Kulturen des Jugendsports Bildung, Erziehung und Gesundheit

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2 Schriftenreihe des Willibald Gebhardt Instituts Band 13 Kulturen des Jugendsports Bildung, Erziehung und Gesundheit

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4 Schriftenreihe des Willibald Gebhardt Instituts Band 13 Roland Naul, Arnd Krüger & Werner Schmidt (Herausgeber) Kulturen des Jugendsports Bildung, Erziehung und Gesundheit Meyer & Meyer Verlag

5 Schriftleiter der Schriftenreihe des Willibald Gebhardt Instituts: Uwe Wick WGI, Band 13 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden by Meyer & Meyer Verlag, Aachen Adelaide, Auckland, Budapest, Cape Town, Graz, Indianapolis, Maidenhead, Olten (CH), Singapore, Toronto Member of the World Sport Publishers Association (WSPA) Titelbild: Willibald Gebhardt Institut, Dirk Hoffmann (Collage) Umschlaggestaltung: Meyer und Meyer Verlag Druck: CPI Wöhrmann Print Service, Zutphen ISBN

6 Inhalt, Vorwort, Einleitung Inhalt Schriftenreihe des Willibald Gebhardt Instituts... 7 Einleitung... 8 I Olympische Bewegung und Olympische Erziehung Die Olympische Erziehung im Spätwerk Coubertins Arnd Krüger Olympische Erziehung seit wann, wozu und für wen? Rolf Geßmann & Roland Naul II Herausforderungen für den Jugendsport in Europa Von den Erkenntnissen aus dem EU-Bericht Young people`s lifestyle and sedentariness zur handlungsorientierten Umsetzung der Empfehlungen im Rahmen von zwei lokalen Präventionsstudien Wolf-Dietrich Brettschneider, Dirk Hoffmann, Roland Naul & Andrea Steinzen Die körperliche und motorische Entwicklung von Grundschulkindern in der Gemeinde Velen im Rahmen der Pilotstudie des Interventionsprojekts Gesunde Kinder in gesunden Kommunen (G K G K) Dirk Hoffmann & Roland Naul 5

7 Kulturen des Jugendsports: Bildung, Erziehung und Gesundheit III Schulsport in Europa und Deutschland Die Entwicklung der historischen Systeme für die schulische Leibeserziehung in Europa Roland Naul Bewegung, Spiel und Sport an offenen Ganztagsgrundschulen in Essen Sandra Geis, Dirk Hoffmann, Roland Naul & Uwe Wick IV Sportkultur im Ruhrgebiet Kindheit und Sport im Ruhrgebiet: Sozialstrukturelle Ungleichheiten in Gesundheit und Bildung Chancen des Sports Werner Schmidt Sportregion Ruhrgebiet ein Beispiel für regionale Identitätsstiftung durch Sport? Uwe Wick V Willibald Gebhardt Person und Institut Willibald Gebhardt Leben und Wirken, Nachwirkungen und Gedenken Andreas Höfer & Uwe Wick Das Willibald Gebhardt Institut: Von der Idee zur Institutsgründung 20 Jahre Forschung und Entwicklung ( ) Roland Naul Abbildungsverzeichnis

8 Inhalt, Vorwort, Einleitung Schriftenreihe des Willibald Gebhardt Instituts Das Willibald Gebhardt Institut Forschungsinstitut für Sport und Gesellschaft e. V. (WGI) wurde 1992 in Essen gegründet. Zu den Trägern des Instituts zählen u. a. der LandesSportBund NRW, der Landessportbund Berlin, die Deutsche Olympische Gesellschaft, Bundes- und Landessportfachverbände, die europäischen Organisationen European Fair Play Movement und ENGSO Youth, die Stadt Essen sowie Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftssektoren. Das WGI fördert die regionale, nationale und internationale Forschung auf dem Gebiet der kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung des Sports. Es sieht sich dabei als Partner für staatliche und nichtstaatliche Institutionen. Als Partner leistet es wissenschaftlichen und internationalen Know-how-Transfer, besonders auf Gebieten des Kinder- und Jugendsports in Schule und Sportverein. Die Forschungsschwerpunkte des WGI lassen sich mit folgenden Stichworten beschreiben: Europa (Jugend und Lebensstile), Olympia (Geschichte und Erziehung), Schule (Entwicklung und Ganztag) und Fußball (Kultur und Talente). Die Dienstleistungen des WGI umfassen Fort- und Weiterbildung, zusammen mit seinen Partnern zu den genannten Schwerpunkten, sowie Planung und Organisation von wissenschaftlichen Kongressen und Ausstellungen, einschließlich wissenschaftlicher Beratung und Evaluation. In der Schriftenreihe des Willibald Gebhardt Instituts werden Forschungsergebnisse und Kongresse des WGI dokumentiert und so der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, außerdem Dissertationen und Habilitationen von Mitarbeitern und Partnern des WGI publiziert. Wir danken dem Meyer & Meyer Sportverlag, der die Aufgaben und Ziele des WGI unterstützt und diese Schriftenreihe seit 1994 in seinem Verlagsprogramm publiziert. Roland Naul Arnd Krüger Werner Schmidt 7

