Raum für die Tagesschule

Transkript

1 Raum für die Tagesschule Welche neuen Anforderungen stellt die Tagesschule? Foto: Conradin Frei

2 Inhalt _ Wo steht Ihre Gemeinde heute bezüglich Raum für Tagesstrukturen? _ Welche räumlichen Herausforderungen kämen bei einer Einführung der Tagesschule auf Ihre Gemeinde zu? _ Was gilt es bezüglich Innen- und Aussenraumqualitäten zu beachten? 2

3 Wo steht Ihre Gemeinde heute bezüglich Raum für Tagesstrukturen? 3

4 Grundlagen Hortrichtlinien Kanton Zürich 2007 Empfehlungen kibesuisse

5 * SUS = Schülerinnen und Schüler Grundlagen _ Raumbedarf (Aufenthaltsfläche) pro SUS*: _ Hortrichtlinien Kanton Zürich: _ ca. 4m2 / SUS _ Empfehlungen kibesuisse: _ 5 m2 / SUS _ 3 m2 / SUS für reine Mittagsbetreuung > wenn Hort auf der Schulanlage 5

6 Betreuungsgrad in % Benchmark Total: _ Betreuungsgrad in % _ Anzahl SUS, welche mindestens 1 Modul der Tagesstrukturen besetzen im Verhältnis zu allen SUS der Schule _ 40-50%: sehr hoch / 30-40%: hoch / 20-30: moderat / unter 20%: eher tief 6

7 Anteil Belegungsspitzen in % Benchmark Belegungsspitzen sind an 2-3 Tagen über den Mittag zu bewältigen _ Anteil Belegungsspitzen in % _ Durchschnittliche Belegungsspitzen (Anzahl SUS an den 3 meistbelegten Modulen) im Verhältnis der SUS, welche das Betreuungsangebot nutzen könnten _ BSP: Ø 44 SUS Belegungsspitzen bei insgesamt 320 SUS = 14% 7

8 Auswertung Ist-Situation Tagesstruktur A Ø Belegungsspitzen SJ 18/19 44 m2 / SUS 3.4m 2 Anteil Belegungsspitzen 14% Aussenraum gut _ Ist ein direkt zugewiesener Aussenraum vorhanden? _ Ist ein anderweitiger Aussenraum vorhanden (z.b. Mitnutzung der Schulanlage)? _ Besteht ein direkter Zugang von den Innenräumen zum Aussenraum? 8

9 Auswertung Tagesstrukturen Gebäudelandkarte, Auswertung für SJ 18/19 Primarschule Kindergarten Tagesstruktur * Betreuung nicht auf Schulanlage * Tagesstruktur B Tagesstrukturen C Ø Belegungsspitzen 34 Ø Belegungsspitzen 28 m2 / SuS 2.4m2 Anteil Belegungsspitzen 10% Aussenraum gut Schuleinheit 2 Schuleinheit 3 m2 / SuS 4.1 Anteil Belegungsspitzen 17% Aussenraum schlecht Tagesstruktur D Tagesstrktur A Ø Belegungsspitzen 44 m2 / SuS 3.4m2 Anteil Belegungsspitzen 14% Aussenraum gut Schuleinheit 1 Schuleinheit 4 Ø Belegungsspizen 45 m2 / SuS 4.5m2 Anteil Belegungsspitzen 21% Aussenraum ausreich. Tagesstruktur E Ø Belegungsspizen 29 m2 / SuS 1.6m2 Anteil Belegungsspitzen 32% Aussenraum gut 9

10 Entwicklung Raumbedarf SJ 18/19 SJ 24/25 Aktuell "gesicherter Bedarf" Schule Hort Schule Hort PS KG Tot. SuS Anteil PS KG Tot. SuS Anteil Kl Ø MT 44 14% Kl Ø MT 80 20% SuS SuS Ø Ø SUS x 4m2 = 320m2 10

11 Welche räumlichen Herausforderungen kämen bei einer Einführung der Tagesschule auf Ihre Gemeinde zu? 11

12 Ausgangslage Ist-Situation _ Wie hoch ist der Betreuungsgrad in der Gemeinde? _ Wir hoch ist der Anteil Belegungsspitze an einem bestimmten Standort? _ Wie gut ist das räumliche Angebot der bestehenden Tagesstruktur? _ Welche Schulanlage könnte sich für ein Pilotprojekt eignen? _... 12

13 Forschungsprojekt Fachhochschule Nordwestschweiz _ Schulraum neu nutzen _ Wie lassen sich Tagesschulen in bestehende Schulanlagen etablieren? _ Forschungsprojekt 2016 Titelbild Publikation 13

