Universitätszeitung. Bielefelder. Nr Herausgegeben von der Informations- und Pressestelle der Universität Bielefeld

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1 Bielefelder Nr Universitätszeitung Herausgegeben von der Informations- und Pressestelle der Universität Bielefeld 31. Jahrgang Nr. 199/ November 1999 ISSN Universität Bielefeld Postfach Bielefeld Telefon (05 21) Fax gerhard.trott@uni-bielefeld.de

2 Aus dem Inhalt Umwelt Öko-Audit an der Universität Bielefeld 3 Aus dem Arbeitskreis Umweltschutz 4 Aus der Forschung Molekulare Mechanismen der Mykorrhiza 6 Konflikt- und Gewaltforschung 7 Soziale und ethnisierte Konflikte in Städten 8 Hochschulpolitik Qualitätspakt: Senat berät Stellenkürzungen - Diskussion um Zukunftsprofil 11 Aus der Universität 8000 feierten großes Fest zum 30. Jahrestag der Universität Bielefeld 12 Schulprojekte 25 Jahre Laborschule und Oberstufen-Kolleg 15 Fakultäten und Einrichtungen Ehrendoktor für Böckenförde und Frowein 30 Jahre Fakultät für Rechtswissenschaft 21 IWB-Symposium zur Bilanzrechtsreform 22 Mathematik: Entdeckung neuer Werkstoffe? 25 Wissenschaft und Öffentlichkeit DFG schreibt Communicator-Preis aus 27 Forum Offene Wissenschaft 27 Aus dem Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) 28 Frauenforschung Geschlechterperspektive in den Einzelwissenschaften 32 Erfolgskriterien von Unternehmerinnen 32 Existenzgründung: Weiblich, gebildet, selbständig 33 Transfer Wege zur Unternehmensgründung 34 Universität Bielefeld auf der BIOTECHNICA 35 Semesterbeginn Orientierungsphase für Studienanfänger 37 Dreiphasenmodell des akademischen Studiums 38 Absolventen-Netzwerk 51 Bielefelder Universitätszeitung Impressum Herausgeber: Informations- und Pressestelle der Universität Bielefeld Verantwortlich: Dr. Gerhard Trott Redaktion: G. Trott, N. Langohr Fotos: Norma Langohr, sofern nicht anders angegeben Satz: Brigitte Honerlage Anzeigen: Marlies Läge-Knuth, Tel: 0521/ Redaktionsanschrift: Universitätsstr. 25, Bielefeld, Tel: 0521/ , Fax: , gerhard.trott@uni-bielefeld.de Herstellung: Hans Gieselmann, Ackerstr. 52, Bielefeld, Tel: 0521/ , Fax: 0521/ Auflage: 7000 ISSN Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers und der Redaktion wieder. Nachdruck erlaubt, Belegexemplar erbeten. Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Bielefelder Universitätszeitung enthält Beilagen der Ravensberger Heimstättengesellschaft mbh, der Deutschen Telekom AG und der BGW Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft. Zum Titelfoto 2400 Erstsemester und Hochschulwechsler haben im Wintersemester 1999/ 2000 an der Universität Bielefeld ihr Studium aufgenommen. Ein Drittel von ihnen haben das Rektorat und der Allgemeine Studierendenausschuss zu Beginn des Semesters am 11. Oktober im Auditorium maximum begrüßen können (siehe die Seiten 37 bis 40). Insgesamt sind jetzt an der Universität Bielefeld rund Studierende eingeschrieben; eine detaillierte Statistik (Herkunft, Verteilung auf die einzelnen Fakultäten etc.) werden wir in der nächsten Ausgabe der Bielefelder Universitätszeitung veröffentlichen. 2 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

3 Öko-Audit/Umwelt/Ökologie Umweltschutz mit System Öko-Audit an der Universität Bielefeld (BUZ) Die Universität Bielefeld hat beschlossen, sich einer Umweltschutzprüfung zu unterziehen und das Umweltmanagement zu einer Daueraufgabe zu machen. Die Projektgruppe Öko-Audit und Vertreter der Umweltberatungsfirma M. Haemisch trafen sich vor der Warmwasser-Bereitungsanlage für die Fakultät für Biologie, mit der die TBV den Fernwärme-Energieverbrauch halbieren konnte. Das Foto zeigt von links: Dr. Manfred Lissel, Prorektor Prof. Dr. Wolfgang Krohn, Matthias Haemisch, Katharina Drechsler, Wolfgang Hiemer, Prof. Dr. Alfons Bora, Heiko Eujen sowie Sonngrit Fürter. Projektgruppe Öko-Audit (BUZ) Der Öko-Check für die Universität Bielefeld ist beschlossene Sache. Im Jahr 2000 plant die Universität die Zertifizierung durch einen unabhängigen externen Gutachter. Die Projektgruppe Öko-Audit, über deren Arbeit wir in der nächsten Zeit kontinuierlich berichten werden, hat bis dahin noch viel auf den Weg zu bringen. Folgende Mitglieder gehören der Projektgruppe an: Leitung Dr. Manfred Lissel (Arbeitsschutz und Abfallwirtschaft), Prorektor Prof. Dr. Wolfgang Krohn (Prorektor für Struktur, Planung und Bauangelegenheiten / Institut für Wissenschafts- und Technikforschung), Dr. Oliver Altmeyer (Fakultät für Chemie), Prof. Dr. Alfons Bora (Institut für Wissenschafts- und Technikforschung), Dr. Rudolf Böttner (Fakultät für Physik), Harald Cohrs (Oberstufen-Kolleg), Katharina Drechsler (Arbeitsschutz und Abfallwirtschaft), Heiko Eujen (TBV) und Wolfgang Hiemer (Beschaffungsabteilung). Für das Öko-Audit hat das Rektorat die nicht unerheblichen Mittel bereitgestellt. Die Universität Bielefeld hat schon früh durch den Aufbau von Studiengängen und in zahlreichen Forschungsprojekten die Bedeutung des Themas Umwelt anerkannt. Da ist es nur konsequent, wenn sie sich auch als betriebliche Organisation hohe Maßstäbe setzt, so kommentiert der Prorektor für Struktur, Prof. Dr. Wolfgang Krohn, die Entscheidung, Umweltschutz systematisch zu betreiben. Die Technische Betriebsverwaltung der Universität hat Anfang August mit der Durchführung des Öko-Audits begonnen. Ziel ist es, dass dieser Teil der Universität als Vorreiter für andere Organisationseinheiten der Universität als erster nach der EG-Öko-Audit-Verordnung geprüft und anerkannt wird. Zugleich wird die Zertifizierung nach der internationalen Norm DIN EN ISO für Umweltmanagementsysteme unter Berücksichtigung von Qualitätsaspekten angestrebt. Umweltschutz hatte im technischen Betrieb der Universität schon immer einen hohen Stellenwert; jetzt soll mit dem Öko-Audit die Umweltvorsorge der Universität auch auf eine systematische Grundlage gestellt werden, sagt Hermann Moll, Technischer Direktor der Universität Bielefeld. Die Öko-Audit-Verordnung sieht vor, dass Unternehmen und Organisationen für sich selbst eine Umweltpolitik formulieren und Leitlinien festlegen. Es folgt eine systematische Umweltprüfung aller Bereiche und Einrichtungen, deren Ergebnisse in einem zunächst internen Umweltbericht ausgewertet werden. Auf der Grundlage der so ermittelten Stärken und Schwächen im Umweltschutz werden konkrete Umweltprogramme entwickelt und ein Umweltmanagementsystem aufgebaut. Durch das Umweltmanagementsystem wird sichergestellt, dass kontinuierlich an der Verbesserung der Umweltleistungen der Universität gearbeitet wird. Über bestimmte Managementpraktiken, wie regelmäßigen internen Prüfungen (Audits), wird sichergestellt, dass der Umweltschutz als Querschnittsaufgabe von allen Mitarbeitern der Organisation verstanden und berücksichtigt wird. Ein wichtiger Teil des Öko-Audit-Verfahrens ist die Veröffentlichung einer Umwelterklärung, in der die wichtigsten Umweltdaten der Universität im Bereich des Technik-Dezernates dargelegt sind und gleichzeitig die Umweltziele für die kommenden Jahre veröffentlicht werden. Nach jetzigem Stand wäre Bielefeld die erste Universität dieser Größenordnung in Deutschland, die Bielefelder Universitätszeitung 199/1999 3

4 Öko-Audit/Umwelt/Ökologie sich nach der EG-Öko-Audit-Verordnung prüfen läßt. Der vorläufige Abschluß des Projektes mit der Validierung und Zertifizierung sprich offiziellen Anerkennung des Audits durch einen Umweltgutachter / Zertifizierer ist bereits für das Frühjahr 2000 vorgesehen. Dr. Manfred Lissel, Abteilungsleiter Arbeitsschutz und Umweltschutz der Universität, sieht den Nutzen des Projektes in dreierlei Hinsicht: Wir stellen nicht nur den Umweltschutz im Betrieb Universität auf eine systematische Grundlage, wir schaffen auch ein Modell, an dem sich alle Fakultäten und Einrichtungen der Universität orientieren können, und wir tragen die Praxis moderner Managementmethoden in die Universität hinein. Gerade der letzte Punkt dürfte für Studenten bei späteren Tätigkeiten in der Wirtschaft von großem Nutzen sein. Zur Durchführung der Umweltprüfung und Beratung bei der Umsetzung des Öko-Audits wurden mit der Matthias Haemisch Unternehmensberatung im Umweltschutz externe Berater hinzugezogen, um eine effiziente und unabhängige Abwicklung des Projektes sicherzustellen. Das Projekt wird von einer internen Projektgruppe unterstützt, der Wissenschaftler und technischadministratives Personal angehören. Im Wintersemester ist eine öffentliche Informationsveranstaltung vorgesehen. Der genaue Termin steht zur Zeit noch nicht fest. Öko-Audits und Umweltschutz in Organisationen leben vom Mitmachen, so Matthias Haemisch, wir sind deshalb für alle Anregungen und Hinweise, die von Studenten und anderen Mitgliedern der Universität kommen, dankbar. Anregungen können per (umweltschutz@ uni- bielefeld.de) oder auch auf herkömmliche Art durch uniinterne Post direkt an die Projektgruppe Öko- Audit gerichtet werden, der Dr. O. Altmeyer, Prof. Dr. Walter Bora, Dr. Rudolf Böttner, Harald Chors, Katharina Drechsler, Wolfgang Hiemer, Prof. Dr. Wolfgang Krohn und Dr. Manfred Lissel angehören. Institut für Wissenschafts-und Technikforschung Perspektiven der Technikfolgenabschätzung (BUZ) Aktivitäten der Technikfolgenabschätzung und -bewertung sind nicht nur in der Politikberatung zu beobachten, sondern auch in zahlreichen anderen Funktionsbereichen der Gesellschaft. Folgenorientierte Kommunikationen und Entscheidungen über Technik treten zunehmend auch in der universitären Forschung, in unternehmerischen Entscheidungsprozessen, in den Risikoabschätzungen der Verwaltung und der normierenden Tätigkeit von Verbänden und in den Aushandlungsprozessen parlamentarischer Politik auf. Technikfolgenabschätzung als allgemeines Handlungs- und Entscheidungsmuster breitet sich, so könnte man sagen, über weite Bereiche der Gesellschaft aus. Einen Beitrag zur Analyse der spezifischen Leistungsfähigkeit von Technikfolgenabschätzung und -bewertung (TA) auf diesen unterschiedlichen Feldern will jetzt ein Nitrat im Stadtwasser Ist das Trinkwasser noch trinkbar? (S.-W.B.) Das Wasser, das die Universitätsbediensteten und die Studierenden täglich benützen, das für Kaffee und Tee, für Speis und Trank, aber auch als sonstiges Brauchwasser genutzt wird, ist das Stadtwasser. Dieses Stadtwasser läßt die Universität Bielefeld halbjährlich prüfen und auf viele Schadstoffe hin untersuchen. Die einzelnen Werte geben eine gute Kontrolle über die Qualität. Ein wichtiger Wert ist dabei der Nitratgehalt. Nach der EG-Verordnung soll dieser nicht über 50 mg/ltr. betragen, für Kleinkinder ist ein Wert unter 10 mg/ltr. empfohlen. Viele vom Grundwasser gespeiste Brunnen der weiteren Umgebung liegen deutlich über dem Workshop des Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld leisten, der am 11. und 12. November stattfindet. Mit dem von Professor Dr. Alfons Bora organisierten Workshop Perspektiven der Technikfolgenabschätzung in Forschung, Unternehmen, Politik und Verwaltung stellt sich zugleich die an der Universität Bielefeld neu eingerichtete Professur für Technikfolgenabschätzung insbesondere Gentechnikfolgenabschätzung mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachöffentlichkeit vor. Weitere Informationen: Prof. Dr. Alfons Bora, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung, Telefon 0521/ Aus dem Arbeitskreis Umweltschutz (AKU) Grenzwert von 50 mg/ltr., in manchen Gebieten wie etwa den Massentierhaltungsgebieten um den Dümmer, bei Damme und bei Cloppenburg hat man schon Werte über 300 mg Nitrat/Ltr. gemessen. Solches Wasser ist ungenießbar und bedeutet, zusammen mit bestimmten Nahrungsmitteln durch Nitrosaminbildung, erhebliche Krebsgefahr. Das Wasser unserer Universität liegt im Zeitraum von 1991 bis 1999 bei Werten zwischen 12 und 18 mg/ltr., deutlich unter 50 aber doch über 10 mg/ltr., und was inzwischen auch erkennbar wird: mit steigender Tendenz. Noch ist dieser Nitratgehalt z.b. im Kaffee wohl unbedenklich, aber sollte die Universität nicht doch einmal auf die Stadtwerke zugehen und in Zukunft niedrigere Nitratwerte im Trinkwasser einfordern? Siegmar-Walter Breckle 4 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

5 Öko-Audit/Umwelt/Ökologie Fakultät für Biologie / Ökologie Wurzeln in der Luft Pflanzenanzucht mit Aeoroponik (BUZ) Die Abteilung Ökologie der Universität Bielefeld betreibt seit dem Frühsommer eine erste Pilotanlage zur Pflanzenanzucht mit Aeroponik, bei der die Wurzeln völlig in der Luft hängen. Damit können das Wurzelwachstum und viele Wurzelfunktionen der ohne Erde kultivierten Pflanzen untersucht werden. In der Aeroponikanlage der Abteilung Ökologie angezogene Tomaten mit über 3,5 Meter Höhe nach drei Monaten Wachstum im Gewächshaus. Die untere Hälfte der Aeroponik- Tomaten unter dem Gewächshaus: das frei hängende, über 2,5 Meter lange Wurzelsystem wird regelmäßig mit Nährlösung besprüht. Pflanzenanzucht mit Aeroponik ist eine relativ neue und wichtige Methode, weil die im Boden verankerten Wurzeln sonst ohne größere Störungen nicht untersucht werden können. Die versteckte Hälfte der Pflanzen, wie dies Yoav Waisel aus Tel Aviv, der derzeit als Gastprofessor an der Abteilung Ökologie an der neuen Aeroponikanlage arbeitet, genannt hat, kann mit dieser Methode vielen Untersuchungen zugänglich gemacht werden. Der erste Anzuchtversuch mit Tomaten ist überraschend erfolgreich verlaufen. Das Wachstum der Tomaten war dermaßen groß, dass die Sprosse in weniger als drei Monaten das Gewächshausdach erreichten (über 3,5 m Länge). Die zahlreich geernteten Tomaten sind gewogen und bei der Stoffproduktionsanalyse mitverrechnet worden. Die Wurzeln erreichten in dieser Zeit eine Länge von mehr als 2,5 m. Sie bildeten einen dichten schweren Wurzelfilz. Einzelne Wurzeln können getrennt gehalten werden. Die Aeroponikanlage besteht derzeit aus einem Strang mit fünf Pflanzmöglichkeiten, drei weitere Stränge sollen demnächst hinzukommen, so dass unterschiedliche experimentelle Behandlungen möglich werden. Das Prinzip einer Aeroponikanlage besteht darin, dass die Wurzeln in regelmäßigem Abstand, etwa jede Minute für fünf Sekunden mit Nährlösung eingesprüht werden. Die Nährlösung zirkuliert und wird in ihrer Zusammensetzung regelmäßig kontrolliert und weitgehend konstant gehalten. Fast alle Pflanzen, auch Bäume oder Palmen lassen sich mit Aeroponik kultivieren, sagt Siegmar-Walter Breckle, Professor für Ökologie an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld. So stehe in Tel Aviv ein Wurzelanzuchtlabor mit einem sechs Meter hohen Wurzelturm, die weltweit größte Anlage, neben einem älteren Wurzellabor, ebenfalls in Tel Aviv. Auch die jetzt in Betrieb genommene Bielefelder Anlage ist weltweit eine der größten und von ihrer in der Biologie-Werkstatt gebauten Technik her einmalig. Die Länge und die Menge der Wurzeln bei Pflanzen ist in aller Regel viel größer als bisher gemeinhin angenommen. Eine Aeroponikanlage eröffnet die Möglichkeit, Wurzeln direkt zu untersuchen und experimentell zu beeinflussen. Öko-Institut Gesucht wird das greenhirn (BUZ) Das Öko-Institut e.v. schreibt zum dritten Mal den Forschungspreis greenhirn, den Preis für angewandte Umweltforschung, aus. Der Öko-Forschungspreis wird an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Studienrichtungen vergeben, die gerade an Diplom-, Zulassungsoder Doktorarbeiten sitzen, Studien erarbeiten und Neues zutage fördern. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautet: Nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung: Neue Forschungsansätze und innovative Lösungskonzepte. Zu gewinnen gibt es einen finanzierten sechsmonatigen Forschungsaufenthalt in der wichtigsten Denkfabrik der Umweltbewegung (Frankfurter Rundschau über das Öko-Institut e.v.) oder Preisgelder im Wert von 5000 Mark, 2000 Mark und 1000 Mark. Teilnahmeformulare und viele Infos gibt es unter oder Anruf genügt: 0761/ Bielefelder Universitätszeitung 199/1999 5

6 Aus der Forschung Deutsche Forschungsgemeinschaft / Neuer Schwerpunkt Molekulare Mechanismen der Pilzwurzel-Symbiosen sollen aufgedeckt werden (DFG/BUZ) Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung eines neuen Schwerpunktprogramms Molekulare Grundlagen der Mykorrhiza-Symbiosen beschlossen, das von dem Bielefelder Genetiker Professor Dr. Alfred Pühler koordiniert wird. Ein erstes Treffen für alle potentiellen Antragsteller zusammen mit den DFG-Gutachtern hat bereits im September in der Universität Bielefeld stattgefunden. Im neuen Schwerpunktprogramm sollen die verschiedenen Aspekte sowohl der Ekto- als auch der arbuskulären Mykorrhiza mit molekularen Methoden bearbeitet werden. Es werden daher nur Projekte in den Schwerpunkt aufgenommen, die Fragestellungen der Mykorrhiza- Symbiosen mit molekularen Ansätzen in der Physiologie, Biochemie, Biophysik und Genetik bearbeiten. Hierzu werden auch Untersuchungen an Wurzelpathogenen gezählt, sofern es darum geht, die Reaktion der Pflanze mit den Vorgängen während der Symbiose zu vergleichen. Besonderer Wert wird auf die Verflechtung der einzelnen Projekte gelegt. Das Programm umfasst die folgenden Teilbereiche: Genomanalyse: systematische Genomanalyse von Symbiosepartnern auf Expressionsebene Erstellung von High-density-Hybridisierungsfiltern und Identifizierung/ Charakterisierung symbioserelevanter Gene Sequenzierungen der erfaßten Gene sowohl systematisch als auch in zielgerichteten Ansätzen systematische Expressionsanalysen Erfassung/Verarbeitung der relevanten Daten in einem Zentralprojekt für das SPP. Für die Genomanalyse wurden folgende Modellorganismen ausgesucht: Medicago truncatula und Glomus mosseae (BEG 12) sowie Populus hyb. und Amanita muscaria. Entwicklung der Symbiosen: Funktionsanalysen der Genprodukte von Genen, die aufgrund ihrer Expressionsmuster oder durch Mutationsanalysen als relevant für die Ausbildung oder Funktion der Mykorrhizasymbiose angesehen werden können Analysen zur Regulation der Expression dieser Gene mit den Schwerpunkten Signalentstehung, Signalerkennung und Signaltransduktion Identifizierung und Charakterisierung von Mechanismen, die für die Modulation der Pflanzenabwehr und die Etablierung der Kompatibilität der Symbiosepartner verantwortlich sind - Untersuchungen zum Sekundärstoffwechsel in Mykorrhizen. Stoffaustausch: Identifizierung und Charakterisierung der für die Symbiose relevanten Transportmechanismen in Pilzen und Pflanzen für Kohlenhydrate, Stickstoff-, Phosphat- und Schwefelverbindungen sowie für Spurenelemente und Wasser Mechanismen der Anpassung des Stoffwechsels der beteiligten Partner an den Stoffaustausch. Angewandte Aspekte: Bearbeitung der molekularen Mechanismen, die der mykorrhizainduzierten Toleranz von Pflanzen gegenüber abiotischem Streß und deren erhöhter Resistenz gegenüber Wurzelpathogenen zugrunde liegen Entwicklung von Transformationssystemen für Mykorrhizapilze Entwicklung molekularer Ansätze zur Identifizierung geeigneter Isolate zur Anwendung in Pflanzenproduktionssystemen Entwicklung von Inokula mit optimierten Eigenschaften. Weitere Informationen: Prof. Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld, Telefon 0521/ , puehler@genetik.uni- bielefeld.de. Das neue DFG-Programm beschäftigt sich mit der Erforschung der meist verbreiteten Symbiose der Pflanzen, der Mykorrhiza, deren Hauptformen in der Graphik dargestellt sind. Wie das von A.B. Frank 1885 geprägte Kunstwort Mykorrhiza (Pilzwurzel) schon andeutet, sind die Symbiosepartner der Pflanzenwurzeln Bodenpilze wie z. B. der bekannte Fliegenpilz. Die Pilze, wie wir sie von Spaziergängen im Wald kennen, sind nur die Fruchtkörper der Pilze, die eigentlich als schlauch- bzw. fadenförmige Strukturen, die man Hyphen nennt, den gesamten Boden durchziehen. Während der Symbiose werden die Pflanzenwurzeln von diesen Hyphen besiedelt. In dem Ektomykorrhizatyp bildet sich aus den Pilzhyphen ein Mantel, der die Pflanzenwurzel völlig umhüllen kann (rot). So verbindet der Pilz die Pflanze mit dem Teil des Bodens, den die Wurzel nicht erreichen kann. Die Pilze können nun im Boden Mineralstoffe wie z. B. Phosphat oder Nitrat aufnehmen und über die im Wurzelgewebe befindlichen Hyphen an die Pflanze weitergeben. In der Ektomykorrhiza geschieht das über das Hartig sche Netz, also über Hyphen, die zwischen den äußeren Zellen der Wurzel eindringen (rot). Im Gegenzug erhält der Pilz Photosyntheseprodukte also Kohlenhydrate von der Pflanze, so dass seine Ernährung gesichert ist. Dieser Nährstoffaustausch geschieht über bestimmte Symbioseorgane, in der arbuskulären Endomykorrhiza (blau) über die sogenannten Arbuskeln (Bäumchen) oder die Coils (grün). Von einem Mykorrhizapilz besiedelte Pflanzen sind aber nicht nur besser mit Nährstoffen versorgt. Sie sind auch gegen Stress geschützt, da die Pilze für eine höhere Toleranz gegenüber Wassermangel, Bodenpathogene und Schwermetallkontaminationen sorgen. Im Schwerpunktprogramm Mykorrhiza sollen die molekularen Mechanismen, die dieser Symbiose zu Grunde liegen, aufgedeckt und untersucht werden. 6 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

7 Konfliktforschung Konflikt- und Gewaltforschung Zwei DFG-Projekte für das IKG (BUZ) Für das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld sind für die nächsten drei Jahre zwei neue Forschungsprojekte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einem Volumen von 1,1 Millionen Mark bewilligt worden. Im Projekt zu Mehrdimensionalen Fremdfiguren und Einstellungsfigurationen geht es um eine neue Methode zur Erfassung des Verhältnisses zum Fremden. Das neu zu entwickelnde Analyse-Instrument soll auf brisante interethnische Beziehungen angewendet werden. Es sind vor allem biographische Interviews mit sowohl autochthonen als auch allochthonen Probanden in Stadtvierteln einer westdeutschen Großstadt vorgesehen. Durch die Analyse der darin enthaltenen narrativen Wirklichkeitsbilder, die u.a. auf die Erfahrung des Fremdseins und auf autobiographisch verankerte interethnische Konfliktverläufe verweisen, können Einstellungsfigurationen als Indikatoren der Integrationsbereitschaft gedeutet werden. Das Projekt soll zur Klärung der Emergenz der öffentlichen Meinung bzw. des kollektiven Handelns (Fremdenfeindlichkeit, rassistisch motivierte Gewaltbereitschaft, religiöser Fundamentalismus etc.) beitragen. Das zweite Projekt ist als Längsschnittanalyse über acht Jahre konzipiert. Die Bewilligung für die ersten drei Jahre liegt vor. Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Integration, Interaktion sowie der Entwicklung von Feindbildern und mit Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen türkischer und deutscher Herkunft unter besonderer Berücksichtigung ethnisch-kultureller Konfliktkonstellationen durch fremdenfeindliche und islamischfundamentalistische Orientierungen. Das Ziel der Untersuchung ist es, den dynamischen Prozeß der Integration deutscher und türkischer Jugendlicher in die bundesrepublikanische Gesellschaft zu untersuchen. Dabei liegt das Forschungsinteresse auf Problemkonstellationen, die aus den ethnischen Zuschreibungen, mit denen die Jugendlichen der zwei Gruppen sich jeweils wechselseitig identifizieren, erwachsen können. Zentrale Begriffe im Rahmen der Problemstellung sind Stereotyp und Vorurteil. Inwieweit Stereotypen für das Handeln und Beobachten der Jugendlichen aktualisiert werden und ob es in Abhängigkeit von gesellschaftlichen und individuellen Entwicklungsverläufen zu einer Verschärfung der Vorurteile zu Feindbildern kommt, ist ein Prozess, der methodisch als echter Längsschnitt analysiert werden soll. Das wissenschaftliche Kerninteresse liegt also in der Analyse von Entwicklungsbedingungen und Verlaufsmustern von Vorurteilen, in der Klärung der Frage, ob und wie es zu einer Verschärfung von Vorurteilen, Bielefelder Universitätszeitung 199/1999 7

8 Konfliktforschung zu Feindbildern, kommen kann sowie in der Untersuchung der Bereitschaft Jugendlicher, den Angehörigen der jeweils anderen Gruppe mit Gewalt zu begegnen. Die Studie soll die These prüfen, dass mit zunehmender Auflösung der ethnischen Unterschichtung bei gleichzeitig abnehmenden Ressourcen einerseits Angleichungen zwischen den Kohorten unterschiedlicher ethnischer Herkunft, andererseits aber auch Verstärkungen der Konfliktintensität durch neue Konkurrenzsituation zu verzeichnen sein werden. bisher theoretische und empirische Beiträge zur Konflikt- und Gewaltforschung aufgenommen werden. Zu diesem Zweck ist geplant, für die Ausgaben des neuen Journals nach Möglichkeit jeweils einen inhaltlichen Schwerpunkt zu setzen. In der ersten, jetzt vorliegenden Ausgabe bilden die Aufsätze zu ethnisch-kulturellen Konflikten in städtischen Regionen diesen Schwerpunkt. Die Hefte werden jeweils 100 bis 150 Seiten umfassen und wie bisher zweimal jährlich (am 15. April und am 15. Oktober) erscheinen. Das nächste Heft wird sich mit dem Themenschwerpunkt Gewalt befassen. Dazu liegen bereits Aufsätze von Zygmunt Bauman (Leeds) und John Devine (New York) vor. Im Bereich Forschungsnetzwerk werden zwei neue DFG-Forschungsprojekte des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung vorgestellt. Der Rezensionsteil wird u.a. eine Sammelrezension über Neuerscheinungen zur Sozialpsychologie des Rechtsextremismus bieten. Ein kostenloses Probeheft des Journals ist im Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld erhältlich. Ab Heft 1/2000 wird das Journal im Abonnement abgegeben. Der Preis für das Jahresabonnement zu zwei Heften beträgt 30 Mark zuzüglich Versandkosten, Einzelhefte sind zum Preis von 20 Mark zuzüglich Versandkosten erhältlich. Bestellungen bitte an das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universitätsstraße 25, Bielefeld, Tel.: 0521/ /- 3165/6917. Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Soziale und ethnisierte Konflikte in Städten Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Neues Journal erschienen (BUZ) Erschienen ist jetzt das erste Heft des neuen Journals für Konflikt- und Gewaltforschung, das vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld herausgegeben wird. Hervorgegangen ist das Periodikum aus dem Newsletter zum Forschungsnetzwerk für ethnisch-kulturelle Konflikte, Rechtsextremismus und Gewalt, der seit 1993 regelmäßig erschienen ist. In das neue Zeitschriftenformat sollen stärker als (BUZ/IKG) Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld veranstaltete vom 29. September bis zum 1. Oktober seine 7. Bielefelder Konferenz zum Thema Soziale und ethnisierte Konflikte in Städten. Die traditionell interdisziplinär angelegte Tagung stand unter der Leitung der Professoren Wilhelm Heitmeyer und Rainer Dollase und wurde von 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Vertretern relevanter Praxisfelder aus den Bereichen Stadtplanung, Jugendpolitik, Sozialarbeit, Schule und Polizei besucht. An den Entwicklungen in den Städten lassen sich aktuelle Prozesse des ökonomischen und gesellschaftlichen Strukturwandels besonders deutlich ablesen. Neue soziale Polarisierungen, der Verlust politischer Steuerungskapazitäten oder der Rückzug ökonomischer Eliten aus dem Konsensus einer Solidargemeinschaft verdichten sich insbesondere in den städtischen Bereichen zu neuen Problemlagen, die in den letzten Jahren unter den Stichworten der gespaltenen Stadt, der dreigeteilten oder auch der zweckentfremdeten Stadt beschrieben wurden. Das Modell der auf Interessenausgleich ausgerichteten sozialen Stadt befindet sich in der Krise, da seine Systemvoraussetzungen zunehmend untergraben werden gleichzeitig steigt der Umfang der sozialen Integrationsaufgaben der Städte gegenüber den Verlierern gesellschaftlicher und ökonomischer Modernisierung einerseits und gegenüber den ethnischen Minoritäten andererseits. Als Ergebnis sozialräumlicher Polarisierung kommt es zu wachsenden Konzentrationen von Armut und Ausgrenzung in sozial benachteiligten Stadtteilen und zum Entstehen sogenannter Problemnachbarschaften. Droht daher eine strukturelle Überforderung und eine Desintegration der Stadtgesellschaft in konkurrierende und feindselige Teilgruppen? Das war die Aus- 8 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

9 Konfliktforschung Auf der 7. Bielefelder Konferenz des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung wurde für neue Planungsansätze geworben, die sozial und funktional gemischten Stadtquartieren mehr Raum geben, statt die funktionale und soziale Segmentierung der Städte bedingungslos fortzuschreiben. gangsfrage der Tagung. Der Wiener Stadtsoziologe Jens Dangschat skizzierte hierzu in seinem Eröffnungsreferat die Veränderungen gegenwärtiger und zukünftiger Rahmenbedingungen von Stadtentwicklung und zeigte auf, welche Folgen die Orientierung kommunaler Stadtentwicklunspolitik an Prinzipien einer neoliberalen Wettbewerbsorientierung, an traditionaler Sozialstaatlichkeit oder an sozialer Nachhaltigkeit jeweils für die Integration einer Stadtgesellschaft hat. Der Beitrag des Züricher Kriminologen Manuel Eisner widmete sich der Kriminalität in der Stadt und den Schwierigkeiten, ein empirisch breit streuendes Phänomen mittels eines einheitlichen Erklärungsansatzes zu erfassen. Der Bamberger Migrationsforscher Friedrich Heckmann wiederum ging in seinem Problemaufriß einer multikulturellen Stadtgesellschaft zahlreichen problematischen Einzelfacetten nach, wie den Konsequenzen einer Verfestigung struktureller Segregation und der Verfestigung ethnischer Unterschichtungen. In acht Arbeitsgruppen wurden am zweiten Tagungstag besonders brisante Einzelaspekte vertieft diskutiert. Schwerpunktmäßig ging es dabei um die Frage, in welchem Zusammenhang die Problembelastung eines Sozialraums und das Konfliktpotential zwischen ethnischen Teilgruppen stehen und welche Chancen der Intervention in die Dynamik solcher Konflikte sich ergeben. Dies war auch die erkenntnisleitende Fragestellung für ein größeres interdisziplinäres Forschungsprojekt des Bielefelder Instituts, dessen Ergebnisse innerhalb der themenspezifischen Arbeitsgruppen präsentiert wurden. Gemeinsamer Gegenstand der Bielefelder Projekte waren drei nordrheinwestfälische Großstädte, die unterschiedliche ökonomische Rahmenbedingungen und unterschiedliche politische Gestaltungsspielräume aufweisen. In diesen Städten und unterschiedlich belasteten Stadtquartieren wurde jeweils überprüft, wie sich eine sozial integrative oder desintegrative Art des Umgangs mit Problemlagen, Randgruppen und Minderheiten auf das lokale Konfliktgeschehen bzw. auf Konfliktpotentiale in den Einstellungen zwischen ethnischen Teilgruppen auswirkten. Als Ergebnis einer Wohnbevölkerungsbefragung zeigte sich u.a., dass erhebliche Bevölkerungsanteile auf Seiten der Mehrheit wie der Minderheit zur Abwertung und Abwehr ethnisch Anderer tendieren und die Bereitschaft soziale Probleme zu ethnisieren zunimmt, wenn die eigenen sozialen und beruflichen Chancen schlecht eingeschätzt werden und zugleich politische Ohnmachtsgefühle bestehen, wenn also insgesamt die soziale und gesellschaftliche Integration niedrig ausfällt oder Desintegration vorherrscht. Als Ergebnis der Jugenduntersuchung konnte bestätigt werden, dass insbesondere individuelle Faktoren wie fehlender emotionaler Rückhalt in Familien, autoritäre Orientierungen und ein niedriges Bildungsniveau antisoziale Verhaltensweisen begünstigen. Als auffallend und neu erwiesen sich hier aber auch markante stadtspezifische Differenzen in den Konflikteinstellungen, die ähnliche Effekte aufwiesen wie die aus unterschiedlichen Bildungsniveaus resultierenden Differenzen. Hinsichtlich der Situation in Schulklassen zeigte sich demgegenüber, dass sowohl das Kontakt- wie Konfliktverhalten hier stärker von mikro-sozialen Einflußfaktoren (Klassenklima, Lehrerverhalten) bestimmt wird als von ethnischen Zusammensetzungen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen des Stadtviertels. Ein Blick auf die räumlichen Rahmenbedingungen im Wohn- und Wohnumfeldbereich zeigte die segregierende und die Entwicklung sozialer Monostrukturen begünstigende Wirkung von Wohnungspolitik, insbesondere von Wohnungsunternehmen. Dass lokale Öffentlichkeit und Politik sich zukünftig stärker mit Konflikten um religiöse Symbole (Gebetsruf etc.) auseinandersetzen muß, dafür spricht die Analyse der Machtverschiebungen innerhalb der türkischen Community und ihrer politischen Organisationen. Die Analyse lokaler politischer Diskurse auf Seiten der Mehrheitsgesellschaft wiederum machte deutlich, dass der Einfluß lokaler politischer Eliten auf den Meinungsbildungsprozeß mit wachsendem Problemdruck und Fragmentierung der Stadtgesellschaft weiter abnimmt. Ergebnisse einer sozialökologischen Polizeiforschung schließlich zeigten, wie sich polizeiliche Alltagspraxis an lokale Verhältnisse adaptiert, in denen sich Hierarchien von Etablierten und Außenseitern umkehren und es zur Ausbildung einer street corner- Polizei kommt. Insgesamt konnte das Bielefelder Projekt damit an vielen Stellen die Hypothese bestätigen, dass soziale Desintegrationszustände ungünstige Ausgangsdispositionen für Verhaltensweisen der Abwertung und Abwehr ethnisch Anderer darstellen Bielefelder Universitätszeitung 199/1999 9