9 Kulturen des Jugendsports: Bildung, Erziehung und Gesundheit Einleitung Die Idee zu diesem vorliegenden Sammelband wurde im Jahr 2006 von Mitgliedern und Förderern des Willibald Gebhardt Instituts im Rahmen der geplanten Aktivitäten unseres Instituts für das kommende Jubiläumsjahr 2007 beraten. Im Jahr 2007 wurde das WGI 15 Jahre alt. Mit verschiedenen Partnern des Instituts wurden aus Anlass dieses jugendlichen Geburtstages drei größere wissenschaftliche Tagungen gemeinsam geplant und organisiert. Im Juni 2007 wurde zusammen mit der Europäischen Akademie des Sports Velen (eads) eine Europatagung zu aktuellen Sportentwicklungen in der EU durchgeführt beide Institutionen wurden als die ersten ihrer Art in Deutschland im Jahr 1992 gegründet. Im November 2007 führte das WGI im Verbund mit der Universität Duisburg-Essen und dem Fußball- und Leichtathletik- Verband Westfalen (FLVW) und mit Unterstützung durch das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (IM NRW) die 20. Jahrestagung der Kommission Fußball in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaften (dvs) im SportCentrum Kamen-Kaiserau durch. Neben zahlreichen Wissenschaftlern aus Deutschland, den Niederlanden und China nahmen auch Fußballtrainer aus mehreren Landesverbänden des Bundes Deutscher Fußball-Trainer (BDFL) teil sowie Repräsentanten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die aktuelle Entwicklungen zum Jugendfußball vorstellten. Ein eigener Tagungsbericht über diesen Kongress erscheint zeitgleich mit diesem Band in der Schriftenreihe der dvs. Der Schlusspunkt im Jubiläumsjahr 2007 war dann eine internationale Tagung zur Olympischen Erziehung, die das WGI mit seinen verschiedenen Partnern aus Europa wiederum im Sportschloss Velen durchgeführt hat. Zum ersten Mal nach 2003 (Bratislava) kamen auch verschiedene Nationale Olympische Akademien aus der EU wieder zusammen, um sich gemeinsam über Arbeiten und Projekte zur Olympischen Erziehung im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking 2008 zu informieren und Beispiele für best practise im Schul- und Vereinssport auszutauschen. Neben der nur wenige Monate vorher neu gegründeten Deutschen Olympischen Akademie Willi Daume (DOA) nahmen Vorsitzende und Vertreter von Olympischen Akademien aus Belgien, Kanada, den Nieder- 8

