch bietet die PHS eine große Auswahl an Veranstaltungen an. Diesmal wurde mein POR per überprüft und bestätigt, sodass noch ein Termin mit meiner Beraterin ausfiel. Da ich russische Staatsbürgerin bin, habe ich kein Visum gebraucht. Eine Auslandskrankenversicherung war natürlich notwendig. Der Aufwand für diese aber, war gering. Unsere Anreise in Sankt Petersburg verlief chaotisch. Zuerst hat die PHS mitgeteilt, dass sie nicht in der Lage sind, Austauschstudenten, die nach Uhr landen, vom Flughafen abzuholen. Wir sind um Uhr in Sankt Petersburg gelandet. Davor haben wir jedoch trotzdem das International Office der PHS gebeten, uns vom Flughafen abzuholen. Daraufhin haben wir leider keine Antwort erhalten. Somit organisierten wir unsere Ankunft selbst und fragten unsere Familie aus Sankt Petersburg. Als wir dann am Flughafen ankamen, stellten wir fest, dass ein Buddy von der PHS uns abholen wollte. Ich habe mich dazu entschlossen, den Abend mit meiner Familie zu verbringen und erst am nächsten Tag im Wohnheim einzuziehen. Meine Mitstudentin und zwei weitere Mädels aus Frankreich sind mit dem Buddy gefahren. 2. Unterbringung und Verpflegung Wir wurden in einem Wohnheim auf dem Campus untergebracht. Auf dem Campus befinden sich zwei Wohnheime. Wir befanden uns zum Glück in dem renovierten Wohnheim, der 7-Lestnitsa. Ich war in einem Zweier-Zimmer mit meiner Mitstudentin von der HHN. Alle anderen Zimmer in diesem Wohnheim waren Einzelzimmer. Jedes Zimmer hatte eine eigene Dusche und WC. Auf jeder Etage befand sich eine Gemeinschaftsküche und ein Waschraum, inklusive Trockner und Bügelbrett. Im anderen Wohnheim, der 8-Lestnitsa, war die Wohnlage schlechter. Dort gab es nur Zweier-Zimmer und eine Etagehälfte hatte nur eine Dusche und ein WC zur Verfügung. Eine Mensa gab es auf dem Campus auch. Allerdings sind wir da nie hingegangen. Gegenüber der Universität, am anderen Ufer, gibt es eine gute Mensa Stalovaja Volna. Dort waren wir öfters. Um die Mittagszeit gibt es überall Business Lunch, was sehr preisgünstig ist. Das Restaurant Market Place am Nevskij (5 Minuten Laufzeit von der Uni) bietet dafür ein gutes Angebot. Auch HUGS (50m von der Uni) bietet ein gutes Business Lunch. Außerhalb der Mittagszeit kann man sehr gut im Tokio City essen. Die haben eine sehr große Auswahl: Von Sushi über asiatische Nudeln bis hin zu Salaten. 2

