info Modellcharakter Das neue Transplantationszentrum Heft 3/2018 Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover FORSCHEN UND WISSEN

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1 Heft 3/2018 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Modellcharakter Das neue Transplantationszentrum NAMEN UND NACHRICHTEN BEHANDELN UND PFLEGEN FORSCHEN UND WISSEN Mit Ameisen erfolgreich: MHH hilft jungen Forschern _13 Alles richtig gemacht: Student reanimiert mit Defibrillator _30 Forschergeist: Professor Jonigk erhält ERC-Grant _36/37

2 2 EDITORIAL info 6/2010 3/2018 EDITORIAL 3 Es läuft Ein wichtiger Schritt für die Transplantation: Tobias Goecke übergibt die Box mit dem Spenderorgan an OP-Pfleger Christian Finke (rechts). Gute Arbeit? Führt zu guten Ergebnissen. Braucht gute Voraussetzungen. Am wichtigsten sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie müssen sich wertgeschätzt fühlen, müssen Bedingungen vorfinden, unter denen sie ihre Talente optimal entfalten können. Und die Rahmenbedingungen müssen stimmen, Ressourcen vorhanden sein. Prozesse sollten, soweit es möglich ist, standardisiert und vergleichbar ablaufen. Denn damit schafft man die Voraussetzungen, dass Menschen, die in ähnliche Prozesse involviert sind, voneinander lernen können. Transparenz ist wieder einmal das Zauberwort. Gute Arbeit und gute Ergebnisse bei Transplantationen sind überlebenswichtig. Die Voraussetzungen in der MHH sind perfekt: 1. Die Prüf- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer hat der MHH als einziger der großen deutschen Transplantationskliniken eine tadellose Arbeit bescheinigt. Die Überprüfungen ergaben, dass alle beteiligten MHH-Kliniken die Transplantationen hervorragend dokumentiert haben und es keinerlei Grund zu Beanstandungen gibt. 2. Das Bundesforschungsministerium hat die MHH als einzige hochschulmedizinische Einrichtung mit dem Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Transplantation (IFB-Tx) in diesem Bereich in den vergangenen zehn Jahren gefördert. Das Ergebnis wird nun sichtbar: Die MHH gründet das Transplantationszentrum mit Professor Dr. Axel Haverich an der Spitze. Mehr zu dem Projekt mit bundesweitem Modellcharakter erfahren Sie in unserem Titelthema (Seite 6 bis 12). Gute Arbeit ist auch das Stichwort für die weiteren Kliniken der MHH, deren neue Methoden wir Ihnen auf den Seiten 30 bis 34 vorstellen. Gute Arbeit leisten auch unsere Forscherinnen und Forscher, über deren neue Erkenntnisse Sie auf den Seiten 35 bis 47 lesen können. Gute Arbeit in der Lehre unter anderem mit den Lehrpreisträgern des AStA ist auch das Thema in unserer Rubrik Lehren und lernen (Seite 48 bis 53). Und was wäre die MHH ohne die gute Arbeit so vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer? Von 40 Jahren ehrenamtlicher Krankenhaushilfe über viele Spendenaktionen bis hin zum Sommerfest der Kinderklinik berichten wir in der Rubrik Gäste und Feste (Seite 54 bis 59). Kommen Sie gut durch den Sommer! Viel Spaß beim Lesen oder Stöbern wünscht Ihnen Stefan Zorn PHYSIOTHERAPIE Spezialpraxis für Beinamputierte Praxis für Physiotherapie in eigenen Räumen Die Prothese oder Orthese optimal in den Alltag integrieren. Vertrauen in die neue Situation bekommen und den Alltag meistern. Zertifiziert für: C-Leg, Genium, Genium X3, Kenevo, Helix 3D und Harmony Orthopädietechnik im Annastift Haubergstr Hannover