10 Inhalt, Vorwort, Einleitung landen, Österreich, Polen, Tschechien und von der Internationalen Olympischen Akademie aus Griechenland an den verschiedenen Workshops teil. Alle drei Tagungen rückten den Jugendsport in das Zentrum ihrer Themenstellungen mit unterschiedlichen Akzentsetzungen für das motorische und sportliche, soziale und ethisch-moralische Lernen in Schule und Sportverein. In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema für diesen Sammelband gefunden: Kulturen des Jugendsports, die den gemeinsamen Hauptnenner nicht nur für die Tagungen im Jahre 2007 bildeten, sondern auch zusammenfassend das Themenfeld definieren, dem sich das WGI und seine Partner mit zahlreichen Projekten in den letzten 15 Jahren verpflichtet sehen. Da bisher auch noch keine gemeinsame Publikation der drei Institutsdirektoren des WGI zu diesem Themenfeld vorlag, war es naheliegend, einen solchen Band aus Anlass des 15. Gründungsjubiläums gemeinsam zu planen und herauszugeben, der gleichsam diese verschiedenen Arbeitsgebiete mit den Stichworten: Bildung, Erziehung und Gesundheit umfasst. So gesehen, wurde aus neuen Projekten und Studien, in denen die drei Herausgeber, ihre Mitarbeiter und Projektpartner außerhalb des WGI aktuell eingebunden sind, ein Konzept für diesen Band entwickelt, der fünf Teile mit insgesamt 10 Beiträgen umfasst. Für das Studium dieser fünf Teile gibt es keine verbindliche oder naheliegende Reihenfolge. Wer an den Hintergründen interessiert ist, die zur Gründung des Instituts führten, seine Namensgebung bestimmten und Einblick in die chronologische Entwicklung von Studien und Projekten nehmen möchte, der beginnt am besten mit Teil V am Ende des Bandes. Roland Naul dokumentiert hier auch die wichtigsten Daten, Fakten und Veröffentlichungen, die in den zurückliegenden Jahren die Entwicklung des WGI geprägt haben. Wer sich gleich zu Anfang über den Namenspatron unseres Instituts, Dr. Willibald Gebhardt, seine Wirkungen in der deutschen und internationalen Olympischen Bewegung und seine Rezeption in der deutschen Sportgeschichte informieren möchte, der sollte in diesem Teil des Bandes gleich das Kapitel von Andreas Höfer und Uwe Wick lesen. 9

11 Kulturen des Jugendsports: Bildung, Erziehung und Gesundheit Wer jedoch eher die Spannbreite von internationalen olympischen Studien über europäische Analysen bis zu den regionalen Projekten an Rhein und Ruhr nachlesen möchte, der möge schrittweise den Teilen I bis IV folgen. Der Leser, der sich für die Olympische Erziehung interessiert, wird in Teil I fündig. Hier hat Arnd Krüger, Vorsitzender des Beirates und einer der drei Direktoren des WGI, ein bisher sehr vernachlässigtes Thema bearbeitet, das sowohl in der historischen Coubertin-Forschung weitgehend ausgespart wurde als auch in pädagogischen Analysen zur Olympischen Erziehung. Er informiert über Coubertins Bemühungen in den Jahren nach 1925, das pädagogische Erbe des Olympischen Gedankens mit neuen Partnern außerhalb des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) umzusetzen. In einem zweiten Beitrag zum Thema analysieren Rolf Geßmann, Fellow des WGI, und Roland Naul die deutschsprachige Auseinandersetzung über Sinnmuster und Zielgruppen für eine Olympische Erziehung in den letzten Jahren. Neben klaren Konturen sind auch Vernebelungen und Widersprüche zu erkennen. Um europäische Entwicklungen im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen im Kontext von passiven und aktiven Lebensstilen mit mehreren Faktoren und Erscheinungsformen geht es in Teil II. Vor dem Hintergrund ihres gemeinsamen EU-Surveys über Young people`s lifestyle and sedentariness berichten die Autoren Wolf-Dietrich Brettschneider, Andrea Steinzen (geb. Bünnemann), Dirk Hoffmann und Roland Naul über aktualisierte Entwicklungen im Bewegungs-, Ernährungs- und Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen in Europa mit ihren verschiedenen Auswirkungen und vernetzten Interventionsmöglichkeiten für Erziehung und Gesundheit zwischen den verschiedenen erwachsenen Bezugsgruppen und Lebenswelten von Kindern. Dabei berichten beide Arbeitsgruppen aus Paderborn und Essen auch über zwei neue Interventionsstudien, die sie im Nachgang zu ihrem EU-Survey in konkrete Handlungsprojekte umgesetzt haben. Über die empirisch vorliegenden Ergebnisse eines dieser Handlungsprojekte im Rahmen der Pilotstudie Gesunde Kinder in gesunden Kommunen informieren abschließend die Essener Kollegen am Beispiel der Gemeinde Velen. Wessen Interesse im europäischen Kontext mehr den historischen Grundlagen des Schulsports und aktuellen Entwicklungen in der Praxis von Ganztagsschulen in NRW gilt, der findet in den beiden Kapiteln zum Schulsport in Teil III 10