10 Konfliktforschung und ohne einen generellen Abbau sozialer Polarisierung kaum mit einer Problementspannung gerechnet werden kann. Korrespondierend zu den Ergebnisbeiträgen des Bielefelder Verbundprojekts wurde aus mehreren laufenden und abgeschlossenen Forschungsarbeiten zu benachbarten Themenfeldern berichtet, u.a. von Marie-Therese Krings-Heckemeier und Heike Herrmann zu Verwahrlosungstendenzen in verschiedenen Großsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus, von Monika Alisch zur Problematik des Instruments Stadtteil- bzw. Quartiersmanagement und vom Trierer Gewaltforscher Roland Eckert über stressbedingte Entstehungsprozesse von fremdenfeindlichen Einstellungen und illegaler Gewalt in der Polizei. Zum Abschluß der Tagung umrissen Vertreter der Praxis Probleme, Handlungsbedarf und Interventionsmöglichkeiten aus ihrer Sicht. Jürgen Steinert referierte hier zu den spezifischen Nöten der Wohnungsunternehmen und forderte ein politisches Umsteuern ein, das auch den Kommunen wieder neuen Handlungsspielraum ermöglichen soll. Klaus Wermker präzisierte die Interventionsmöglichkeiten einer integrativen Stadtpolitik an zahlreichen Beispielen. Hier wurde schnell klar, dass außer über finanzielle Ressourcen auch über Beteiligungslösungen an kommunalen Planungsverfahren noch viel zu erreichen ist. Und Andreas Feldkeller warb intensiv für neue Planungsansätze, die sozial und funktional gemischten Stadtquartieren mehr Raum geben können, statt die funktionale und soziale Segmentierung der Städte bedingungslos fortzuschreiben. Die auf der Tagung diskutierten Ergebnisse der Bielefelder Untersuchung werden von Reimund Anhut und Wilhelm Heitmeyer herausgegeben und erscheinen unter dem Titel Bedrohte Stadtgesellschaften, Soziale Desintegrationsprozesse und ethnisch-kulturelle Konfliktkonstellationen im Februar 2000 in der Reihe Konfliktund Gewaltforschung des Juventa- Verlags, Weinheim/München. BMBF fördert innovative Teleteaching-Aktivität Lebenslanges Lernen: Neue Technologien in der beruflichen Bildung (BUZ) Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) hat ein großes Verbundprojekt zum Thema Lebenslanges Lernen Weiterbildung als Grundbedürfnis für einen Zeitraum von vier Jahren bewilligt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung einer globalen Infrastruktur für die berufliche Weiterbildung. Dabei spielen neue Technologien aus dem Bereich von Teleteaching/Telelearning und Multimedia (z.b. Videokonferenzen) eine entscheidende Rolle. Es sollen digitale Online-Lehrmaterialien erstellt und über Netze und Computersysteme an verschiedenste Lernzentren bundesweit verteilt werden. Als Basis werden umfangreiche Softwarelösungen und -werkzeuge entwickelt. Die Universität Bielefeld ist einer der Projektpartner. Sie übernimmt die Aufgaben der Entwicklung, Beratung und wissenschaftlichen Überprüfung in sämtlichen Fragen des Didaktischen Design sowie die Schulung der Kurs-Autoren. Die Evaluation bezieht sich insbesondere auch auf das Verhalten von Lernenden in den projektorientierten Lernumgebungen. Diese Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden von einem Projektteam durchgeführt, das von Norbert Meder (Foto), Professor für Informatik im Bildungs- und Sozialwesen an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld, geleitet wird. Dabei kann auf intensive bisherige Erfahrungen im Bereich Teleteaching/Telelearning aufgebaut werden. Das Förderungsvolumen beträgt allein für das Bielefelder Teilprojekt über 1,5 Millionen Mark. Die Projektkoordination liegt bei der SAP AG. Weitere Partner sind unter anderem das Forschungszentrum Informationstechnik der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) in Darmstadt, die Universität Mannheim sowie zahlreiche Anwender, beispielsweise aus dem Bereich der Industrie- und Handelskammern. Neben den technisch-wissenschaftlichen Entwicklungen werden auf dieser Basis auch verschiedene neue Kooperationen möglich. Weiterbildung Ausbildung zum Bildungsmanager (BUZ) Ein dreisemestriges weiterbildendes Studium an der Universität Bielefeld für Führungskräfte und -nachwuchskräfte in der betrieblichen Bildung und Personalentwicklung kann von Teilnehmern mit dem Zertifikat geprüfte Bildungsmanagerin, geprüfter Bildungsmanager abgeschlossen werden. Dieser dritte Durchgang des Studiengangs, der zentrale Bereiche der betrieblichen Bildungsarbeit abdeckt, startet am 21. Januar Information und Anmeldung: Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik, Arbeitsgruppe Berufsbildung und Bildungsplanung, Postfach , Bielefeld, Telefon 0521/ , Fax Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

11 Hochschulpolitik Qualitätspakt: Senat berät Stellenkürzungen Grundsatzdiskussion um das Zukunftsprofil der Universität Bielefeld (BUZ) In einer Sondersitzung hat der Senat der Universität Bielefeld am 15. September über Stellenstreichungen im Rahmen des Qualtitätspaktes zwischen Land und Hochschulen beraten und am 13. Oktober über das künftige Profil der Universität Bielefeld diskutiert. Der Qualitätspakt sieht die Abgabe von landesweit 2000 Stellen bis zum Jahr 2009 vor. Auf die Universität Bielefeld entfallen davon 78 Stellen. Von diesen waren bereits 49 mit einem sogenannten kw-vermerk ( künftig wegfallend ) belastet, so dass damit lediglich 29 Stellen zusätzlich entfallen. Im Gegenzug für diese Kürzungen wird ab dem Jahr 2000 die bisher übliche einjährige Wiederbesetzungssperre für freigewordene Stellen aufgehoben. Auch die in den letzten Jahren praktizierte globale Minderausgabe für die Haushaltsmittel entfällt künftig. Für jede zweite wegfallende Stelle erhalten die Hochschulen als Kompensation einen Betrag von jeweils DM pro Jahr. Diese Mittel gehen in einen Innovationsfonds und werden nach Empfehlungen eines vom Land NRW eingesetzten Expertenrates vergeben. Die Hochschulen konkurrieren um den Innovationsfonds mit neuen Konzepten für Forschung und Lehre, die bis Ende Oktober vorgelegt werden mußten. Die Universität Bielefeld strebt eine deutliche Schärfung ihres Profils an und nimmt den Qualitätspakt zum Anlaß, eine grundlegende Diskussion über ihre Orientierung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu führen. Um im Rahmen der größer werdenden Hochschulautonomie Gestaltungsspielräume für zukunftsweisende Innovationen zu schaffen, hatte der Senat bereits im April die Einrichtung eines internen Stellenfonds beschlossen. Die für interne Umwidmungen nötigen Stellenkürzungen (23,5 Stellen) wurden ebenfalls am 15. September beschlossen. Bei seinen Kürzungen ging der Senat von dem Grundsatz aus, Bereiche zu stärken, die für das künftige Profil von Bedeutung sein werden, und solche zu kürzen, die bereits seit längerem eine Weiterführung in dem bisherigen Umfang nicht rechtfertigen, ohne dass auf absehbare Zeit eine Änderung zu erwarten ist. Dies betrifft z.b. einige Lehramts- und Magisterstudiengänge, die in geringem Maße nachgefragt werden, wobei allerdings letztlich das Land im Rahmen von Konzentrationsmaßnahmen über die Einstellung oder Verlagerung von Lehramtsstudiengängen entscheidet. Der Senat hat die Profildiskussion in seiner Sitzung vom 13. Oktober mit dem Entwurf eines Perspektivenpapiers für den Expertenrat fortgesetzt. Die endgültige Fassung dieses Papiers hat der Senat in einer weiteren Sondersitzung am 26. Oktober verabschiedet. Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Bielefelder Universitätszeitung 199/

12 Hochschulpolitik Vorsicht Glosse - Schwarzer Mittwoch an der Universität? (U.K.) Steht die Universität Bielefeld vor dem wirtschaftlichen Ruin? Diese Frage stellten sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende, als sich am Mittwoch, 13. Oktober, die Nachricht von der Wahl von Prof. Dr. Andreß, Professor in der Fakultät für Soziologie und ausgewiesener Experte für Armutsforschung, in die Kommission für Finanz- und Personalangelegenheiten wie ein Lauffeuer in der Universität verbreitete. In seiner konstituierenden Sitzung am 13. Oktober hatte der im Sommersemester neu gewählte Senat zunächst über den Qualitätspakt und die Stellungnahme der Universität Bielefeld hierzu beraten. Bei den anschließend durchgeführten Wahlen wurde Andreß als Vertreter der Professorinnen und Professoren in die Finanzkommission gewählt. Damit drängte sich die Frage auf, ob bzw. in welchem Zusammenhang die Wahl mit den vorhergehenden Beratungen zum Qualitätspakt und der Finanzsituation der Universität im allgemeinen stand. Aus der Mitte des Senats wurde die Wahl von einem Mitglied der Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Worten kommentiert: Wir begrüßen es, dass endlich auch einmal aus der Gruppe der Professorinnen und Professoren kompetente Mitglieder in Senatskommissionen gewählt werden. Ein professorales Mitglied des Senats bemerkte: Als langjähriges und wiedergewähltes Mitglied der Finanzkommission möchte ich betonen, dass die Professoren mit der Wahl von Herrn Andreß sozusagen das Bewusstsein ihrer Verantwortung für die Situation der Universität gleichsam zum Ausdruck bringen wollten. Von der Pressestelle wurde lediglich erklärt, Andreß sei mit sehr deutlicher Mehrheit (mit 17 von 20 abgegebenen Stimmen) gewählt worden; etwaige Zusammenhänge mit der Diskussion um den Qualitätspakt, die in der selben Sitzung stattgefunden hätte, seien rein zufälliger Art.AStA-Vorsitzender Sven Goedde bot dem Rektorat Hilfe an: Es könne jederzeit auf die vom AStA betriebene Schuldnerberatung zurückgreifen. Auf die besorgte Anfrage der Personalräte und des AStA erklärte Kanzler Karl Hermann Huvendick, die Löhne und Gehälter einschließlich der Vergütungen für die Hilfskräfte seien bis zum Jahresende gesichert; über den Haushalt 2000 werde allerdings erst im Dezember beraten feierten ein großes Fest zum 30. Jahrestag der Universität (BUZ) Mit einem großen Fest und 8000 Besuchern beging die Universität Bielefeld am 23. Oktober ihren 30. Geburtstag. Jung und Alt und alle, die sich mit der Universität verbunden fühlten, feierten bis spät in die Nacht in der großen Halle der Universität, und viele waren sich einig: ein solches Fest sollte öfter stattfinden. Zur Eröffnung musizierte die Uni Bigband unter der Leitung von Henning Brand. Danach spielte TIMELESS in der Mensa zum Tanz für alle Altersgruppen auf, unterbrochen von Show- und Jazztanz-Vorführungen in der Uni-Halle. Vor dem Westend faszinierten Taner Bayyurt, Ahmet Topçu und Milaim Sukri mit türkischen Volksliedern in moderner Bearbeitung. Außerdem gab es dort Im Rahmen des Universitätsjubiläums spielte das Polyphonia-Ensemble unter der Leitung von Michael Hoyer Werke von Haydn, Milhaud und Ravel. 12 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

13 Aus der Universität die Top 40-Hits mit SUNRISE und Disco. Das Absolventen-Netzwerk der Universität war mit einem Informationsstand vertreten, und die Technische Fakultät hatte alle Absolventen des Studiengangs Naturwissenschaftliche Informatik eingeladen. Für kulinarische Spezialitäten sorgten das Studentenwerk Bielefeld und das Restaurant Univarza, und die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft unterstützte großzügig das Fest zum 30jährigen Bestehen der Universität Bielefeld. Einen Tag später hatte der Bielefelder Universitätschor (Foto rechts) in der vollen Oetkerhalle seinen großen Auftritt, den er hervorragend meisterte: In einem festlichen Konzert anlässlich des 30jährigen Bestehens der Universität führte der Chor die berühmte Missa solemnis von Ludwig van Beethoven auf, ein wegen seiner Schwierigkeiten allseits gefürchtetes, aber auch bewundertes Werk. Der Komponist selbst hat die gewaltige Chorkomposition als sein größtes und bedeutendstes Werk bezeichnet. Für die Solopartien konnten Spitzenkräfte aus dem Opern- und Konzertfach u. a. den Staatstheatern Hamburg und Hannover gewonnen werden: Helen Bickers, Renate Spingler, Jürgen Sacher und Klaus Mertens. Den Orchesterpart übernahmen die Bergischen Symphoniker. Die Leitung hatte Werner Hümmeke. Zur Geschichte und Entwicklung Musik und Tanz bis tief in die Nacht mit SUNRISE und Disco. (BUZ) Vor 30 Jahren hat die Universität Bielefeld in den drei Fakultäten für Mathematik, Rechtswissenschaft und Soziologie mit 250 Studierenden ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Heute zählt die Universität Studierende und 14 Fakultäten. Wer sich über die Geschichte und Entwicklung der Universität, über ihre Fakultäten und Einrichtungen, informieren will, kann sich folgende Publikationen in der Informations- und Pressestelle der Universität Bielefeld besorgen (kostenlos oder gegen Schutzgebühr): Bielefelder Universitätszeitung 199/

14 Aus der Universität Universität Bielefeld (Hg.): Zwischenstation. Bielefeld Andreas Dress, Eberhard Firnhaber, Hartmut von Hentig, Dieter Storbeck (Hg.): Die humane Universität. Bielefeld Bielefeld Peter Lundgreen (Hg.): Reformuniversität Bielefeld Zwischen Defensive und Innovation. Bielefeld 1994 (524 Seiten, Schutzgebühr 5 Mark). Universität Bielefeld (Hg.): Universität Bielefeld 25 Jahre im Spiegel der Statistik. Bielefeld Lange Buffets und Spezialitäten des Studentenwerks in der Universitätshalle (Foto oben und Mitte links) sorgten für kulinarische Köstlichkeiten. Die Tänzerinnen der Showgruppe On Stage begeisterten mit Jazztanz (Mitte rechts) ebenso wie Taner Bayyurt und Ahmet Topçu (unten rechts) mit türkischen Volksliedern. Am Vorabend des großes Festes gaben Claudia Ehespaner und Martina Böske (unten links) vom Lernbereich Kunst und Musik drei szenische Darstellungen aus der Kunst- und Musikgeschichte, Sabine Biewald präsentierte Luna Tics und Stefanie Nolte Die Ballade der Seeräuber-Jenny. Ausstellung Bielefeld erhält die Universität (BUZ) Die Universität Bielefeld feiert in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum. Die Wahl des ersten Rektors und die Aufnahme des Lehrbetriebs 1969 bedeuteten nicht nur den Beginn der Universitätsgeschichte, sondern gleichzeitig das Ende einer bewegten Vorgeschichte. Die Standortsuche für die Ostwestfälische Universität sorgte über Jahre für Turbulenzen in der Region und setzte ein Wettrennen der sich bewerbenden Städte in Gang, bis am die endgültige Entscheidung für den heutigen Universitätsstandort fiel. Bielefeld erhält die Universität heißt eine Ausstellung des Universitätsarchivs zur Standortfindung, die vom 1. bis 22. Dezember in der Universitätsbibliothek Bielefeld, Gebäudeteil C, Ebene 1, zu sehen ist. 14 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

15 Schulprojekte Bielefelder Schulprojekte 25 Jahre Laborschule und Oberstufen-Kolleg ein großartiges Fest (BUZ) Mit viel politischer Prominenz (auch wenn Bundespräsident Johannes Rau und Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn nur mit Grußworten präsent waren) und vielen Gästen aus Schule und Hochschule, aus den Gewerkschaften und dem NRW-Wissenschaftsministerium feierten die Laborschule und das Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld am 9. und 10. September ihr 25jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt des Festaktes standen die Reden von Prof. Dr. Rolf Wernstadt, Präsident des Niedersächsischen Landtags und vormals Vorsitzender der Kultusministerkonferenz, und Dr. Meyer-Hesemann, Staatssekretär im Düsseldorfer Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung, zu den bildungspolitischen Perspektiven. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Hartmut von Hentig, Gründer der Bielefelder Schulprojekte. In einem Bildungspolitischen Kolloquium diskutierten am zweiten Festtag die Professoren Jürgen Baumert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und Koautor der vieldiskutierten und kritisierten TIMSS-Studie und Rudolf Messner von der Gesamthochschule Kassel sowie die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange, zusammen mit den Landtagsabgeordneten Brigitte Speth und Brigitte Schumann über das Thema Qualität sichern - Entwicklung ermöglichen. Ebenso wichtig wie die wissenschaftlichen und bildungspolitischen Diskussionen waren die kulturellen Beiträge zu der 25-Jahr-Feier. Die Nacht - der - Künste - der - Nacht verband Musik und Gesang, Akrobatik und Multimedia-Performance und eine Lesung. Sie wurde ausschließlich von Künstlerinnen und Künstlern präsentiert, die das Oberstufen-Kolleg absolviert hatten. Zu einem gemeinsamen Essen nahmen mitten in der Nacht... fast 500 Gäste gleichzeitig an einer langen blumengeschmückten Tafel Platz. Andere Höhepunkte waren die Revue der Laborschule Zu Besuch im Versuch, die im übervollen Auditorium maximum aufgeführt wurde, Mit viel politischer Prominenz, zahlreichen Gästen aus Schulen und Hochschulen feierten die Bielefelder Schulprojekte am ihr 25jähriges Jubiläum. eine Klangfahrt mit der Stadtbahn durch Bielefeld und das Jazzkonzert Conference of the Birds. Im Rahmen der Feier ist auch eine historische Ausstellung ( Schulmuseum ) eröffnet worden, die die Geschichte der Schulprojekte dokumentiert und nun für interessierte Besucherinnen und Besucher zur Verfügung steht. Nicht zuletzt die warmen Spätsommerabende trugen dazu bei, dass viele Ehemalige den Weg zu ihrer alten Schule fanden und die Feier so zugleich ein großes Wiedersehenstreffen wurde. Ein großartiges Fest, ein gelungenes Fest, das Energie für die anstehenden Debatten über die Perspektiven der beiden Schulprojekte gibt. 25 Jahre Bielefelder Schulprojekte Bundesministerin Bulmahn: Dank für Reformarbeit (BUZ) Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat in einem Grußwort der Bielefelder Laborschule und dem Oberstufen-Kolleg für 25 Jahre Reformarbeit gedankt. An die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Schulprojekte gerichtet, bemerkte Bulmahn: Ich möchte Sie ermuntern, im Spannungsfeld zwischen der besonderen Förderung benachteiligter Jugendlicher und der bestmöglichen Förderung aller Begabungen weiterhin Reformansätze praktisch zu erproben und sich an der Debatte zu deren Umsetzung zu beteiligen. National wie international stellen die Mitwirkenden an den beiden Schulprojekten geschätzte Gesprächspartner dar. Sie haben die Pädagogik ebenso wie die Schullandschaft Ihrer Region ohne Zweifel bereichert. Sie greifen mit dem Thema Ihres bildungspolitischen Kolloquiums Qualität sichern - Entwicklung ermöglichen eine der aktuellen Debatten auf, die inzwischen Ein- Bielefelder Universitätszeitung 199/

16 Schulprojekte gang in ein neues Modellversuchsprogramm der Bund-Länder-Kommission gefunden hat. Ich wünschen Ihnen auch in Zukunft viele Gelegenheiten, bei denen Sie sich an öffentlichen Diskussionen um Schlüsselfragen der künftigen Bildungspolitik beteiligen können. Diese Chance bietet sich auch über die vorgesehenen öffentlichen Mitwirkungsformen beim Forum Bildung. Die Universität Bielefeld ist unverzichtbare Partnerin der beiden Reformprojekte. An diese Zusammenarbeit in der Wissenschaft wie bei der Gestaltung des Übergangs von der Schule in die Hochschule und in den Gremien der Universität zu erinnern, ist daher weit mehr als eine Pflichtaufgabe. Diese Verbindung kann angesichts der anstehenden Umsetzung der im neuen Hochschulrahmengesetz beschriebenen Studienstruktur und der Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen neue Bedeutung erlangen. Mir ist bewusst, dass Versuchsschule zu sein auch so etwas wie Dauerstress bedeutet. Dass Sie ständig Neues erproben wollen, findet meine besondere Anerkennung. Denn Neues zu erproben heißt ja auch, immer in der Gefahr zu leben, als Reformprojekt eingestellt zu werden, immer unter dem Druck der kritischen Dauerbeobachtung zu stehen, sich immer wieder neu zu motivieren, alte Zöpfe abzuschneiden und jüngst erst Erprobtes über Bord zu werfen. Dies ist eine Hypothek, die Ihnen nicht abgenommen werden kann. Mein größter Wunsch für Sie ist, dass auch Ihre Kritiker Ihren Reformauftrag nicht mehr grundsätzlich in Frage stellen, Ihre Unterstützer nicht heimlich zweifeln. Ich wünsche Ihnen jedenfalls aus voller Überzeugung viel Glück für die Zukunft. Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe der Bielefelder Universitätszeitung ist der 19. November Später eingereichte Manuskripte können nicht mehr berücksichtigt werden. Was aus ihnen wurde: Kollegiatinnen und Kollegiaten aus 25 Jahren Oberstufen-Kolleg hieß eine Artikelserie in der Neuen Westfälischen, die jetzt auch als Heft im Oberstufen-Kolleg unter der Telefonnummer 0521/ bestellt werden kann. Aus der Serie ist eine wunderschöne Ausstellung entstanden, die in der Cafeteria des Oberstufen-Kollegs (OS) zu sehen ist und eine Wand mit Porträts von Ehemaligen auf den unverkennbaren OS-Stühlen und an einer Nebenwand die Kurzlebensläufe zeigt. Die Porträtierten repräsentieren fast alle Aufnahmejahrgänge zwischen 1974 und 1992 und bieten - so Irene Below vom Fach Künste des Oberstufen-Kollegs damit zugleich einen Spiegel der wechselhaften 25jährigen Geschichte des OS. 25 Jahre Bielefelder Schulprojekte Stachel im Fleisch der Schullandschaft? (BUZ) Zum 25. Jahrestag der Bielefelder Schulprojekte wollte Dr. Wolfgang Meyer-Hesemann, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Bildungsministerium, den Teilnehmern am Festakt keine glatte Jubelrede zumuten, sondern einigen eher freundschaftlich kritischen Reflexionen nachgehen. Meyer-Hesemann sagte: Am Anfang beider in Deutschland einmaliger Versuchsschulen standen neue, systemsprengende Fragen, die sich vor allem mit dem Namen Hartmut von Hentigs verbinden. Richtiges Fragen ist bekanntlich der Ausgangspunkt allen Erkenntnisfortschritts. Aber wir stellen Fragen natürlich nur, um Antworten zu gewinnen. Wenn vielleicht auch keine endgültigen, so doch jedenfalls für ihre Zeit gültige. Und beide Projekte haben im Laufe der Jahre viele Antworten geliefert. Antworten, die die pädagogische und bildungspolitische Diskussion und darüber schließlich auch die Praxis in der Breite unserer Schulen beeinflusst haben. Im Vergleich zu den Anfängen beider Versuchsschulen, die von zum Teil heftigen Kontroversen, Proteststreiks und zugemauerten Schulleiterräumen begleitet waren, ist es heute doch erstaunlich ruhig um beide Einrichtungen geworden. Beide haben ihre Gemeinde. Bei nüchterner Betrachtung müssen wir aber feststellen: ein wirklicher Stachel im Fleisch unserer Schullandschaft sind sie nicht mehr. Der Frage, war- 16 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

17 Schulprojekte um das so ist, möchte ich gerne in der gebotenen Kürze nachgehen. Ich glaube, es hat mehrere Gründe. Der Angenehmste: Zu vieles, wofür sie standen und stehen, ist sicherlich unterschiedlich weitreichend und konsequent in den Schulalltag eingedrungen. Dies gilt z.b. für fächerübergreifende und fächerverbindende Ansätze, für die Bestrebungen zu mehr Selbständigkeit der Einzelschule oder für Programme zur Schulöffnung. Über andere Fragen und Antwortversuche ist die Zeit hinweggegangen. Oder sie sind wegen der völlig unvergleichbaren Bedingungen für das Regelsystem nicht interessant gewesen. Sie mögen selbstgenügsam im Schutzraum der Versuchsschulen weiterleben... Die gravierendste Veränderung der Umwelt und der Wirkungsbedingungen beider Projekte liegt meines Erachtens aber in der in vielen Ländern forcierten Stärkung der Selbständigkeit der einzelnen Schulen und dem dies nutzenden Engagement vieler Pädagogen bei der Gestaltung ihrer Schule - unterstützt durch zahlreiche Förderprogramme und Unterstützungsangebote von Land, Kommunen, Stiftungen, Wirtschaftsunternehmen und anderen gesellschaftlichen Kräften... Wenn jede Schule ein kleines Versuchslabor sein kann und will, wird es aber immer schwieriger, sich als Versuchsschule zu positionieren und zu legitimieren. Die Frage, die sich für mich daran anknüpft, ist die: Unter welchen Bedingungen kann man heute noch pädagogische und schulorganisatorische Innovation in einer oder zwei Institutionen modellhaft auf Dauer stellen? Die Leitungen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Versuchsschulen und ihre wissenschaftlichen Beiräte haben natürlich dieses veränderte Umfeld auch längst verspürt und sich selbst entsprechende kritische Fragen gestellt. Beide Einrichtungen haben in umfänglichen Publikationen in den letzten Jahren Bilanzen gezogen - selbstbewusst, aber auch selbstkritisch. Die Diskussion darüber, wo die Zukunft beider Einrichtungen liegt, läuft gerade in ihren eigenen Reihen seit Jahren besonders intensiv. Ich freue mich, dass ich sie heute Nachmittag mit dem Wissenschaftlichen Beirat für die Laborschule weiterführen kann... So groß die Herausforderungen also auch sind, vor denen beide Versuchsschulen heute stehen, wir in Nordrhein-Westfalen sind stolz und froh, dass wir sie uns seit einem Vierteljahrhundert geleistet haben gegen allen immer wieder aufflackernden Widerstand. Wir sehen aber gemeinsam mit den Verantwortlichen in beiden Projekten auch die dringende Notwendigkeit, sich neu in der pädagogischen und bildungspolitischen Diskusssion und in unserer Schullandschaft zu positionieren. Ansatzpunkte gibt es viele. Bei beiden Versuchsschulen standen und stehen bis heute z. B. Fragen der Gewährleistung größerer Chancengleichheit im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Dieses Thema ist ja auch nach der gewaltigen Bildungsexpansion der letzten Jahrzehnte keineswegs obsolet. Es stellt sich aber wegen der veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen heute anders und verlangt neue Antworten. Probleme z. B. des Aufbaus eines verlässlichen und anschlussfähigen Fundaments fachlicher und überfachlicher Qualifikationen und Kompetenzen, der Nachhaltigkeit von Lernprozessen, der Entwicklung von Lern-, Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft oder auch des Zugangs zu und des kompetenten Umgangs mit neuen Medien sind dabei in den Blick zu nehmen. Dazu wünsche ich allen Beteiligten und kritischen Freunden beider Projekte viel Erfolg. Ich will gerne dabei helfen. 25 Jahre Bielefelder Schulprojekte Haben sich die Schulen bewährt? (BUZ) Im September 1974 haben die Laborschule und das Oberstufen-Kolleg als Versuchsschulen des Landes Nordrhein-Westfalen und Wissenschaftliche Einrichtungen der Universität Bielefeld ihre Arbeit aufgenommen. 25 Jahre danach äußerte sich der Gründer der Bielefelder Schulprojekte, Hartmut von Hentig, in seinem Festvortrag wie folgt: Hartmut von Hentig, Gründer der Bielefelder Schulprojekte.,Haben sich die von Ihnen gegründeten Schulen bewährt?,würden Sie sie heute wieder gründen? So oder ähnlich bin ich in diesen Wochen Dutzende Male gefragt worden mit dem Unterton:,Die ganze Reform ist doch gescheitert! Prüfe ich die Anlässe, ja Notwendigkeiten, die in den sechziger Jahren für eine gründliche Veränderung unseres Bildungswesens sprachen, komme ich zu dem Ergebnis: Sie bestehen zu einem großen Teil fort nicht abgelöst, sondern verschärft durch die, die hinzugekommen sind etwa durch technische Entwicklungen wie die Neuen Medien, oder durch politische wie die Wiedervereinigung Deutschlands. Soll ich über die Lösungen urteilen, die an den Bielefelder Schulprojekten, Laborschule und Oberstufen-Kolleg, erdacht, entwickelt, erprobt worden sind, dann Bielefelder Universitätszeitung 199/

18 Schulprojekte... Wir grüßen die Gäste - sind dankbar den Förderern und wünschen Glück unserer Jugend..., sangen zur Eröffnung des Festaktes im Chor: Die Leiterin der Laborschule, Dr. Susanne Thurn, der Leiter des Oberstufen-Kollegs, Dr. Jupp Asdonk (2. v. l.), und die Wissenschaftlichen Leiter beider Einrichtungen, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Tillmann (l.) und Prof. Dr. Ludwig Huber (r.). sage ich: Nichts war der Weisheit letzter Schluss, aber nichts muss nach einem Vierteljahrhundert schamhaft verleugnet oder blind verteidigt werden. Vor allem aber antworten diese beiden Schulen tatsächlich auf die damals erkannten Probleme, ja, einige von ihnen suchen unsere Gesellschaft heim die Gewalttätigkeit, der Fremdenhass, der Neofaschismus unter Jugendlichen, weil man es nicht so macht wie an den Schulprojekten. Im Mittelpunkt der Rede Hartmut von Hentigs stand ein Kommentar zu acht Themen der aktuellen bildungspolitischen und pädagogischen Diskussion, der auf Erfahrungen und Anstrengungen der Schulprojekte beruht. Zu den Stichworten Versuchsschule und Leistung sagte er unter anderem: Es ist mir nie verständlich gewesen, wie die annähernd einhundert Einrichtungen, an denen in Deutschland Lehrerinnen und Lehrer wissenschaftlich ausgebildet werden, glauben können, ohne ein solches Beobachtungs- und Experimentalfeld auszukommen. Warum hat man von keiner anderen großen Universität mit potentem pädagogischen Fachbereich gehört, sie habe eine Laborschule beantragt? Und warum sieht die vom Hin und Her der schulpolitischen Entscheidung irritierte Gesellschaft zu, wie ihre Bildungs-Professoren vor sich hinforschen, ohne dass wenigstens ein Teil ihrer Anstrengungen und Ergebnisse in einem erkennbaren, praktischen Schulprojekt gebündelt wird? Keines dieser Projekte müsste ja aussehen wie die Bielefelder. Aber es muss neben Schulversuchen, die der Überprüfung einer besonderen Hypothese oder Maßnahme dienen, auch Schulen geben, die das Zusammenwirken vieler Maßnahmen, also eines neuen Systems langfristig beobachten, und bei auftretenden Schwierigkeiten nicht zu früh eingreifen, auch nicht zu spät und vor allem nicht nie, Schulen, die Probleme aufdecken, nicht nur lösen. Wer die Brauchbarkeit des Konzepts Erkennen durch Handeln beurteilen will, muss freilich bereit sein, von der kameralistischen Wissenschaft abzurücken, muss den Vorrang von Gewissheit und Vergleichbarkeit vor Anschaulichkeit und Nähe zum Vorgang preisgeben. Es ist etwas falsch gelaufen, wenn die Erziehungswissenschaft im Wesentlichen die Öffentlichkeit, die Bildungspolitiker und allenfalls die Bildungsverwalter bedient und dem Lehrer, in dem was er täglich tut, so wenig zu sagen hat... Welche Erwartung auf welche Leistung legt das postindustrielle Zeitalter nahe? Ein Zeitalter, in dem wir an der Akkumulation der Mittel und Methoden zu ersticken drohen und gleichzeitig von ihr leben und von der Hoffnung, dass sie sich fortsetze! Die veröffentlichte Meinung lautet: auf jeden Fall eine Steigerung dessen, was man schon immer und auch anderswo an Schulen lehrt - Kulturtechniken und Wissen. Ja, weil diese Leistungen, zum Beispiel in Rechtschreibung und Rechnen, in den letzten 20 Jahren abgesunken sind, ruft man - noch ehe man die Befunde analysiert hat - nach Rückkehr zu strengen Maßstäben, zu alten, heute für erfolgreich gehaltenen Verfahren und nicht zuletzt zu rigoroser Auslese. Der Bundes- Zu Besuch im Versuch - eine Revue zum 25. führten Kinder der Laborschule im Auditorium maximum auf. 18 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

19 Schulprojekte verband der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) verkündet: Der Staat muss endlich für alle Schulformen und Schulabschlüsse in Lehrplänen, Richtlinien und Prüfungsvorschriften Leistungsziele und Leistungsstandards verbindlich vorgeben und sicherstellen, dass diese Vorgaben von jeder einzelnen Schule auch eingehalten werden. Eine solchermaßen herbeikommandierte Leistung ist das Gegenteil von dem, was wir angesichts einer Zukunft brauchen, die immer weniger weit und immer weniger genau vorhergesagt werden kann. Da muss Leistung ein Akt der Einsicht und Überzeugung sein, frei und freudig erbracht. In dieser Frage haben die Kinder die Laborschule und die Kollegiaten das Oberstufen-Kolleg weise gemacht. Sie fragen ihre Lehrer: Warum? und Wozu? und prüfen die Antworten ohne Respekt. Da antworte ich ungern: Die von euch erwartete Leistung ist es, den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder sicher zu machen, und das tut ihr, wenn ihr in der nächsten internationalen Vergleichsstudie höhere Bewertungen in Physik, Mathematik, Rechtschreibung und Lesefähigkeit erzielt. Also erst einmal mit euren Lehrern die anfallenden Testaufgaben gründlich studieren! Ich antworte lieber: Ihr werdet draußen und im späteren Leben einige Eigenschaften gut gebrauchen können, die ihr hier täglich im Miteinanderleben lernt. Ich zähle sie auf: Sachen, die uns angehen, wirklich verstehen und sie oder eure Fragen oder eure Meinung anderen verständlich machen können; aufmerksam und wachsam sein; was euch vorgesetzt, gar vorgeschrieben wird, prüfen und euch ein Urteil bilden, das ihr ebenfalls prüft; eure Entscheidungen mutig fällen, wenn es nötig ist, und mit anderen/unseren Mitteln sorgfältig haushalten. Wie gut ihr das dann könnt, lässt sich zwar nicht testen und messen, aber ihr und wir können es einschätzen und unsere Einschätzungen einander mitteilen und sie vergleichen. Weitere Überlegungen Hentigs galten den Stichwörtern Didaktik, Autonomie, Evolution, Auslese, Wissen und Neue Medien sowie Baccalaureus. Hartmut von Hentig schloß seine Rede mit einigen Sätzen zu dem Wichtigsten, das es zu lernen gilt: Ich habe meine Stichwörter abgearbeitet. Das Wichtigste zu sagen, haben sie mir keine Gelegenheit gegeben. Die Bielefelder Schulen sind zwei kleine pädagogische poleis, damit man an ihnen Politik lerne. Dass man in unserer Zeit, in der das Leben eines jeden sehr viel mehr von Politik bestimmt ist als in irgendeiner anderen, über Bildung spricht und mit keinem Wort sagt, dass wir vor allem lernen müssen, Politik zu treiben (sie nicht sich selbst oder den Politikern überlassen dürfen), erfüllt mich mit dem Gefühl von Versagen, ja Schuld. Was haben die Männer und Frauen meiner Generation versäumt, dass wir unsere Lage und unser Verhalten mit Wörtern wie sparen und straffen, deregulieren und fusionieren, flexibilisieren und ausdifferenzieren, entwickeln und abwickeln, erfassen und anpassen, integrieren und koordinieren, vernetzen und sicherstellen beschreiben - mit Wörtern, in denen wir die Ausrichtung an den großen Aggregaten und Systemen vollziehen, statt über sie zu verfügen. Soziale Demokratie verlangt nicht nur ein starkes gesellschaftliches Bewusstsein, sondern auch ein hohes Maß an Unabhänigigkeit davon, schrieb ich 1968 in das Gründungsbuch der Bielefelder Schulprojekte. Auf diesen Satz zurückblickend erkenne ich, dass seine Wahrheit noch weit vor uns liegt. Bielefelder Universitätszeitung 199/

20 Stipendien/Preise/Ausschreibungen Olympisches Komitee Globalisierung und Sport (BUZ/NOK) Der Olympismus an der Schwelle ins nächste Jahrtausend: Globalisierung und Sport zwischen Chancen und Risiken heißt ein Wettbewerb des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK). Die Weidmüller Stiftung in Detmold vergibt in Anlehnung an die Landesgraduiertenförderung an die beiden Universitäten in Bielefeld und Paderborn Doktorandenstipendien, die mit jährlich rund Mark dotiert sind. Zwei Studierende der Universität Bielefeld, Nicole Ameskamp und André Gogoll, haben jetzt von der Stiftung ein Doktorandenstipendium erhalten, um ihre Dissertationen anfertigen zu können. André Gogoll, Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, wird sich in seiner Doktorarbeit mit dem Thema Die Bedeutung des Sports in der Gesundheitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen, Nicole Ameskamp in der Technischen Fakultät (Zellkulturtechnik) mit dem Thema: Entwicklung eines spezifischen Peptidliganden zur Herstellung einer Affinitätsmatrix für die fließbettchromatographische Aufreinigung eines rekombinanten Proteins aus Säugetierzellkulturen - Charakterisierung des Materials und Beurteilung eines Leistungspotentials durch den Vergleich mit herkömmlichen Matrices. Wie der Geschäftsführer der Weidmüller Stiftung, Prof. Dr. Volker Herzig, darauf hinwies, können sich Absolventen aller Fakultäten mit herausragenden Leistungen dem Auswahlprozeß stellen. Hierfür seien Gutachten von mindestens zwei fachkompetenten Hochschullehrern erforderlich. Zudem müßten die Bewerber in einem Kurzvortrag vor der Auswahlkommission ihre Promotionsvorhaben präsentieren und Fragen zum Inhalt und zum Arbeitsplan beantworten. Die Förderung der Weidmüller Stiftung solle dazu beitragen, dass sich die Doktoranden auf ihre Arbeit konzentrieren und diese möglichst schnell erfolgreich abschließen können. Das Foto zeigt von links Rektor Gert Rickheit, Nicole Ameskamp, André Gogoll und die Professoren Volker Herzig und Dietrich Kurz, Vorsitzender der Kommission für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Wissenschaftszentrum NRW Förderpreis ausgeschrieben Nanotechnologie (BUZ) Das Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen und der Industrie-Club Düsseldorf schreiben den mit Mark dotierten Wissenschaftspreis im Land Nordrhein-Westfalen für Verfahren im Nanometerbereich aus. Mit dem Wissenschaftspreis sollen Forschungsarbeiten ausgezeichnet werden, die dazu beitragen, die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Innovation in der Anwendung zu schließen. In diesem Jahr wird der Preis für hervorragende Arbeiten im Zukunftsfeld Nanotechnologie ausgeschrieben. Dabei sollen Forschungsarbeiten prämiert werden, die sich mit Verfahren für den Nanometerbereich beschäftigen. Der Preis richtet sich an Forscherinnen und Forscher, die zum Zeitpunkt des Einsendeschlusses 30. November nicht älter als 35 Jahre sind und ihre Forschungsarbeit an Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes NRW angefertigt haben. Interessenten wenden sich bitte möglichst frühzeitig an das Wissenschaftszentrum NRW, Dr. Arne Claussen, Düsseldorf, Telefon 0211/ , Fax 0211/ Informationen: veran/wispreis/ausschr.htm. Das NOK richtet sich mit dem Wettbewerb an die Sportwissenschaft als auch fachübergreifend an alle Wissenschaftsdisziplinen, die sich interdisziplinär der mit dem Wettbewerb ausgeschriebenen Thematik verbunden fühlen. Die eingereichten Arbeiten müssen in deutscher Sprache abgefasst sein und sind bis zum 30. November 2000 beim NOK für Deutschland, Referatsbereich Kuratorium Olympische Akademie, Otto- Fleck-Schneise 12, Frankfurt am Main, einzureichen. Weitere Informationen auch im Internet: Löwen-Club Stiftung Freizeit und Spiel (BUZ) Die Löwen-Club Stiftung prämiert jährlich Diplom-, Magisterund Staatsexamensarbeiten sowie Dissertationen, die innovative Beiträge zum Themenkreis Freizeit und Spiel in der Gesellschaft bearbeitet haben. Für den Studienpreis 1999 können Arbeiten eingereicht werden, die zwischen dem 1. Januar 1999 und dem 31. Januar 2000 (Einsendeschluss) abgeschlossen und bewertet wurden. Nähere Informationen finden sich im Internet: Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe der Bielefelder Universitätszeitung ist der 19. November Später eingereichte Manuskripte können nicht mehr berücksichtigt werden. 20 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