3 4 INHALT INHALT 5 Das Titelfoto hat Anna- Katharina Junge, Fotografin der HTTG-Klinik, im OP aufgenommen. IMPRESSUM Herausgeber Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 1. August MODELLCHARAKTER: DAS NEUE TRANSPLANTATIONSZENTRUM _6 Die Qualität ist unser Maßstab Interview mit Professor Dr. Axel Haverich _8 Wichtiges Bindeglied: Transplantationsbüro _8 Daten immer zur Hand _9 Optimierte Nachsorge: Projekt NTx 360 _10 Vertrauen wieder herstellen: Qualitätsmanagement _10 Datenmanagement verbessert die Versorgung der Patienten _11 Patienten erhalten Mitspracherecht: Interview mit Patientenvertreter Peter Fricke _12 Hallo, hier ist Eurotransplant : Studierende tauschen sich aus Den Blick schulen: Im neuen Pflichtseminar Ultraschall sammeln Medizinstudierende im Skills Lab mehr praktische Erfahrungen _53 Chefredaktion Stefan Zorn (stz) Redaktion Bettina Bandel (bb) Claudia Barth (cb) Simone Corpus (sc) Bettina Dunker (dr) Tina Gerstenkorn (tg) Ursula Lappe (la) Camilla Mosel (cm) Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe: Annika Morchner (am) Kirsten Pötzke (kp) Fotoredaktion Karin Kaiser Layout und Realisierung Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG August-Madsack-Straße Hannover Telefon (0511) Anzeigen Günter Evert Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG Hannover Kontakt Anzeigenverkauf: Telefon (0511) oder Auflage: Exemplare Druck Silber Druck ohg Am Waldstrauch Niestetal Telefon (0561) Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier Online-Ausgabe Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter Augenlicht: Dr. Brockmann unterstützt in Ghana _16 Schneller wieder fit: Da Vinci hilft bei Nieren-OP _33 Unsichtbar : Forscher verbessern Spenderorgane _39 Ausblick: Kinder profitieren von 96plus _54 NAMEN UND NACHRICHTEN _13 Mit Ameisen und Shakespeare zum Erfolg: Jugend forscht _13 Sicher ist sicher _14 Die Frau der Zahlen und Strukturen: Barbara Hane _15 Erfolg mitgestalten: Indra Schröter _16 Ghana: Hello, Doc Dorothy! _17 Südafrika: Neuen Infektionskrankheiten auf der Spur _18 Kongressvorschau _19 Korrektur, Stipendien _20 Dienstjubiläen, Personalien, Examen _21 Ehrungen/In Gremien gewählt _22 Professor Günay _23 Unmögliches möglich gemacht _24 Parkplätze sind ein Dauerthema _25 Patientenbücherei _25 Ministerium beruft Baubeirat _26 Rennen für den guten Zweck _20 Erneut Anerkennung für das Onkologische Zentrum _27 Sie laufen und laufen und _28 Der Senat tagt zum 555. Mal BEHANDELN UND PFLEGEN _29 Anonyme Therapien für Pädophile werden Kassenleistung _30 Student rettet Sportler das Leben _31 Gut vorbereitet auf Notfälle _32 FIT online _32 Serie da Vinci: Schnell wieder auf den Beinen _34 Serie Complicated Cases: Krankheit unter Kontrolle FORSCHEN UND WISSEN _35 Drittmittel für Forschung _36 Millionen für Spitzenforscher von der EU _36 Europaweite Forschung _38 Heilung mit eigenen Zellen in Aussicht _39 Unsichtbare Organe _40 Ein starkes Signal: SFB 900 _40 Lückenhafte Anträge _41 Pionierarbeit für Herz und Lunge _42 Betroffene regen Forschung an _43 Mehr Sicherheit bei der Therapie _44 Hoch angesehen _44 Bessere Behandlung bei Brustkrebs _45 Hilfe für die Nieren _45 Richtiges Training beugt Verletzungen vor _46 Mit Sicherheit der bessere Weg: OCS _47 Hoher Besuch LERNEN UND LEHREN _48 Einblick in die künstliche Intelligenz _48 AStA-Sommerempfang _49 Preise für Studierende _ Doktortitel verliehen _51 Die Kunst der Diagnose _52 Tag der Lehre _52 Lernwerkstatt _53 Pflichtseminar Ultraschall GÄSTE UND FESTE _54 Kids Arena _54 Mr. Videostudio ist 80 _55 Freundeskreis spendet _55 Lila Hoffnung _56 Frühlingskonzert _57 Über das Leben hinaus _57 Sommerfest der Kinderklinik _58 Tag der Immunologie _58 Kinder als Lebensretter _59 Ihr Wirken beflügelt Fotos Alle Fotos von Karin Kaiser außer: Anna Junge/HTTG (1, 10/11, 52), aus Abteilung oder privat (16, 17, 21, 22, 23, 26, 27, 34, 48, 53, 57, 58), EWE (13), Bernd Lammel (14), Pörksen (17), Karsten Knocke (23), Stefan Zorn (28, 33, 54, 59), Peter Braubach (36/37), Ralf Mohr (47), Camilla Ackermann (49), Tina Gerstenkorn (55), Steven Mihelic (55), Nico Herzog (56), Bettina Bandel (58) Anschrift der Redaktion Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefan Zorn Carl-Neuberg-Straße Hannover Telefon (0511) Fax (0511) zorn.stefan@mh-hannover.de ISSN X

