ReferentInnen: Dr. Beate Behrens, Barbara Nelken, Dr. Andreas Wagner im Wechsel

Transkript

1 BAK Arbeit und Leben Zentralstelle Grenzseminar Flucht, Zwangsaussiedlung und Ankommen. Zeit: 26. bis , Groß Thurow, Ratzeburg, Rothenhusen Projektkoordination: Beate Behrens, Björn Kluger, Andreas Wagner ReferentInnen: Dr. Beate Behrens, Barbara Nelken, Dr. Andreas Wagner im Wechsel Werbung: INet, Flyer, Verteiler TN-Beitrag: 80,00 1. Projektidee Flucht, Zwangsaussiedlung und Ankommen ist der Titel einer Begegnungswoche an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dort, wo bis 1989 eine unüberwindbare Grenze Deutschland teilte, wollen die Jugendlichen auf Spurensuche nach der Geschichte gehen und zugleich ihre gegenwärtigen Folgen reflektieren. Sie wollen die Geschichte der innerdeutschen Grenze verstehen, mit Zeitzeugen über diese Vergangenheit sprechen und herausbekommen, welche Folgen die Vergangenheit bis heute hat. Warum gibt es immer noch Unterschiede zwischen Ost und West? Wie können wir das Selbstbewusstsein von jungen Leuten durch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte stärken, so dass sie sich offensiv mit demokratiefeindlichen Positionen auseinandersetzen können. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze ist dafür besonders geeignet, da hier Demokratie und Diktatur aufeinander prallten, unkompliziert Vergleiche gezogen werden können. Am historischen Ort im ehemaligen Grenzraum begegnen sie den gegenwärtigen Wirkungen der Geschichte. Außerdem erfahren sie, wie sich die Menschen und die Landschaft nach der politischen Zäsur 1989/90 veränderten und vor welchen Herausforderungen wir heute im Umgang miteinander und mit der Natur stehen. Der Titel Ankommen gilt im doppelten Sinne, zum einen wollen die Teilnehmenden wissen, was es heißt ankommen nach der Flucht z.b., der Zwangsaussiedlung. Warum war einerseits an der Grenze kein Ankommen möglich, welche gegenläufigen Folgen hatte die undurchdringliche Grenze und welche Folgen das für die Menschen auf beiden Seiten der ehemaligen innerdeutschen Grenze 1

2 hatte. Was trieb die SED-Führung zu dieser Abriegelung und wie reagierte man darauf in Westdeutschland? Zum anderen wollen die Teilnehmenden politisch verstehen, was es heißen kann ohne Grenzen anzukommen in der Freiheit, in der Demokratie in Sicherheit wie kann diese Perspektive historischpolitisch und moralisch-menschlich gestern und heute gedeutet und verstanden werden? Was bewegt die junge Generation zum Thema, wo möchten sie Ankommen? Wie begegnen sich Ost- und Westdeutsche heute? Wie wirken die Verletzungen aus der Vergangenheit fort? Und sie wollen sich die Frage stellen, wie können wir heute mit der Vergangenheit der innerdeutschen Grenze umgehen, um aus dieser Auseinandersetzung eine positive produktive Kraft zu entwickeln, die eigenen Grenzen im Umgang mit den Ankommenden heute wahrzunehmen und im Gegenüber zu respektieren. Die Geschichte der innerdeutschen Grenze ist ein Beispiel dafür, wie man aus einer schmerzhaften Vergangenheit eine verbindende zukunftsorientierte Kraft entwickelt, ohne die Vergangenheit zu ignorieren oder zu verschweigen. Die Idee vom Grünen Band verwandelt den ehemaligen Todesstreifen in einen verbindenden Lebensstreifen zur Bewahrung einzigartiger Naturschätze und begründet damit auch ein Mahnmal gegen das Vergessen - das sogar im europäischen Maßstab, denn der Eiserne Vorhang teilte Europa vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer. Anvisierte Arbeitsergebnisse: - Reflexionstexte zu den Zeitzeugeninterviews und der Projektwoche - Fotos von den historischen Grenzorten und heutigen Überresten - Dokumentation der Zeitzeugeninterviews Vorläufiges Programm Montag (26. September), 5 h Bis Uhr Ankunft und Zimmer beziehen bis Uhr: Begrüßung durch Björn Kluger Anschließend Kennenlernen und Einführung: Interviews zum gegenseitigen Kennenlernen, Vorstellung Programm&Diskussion, Einteilung Kleingruppen und Forschungsaufträge, Aufteilung der Interviewpartner und Konkretisierung der Arbeitsergebnisse (Beate Behrens, Andreas Wagner, Beate Nelken) 2