21 Fakultäten und Einrichtungen Klinische Linguistik Kooperation mit den Johanniter- Ordenshäusern in Bad Oeynhausen (BUZ) In einem Kooperationsvertrag haben die Universität Bielefeld und die Johanniter-Ordenshäuser in Bad Oeynhausen im September eine kontinuierliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Klinischen Linguistik in Forschung und Lehre vereinbart. Die Kooperation mit der Klinik erstreckt sich schwerpunktmäßig auf folgende Gebiete: Grundfragen der neurogenen Sprach- und Sprechstörungen, Sprachtherapie, stationäre, teilstationäre und ambulante Versorgung von Sprachgestörten, Planungs-und Entscheidungsprozesse in der Aphasie- und Dysarthrie-Diagnostik, Realisierung und Evaluation von Versorgungsvorhaben in der Sprach- und Sprechtherapie. Einen besonderen Schwerpunkt der Zusammenarbeit, die jetzt durch den Vertrag eine langfristige Perspektive bekommen soll, bildet die praktische Anleitung der Studierenden, die sich in drei Phasen gliedert und primär von Sprachtherapeuten der Klinik geleistet wird. Hierzu ist in den ersten Wochen eine reine Hospitationsphase vorgesehen, gefolgt von einer Supervisions- Phase, bis die Studierenden schließlich eigene Therapieeinheiten übernehmen können. Der Studiengang Klinische Linguistik, der sich mit der Erforschung, der Diagnose und der Therapie von neurogenen Sprachstörungen befaßt, existiert an der Universität Bielefeld seit Jährlich werden 30 Studierende aufgenommen. Im zweiten Teil des Studiums sind zahlreiche Praktika vorgeschrieben, die in verschiedenen Kliniken unter Anleitung von Sprachtherapeuten mit der Diagnose und Therapie von sprachgestörten Patienten stattfinden. Vergleichbare Kooperationsvereinbarungen bestehen bereits mit dem Evangelischen Johannes Krankenhaus in Bielefeld, der Klinik am Rosengarten und der Klinik am Osterbach in Bad Oeynhausen. Über den neuesten Stand der Bielefelder Forschung und Lehre in der Chemie und in angrenzenden Fächern, wie Biochemie und Biotechnologie, informierte die Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld im Rahmen des bundesweiten Tages der offenen Tür der Chemie, an dem sich Ende September insgesamt 240 Hochschulen und Industriefirmen beteiligten. Ziel der Veranstaltung war es, interessierten Bürgern und besonders Schülern und Lehrern die Bedeutung der Chemie als der zentralen Naturwissenschaft der Materie ins Bewußtsein zu rufen und die Chancen dieser experimentellen und theoretischen Disziplin für das zukünftige Leben auf dieser Welt darzustellen. Schülerinnen und Schüler sollten ermuntert werden, sich näher für die Studienfächer Chemie und Biochemie zu interessieren. 30 Jahre Fakultät für Rechtswissenschaft Ehrendoktorwürde an Böckenförde und Frowein (BUZ) Die Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld begeht am 17. November, Uhr, im Hörsaal 4 ihr dreißigjähriges Fakultätsjubiläum. An diesem Tag hielt vor 30 Jahren Professor Dr. Günther Dickel die erste Vorlesung. Zur feierlichen Veranstaltung sind auch die ehemaligen Professorinnen und Professoren der Fakultät für Rechtswissenschaft eingeladen sowie die Absolventen der Bielefelder Juristischen Fakultät. Den Festvortrag zum Thema Wandlungen in der Verfasstheit der Europäischen Gemeinschaft hält Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst-Joachim Mestmäcker aus Hamburg, ehemaliges Mitglied der Fakultät und erster Rektor der Universität Bielefeld. Daran schließt sich die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst-Wolfgang Böckenförde (Laudatio: Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff) und Prof. Dr. Jochen Abr. Frowein (Laudatio: Prof. Dr. Gerhard Otte) an. Das Fakultätsjubiläum klingt mit einem Empfang ab Uhr in der Universitätsmensa aus. Bielefelder Universitätszeitung 199/

22 Fakultäten und Einrichtungen IWB-Symposion zur Bilanzrechtsreform Auch der Mittelstand ist gefragt (BUZ) Über Die Zukunft des deutschen Bilanzrechts diskutierten Juristen und Ökonomen auf einem zweitägigen interdisziplinären Symposion, zu dem das Institut für deutsches, europäisches und internationales Wirtschaftsrecht der Universität Bielefeld (IWB) eingeladen hatte. Die Organisatoren der Tagung, die Bielefelder Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Detlef Kleindiek und Prof. Dr. Wolfgang Oehler, konnten zum Ende des vergangenen Sommersemesters mehr als einhundert Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld begrüßen. Das Bilanzrecht in Deutschland steht vor tiefgreifenden Umbrüchen. Immer mehr der großen Aktiengesellschaften (unsere global players ) bemühen sich um eine Notierung an der New Yorker Börse. Doch auch andere große und viele mittelgroße Unternehmen müssen zur Deckung ihres Kapitalbedarfs die internationalen Kapitalmärkte in Anspruch nehmen. Dort aber werden Bilanzen gefordert, die internationalen (und das heißt: anglo-amerikanischen) Rechnungslegungsstandards genügen. Jahresabschlüsse nach deutschem Bilanzrecht finden keine Akzeptanz. Denn sie sind traditionell dem Gläubigerschutz verpflichtet, auf Ausschüttungsbegrenzung angelegt und vermitteln in der Folge nur einen Teil jener Informationen, auf deren Kenntnis die Investoren an den internationalen Kapitalmärkten Wert legen. Ganz anders die internationalen Standards, die sich ausschließlich an den Informationsinteressen der Kapitalanleger orientieren und ein möglichst ungeschminktes Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage des Unternehmens vermitteln sollen. Unser Bilanzrecht ist auf diese Weise in den Ruf geraten, überholten und international nicht mehr wettbewerbsfähigen Grundprinzipien verpflichtet zu sein. Nicht allein wegen seiner konservativen Regeln zur Bilanzierung und Bewertung, sondern auch mit Blick auf das formelle Zustandekommen von Rechnungslegungsstandards. Während das deutsche Bilanzrecht nämlich traditionell gesetzlich kodifiziertes Recht darstellt, werden die internationalen Standards von privatrechtlich verfaßten standard setters entwickelt, in denen die rechnungslegenden Unternehmen, die Wirtschaftsprüfer sowie die Wissenschaft repräsentiert sind. Vor diesem Hintergrund ist das deutsche Bilanzrecht unter einen erheblichen Anpassungsdruck geraten, auf den der Gesetzgeber mittlerweile in zwei ersten Schritten reagiert hat. Zum einen ist auch hierzulande ein privates Standardisierungsgremium ins Leben gerufen worden, das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee e.v. (DRSC). Zum anderen dürfen börsennotierte Unternehmen ihren Konzernabschluß nach internationalen Regeln aufstellen; wobei ein solcher Abschluß die Konzernbilanz nach deutschen Standards ersetzt. Freilich hat der Gesetzgeber jene Ersetzungsregelung bis zum Jahresende 2004 befristet. Bis dahin soll eine Reform des deutschen Bilanzrechts das gegenwärtige Nebeneinander unterschiedlicher Regelungssysteme erübrigt haben. Hier lag der thematische Ansatz für das IWB-Symposion. Denn eine bloße Implementierung internationaler Standards in das gewachsene nationale Bilanzrecht kommt nicht in Betracht. Beide Normensysteme sind ganz unterschiedlichen Zielvorgaben verpflichtet, das deutsche System zudem durch eine enge Verzahnung von Bilanz- und Gesellschaftsrecht sowie durch die Maßgeblichkeit der Handels- für die Steuerbilanz geprägt. Die Anpassung an internationale Standards und damit die Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Rechnungslegung wird deshalb kaum ohne eine konzeptionelle Neuorientierung möglich sein, die vielfältig verknüpfte Grundsatzfragen aufwirft. Ihnen waren die Debatten auf der Bielefelder Tagung gewidmet, gegliedert in vier Abteilungen und vorbereitet durch insgesamt dreizehn Vorträge. Im Kreis der Referenten waren neben der Rechtswissenschaft und der Betriebswirtschaftslehre die Unternehmens- und Beratungspraxis ebenso repräsentiert wie Gesetzgebung und Rechtsprechung. Verlauf und Ergebnisse des Symposions werden in einem demnächst erscheinenden Tagungsband dokumentiert. Lediglich zwei Aspekte seien hier herausgegriffen. Die Einrichtung eines privaten Rechnungslegungsgremiums in Deutschland war richtig und überfällig; das stand bei den Tagungsteilnehmern im Grundsatz außer Streit. Prof. Dr. Gunnar-Folke Schuppert und Dr. Christian Bumke, Verfassungsrechtler an der Berliner Humboldt-Universität, teilten auch nicht die von manchen Kritikern for- 22 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

23 Fakultäten und Einrichtungen mulierten verfassungsrechtlichen Bedenken gegenüber der konkreten Ausgestaltung des Normgebungsprozesses durch das DRSC und sein zentrales Organ, den Deutschen Standardisierungsrat (DSR). Im Ausland bringt man dieser Kritik ohnehin wenig Verständnis entgegen. Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner, gebürtige Schweizerin und Lehrstuhlinhaberin an der European Business School (Oestrich-Winkel): Erinnern wir uns, so verfügten in der Europäischen Union außer der Bundesrepublik Deutschland und Luxemburg alle Länder über ein derartiges Gremium - ohne daß dies zu intensiven rechtlichen Debatten Anlaß gegeben hätte. Im Vergleich ist es erstaunlich, daß die rechtliche Problematik gerade in Deutschland so brisant ist. Kontroverser wurde über die Grundkonzeption des künftigen Bilanzrechts in Deutschland debattiert. Einzelne Teilnehmer meinten, vom deutschen Bilanzrecht schon heute nicht mehr sprechen zu dürfen; eine nationale Alternative zu den internationalen Rechnungslegungsstandards könne es nicht mehr geben. Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Ordelheide, Betriebswirt an der Universität Frankfurt/Main und Repräsentant der Wissenschaft im DSR, mahnte indes zu einer differenzierteren Sicht. Auch auf europäischer Ebene gehe es den Vertretern der einzelnen Mitgliedsstaaten nach seiner Erfahrung letztlich darum, ein eigenes nationales Bilanzrecht zu schaffen, das international wettbewerbsfähig sei. Selbst der Begriff des globalen Marktes sei im Grunde nur ein virtueller; ein internationales Bilanzrecht existiere jedenfalls nicht. Internationalisierung dürfe auch keineswegs dahin mißverstanden werden, ein solides nationales Regelungswerk über Bord zu werfen, um ein anderes Normensystem unreflektiert zu übernehmen. Juristen und Ökonomen diskutierten im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld über die Zukunft des deutschen Bilanzrechts. Eingeladen hatte das Institut für deutsches, europäisches und internationales Wirtschaftsrecht der Fakultät für Rechtswissenschaft mit der Absicht, für eine breite Grundlage in der Reformdiskussion zu werben, um die Interessen der kleineren und mittleren Unternehmen nicht aus den Augen zu verlieren. Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Rechtswissenschaftler an der Universität Heidelberg, stellte Überlegungen zur Grundkonzeption einer Bilanzrechtsreform vor. Die aktuelle Reformdiskussion konzentriere sich gefährlich einseitig auf den Konzernabschluß börsennotierter Kapitalnachfrager, blende den Einzelabschluß aber aus. Das müsse sich ändern. Dabei sei sorgfältig zwischen der Informationsfunktion des Einzelabschlusses und seiner Ausschüttungsbegrenzungsfunktion zu trennen, die dem Gläubigerschutz verpflichtet sei. Den unterschiedlichen Bilanzzwecken sei durch getrennte Abschlüsse Informationsbilanz und Ausschüttungsbilanz Rechnung zu tragen, wobei die Ausschüttungsbilanz vom nationalstaatlich geprägten Recht des Gläubigerschutzes bestimmt bleiben müsse. Hommelhoff (bis 1990 Lehrstuhlinhaber in Bielefeld und einer der Gründerväter des IWB) fand mit seinen Thesen im Grundsatz breite Zustimmung auch wenn einige Teilnehmer doch mahnten, nicht vorschnell den Versuch aufzugeben, die verschiedenen Zwecke der Rechnungslegung in einem Rechenwerk zu erfüllen. Nicht zuletzt aus den Reihen der Unternehmens- und Beratungspraxis wurden dabei mit Nachdruck die Interessen der mittelständischen Wirtschaft in Erinnerung gerufen, der keine unzumutbaren Lasten auferlegt werden dürften. Eben dieses Anliegen, so Prof. Kleindiek im resümierenden Rückblick auf die Tagung, müsse in Zukunft deutlicher artikuliert werden. Die Bilanzrechtsreform in Deutschland werde zu einseitig im Blick auf unsere global players konzipiert, sei noch zu stark auf die vergleichsweise geringe Zahl börsennotierter Unternehmen ausgerichtet. Das IWB habe zu dem Symposion in der Absicht eingeladen, für eine breitere Grundlage in der Reformdiskussion zu werben, um die Interessen der kleineren und mittleren Unternehmen nicht aus den Augen zu verlieren. Die Bielefelder Universität sei dazu der geeignete Ort, da die Region Ostwestfalen-Lippe durch eine leistungsstarke mittelständische Industrie geprägt werde. Kleindiek: Die Repräsentanten des Mittelstandes müssen sich in der Reformdiskussion zu Wort melden, Wissenschaft und Gesetzgebung müssen den Dialog mit ihnen suchen. Auf der Bielefelder Tagung ist das jedenfalls gelungen, wozu die ausgezeichnete Arbeitsatmosphäre im ZiF übrigens ebenso beitrug wie das Historische Museum Bielefelds: seine industriegeschichtliche Ausstellung bot den originellen Rahmen für einen geselligen Abend im Anschluß an den ersten Tag des Symposions. Universität und Stadt Bielefeld haben sich einmal mehr als gute Gastgeber erwiesen. Bielefelder Universitätszeitung 199/

24 Fakultäten und Einrichtungen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft tagte in Bielefeld Ist Sprache angeboren, dem Menschen seit Geburt mitgegeben? (BUZ) Ist Sprache angeboren, dem Menschen bei seiner Geburt bereits mitgegeben, wie es der Sprachwissenschaftler Noam Chomsky in den fünfziger Jahren postulierte? Oder sind wahrnehmende, sich bewegende, zur Produktion von Lauten fähige Wesen in der Lage, im Kontakt mit Wesen ihrer Art Sprache spontan aus dem Nichts heraus zu entwickeln? Zwischen diesen Polen, vertreten durch die Hauptvorträge von Luc Steels (Freie Universität Brüssel, Sony Computer Science Lab, Paris) und Ray Jackendoff (Brandeis University) bewegte sich die Debatte auf der 4. Fachtagung der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft, die vom 28. September bis zum 1. Oktober in der Universität Bielefeld stattfand. Mit verwandten Fragen, aber vom Standpunkt des Hirnforschers aus, befasste sich wiederum der Hauptvortrag des Neurowissenschaftlers Christof Koch (California Institute of Technology); ein Beispiel dafür, wie sich die an der Kognitionswissenschaft beteiligten Disziplinen zu einem übergreifenden Diskurs zusammenfinden. Zur Fachtagung der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft trafen sich mehr als 180 Psychologen, Neurowissenschaftler, Philosophen, Linguisten und Informatiker an der Universität Bielefeld, um sich über den aktuellen Stand der Kognitionswissenschaft ein interdisziplinäres, sich außerordentlich rasch entwikkelndes Forschungsgebiet mit zahlreichen Anwendungen im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion, des Wissensmanagement, der kognitiven Robotik bis hin zur Gestaltung multimedialer Lernumgebungen und räumlich organisierter virtueller Welten auszutauschen. Das Spektrum der Fragestellun- Peter Gerjets von der Universität des Saarlandes erhielt von der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft (GK) den GK-Nachwuchspreis für den Beitrag Hypertext Navigation and Conflicting Goal Intentions: Distraction and Volitional Protection in Learning and Problem Solving. Außerdem hat die GK zusammen mit der Gesellschaft für Informatik an Thorsten Hansen von der Universität Ulm den KI-Kognitionspreis verliehen und zwar für dessen Beitrag A Neural Model of Dominanting Opponent Inhibition in Visual On and Off Pathways for Robust Contour Extraction. gen der Bielefelder Tagung zu der ein umfangreicher Tagungsband erschien, der demnächst auch im Internet zur Verfügung stehen wird wurde von den 44 Sektionsvorträgen aufgespannt, die aus folgenden Themenbereichen kamen: Sprache, Raum, Multimedia, Konzepte, Problemlösen, Visuelle Wahrnehmung, Sprache und Emotion, Handlung. Außerdem gab es drei Workshops zu den Themen Bewußtsein, Embodied Mind / Artificial Life und Kausalität. Die Gesellschaft für Kognitionswissenschaft hat auf ihrer Fachtagung in Bielefeld einen neuen Vorstand gewählt: Vorsitzender der Gesellschaft ist Prof. Dr. Gerhard Strube aus Freiburg (2. v. l.), stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. Ipke Wachsmuth (r.), Technische Fakultät der Universität Bielefeld, Schriftführer und Kassierer Prof. Dr. Klaus Opwis aus Basel (l.), Herausgeber der GK-Zeitschrift Prof. Dr. Gerhard Weber (3. v. l.), Freiburg. Nicht auf dem Foto ist das Vorstandsmitglied Prof. Dr. Angela D. Friederici aus Leipzig als Ausrichterin der nächsten Tagung der Kognitionswissenschaftlichen Gesellschaft. Weitere Informationen: Prof. Dr. Ipke Wachsmuth, Universität Bielefeld, Technische Fakultät, AG Wissensbasierte Systeme, Postfach , Bielefeld, Telefon 0521/ , kogwis99@techfak.uni-bielefeld.de 24 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

25 Fakultäten und Einrichtungen Bielefelder Mathematiker publizieren in Nature Neues Verfahren könnte zur Entdeckung neuer Werkstoffe führen (BUZ) In der renommierten naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature ist unlängst ein gemeinsamer Beitrag der Bielefelder Mathematiker Prof. Dr. Andreas Dress, Dr. Olaf Delgado und Privatdozent Dr. Daniel Huson, des Chemikers Prof. Dr. Jacek Klinowski von der Universität Cambridge und des Kristallographen Prof. Dr. Alan Mackay von der Universität London erscheinen. Der Artikel Systematic Enumeration of Crystalline Networks ( Systematische Aufzählung kristalliner Netzwerke ) beschreibt eine mathematische Methode, mit der per Computer sehr systematisch mögliche Kristallstrukturen aufgezählt und untersucht werden können. Dieses neue Verfahren könnte nicht nur zur Entdeckung vieler neuer Werkstoffe führen, sondern auch helfen, den internen Aufbau und die Eigenschaften von Kristallen besser zu verstehen. Der Erfolg der neuen Methode beruht auf einer Idee, die aus der Untersuchung sogenannter mikroporöser Materialien wie zum Beispiel Zeolithen stammt. Diese sind von mikroskopisch kleinen Hohlräumen und Kanälen durchsetzt, die Moleküle bestimmter Größen hindurchlassen und andere festhalten. Zeolithe werden zum Beispiel eingesetzt, um Flüssigkeit zu binden, oder sie dienen als Filter in der Verarbeitung von Erdöl. Manchmal sind die Hohlräume wie die Blasen in einem Seifenschaum gepackt. Sie bilden dann eine sogenannte Pflasterung, aus der sich die eigentliche Kristallstruktur als eine Art Skelett herausfiltern läßt. Pflasterungen der Ebene sind lückenlose Überdeckungen der ebenen Fläche mit geometrischen Figuren ( Pflastersteinen ), die bestimmte Regelmäßigkeiten aufweisen so, wie sie in etwa in mittelalterlichen Kirchenfußböden vorkommen. Im dreidimensionalen Fall wird entsprechend der Raum mit dreidimensionalen Gebilden ausgefüllt. Pflasterungen sind seit vielen Jahren ein Forschungsgegenstand der Bielefelder Wissenschaftler. Mitte der achtziger Jahre legte Dress den Grundstein zur sogenannten kombinatorischen Pflasterungstheorie. Seine Schüler Delgado und Huson prägten die Theorie entscheidend mit und interessierten sich insbesondere für deren praktische Umsetzung. In den letzten Jahren publizierten sie eine ganze Reihe mathematischer Schriften, die sich mit der Klassifikation von räumlichen Pflasterungen beschäftigen. In Zusammenarbeit mit den oben erwähnten englischen Wissenschaftlern gelang schließlich die Anwendung auf die Konstruktion möglicher Kristalle. Dabei ist man durchaus nicht auf mikroporöse Materialien beschränkt. Auch relativ Darstellung einer Zeolithstruktur als Pflasterung. dichte Strukturen wie zum Beispiel die von Diamant lassen sich als Skelette räumlicher Pflasterungen rekonstruieren. Der Nature-Artikel enthält neben einer Beschreibung des Verfahrens und einer Zusammenfassung erster konkreter Ergebnisse auch einige Abbildungen, welche die verwirrende Vielfalt und Schönheit der gefundenen Strukturen zeigen. Weitere Informationen bei: Dr. Olaf Delgado, Tel. 0521/ oder -3857, delgado@mathematik.uni-bielefeld.de Bielefelder Universitätszeitung 199/

26 Fakultäten und Einrichtungen Fakultät für Mathematik / IDM Offene Ringvorlesung Mathematik-Perspektiven (BUZ) In diesem Semester veranstalten die Fakultät für Mathematik und das Institut für Didaktik der Mathematik der Universität Bielefeld erstmals eine Ringvorlesung mit dem Ziel, verschiedene Sichtweisen auf die Mathematik vorzustellen. Die Ringvorlesung, die in den kommenden Semestern fortgesetzt werden soll, richtet sich sowohl an Mathematikinteressierte innerhalb der Universität, als auch an Interessierte von außerhalb, die mehr über die Mathematik erfahren wollen. boten und das Raumvorstellungsvermögen unter didaktischer Perspektive diskutiert. Die bildungspolitisch hochaktuelle Frage der Qualitätsentwicklung und -sicherung im Mathematikunterricht wird u.a. aus der Perspektive entsprechender Erfahrungen in England und der Schweiz beleuchtet. Auf dem Programm der offenen Ringvorlesung, die von den Profes- Geplant sind für das laufende Semester noch drei Vorträge. Im ersten Vortrag, den Prof. Dr. Ulrich Hirsch bereits hielt, ist anhand der Berufsperspektiven von Mathematiklehrerinnen und -lehrern ein Ausblick aus der Mathematik als Fachdisziplin heraus in das gesellschaftliche Umfeld vermittelt worden. In weiteren Vorträgen werden Einblikke in den Bereich der Finanzmathematik gesoren Hans Niels Jahnke, Michael Röckner und Wilhelm Schipper veranstaltet wird, stehen noch folgende Vorträge: 17. November, Prof. Dr. Bernd Wollring, Universität Kassel: Diagnostik und Design für Arbeitsumgebungen zur Raumgeometrie. 8. Dezember, Dr. Ludger Overbeck, Deutsche Bank AG: Der Neue Markt für Mathematikerinnen und Mathematiker. 19. Januar, Dr. Armin Hollenstein, Universität Bern: Effizienzsteigerung des Mathematikunterrichts durch außerunterrichtliche Maßnahmen der Qualitätssicherung? Alle Vorträge finden um Uhr im Hörsaal 8 der Universität Bielefeld statt. Das Interdisziplinäre Zentrum für Hochschuldidaktik (IZHD) der Universität Bielefeld war erste Station einer Delegation von sechs litauischen Parlamentariern, die im Rahmen des EU/PHARE-Hochschulreformprojekts in Litauen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst zu einer Studienreise nach Deutschland im vergangenen Sommersemester eingeladen worden waren. Der politische Hintergrund dieser Studienreise, die den Parlamentariern Einblicke in das deutsche Hochschulsystem und in die Praxis der Hochschulpolitik verschaffen sollte, ist die seit Jahren andauernde Diskussion um ein neues Hochschulgesetz und die Formulierung eines entsprechenden Weißbuchs. Die Delegation aus Litauen war auf dem Hintergrund der dortigen Qualitätssicherung und -steigerung an den Universitäten und der Einführung eines neuen Fachhochschulsektors beides Initiativen, die in einem neuen Hochschulgesetz codifiziert werden sollen in Bielefeld besonders an den Erfahrungen des IZHD im Bereich der Qualitätsanforderung an die Hochschullehre und der internationalen Standards in der Qualitätssicherung interessiert. Ebenso bestand Interesse an Erfahrungen mit der Integration von Hochschuleinrichtungen und der Entstehung der Fachhochschule Bielefeld durch Zusammenschluß von Vorgängereinrichtungen. Dr. Wolff-Dietrich Webler (Mitte) gab zunächst eine Einführung in die Struktur des deutschen Hochschulsystems, Rektor Gert Rickheit (3. v. l.) u. a. einen Überblick über Struktur und Aufbau der Universität Bielefeld und FH-Rektor Heinrich Ostholt (4. v. l.) über die Fachhochschulentwicklung und -struktur. 26 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

27 Wissenschaft und Öffentlichkeit DFG schreibt Communicator-Preis aus DM für die beste Darstellung von Wissenschaft in der Öffentlichkeit (DFG) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) schreibt erstmals einen hochdotierten persönlichen Preis für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die sich in hervorragender Weise um die Vermittlung ihrer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Öffentlichkeit bemüht haben. Der Communicator-Preis, aus Mitteln des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, umfaßt eine Preissumme von Mark. Während einerseits eine ganze Reihe von Preisen für Wissenschaftsjournalisten, darunter insbesondere Medizinjournalisten zu verzeichnen sind, gibt es bislang nur wenige und spezialisierte Preise für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, denen es gelingt, komplexe wissenschaftliche Themen und die häufig damit einhergehenden gesellschaftlichen und ethischen Fragen einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. Der neue Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen, die sich darum bemühen, ihre Forschungsarbeiten und deren Ergebnisse für die Öffentlichkeit verständlich und nachvollziehbar zu machen. Dies kann in Form von Vorträgen und Artikeln, Ausstellungen, Filmen sowie anderen möglichen Präsentationen geschehen. Der Preis kann sowohl an einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch an eine Gruppe von Forschern verliehen werden, die in einem der Zielsetzung entsprechenden Projekt zusammengearbeitet haben. Es werden Arbeiten ausgewählt, die im deutschen Sprachraum angesiedelt sind. Über die Vergabe entscheidet eine Jury, die aus Kommunikationswissenschaftlern, Journalisten, PR- Fachleuten sowie ausgewählten Wissenschaftlern besteht. Den Bewerbungen müssen aussagefähige Unterlagen über die Vermittlungsleistung beigefügt sein, die der Jury ein Urteil ermöglichen. Bei Selbstbewerbungen ist darüber hinaus die schriftliche Einschätzung eines zweiten Wissenschaftlers erforderlich. Bewerbungen sollten bis zum 15. Dezember 1999 bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Kennedyallee 40, Bonn, eingegangen sein. Natur und Kultur als Lebensgrundlagen FORUM OFFENE WISSENSCHAFT: Zivilisation mit Zukunft? (BUZ) Das von Hochschullehrern aller Fakultäten, Studierenden und Bürgern der Region getragene und von der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft unterstützte FORUM OFFENE WISSENSCHAFT an der Universität Bielefeld geht mit einem neuen Thema und einer neuen Struktur ins neue Semester. Im Mittelpunkt stehen diesmal die Begriffe Zivilisation, Natur und Kultur, und die Rahmenfrage im Semester mit dem Milleniumswechsel lautet kurz und knapp: Zivilisation mit Zukunft? Im Untertitel wird etwas genauer angedeutet, was gemeint ist: Natur und Kultur als Lebensgrundlagen der Menschen im 21. Jahrhundert. Formal ist in diesem Semester neu, dass das Programm abwechselnd Vorträge und Diskussionsforen vorsieht. Ausschließlich eingeladene auswärtige Gäste werden Vorträge halten; die vielen Beteiligten aus elf Fakultäten der Bielefelder Universität treten im Rahmen kontrovers besetzter Podien auf. Eine weitere Neuerung ist die Einbeziehung von Studierenden vieler Fakultäten in alle diese Podien. Ein Diskussionsforum soll auch allein von Studierenden gestaltet, besetzt und geleitet werden. Die Programmorganisation haben in diesem Semester im Auftrage des Initiativkreises ein Naturwissenschaftler und ein Kulturwissenschaftler gemeinsam übernommen: der Ethologe Prof. Dr. Roland Sossinka von der Fakultät für Biologie und der Kulturökologe Prof. Dr. Peter Finke von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft , Dr. Klaus Reisinger (Philosophie) und Prof. Dr. Joachim Radkau (Geschichtswissenschaft): Was bedeuten: Natur? Kultur? Zivilisation? Versuch einer Begriffsklärung , Dr. Karl-Heinz Steinmüller (Sekretariat für Zukunftsforschung, Gelsenkirchen): Auf dem Weg zur Cyberkultur? Chancen und Risiken des Internetzeitalters , Diskussionsforum: Natürliche und kulturelle Lebensgrundlagen. Sind sie vergleichbar und wie gehen wir mit ihnen um? Teilnehmer: Prof. Dr. Ulrich Mai (Geografie, angefragt), Prof. Dr. Martin Stock (Rechtswissenschaften), Prof. Dr. Rudolf Fischer (Theologie) und Studierende. Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Krohn (Soziologie, Prorektor für Struktur) , Gerd Seidensticker (Textilunternehmer in Bielefeld, Vorsitzender der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft): Wirtschaft zwischen Natur und Kultur. Wohin Bielefelder Universitätszeitung 199/

28 Aus dem ZiF geht die ökonomische Zivilisation? , Diskussionsforum: Global denken lokal handeln. Weltkultur und Regionalkultur. Teilnehmer: Dr. Johannes Augel (Soziologie), Dr. Georg Krämer (Dritte-Welt-Haus Bielefeld), Dr. Isolde Wrazidlo (Leiterin Naturkunde-Museum Bielefeld), und Studierende. Moderation: Prof. Dr. Peter Weinbrenner (Wirtschaftswissenschaften) , Gastvortrag Prof. Dr. Christiane Busch-Lüty (Politische Ökonomie, Hochschule der Bundeswehr, München): Ökonomische oder ökologische Zivilisation? Nachhaltigkeit als integratives Lebensprinzip , Diskussionsforum: Zivilisation mit Zukunft? Zwischenbilanz der Teilnehmer , Diskussionsforum: Bildung welche, für wen, wie? Teilnehmer: Prof. Dr. Dieter Timmermann (Pädagogik, designierter Rektor der Universität Bielefeld), Prof. Dr. Theodor Schulze (Pädagogik), Prof. Dr. Rainer Dollase (Psychologie) und Studierende. Moderation: Prof. Dr. Günter Graumann (Mathematik) , Diskussionsforum der Studierenden: Zivilisation mit Zukunft? (selbstorganisiert) , Gastvortrag , Diskussionsforum: über das Thema wird zusammen mit den Teilnehmern entschieden , Carl Amery (Schriftsteller, München): Zivilisation mit Zukunft? Alle Veranstaltungen des FORUM OFFENE WISSENSCHAFT sind wie immer öffentlich. Sie finden montags ab im Hörsaal 14 statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Kontakt zum FORUM: Christine Domke, c/o IZHD, Raum: U7-238, Telefon 0521/ , 4701 oder über ZiF-Forschungsgruppe / Ergebnisse der Forschungsgruppenarbeit Rationale Umweltpolitik Rationales Umweltrecht (ZiF) Am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ging im Juli die offizielle Laufzeit der Forschungsgruppe Rationale Umweltpolitik Rationales Umweltrecht zu Ende. Die von der Bielefelder Rechtswissenschaftlerin Gertrude Lübbe-Wolff wissenschaftlich geleitete Forschungsgruppe blickt auf ein arbeits- und ertragreiches Jahr zurück. Fast alle im Themenkonzept der Forschungsgruppe ( aufgeworfenen Fragen konnten diskutiert und bearbeitet werden. Im Zentrum der Forschungsgruppenarbeit standen programmgemäß Effizienzfragen der Umweltpolitik und des Umweltrechts. Dabei zeigte sich, dass es sinnvoll war, die Arbeit nicht von vornherein auf die Anwendung ökonomischer Effizienzkriterien zu fixieren, sondern unter dem Stichwort Rationalität auch Raum für die Auseinandersetzung mit konkurrierenden Zielgrößen und die Analyse ihres Verhältnisses zu ökonomischen Effizienzkonzepten zu lassen. Intensiv beschäftigte sich die Forschungsgruppe dementsprechend nicht nur mit dem Effizienzbegriff selbst, insbesondere mit der analytischen Leistungsfähigkeit und den Grenzen der analytischen Leistungsfähigkeit verschiedener ökonomischer Effizienzbegriffe und -kriterien, sondern auch mit dem Verhältnis von Effizienz und Gerechtigkeit. Erste Überlegungen dazu finden sich im Tagungsband der im Mai 1998 veranstalteten Vorbereitungstagung. Weitere, überwiegend bereits abgeschlossene Arbeiten sind zur Veröffentlichung in einem Sammelband zu Grundfragen der Effizienzorientierung in Umweltpolitik und -recht vorgesehen. Als eine Grundfrage der Effizienz umweltrechtlicher Steuerung stellt sich die Frage, wo unter Effizienzund Effektivitätsgesichtspunkten der Einsatz des Steuerungsmediums Recht überhaupt erforderlich und wo bzw. unter welchen Voraussetzungen es durch Steuerungsmechanismen anderer Art ersetzbar ist. Die Forschungsgruppe diskutierte in diesem Zusammenhang neben den Chancen unterschiedlicher Formen sogenannter Selbstregulierung das Verhältnis von Recht und Moral bzw. extrinsischer und intrinsischer Steuerung im Bereich der Umweltpolitik. Die hierzu publizierten Ergebnisse der Forschungsgruppenarbeit sind eher ernüchternd, was die Substituierbarkeit von Recht durch Moral oder, wie man neuerdings irreführend gern zu sagen pflegt, Eigenverantwortung angeht, zugleich aber beruhigend insofern, als die in jüngeren wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten aufgekommene Problematisierung des Einsatzes rechtlicher Steuerungsinstrumente im Hinblick auf deren moralverdrängende Wirkung als belanglos erwiesen werden konnte. Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff leitete die Forschungsgruppe Rationale Umweltpolitik - Rationales Umweltrecht, die jetzt im Zentrum für interdisziplinäre Forschung offiziell zu Ende ging. 28 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

29 Aus dem ZiF Zu den zwischen Juristen und Ökonomen notorisch umstrittenen Fragen der Steuerung umweltrelevanten Verhaltens mit ökonomischen Instrumenten wie Abgaben und handelbaren Umweltnutzungsrechten, die seitens der Ökonomie ihrer überlegenen Kosteneffizienz wegen empfohlen, seitens der herrschenden juristischen Auffassung aber nur in verhältnismäßig engen Grenzen für verfassungskonform gehalten werden, liegen zwei abgeschlossene Monographien von Mitgliedern der Forschungsgruppe vor, denen gegenüber die bislang vorherrschenden Rechtsauffassungen Mühe haben dürften, sich weiterhin zu behaupten. Gezeigt werden konnte allerdings auch, dass die Effizienzvorteilhaftigkeit der in der Ökonomie favorisierten handelbaren Emissionsrechte an Voraussetzungen geknüpft ist, die ihre Anwendung nur in sehr viel engeren Bereichen sinnvoll erscheinen lassen, als seitens der Ökonomie häufig unterstellt wird. Es bestätigte sich hiermit die bereits im Konzept der Forschungsgruppe formulierte Hypothese, dass das traditionelle Ordnungsrecht in weiten Teilen unentbehrlich bleiben wird und es sich daher lohnt, neben der Befassung mit alternativen Steuerungsinstrumenten verstärkt Aufmerksamkeit auf die in der Umweltökonomie bislang vergleichsweise wenig thematisierten immanenten Effizienzprobleme des Ordnungsrechts zu richten. Für einen Überblick über die bereits erschienenen und die im Druck oder in Vorbereitung befindlichen Arbeiten der Forschungsgruppe sei auf die Publikationsliste auf der Homepage der Forschungsgruppe sowie auf die beim ZiF bestellbaren Preprints verwiesen ( Anfragen zur Forschungsgruppe Rationale Umweltpolitik Rationales Umweltrecht beantworten die Assistenten Jörn Kanning und Eggo Ortmann, Telefon 0521/ , 2787, Fax (0521) , Jörn.Kanning@uni-bielefeld.de, E- mail Eggo.Ortmann@uni-bielefeld. de. Das Widerstandsrecht des Gemeinen Mannes gegen die Obrigkeit. Ein deutsch-britischer Vergleich der Entwicklungen während der Glaubenskriege des 16. und 17. Jahrhunderts hieß eine Tagung, die im September am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld stattfand. Historiker, Juristen und Theologen, aber auch Politologen und Philosophen diskutierten darüber, welche Bedeutung das Widerstandsrecht des Gemeinen Mannes für die Entwicklung moderner Gesellschaften hat. Die Tagung am Zentrum für interdisziplinäre Forschung führte 25 Experten zusammen, die aus Australien, England, Schottland und Deutschland kamen. Sie stand unter der wissenschaftlichen Leitung des Bielefelder Historikers Dr. Robert von Friedeburg. Ob es bei den historischen Debatten um das Widerstandsrecht im Kern darum ging, welche Individualrechte der Gemeine Mann gegenüber dem Staat besitzt, oder darum, wie das gewaltfreie Zusammenleben von Menschen organisiert werden sollte, ist einstweilen noch offen. Dass das Widerstandsrecht für die Entwicklung moderner Gesellschaften jedenfalls eine zentrale ideengeschichtliche Figur darstellt so Robert von Friedeburg ist unbestritten. Die Forschung zur Entstehung des Widerstandsrechts ist noch immer in eine Vielzahl von Diskussionszirkeln zersplittert. Neben Theologen, Juristen und Historikern haben sich Politologen und Philosophen dazu geäußert; die Argumente sind jedoch häufig nur unzureichend untereinander rezipiert worden. Die Bielefelder Tagung war ein Schritt zur Integration der Befunde über die Fachgrenzen hinweg. Weitere Informationen: Dr. Robert von Friedeburg, Universität Bielefeld, Telefon 0521/ , robert.friedeburg@geschichte.uni-bielefeld.de. Zentrum für interdisziplinäre Forschung Theoretische Modelle in der Immunologie (BUZ) Am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld ging jetzt eine Tagung zu Ende, die sich mit der Struktur und der Reichweite von theoretischen Modellen auf dem Gebiet der immunologischen Forschung befaßt. Eingeladen waren Immunologen, Biologen, Physiker und Informationswissenschaftler aus der ganzen westlichen Welt. Es ging darum, verschiedene ausgearbeitete Modellvorstellungen über die Funktionsweise des Immunsystems darzustellen, diese Modelle empirischen Befunden gegenüberzustellen und sie auf ihre Tragfähigkeit hin abzuklopfen. Folgende Themenbereiche wurden behandelt: Modelle des Bielefelder Universitätszeitung 199/