4 6 MODELLCHARAKTER DAS NEUE TRANSPLANTATIONSZENTRUM 7 Die Qualität ist unser Maßstab Die MHH ist die größte Transplantationsklinik Deutschlands, bei Lungentransplantationen gehört sie sogar zur Weltspitze. Jetzt gründet die Hochschule ein Transplantationszentrum. Warum, weiß Professor Dr. Axel Haverich, der Leiter des neuen Zentrums. Die MHH gründet ein Transplantationszentrum. Was haben die Patienten davon? In dem Transplantationszentrum werden alle MHH-Kliniken, die mit Organverpflanzungen zu tun haben, eng zusammenarbeiten. Experten unterschiedlicher Organsysteme werden sich intensiv austauschen. Darüber hinaus werden viele Bereiche, die in den einzelnen Kliniken bisher noch individuell gehandhabt werden, in Einklang gebracht: Die Organisation der Organspende, der Wartelisten und der Organverteilung wird zentral gesteuert. Dasselbe gilt für die Dokumentation der Patientendaten. Außerdem wird es eine gemeinsame Qualitätssicherung und harmonisierte Nachsorgemodelle geben. Alle diese strukturellen Veränderungen haben nur ein Ziel: die bestmögliche individuelle Therapie unserer Patientinnen und Patienten mit Organversagen. Sie profitieren vom Transplantationszentrum, weil sie auf allen Stufen der Versorgung eine noch höhere Qualität erwarten können. Gibt es ein solches Zentrum schon irgendwo anders in Deutschland? Nein, bisher noch nicht. Aber die Notwendigkeit dafür liegt auf der Hand. Das Transplantationszentrum der MHH hat also Modellcharakter. Warum eignet sich gerade die MHH für dieses Modell? Die MHH gehört zu den Vorreitern auf dem Gebiet der Transplantation wurde hier die erste Niere transplantiert, 1972 die erste Leber, 1983 folgte das erste Herz und 1988 die erste Lunge. Und auch bei den Multiorganverpflanzungen gehört die Hochschule zu den Pionieren. An der MHH gibt es jahrzehntelange Erfahrungen und geballte Kompetenz. Sie ist heute das größte Transplantationszentrum Deutschlands. Welches Klinikum sollte sich besser für ein Transplantationszentrum eignen? Das Transplantationszentrum tritt die Nachfolge des Integrierten Forschungs-, Behandlungs- und Transplantationszentrums (IFB- Tx) an. Was nehmen Sie aus dem IFB-Tx mit? Mit dem Transplantationszentrum verstetigen wir die Arbeit des IFB-Tx. So wird beispielsweise das IFB-Tx-Qualitätsmanagement weiterlaufen, ebenso die des Scientific Advisory Boards, das als internes Gutes weiter leben: Professor Dr. Hermann Haller (links) leitete das IFB-Tx. Er wird gemeinsam mit Professor Haverich im Vorstand des Transplantationszentrums arbeiten. Der Patient steht im Mittelpunkt: Professor Haverich leitet das neue Transplantationszentrum der MHH. Beratungsgremium die wissenschaftliche Arbeit koordinieren und organisieren wird. Ganz wichtig ist auch die Fortführung des Clinician Scientist-Programms zur Karriereförderung von Nachwuchswissenschaftlern, denn in der Transplantationsmedizin werden Mediziner gebraucht, die sich auf vielen Gebieten, unter anderem in der Immunsuppression und in der Infektabwehr, sehr gut auskennen. Welche Strukturen müssen für das neue Zentrum aufgebaut werden? Es wird einen Vorstand mit einem Vorstandsvorsitzenden, ein Direktionsforum, einen wissenschaftlichen