12 Inhalt, Vorwort, Einleitung des Bandes entsprechende Ergebnisse. Zunächst fasst Roland Naul am Beispiel des Mikrokosmos Belgien die strukturellen Entwicklungen und zeitlichen Strömungen zusammen, die dann in ihrer Breite für die Systeme der schwedischen Gymnastik und des englischen Sports Schritt für Schritt verschiedene europäische Assimilierungen in unterschiedlichen nationalen Kontexten gefunden haben. Dabei gibt es fast in jedem europäischen Land nationale, identitätsstiftende Besonderheiten, wenngleich in versetzten, unterschiedlichen Zeitfenstern. Auf der Grundlage eines anderen aktuellen, u. a. vom LandesSportBund Nordrhein- Westfalen (LSB NRW) geförderten WGI-Forschungsprojekts zur Evaluation von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten an offenen Ganztagsgrundschulen in NRW wird über ausgewählte Ergebnisse der inzwischen abgeschlossenen Pilotstudie in Essen berichtet. Dabei handelt es sich um eine lokale Mehrebenenanalyse, die vom LSB NRW und vom Essener Sportbund (ESPO) gefördert wurde und von Sandra Geis, Dirk Hoffmann, Roland Naul und Uwe Wick vorgestellt wird. Der rasante Anstieg der Ganztagsgrundschulen von ca. 5 % auf mehr als 90 % aller Essener Grundschulen in nur fünf Schuljahren führte zu einer starken Nachfrage für außerunterrichtliche Angebote für Bewegung, Spiel und Sport an diesen Schulen, denen die Sportvereine allein als Anbieter nur bedingt nachkommen konnten. Hier hat die örtliche Koordinierungsstelle Sport im Ganztag in der Sportjugend Essen mit ihren Hilfestellungen weitgehend die Nachfrage mit qualifizierten Angeboten zufriedenstellend regeln können. Dieser Regionalbezug in der Projektarbeit des WGI wird in Teil IV des Sammelbandes mit zwei weiteren Studien deutlich. Zunächst berichtet Werner Schmidt, ebenfalls einer der Direktoren des WGI, zusammenfassend von seinen Studien über die Entwicklung von Kindheiten im Ruhrgebiet. Migrationshintergrund für das informelle und organisierte Sporttreiben, Bindung und Fluktuation im Vereinsleben dieser Kinder werden analysiert und mit Empfehlungen dokumentiert. In einem zweiten Beitrag befasst sich Uwe Wick mit der regionalen Identitätsstiftung durch Sport in der Sportregion Ruhrgebiet. Der Beitrag beginnt mit der Berücksichtigung der Sportkultur im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010, gefolgt von einem kurzen historischen Abriss über wichtige Stationen in der Geschichte des Ruhrgebietssports. Anschließend wird die Rolle des Kommunalverbandes Ruhrgebiet (KVR), des heutigen Regionalverbandes Ruhr (RVR), im Hinblick auf die Olympiabewerbung des Ruhrge- 11

13 Kulturen des Jugendsports: Bildung, Erziehung und Gesundheit biets und auf sportliche Großereignisse in der Region ausführlich analysiert. Die historische Entstehung des Mythos Revierfußball und die heutige Sonderrolle des Fußballs in der Region beschließt diesen Beitrag. Bevor, wie bereits erwähnt, der Teil V mit einem Zeitstrahl über die Entwicklung des WGI von der ersten Idee 1989 bis zum Jahr 2009 diesen Sammelband beschließt, folgt in diesem Teil ein Beitrag zum Namenspatron des WGI. Andreas Höfer und Uwe Wick thematisieren das Leben und Wirken Willibald Gebhardts, fragen nach seinen Nachwirkungen, der Rezeption in der deutschen Sporthistoriografie, und dokumentieren Ehrungen für und Erinnerungen an den Begründer der Olympischen Bewegung in Deutschland. Die drei Herausgeber danken ihren Mitarbeitern und allen Partnern und Kollegen, die an diesem Band als Autoren mitgewirkt haben, für die gute und verständnisvolle Zusammenarbeit bei der Fertigstellung des Manuskripts. Dem Meyer & Meyer Verlag danken wir für seine großzügige Unterstützung beim Zustandekommen dieses Jubiläumsbandes. Essen und Göttingen, im Juni 2009 Roland Naul Arnd Krüger Werner Schmidt 12

14 I Olympische Bewegung und Olympische Erziehung

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