30 Aus dem ZiF funktionierenden Immunsystems, Modelle für das Versagen des Immunsystems (z.b. im Falle von AIDS), Modelle für Situationen, in denen das Immunsystem Unterstützung braucht (z.b. bei Allergien oder in der Form von Impfungen), Sachgebiete, auf denen Modellvorstellungen erst noch entwickelt werden sollen (z.b. zu selbstorganisierenden biologischen Prozessen oder zu neurobiologischen Phänomen). Für den Ablauf der einzelnen Sitzungen wurde ein neuartiges Ritual ausprobiert: Es gab für jede Sitzung eine Art Zeremonienmeister oder Quizmaster, der die Sitzung leitete. Zu Beginn gaben verschiedene experimentell arbeitende Wissenschaftler einen Überblick über den Stand der empirischen Forschung auf dem jeweiligen Sachgebiet. Dann stellten Theoretiker ihre Modelle vor, die diese Befunde erklären sollten. Der Zeremonienmeister hatte die Aufgabe, kritische Fragen zu stellen: Welchen Erkenntnisfortschritt bringt dieses Modell für die Immunologie? Was bedeutet es für die Theorie auf diesem Gebiet? Ein aus dem Teilnehmerkreis jeweils neu gebildetes Expertenteam aus Biologen und Physikern sollte diese Fragen beantworten. Der Zeremonienmeister durfte auch unbequeme Fragen stellen und den advocatus diaboli spielen. Organisiert wurde die Tagung von Professor Franco Celada, MD, Ph.D., und von Philip Seiden, Ph.D. Franco Celada ist Professor für Immunologie an der Universität von Genua, Professor für Pathologie an der New York University und Senior Immunologist an einem Zentralkrankenhaus für Gelenkerkrankungen in New York. Der Physiker Philip Seiden, war zuletzt Gastwissenschaftler an der Princeton University, New Jersey, Berater im rheumatologischen Department des eben genannten Zentralkrankenhauses für Gelenkerkrankungen in New York und Mitglied des Research Staff des T.J.Watson Research Center von IBM in Yorktown, New York. Zentrum für interdisziplinäre Forschung Ontologische Aspekte der Quantenfeldtheorie (BUZ) Ontological Aspects of Quantum Field Theory hieß eine internationale Fachtagung im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, zu der Demokrit und Epikur sicherlich gerne aus Griechenland angereist wären. Denn schon in der Antike hat die Frage Kopfzerbrechen bereitet, welche Gestalt die fundamentalen Bestandteile der Materie haben und ob man ihren Zusammenhalt mit Haken und Ösen erklären kann. Die Fortschritte der mathematischen Physik haben eine Antwort nicht leichter gemacht. Die Theorien, mit denen die Physik die fundamentalen Bausteine der Materie beschreibt, sind in der Sprache der Quantenfeldtheorie (QFT) formuliert. Diese Theorie hat sich in der Teilchenphysik als ein außerordentlich erfolgreiches Instrument zur Erklärung von Experimenten der Hochenergiephysik und sogar zur Voraussage neuer Teilchen erwiesen. Die Grundlagen und philosophischen Konsequenzen der Quantenfeldtheorie sind aber noch weitgehend ungeklärt. Die Konferenz Ontological Aspects of Quantum Field Theory führte drei Gruppen von Experten zusammen, zwischen denen bisher kaum Kontakt bestand: den (auch international) kleinen Kreis von Wissenschaftstheoretikern, die sich die Grundlagen der Quantenfeldtheorie als ihr Spezialgebiet gewählt haben,,working physicists, die mit der Quantenfeldtheorie aus ihrer täglichen Arbeit vertraut sind, und Philosophinnen und Philosophen, die sich unabhängig von der Mikrophysik mit moderner Ontologie beschäftigen, das heißt u. a. auf der Basis der Sprachphilosophie die begrifflichen Hilfsmittel untersuchen, mit denen wir die Welt aus Gegenständen aufbauen und über Eigenschaften und Prozesse reden ( Ontologie ). Hauptziel der Tagung war, auf der Grundlage einer genauen Kenntnis der mathematischen Struktur der Quantenfeldtheorie und ihrer Verknüpfung mit der Erfahrung einerseits sowie der begrifflichen Hilfsmittel gegenwärtiger philosophischer Forschung im Bereich der Ontologie andererseits eine Antwort auf die Frage zu finden, worüber die Quantenfeldtheorie redet und wie sie ihre Gegenstände konstituiert. Weitere Informationen über die Tagung, die von Prof. Dr. Andreas Bartels (Paderborn), Prof. Dr. Dr. Brigitte Falkenburg (Dortmund), Prof. Dr. Michael Drieschner (Bochum), Dr. Allen Hirshfeld (Dortmund) und Prof. Dr. Manfred Stöckler (Bremen) organisiert wurde, im Internet unter stoeckler.html. ZiF-Tagung Kitsch, Banalität, Trivialität (BUZ) Unter der Leitung des Bielefelder Literaturwissenschaftlers Wolfgang Braungart findet vom 3. bis 5. Dezember im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld eine Tagung zum Thema Kitsch, Banalität, Trivialität statt. Im Rahmen der Tagung werden sowohl das Ästhetische (in einem umfassenden Sinne verstanden) als Faktor kultureller Entwicklung ernst genommen als auch die Diskussion um die Frage Wie entstehen kulturelle Dichotomien z. B. Kunst versus Kitsch? aufgegriffen. Aus der seit Jahren andauernden Debatte um die sogenannte Postmoderne so bemerkt Professor Braungart zur bevorstehenden Tagung 30 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

31 Aus dem ZiF war immer auch ein besorgter Unterton herauszuhören: Die ästhetischen Maßstäbe könnten tatsächlich dauerhaft in Bewegung geraten und liebgewonnene ästhetische Grenzziehungen so problematisch werden, dass sie womöglich nicht wiederherzustellen sind. In der Tat hat sich die Ästhetik der Moderne im 18. Jahrhundert in einem Vorgang der Abgrenzung von dem, was nicht Kunst ist, konstituiert. Kunst ist dadurch Kunst, dass sie sich vom Banalen und Trivialen unterscheidet. Und dieses normative Moment hat sich durchgehalten. Die Emphase, mit der die Moderne das Kunstwerk belegt, lässt jede Verwischung der Grenzen als Sakrileg erscheinen. Mit geradezu provokativer Lust machen deshalb bestimmte Tendenzen in der Gegenwartsarchitektur, in der Gegenwartskunst, in der Pop-Kultur und auch in der Jugendkultur genau dies zu ihrem ästhetischen Stimulus. Ein anderer Zugang zum Thema der Arbeitsgemeinschaft soll von der ästhetischen Struktur des Kitschigen, Banalen, Trivialen selbst her gewonnen werden. Im Kitsch artikuliert sich nämlich unverhohlen, was ein geheimes, uneingestandenes Bedürfnis auch der ästhetischen Moderne ist: nach affektiver Ansprache, nach Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit. Weitere Informationen: Prof. Dr. Wolfgang Braungart, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Telefon: 0521/ , oder ZiF-Tagungsbüro: 0521/ John R. Searle, einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen der Gegenwart, der seit 1959 an der Universität von Kalifornien in Berkeley lehrt, hielt sich im vergangenen Semester im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld auf. Searle, dessen Einfluss auf die gesamten Sprach- und Kulturwissenschaften allenfalls mit dem von Wittgenstein vergleichbar ist, war zum Autorenkolloquium Speech Acts, Mind and Social Reality nach Bielefeld gekommen, das von dem Leizpiger Philosophen Georg Meggle (links) und dem Frankfurter Linguisten Günther Grewendorf (rechts) geleitet wurde. Die Proceedings dieses Kolloquiums werden in der Reihe Perspektiven der Analytischen Philosophie / Neue Folge im Verlag Mentis erscheinen. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen von Searle zählen Speech Acts. An Essay in the Philosophy of Language (1969), Intentionality. An Essay in the Philosophy of Mind (1983) und The Construction of Social Reality (1995), die allesamt in deutscher Übersetzung bei Suhrkamp erschienen sind. Diese Themen und vor allem deren Schnittstellen entsprechen den drei Schwerpunkten der Philosophie von Searle: Sprachphilosophie, Philosophie des Geistes und Sozialphilosophie (vgl. auch Bielefelder Universitätszeitung Nr. 198/1999.) Bielefelder Universitätszeitung 199/

32 Frauenforschung Frauenforschungs-Kolloquium Geschlechterperspektive in den Einzelwissenschaften (BUZ) Im Kolloquium des Interdisziplinären Frauenforschungs-Zentrums der Universität Bielefeld geht es in diesem Semester um Die Geschlechterperspektive in den Einzelwissenschaften. Auf dem Programm stehen noch folgende Vorträge: , Silke Arndt; Prof. Dr. Mechtild Oechsle, Bielefeld: Berufsorientierung und Lebensplanung in der Schule Bericht aus einem EU-Projekt , Dr. Bettina Dausien, Bielefeld: Töchter der Alma Mater? Bildungserfahrungen und Lebensgeschichten im Schatten der Reformuniversität , Bettina Fritzsche, Berlin: Irgendwie ist es ein Reiz, dass man die nicht so erreichen kann Boygroup-Fans und ihre Suchbewegungen im Feld heterosexueller Liebe , Dr. Birgit Riegraf, Bielefeld: Staat ohne Geschlecht? Überblick über feministsche Staatstheorien , Prof. Dr. Christa Kleindienst-Cachay, Bielefeld: Sportsozialisation und Identitätsentwicklung muslimischer Sportlerinnen in der BRD , Prof. Dr. Mirjana Morkvasic-Müller, Marie Jahoda- Gastprofessorin, Bochum: Geschlecht und Migration , Prof. Dr. Birgit Geissler, Bielefeld: Die Kosten der Kinder zur Thematisierung und De- Thematisierung familialer Ungleichheiten , Prof. Dr. Christiane Schmerl, Bielefeld: Kreative Paare in Kunst und Wissenschaft: Nutzen, Kosten, Geschlechtermuster , Susanne Miller, Bielefeld: Schulleitung an Grundschulen doch keine männliche Domäne? , Edelgard Kutzner, Sozialforschungsstelle Dortmund: Unordnung im Geschlechterverhältnis Gruppenarbeit in der industriellen Produktion , Prof. Dr. Martina Kessel, Bielefeld: Sprache und Geschlecht. Metaphern von Zeit und Raum im 19. Jahrhundert. Das von den Professorinnen Ursula Müller, Mechthild Oechsle und Christiane Schmerl veranstaltete Frauenforschungs-Kolloquium findet jeweils dienstags von bis Uhr im Raum V2-213 der Universität Bielefeld statt. Frauenforschung Erfolgskriterien von Unternehmerinnen (BUZ) Nach Angaben des Mikrozensus von 1995 beträgt der Anteil der Frauen an allen Selbständigen 26,5 Prozent. Worauf der Erfolg der selbständigen Frauen allerding basiert, ist bisher noch wenig erforscht worden. Jetzt ist Professorin Dr. Ulrike Detmers von der Fachhochschule Bielefeld in Fallstudien den Erfolgsfaktoren von Unternehmerinnen großer und mittlerer Unternehmen nachgegangen, weil insbesondere kaum wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse über die Erfolgsfaktoren von Unternehmerinnen dieser Unternehmenstypen vorliegen. Deshalb zielte diese Studie so Ulrike Detmers darauf ab, typische, bestimmende Faktoren erfolgreich verlaufener Karrieren im männerdominierten wirtschaftlichen Umfeld herauszukristallisieren. Entwickelt wurden zwei Typologien: Die eine Typologie beinhaltet Erfolgsfaktoren mit im wesentlichen biographischem Bezug und die andere Typologie Erfolgsfaktoren mit wesentlichem Bezug zur Unternehmensführung. Prof. Dr. Ulrike Detmers merkt zum Abschluss ihrer Fallstudien an: Führungsfrauen, die als Allein- oder Miteigentümerin große und mittelgroße Unternehmen leiten respektive mitleiten, sind genauso wie Führungsmänner als charismatische Führungspersönlichkeiten Urheber ökonomischen Erfolgs. Die charismatischen Führungsfrauen sind leistungs- und erfolgsorientiert; sie sind risikobereit, ohne die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Belegschaft und ihres Unternehmens außer Acht zu lassen. Die angeglichenen Qualifikationen von Frau und Mann und das weibliche Interesse an einer eigenen Karriere erweitern das Potential von Führungsfrauen. Dieses Potential steht bereit für die Unternehmensnachfolge und für die Besetzung von Schlüsselstellungen in der Wirtschaft. Alle Hemmnisse, die der Erschließung im Wege stehen, sollten im gesamtwirtschaftlichen Interesse an Hand von Instrumenten, die im letzten Kapitel aufgeführt werden, beiseite geräumt werden. Zentrale Ergebnisse der Fallstudie Erfolgsfaktoren von Unternehmerinnen großer und mittlerer Unternehmen von Ulrike Detmers sind im soeben erschienenen IFF-Info Nr. 21 des Interdisziplinären Frauenforschungs-Zentrums der Universität Bielefeld ausführlicher nachzulesen. 32 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

33 Frauenforschung Sie organisieren die erste Phase des Modell-Programms zur Existenzgründung für Studentinnen und Hochschulabsolventinnen (von links): Dipl.-Soziologin Monika Noller von der Regionalstelle Frau und Beruf, Trude Struck, Unternehmensberaterin aus Bielefeld, Christiane Rasper (IFF), Professorin Dr. Ulrike Detmers von der Fachhochschule Bielefeld und vorne Dipl.-Soziologin Lydia Plöger sowie Professorin Dr. Ursula Müller vom Interdisziplinären Frauenforschungs-Zentrum (IFF) der Universität Bielefeld. Existenzgründung Weiblich, gebildet und selbständig (BUZ) Im Wintersemester 1999/ 2000 führt das Interdisziplinäre Frauenforschungs-Zentrum (IFF) der Universität Bielefeld die erste Phase des interdisziplinären Modell-Programms zur Existenzgründung für Studentinnen und Universitäts- und Fachhochschulabsolventinnen durch. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung ermöglicht den Start des Projekts durch eine finanzielle Förderung in Höhe von Mark. Es ist bundesweit das erste Programm in dieser Art. Im Rahmen des Programms können sich Studentinnen und Absolventinnen umfassend über konzeptionelle, betriebswirtschaftliche, rechtliche und persönliche Aspekte für den Weg in die Selbständigkeit informieren und qualifizieren. Die Lerneinheiten dienen der konkreten Vorbereitung auf eine Existenzgründung. Vorgesehen sind wöchentliche Seminare und Workshops. Die Ab- schlussveranstaltung findet am 11. Februar 2000 von bis Uhr im Raum A3-137 der Universität Bielefeld statt. Weitere Informationen zum Programm und zu den Terminen erhalten Sie von: Lydia Plöger (Dipl.-Soz.) Universität Bielefeld, IFF, Telefon 0521/ , 4574, Christiane Rasper (Pädagogin), Alexandra Busch (M.A.), Universität Bielefeld, IFF, Telefon 0521/ , Sprechstunden: Mi, Do Uhr, T Frauenforschung Erkenntnisprojekt Geschlecht (BUZ) Erkenntnisprojekt Geschlecht. Feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft heißt eine Anthologie über den multidisziplinären Stand der Geschlechterforschung in den Einzelwissenschaften, die von den Bielefelder Wissenschaftlerinnen Bettina Dausien, Martina Herrmann, Mechthild Oechsle, Christiane Schmerl und Marlene Stein-Hilbers herausgegeben worden ist und jetzt im Verlag Leske & Budrich in Opladen erschien. Die aktuellen Beiträge stammen aus den Disziplinen Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Psychologie, Biologie, Soziologie, Rechtswissenschaft, Pädagogik, Gesundheitswissenschaft, Philosophie und Geschichtswissenschaft. Sie vermitteln exemplarisch und (selbst-) kritisch den jeweiligen Forschungsstand zum Thema Geschlecht. Das Besondere daran: Hier spiegelt sich zusätzlich ein Stück jüngere Bielefelder Universitätsgeschichte, die zeigt, was in den letzten 25 Jahren von den Wissenschaftlerinnen in verschiedenen Fakultäten vorangetrieben wurde. Die Beiträge stammen (fast) alle von Assistentinnen und Hochschullehrerinnen der Bielefelder Universität und wurden von den fünf Wissenschaftlerinnen aus den Fakultäten für Soziologie, für Pädagogik, Geschichtswissenschaft und Philosophie, vom Zentrum für Lehrerbildung und vom Interdisziplinären Frauenforschungszentrum herausgegeben. Heinrich-Böll-Stiftung Studienwerk und Feministisches Institut der Heinrich-Böll-Stiftung schreiben zum 1. April 2000 fünf Promotionsstipendien im Promovierendenkolleg Geschlechterdemokratie und Organisationsreformen im globalen Kontext für die Dauer von zunächst zwei Jahren aus. Im Zentrum des Kollegs soll die Frage stehen, welche Auswirkungen neue Frauenbewegungen auf gesellschaftliche Modernisierungsprozesse haben, mit welchen organisationellen Mitteln diese sich verstetigen und wie sie den strukturellen und kulturellen Wandel von politischen, sozialen und betrieblichen Organisationen im Hinblick auf Geschlechterdemokratie beeinflussen. Hierbei sind insbesondere der Kontext der Globalisierung und die Rolle neuer Medien zu beachten. Betreuung des Kollegs: Prof. Dr. Ilse Lenz, Universität Bochum, und Prof. Dr. Ursula Müller, Universität Bielefeld. Informationen: Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung, Rosenthaler Str. 40/41, Berlin, Telefon 030/ Bielefelder Universitätszeitung 199/

34 Transfer Existenzgründungstraining und Geschäftsplanbegleitung für Studierende und Hochschulabsolventen Wege zur Unternehmensgründung (M.B.) Immer häufiger machen sich Hochschulabsolventinnen und -absolventen nach ihrem Studium freiberuflich oder mit einem Unternehmen selbständig. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit dem Zeitpunkt der Unternehmensgründung die Jungunternehmer alle Hände voll zu tun haben und Wissenslücken bei unersätzlichen Fachkenntnissen zu Buchführung, Marketing und Steuern oder Verkaufs- und Präsentationstechniken nur schwerlich füllen können. Damit ist der dauerhafte Erfolg einer Unternehmensgründung jedoch gefährdet. Deshalb ist es naheliegend, sich für eine Unternehmensgründung oder freiberufliche Tätigkeit langfristig zu qualifizieren, eine persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen, erste Kontakte zu anderen Jungunternehmen zu knüpfen und eine Unternehmensgründung zu erproben. Unter dem Dach der Bielefelder Unternehmensschmiede einem Zusammenschluss von namhaften Unternehmern, Wirtschaftsförderern, der IIT GmbH (Institut für Innovationstransfer an der Universität Bielefeld) und den Bielefelder Hochschulen als persönliches Beraternetzwerk vor Ort wird dies möglich. Aufbauend auf den guten Erfahrungen im Sommersemester 1999 bietet die Unternehmensschmiede ab dem Wintersemester 1999/2000 ein zweisemestriges Existenzgründungstraining an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Training können im Rahmen von Workshops zum Thema Marktanalyse, Marketingtechniken, Finanzierung, Steuern und Abgaben und Versicherungen ihre spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse mittels kompetenter Partner aus der Wirtschaft schulen. Zudem bieten Meetings mit regional ansässigen Jungunternehmern Gelegenheit, ein eigenes Kontaktnetzwerk aufzubauen und zukünftige Geschäftspartner kennenzulernen. Außerdem haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Training die Möglichkeit, Jungunternehmern und Praktikern über die Schulter zu schauen und ihre Kenntnisse im Rahmen von Praktika oder einem mehrwöchigen Unternehmensplanspiel zu vertiefen. Das A und O jeder Unternehmensgründung oder freiberuflichen Tätigkeit oder Bewerbung für bestimmte Fördermittel und Venture-Capital-Wettbewerbe ist ein überzeugender Geschäfts- oder Verwertungsplan. Diese wichtige Technik der Geschäftsplanerstellung wird im Lehrbetrieb der Hochschulen üblicherweise nicht angeboten. Ziel des Trainings ist es, die Technik der Erstellung tragfähiger Geschäftspläne zu vermitteln. Ein betriebswirtschaftliches Studium ist dazu nicht notwendig. Alle notwendigen Kenntnisse werden im Verlauf des Trainings erarbeitet. Darüber hinaus bieten Mitarbeiter der Mc Kinsey Unternehmensberatung, Köln, einen zweitägigen Intensivworkshop zum Thema an. Für spezifische Einzelfragen steht ein erfahrener Diplom- Kaufmann, Jürgen Kucharz, in der Universität als Ansprechpartner zur Verfügung. In den nächsten Monaten wird die Bielefelder Unternehmensschmiede weitere Unterstützungsangebote für Gründungsinteressierte aus den Bielefelder Hochschulen bereitstellen. Als erstes Angebot wurde ein Inkubatorraum im Technologiezentrum Bielefeld (TZ) für Gründerteams eingerichtet, die kurzfristig eine Unternehmensgründung planen und das Umfeld des Zentrums an der Meisenstraße testweise kennenlernen möchten. Darüber hinaus ist für alle Gründungsinteressierte ein professionell ausgestatteter Besprechungsraum im Technologiezentrum verfügbar. Über Fragen zur Bielefelder Unternehmensschmiede und zum Programm des Existenzgründungstrainings oder zur Geschäftsplanerstellung informieren Diplom-Soziologin Anette Traude (Telefon 0521/ ) oder Diplom-Kaufmann und Diplom-Betriebswirt Jürgen Kucharz (Telefon 0521/ ). Das Technologiezentrum Bielefeld hat in Kooperation mit dem Transferbeauftragten der Universität Bielefeld für Hochschulabsolventen, die ein Unternehmen gründen wollen, einen Inkubatorraum eingerichtet. Dieser Büroraum steht zusammen mit den infrastrukturellen Nutzungsmöglichkeiten des Technologiezentrums in der Meisenstraße jungen Existenzgründerinnen und Existenzgründern in der Anlaufphase ihrer Selbständigkeit kostenlos zur Verfügung. Erste Nutzer sind Ulf Ehlers und Andreas Krüger mit ihrem multimedia-orientierten Jungunternehmen Catapult Web Consulting. Das Foto zeigt Ulf Ehlers (rechts) zusammen mit Dr. Burckhard Kaddatz, Universitätsbeauftragter für Transfer und Geschäftsführer des Instituts für Innovationstransfer an der Universität Bielefeld. Foto: Jürgen Kucharz. 34 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

35 Transfer BIOTECHNICA 1999 Bioinformatik-Kongress Mikroskopische Qualitätskontrolle (BUZ) Auf der diesjährigen internationalen Fachmesse für Biotechnologie war die Universität Bielefeld mit einem Projekt aus der Fakultät für Biologie vertreten. Zudem war die Technische Fakultät einer der Veranstalter des Bioinformatik-Kongresses. Ein Highlight im Veranstaltungsprogramm der BIOTECHNICA vom 5. bis 7. Oktober war die German Conference on Bioinformatics 99. Dieser dreitägige Bioinformatik-Kongress ist erstmals im Rahmen der internationalen Biotechnologie- Fachmesse in Hannover durchgeführt worden und sollte den Dialog zwischen Bioinformatik-Forschern und -Entwicklern sowie den biotechnologischen Anwendern, insbe- Gründerwettbewerb Multimedia 1999 (BUZ/BMWi) Wer eine zündende Idee für Dienstleistungen oder Produkte im Multimedia-Bereich hat und überlegt, sich damit selbständig zu machen, kann jetzt am Gründerwettbewerb Multimedia des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) teilnehmen. Einsendeschluss ist der 31. Dezember Das Ministerium will mit dem Wettbewerb möglichst viele Geschäftsideen für die Gründung von Firmen in der Multimedia-Branche anregen. Gesucht werden die besten Ideen und Konzepte für innovative Produkte und Dienstleistungen. Für bis zu 20 Konzepte winkt ein Preis von Mark. Darüber hinaus erhalten bis zu 80 weitere Konzepte eine Prämie von Mark. Teilnahmeunterlagen: VDI/VDE- Technologiezentrum, Informationstechnik GmbH (VDI/VDE-IT), Gründerwettbewerb Multimedia, Rheinstraße 10B, Teltow, Hotline: 03328/ , Fax: 03328/ , sondere der Industrie, fördern. In den vier Jahren seines Bestehens hat sich der Kongress, der sonst jährlich außerhalb der BIOTECHNICA stattfindet, von einer nationalen Fachkonferenz zur größten europäischen Tagung dieser Art entwickelt. Als Veranstalter des Bioinformatik-Kongresses zeichneten die Universität Bielefeld, Prof. Dr. Robert Giegerich von der Technischen Fakultät, und die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig, Dr. Edgar Wingender, verantwortlich. Mit dem Projekt Mikroskopische Diagnostik und Qualitätskontrolle waren Mitarbeiter der Fakultät für Biologie unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Georg Ruppel auf dem Gemeinschaftsstand der nordrheinwestfälischen Hochschulen während der BIOTECHNICA vertreten. Das Verborgene sichtbar machen lautete das Motto des diesjährigen von Dr. Uwe Kahmann, Dr. Dietrich Bäumer und Dipl.-Biol. Bernward Laube präsentierten Exponats. Es handelt sich hierbei um ein mikroskopisches Dienstleistungslabor, das sich an Industrie- und Forschungseinrichtungen aus allen Teilbereichen der Biologie, Medizin, Pharmazie und Agronomie wendet, die detaillierte Informationen über die Struktur, Reinheit oder Wirkung ihrer Produkte benötigen. Für Unternehmen, die nicht über die kostenintensiven Analysegeräte und das entsprechende Know-how verfügen, bietet das mikroskopische Dienstleistungslabor Technologietransfer an. Mit Hilfe modernster analytischer Methoden können an den hochauflösenden elektronenmikroskopischen Geräten diese Informationen erhalten und die Ergebnisse in eindrucksvollen Bildern dokumentiert werden. Das Serviceangebot wendet sich auch an Biotech- und Pharmafirmen, die nach neuesten europäischen Richtlinien strenge Qualitäts- und Sicherheitsmaßstäbe bezüglich einer Kontamination ihrer Produkte mit möglichen Krankheitserregern erfüllen müssen. Bielefelder Universitätszeitung 199/

36 Transfer Schutzrechtanmeldungen und Verwertung im Forschungskontext Publizieren und Patentieren (M.B) In der Forschung nimmt die Bedeutung von Schutzrechten zu. In immer stärkerem Maße wird beispielsweise in der Genomforschung ein Patentschutz angestrebt, mit der Konsequenz, dass in besonderen Fällen Forschungen nur noch unter Abschluss von Lizenzverträgen möglich sind. Zudem bilden Patentanmeldungen gerade für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen wichtigen Nachweis für Bewerbungen auf Stellenangebote in der Wirtschaft. Seit neuestem verknüpfen auch Drittmittelgeber wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) oder die Europäische Union die Bewilligung von Fördergeldern an die Erstellung eines Verwertungsplans sowie die Anmeldung und wirtschaftliche Nutzung von Schutzrechten. Erfolgreich durchgeführte Schutzrechtsanmeldungen und Verwertungen werden damit zum Dreh- und Angelpunkt für die Akquise neuer Fördergelder. In diesem Zusammenhang stehen zwei neu bewilligte Aktionsprogramme zur Integration von Schutzrechtsaktivitäten in die Universität Bielefeld. Diese werden vom BM BF und vom nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium für zwei (M.B.) Existenzgründung popkultur.com als Künstlerforum: popkultur.com heißt das jüngste Unternehmen, das mit Hilfe des an der Universität Bielefeld angesiedelten Instituts für Innovationstransfer kurz IIT GmbH gegründet wurde. Die hochschulnahe Einrichtung bietet im Rahmen der Existenzgründungsinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen GO! Studierenden und Absolventen, Lehrenden und Beschäftigten der regionalen Hochschulen die Möglichkeit, Geschäftsideen vor der Gründung am Markt zu testen. Unterstützung und kaufmännische Fachkompetenz erfahren potentielle Existenzgründender dabei neuerdings von einem eigens von der Universität Bielefeld engagierten Gründerberater, dem Diplom-Kaufmann und Diplom-Betriebswirt Jürgen Kucharz. Gespür für Innovationen und Trends hat die IIT GmbH auch bei popkultur.com bewiesen. Jungunternehmer Steffen Roski, der an der Universität Bielefeld ein Soziologiestudium absolviert hat, will mit seinem Betrieb der Künstlerszene der Region Ostwestfalen-Lippe eine neue, multikulturelle Plattform bieten. Der 33jährige freiberufliche Redakteur der Musikzeitschrift What s that Noise versteht sich als Mittler, Projektinitiator und Veranstalter im Bereich populäre Kultur. Neben organisatorischen Dienstleistungen hat Roski unter der Adresse rund 100 informative Seiten zum Thema Musik, Mode und Lifestyle ins Internet gestellt. Der Bielefelder will mit seinem Projekt künstlerische Querverbindungen schaffen und geistige und kreative Kräfte der Szene bündeln. Das Unternehmen hat seinen Sitz an der Breiten Straße in der Bielefelder Altstadt. Unser Foto zeigt (von links): Gründerberater Jürgen Kucharz, Jungunternehmer Steffen Roski und Josef Steffens von der IIT GmbH bei der Eröffnung von popkultur.com. Foto: M. Bauer / IIT GmbH. Jahre gefördert. An der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld werden Seminare zu Patentfragen angeboten, und an der Transferstelle der Universität wird ein Service-Point für Schutzrechtsfragen aufgebaut. Zudem sollen die Rahmenbedingungen an der Hochschule, beispielsweise für Neuheitsrecherchen, überprüft werden. Erste Informationen und wichtige Links sind schon heute auf der Internetseite: www. transfer.uni-bielefeld.de zu finden. Im Verlauf des nächsten Jahres sind eine Vielzahl von Workshops zur Schutzrechtsthematik geplant. Seit neuestem fördert das Land Nordrhein-Westfalen in einem bundesweit einmaligen Programm die finanzielle Absicherung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen mit einem 75prozentigen Zuschuss. Ziel des sogenannten SAFE -Programms ist die Förderung der Schutzrechtsanmeldungen von Forschungsergebnissen aus nordrhein-westfälischen Hochschulen. Das Programm ist offen für Mitglieder und Angehörige von Hochschulen. Neben der finanziellen Unterstützung bietet SAFE auch professionelle beratende Unterstützung. So wird ein erstes Beratungsgespräch, die Neuheitsrecherche und die Bewertung für den Antragsteller kostenlos von der PINA Patent- und Innovationsagentur NRW GmbH durchgeführt. Die Gewährung der Zuwendung ist an eine Abtretungserklärung des Erfinders oder der Erfinderin zugunsten der Hochschule beziehungsweise des jeweiligen Instituts gebunden. 25 Prozent der aus dem Schutzrecht folgenden Einnahmen bis zum zehnfachen der gewährten Zuwendung müssen abgetreten werden. Darüber hinaus entfallen 75 Prozent der Lizenzeinnahmen beziehungsweise Erlöse aus dem Patentverkauf an die Erfinder. Ausführliche Informationen zum Thema Schutzrechte werden im Internet unter angeboten. Für weitere Fragen stehen Dr. Burckhard Kaddatz und Anette Traude (Telefon 0521/ ) gerne zur Verfügung. 36 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

37 Erstsemester/Studierende Semesterbeginn Orientierungsphase für Studienanfänger (BUZ) Mit der Begrüßung durch den Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Gert Rickheit, und Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) begann am 11. Oktober im Auditorium maximum für die Studienanfänger und Hochschulwechsler an der Universität Bielefeld das erste Semester. Neben Wissenswertem zum Studium, zu Struktur und Aufbau der Universität stand insbesondere ein Vortrag von Prof. Dr. Armin Hatje, Fakultät für Rechtswissenschaft, auf dem Programm. Hatje wurde in diesem Jahr mit dem Grotemeyer-Preis für hervorragende Lehre ausgezeichnet. Zudem hatten das Rektorat, der AStA und die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft am nächsten Tag zu einem Empfang in die Mensa der Universität Bielefeld eingeladen. Danach startete eine AudiMin-Party, die von verschiedenen Hochschulgruppen und dem Uni-Funk ausgerichtet worden war. Für die Studienanfänger standen besonders in der ersten Semsterwoche viele Informationsangebote zur Verfügung, die das Einleben und Orientieren vereinfachen sollten. Neben Diskussionsrunden und Freibier beim Erstsemesterempfang in der Mensa der Universität Bielefeld: Das Rektorat und der Allgemeine Studierendenausschuss sowie die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft hatten die Erstsemester und Hochschulwechsler zu einem zwanglosen Empfang eingeladen, bei dem erste Kontakte zu Hochschullehrern und Studierenden im höheren Semester geknüpft und Fragen zur Studienorganisation beantwortet werden konnten. Informationsständen der Hochschulverwaltung, Studienberatung, des Akademischen Auslandsamtes und studentischer Initiativen und Gruppen, hatten die Universitätsbibliothek und das Hochschulrechenzentrum verschiedene Einführungskurse vorgesehen. Die einzelnen Fakultäten boten spezielle Einführungsprogramme und Orientierungshilfen für die Erstsemester an. Die Angebote der Startphase, wie sie etwa Prof. Dr. Wie wichtig der vom Rektorat eingerichtete Info-Punkt in der zentralen Halle der Universität Bielefeld in den ersten Wochen des Semesters war, konnten die hinter der Theke stehenden Berater erfahren: Sie hatten alle Hände voll zu tun, um Erstsemester und Hochschulwechsler mit Erstinformationen zu versorgen. Fred Becker für das neu überarbeitete Einführungsprogramm der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften beschrieb, sollten einen ausführlicher Überblick über das gewählte Studienfach und den logischen Studienaufbau und die Zukunftsperspektiven geben, eine Gefühl für die faszinierende Welt wissenschaftlichen Denkens und Handelns vermitteln und die sozialen Kontakte zwischen den Kommilitonen sowie das Kennenlernen der Universität Bielefeld fördern. Einige Fakultäten boten zusätzliche zur Einführungswoche ein semesterbegleitendes Tutorium an, das bei der Orientierung im Studium helfen soll. Erstmals ist zu Beginn des Wintersemesters 1999/2000 im Eingangsbereich der Universität ein Informationsstand vom Rektorat eingerichtet worden, der montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr als Anlaufstelle für Erstinformationen diente. Sechs Wochen lang konnte hier erfragt werden, wo sich etwa die verschiedenen Universitätseinrichtungen befinden und ob zum Beispiel bei speziellen Fragen das Studierendensekretariat oder eher die Zentrale Studienberatung der richtige Ansprechpartner ist. Bielefelder Universitätszeitung 199/

38 Erstsemester/Studierende Prof. Dr. Armin Hatje (r.) hieß im Namen aller Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer die Erstsemester und Hochschulwechsler herzlich willkommen und stellte in einem Kurzvortrag seine Dreiphasentheorie des akademischen Studiums vor. Das Foto zeigt weiterhin (von links): Prof. Helmut Steiner von der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft, Rektor Prof. Dr. Gert Rickheit und den Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses, Sven Gödde. Erstsemesterbegrüßung im Auditorium maximum Dreiphasenmodell des akademischen Studiums (BUZ) Ich bin Jurist und kann daher nur laienhaft über den komplexen Bildungsprozess sprechen, den wir unter dem Begriff des Studiums zusammenfassen. Da aber Juristen bekanntlich über nahezu alles reden können, scheue ich mich nicht, Ihnen meine Dreiphasentheorie des akademischen Studiums vorzustellen, sagte Prof. Dr. Armin Hatje bei der Erstsemesterbegrüßung zu den neuen Studierenden an der Universität Bielefeld. Danach durchlaufe ein Studium auf dem Weg zur abschließenden Qualifikation regelmäßig drei verschiedene Stadien, die zwar nicht immer klar voneinander zu trennen seien, jedoch im Kern unterschiedliche sachliche Herausforderungen und Seelenzustände der Studierenden widerspiegelten. Die Phasen im Überblick sind nach Hatje: 1. Phase: Konfusion, 2. Phase: Konsolidierung, 3. Phase: Alarmierung. Ich möchte so führte Hatje aus zunächst über den Normalfall des Dreiphasenmodells sprechen, bevor ich mich seinen pathologischen Varianten und den erprobten Gegenmitteln zuwende. Zur ersten Phase der Konfusion: Es ist vollkommen normal, dass Sie sich in den ersten Wochen und Monaten an der Universität noch nicht vollkommen heimisch fühlen und sich fragen, ob sie den Herausforderungen eines Studiums überhaupt gewachsen sind. Sie kommen in der großen Mehrheit aus den relativ geordneten Verhältnissen der Schule, wo Lehr- und Lerninhalte ebenso vorgegeben sind wie die Zeiten, in denen der Stoff abgearbeitet werden muss. Im Gegensatz dazu herrscht an der Universität eine wesentlich größere Freiheit der Auswahl bei den Lerninhalten, wobei ich keineswegs die Studienpläne und sonstigen Regelwerke übersehe, die insoweit Grenzen setzen. Die relativ große Freiheit, die Ihnen eingeräumt wird, ist nicht der Ausdruck von Konzeptionslosigkeit oder mangelndem Planungsvermögen der Fakultäten. Sie steht vielmehr im Dienste der Ziele, die mit einer akademischen Ausbildung angestrebt werden. Um welche Ziele handelt es sich? Es geht einerseits darum, Ihnen ein Grundwissen in der jeweiligen Fachdisziplin zu vermitteln. Andererseits und dies ist das entscheidende Ziel sollen Sie mit den Methoden ihrer Fächer vertraut gemacht werden und lernen, diese Methoden selbständig anzuwenden. Denn konkretes Wissen veraltet heute relativ schnell. Deshalb zeigen wir Ihnen, wie man sich neues Wissen aneignet und vor allem, wie man eigenständig neue Erkenntnisse gewinnen kann. Kurzum: Sie sollen das systematische Denken erlernen. Dabei können Sie Ihre Schwerpunkte grundsätzlich selber bilden und sich aus einem breiten Angebot an Veranstaltungen das heraussuchen können, was Ihren Neigungen und Interessen möglichst entspricht. Deshalb gleichen viele Studiengänge einem Büffet, aus dessen Vielfalt man sich ein nahrhaftes Menü zusammenstellen muss. Nur bei den Juristen regiert ein strenger Küchenchef in Gestalt des Gesetzgebers, der eine Speisenfolge verordnet, die dank eines hohen Anteils an Ballaststoffen manchem etwas schwer im Magen liegt. Aber selbst Juristen können in ihrem Studium viele individuelle Akzente setzen. Ob und mit welcher Intensität Sie von den Angeboten Gebrauch machen, liegt bei einem Studium vor allem in Ihrer Verantwortung. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den schulischen Ausbildungsformen. Erfahrungsgemäß sind Interesse und Engagement beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium. Beherzigen Sie aber bei der Auswahl der Lehrveranstaltungen den Rat eines nicht ganz unbedeutenden Autors und Staatsmannes: Es kommt beim Studieren alles darauf an, dass man über das, was man sich zueignen will, Schritt vor Schritt Herr bleibe. Sobald einem das Überlieferte über den 38 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