14 Fallbeispiele Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 14

15 Fallbeispiel: Schulhaus Aegerten Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 15

16 Fallbeispiel: Schulhaus Leutschenbach Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 16

17 Fallbeispiel: Schulhaus Blumenfeld Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 17

18 Themen «Wir fokussieren auf zwei Themen, die sich im Laufe unserer Untersuchung als Konsequenz aus dem Ziel einer effizienten Nutzung räumlicher Infrastrukturen entpuppt haben: die Umnutzungen von Räumen im Tagesverlauf und die raumzeitliche Koordinierung der Kinder.» «Im Hinblick auf räumliche Fragestellungen bedeuten die gebundenen Mittage zunächst eine doppelte Verdichtung der Raumnutzung. Es werden mehr Schülerinnen und Schüler in weniger Zeit (verkürzte Mittagspause) verköstigt und betreut.» Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 18

19 Herausforderung Mittagszeit Beispiel _ Beispiel: 12 Klassen, 4 Kindergärten _ Modell mit Tagesstrukturen: _ ca. 320 SUS _ bei Anteil Belegungsspitzen von 25% _ 80 Mahlzeiten _ Modell Tagesschule _ 2 Kindergärten bei 25% > 10 SUS _ 2 Kindergärten 100% > 40 SUS _ Primarschule 100% > 240 SUS _ ca. 290 Mahlzeiten 19

20 Verkehrsflächen 0% 4% 7% Multifunktionale Nutzung Erschliessung & Betreuung Hauptnutzflächen 30% 10% 18% 15% Multifunktionale Nutzung Unterricht & Betreuung 5% 7% Nutzung ausschliesslich für Betreuung Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 20

21 Sporthalle Handarbeitszimmer Bibliothek Klassenzimmer Sporthalle Gymnastikraum Werken Mehrzweckraum Bibliothek Sporthalle Mehrzweckraum Bibliothek 2 Klassenzimmer 30% 10% 18% 15% Multifunktionale Nutzung Unterricht & Betreuung 5% 7% Nutzung ausschliesslich für Betreuung Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 21

22 * SUS = Schülerinnen und Schüler Grundlagen _ Raumbedarf (Aufenthaltsfläche) pro SUS*: _ Hortrichtlinien Kanton Zürich: _ ca. 4m2 / SUS _ Aufenthaltsfläche kibesuisse: _ 5 m2 / SUS _ 3 m2 / SUS für reine Mittagsbetreuung > wenn Hort auf der Schulanlage 22

23 Raumzeitliche Koordinierung Beispiel Schulhaus Aegerten E Essen K Klassenzimmer T Turnhalle B Bibliothek P Pausenplatz Mittagszeit: 11:55 13:30 Betreuungszentrale Schulraum neu nutzen, Fachhochschule Nordwestschweiz 23

24 Raumbedarf für «Küchen» _ Publikation der Stadt Zürich, Immobilien-Bewirtschaftung _ Betreuungsstätten _ Raumstandards für den Bau von Betreuungsstätten der Volksschule in der Stadt Zürich, 2009 _ Kapitel, 2.3 Küchen _ Regenierküchen _ Typ 1-5, von Mahlzeiten Stadt Zürich, Immobilien-Bewirtschaftung 24

25 Kostenzusammenstellung Stadt Zürich Tagesschule 2025, Pilotphase II _ xxx 30% Abstimmungsunterlagen Bei einem Betreuungsgrad von 50% oder mehr 25

26 Was gilt es bezüglich Innen- und Aussenraumqualitäten zu beachten? 26

27 Innenräume sollten _ zum Lernen, Spielen und Bewegung anregen _ überschaubar sein _ abwechslungsreich _ Rückzug bieten 27

28 Herausforderung Innenräume _ Akustik _ Tageslicht _ Multifunktionalität _ Veränderbarkeit Foto: Conradin Frei 28

29 Aussenräume bieten _ Tageslicht _ Bewegung _ Pflanzen und Tiere _ Wind und Wetter _ Räume für das Quartier 29

30 Fragestellung Tagesschulen werden in erster Linie von Pädagogen gestaltet. Wer gestaltet den Raum, wenn keine umfassenden baulichen Massnahmen anstehen, die ein Planungsbüro erfordern? 30

31 zusammenfassend _ Ganzheitliches Konzept «Unterricht & Betreuung» _ Das ganze Schulhaus wird zur Tagesschule _ Räumlich ist die Mittagszeit der Engpass, vorausschauende Planung ist entscheidend, «serielle Multifunktionalität» muss geplant werden _ Die Verkehrsflächen sind nach Möglichkeit mitzudenken _ Jede Schule ist gefordert die bestmögliche Lösung zu finden _ Es geht nicht ohne Investitionen in die bauliche Infrastruktur _ Die Raumqualitäten prägen den Alltag der Kinder mit 31

32 Cédric Perrenoud, Leiter Bauentwicklung, Basler & Hofmann Vielen Dank! Basler & Hofmann Ort 32