3 3. Ablauf des Studiums Unsere PHS trennte uns leider von den einheimischen Studenten. Die Auslandsstudenten hatten nicht im Mainbuilding Vorlesung, sondern in einem kleineren Gebäude auf dem Campus. Zuerst wurden wir nach Russisch-Kenntnissen aufgeteilt. Es gab mehrere Gruppen von Anfänger bis Fortgeschritten. 12 Stunden die Woche hatte man die Lehrveranstaltung Russische Sprache. Alle anderen Veranstaltungen wurden in Englisch gehalten. In jeder Veranstaltung hatte man Anwesenheitspflicht. Einige Veranstaltungen hatten wir nur eine Woche, da die Dozenten aus Deutschland kamen. Am Ende am der Woche wurde eine Präsentation verlangt. Andere Veranstaltungen besuchten wir zwei bis drei Wochen. Dementsprechend musste man mehr tun. Ein Dozent forderte ein Paper, Klausur und Präsentation. Die Präsentation hat er allerdings im Nachhinein aus zeitlichen Gründen gestrichen. Das Paper umfasste ca 30 Seiten, das von einer Gruppe aus vier Personen geschrieben wurde. Die Klausur bestand aus nur einer Frage. Nur zwei Kurse verliefen über das ganze Semester. Die Anforderungen dieser Kurse waren hoch: Paper, Assignment, Research, Präsentation und Projekt. Das ganze Semester war man so gut wie jede Woche außerhalb der Vorlesungen mit diesen Kursen beschäftigt. Eine Prüfungsphase hatte man somit nicht. Die Noten bestanden somit nicht nur aus einer Prüfung, sondern aus Anwesenheit und mehreren Leistungen. Deshalb war man das ganze Semester über beschäftigt. Wenn ein Kurs jedoch einem Auslandsstudenten nicht gefallen hat, konnte man diesen den ersten Monat umwählen. Auch war es kein Problem, die Kurse zu streichen. Bei allen Anliegen konnte man sich beim International Office der PHS melden. Unsere Betreuerinnen haben immer versucht, eine Lösung zu finden. 4. Alltag / Freizeitmöglichkeiten Die PHS organisierte für Auslandsstudenten einige Events wie beispielsweise Kinobesuche und Stadtrundführungen. Zudem informierte sie uns über besondere Feste und Veranstaltungen in der Stadt. Das Beste an unserem Auslandssemester war, dass wir viele Nationalitäten kennengelernt haben: Mit den Auslandsstudenten aus Amerika haben wir Thanksgiving gefeiert, mit den Spaniern haben wir die Tomatina geplant, der Japaner hat uns Tipps zum Reis-Kochen gegeben. Wir waren über 100 Auslandsstudenten, von Amerika bis China. Zusammen haben wir auch unsere Abende gestaltet. Zuerst sind wir in die Bars losgezogen. Danach landeten wir in einer Karaoke-Bar, die sich auf der Partystraße, 100 m von unserem Campus, befand. Der Weg ging weiter in einen Club. Die Afterhour, um 7 Uhr morgens, haben wir in einem anderen 3

4 Club mitgenommen. Trotz langer Nächte haben wir in Sankt Petersburg viel Kultur erlebt: Hermitage, Russische Museum, Peterhof, Katharinenpalast, usw. Es gibt sehr viel zu besichtigen. Mit dem russischen Studentenausweis ist der Eintritt in viele Museen frei. Damit man auch im Ausland auf Sport nicht verzichten muss, bietet die PHS ein Fitnessstudio an, das ca 30 min Laufweg vom Campus entfernt ist. Dorthin kann man auch mit der Metro fahren, was allerdings auch 30 min dauert, weil die Metro sehr tief liegt. Die PHS hat mit diesem Fitnessstudio ein sehr gutes Angebot ausgehandelt: 4000 Rubel für 4 Monate. Der Wechselkurs während unseres Auslandssemester lag bei ca 1 =70Rub. Somit zahlte man 60 für vier Monate Training. In diesem Preis waren Sauna, Duschen und Kurse miteinbegriffen. Das Studio ist sehr groß, neu und sauber. Während meines Semesters konnte man leider nicht am Baltischen See baden. Trotzdem sind wir regelmäßig zum Peterhof gefahren und haben auch einige Zeit am Strand verbracht. Einmal waren wir mit dem Schiff unterwegs. Die Schiffsfahrt hat sich definitiv gelohnt. 4

5 5. Zusammenfassung Meine Vorstellungen wurden weit übertroffen. Dass wir sehr viele Auslandsstudenten aus vielen Ländern waren, war definitiv das Beste an meinem Auslandssemester. Wir waren eine große und lustige Gruppe. Wie bereits erwähnt bietet die Stadt Sankt Petersburg sehr viel Kultur. So waren wir immer unterwegs und beschäftigt: Uni Feiern Sport Museen. Langweilig wurde es nie. Einen fachlichen Gewinn habe ich durch mein Auslandsemester kaum erzielt, da ich das meiste schon an der HHN gelernt habe. Die Lehrveranstaltungen, die sich mit der russischen Politik auseinandergesetzt haben, waren definitiv die lehrreichsten. Mein Auslandssemester war eine sehr positive Erfahrung. Eine negative Erfahrung habe ich während meinem Auslandssemester nicht gemacht. 5