39 Erstsemester/Studierende Kopf wächst, so wird man entweder dumpf oder verdrießlich und kommt gar zu leicht in Versuchung alles abzuschütteln. Mit diesen Worten Goethes im Ohr sollten sie sich daran machen, ihren weiteren Studienverlauf zu planen. Dabei helfen Ihnen vielfältige Angebote der Fakultäten. Vor allem sollten Sie sich nicht scheuen, Ihre Professoren um Rat zu bitten. Entgegen landläufiger Meinung sind wir gern dazu bereit. Sie müssen uns nur fragen! Wenn Ihnen die Orientierung während des ersten Semesters gelingt, und es klappt in aller Regel, werden Sie mit einer neuen Phase des Studiums belohnt der Konsolidierung. Sie bezeichnet einen Prozess der Beruhigung und Festigung eines vormals labilen Zustandes. Die Konsolidierung setzt schleichend ein. Es beginnt damit, dass die Neigung nachläßt, beim Betreten des Universitätsgebäudes über die Qualität der deutschen Architektenausbildung zu lamentieren. Denn es zeigt sich, dass das, was auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig erscheint, ein funktional weitgehend gelungener Bau ist, der nicht nur fast alles bietet, was man zum Leben braucht, sondern auch bemerkenswerte Arbeitsbedingungen bereitstellt. Ich erwähne die ausgezeichnete Bibliothek, deren Öffnungszeiten im Bundesvergleich nahezu konkurrenzlos großzügig sind. Aber auch die Möglichkeiten, ohne Umstände Kommilitonen anderer Fakultäten kennenzulernen und mit ihnen in einen Gedankenaustausch zu treten, sind an der Universität Bielefeld besser als an vielen anderen Studienorten. In dieser Phase, die etwa mit dem zweiten Semester einsetzt, wird das Studium in ein produktives Stadium eintreten. Sie erfahren Ihre Stärken und Ihre Schwächen, bilden Schwerpunkte heraus und bewegen sich sicher in der neuen Umgebung. Wem diese Schilderung allzu idealistisch erscheint, der sei daran erinnert, dass noch eine dritte Phase vor uns liegt. Sie kündigt sich meist harmlos an, etwa in der Reaktion auf Gespräche am Nebentisch: Hast Du schon gehört, was Prof. X das letzte Mal gefragt hat? Hätte ich nie gewusst. Und dann hat er gesagt, der Kandidat solle sich noch einmal vorstellen, wenn die Bäume wieder grün sind. Was Sie bis dahin mehr oder weniger teilnahmslos zur Kenntnis genommen haben, löst nun in Ihnen peinigende Schuldgefühle aus. Mehr noch: eine unterschwellige Angst macht sich breit- die Angst vor dem Versagen. Ob zu Recht oder zu Unrecht spielt keine Rolle. Wenn Sie sich nicht verändern, dann tut es Ihre Umgebung. Bisher ruhige Zeitgenossen warten täglich mit neuen Schreckensmeldungen auf. Andere ziehen sich vollkommen zurück. Allenfalls tauchen sie von Zeit zu Zeit als hohlwangige Schatten ihrer selbst in der Cafeteria auf, nur um mit Butterhörnchen und fair gehandeltem Kaffee ihre Exerzitien fortsetzen zu können. Was ist geschehen? Sie ahnen es bereits: das Examen steht vor der Tür. Die Phase der Alarmierung hat begonnen. Jetzt heißt es aufpassen. Was ist zu tun? Ein landläufiger Rat lautet, man müsse eben frühzeitig fleißig sein, um die Examensphase ausgeglichen durchstehen zu können. Dieser Rat ist zweifelsfrei zutreffend. Wer im Studium von Anfang an mitarbeitet, die Vorlesungen gewissenhaft besucht und nachbereitet sowie die Leseempfehlungen befolgt, dürfte die Examensphase ohne Seelenstürme hinter sich bringen. Nur wer ist so selbstgewiss und selbstgerecht, dass er nicht hier und da einen Makel an seiner bisherigen Arbeitshaltung entdecken könnte. Vielleicht gibt es Beispiele solcher Musterexemplare. Für die anderen Kandidaten sei folgendes gesagt: Es ist vollkommen normal, vor einer Prüfung Angst zu haben. Albert Einstein fand die Zwänge der Prüfung gar so abschreckend, dass ihm wie er bekundete jedes Nachdenken über wissenschaftliche Probleme für ein ganzes Jahr verleidet war. Die angstfreie Prüfung ist noch nicht erfunden. Jedoch sollte man sich von der Angst nicht beherrschen lassen, was aber die größte Herausforderung dieser Zeit darstellt. Bilanzieren Sie deshalb zunächst Ihre Defizite, versuchen Sie einen Plan zu entwerfen, wie man diese Lücken schließen kann. Selbstverständlich sind wir Hochschullehrer auch in dieser Phase gern bereit, Ihnen bei sachlichen Problemen, aber auch in persönlichen Nöten mit Rat zur Seite zu stehen. Und schließlich: irgendwann geht auch diese Zeit vorbei und Sie können sich mit bestandenem Examen den wesentlichen Problemen des Lebens zuwenden. Allerdings kann die geordnete Abfolge der Phasen bei dem einen oder anderen in Unordnung geraten. Etwa dergestalt, dass das Studium mit vermeintlicher Konsolidierung Zusätzlich zum zentralen Informationsstand des Rektorats präsentierten sich zahlreiche studentische Gruppen mit ihren Programmen, die Stadtwerke Bielefeld waren Ratgeber in Verkehrsfragen, Informationen gab es zum Semesterticket und zum Car Sharing, und das Bielefelder Theater stellte den laufenden Spielplan vor und preisgünstige Abos für Studierende. Bielefelder Universitätszeitung 199/

40 Erstsemester/Studierende beginnt, sich zur Alarmierung steigert und in Konfusion endet. Dahin muss es nicht kommen. Auch würde ich davon abraten, sich wegen des Examens von Anbeginn in Alarmstimmung zu versetzen. Lassen Sie sich eine gewisse Muße bei ihren Studien nicht nehmen. Aber, so höre ich manchen von Ihnen sagen, was kommt danach? Endet meine außerschulische Laufbahn mit der Prüfung? Wie sind die Berufsaussichten? Auf diese Frage, die nach meinem Eindruck und aus verständlichen Gründen viele von Ihnen bewegt, gibt es keine generelle Antwort bis auf eine: Ihre Chancen am Arbeitsmarkt sind mit Studium auch langfristig deutlich günstiger als ohne Studium. Aber mehr noch: wenn Ihnen das Studium dazu verholfen hat, sich Sachgebiete selbständig zu erarbeiten und mit neuen Fragestellungen umzugehen, dann bin ich persönlich zuversichtlich, dass Sie für die absehbaren beruflichen Herausforderungen gut gerüstet sind. Diese müssen in der heutigen Arbeitswelt nicht unbedingt auf dem Gebiet liegen, das Sie studiert haben. Stürzen sie sich deshalb mit Zuversicht in die erste Phase, damit die zweite möglichst schnell erreicht und die dritte sicher überstanden wird. Das Brother-Sister-Programm Hilfestellung zum Einstieg in eine fremde Kultur (BUZ) Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) preisgekrönte Betreuungsprogramm für ausländische Studierende an der Universität Bielefeld sucht noch einige Studierende für das Wintersemester 1999/2000. Über 200 neue ausländische Studierende haben ihr Studium an der Universität Bielefeld zu Beginn des Wintersemesters 1999/2000 aufgenommen. Um diesen Studierenden den Einstieg in die deutsche Kultur und Gesellschaft sowie in das deutsche Hochschulsystem zu erleichtern, werden Studierende gesucht, die ihre ausländischen Kommilitonen betreuen. Es kommen als Betreuer deutsche und ausländische Studierende in Frage, die bereits an der Universität Bielefeld studieren. Den Betreuerinnen bietet sich dabei nicht nur die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenz zu erwerben, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und Teamarbeit zu praktizieren, sondern auch neue Freunde aus der ganzen Welt zu finden und m it ihnen gemeinsam Studien- und Freizeitaktivitäten zu gestalten. Studierende aus dem Ausland haben vor allem am Anfang viele Probleme zu lösen und Schwierigkeiten zu überwinden und dies unter Zeitdruck und in einer fremden Sprache. Hinzu kommt, daß die Studienbedingungen an unseren großen, unübersichtlichen Hochschulen es ausländischen Studierenden nicht eben leicht machen, Kontakte zu deutschen Kommilitonen zu knüpfen, die ihnen bei der Bewältigung von Problemen und bei der Orientierung in der neuen Umgebung helfen könnten. Das Brother-Sister-Programm an der Universität Bielefeld wurde mit einem Preis belohnt, den der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Ministerium für Auswärtiges der Bundesregierung ausgeschrieben hatten. Interessierte Studierende können sich mit Jörg Stahlhut im Akademischen Auslandsamt in Verbindung setzen: Telefon 0521/ , friends@uni-bielefeld.de Logo-Wettbewerb / CampusRadio Ausschreibung an den Bielefelder Hochschulen Bielefeld bekommt einen neuen Radiosender Das Landesrundfunkgesetz NRW erlaubt Hochschulen seit 1995, Radio auf einer eigenen Frequenz zu senden. Seit Sommer 1998 gibt es eine studentische Initiative, die ein CampusRadio für alle Hochschulen in Bielefeld aufbaut und die jetzt für den neuen Bielefelder Sender einen Logo-Wettbewerb ausgeschrieben hat. Demnächst also live auf Sendung: hertz xx.x Campus- Radio für Bielefeld. (Die Ickse werden durch Zahlen ersetzt, sobald eine Frequenz gefunden ist.) Das Programm: hertz xx.x wird mindestens sechs Stunden täglich live senden. Neben den Magazinen und Talkrunden gibt es Musik von der hertz-internen Sendeautomation. Zielgruppe sind die Studierenden und natürlich auch alle anderen, die sich für das Hochschulgeschehen interessieren. hertz xx.x berichtet über das Neueste aus Wis- 40 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

41 Erstsemester/Studierende senschaft & Forschung, Hochschulpolitik, Kunst & Kultur und studentischem Leben. Die Musikfarbe ist klar definiert: hertz xx.x spielt Musik abseits vom Mainstream-Gedudel und fördert regionale Bands. Als nichtkommerzieller Radiosender befindet sich hertz xx.x nicht in Konkurrenz mit anderen Sendern. Das bedeutet, dass die Redakteure hier die Möglichkeit haben, neue Formate auszuprobieren und zu experimentieren. Und das wird hertz xx.x zu einem einzigartigen und alternativen Sender für Bielefeld machen. Das Logo & die Drucksachen: 1888 entdeckte Heinrich Hertz die elektrischen Schwingungen, die noch heute Grundlage der Radioübertragung sind. Ein hertz ist eine Schwingung pro Sekunde. Das CampusRadio trägt diesen Namen einerseits wegen des wissenschaftlichen Bezugs, auf der anderen Seite wegen möglicher Wortspiele mit dem Herz. Im Programm wird es diese Anspielungen geben. Trotzdem soll das Logo nicht zu lieb und herzlich erscheinen. Das Logo soll primär in Print- aber auch in digitalen Medien verwendet werden. Anwendungsgebiete sind Briefe, Faxe, Plakate, Flyer, Werbegimmicks, aber auch Internetseiten und später Film- bzw. Videotrailer. Neben dem Logo soll auch die künftige Drucksachenfamilie (Brief, Fax, usw.) des CampusRadios gestaltet werden. Das Logo soll farbig und einfarbig verwendbar sein. Das Logo wie auch die Gestaltung der Briefe o.ä. soll leicht anzuwenden sein. Das CampusRadio ist ein studentisches Projekt, so dass in der späteren Umsetzung immer mit einem kleinen Budget zu rechnen ist. Präsentationsform: Das Logo soll mit folgendem Text gestaltet werden: hertz 87,9, CampusRadio für Bielefeld. Obwohl für den Wettbewerb mit der 87,9 gearbeitet werden soll, steht die Frequenzzahl von hertz noch nicht fest. Die endgültige Frequenzzahl wird zwischen 87,5 und 108,0 liegen. Das Logo sollte sowohl mit zwei als auch mit drei Stellen vor dem Komma funktionieren. Hinter dem Komma folgt dann nur eine Ziffer (0-9). Der Zusatz CampusRadio für Bielefeld` ist eine Art Untertitel. Einsendeschluss & Teilnehmer/ innen: Alle Arbeiten müssen bis zum 30. November im Uni-Funk-Büro, Raum C in der Universität, abgegeben oder an die angegebene Adresse geschickt werden. Der Wettbewerb ist offen für Studierende aller Bielefelder Hochschulen. Jury: Prof. Fleischmann, Fachbereich Design, FH Bielefeld, Prof. Kahrmann, Dekan der TGKM-Fakultät, Universität Bielefeld, Ruth Schauder, werkzwei Grafikbüro, Bielefeld, Maria Tzankow, Redaktionsleitung CampusRadio, Matthias Felling, Ausbildungsleitung Campus- Radio, Marco Göllner, Redaktionsmitglied CampusRadio. Preise & Verleihung: Der Wettbewerb ist mit insgesamt 1800 Mark dotiert. Die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit wird umgesetzt. Die Preisverleihung findet am 11. Januar 2000 in der Universität Bielefeld statt. Weitere Informationen zum Logo- Wettbewerb, der durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial-Versicherungen ermöglicht wird, bei: hertz xx.x, CampusRadio für Bielefeld, Universitätsstr. 25, Bielefeld, Telefon 0521/ , Fax 0521/ , uni-bielefeld.de. Bielefelder Universitätszeitung 199/

42 Lehre / Neue Studiengänge Internationaler Bildungsaustausch Mit dem Council in die USA oder Kanada (BUZ) Der Council on International Educational Exchange (kurz: Council) ermöglicht Studierenden und Absolventen (bis zu einem Jahr nach Studienabschluß), die bereits einen Praktikumsplatz in den USA gefunden haben, einen Arbeitsaufenthalt für höchstens 18 Monate. Weiterhin können Studierende mit dem flexiblen Programm Work & Travel USA oder Kanada in den Sommersemesterferien legal arbeiten und reisen. Der Service von Council beinhaltet u.a. Orientierungsveranstaltungen, Joblisten, Tips, die Beantragung und Beschaffung des Visums beim U.S. Konsulat sowie die Hilfe in Notfällen in den USA. Neben den Arbeitsprogrammen bietet Council auch Sprach- und Fachkurse (beispielsweise Business English) in den USA, Kanada, Großbritannien, Irland und Malta an. Ausführliche Informationen können angefordert werden beim Council Deutschland e.v., Oranienburger Str , Berlin, Telefon 030/ , InfoGermany@councilexchanges.de, Web: und Weiterführender Studiengang Legum Magister Europae an der Universität Bielefeld genehmigt Internationalisierung des Studiums gewinnt immer mehr an Bedeutung (MSWWF/BUZ) Die Universität Bielefeld bietet in Kooperation mit der Universität Nottingham in Großbritannien zum Wintersemester 1999/ 2000 den weiterführenden Studiengang Legum Magister Europae an. NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler, die den neuen Studiengang jetzt genehmigte, erklärte hierzu, dass die Internationalisierung des Studiums durch auslandsorientierte Studiengänge und -abschlüsse immer mehr an Bedeutung gewinne. Wir müssen unsere Hochschulen auch für ausländische Studierende noch attraktiver machen und ihnen den Einstieg in das deutsche Hochschulsystem erleichtern, so Behler weiter. Der neue Studiengang trägt dem Rechnung, denn er richtet sich insbesondere auch an Studierende aus dem europäischen Ausland. Legum Magister Europae soll die Kenntnisse des Europarechts wissenschaftlich vertiefen und den Studierenden aus Blickrichtung der Rechtsordnung verschiedener Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft besondere Kenntnisse des europäischen Rechts vermitteln. Das neue Studienangebot ist an der Fakultät für Rechtswissenschaft angesiedelt und auf eine Studienzeit von zwei Semestern ausgerichtet. Eines der beiden Semester ist an der Universität Bielefeld, das andere an der Universität Nottingham zu absolvieren. Für die anschließende Magisterarbeit ist ein weiteres Semester vorgesehen. Das Studium wird mit dem akademischen Grad Legum Magister Europae (LL.M. Eur.) der Universitäten Bielefeld und Nottingham abgeschlossen. LL.M ist ein im In- und Ausland vergebener und international anerkannter Titel für ein Graduiertenstudium in den Rechtswissenschaften. Der Studiengang richtet sich an Absolventen mit erstem juristischen Staatsexamen oder eines gleichwertigen juristischen Abschlusses an einer ausländischen Hochschule in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Gemeinschaft. Das Studienangebot umfasst Veranstaltungen zum europäischen Wirtschaftsrecht, zum Völkerrecht und internationalen Privatrecht, zur Rechtsvergleichung, -geschichte und -soziologie sowie zu weiteren Bereichen des Rechts mit internationalem Bezug. Für den Magisterstudiengang werden keine Studiengebühren erhoben. Dies gilt insbesondere für den Studienabschnitt an der Universität Nottingham. Informationen: Prof. Dr. Thomas Pfeiffer, Fakultät für Rechtswissenschaft, Universität Bielefeld, Postfach , Bielefeld, Telefon 0521/ , Fax 0521/ Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

43 Lehre / Neue Studiengänge Praxisbezogener Auslandsaufenthalt Zukünftige Fremdsprachenlehrer können sich bewerben US-Gastprofessor Richard W. Painter (r.) hier zusammen mit dem Bielefelder Rechtswissenschaftler Wolfgang Oehler las über amerikanisches Wirtschaftsrecht in der Bielefelder Universität. Rechtswissenschaft / Amerikanisches Wirtschaftsrecht Juristen auf internationale Entwicklungen vorbereitet (BUZ) Ihren traditionell auf nationales und europäisches Recht begrenzten Fächerkanon konnte die Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld im vergangenen Sommersemester um eine zukunftweisende Variante erweitern. Dass das Europa der Gegenwart zumindest für Juristen nicht jenseits der britischen Inseln aufhört, sondern die Anforderungen des internationalen Handelsverkehrs eine Orientierung am modernen US-amerikanischen Wirtschaftsrecht verlangen, gab den Anlaß, den Studierenden einen Experten auf diesem Gebiet aus den USA zu präsentieren. So war es gelungen, mit Prof. Richard W. Painter von der University of Illinois einen US-amerikanischen Gastprofessor für eine einmonatige Dozententätigkeit an der Universität Bielefeld zu gewinnen. Painter, dessen Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Unternehmensrecht, Bank- und Börsenrecht sowie Rechts- und Berufsethik liegen, war einer Einladung des Instituts für deutsches, europäisches und internationales Wirtschaftsrecht gefolgt, um im Rahmen des Examiniertenprogramms Europäisches Unternehmens- und Wirtschaftsrecht die Teilnehmer in das amerikanische Unternehmens- und Börsenrecht einzuführen. Auch dass Painter seine Vorlesungen in englischer Sprache hielt, zeigte den Teilnehmern, welche Anforderungen künftig an Juristen, die sich in Rechtsgebieten mit internationalem Bezug qualifizieren wollen, gestellt werden. Die Veranstaltungen des Gastwissenschaftlers aus Übersee erfreuten sich aber dennoch oder gerade deswegen großer Beliebtheit bei den Studierenden. Painter selbst zeigte sich denn auch sehr zufrieden mit seinem Bielefeld-Aufenthalt und machte deutlich, auch in Zukunft gerne wieder einmal nach Ostwestfalen zurückkehren zu wollen. (KMK) Angehende Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer können sich auch dieses Jahr wieder für einen längeren praxisbezogenen Auslandsaufenthalt bewerben. Zahlreiche ausländische Schulbehörden bieten künftigen Lehrern moderner Fremdsprachen eine ideale Gelegenheit, als Fremdsprachenassistenten Unterrichtserfahrung vor Ort zu gewinnen und die eigenen Kenntnisse über Sprache und Kultur des Gastlandes zu erweitern und zu vertiefen. Ausführliche Informationen zum Programm und zum Bewerbungsverfahren, das in diesem Jahr am 1. Dezember 1999 endet, sind in den Akademischen Auslandsämtern der Hochschulen zu erhalten oder im Internet auf der Homepage der Kultusministerkonferenz (KMK) unter abzurufen. Gesurft Die Transferstelle der Universität Bielefeld hat im Internet eine Diplomarbeiten- und Praktikumsbörse eingerichtet: European Career Forum Karrierebörse Vom 26. bis 27. November 1999 wird in Berlin erneut das European Career Forum stattfinden. Es bietet hochqualifizierten Absolventen die Gelegenheit, sich bei international hochrangigen Unternehmen zu bewerben. Studenten und Absolventen, die an einer Teilnahme interessiert sind, können sich im Internet anmelden unter der folgenden Web-Seite: oder telefonisch informieren unter der Nummer 030/ Bielefelder Universitätszeitung 199/

44 Lehre / Neue Studiengänge Beim Einstufungstest der Deutschkenntnisse hat das Lehr- und Forschungsgebiet Deutsch als Fremdsprache der Universität Bielefeld im September ermittelt, welchen der Studienbewerberinnen und Studienbewerber Plätze in den studienvorbereitenden Sprachlehrveranstaltungen an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft angeboten werden können. Zuvor begrüßte Rektor Prof. Dr. Gert Rickheit die mehr als 420 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen inzwischen etwa 60 nach einem dreiwöchigen Vorbereitungskurs die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang bestanden haben. Weitere 70 werden auf die nächsten Termine im Februar und Juni vorbereitet. 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten das Eingangsniveau der Universitätskurse noch nicht erreichen, weil die Hochschule Anfängeroder Fast-Anfängerkurse nicht anbieten kann. Diese Zahlen zeigen, wie sinnvoll es ist, zur Studienaufnahme in Deutschland mindestens gute Grundstufenkenntnisse, nach Möglichkeit Mittelstufenkenntnisse mitzubringen, so dass eine längere Sprachlernphase vor Aufnahme des Fachstudiums vermieden werden kann. Dadurch lassen sich auch Enttäuschungen bei hoffnungsvollen Studierenden, aber auch bei hilfsbereiten Lehrenden vermeiden, wenn letztere bei Anfragen aus dem Ausland entsprechend beraten. Weitere Informationen zur Deutschen Sprachprüfung und den Kursangeboten bei Dr. Fritz Neubauer, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, C3-214, Telefon 0521/ Klinische Linguistik European Master in Clinical Linguistics (BUZ) Die Ausbildung zum Sprachtherapeuten ist nicht nur in Deutschland mit Klinischer Linguistik, Sprachheilpädagogik und Logopädie sehr heterogen. Auch europaweit ist sie nur schwer vergleichbar. Ausgebildet wird nicht nur an Universitäten, sondern auch in verschiedenen Schulformen. Die Curricula legen unterschiedlichste Maßstäbe an. Im Zuge der europäischen Entwicklung wird eine größere Vereinheitlichung der Ausbildungsstandards für die Klinische Linguistik in Form eines europäischen Masters angestrebt. Die Konzeption des European Master in Clinical Linguistics ist im Sommer auf einer europaweiten Tagung des European Language Council (ELC) im finnischen Jyväskylä innerhalb des Workshops Clinical Linguistics weiterentwickelt worden. Im Rahmen dieses Universitätsprogrammes sollen neurolinguistische Theorie und klinische Praxis für Studenten der Linguistik, Psychologie und sprachtherapeutischer Studiengänge in einem einjährigen Austauschprogramm nach möglichst einheitlichen Maßstäben vermittelt werden. Derzeit sind sechs Universitäten an der Entwicklung und Durchführung dieses Programmes beteiligt: Rijksuniversiteit Groningen, Universität Potsdam, University of Newcastle, University of Reading, Technological Educational Institute of Patras und Universitetet i Oslo. Bereits im nächsten Jahr werden jeweils fünf Studenten der teilnehmenden Universitäten mit dem Master Course in Clinical Linguistics beginnen. Nach dieser Pilotstudie bietet sich auch für andere Universitäten die Möglichkeit, in das Projekt einzusteigen. Aus dem Curriculum des Masterprogrammes wird deutlich, dass die Klinische Linguistik an der Universität Bielefeld die meisten der Richtlinien sofort erfüllen könnte (sowohl in bezug auf theoretische Kurse in Linguistik und Klinischer Linguistik, als auch in der praktischen Ausbildung), so dass sich die Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld mit ihrem Studiengang Klinische Linguistik in näherer Zukunft an dem Projekt European Master in Clinical Linguistics beteiligen kann. Die Studenten bekämen die Möglichkeit, an einem qualifizierenden Austauschprogramm auf europäischer Ebene teilzunehmen. Weitere Informationen: Telefon 0521/ , mertin@ lili.uni-bielefeld.de. 44 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

45 Graduiertenkollegs Graduiertenkolleg Sozialgeschichte Workshop Ländliche Sozialgeschichte (M.S.) Ländliche Sozialgeschichte von der Spätantike bis zum Mittelalter hieß ein Workshop des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Bielefelder Graduiertenkollegs Sozialgeschichte von Gruppen, Schichten, Klassen und Eliten zu dem Graduierte der Fächer Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte und Klassische Archäologie eingeladen worden waren. Der Schwerpunkt der Tagung, die von Tassilo Schmitt moderiert wurde, lag auf archäologischen Methoden, die Rückschlüsse auf die Sozialstruktur im Übergang von der Spätantike zum Mittelalter erlauben speziell im östlichen Mittelmeerraum. Das Eingangsreferat von Markus Sehlmeyer (Bielefeld/Jena) behandelte die Aussagekraft von Surveys und Villengrundrissen für die Sozialstruktur, die im spätantiken Sizilien nur eingeschränkt zu konstatieren ist. Aysun Sanli (Tübingen) konkretisierte die Methodik anhand eines Surveys in Zentrallykien, der vom Tübinger Lykienprojekt unternommen wird; im Mittelpunkt stand das Gebiet der Polis Kyaneai, nur ein Beispiel aus dem 120 km² großen Survey-Areal. Jörg Gerber (München) stellte dörfliche Siedlungen des spätantiken und frühbyzantinischen Syrien vor, u.a. Behyo in der Nähe des antiken Apameia. Karl Feld (Berlin) beschäftigte sich mit der Bevölkerung Isauriens, die aus verschiedensten Gründen keine intensive Landwirtschaft betrieb, sondern Weidewirtschaft und Räuberei pflegte, und wies die These zurück, dass die Isaurier insgesamt Gewaltmenschen gewesen seien. Jan Keupp (Bielefeld) näherte sich dem Adelsverständnis der Merowingerzeit durch die Auswertung von Grab- und Hofanlagen, die Rückschlüsse auf soziale Differenzierung erlauben. Resümierend ist festzuhalten, dass eine engere Zusammenarbeit von Sozialhistorikern und Archäologen, Ur- und Frühgeschichtlern zu weiteren Erkenntnissen über die ländliche Sozialstruktur des spätantiken Imperium Romanum führen könnte. Graduiertenkolleg Sozialgeschichte Körper Macht Geschichte (BUZ) Im Bielefelder Verlag für Regionalgeschichte ist jetzt der Sammelband Körper Macht Geschichte Geschichte Macht Körper. Körpergeschichte als Sozialgeschichte erschienen, der vom Bielefelder Graduiertenkolleg Sozialgeschichte herausgegeben worden ist. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld stellen mit der Publikation ein Produkt einer nicht alltäglichen Zusammenarbeit innerhalb eines Graduiertenkollegs vor. Ausgangspunkt war eine Kellerkneipe im Herbst 1996 in Dresden. Zwei Mitglieder des Graduiertenkollegs entwickelten bei Käsrösti und Bier die Idee, zum Thema Körper eine Tagung für das Bielefelder Graduiertenkolleg zu veranstalten. Nachdem weitere Kollegiaten für das Projekt begeistert worden waren, wurden vier vorbereitende Workshops organisiert. Dort wagten die Mitglieder des Graduiertenkollegs das Experiment, den Körper für einen kurzen Streckenabschnitt ihrer Dissertationen als eine zusätzliche Perspektive ernst zu nehmen. Die Ausgangsfrage war, ob der Blick auf den Körper als Voraussetzung und Objekt historischen sozialen Handelns einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn in sich birgt, der die Konzeption und den analytischen Rahmen der jeweiligen Forschungsprojekte erweitern konnte. Die Antwort war positiv. Das Ergebnis war die Tagung Körper Macht Geschichte Geschichte Macht Körper, die im Dezember 1997 im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld stattfand. Namhafte Historikerinnen und Historiker aus Basel, Bielefeld, Cambridge und Hannover sowie Mitglieder anderer Graduiertenkollegs (Dortmund, Saarbrücken) nahmen daran teil und trugen zu einer lebendigen Diskussion bei, welche die Perspektiven der Bielefelder Promovenden noch einmal erweiterte. Ausgehend von der Vielfalt der laufenden Projekte der Kollegiaten, versuchte die Tagung, themen- und epochenübergreifend die Perspektiven einer Körpergeschichte als Sozialgeschichte auszuloten. Zu den Themen gehörten u.a. Vorstellungen von Leiblichkeit im mittelalterlichen Frauenkloster, die Körpermetaphorik der spanischen Monarchie der frühen Neuzeit, der Arbeiterkörper im Stalinismus, der Körper von militärischen Helden oder die Entstehung der Röntgentechnik. Deutlich wurde, dass der Körper keine der historischen Entwicklung entzogene Universalie, sondern eine Kategorie ist, die kontextgebunden variable Bedeutungen in Prozessen der Identitäts- und Gruppenbildung und im politischen und sozialen Handeln annehmen kann. Die Resonanz auf die Tagung ließ den Entschluß reifen, ihre Erträge auch der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Sammelband Körper Macht Geschichte Geschichte Macht Körper ist nun das Resultat. Die Promovenden entwickelten gemeinsam ein Bielefelder Universitätszeitung 199/

46 Graduiertenkollegs Publikationskonzept, redigierten die Beiträge, fluchten über säumige Autoren und unvorhergesehene Absagen, warben neue Texte ein und suchten und fanden im Bielefelder Verlag für Regionalgeschichte schließlich auch die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft, die einen Druckkostenzuschuss gewährte und, last but not least, die Leiterin des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Barbara Potthast-Jutkeit, die dieses Projekt wohlwollend förderte. Die Universität Bielefeld trägt über Verwaltungsleistungen, räumliche Möglichkeiten und sonstige Hilfsmittel die infrastrukturelle Ausstattung, während die Stipendien, Mittel für Gastwissenschaftler, für Veranstaltungen des Graduiertenkollegs sowie für die interne Verwaltung, gemeinsam vom Land Nordrhein- Westfalen und der Deutschen Forschungsgemeinschaft übemommen werden. Die Höchstzahl der Kollegiatinnen und Kollegiaten ist auf 30 begrenzt, von denen maximal die Hälfte durch Stipendien gefördert ist. Inhaltlich konzentrieren sich die Forschungsarbeiten im Graduiertenkolleg auf die Konstituierung und den Wandel sozialer Gruppen, ein klassisches Arbeitsfeld der Sozialgeschichte, sowie auf die historische Ungleichheits- und Konfliktforschung. Soziale Gruppen formieren sich in hochkomplexen Ungleichheitsbeziehungen, die durch Geschlecht und Alter, Herkunft, Bildung und Erziehung, Beruf und Interessen, Mit Beiträgen von: Jakob Tanner (Zürich), Monica Juneja (Delhi), Antonio Sáez-Arance (Bielefeld), Arpád von Klímo (Berlin/Budapest), Angelika Epple (Bielefeld), René Schilling (Bielefeld), Susanne Conze (Bielefeld), Torsten Freimuth (Bielefeld), Heike Uffmann (Bielefeld), Stefan Kleinschmidt (Bielefeld) Eva Pietsch (Chemnitz), Georg Goes (Bielefeld), Monika Dommann (Zürich), Kenan Holger Irmak (Bielefeld). Geschichtswissenschaft Das Bielefelder Graduiertenkolleg Sozialgeschichte (BUZ) Das Graduiertenkolleg Sozialgeschichte von Gruppen, Schichten, Klassen und Eliten der Universität Bielefeld konnte als eines der ersten deutschen Graduiertenkollegien unter Förderung durch die Volkswagen- Stiftung im Frühjahr 1988 den Betrieb aufnehmen. Es wird von den Hochschullehrern der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosphie an der Universität Bielefeld getragen und durch ein von diesen gewähltes Leitungsgremium geführt. Seit dem 1. Januar 1995 wird es durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Einkommen und Vermögen und durch vieles andere in je unterschiedlichem Maße akzentuiert sind. Zusammenwirkend bestimmen solche Faktoren den Grad der relativen Kohäsion und Distanz einer Gruppe. Sie begründen die Möglichkeit, aber noch nicht die Notwendigkeit von Konflikten. In ihrer jeweiligen Konstellation sind sie weitgehend kulturell geprägt: durch unterschiedliche soziodemographische Verhältnisse, die sich in typisierbaren Lebenszyklen manifestieren, durch die vorherrschenden Erwerbs-, die allgemeinen Daseins- und Kommunikationsbedingungen, durch Rechts- und Herrschaftssysteme, durch Gewohnheiten und Mentalitäten. Forschungsstipendien zur Promotion im Graduiertenkolleg werden für einen Zeitraum von höchstens drei Jahren vergeben. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten müssen ihren Wohnsitz nach Bielefeld verlegen und das Promotionsverfahren an der Fakultät für Geschichtswissen- schaft und Philosophie durchführen. Zusätzlich können Postdoktoranden- Stipendien vergeben und Gastwissenschaftler für begrenzte Zeiträume zur Unterstützung der Forschungsarbeiten nach Bielefeld eingeladen werden. Die verfügbaren Stellen werden grundsätzlich einmal jährlich mit dem Ziel der Einstellung zum 1. April öffentlich ausgeschrieben. Sonstige, nicht durch ein Stipendium geförderte Doktorandinnen und Doktoranden der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie können sich um Aufnahme als assoziierte Mitglieder in das Kolleg bewerben, wenn ihr Arbeitsthema in sein Themenspektrum fällt. In den Räumen des Graduiertenkollegs stehen für alle Kollegiatinnen und Kollegiaten Arbeitsplätze zur Verfügung. Das Graduiertenkolleg veranstaltet in eigener Regie Gastvorträge, Konferenzen und Workshops. Es ist über den Forschungsverbund ESTER (European Graduate School for Training in Economic and Social Historical Research) mit einer Reihe weiterer historischer Fachbereiche verbunden, in denen wirtschafts- und sozialgeschichtliche Forschungsgebiete vorrangig bearbeitet werden. ESTER veranstaltet regelmäßig Forschungskonferenzen, an denen die Kollegiatinnen und Kollegiaten des Graduiertenkollegs teilnehmen können. Die Mitgliedschaft im Graduiertenkolleg verpflichtet zur Teilnahme an den Veranstaltungen des Graduiertenkollegs sowie an seinem Studienprogramm. Das Studienprogramm konzentriert sich auf die Orientierungsphase des Promotionsstudiums, das heißt das erste Promotionsjahr, und dient während des weiteren Förderungszeitraums der Ergänzung und Vertiefung. Weitere Informationen bei der Leiterin des Graduiertenkollegs: Prof. Dr. Barbara Potthast-Jutkeit, Graduiertenkolleg Sozialgeschichte von Gruppen, Schichten, Klassen und Eliten, Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie, Universität Bielefeld, Postfach , Bielefeld. 46 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

47 Sommerschulen Deutsch-Amerikanische Sommerschule im ZiF Die Evolution der Intelligenz (BUZ) Das Deutsch-Amerikanische Akademische Konzil fördert Sommerschulen mit dem Ziel, die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit langfristig zu unterstützen. Insbesondere soll die persönliche Verbindung zwischen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und den USA geknüpft werden. Aus diesen Begegnungen soll dann ein dauerhaftes Netzwerk entstehen. Der erste Teil einer Sommerschule fand im amerikanischen Boston statt. Sie wurde dann im Juli im Zentrum für interdiszplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld zum Thema Die Evolution der Intelligenz, vergleichende Untersuchung kognitiver Prozesse fortgesetzt und vom Bielefelder Bioniker Professor Holk Cruse und Professor Terry Deacon aus Boston geleitet. An der Sommerschule nahmen zehn amerikanische und zehn deutsche Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs teil (darunter auch ein Bielefelder), die im vergangenen Jahr aus einer großen Zahl von Bewerbungen ausgewählt worden waren. Für die Sommerschule wurden international anerkannte Wissen- Eintauchen in die Wissenschaften Universität lädt motivierte Schülerinnen und Schüler ein Unter dem Motto Eintauchen in die Wissenschaften organisierte die Universität Bielefeld in diesem Jahr vom 17. bis 19. September erstmals eine dreitägige Veranstaltung für besonders motivierte Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe, die sich durch herausragende Leistungen und Interessen für verschiedene Fachrichtungen und fächerübergreifende Inhalte auszeichnen. 30 ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13 erhielten die Chance, Einblicke in die Welt der Wissenschaften, in unterschiedliche disziplinäre Denkweisen, aber auch in die Tätigkeit und das Leben von Wissenschaftlern zu gewinnen. Die Schulen der Region waren gebeten worden, jeweils maximal zwei Schülerinnen oder Schüler für die Teilnahme vorzuschlagen. Geboten wurde ein intellektuell anspruchsvolles dreitägiges Programm mit Vorträgen von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen zu den Themenfeldern (menschliche) Kognition und (globale) Vernetzung sowie Diskussionen und Workshops und Gespräche mit Hochschullehrern und Studierenden. schaftler zu Kolloquien eingeladen. In Bielefeld waren die in ihrem Gebiet führenden europäischen Wissen- schaftler Neil Burgess, Jean Louis Deneubourg, Dietrich Dörner, Gerd Gigerenzer, Jim Hurford, Thomas Metzinger, Domenico Parisi, Wolfgang Prinz, Luc Steels und Michael Tomasello vertreten. Die Professoren Holk Cruse (3. v. r.) und Terry Deacon (l.) leiteten die deutschamerikanische Sommerschule zum Thema Die Evolution der Intelligenz. In entspannter, aber konzentrierter Atmosphäre sind Themen wie Evolution der Sprache, begrenzt rationales Verhalten, Evolution von Intelligenz, Bewußtsein, Räumliches Gedächtnis, Koevolution von Sprache und Denken und kollektive Intelligenz behandelt worden, wobei außer den eingeladenen Rednern auch die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Beiträge aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit beisteuerten. Bielefelder Universitätszeitung 199/