3 Seminarthemen: Wer bin ich selbst und wie gehe ich mit Vorurteilen und verletzten Gefühlen um? (Beate Behrens) Uhr Abendbrot Uhr Gesprächsrunde am Lagerfeuer Übernachtung: Jugendbegegnungsstätte am Goldensee, Kneeser Str.26, Groß Thurow, Tel. 0451/ 3155 oder / Dienstag (27.September) 8 h 9.00 bis Uhr: Die Geschichte der innerdeutschen Grenze in der deutschen Nachkriegsgeschichte (Rekapitulation und Wissensstand): Arbeit mit dem Zeitstrahl, Themen und Fragestellungen in der Kleingruppenarbeit vertiefen entsprechend der Zeitzeugenauswahl (Beate Behrens, Beate Nelken, Andreas Wagner) bis Uhr: Was sind innere Grenzen? Eigene Grenzen setzen, ohne andere zu verletzen. Politische Verfolgung in der DDR und ihre Folgen, Umgang mit der Vergangenheit in der Gegenwart (Beate Behrens, Barbara Nelken) Uhr Mittagessen bis Uhr Grenzhus Schlagsdorf, Führung und Vortrag/Diskussionen (Andreas Wagner) (-> davon 30 min. Transfer Alte Schule e. V.) Uhr Abendbrot Uhr Feedbackrunde, Eindrücke vom Tag und Fragen Übernachtung: Jugendbegegnungsstätte am Goldensee, Kneeser Str.26, Groß Thurow, Tel. 0451/ 3155 oder / Mittwoch (28. September) 6 h 9.00 bis Uhr: Vorbereitung der Zeitzeugengespräche: Interviewtechnik, Übungen und Rollenspiele und Ausarbeitung eines Fragenkatalogs, Interviewprotokoll (Beate Behrens, Barbara Nelken) 9.00 bis Uhr (Barbara Nelken) Einstieg in die Arbeit mit Fotographien, zentrale Fragestellung/en für das Fotoprojekt bis Uhr (Beate Behrens, Beate Nelken, Andreas Wagner) Recherchen zu den einzelnen Themen der Zeitzeugengespräche (Zwangsaussiedlung, Flucht aus der DDR, BGS-Beamter auf Westseite, DDR-Grenzer auf Ostseite, Alltag im DDR-Grenzsperrgebiet, Leben im Grenzraum nach 1990 Materialmappen mit Zeitzeugen und Kurzbiographien werden durch Andreas Wagner vorbereitet) 3

4 12.00 Uhr Mittagessen Uhr Geführte inhaltliche Wanderung von Groß Thurow nach Bäk über das geschleifte Dorf Lankow (Gedenkstelle Zwangsaussiedlung-Input/Fragen 30min.), Schlagbrügge und Mechow, Gepräche entlang des ehemaligen Grenzgebietes (ca. 23 km, Andreas Wagner) (-> Gepäcktransport Alte Schule) Uhr Abendbrot Uhr Feedbackrunde Übernachtung: Christophorushaus Bäk. Tagungs- und Freizeitstätte der Vorwerker Diakonie Lübeck, Am Hasselholt 1, Bäk/ Ratzeburg, Tel.: 04541/ 5861 Donnerstag (29. September) 8 h 9.00 bis Uhr Zeitzeugeninterviews in 6 Räumen (inhaltl. Begleitung/Beate Behrens/Beate Nelken) Uhr Mittagessen Uhr Wanderung nach Rothenhusen: Wo war die Grenze, wie hat sie sich verändert mit welchen Folgen für die Menschen? Geführter inhaltlicher Rundgang mit Raum zur Reflexion (Beate Behrens/Beate Nelken) Uhr Kleingruppenarbeit im Wakenitzhaus: Schreiben der Reflexionstexte I 90min.) Uhr Abendbrot (Selbstversorger und Grillen) Uhr Feedbackrunde, ab Uhr Abschlussabend bei Sport und Spiel Übernachtung: Wakenitzhaus & -Camp, Rothenhusener Weg 2, Groß Sarau Telefon (zentrale Rufnummer Freitag (30. September) 4 h 9.00 bis Uhr Auswertung der Zeitzeugeninterviews, Präsentation der Arbeitsergebnisse (Beate Behrens) Parallel Fotogruppe: Auswahl der Fotos und der Kommentare oder Ausschnitte aus historischen Dokumenten und Reflexionstexte der Arbeitsergebnisse (Beate Nelken) Uhr Mittagessen (Caterer) und Abreise 4

5 Rückfragen und Anmeldungen an Björn Kluger, , 5