48 Sommerschulen/Abschlüsse Institut für Didaktik der Mathematik Eule-Computer-Kurs (BUZ) Das Institut für Didaktik der Mathematik (IDM) der Universität Bielefeld und die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e. V. (dghk) veranstalteten im Sommer einen Eule-Computer-Kurs. Das Angebot richtete sich an 7-16jährige Schülerinnen und Schüler und sollte die Aktivität und den Bedarf des Vereins an Freizeitangeboten für hochbegabte Kinder erweitern. Ziel des Kurses war eine gemeinsame Internetseite, die von den Kindern selbst gestaltet und weiterentwickelt wird. Begleitet und unterrichtet wurden die Kinder von einem Studententeam unter der Leitung von Sven Horsmann (IDM). Deutschlehrende und Studierende aus sechzehn Staaten trafen sich an der Universität Bielefeld zu den 5. Internationalen Sommerkursen Deutsch als Fremdsprache. Internationale Sommerkurse werden jedes Jahr vom Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung in Kooperation mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Deutsch als Fremdsprache veranstaltet. Verantwortlich für Konzeption und Gesamtleitung der Kurse, die der sprachlichen, landeskundlichen und fachlichen Weiterbildung dienen, sind Brigitte M. Herlemann und Dr. Lutz Köster. Die außerschulische Betreuung von hochbegabten Kindern durch Computerkurse an der Universität Bielefeld ist eine Initiative der dghk und von Prof. Dr. Norbert Meder, Arbeitsbereich Informatik im Bildungswesen an der Fakultät für Pädagogik. Die Förderung von Hochbegabten ist nach Ansicht von Meder ein sehr wichtiger Bereich, der noch zu wenig in der Hochschule thematisiert wird. In Zukunft soll zum Beispiel eine Virtuelle Hochbegabten- Akademie für Kinder im Internet entstehen. Fakultät für Mathematik Habilitationen (BUZ) Zwei Habilitationen hat die Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld im vergangenen Sommersemester zu verzeichnen. Dr. Eckhard Steffen aus Bielefeld habilitierte sich mit der Arbeit Edge Colorings and Flows on Multigraphs und Dr. Werner Terhalle aus Georgsmarienhütte mit der Habilitationsschrift Matroidal Trees. Fakultät für Mathematik Promotionen (BUZ) An der Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld sind im vergangenen Sommersemester zehn Promotionen abgeschlossen worden. Promoviert wurden: Heike Althöfer (aus Lage): Matching Numbers for n-th Powers of Bipartitet Graphs and Matching Capacities. Yang Han (aus Liaoning, China): Controlled wild algebras. Thomas Hüttemann (aus Bielefeld): Algebraic K-Theory of nonlinear projective spaces. Christian Kleinewächter Spenge): On Identification. (aus Jörg Liesen (aus Bielefeld): Construction and Analysis of Polynomial Iterative Methods for non-hermitian Systems of linear equations. Peter Löber (aus Laubach): Quantum Channels and Simultaneous ID Coding. Andreas Rosenthal (aus Berlin): Wild Monomial Algebras. Ralf Siekmeyer (aus Bünde): Optimierung von Matrix-Abständen durch unitäre Ähnlichkeitstransformationen. Andreas Winter (aus Mühldorf am Inn): Coding Theorems of Quantum Information Theory. Bin Zhu (aus Hunan, China): Coils for Algebras and vectorspace categories. Rechtswissenschaft Magister-Legum- Prüfung (BUZ) Mit der Magisterarbeit Euthanasie aus ethischer und rechtlicher Sicht hat Yi-Fen Shaw im vergangenen Semester erfolgreich seine Magister-Legum-Prüfung bestanden. 48 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

49 Abschlüsse Rechtswissenschaft Umwelt und Recht Jura-Promotionen (BUZ) Zehn Promotionen sind im vergangenen Sommersemester an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld abgeschlossen worden, wobei auffällt, dass sich mehrere Dissertationen mit Umweltrecht befassen. Es wurden promoviert: Marion Albers: Die Determination polizeilicher Tätigkeit in den Bereichen der Straftatenverhütung und der Verfolgungsfürsorge. Mechthild Blankenagel: Information contra Geheimhaltung in der Wissenschaft. Über einen blinden Fleck in den Lehren zu Art. 5 Abs. 3 GG. Sandra Mirjam van Bon: Der Umweltgutachter und vérificateur in Deutschland und Frankreich im System der EG-Umwelt-Audit-Verordnung. Michael Borchard: Die Wirksamkeit der im deutschen Lizenzfußball verwendeten Musterverträge. Alexander Geilert: Das Unternehmensimage als rechtliches Interesse im Sinne des 256 Abs. 1 ZPO. Birgirt Kottmeier: Recht zwischen Umwelt und Markt. Zur rechtlichen Zulässigkeit von Kompensations- und Zertifikationsmodellen im Umweltschutz. Matthias Nickel: Das Spannungsverhältnis zwischen europäischem Gemeinschaftsrecht und den 48-49a VwVfG. Annette Rohde: Die Wissenszurechnung bei rechtsgeschäftlicher Tätigkeit einer juristischen Person. Wolfgang M. Schroeter: Die Auswirkungen tatsächlicher und technischer Veränderungen im Ablauf des Handelsverkehrs auf Handelsbräuche und Incoterms. Fabian Wehler: Betriebliche Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen. Im Vergleich zu anderen Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Universität Bielefeld eine hohe Absolventenquote zu verzeichnen. Dies zeigte sich auch jetzt wieder zum Ende des vergangenen Sommersemesters, als die Fakultät für Rechtswissenschaft die Studierenden zu einer Feier einlud, die im ersten Halbjahr 1999 die Erste Juristische Staatsprüfung absolviert hatten. Nach der Begrüßung durch Jura-Dekan Fritz Jost hielt Dr. Hans Bollweg die Festansprache zum Thema Die Europäisierung des Zivilrechts. Endlich! sagte danach in einem Bericht Gabriele Dördelmann, die einen Rückblick auf ihr Studium an der Fakultät für Rechtswissenschaft gab. Bielefelder Universitätszeitung 199/

50 Abschlüsse Thomas Scheffer: Fallherstellung und Darstellungsmacht. Eine analytische Ethnographie des Asylverfahrens in Deutschland. Ingo Schulz-Schaeffer: Die Doppelstruktur von Technik. Zur sozialen Bedeutung gegenständlicher Technik. Fakultät für Biologie Promotionen (BUZ) An der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld sind im vergangenen Sommersemester folgende Promotionen abgeschlossen worden: Im Rahmen einer feierlichen Verabschiedung der Absolventinnen und Absolventen des Diplomstudiengangs Soziologie, zu der auch die Eltern und Freunde eingeladen waren, überreichte Soziologie-Dekan Prof. Dr. Klaus Peter Japp zusammen mit Prof. Dr. Elmar Lange die Diplomurkunden und prämierte die beiden besten Diplomarbeiten des vergangenen Sommersemesters. Den Preis für die beste empirische Arbeit erhielt Tatjana Baraulina (2. v. l.) für ihre Diplomarbeit Integrationskonzepte der deutschen Migrationssoziologie. Das Problem der Aussiedler. Der Preis für die beste theoretische Arbeit ging an Hendrik Vollmer (l.), der in seiner Diplomarbeit über Lernen und Kontrolle. Studien zur Soziologie des Entscheidens schrieb. Fakultät für Soziologie Promotionen (BUZ) Im vergangenen Sommersemester sind an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld elf Promotionen abgeschlossen worden, die überwiegend im Forschungsbereich Entwicklungssoziologie entstanden sind. Nursyirwan Effendi: Minangkabau Rural Markets: Their System, Roles and Functions in the Market Community of West Sumatra, Indonesia. Thomas Hermsen: Soziale Hilfe im Wandel: Sozialmanagement im Caritasbereich. Hintergründe - Chancen - Risiken. Shiang-Ling Hu: Two Lectures - Expertendiskurs über die Kernenergienutzung in der sich demokratisierenden Gesellschaft Taiwans. Karl-Heinz Junior: Was mache ich, wenn mir keiner sagt, was ich zu tun habe? Die Erfahrungskultur als kreativer Spielraum in einem betrieblichen Milieu. Jen-Der Lue: Die Veränderung der Staatsaufgaben die Organisationsreform der gesetzlichen Krankenversicherung in Taiwan als Beispiel ( ). Jasmin Mirza: Working Women between Chaddor and the Market. A Study of Office Workers in the Islamic Republic of Pakistan. Heiko Roehl: Strukturen, Funktionen und Interventionsformen von Instrumenten der Wissensorganisation: Wege zu einem konzeptuellen Bezugsrahmen. Urs Peter Ruf: Ending Lavery. Changing Configurations of Hierarchy and Dependency among Slaves, Haratin and Masters in Central Mauritania. Kurt Salentin: Der soziale Kontext der Verarbeitung ökonomischer Belastungen. Christian Bartling (Kybernetik): Die Regelung der Beinbewegung in der Stemmphase freilaufender Stabheuschrecken Carausius morosus: Kraftmessungen und Simulationen verschiedener Reglertypen. Frank Elischewski (Genetik): Isolierung und Charakterisierung des pane-gens aus Escherichia coli K12 und Konstruktion von Panthothenatproduzierenden Stämmen. Detlev Frermann (Verhaltensforschung): Intrazelluläre Calciumoszillationen im rhythmisch-aktiven respiratorischen Netzwerk der Medulla oblongata der Maus. Keren Hildebrandt (Neuroanatomie): Zur Modulation neuroplastischer Prozesse im Hippocampus durch Umweltparameter und neuroaktive Substanzen: Quantitative Analysen zur Körnerzellproliferation im Gehirn der adulten Maus. Bernd Kimmerle (Neurobiologie): Object detection by the fly Lucilia: Behavioral experiments in the flight simulator and performance of visual interneurons. Annette Klussmann-Kolb (Zoomorphologie): Comparative histology and ultrastructure of the nidamental glands and egg masses of the Opisthobranchia (Mollusca, Gastropoda): a functional and evolutionary approach. 50 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

51 Absolventen-Netzwerk Andrea Knebel (Verhaltensforschung): Female and male influences on the mate-locating behavior of the desert hackberry butterfly Asterocampa leilia (Lepidoptera: Nymphylidae). Dirk Korthaus (Entwicklungsbiologie und Molekulare Pathologie): Transkriptionskarten des humanen Chromosoms 2p13 und des proximalen Chromosoms 11 der Maus im Bereich der wobbler-mutation. Karsten Quast (Genetik): Genetische Organisation und Zielspezifität der Insertionssequenz ISCg2 aus Corynebacterium glutamicum. Kirsten Remmert (Biochemische Zellbiologie): Aktin-modulierende Proteine des Muskels: Reinigung und Charakterisierung von Gelsolin aus Mollusken und von rekombinantem CapZ aus Vertebraten. Ute Röder (Ökologie): Untersuchungen zum Einfluß des Mykorrhizapilzes Suillus bovinus (L.) auf die Wirkung von Cadmium bei Pinus silvestris (L.) unter den Bedingungen einer erhöhten Stickstoffbelastung. Silvia Rüberg (Genetik): Die Galaktoglukan-Biosynthesegenregion in Sinorhizobium meliloti: Sequenzanalyse, genetische Charakterisierung und Untersuchungen zur komplexen Regulation der exp-genexpression. Lutz Wehmeier (Genetik): Molekulargenetische Analyse der stringenten Kontrolle in Corynebacterium glutamicum. Biologie / Habilitation Pflanzenabwehr (BUZ) Dr. Karsten Niehaus, Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld, Arbeitsbereich Genetik, hat sich im vergangenen Sommersemester mit der Arbeit Induktion und Suppression der Pflanzenabwehr in der Sinorhizobium Meliloti Medicago Sativa Symbiose habilitiert. Abschlussfeier für Lehramtsstudierende Die Universität Bielefeld veranstaltete Ende des vergangenen Semesters für ihre Studierenden, die ihr Lehramtsstudium erfolgreich beendet hatten, eine Abschlussfeier im Auditorium maximum. Henning Brand und Ulrike Tervoort eröffneten die Feier musikalisch, Rektor Gert Rickheit (auf dem Foto in der Mitte) und Dr. Annegrit Brunkhorst-Hasenclever vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung begrüßten anschließend 84 Absolventen, die zusammen mit ihren Eltern und Freunden erschienen waren. Danach überreichte Regierungsschuldirektor Bernward Rustemeyer die Examensurkunden an die Lehramtsabsolventen. Blumen gab es für Elke Backhaus (rechts) und Alexandra Isack (links), die beide im Lehramt Primarstufe studierten und die Erste Staatsprüfung mit der Gesamtnote 1,0 bestanden haben. Die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft, das Rektorat und das Zentrum für Lehrerbildung hatten zum Abschluss der Feier die Absolventinnen und Absolventen zusammen mit ihren Eltern und Freunden zu einem Empfang in die Mensa eingeladen. Absolventen-Netzwerk mit literarischem Highlight Autorenlesung mit Ralf Bönt Ralf Bönt, Absolvent der Universität Bielefeld und Ex-Bielefelder, lebt heute als Autor in Berlin. Bönt ist mittlerweile Preisträger des Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbe- werbs und hat ein viel beachtetes Erstlingswerk vorgelegt: Icks ein Roman, der bei Kritikern viel Lob hervorrief. Ralf Bönt hat, da gibt es überhaupt keinen Zweifel, den besten Roman geschrieben, den ein Debütant in diesem Frühjahr veröffentlicht hat. Das Tolle an dem 160-Seiten-Buch ist die eindringliche, kein bißchen larmoyante, sondern wirklich überzeugende Art, wie hier eine vermeintliche Allerweltsgeschichte erzählt wird, die zugleich Generationenportrait, BRD-Geschichtsschreibung und Entwicklungsroman ist, so Norbert Kron in Icks am Ich verschluckt. Und O- Ton Bönt: Es geht um zwei Generationen in der Nachkriegsgeschichte der BRD, die nicht in der plakativen Folge Nazi-68-Techno aufgehen, sondern in die Zwischenräume fallen. Bielefelder Universitätszeitung 199/

52 Absolventen-Netzwerk In Zusammenarbeit mit der Kultur- AG des Allgemeinen Studierendenausschusses veranstaltet das Absolventen-Netzwerk am 18. November um 21 Uhr (Einlaß Uhr) im Westend der Universität Bielefeld eine Autorenlesung mit Ralf Bönt, der dafür gerne in seine alte Heimat Ostwestfalen kommt. Mitglieder des Absolventen-Netzwerks und alle anderen Interessierten sind herzlich eingeladen. Und wer den Roman Icks einmal in Szene gesetzt erleben will, der sollte sich den Termin für die Premiere des gleichnamigen Theaterstücks in Bielefeld vormerken. Am 27. November wird Bönts literarisches Werk im Theater am Alten Markt (TAM) uraufgeführt. Ralf Bönt. Foto: Isolde Ohlbaum. Absolventen-Netzwerk News und Termine Überraschung für das 200. Mitglied Das Absolventen-Netzwerk der Universität Bielefeld e.v. hofft in den nächsten Tagen auf sein 200. Mitglied. Je mehr Mitglieder desto vielfältiger und interessanter die Kontakte, von denen ein dynamisches Netzwerk lebt. Deshalb hat sich das Absolventen- Netzwerk für sein 200. Mitglied etwas Besonderes ausgedacht. Ein kleines Präsent, eine nette Überraschung mehr wird hier erst einmal nicht verraten. Außerdem werden die nächsten Mitgliedsbeiträge (nur 50 Mark im Jahr) erst im Sommer 2000 eingezogen. Wenn das kein Anreiz ist...! 4. Bielefelder Stammtisch Der Bielefelder Stammtisch für Mitglieder des Absolventen-Netzwerks und solche, die es einmal werden wollen, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Mittlerweile hat der Stammtisch viermal stattgefunden und zwischen 10 und 12 interessierte Absolventen fanden jeweils ihren Weg in den Schloßhof. Der Stammtisch bietet eine gute Plattform für den Austausch von beruflichen und persönlichen Kontakten, die z. B. bei einem Stellenwechsel oder in der Berufseinstiegsphase von Vorteil sein können. In Zukunft findet der Bielefelder Stammtisch immer am letzten Freitag im Monat um 20 Uhr im Schloßhof statt. Nur der Dezember-Termin zwischen Weihnachten und der Jahrtausendwende fällt aus. Absolventen-Stammtisch in Hamburg Im hohen Norden tut sich was. Am 12. September war es endlich soweit: der erste Hamburger Stammtisch fand statt. Die Wahl-Hamburger zogen es allerdings vor, dem Alltagsstreß zu entfliehen und sich geruhsam Sonntag vormittags zu einem gemütlichen Brunch im Café Schwanenwik im Literaturhaus zu treffen. Es kam eine nette kleine Runde zusammen, die auf jeden Fall dieses Jahr noch einen 2. Stammtisch veranstalten will. Mitgliederwerbung für das Absolventen-Netzwerk wurde nebenbei auch aktiv betrieben. Dies ist eine erfolgsversprechende Strategie, Bielefelder Absolventen auch bundesweit zu erreichen und persönlich anzusprechen. Der Termin für den nächsten Hamburger Stammtisch und weitere Details erfahren Sie im Büro des Absolventen-Netzwerks. Absolventen-Stammtisch in Frankfurt/Main Wie überleben Absolventen in der Rhein- Main-Metropole? Ganz klar, nur in der Hoffnung auf einen regelmäßig stattfindenden Treffpunkt. Meinen sie? Weit gefehlt. Die waren zwar die ersten, noch vor den in der Region Gebliebenen, die ganz flott, mit viel Tatendrang einen Stammtisch ins Leben riefen. Doch trafen sie sich weder mit Wehmut, noch nach der Heimat schmachtend. Sie haben alle gut Fuß gefaßt unter den Hessisch- Babblern und dem imposanten, bunt zusammengewürfelten Volk in B ankfurt, haben interessante Tätigkeiten. Arbeitsmangel und Langeweile sind ihnen unbekannt. Jetzt fanden sie sich erneut zusammen zu einem - nach eigenen Angaben - homogenen Grüppchen, bestehend aus zwei Diplom-Soziologen, zwei promovierten Historikern, zwei Diplom-Kaufleuten, einer Doktorandin der Geschichtswissenschaft und einer LiLi-Absolventin. Vorwiegender Beweggrund für die Treffen war das Knüpfen von beruflichen Kontakten. Obwohl in erster Linie die Gegenwart zählt, so ist die Motivation für die Treffen doch in einem Gefühl der Verbundenheit mit der alten Uni begründet. Wenn Sie nun neugierig geworden sind und Spaß an solch einer Sache hätten, dann kommen sie doch auch zu einem der Stammtische in Frankfurt, Bielefeld oder Hamburg. Wenn sie noch kein Mitglied des Absolveten-Netzwerks sind, dann können Sie es ganz einfach werden. Und falls es in ihrer Nähe noch keinen Absolventen-Treff gibt, dann helfen wir gerne bei der Gründung. Neue Schneekugeln eingetroffen Der Lieferengpass von Schneekugeln, der sich vor den Semesterferien abzeichnete, ist mittlerweile behoben, denn die neue Lieferung ist während der Semesterferien eingetroffen. Die Universität Bielefeld in der Schneekugel kann im Büro oder bei der Buchhandlung Luce für 15 Mark (im freien Verkauf) oder 10 Mark (Mitgliederrabatt) erworben werden. 52 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

53 Absolventen-Netzwerk Von Frau zu Frau: Die Anwältin Sabine Hippel (r.) - hier zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Juristischen Fakultät, Tonja Hieronymi (Mitte) und einer Jurastudentin - gab einen Vortrag zur beruflichen Orientierung für weibliche Juristen. Liebling Kreuzberg und der Arbeitsalltag einer Rechtsanwältin (BUZ) Sabine Hippel, 34, Prozeßanwältin aus Herford, berichtet aus der Praxis - in einem Vortrag organisert vom Absolventen-Netzwerk, der Frauenbeauftragten der juristischen Fakultät und dem Allgemeinen Studierendenausschuß der Universität Bielefeld. Obwohl er ein Mann ist und ihn dadurch in Bezug auf den Juristen- Arbeitsmarkt und -Alltag vieles von Frauen unterscheidet, hat Anwalt- Liebling aus Kreuzberg doch eine Eigenschaft, die auch für weibliche Juristen als vorbildlich gelten sollte: die eigene Persönlichkeit unbefangen im Beruf zu entfalten. Dieses Attribut sollte man, nach Sabine Hippels Meinung, gepaart mit Verhandlungsgeschick, Durchhaltevermögen, Verläßlichkeit und besonders den weiblichen Juristinnen in größerem Maße zugesprochen Einfühlungsvermögen und Intuition, in die Praxis mitbringen. Ganz wichtig sei es zu lernen, mit den von den Mandanten geschilderten Problemen unter Wahrung der Schweigepflicht umzugehen. Als Tip nennt Sabine Hippel das Führen eines Tagebuchs oder sportlichen Ausgleich. Ergänzend zu den sozialen und psychologischen Kompetenzen betont die Rechtsanwältin, dass man Richter und Kollegen auf gegnerischer Seite als Frau auf Dauer nur mit juristischer Kenntnis überzeugen kann. Obwohl die an der Uni erworbenen Rechtskenntnisse die Basis für die Praxis seien, hat sie die Erfahrung gemacht, dass die Uni den sich verändernden Anforderungen des Anwaltsberufes nicht gerecht werde. Unternehmerisches Denken, Kalkulieren, Planen, Fristen- und Termineinhaltung seien gefordert. Man merke schnell, daß die BRAGO wichtig sei und dass Vollstreckungsrecht und Prozeßvorschriften in der Praxis eine größere Bedeutung hätten als an der Uni. Fit für die Praxis mache man sich in diesen Bereichen mit Fortbildungen, wie zum Beispiel durch das Forum junger Anwälte oder auch durch den Rat von Kollegen. Einen wertvollen Tip, den Sabine Hippel selbst einmal von einer Kollegin bekam, gibt sie gleich weiter, nämlich, den Befangenheitsantrag immer in der Tasche und damit eine Hilfe für die eigene Selbstsicherheit zu haben. Hippel rät, während des Studiums und am Anfang der Niederlassung breit gefächert zu arbeiten und sich dann aber eine Marktlücke zu suchen, so wie sie es mit der Nische Medizin-Recht tat. Als neue, aussichtsvolle Bereiche nennt sie EDV-Recht, Erbrecht und Internationales Privat-Recht. Zusatzkenntnisse, wie zum Beispiel eine Fremdsprache, seien sehr nützlich. Sie rät, sich nur dann in typisch weiblichen Bereichen wie Familien- oder Sozialrecht zu betätigen, wenn es einem besonders läge. Der Öffentliche Dienst sei immer noch der beste Weg, um als Juristin Karriere mit Familie verbinden zu können. In der Anwaltschaft seien für Rechtsanwältinnen Mutterschutz und Erziehungsurlaub im Falle der Familiengründung am häufigsten als Angestellte in einer Kanzlei gesichert. Demgegenüber sei dieses z.b. in der Bürogemeinschaft oder als freie Mitarbeiterin seltener möglich. Auf alle Fälle sei Fortbildung während der Familienphase extrem wichtig. Sabine Hippel betont, dass eine Promotion für Juristinnen durchaus sinnvoll sei und Vorteile brächte. Diese sollte nach dem ersten Staatsexamen erfolgen und wäre nur schwer mit dem Arbeitsalltag zu vereinbaren, wie die Anwältin aus eigener Erfahrung weiß. Grundsätzlich solle man sich nicht von den schlechten Aussichten auf dem Juristen- Arbeitsmarkt verunsichern lassen. Der Rechtsrat von Anwältinnen wäre oft besonders gefragt. Für die Stellensuche recht aussichtslos seien nach ihrer Meinung Blindbewerbungen. Sehr wichtig wären Kontakte und zwar zu Juristen für den Berufseinstieg und zu Nicht-Juristen für die erfolgreiche Ausübung des Anwaltsberufs. - Und wo bekommt man wohl diese Kontakte, wenn nicht beim Absolventen-Netzwerk! Susanne Adam Bielefelder Universitätszeitung 199/

54 Absolventen-Netzwerk Ehemalige im Interview Mitglieder des Netzwerkes stellen sich vor Im Rahmen dieser Reihe stellt sich dieses Mal Dr. Jutta Fedrowitz für ein Kurzporträt zur Verfügung. Jutta Fedrowitz äußert sich zu ihrem beruflichen Werdegang, wirft einen Blick zurück auf ihr Studium und gibt Studierenden interessante Tips zur Organisation des Studiums im Hinblick auf den späteren erfolgreichen Berufseinstieg. Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang nach Beendigung des Studiums aus? Von 1982 bis 1986 war ich Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld, Fakultät für Chemie, Biochemie I (Prof. Dr. Harald Tschesche), danach bis 1989 Laborleiterin der Abteilung Grundlagenforschung eines großen Unternehmens der Lebensmittelindustrie. Von 1989 bis1994 arbeitete ich im Wissenschaftszentrum Nordrhein- Westfalen (Geschäftsbereich des Ministerpräsidenten), und zwar als Projektleiterin Arbeitsbereich Natur-, Ingenieur- und Biowissenschaften, Kongresse Kultur und Technik im 21. Jahrhundert. Seit 1994 bin ich beim CHE- Centrum für Hochschulentwicklung verantwortlich für Veranstaltungen, Publikationen, Studienführer Chemie/Wirtschaftswissenschaften. Hat Sie Ihr Studium auf den Berufseinstieg vorbereitet? Im Grunde nicht, denn die Universität ist ein Biotop, das nach eigenen Regeln funktioniert. Anfang der 80er Jahre hat ein Lehramtsstudium genauso wenig auf die Berufssituation in der Schule vorbereitet wie ein Chemiestudium auf die Berufssituation in den verschiedenen möglichen Arbeitsfeldern mit Ausnahme vielleicht auf die Tätigkeit in Forschungsinstitutionen. Natürlich sind Fachwissen, Methodenkenntnisse, Biss und die an der Universität erworbene Fähigkeit, sich ein neues Gebiet zu erarbeiten, unabdingbare Voraussetzungen für den Berufseinstieg. Es fehlte die Vorbereitung auf andere Rahmenbedingungen. Finanzielle und Organisations-Strukturen, Hierarchien und Ziele der Firma oder Institution bestimmen die Arbeitssituation im Beruf genauso entscheidend wie das fachliche Arbeitsgebiet. Die Entlassung von berufsfertigen Absolventen (im Gegensatz zu berufsfähigen) wäre jedoch eine Überforderung des Studiums. Rückblickend waren Nebenaktivitäten im Studium hilfreich für das Berufsleben, z.b. die Fachschaftsarbeit: Sitzungen, Gruppendiskussionen, Auseinandersetzungen, Entscheidungsfindung, Mitarbeit an Studienordnungen oder erste Schritte auf dem Gebiet der PR (Fachschaftsinfo!). Auch die langjährige Durchführung der studentischen Studienberatung hat sich später als nützlich im Beruf erwiesen. Darüber hinaus war es von Bedeutung, außer den Naturwissenschaften die andere Kultur der Geisteswissenschaften kennengelernt zu haben. Dr. Jutta Fedrowitz, Jahrgang 1957, studierte an der Universität Bielefeld Chemie, Biologie und Philosophie. Sie legte ihr Staatsexamen in Chemie und Biologie (Sekundarstufe I und II) ab und wurde 1986 promoviert (Promotion in Biochemie). Seit 1994 ist sie Bereichsleiterin für Transfer im CHE in Gütersloh. Welche Tips können Sie vor dem Hintergrund Ihrer Berufserfahrungen Studierenden geben? Die Studiensituation ist heute eine andere als in den 70er und 80er Jahren. Inzwischen gibt es ja an den Hochschulen etliche Aktivitäten zur Berufsvorbereitung der Absolventen. Vor dem Hin- tergrund meiner persönlichen Erfahrungen und des CHE-Studienführers würde ich folgende Tips geben: Fachlich kompetent werden, aber über den Tellerrand sehen. Sich frühzeitig darüber klar werden, ob man eine berufliche Laufbahn in Wissenschaft und Forschung anstrebt oder nicht. Querschnittsqualifikationen erwerben: die Fähigkeit zur verständlichen textlichen Darstellung von Sachverhalten und Ergebnissen, zur Gesprächsführung oder auch grundlegende BWL-Kenntnisse. EDV-Kenntnisse sollten selbstverständlich sein. Angehende Absolventen sollten sich über die Rahmenbedingungen der angestrebten Tätigkeit informieren (z.b.: Wie oft wechselt man als Lehrer den Arbeitsplatz? Welche Stellen gibt es eigentlich für Biologen? Welche Karrierechancen haben Frauen in der Chemie?). Um in das Leben nach der Uni hereinzuriechen, sollten Studierende Praktika in den Arbeitsgebieten oder in den Institutionen oder Firmen machen, für die sie sich besonders interessieren. Wie kamen Sie zum Absolventen- Netzwerk, und welche Erwartungen haben Sie an den Verein? Als ich vom Absolventen-Netzwerk erfuhr, bin ich Mitglied geworden. Ich gehöre zum dritten Studierenden-Jahrgang der Fakultät für Chemie, und die Universität Bielefeld ist ein wichtiger Abschnitt in meiner persönlichen und beruflichen Biografie. Deshalb unterstütze ich das Absolventen-Netzwerk und damit auch die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen. Ich hoffe, dass sich das Netzwerk weiterentwickelt, damit Ehemalige und Universitätsangehörige von dieser Einrichtung profitieren können. Kontakt: Absolventen-Netzwerk der Universität Bielefeld e.v.: Ingrid Hoffmann, V10-107, Telefon 0521/ ; Susanne Adam, V10-102, Telefon 0521/ ; Fax: 0521/ , absolventen-netzwerk@uni-bielefeld.de, absolv. 54 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

55 Aus dem Hochschulrechenzentrum Nachrichten aus dem Hochschulrechenzentrum Multimedia-Gruppenar- Weiterer beitsraum Keine 60 Tage mehr......dann ist der Tag da, vor dem sich viele EDV-Anwender und -Experten fürchten: Der ! Dieses in der EDV-Welt als Jahr-2000-Problem oder Y2K-Problem bekannte sehr komplexe Problem kann sehr viele EDV-gestützte Anwendungen treffen: Von der Abwasserentsorgung über die Elektrizitätsversorgung bis hin zur Telefonie oder dem Zugverkehr. Damit die EDV-Anwendungen in der Universität Bielefeld so wenig wie möglich gestört werden, wurde eigens eine Taskforce eingerichtet, die zunächst die installierte Hardund Softwarebasis erfaßt hat. Die von den Fakultäten und Einrichtungen abgegebenen Fragebogen sind ausgewertet, und die Hardware ist so weit wie möglich getestet. Die Softwareprobleme sind in Arbeit. In der nächsten Ausgabe der Bielefelder Universitätszeitung wird das Hochschulrechenzentrum (HRZ) ausführlich über die Aktivitäten und die Anforderungen an die Anwender berichten. Weitere Informationen sind im WWW unter der URL zu finden. Neuer -Server Das HRZ betreibt ein neues Mail- System auf der Basis aktueller Hardund Software der Firma SUN. Der neue Mail-Server hat die alten Systeme unter Novell und dem Unix- System von Hewlett Packard abgelöst. Die Mail-Software unterstützt alle gängigen Protokolle, wie POP3 und IMAP4, ist SSL-fähig, bietet Adressbücher, Vacation und Forward. Zur Zeit werden über Benutzer verwaltet. Etwa Mails pro Tag werden bearbeitet. Lokale Mail-Server in Fakultäten und Einrichtungen können jetzt ohne Probleme migriert werden. Geplant ist der Ausbau des Servers zu einem Hochverfügbarkeitssystem. Vorbereitungen auf die Virtuelle Universität Die Geschwindigkeit des existierenden lokalen Datennetzes der Universität Bielefeld auf Basis der Ethernet- Technologie ist für den künftigen Einsatz neuer Medien bei weitem nicht mehr ausreichend. Ab dem Jahr 2000 wird in der Universität ein lokales Hochgeschwindigkeitsnetz aufgebaut, das eine dedizierte Bandbreite von bis zu 1 Gbit/s zu den einzelnen Arbeitsplätzen bringt. Hierzu sind Investitionen in der Größenordnung von ca. 19 Mio. Mark notwendig, von denen 3,29 Mio. Mark im Haushaltsentwurf des Landes für 2000 vorgesehen sind. Der DFN-Verein, verantwortlich für den Betrieb und die Weiterentwicklung des Deutschen Forschungsnetzes DFN errichtet zur Zeit das Gigabit-Wissenschaftsnetz (G-WIN), das im Frühjahr 2000 in Betrieb gehen soll. Es wird das derzeitige Breitband-Wissenschaftsnetz (B- WIN) ablösen. Die Universität hat einen Letter of Intent zur Teilnahme am Gigabit-Wissenschaftsnetz abgegeben. Weitere Internet-Arbeitsplätze für Studierende Im Rahmen der Umbaumaßnahmen im Hochschulrechenzentrum wird der Internet-Treff für Studierende noch einmal erweitert, so dass bis Jahresende ca. 25 zusätzliche Arbeitsplätze installiert werden können. Das HRZ hofft, dass die langen Schlangen von Studierenden, die auf einen Platz warten, etwas kürzer werden. In Ergänzung zum Ausbildungspool in U0-139 wird in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften bis zum Jahresende in V0-133 ein weiterer Multimedia- Gruppenarbeitsraum eingerichtet. Der Raum wird mit 16 Arbeitsplätzen und moderner Projektionstechnik ausgestattet werden. Neue Drucker Das Spektrum der Druckmöglichkeiten ist um einen Lexmark Color 45 Tintenstrahldrucker DIN A3 und einen HP Farblaser 4500DN DIN A4 doppelseitig erweitert worden. Das Hochschulrechenzentrum geht damit einem vielfach vorgebrachten Wunsch seiner Anwender nach. Rechner und Monitore Schaltet sie aus! In den vergangenen Jahren sind viele technische Maßnahmen ergriffen worden, um den Energieverbrauch der Universität Bielefeld zu verringern. Warum steigt trotzdem der Stromverbrauch weiter an? Einen hohen Energieverbrauch produzieren alle Geräte, die kurzzeitig sehr viel Strom verbrauchen wie zum Beispiel elektrische Heizgeräte oder jene Geräte, die zwar keine so hohe elektrische Leistung haben, aber sehr lange durchlaufen. Wenn es davon dann noch sehr viele gibt...?! In den letzten Jahren sind im Bereich der Universität einige tausend Computer beschafft worden, die Bielefelder Universitätszeitung 199/

56 AK Umweltschutz/Bibliothek ihren Nutzern wenigstens im Prinzip das Leben erleichtern. Man kann davon ausgehen, daß dadurch inzwischen in den meisten Bereichen ca. 30 Prozent des Stromverbrauchs auf das Konto der EDV gehen. Was tun? Aus den Anfängen der EDV hat sich die damals berechtigte Meinung gehalten, daß häufiges Ein- und Ausschalten von Rechner oder Monitor deren Lebensdauer drastisch verkürzen kann. Das stimmt für moderne Geräte nicht mehr. Festplatten ab ca schaffen etwa Start- Stop-Zyklen (10 Zyklen pro Werktag = 40 Jahre Lebensdauer), im Dauerbetrieb halten sie etwa 3 Jahre; Monitore ab ca überleben mehr als Schaltzyklen (10 Zyklen pro Werktag = 8 Jahre Lebensdauer). Es schadet also nichts, Rechner und Monitor in Arbeitspausen auszuschalten. Wegen der teilweise langen Boot-Zeiten wird man den Rechner hauptsächlich in der Nacht ausschalten, den Monitor oder andere Zusatzgeräte wie Drucker etc. braucht man aber eigentlich nur bei Bedarf einzuschalten. Gerade das Ausschalten des Monitors hilft, Energie zu sparen, da der Monitor bei einem PC in der Regel mehr als doppelt soviel Strom wie der Rechner selbst braucht. Ein wirklich gutes programmgesteuertes Power Management (welches auch wirklich die Bildröhrenheizung ausschaltet) kann diese Aufgabe tagsüber übernehmen. In der Nacht schaltet Mann oder Frau alle Computer mit Ausnahme von wenigen unverzichtbaren Servern aus! Dieses Ausschaltgebot gilt natürlich auch für alle anderen Geräte, die nicht nachweislich durchlaufen müssen. Diese kleine Einbuße an Bequemlichkeit hat durchaus erhebliche positive Folgen. Ein Versuch an der ETH Zürich ergab, daß allein durch bewußtes Verhalten der Gebäudenutzer eine Energieeinsparung von 15 Prozent erreicht werden kann. Also nochmals: Schaltet sie aus! Hartmut Bögge Arbeitskreis Umweltschutz Bielefeld 2000 Conference/Mehrwertdienste für den Zugang zur globalen Information Optimierung der Benutzerversorgung in Bibliotheken (BUZ/UB) Vom 8. bis 10. Februar 2000 findet in der Stadthalle Bielefeld die Bielefeld 2000 Conference statt. Thema der Veranstaltung sind die möglichen Dienstleistungen von Bibliotheken, elektronische Informationen im World Wide Web optimal zur Verfügung zu stellen. Bei der Informationsvermittlung via Internet erweist sich der Zugang zu qualitativen Informationen als nicht unproblematisch. Bereits vorhandene Technologien werden daher durch Mehrwertdienste kundenorientiert erweitert und bieten z.b. spezielle Recherchemöglichkeiten und Hypertexte an. Renommierte Vertreter aus dem internationalen Bibliotheks- und Verlagswesen werden über jüngste Entwicklungen referieren und einen Ausblick in die Zukunft geben. Experten aus Übersee werden per interkontinentaler Videoübertragung zugeschaltet. Ein Höhepunkt der Konferenz ist die Verleihung des Bielefeld Preises für das beste Multimediaprodukt durch den Oberbürgermeister der Stadt. Demonstrationen und eine begleitende Ausstellung zu aktuellen Elektronischer Bestelldienst SUBITO jetzt auch für Bücher (KMK) Über den Internetdienst SU- BITO können jetzt auch Bücher bundesweit online aus den wissenschaftlichen Bibliotheken bestellt werden. Mit diesem neuen Serviceangebot starten die deutschen Bibliotheken die nächste Stufe ihrer gemeinsamen Dienstleistung. SUBITO ist das Ergebnis einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Ländern durchgeführten Initiative zur Beschleunigung der Literaturversorgung. Der Dokumentlieferdienst ermöglicht die Online- Recherche wie auch die Bestellung und elektronischen Publikationen, Informationsnetzwerken und Gateway- Technologie runden das Programm ab. Die diesjährige Veranstaltung ist bereits das 5. Kolloquium zu Fragen der elektronischen Informationsvermittlung. Es werden 600 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet und ca. 35 Aussteller aus der Branche der Informationsindustrie. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Veranstaltet wird die Konferenz wieder von der Bibliothek der Universität Bielefeld, der Buchhändler- Vereinigung GmbH, Frankfurt a.m., und dem British Council, Köln. Das detaillierte Programm steht im Internet zur Verfügung: conf/prog-eng.htm direkte Lieferung von Fachliteratur an den Benutzerarbeitsplatz. SUBITO bietet seinen Dienst für die gezielte Bestellung und Lieferung einzelner Artikel aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften über Internet seit Ende 1997 an. Für die Recherche stehen annähernd eine Million Zeitschriften, die in den Bibliotheken vorhanden sind, zur Verfügung. Fast 25 Tausend Zeitschriftenaufsätze pro Monat werden mittlerweile direkt bei den Bibliotheken angefordert. Auch für den neuen Bücherdienst sollen die bisherigen Qualitätskriterien gelten. Diese schließen eine Bearbeitung und Lieferung der gewünschten Publikation innerhalb von maximal drei Tagen ein. Weitere Informationen unter Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

57 Personalien Fakultät für Pädagogik Medienpädagoge Dieter Baacke gestorben Professor Dr. Dieter Baacke, einer der renommiertesten deutschen Medienpädagogen, ist am 23. Juli im Alter von 64 Jahren gestorben. Baacke, langjähriges Vorstandsmitglied der Kulturpolitischen Gesellschaft Deutschland und Vorsitzender der von ihm 1984 mitbegründeten Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, war seit 1972 Professor für außerschulische Pädagogik mit den Schwerpunkten Medienpädagogik, Kindheitsforschung sowie Jugend- und Erwachsenenbildung an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld. Dieter Baacke, am 2. Dezember 1934 in Hannover geboren, studierte Germanistik, Altphilologie, Theologie und Sinologie sowie Philosophie und Pädagogik in Marburg und Göttingen. Nach der Promotion war er zunächst Wissenschaftlicher Assistent am Germanistischen Seminar der Universität Göttingen. Ende der 60er Jahre vollzog er einen Fachwechsel in das Fach Pädagogik/ Erziehungswissenschaften und arbeitete als Assistent Hartmut von Hentigs und habilitierte sich 1972 mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Baacke, einer der ersten Dekane der Fakultät für Pädagogik, war erst unlängst erneut zum Vizepräsidenten des Deutschen Kinderhilfswerks in Berlin gewählt worden. Zudem engagierte er sich im Kinder- und Jugendfilmzentrum Deutschland und beriet offizielle Stellen und Regierungen beim Aufbau von Medieninstituten. Seit kurzem war er Mitdirektor der in Bielefeld neugegründeten Akademie für Medienpädagogik, Medienforschung und Multimedia. Außerdem ist Baacke vor wenigen Monaten zum ersten Vorsitzenden des Trägervereins hertz für das neue Campus-Radio an der Universität Bielefeld gewählt worden, für das sich der Bielefelder Medienpädagoge zusammen mit einer studentischen Projektgruppe Uni-Funk seit mehreren Jahren eingesetzt hat. Darüber hinaus arbeitete Dieter Baacke aktiv im Bereich Kunst und Kultur. Er leitete an der Bielefelder Hochschule die Kommission für Kunst und Kultur und war Vorsitzender des Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur an der Universität Bielefeld. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Themen der Jugend- und Medienforschung zeugen von seinem produktiven wissenschaftlichen Schaffen: Jugend und Mode, Opladen 1988; Die 6- bis 12-jährigen, Weinheim 1996 (6. Auflage); Die 13- bis 18-jährigen, Weinheim 1994 (7. Auflage); Weltbilder, Wahrnehmung, Wirklichkeit. Der ästhetisch organisierte Lernprozess (zusammen mit F. J. Röll), Opladen 1995; Italienische Jugend (zusammen mit Ippazio Fracasso-Baacke), Weinheim 1993; Handbuch Jugend und Musik, Opladen 1997; Einführung in die Medienpädagogik, Tübingen Gesellschaft für Medienpädagogik GMK widmet Dieter Baacke das Forum Kommunikationskultur (BUZ) Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) widmet dem am 23. Juli gestorbenen Bielefelder Medienpädagogen Dieter Baacke das vom 19. bis 21. November in Bielefeld stattfindende Forum Kommunikationskultur An der Schwelle zum nächsten Jahrtausend soll das unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Christiane Bergmann stehende Forum Kommunikationskultur Denkräume: Szenarien zum Informationszeitalter eröffnen, um unaufgeregt auf die bisherige Entwicklung zurückzublicken und Visionen für das nächste Jahrtausend auszudenken. Außerdem werden im Rahmenprogramm am 19. November um Uhr in der Kunsthalle Bielefeld die medienpädagogischen Preise 1999 verliehen: der Dieter Baacke-Preis der GMK für herausragende medienpädagogische Leistungen und der Wissenschaftliche Nachwuchspreis (GMK und FSF/Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen). Weitere Informationen: GMK-Geschäftsstelle, Körnerstr. 3, Bielefeld, Telefon 0521/ 67788, Fax Fakultät für Pädagogik Gedenk-Kolloquium für Dieter Baacke (BUZ) Die Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld plant zum Ende des Wintersemesters 1999/ 2000 ein Gedenk-Kolloquium für den Medienpädagogen Dieter Baacke. Koordieniert wird das Kolloquium, zu dem in Kürze eingeladen wird, von Kai Hugger sowie den Professoren Klaus Treumann und Norbert Meder. Bielefelder Universitätszeitung 199/

58 Personalien Niklas Luhmann Symposium in Hannover: Mit dem Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann so heißt es im Einladungstext zum Symposium ist ein genialer Beobachter von uns gegangen, der sich mit kompromissloser Selbstdisziplin und beneidenswertem Scharfsinn um eine angemessene Beschreibung der modernen Gesellschaft bemüht hat. Die Spannweite seines Denkens war so komplex wie die Gesellschaft, die er mit seiner bewundernswerten Begriffsschärfe dechiffrierte. Niklas Luhmann starb am 6. November Das Symposium soll der Bestandsaufnahme seiner geistigen Hinterlassenschaft ebenso dienen wie der Würdigung eines der bedeutendsten Denker unseres Jahrhunderts. 6. November, Uhr, Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters- Platz 1, Leitung: Pastor Michael Stier, Ev. Stadtakademie Hannover. Weitere Informationen: Ev. Stadtakademie Hannover, Telefon 0511/ , , esh. Zu einem Gedenkkolloquium für Christian Wollschläger, Professor für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte, der im vergangenen Jahr am 20. Dezember im Alter von 62 Jahren gestorben ist, hatte der Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Fritz Jost (auf dem Foto in der Mitte), im vergangenen Semester eingeladen. Die Vorträge zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Dr. Christian Wollschläger, die die Professoren Okko Behrends, Gerhard Otte (2. v. l.), Hubert Rottleuthner (2. v. r.), Joachim Rückert (l.), Wolfgang Schild und Dr. Johannes Hellermann (r.) gehalten haben, sollen demnächst in einer von der Fakultät für Rechtswissenschaft herausgegebenen Publikation erscheinen. Fakultät für Mathematik Mathematiker Walter Deuber gestorben Professor Dr. Walter Deuber von der Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld ist am 16. Juli im Alter von 56 Jahren gestorben. Walter Deuber gehörte der Fakultät für Mathematik seit 1976 an, war mehrmals deren Dekan und erster Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahre 1989 eingerichteten Sonderforschungsbereichs Diskrete Strukturen in der Mathematik. Auf europäischer Ebene koordinierte der Bielefelder Mathematiker das Netzwerk Diskrete Mathematik, an dem dreißig Forschergruppen aus ganz Europa beteiligt waren. Deuber wurde am 6. Oktober 1942 in Bern, Schweiz, geboren. Er studierte Mathematik und Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. An der ETH Zürich war er als Assistent tätig und wurde dort 1973 promoviert. Von 1972 bis 1976 war er Oberassistent an der Technischen Universität Hannover, wo er sich 1974 habilitierte, bevor er 1976 einen Ruf an die Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld bekam. Deuber arbeitete auf dem Gebiet der Angewandten und Theoretischen Mathematik. Insbesondere interessierten ihn Anwendungen der Graphen-Theorie in Operations Research, Algorithmik, Netzplantechnik und auf Transportprobleme. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Kombinatorik großer endlicher Strukturen und ihrer logischen Aspekte. Aufgrund seiner hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten wurde er zum Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Kombinatorik am Centre National de Recherche Scientifique in Paris gewählt. In Bielefeld war Deuber im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Didaktik der Mathematik tätig und von 1990 bis 1998 Mitglied des Direktoriums des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF), dessen stellvertretender Direktor er seit April 1997 war. Im ZiF leitete Deuber zusammen mit dem Bielefelder Mathematiker Andreas Dress und Bernhard Korte aus Bonn eine Forschungsgruppe zum Thema Combinatorics and its Applications. In dem von zwölf Tagungen flankierten Projekt waren neben der Mathematik die Disziplinen Biologie, Chemie, Computerwissenschaften, Kristallographie, Ökonomie und Physik eingebunden. Professor Deuber war daneben für eine Reihe von ZiF-Arbeitsgemeinschaften allein- oder mitverantwortlich, die insbesondere die Diskrete Mathematik zum Gegenstand hatten. 58 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

59 Personalien Prof. Dr. Lothar Albertin, Emeritus an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld, ist in den 1999 neugewählten Vorstand des Studienkreises Rundfunk und Geschichte kooptiert worden. Dr. Helmut G. Asper, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, hat für die Ausstellung... er teilte mit uns allen das Exil. Goethebilder der deutschsprachigen Emigration Leihgaben aus seinem Archiv über den Filmregisseur Max Ophüls sowie den Schauspieler und Theaterregisseur Walter Wicclair zur Verfügung gestellt. Im Rahmenprogramm zur Ausstellung im Goethe-Jahr, die das Exilarchiv der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am 4. November eröffnet, wird Asper am 2. Dezember einen mit Film- und Tonbeispielen ergänzten Vortrag halten zum Thema Vor Goethe sollte man schweigen. Max Ophüls Film- und Radioadaptionen von Goethes Werken. Prof. Dr. Anthony Bak und Prof. Dr. Friedrich Götze, beide Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld, sowie Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus von der Fakultät für Chemie werden im Rahmen des DAAD-Programms British German Academic Research Collaboration vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt. Das gemeinsame Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des British Council und der Deutsch-Britischen Stiftung für das Studium der Industriegesellschaft soll die Kooperation zwischen deutschen und britischen Wissenschaftlern oder Forschergruppen fördern. Dabei wird der Fortbildung und Spezialisierung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Diplomanden, Doktoranden, Postdoktoranden) bei der Forschungskooperation starkes Gewicht beigemessen. Erika Drexel, seit März 1980 Sekretärin in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld, ist am 9. August im Alter von 62 Jahren gestorben. Die Universität Bielefeld trauert um eine allseits geschätzte Kollegin und Mitarbeiterin. Foto: Westfalen-Blatt Ottilie Dülpers, engagierte Bürgerin Bielefelds, wurde im August vom Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung, Prof. Dr. Dieter Timmermann, und dem Rektoratsbeauftragten für Weiterbildung, Dr. Gernot Graeßner, zu einer Verabschiedung besonderer Art empfangen: Ottilie Dülpers war 25 Jahre Gasthörerin der Universität und kann, jetzt 85jährig, die Veranstaltungen der Hochschule nicht weiter besuchen. Ottilie Dülpers mischte sich in die Universität ebenso wie in die Kommunalpolitik ein: eine ihrer zahlreichen Verbindungen zur Hochschule entspringt den 70iger Jahren, in denen sie am Gemeinwesenprojekt Stieghorst maßgeblich teilnahm, dass, von Prof. Dieter Baacke und Dr. Bodo Brücher geleitet, Modellcharakter für die Erwachsenenbildung in Deutschland gewann. Sie nahm kontinuierlich an Veranstaltungen der Erziehungswissenschaft, Geschichte, Literaturwissenschaft teil. Ihr Resümee ihres Gasthörer-Studiums: Es ist doch selbstverständlich, dass ich als Bürgerin wissen will, was in der Universität geschieht. Prof. Dr. Manfred Eigen, Max Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und Ehrendoktor der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld, hielt anlässlich des 60. Geburtstages des Bielefelder Chemikers Prof. Dr. Eberhard Neumanneinen Vortrag zum Thema Gerichtete Diffusion im Informationsraum zur frühen Evolution des Bielefelder Universitätszeitung 199/

60 Personalien Lebens. Manfred Eigen erhielt 1967 den Nobelpreis für Chemie für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Messung und Aufklärung des Mechanismus sehr schneller chemischer und biochemischer Reaktionen, die bis dahin als unmessbar gehalten worden sind. Der Geburtsjubilar Eberhard Neumann (auf dem Foto untenlinks), Professor für Physikalische und Biophysikalische Chemie in Bielefeld und mehrfacher Dekan und Prodekan der Fakultät für Chemie, sagte anerkennend und dankbar im Anschluss an den Vortrag von Manfred Eigen (r.), dass er seine wissenschaftliche Prägung in einer entscheidenden Lebensphase im Eigenschen Labor in Göttingen erhalten habe. Prof. Dr. Richard Grathoff, Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, ist Ende August 1999 emeritiert worden. Dr. Georg Krücken, Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, hält sich im Akademischen Jahr 1999/2000 auf Einladung des Department of Sociology als Visiting Scholar an der Universität Stanford (USA) auf. Im Rahmen eines Forschungsstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird er dort (auch mit Blick auf Lernchancen deutscher Universitäten) eine Fallstudie zu den institutionellen Voraussetzungen und Folgen des Wissens- und Technologietransfers der Universität Stanford durchführen. Dr. Lutz Leisering, zuletzt Oberassistent an der Universität Bremen, ist mit Wirkung vom 1. September 1999 zum Professor für Sozialpolitik ernannt worden und tritt in der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld die Nachfolge von Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann an. Martin Löning, Leiter des Bielefelder Universitätsarchivs, ist zum stellvertretenden Vorsitzenden der Mitte August gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Hochschularchive Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist der Bonner Universitätsarchivar Dr. Thomas Becker. Prof. Dr. Alfred Pühler, Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld, ist zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Halle/ Saale, aufgrund seiner außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen gewählt worden. Die Leopoldina gehört zu den ältesten, ohne Unterbrechung existierenden Akademien. Sie ist seit 350 Jahren den Prinzipien treu geblieben, die für ihre Gründung maßgebend waren: Über die Grenzen der Fachgebiete und der Länder hinaus durch eine freie Vereinigung von Gelehrten im Sinne einer humanen Wissenschaftsentwicklung fruchtbar zu wirken. Zwei Drittel ihrer Mitglieder kommen aus den Stammländern der Akademie (Deutschland, Österreich und der Schweiz), ein Drittel aus anderen Ländern der Welt. Dr. Frank Rexroth, zuletzt Heisenberg-Stipendiat an der Humboldt-Universität zu Berlin, ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1999 zum Professor für Geschichte des Späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der Regionalgeschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld ernannt worden. Prof. Dr. Wolfgang Schild, Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld, wird sich im Sommersemester 2000 mit Hegels Rechts- und Staatsphilosophie befassen. Für die Behandlung des Themas hat ihm die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Forschungssemester bewilligt. Prof. Dr. Dieter Schildknecht, Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, ist mit Ablauf des Monats Juli emeritiert worden. Dr. Heiko Schrader, Privatdozent am Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, hat einen Ruf für eine Hochschuldozentur Kultursoziologie und Kulturvergleichsforschung an die Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg zum Oktober erhalten und angenommen. Andrea Selhausen, seit Januar 1989 Sekretärin in der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld, ist am 1. August im Alter von 31 Jahren gestorben. Die Universität Bielefeld trauert um eine allseits geschätzte Kollegin und Mitarbeiterin. Hans Jürgen Simm, Personaldezernent und Stellvertreter des Kanzlers der Universität Bielefeld, hat auf Bitten des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein- Westfalen in den vergangenen zwei Monaten kommissarisch das Amt des Kanzlers der Universität-Gesamthochschule Paderborn bis zur Wiederbesetzung der Stelle wahrgenommen. Inzwischen hat Dr. Beate Wieland das Amt der Kanzlerin ab 15. Oktober in Paderborn angetreten. Dr. Andreas Suter, zuletzt Forschungsleiter und Assistenzprofessor am Historischen Institut der Universität Zürich, ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1999 zum Professor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Frühen Neuzeit an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld ernannt worden. Prof. Dr. Ingeborg Wagner, Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld, ist Ende Juli 1999 emeritiert worden. 60 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

61 Personalien Kunstpädagoge aus Polen ausgezeichnet Ehrendoktor für Wieslaw Karolak (BUZ) Der polnische Kunstprofessor Wieslaw Karolak erhielt Ende des vergangenen Semesters von der Fakultät für Theologie, Geographie, Kunst und Musik (TGKM) der Universität Bielefeld den Ehrendoktor- Titel. Wieslaw Karolak (auf dem Foto unten rechts) arbeitet als Professor an der Akademie der Künste in Lodz/Polen. Er leitet dort das Studio Intermedia und ist Präsident der Polnischen Sektion der InSEA (International Society for Education through Art). Er gehört außerdem dem Weltvorstand dieser Organisation an. Die Verbindung nach Bielefeld kam durch Prof. Dr. Klaus-Ove Kahrmann (auf dem Foto links) von der Abteilung Kunst und Musik der Universität zustande, der seit acht Jahren zusammen mit Wieslaw Karolak Internationale Ästhetische Werkstätten und Sommerakademien durchführt. An diesen Veranstaltungen nehmen sowohl Studierende aus Polen wie auch von der Universität Bielefeld teil. Im Jahre 1976 war Prof. Dr. Karolak in Bielefeld als Gastprofessor tätig. In dieser Zeit sind zwei internationale Werkstätten vorbereitet worden, die zum einen in Bielefeld, zum anderen in Zalecze Wielkie/Südpolen stattfanden. Karolak (Jahrgang 1949) gehört - wie Klaus-Ove Kahrmann in seiner Laudatio anführte Zu den wenigen Kunstpädagogen, die auf internationaler Ebene Ästhetische Projekte mit Kindern durchführen. Für seine Arbeit ist typisch, dass sie stark von den Bedürfnissen der Kinder ausgeht. Bei der gestalterischen Arbeit sind die Kinder und Jugendlichen nicht nur die Ausführenden der Vorstellungen des Künstlers. Dieser gibt lediglich den Rahmen vor, Verlauf und Ergebnis bestimmen die Kinder selbst. Dabei kommt dem spielerischen Lernen eine besondere Rolle zu. Aus dem Spiel entwickelt sich die ernsthafte Arbeit und umgekehrt. Wieslaw Karolak arbeitet seit etwa zehn Jahren nach dem Prinzip Werkstatt, bei dem die experimentelle Erkundung eine große Rolle spielt. Die Lehrenden sind beratende Experten, die dann aktiv werden, wenn die Kinder es wünschen. Bekannt wurde Wieslaw Karolak vor allem durch Aktionen in Posen, Lodz, Rowaniemi in Finnland, Stockholm und auf der Sommerakademie Scheersberg in Schleswig-Holstein. In diesem Jahr gehört er zum gestalterischen Team der Goethestadt Weimar. Sein Projekt besteht aus einem großen Pyramidenobjekt, das aus 2000 von Kindern aus ganz Europa bemalten Stoffdreiecken besteht. Es ist eine Sammlung von Motiven, welche die Wünsche der Kinder für die Zukunft betreffen. Besonders hervorgehoben werden muss so sagte Klaus-Ove Kahrmann der bedeutende Beitrag, den Wieslaw Karolak für die deutschpolnische Verständigung geleistet hat. Durch seine Unterstützung deutschpolnischer Seminare und Werkstätten ist es vielen Kindern und Studierenden ermöglicht worden, mit der Kultur des jeweiligen Nachbarlandes in Kontakt zu treten, Vorurteile abzubauen und gemeinsame Gestaltungsvorhaben zu verwirklichen. Sportwissenschaft Ehrendoktor für Klaus Willimczik Der Fachbereich Sport der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat zum ersten Mal seit seinem Bestehen die Ehrendoktorwürde verliehen. Diese Ehre wurde dem international renommierten Bielefelder Hochschullehrer Prof. Dr. Klaus Willimczik in Würdigung seiner großen Verdienste um die Sportwissenschaft und insbesondere deren wissenschaftstheoretischer Begründung zuteil. Klaus Willimczik, geboren am 23. April 1940 in Königsberg, studierte Philosophie, Geschichte, Geographie und Sport, promovierte im Fach Philosophie und habilitierte sich 1971 mit einer biomechanischen Arbeit für Sportwissenschaft in Frankfurt am Main. Im selben Jahr wurde er zum Professor an der Technischen Universität Darmstadt ernannt. Seit 1980 ist er Professor für Sportwissenschaft an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft der Universität Bielefeld. In seiner Zeit als aktiver Leichtathlet errang er für Deutschlands Spitzenvereine Bayer Leverkusen und den USC Mainz mehrfach den Titel eines Deutschen Meisters im Hürdensprint. In dieser Disziplin wurde er auch Vizeweltmeister der Studenten und startete bei zahlreichen Länderkämpfen. Mehrere Jahre fungierte Willimczik als Nationaltrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband. Bielefelder Universitätszeitung 199/

62 Personalien Seine Vielseitigkeit stellt Willimczik nicht nur im Sport, sondern auch in der Wissenschaft unter Beweis. Er gilt so heißt es in einer Mitteilung der Universität Mainz heute als einer der erfolgreichsten Vertreter seines Fachs, das er in ganzer Breite beherrscht. Zu Recht wurde er in der Laudatio als einer der wenigen Universalisten der Sportwissenschaft bezeichnet. Klaus Willimczik hat in entscheidendem Maße die Sportwissenschaft als interdisziplinäre Wissenschaft begründet. Dabei ist er nicht im Theoretischen steckengeblieben, sondern hat stets versucht, die wissenschaftstheoretische Begründung in die Forschungspraxis einzubringen und sich dort bewähren zu lassen. Von ihm liegen neben den wissenschaftstheoretischen Arbeiten eine große Anzahl von Buchveröffentlichungen und Aufsätzen zur Bewegungslehre des Sports, zum Sportmotorischen Lernen, zur Sportmotorischen Entwicklung sowie zur Motivation und zu Emotionen im Sport vor. Die Interdisziplinarität hat er auch der Struktur der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) zugrundegelegt, deren Präsident er in der entscheidenden Aufbauphase gewesen ist. Willimczik sieht es als besondere Herausforderung an, den Studierenden theoriebasiertes Wissen und methodisches Rüstzeug sowie Bezug zur Praxis, zu vermitteln. bis 1992 in der Gruppe von Prof. J.E. Baldwin an der University of Oxford begann er die Arbeiten zur Habilitation, die er ab 1994 an der Universität Leipzig fortsetzte und dort 1998 abschloss. Seine derzeitigen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Organische Chemie, Bioorganische Chemie, Peptidchemie, Strukturaufklärung mit NMR-Spektroskopie. Die Organische Chemie und Bioorganische Chemie, die Sewald vertritt, liegen an der Schnittstelle zur Biologie und Medizin. Die Erforschung der molekularen Ursachen pathologischer Prozesse ( molekulare Medizin ) sagte Sewald zu Beginn seiner Arbeit in Bielefeld gewinnt in neuester Zeit immer mehr an Bedeutung. Dabei sollen neue Ansätze für schnellere und sichere Diagnostik und gezielte, möglichst kausale und nebenwirkungsarme Therapiemöglichkeiten entwickelt werden. Zentrales Ziel meiner Untersuchungen sind dabei Wechselwirkungen von Wirkstoffen mit ihren Rezeptoren an der Zelloberfläche. Diesen liegen in aller Regel hochselektive Erkennungsmechanismen zugrunde. Peptide sind häufig körpereigene Boten- und Wirkstoffe. Sie werden im Organismus jedoch normalerweise rasch abgebaut. Chemische Modifizierungen erlauben es, die Stabilität zu erhöhen und somit Peptide gezielt als therapeutische Wirkstoffe einzusetzen. Die dreidimensionale Struktur dieser Substanzen in Lösung ist ein wichtiger Parameter hinsichtlich ihrer biologischen Aktivität und Selektivität. Daher sind bei diesen Forschungsthemen sowohl die kombinatorische Chemie als auch molecular modelling wichtige Methoden. In Zusammenarbeit mit Forschungs- und Industriepartnern aus In- und Ausland soll vor allem der Themenkreis Wechselwirkung von Peptiden mit Integrinen studiert werden. Integrine als extrazelluläre Makromoleküle (membranständige Glycoproteine) spielen als Rezeptoren eine zentrale Rolle z. B. bei Blutplättchenaggregation, Tumorzelladhäsion und -metastasierung, Entzündungsprozessen (Rheuma) oder Osteoporose. Norbert Sewald neu in der Fakultät für Chemie An der Schnittstelle zur Biologie und Medizin (BUZ) Dr. Norbert Sewald, zuletzt wissenschaftlicher Assistent an der Universität Leipzig, ist seit dem 1. September neuer Professor für Organische und Bioorganische Chemie an der Universität Bielefeld. Norbert Sewald wurde 1961 in München geboren und studierte Chemie an der Technischen Universität München. Nach der Promotion in Organischer Chemie arbeitete er von 1991 Dienstjubiläen 25 Jahre im Öffentlichen Dienst Viele Mitarbeiter der Universität Bielefeld feiern in der zweiten Jahreshälfte ihr Silbernes Dienstjubiläum im Öffentlichen Dienst. Im Dezernat IV (Technische Direktion, Bau- und Liegenschaftsangelegenheiten, Gebäudewirtschaft, Sicherheitswesen, Umweltschutz) feiern drei Mitarbeiter ihr 25jähriges Jubiläum. Adolf Schütz, Klaus Sielemann und Reinhard Maluck. Im Dezernat V (Haushalt, Rechnungs- und Kassenwesen, Beschaffungen, Vermögensangelegenheiten, Lehr- und Forschungsmittel) können Johannes Bastel und Gisela Horstkotte auf ein Vierteljahrhundert im Öffentlichen Dienst zurückblicken. An der Fakultät für Biologie feiern Dr. Bodo Müller (Foto) und Ulrich Richhardt ihr 25jähriges Dienstjubiläum. Bernd Ostheider, Mitarbeiter an der Fakultät für Chemie, und Dr. Konrad Sprengel, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, sind ebenfalls seit 25 Jahren 62 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

63 Personalien im Öffentlichen Dienst tätig. An der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft begeht Elisabeth Wolter ihr 25jähriges Dienstjubiläum und am AVZ blickt Dr. Walter Blohm auf 25 Jahre im Öffentlichen Dienst zurück. Gleich drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können im Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld ihr Silbernes Jubiläum feiern: Dr. Anna-Christine Brade, Ingrid Rolf und Walter Mentz. In der Bibliothek begehen fünf Mitbeiterinnen und Mitarbeiter ihr 25jähriges Dienstjubiläum: Wolfgang Bonk, Regina Wickenkamp (Foto rechts), Eija- Kaarina Jäppinen und Barbara Schipper-Koch. Neue Azubis an der Universität Bielefeld Elf junge Menschen haben im September ihren Start ins Berufsleben an der Universität Bielefeld begonnen. Vor Beginn ihrer Ausbildung als Gärtnerin in der Biologie, als Chemielaboraten in der Chemie, als Maschinenbaumeister in der Biologie und in der Physik hat Bettina Lang (2. v. l.), Vertreterin des Dezernenten für Personalangelegenheiten, die neuen Azubis begrüßt, ihnen viel Erfolg im Verlauf der Ausbildung gewünscht und darauf hingewiesen, daß die Universität Bielefeld eine hervorragende Ausbildungsqualität bietet. Insgesamt sind derzeit 50 Auszubildende an der Universität Bielefeld beschäftigt. Aufgrund einer Reihe von Auszubildenden, die z. T. wegen vorzeitigem Bestehen der Abschlußprüfung ausgeschieden sind, ist die Zahl der Azubis nach 56 Auszubildenden im Jahr 1998 leicht zurückgegangen. Ab dem Jahr 2000 wird an der Universität Bielefeld mit der Ausbildung für junge Frauen und Männer zum Fachinformatiker mit der Fachrichtung Systemintegration im Hochschulrechenzentrum ein neuer Ausbildungsberuf eingerichtet. Die Universität Bielefeld bildet dann in 14 Ausbildungsberufen aus. Neben den oben erwähnten sind dies Biologielaborant, Buchbinder, Glasapparatebauer, Elektromechaniker, Energieelektroniker, Kälteanlagenbauer, Kommunikationselektroniker, Tierpfleger, Tischler und Verwaltungsfachangestellte. Den größten Teil an Ausbildungsplätzen haben mit 20 Auszubildenden die Fakultät für Chemie, mit neun die Fakultät für Physik und mit acht die Fakultät für Biologie. In der Technischen Betriebsverwaltung werden fünf, in der Universitätsbibliothek und im Oberstufen-Kolleg jeweils drei sowie in der Zentralverwaltung zwei junge Leute ausgebildet. AOK Studenten-Service Britta Götz (Foto) heißt die neue Kundenberaterin der AOK im Team von Uwe Hinz, dem Leiter der AOK-Geschäftsstelle in der Universität, das sich seit Oktober 1996 den speziellen Anliegen von Studenten und Studentinnen widmet. Die kompetente Beratung zu allen Aspekten der Krankenversicherung, der Gesundheitsvorsorge und des Jobbens hat sich längst herumgesprochen und dem Studenten-Service seit nunmehr drei Jahren einen immer größer werdenden Kreis von Kunden verschafft. Bielefelder Universitätszeitung 199/

64 Behindertenfragen Aufruf zur Mitgliedschaft Impulse engagiert sich für Behinderte (BUZ) Der Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Integration von Studierenden und Beschäftigten mit Behinderungen an der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Michael Brambring, hat in einem Aufruf darum gebeten, sich in dem Impuse genannten Verein zu engagieren. Ziel des mit Unterstützung durch das Rektorat der Universität Bielefeld, des Allgemeinen Studierendenausschusses und der Schwerbehinderten- und Personalvertretungen im vergangenen Jahr gegründeten gemeinnützigen Vereins ist es, durch begleitende Unterstützung den Übergang von Schule zur Universität für behinderte Studierende zu erleichtern, bei individuellen Schwierigkeiten während des Studiums eine Assistenzhilfe zu gewähren,,um das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld auch für Forschungsgruppen mit Behinderten attraktiver zu machen, ist im Foyerbereich des ZiF ein behindertengerechter Aufzug eingebaut worden, der von Prof. Dr. Fritz Trillmich, Heinz-Hermann Meyer, Dr.-Ing. Wilfried Hein, Rektor Gert Rickheit und Ralf Kruphölter (v. l.), Fa. Hiro, in Betrieb genommen wurde. Der runde Aufzugschacht und die runde Fahrkabine sind in Glas mit Edelstrahlrahmen ausgeführt. Die Steuerung erfolgt über Mikroprozessoren als Einknopf-Sammelsteuerung. Außerdem ist rechtzeitig zu Beginn der neuen Forschungsgsgruppe im Haus 9 eine Wohnung behindertengerecht umgebaut worden, und zwar mit zwei Rampen, behindertengerechter Küche und unter anderem behindertengerechten Sanitäranlagen. behindertengerechte Computerarbeitsplätze, z. B. in der Bibliothek oder im Hochschulrechenzentrum, zu finanzieren oder mitzufinanzieren. Für diese und weitere Aufgaben benötigt der Verein Geld, da weder das Land noch die Universität ausreichend Mittel für diese oft sehr individuellen Maßnahmen zur Verfügung stellen können. Wer dem Verein beitreten möchte, setze sich bitte mit dem Vorsitzenden in Verbindung, Telefon 0521/ , 4345, 3326; Telefax Behindertengerechte Fahrstühle Im Rahmen der Modernisierung der Aufzüge im Unversitätshauptgebäude ist ein Aufzug im Gebäudeteil C als Prototyp mit folgenden Verbesserungen für Behinderte ausgestattet worden: Sprachansage, Kabinenbeleuchtung, Brailleschrift (Blindenschrift) auf den Ruftasten, die Ruftaster sind dauerbeleuchtet; die Rufbestätigung erfolgt durch Blinken der Dauerbeleuchtung. Die Umrüstung aller 42 Aufzüge auf diesen Standard geschieht in der nächsten Zeit Zug um Zug. Die Kosten für die Umrüstung betragen pro Aufzug ca Mark. Terminkalender , Uhr, Gundlach-Carré, Gutenbergsaal, Ravensberger Str. 10a, Verein zur Carl Friedrich von Weizsäcker-Stiftung e.v.: Zukunft der Bildung, Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Karl-Heinz Anthony (Paderborn), Prof. Dr. Ansgar Beckermann (Bielefeld), Prof. Dr. Jürgen Ebach (Bochum), Prof. Dr. Peter Fauser (Jena), Prof. Dr. Gerhard Plumpe (Bochum), Prof. Harald Richter (Aachen). Moderation: Prof. Dr. Dieter Timmermann, Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und 64 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

65 Termine Weiterbildung der Universität Bielefeld , Bürgerwache am Siegfriedplatz, Ausstellung Wir durften ja nicht sprechen Über das ehemalige Konzentrations- und spätere Vernichtungslager Uckermark für Mädchen und junge Frauen. Weitere Informationen: Lesben/uckermark/ucker.html , 9.00 Uhr bzw Uhr, Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Bundesarbeitsgemeinschaft Systemische Sicht im Familienrecht: Systemsicht im Familienrecht was bedeutet das? Weitere Informationen: Prof. Dr. Uwe Jopt, Universität Bielefeld, Abteilung für Psychologie, Postfach , Bielefeld, Telefon 0521/ , Fax , E- mail: uwe , 8.30 bis Uhr, Stadthalle Bielefeld, Bielefeld Marketing GmbH, 2. Tourismusforum: Fremde oder Freunde? EXPO- Besucher in Bielefeld. Dr. L. A Brassard, Biopolymer Technologie AG Baesweiler , Uhr, Auditorium maximum, feierliche Verabschiedung der Lehramtsstudierenden, die ihre Staatsexamen absolviert haben. Zur Feier und Übergabe der Examenszeugnisse sind die Lehramtsabsolventen zusammen mit ihren Eltern und Lebenspartnern eingeladen. Im Anschluss an die Veranstaltung im Auditorium maximum sind alle zu einem Empfang in die Mensa eingeladen , Uhr, Ravensberger Spinnerei, Murnau-Saal, Kolloquium Bielefeld 2000plus, Prof. Dr. Franz-Xaver Kaufmann, Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld: Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich. (In Kooperation mit der Volkshochschule Bielefeld.) , Uhr, IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Elsa- Brändström-Straße 1-3, Unternehmensbaustein: Finanzierung. Fachreferent: K. Fetzner, Deutsche Bank; Erfahrungsbericht: Dr. W. Tuma, Gene Lab Gelsenkirchen , Uhr, Ravensberger Spinnerei, Murnau-Saal, , Uhr, Hörsaal 5, Ökologisches Kolloquium, Matthias Bergtold, Bielefeld: Alles fließt! Mineralstoff-Flüsse in Pflanzen an ausgewählten Beispielen , Uhr, Hörsaal 6, BioGenTec, WEGE GmbH, Transferstelle der Universität Bielefeld: Erfolgreiche Gründung von Biotech-Unternehmen, Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. P. Stadler, Artemis AG Köln, Dr. B. Kohring, Kohring GmbH i.g. Bielefeld, H. Lux, Direktor der Kreissparkasse Köln, R. Christine, Amaxa GmbH Köln/Berlin, Dr. D. Bartling, MBBL Bartling GmbH Bielefeld, Moderation: Dr. Edgar Fritschi, Senior Consultant BioGenTec NRW Köln , Uhr, V7-140, Transferstelle der Universität Bielefeld, Unternehmensbaustein: Businessplan. Fachreferent: J. Gold, VC- Gesellschaft 3I; Erfahrungsbericht: Bielefelder Universitätszeitung 199/

66 Termine Kolloquium Bielefeld 2000plus, Dr. Susanne Starke (Wuppertal-Institut), Egbert Worms (Agenda-Beauftragter der Stadt Bielefeld): Risiken und Chancen von lokaler Agenda 21. (In Kooperation mit der Bielefelder Agenda 21 und der Volkshochschule.) , Uhr, Technologiezentrum Bielefeld, Meisenstraße 96, Unternehmensbaustein: Der persönliche Auftritt und die Präsentation des eigenen Unternehmens. Fachreferent: E. Hauer, Institut für Existenzgründung Berlin , Uhr, Hörsaal 5, Kolloquium Bielefeld 2000plus, Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer, ehemaliger Rektor der Universität Bielefeld: Universitäten heute. Biologisches Kolloquium Spätfolgen von Psychopharmaka (BUZ) Im Biologischen Kolloquium der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld werden in diesem Semester noch die folgenden Vorträge gehalten: spiel der Exopolysaccharide aus Sinorhizobium meliloti ,Prof. Dr. Nicolaas K. Michiels, Universität Münster: Sexualkonflikte bei Zwittern: vorprogrammierte Eskalationen und bizarre Anpassungen , Dr. Manfred Uhr, MPI für Psychiatrie, München: Die Wirkung des p-glykoproteins auf die Blut-Hirn-Schrankenfunktion , Dr. Jörn Kalinowski, Universität Bielefeld: Die Genetik des Aminosäure-produzierenden Bakteriums Corynebacterium glutamaticum. Die Veranstaltungen finden jeweils um Uhr im Hörsaal 14 der Universität Bielefeld statt. Mathematik-Didaktik Denkspiele aus aller Welt (BUZ) Im Bielefelder Seminar für Didaktik der Mathematik, das sich überwiegend an Mathematiklehrer der Region wendet, stehen noch folgende Veranstaltungen auf dem Programm: Studiendirektor Bernd Westermann, Kempen: Analysis- Vergleichsklausuren in Grundkursen der Jahrgangsstufe 12 im Regierungsbezirk Düsseldorf , Prof. Dr. Dietmar Pfeiffer, Hamburg: Zur Mathematik derivativer Finanzinstrumente: Anregungen für den Stochastik-Unterricht Dr. Jörg-Walter Bartsch, Universität Bielefeld: Signalwege bei neurodegenerativen Krankheiten , Dr. Franz Kulhanek, R.M. SQUIBB, München: Spätfolgen von Psychopharmaka , Prof. Dr. Joachim R. Wolff, Universität Göttingen: Mechanismen der Neuroplastizität in der Großhirnrinde nach peripherer Schädigung eines motorischen Nerven , Prof. Dr. Michael Melkonian, Universität Köln: Molekulare Phylogenie der Algen und ihrer Plastiden , Dr. Anke Becker, Universität Bielefeld: Molekulargenetische Analyse der Biosynthese bakterieller Polysaccharide am Bei- Eine Delegation zweier chilenischer Universitäten aus Santiago de Chile besuchte Ende des vergangenen Sommersemesters die Universität Bielefeld, wo sie von Prorektor Prof. Dr. Dieter Timmermann (r.) empfangen wurden. Beide chilenische Universitäten sind Teilnehmer eines DAAD-geförderten Programms zu Hochschulpartnerschaften mit Entwicklungsländern mit der Zielsetzung, Umweltschutz und vor allem umweltwissenschaftliche Aus- und Weiterbildung an diesen Universitäten und in Chile überhaupt zu verbessern. Einer der Partner in diesem DAAD-Projekt ist auch die Arbeitsgruppe Ökowissenschaften am Bielefelder Oberstufen-Kolleg. Dr. Gottfried Strobl, Lehrender am Oberstufen- Kolleg für Ökowissenschaften, baute diese Zusammenarbeit seit 1995 maßgeblich mit auf und ermöglichte es, dass Konzepte, Methoden und curriculare Elemente, die im Oberstufen-Kolleg im Ausbildungsgang Ökowissenschaften erarbeitet wurden, in Chile für die Ausbildung im Sektor Umwelt nutzbar gemacht werden können. Dafür hat er mehrere Gastdozenturen an diesen Universitäten wahrgenommen und zuletzt 1998 auch Lehrerfortbildungskurse für Umweltbildung durchgeführt. Im Rahmen der bisherigen Kooperation wurde im vergangenen Jahr ein Interdisziplinäres Zentrum für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (CIUMADS) gegründet, in welchem beide Universitäten - die Universidad Artes y Ciencias Sociales (ARCIS) und die Universidad Vicente Peres Rosales (VIPRO) - zusammenarbeiten und sowohl Lehre als auch Forschung und Beratung anbieten. Die Universidad ARCIS war in der Universität Bielefeld mit Rektor Louis Torres Acuna und Vizerektor Pedro Domancic-Krüger vertreten, die Universidad VIPRO mit Rektorin Karin Riedemann-Hall sowie den Vizerektorinnen Monica Herrera und Ivonne Hinzpeter. 66 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

67 Termine , Prof. Dr. Wilfried Herget, Halle-Wittenberg: Ganz genau und ungefähr Eines der Spannungsfelder im Mathematikunterricht , Prof. Dr. Claus Michael Ringel, Bielefeld: Denkspiele aus aller Welt (3): Unmögliches , Prof. Dr. Andreas Dress, Bielefeld: Schulmathematik zwischen Allgemeinbildungsanspruch und Berufsvorbereitung , Studiendirektor Wolfgang Feuerborn und Oberstudiendirektor Wolfram Schulte- Eppendorf, Rietberg: Anwendungsorientierte Abituraufgaben. Die Vorträge finden jeweils dienstags von bis Uhr im Raum V2-205 der Universität Bielefeld statt. Weitere Informationen: Studiendirektor Heinz Althoff, Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld, Telefon 0521/ Das Rahmenthema lautet: Vom Bild zur Epoche:. Konstruktionen tropischer Rede in Antike und Neuzeit. Neben Fallstudien zur (poetologischen) Bildsprache und Ikonographie antiker Texte/Kunstwerke stehen Beiträge zur Ausbildung epochaler Leitbilder und bildsprachlich konstruierter literarischer und künstlerischer Epochen. Das leitende Interesse ist die Untersuchung der textimmanenten, intertextuellen und supratextuellen, d.h. epochestiftenden Konstruktionsleistung der Bilder. Die Vorträge im einzelnen (jeweils Uhr im Raum C5 141 der Universität Bielefeld): , Dr. Markus Asper, Konstanz: Prologfunktion und Adressatenbezug in den Aitien des Kallimachos , Prof. Dr. Thomas A. Schmitz, Frankfurt: Philosophie ohne Signifika(n)t. Platon trifft Derrida , Dr. Martin Flashar, Freiburg: Modi des Disputs und der Entscheidungsfindung im griechischen Mythenbild des 6. und 5. Jahrhunderts v. Chr , Dr. Arnd Kerkhecker, Worcester College, Oxford: Kallimachos, Wieland und der Zeus des Phidias , Prof. Dr. Luca Giuliani München/Wissenschaftskolleg Berlin): Sieg ohne Triumph. Zur politischen Brisanz der Frieserzählung am Konstantinsbogen , Dr. Jurij Murašow, Bielefeld: Platonische Bildkonzepte in der russischen Literatur und Malerei des 19. Jahrhunderts , Prof. Dr. Gregor Vogt-Spira, Greifswald: Die Konstruktion des Archaischen. Homer im Spannungsfeld von Literaturgeschichtsschreibung und Literaturkritik in der frühen Neuzeit. Die Kolloquiumsbeiträge des 1. interdisziplinären Kolloquiums Klassische Philologie und Literaturwissenschaft vom vergangenen Sommersemester werden im Herbst 2000 unter dem Titel Zwischen Tradition und Innovation. Poetische Verfahren im Spannungsfeld von antiker und moderner Literatur und Literaturwissenschaft veröffentlicht. Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Klassische Philologie Literaturwissenschaft (BUZ) Ein zweites Interdisziplinäres Kolloquium Klassische Philologie und Literaturwissenschaft hat Dr. Jürgen Paul Schwindt in diesem Wintersemester organisiert, das erneut international renommierte Referenten und Nachwuchswissenschaftler zum interdisziplinären Gespräch nach Bielefeld führt. Bielefelder Universitätszeitung 199/

68 Termine , Prof. Dr. Martina Kessel (Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechtergeschichte): Die Bundesrepublik im Bündnissystem in der Nachkriegszeit , Dr. Jan-Peter Hix (Juristischer Dienst im Rat der EU): Die inneren Entscheidungsprozesse des Rates der EU. Zahlreiche Studierende hatten sich zum studienbegleitenden Qualifikationsangebot Europa intensiv angemeldet, das mit einer Einführungswoche an der Universität Bielefeld im Wintersemester 1999/2000 eröffnet wurde. Das zweisemestrige von Prof. Dr. Armin Hatje (r.) koordinierte Studienangebot sieht weiterhin Kolloquien und Workshops vor. Kolloquium Europa intensiv Der Beitrag Europas zu globalen Steuerungsregimes (BUZ) Für Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften wird seit dem Wintersemester an der Universität Bielefeld eine studienbegleitende Qualifikation Europa intensiv angeboten. Hierzu gehört auch eine Kolloquiumsreihe, die noch folgende Vorträge vorsieht: , Prof. Dr. Ulrike Davy (Öffentliches Recht, deutsches und internationales Sozialrecht, Rechtsvergleichung): Migrationsproblematik europäisches Asylrecht , Prof. Dr. Helmut Willke (Sozialwissenschaftliche Planungs- und Entscheidungstheorie): Der Beitrag Europas zu globalen Steuerungsregimes , Prof. Dr. Peter Flaschel (Volkswirtschaftslehre Wirtschaftstheorie): Makroökonomie und Arbeitsmarkt in Europa , Prof. Dr. Willi Semmler (Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik), Dr. Alfred Greiner: Geld- und Fiskalpolitik in Europa nach Maastricht , Prof. Helmut Steiner (Betriebswirtschaftslehre): Ein Jahr Europäische Währungsunion Der EURO auf dem Prüfstand , Prof. Dr. Stephan Merl (Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der osteuropäischen Geschichte): Probleme Osteuropas in Bezug auf die EU. Die Veranstaltungen finden jeweils ab Uhr im Raum R2-155 der Universität Bielefeld statt. Fakultät für Biologie Biologie und Umwelt (BUZ) In der Vortragsreihe Biologie und Umwelt der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld sind im Wintersemester 1999/2000 folgende Veranstaltungen vorgesehen: , Prof. Dr. Wolfgang Köhnlein, Münster: Zur Langzeitwirkung niedriger Strahlendosen , Prof. Dr. Hartmut Grassl, Genf und Hamburg: Erfolge der Klimaforschung: Jahreszeitenprognosen und das Kyoto-Protokoll , Prof. Dr. Hartmut Dierschke, Göttingen: Jahreszeitliche Vegetationsrhythmik in Mitteleuropa und ihre Nutzung zum Biomonitoring für den Naturschutz , Prof. Dr. Ulrich Hampicke, Greifswald: Naturschutz-Ökonomie , Prof. Dr. Armin Hatje (Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht): Die institutionelle Reform der EU , Dr. Helmut Voelzkow (Max Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln): Aktuelle Veränderungen der europäischen Regionalpolitik , Prof. Dr. Meinhard Hilf (Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Hamburg): Umweltschutz im internationalen Wirtschaftsrecht , Prof. Dr. Liisa Tiittula (Übersetzungswissenschaften an der Universität Tampere, Finnland): Interkulturelle Wirtschaftskommunikation. Die von den Professoren Siegmar-Walter Breckle, Rolf Mannesmann und und Roland Sossinka und mit Unterstützung durch die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft sowie dem Naturwissenschaftlichen Verein organisierte Vortragsreihe findet jeweils um Uhr im Hörsaal 14 der Universität Bielefeld statt. 68 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

69 Publikationen Alexander von Humboldt-Stiftung (Hg.): Bibliographia Humboldtiana Bonn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (Hg.): Eine Bilanz: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Essen Manfred Bauschulte, Volkhard Krech, Hilge Landweer (Hg.): Wege - Bilder - Spiele. Festschrift zum 60. Geburtstag von Jürgen Frese. Aisthesis Verlag, Bielefeld Zeichnung: Gerd Hölscher. (Der Bielefelder Sozialphilosoph und Phänomenologe Jürgen Frese wird in dieser Festschrift zu seinem 60. Geburtstag mit Texten aus Philosophie, Soziologie, Literaturwissenschaft und Theologie, mit Essays, Satire und künstlerischen Darstellungen geehrt. Mit Beiträgen von Andreas Arndt, Manfred Bauschulte, Dietmar Becker, Rudolf Bluhm, Aaron Bodenheimer, Gustav von Campe, Jürgen Fohrmann, Ursula Geitner, Ruth Großmaß, Gerd Hölscher, Ulrike Kleemeier, Volkhard Krech, Hans-Martin Kruckis, Hilge Landweer, Klaus Lichtblau, Francesco Ortega, Thomas Schäfer, Hermann Schmitz, Rolf Schütte, Jens Soentgen, Georg Stanitzek und Rudolf Stichweh.) Industrie, in der sich die teilnehmenden Unternehmen zu einer ständigen Verbesserung in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz verpflichten - auf freiwilliger Basis und in Teilen über bestehende gesetzliche Vorschrifen hinausgehend.) Irene Below: Um Schaden von unserer Stadt abzuwenden. Die Bielefelder Kunsthalle und ihr NS- Namenspatron. In: AKP - Fachzeitschrift für Alternative Kommunale Politik, 5/99, Bielefeld Irene Below: Um Schaden von unserer Stadt und allen Beteiligten abzuwenden. Die symbolische Ordnung der Geschlechter im Streit um die Bielefelder Kunsthalle. In: Frauen, Kunst, Wissenschaft, Halbjahresschrift, Heft 27, Juni 1999, Jonas Verlag für Kunst und Literatur, Marburg. Bertelsmann Stiftung (Hg.): Zukunft gewinnen Bildung erneuern. Wilhelm Goldmann Verlag, München (Das Buch dokumentiert den aktuellen Stand der Diskussion um das Megathema Bildung. Es enthält mit der Grundsatzrede von Roman Herzog auf dem Deutschen Bildungskongreß 1999 das bildungspolitische Vermächtnis des ehemaligen Bundespräsidenten. Außerdem ist das Memorandum Empfehlungen zur Erneuerung des Bildungswesens enthalten, das der Initiativkreis Bildung der Bertelsmann Stiftung unter der Schirmherrschaft von Herzog erarbeitet hat. Stellung- Trödelmarkt auf dem Unigelände in Bielefeld... immer ein Vorbeischauen wert! Bayer AG (Hg.): Responsible- Care-Bericht Leverkusen ( Responsible Care ist eine weltweite Initiative der chemischen Seit Juni diesen Jahres findet jeden Samstag ein Trödelmarkt auf dem Gelände der Universität Bielefeld an der Universitätsstraße statt. Schon früh morgens ab 6.00 Uhr kommen die ersten Anbieter, um ihren Standplatz aufzubauen. Jeder - ob jung, ob alt - kann hier etwas anbieten oder finden. Bei der von Privatpersonen angebotenen Vielfalt handelt es sich überwiegend um alte sowie gebrauchte und wiederverwertbare Ware, die gut erhalten ist. Der Veranstalter, die Firma Murawski, die seit mehreren Jahren auch den Trödelmarkt an der Universität Dortmund organisiert, legt großen Wert darauf, dass die Tradition des Trödelmarktes erhalten bleibt und nicht durch ein übergroßes Angebot von Neuwaren gebrochen wird. So sind nur begrenzt Neuwarenartikel auf diesem Markt zu finden. Ferner muss jeder Händler, der Neuware anbieten möchte, im Besitz eines Reisegewerbes sein. Es sei ein Glücksgriff, solch einen Markt in Bielefeld fest zu integrieren, so die Meinung vieler begeisteter Trödler, Anbieter und Besucher. Jeder kann mitmachen. Dabei sind Kinder mit ihrem Spielzeug herzlich willkommen, selbstverständlich ebenso kostenfrei wie gemeinnützige Vereine, die dort mit ihren Ständen gelegentlich vertreten sind und Interessenten über ihre wichtige Arbeit informieren. Alles in allem ist der Trödelmarkt ein wöchentlich einladendes Ereignis - jeden Samstag von 7.00 bis Uhr. Bielefelder Universitätszeitung 199/

70 Publikationen nahmen ausgewiesener Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik runden das Buch ab. Dabei kommen auch Schüler und Studierende selbst zu Wort.) Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (Hg.): Studien- und Berufswahl 1999/2000. Bonn (Kompakt und aktuell informiert die Broschüre über Studienund Berufsausbildungsmöglichkeiten in Deutschland: über 370 deutsche Hochschulen stellen sich gegliedert nach Fächergruppen dar. Der 670seitige engzeilig gedruckte Band zeigt Tätigkeitsfelder und Beschäftigungsperspektiven auf, enthält Hinweise zu weiterführender Literatur und Quellen im Internet, zu Fördertöpfen für s Studium. Und Studierende mit Fernweh finden Tips für ein Auslandsstudium. Studien- und Berufswahl wird ergänzt durch die immer aktuelle Internetversion und www. berufswahl.de.) Deutsche Ausgleichsbank (Hg.): Quo vadis Gründungsstatistik. Auszug aus einer Dissertation zu Stand und Entwicklungschancen einer Gründungsstatistik in der Bundesrepublik Deutschland von Jochen Struck. In: Wissenschaftliche Reihe, Band 10, Bonn Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.): DFG in Kürze Bonn Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.): Jahresbericht Band 1: Aufgaben und Ergebnisse. Bonn Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hg.): Jahresbericht Band 2: Programme und Projekte. CD-ROM. (Alle von der DFG geförderten Programme und Projekte sind auf dieser CD-ROM aufgeführt, im Band 2 des Jahresberichts in gedruckter Form nur die im Jahr 1998 geförderten Vorhaben. Band 1 liegt nur als Buch vor.) Deutscher Akademischer Austauschdienst (Hg.): Tagungsdokumentation: Bachelor und Master in den Geistes-, Sprach- und Kulturwissenschaften. Bonn Dresdner Bank (Hg.): Abitur und was dann? 1999/2000. Infos, Tips und Entscheidungshilfen zur Studien- und Berufswahl. Frankfurt am Main Harald Hahn: Freie Radios als Ort der aktiven Jugend-Medien- Arbeit. Ibidem-Verlag, Stuttagart (Welche Art der Jugendarbeit machen die Freien Radios? Wie nutzen Jugendliche den Ort Freies Radio? Welche sozialen und medienpraktischen Kompetenzen erwerben sie sich dabei? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich Harald Das Hochschulteam des Arbeitsamtes in der Universität Bielefeld hat erneut ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum Wintersemester 1999/2000 vorgelegt. Es enthält unter anderem Veranstaltungen zum Berufseinstieg und zu Berufsperspektiven für Akademiker, zum Bewerben via Internet, zum Bewerbungstraining. Außerdem werden Berufsfindungsworkshops für Studierende angeboten und besondere Veranstaltungen für Frauen zur Existenzgründung. Die Programme sind beim Hochschulteam des Arbeitsamtes in C0-254 erhältlich. Hahn im Rahmen seiner Magisterarbeit beschäftigt, die als Buch erschienen ist. Mit diesem Buch des Bielefelder Medienwissenschaftlers und freien Radiomachers soll ein Einblick in die aktive Jugend-Medien-Arbeit der Freien Radios gegeben werden. Es bietet eine fundierte Grundlage für weiterführende sozialwissenschaftliche Forschungen über Freie Radios sowie für eine auf Selbstbestimmung ausgerichtete aktive Medienarbeit.) Hochschulrektorenkonferenz (Hg.): Arbeitsbericht Bonn Hochschulrektorenkonferenz (Hg.): Klassische Philologie. Profil der Studiengänge Griechisch und Latein an 20 Hochschulen. In: Dokumente und Informationen 1/1999, Bonn Hochschulrektorenkonferenz (Hg.): Viel Lärm um nichts? Evaluation von Studium und Lehre und 70 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

71 Publikationen ihre Folgen. In: Beiträge zur Hochschulpolitik 4/1999, Bonn Hochschulrektorenkonferenz (Hg.): Much Ado About Nothing? Evaluation of Learning and Teaching and its Consequences. In: Beiträge zur Hochschulpolitik 5/1999, Bonn Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft e.v. (Hg.): Presse- Taschenbuch Energie Kroll- Verlag, Seefeld/Obb (Das Presse-Taschenbuch Energie 2000 liefert eine umfassende Adressatendatei: zu finden sind dort u.a. Journalisten und Printmedien aus dem Bereich Energie und Umwelt, Pressesprecher und PR-Leute aus der Energiewirtschaft, Fachleute aus praktisch allen gesellschaftlichen Bereichen rund um das Thema Energie.) The Japan Foundation (Hg.): Program Guidelines, Fiscal Tokyo Hertha Koenig: Frühling im Herbst. Gesammelte Gedichte. Mit Zeichnungen von Hertha Koenig und einem Nachwort von Ingrid Gründer. Für die Hertha Koenig-Gesellschaft herausgegeben von Günther Butkus und Karen Leffers. Pendragon Verlag, Bielefeld Petra Kolip, Bettina Schmidt: Gender and health in adolescence. In: WHO Policy Series Health policy for children and adolescents, Issue 2, Copenhagen Konferenz der Präsidentinnen, Präsidenten und Rektoren deutscher Kunsthochschulen (Hg.): Kunsthochschulführer Deutschland, Art Academy Guide Germany. Salon Verlag, Köln Landesregierung NRW (Hg.): Verleihung des Staatspreises Nordrhein-Westfalen 1998 an Rosemarie Trockel für ihr außerordentliches, wegweisendes künstlerisches Schaffen und an Reinhard Mohn für seine hervorragenden Leistungen als Unternehmer und für sein gesellschaftspolitisches Engagement als Stifter (am 26. März 1999 in Düsseldorf). O.O. (Düsseldorf), o.j. (1999). Franz Lehner: Zukunft der Arbeit. In: Bielefeld 2000plus Forschungsprojekte zur Region, herausgegeben von Joachim Frohn und Karsten Gebhardt, Diskussionspapier Nr. 7, Bielefeld Helge Majer: Die Ulmer Lokale Agenda 21 und der Beitrag der Wirtschaft. In: Bielefeld 2000plus Forschungsprojekte zur Region, herausgegeben von Joachim Frohn und Karsten Gebhardt, Diskussionspapier Nr. 6, Bielefeld Hans D. Mummendey: Selbstdarstellungstheorie ein Überblick. In: Bielefelder Arbeiten zur Sozialpsychologie Nr. 191, Bielefeld Rechtzeitig zum Semesterbeginn ist jetzt die neue Ausgabe von Studieren in Bielefeld erschienen. Das informative Handbuch - nicht nur - für Erstsemester hat der Allgemeine Studierendenausschuß (AStA) der Universität Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem Bielefelder Stadtblatt herausgegeben. Erhältlich ist das Handbuch (176 Seiten) beim AStA oder in der Informations- und Pressestelle der Universität Bielefeld. Bielefelder Universitätszeitung 199/

72 Publikationen Volker Nickel: Mehrwert Werbung. Ökonomische und soziale Effekte von Marktkommunikation - Vielfalt, Wettbewerb, Arbeitsplätze. Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft, edition ZAW, Bonn Ulrich Schulz, Hartmut Kerwien: Fahrradpotential in Bielefeld. In: Bielefeld 2000plus - Forschungsprojekte zur Region, herausgegeben von Joachim Frohn und Karsten Gebhardt, Jeder zehnte Studierende verbringt zumindest ein Semester an einer Hochschule im Ausland. Bildungsexperten, Wirtschaft und Politik sind sich einig: Es müssen noch mehr werden. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln. Neugestaltet und erweitert präsentiert der DAAD jetzt seine Studienführerreihe - Standardwerke für alle, die sich für einen Studienaufenthalt oder ein Praktikum im Ausland interessieren. Die ersten drei Bände Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg und Spanien, Portugal sind bereits erschienen. Sie informieren ausführlich über die Hochschulsysteme in den betreffenden Ländern und sind zugleich praktische Ratgeber, die alle für ein Auslandsstudium notwendigen Schritte zeigen: Vorbereitung, Wahl der Hochschule, Bewerbung, Anerkennung von Studienleistungen und Finanzierung. Zehn weitere Studienführer, darunter Großbritannien und USA, folgen in den nächsten Monaten. Erhältlich sind die Studienführer im Buchhandel oder direkt beim W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld. Diskussionspapier Nr. 8, Bielefeld Statistisches Bundesamt (Hg.): Gesundheitsbericht für Deutschland. Ergebnis eines Forschungsvorhabens gefördert durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie das Bundesministerium für Gesundheit. Wiesbaden Techniker Krankenkasse (Hg.): The Mind Machine Gehirn: Multitalent mit Köpfchen. CD-ROM. Techniker Krankenkasse (Hg.): TK-Unitimer zum Wintersemester 1999/2000. (Das Heft im Taschenformat gibt Tips zum Auslandsstudium und informiert über den Euro. Der Unitimer beantwortet auch Fragen rund um die studentische Krankenversicherung. Informationen über Ansprechpartner und Serviceangebote der TK vor Ort vervollständigen das Info-Paket). Die Vorzüge der Universität Bielefeld sind seit kurzem auch in einem Film dargestellt. Das englischsprachige Video soll (angehenden) Studierenden und Wissenschaftlern aus dem Ausland erste Eindrücke von der Universität und der Stadt vermitteln. Die Cassette (VHS- PAL, einige Exemplare in SECAM) ist kostenlos im Akademischen Auslandsamt und in der Informations- und Pressestelle erhältlich. Bei nur 300 Kopien soll die Abgabe auf die genannte Zielgruppe beschränkt bleiben und auf Multiplikatoren, die z.b. demnächst im Ausland forschen oder studieren und dabei auch für die Uni Bielefeld werben wollen. Ein Großteil der ausländischen Partnerhochschulen erhält das Video und andere fremdsprachige Informationsmaterialien demnächst in einer Mailing-Aktion. Entstanden ist der zwanzigminütige Film initiiert und koordiniert durch Gerd Meier von der Projektstelle Internationalisierung, die dem Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung, Dieter Timmermann, zugeordnet ist in der Videoproduktion des AVZ mit Walter Blohm und Oliver Manthey. Den mitwirkenden Studierenden und Wissenschaftlern sei für ihre Mitwirkung auf diesem Wege noch einmal herzlich gedankt. Universität Bielefeld (Hg.): Forschungsbericht 1997/1998. In: Schriftenreihe Wissenschaft Nr. 19, Bielefeld ( Der Forschungsbericht der Universität Bielefeld so Forschungsprorektor Philippe Blanchard im Vorwort zum Forschungsbericht kann einmal mehr Einsichten in die Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher Hochschulen jenseits quantitativer Kriterien eröffnen. Zugleich dokumentiert er und legt damit zusätzliche Rechenschaft ab wie nahe Forschung, Praxis und Qualifikation beieinanderliegen, sich bedingen, begründen und rechtfertigen. Wissenschaft und Vorbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse insbesondere im Rahmen der Qualifikation wissenschaftlichen Nachwuchses sind konstitutive Elemente unserer Wissensgesellschaft und damit für die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit der Gesellschaft überhaupt. Die Globalisierung allenthalben verlangt dabei unabdingbar nach internationalem Austausch und Vernetzung. Hier, und insbesondere in der interdisziplinären Ausrichtung wissenschaftlicher Aktivitäten, wird die Universität ermutigt, durch bisherige Erfolge auch zukünftig besondere Anstrengungen zu unternehmen, Akzente zu setzen und Profile herauszubilden. Dieser gedruckten Fassung wird in nächster Zeit auch eine Internetauflage folgen, mit der wir dem Informationsbedürfnis zeitangemessen in elektronischer Form Rechnung tragen. So ist die gedrucke Version insbesondere in der 72 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

73 Kunst / Musik / Kultur Präsentation ausgewählter Publikationen knapper als das, was elektronisch für Sie dann umfangreicher recherchierbar ist. Wissenschaftliche Veröffentlichungen sind und bleiben ein unverzichtbarer deutlicher Nachund Ausweis, dass die Forschungsaktivitäten erfolgreich sind und über die Ergebnisdarstellung in den Diskurs der wissenschaftlichen Gemeinschaft gestellt werden.) Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Lehr- und Forschungsgebiet Deutsch als Fremdsprache, (Hg.): Deutsch als Fremdsprache. Entwicklungen und Strukturen. Bielefeld Universität Bielefeld, ZSB (Hg.): Jahresbericht 1998 der Zentralen Studienberatung (ZSB) der Universität Bielefeld. Bielefeld o.j. (1999). Birgit Wannewitz: Geisteswissenschaftler in der Wirtschaft. Ein integratives Modell zur Verbesserung der Berufseintrittschancen. Deutscher Universitätsverlag, Leverkusen Das kulturelle Angebot der Universität Bielefeld UniQ (U.K.) Universitäten sind Kultureinrichtungen. Dies nicht nur im allgemeinen Sinne des Wortes, indem sie als Stätten der Forschung (vulgo: Neugier) und Lehre (sprich: Erziehung) zwei ziemlich grundlegende Bedürfnisse der Gattung Mensch befriedigen (dies freilich auf hohem Niveau) und damit einen bedeutenden Anteil am historischen Menschwerdungsprozess für sich in Anspruch nehmen dürfen. Sondern sie sind dies sehr konkret, weil es zum Beispiel an der Universität Bielefeld zum alltäglichen Geschäft gehört, Kultur zu schaffen, sie zu reflektieren und zu manifestieren. Philosophische Seminare über Fragen der Ästhetik sind hier ebenso zu nennen wie die Analysen und Produktionen literarischer Texte oder Theaterinsze- nierungen an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Außerdem selbstredend die medienpädagogischen Veranstaltungen an der Fakultät für Pädagogik oder die theoretischen und praktischen Auseinandersetzungen in den Fächern Kunst und Musik, wobei letztere in Aufführungen von Hochschulchor und -orchester ihren weithin anerkannten Ausdruck finden. Nicht zu vergessen auch die Angebote aus dem Sportbereich. Und selbst an unerwarteter Stelle geht es immer wieder auch um Kultur: so in der Mathematik, die durchaus einen feinen Sinn für die Schönheit von keineswegs bloß abstrakten Regeln und Proportionen beweist. Die vielfältigen, bisweilen beachteten, manchmal allzu verborgenen kulturellen Leistungen der Uni zu bezeugen, auf sie aufmerksam und neugierig zu machen, ist das Anliegen von UniQ. Das Heft enthält Hinweise auf kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen, die in der Uni stattfinden oder von ihr ausgehen. Zudem dokumentiert UniQ regelmäßig in Bild und Text inspirierende Arbeiten von Dozent/innen oder Student/innen der Hochschule. UniQ erscheint zu Anfang eines jeden Semesters und kann über die Informations- und Pressestelle der Universität Bielefeld kostenlos bezogen werden. Nehmen Sie das Heft in die Hand... Klaus-Ove Kahrmann Sandkreise Kreise aus Sand auf den Rasenflächen um die Uni herum, das ist ein nicht alltäglicher Anblick. In diesen Dimensionen verändert sich wahrlich einiges, was man zunächst nur erahnt und dann erspürt. Die Neugier ist groß, und so nehmen viele den Weg in die oberen Stockwerke, um aus den Fenstern einen besseren Überlick zu gewinnen. In der Tat: durch die Sandkreise wird deutlich, dass das Gebäude der Universität stark durch Winklichkeiten, Geraden, Höhen und Tiefen bestimmt wird. Durch eine auf den ersten Blick so einfache Maßnahme wie Sandkreise gerät dieses System ins Wanken. Plötzlich tritt ein dynamisches Moment hinzu, das dem architektonischen Komplex eine ungeahnte Leichtigkeit verschafft. Diese Leichtigkeit ist vielleicht nicht das Schlechteste, was der Uni Bielefeld passieren konnte. Wird doch hier deutlich, dass das Gewaltige, das dem Komplex innewohnt, unerwarteterweise eine Auflockerung erfährt. Gegen diese wird wohl kaum jemand etwas einzuwenden haben. Die Installation von Sonja Schmidt, die im Rahmen ihrer künstlerischen Prüfung ausgeführt wurde, gehört zum Bereich der Land Art. Bielefelder Universitätszeitung 199/

74 Kunst / Musik / Kultur Was kann man sich darunter vorstellen? Die Land-Art-Künstler, an der Spitze damals in den frühen Siebzigern Richard Long, Nikolaus Lang, Walter de Maria und Andy Goldsworthy, stellten sich eine Gestaltung mit und in der Natur vor, außerhalb des konventionellen Kunstbetriebes und der Galeriekunst. Land Art war von Anfang an auch eine Bewegung gegen die herkömmliche gestalterische Verwirklichung, gegen die Flachware in den Elfenbeintürmen der Ausstellungsareale. Und sie sah sich vor allem nicht als Gegenbewegung zur Natur, so wie sie sich seit der Renaissance bei uns eingeschliffen hat, sondern als das Miteinander mit ihr. Es war, als wollte man die Erkenntnis ausdrücken, dass wir nicht außerhalb der Natur stehen und mit ihr konkurrieren, sondern uns darauf besinnen, dass wir ein Teil von ihr sind. Die berühmten Verpackungsaktionen von Christo zeigen diese Zielsetzung unter dem Aspekt der Wahrnehmungsintensivierung, Joseph Beuys hingegen betont mit seiner Aktion 7000 Eichen von 1982 den ökologischen Aspekt der Land Art. So ist Land Art heute ein Sammelbegriff für höchst gegensätzliche Ziel- Sonja Schmidt will Kreise ziehen... richtungen und Realisationen. Allen jedoch ist gemeinsam, dass der Prozess das Entscheidende ist und nicht das Ergebnis. Im Augenblick der Fertigstellung beginnt bereits der Zerfall, das Verändern der Installation durch die Natur. Sonja Schmidts Sandkreise wurden schon eine Minute nach der Fertigstellung verändert, durch Regen, wühlende Hunde und spielende Kinder. Die Kreise können noch einige Zeit betrachtet werden, aber ihr Verschwinden ist absehbar. Sie werden von Tag zu Tag schwächer werden, der Rasenmäher des Gartenbaubetriebes, der für die Pflege des Universitätsbetriebes zuständig ist, wird über sie hinweggehen und den Sand zerstreuen. Im Winter wird der Schnee sie bedecken, und die Sandkörner sinken mit dem Schmelzwasser in den Boden hinein. Im Frühjahr sind es nur noch Spuren, die wahrgenommen werden können, und dann bleiben lediglich die Fotos, die während des Gestaltungsprozesses entstanden sind. Trotzdem wird die Aktion vielen, die sie im Entstehen verfolgt haben, in der Erinnerung verbleiben. Unzählige zufällig Vorbeigehende und an der Uni Beschäftigte haben Sonja Schmidt bei ihrer Arbeit angesprochen und den Entstehungsprozess der Sandkreise verfolgt. So hintergründlich und grundsätzlich die Aussage der Installation ist, so beinhaltet sie auch eine ganz konkrete Botschaft an uns. Die Anlage der Universität hat viele Vorteile, und die Konzentration der Abteilungen auf einen überschaubaren, konzentierten Raum wird von vielen Betroffenen als beispielgebend aufgefasst, ebenso der Treffpunkt- und Kommunikationscharakter der Universitätshalle. Was jedoch die ästhetische Ausgestaltung anbetrifft, so sind Dürftigkeiten unübersehbar. Viele Pläne wurden nicht ausgeführt, so zum Beispiel die Idee zu Kunst am Bau, einen Bach aus dem Teutoburger Wald quer durch die Universitätshalle zu leiten. In der Tat, die Uni hat etwas Maschinenartig-Naturfeindliches an sich, das lässt sich nicht wegargumentieren. Nur es muss nicht zwangsläufig so sein. Die Maßnahmen für eine maßstäblichere und naturverbindende Gestaltung sind nur zu schwach gewesen oder unterblieben. Hier könnte man ansetzen. Die Uni verdient ein Reformprogramm in Gestaltung. Vieles wurde an-, aber nicht zuendegedacht. Die Fakultätsbereiche erstarren in Kahlheit und Behördenlook. Die Pflanzen in der Halle führen ein Kümmerdasein. Die Hörsäle erinnern eher an Zellen denn an Lern-Umgebungen. Die Innenhöfe mit ihren Bepflanzungen sind ungenutzt. Viele Uni-Mitarbeiter müssen aus ihren Fenstern Tag für Tag schlimme Anblicke ertragen. Sonja Schmidts Installation kann dazu ein guter Anstoß sein, und sie selbst wird sicher in einer Kommission, die sich mit diesem Problem befasst, engagiert mitarbeiten. Insofern haben ihre Sandkreise nicht nur künstlerische und ökologische Aspekte, sondern auch eine ausgeprägte soziale Komponente - kommt doch eine verbesserte Gestaltung dem Erleben aller mit der Uni Verbundenen entgegen. 74 Bielefelder Universitätszeitung 199/1999

75 Kunst / Musik / Kultur Kulturtermine , Uhr, Stadttheater, Gastspiel Wolf Biermann mit dem Programm Paradies uff Erden, einem Berliner Bilderbogen. Das Gastspiel ist eine Kooperation der Inititative Brückenschlag und des Theater Bielefeld. Am 7. November finden im Rahmen eines Brückenschlag-Aktionstages zum 10. Jahrestag der Maueröffnung ( ) weitere Veranstaltungen im TAM und in der Altstädter Nicolaikirche statt: Der Tag beginnt um 11 Uhr mit einer StadtPredigt mit Konrad Weiß in der Altstädter Nicolaikirche. Um Uhr gibt es dann im TAM Lesungen von Literaten aus der ehemaligen DDR und Mitgliedern des PEN-Zentrums. Unter dem Titel Zivilcourage findet dann um Uhr im TAM ein Forumsgespräch mit Zeitzeugen der Wende aus Leipzig statt, es moderiert Dr. Günter Müchler. Und um 18 Uhr wird in der Altstädter Nicolaikir- che die Ausstellung Bagatellen von Prof. Karl Georg Hirsch eröffnet , Uhr, Martin-Luther-Kirche Gütersloh, Bachchor Gütersloh, Leitung Sigmund Bothmann: Doppelchörigkeit Werke von Bach, Brahms, Reger und Penderecky , Uhr, Museum Bökerhof, Brakel-Bokendorf, Lesung: Christian Brückner liest Alexander Puschkin: Der Postmeister. Eine Veranstaltung des Literaturbüros Ostwestfalen-Lippe in Detmold e. V. in Verbindung mit der Stadt Schieder- Schwalenberg. Am , Uhr, liest Brückner auch auf Gut Böckel in Rödinghausen , Uhr, Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, Wellenberg 1, Eröffnung der Ausstellung Gert Koch (Schwäb. Alb): Holzschnitte; bis 8. Januar , Uhr, Theater am Alten Markt, Premiere: Die Kassette, Komödie von Carl Sternheim , Uhr, Martin- Luther-Kirche Gütersloh, Johann Sebastian Bach: Hohe Messe h-moll: (im Rahmen der Gütersloher Meisterkonzerte) Hedwig Aberg (Sopran), Yvi Jaenicke (Alt), Lothar Odinius (Tenor), Georg Zeppenfeld (Bass), Bachchor Gütersloh, Bachorchester Gütersloh, Leitung: Sigmund Bothmann. Auch Silvester, , Uhr. Kartentelefon: 05241/ , Uhr, Poetisches Puppentheater Bielefeld, Ravensberger Str. 12: Beggar s Opera oder: die Moritat von Mackie Messer. (Statt einer weiteren Inszenierung der Dreigroschenoper bringt das Poetische Puppentheater rabenschwarzen englischen Humor in Reinkultur! Auch am 28. und 29. Januar Karten: Telefon 0521/ Bielefelder Universitätszeitung 199/

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