sowie einen externen Beirat und ein Management-Team geben. Eine zentrale Rolle spielen die Transplantationskonferenzen. Dazu zählen die vier organspezifischen, interdisziplinären Transplantationskonferenzen für Herz, Lunge, Leber sowie Niere und Pankreas. Sie treffen sich einmal wöchentlich, bei Bedarf auch häufiger, und entscheiden beispielsweise über die Aufnahme einzelner Patienten auf die Warteliste zur Organtransplantation, selbstverständlich unter der Berücksichtigung der Vorgaben der Bundesärztekammer und des Transplantationsgesetzes. Darüber hinaus wird es organübergreifende interdisziplinäre Transplantationskonferenzen geben. Der höchste Maßstab des Transplantationszentrums soll der Behandlungserfolg sein. Werden die Patienten auch strukturell eingebunden? Ja, das werden sie. Der Bundesverband der Organtransplantierten e. V. (BDO) sendet einen Vertreter in den externen Beirat. Die Mitbestimmung der Patienten ist uns grundsätzlich wichtig. Welche Aufgaben hat das Eurotransplant- Verbindungsbüro? Dieses Büro ist für die direkte Kommunikation der MHH mit Eurotransplant im holländischen Leiden verantwortlich. Es stellt sicher, dass die MHH rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr für Eurotransplant zur Unterbreitung von Organangeboten erreichbar ist. Das Verbindungsbüro regelt die gesamte Kommunikation zwischen den transplantierenden Ärzten der MHH und Eurotransplant, beispielsweise wenn es um die Entscheidung über die Annahme oder Ablehnung eines Organs geht. Das Verbindungsbüro verwaltet und pflegt alle Patientendaten auf der Warteliste zu Organtransplantation. Wie verändert sich durch das Transplantationszentrum die Arbeit für die Ärztinnen und Ärzte der beteiligten Kliniken? Inhaltlich wird die Arbeit für sie allein schon durch die neuen Leitlinien einfacher. Durch die größere Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen der anderen transplantierenden Kliniken haben sie bessere Möglichkeiten, sich abzustimmen. Außerdem erhalten sie ein viel breiteres Bild von der Transplantationsmedizin und können ihr Wissen vertiefen. Wann geht das Zentrum an den Start und welche Kosten entstehen durch den Aufbau? Die Realisierung erfolgt schrittweise. Ich denke, dass das Zentrum Mitte 2019 vollständig umgesetzt sein wird. Die Kosten für den Aufbau werden von der MHH getragen. Erhoffen Sie sich durch das Zentrum höhere Patientenzahlen? Die Patientenzahl ist nicht der entscheidende Maßstab, sondern die Qualität unserer Leistung. Davon einmal abgesehen, ist die Patientenzahl auch nicht so einfach zu erhöhen, denn dafür gibt es nach wie vor zu wenig Organspenden. Die Transplantationsmedizin entwickelt sich ständig weiter. Gibt es daher bereits Pläne, die über das neue Zentrum hinausreichen? Ja, es gibt Pläne für ein Zentrum für Organregeneration und Organersatz, das CORE 100 heißen wird. Dabei wird das Transplantationszentrum mit dem Exzellenzcluster REBIRTH (Von regenerativer Biologie zu rekonstruktiver Therapie) und dem NIFE, dem Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung, zusammengebracht. Unter dem Dach von CORE 100 wird dann der Einsatz der besten Therapien aus der operativen, konservativen und regenerativen Medizin, des Organersatzes und der Transplantation koordiniert. Das alles wird ergänzt von Präventions- und Nachsorgeprogrammen. In CORE 100 können dann Menschen, die von Organversagen betroffen sind, umfassend versorgt werden. Das gilt für jedes Stadium ihrer Erkrankung sehr früh, wenn von einer Transplantation noch gar keine Rede ist, aber auch lebenslang nach einer Transplantation. Die Fragen stellten Tina Gerstenkorn und Bettina Bandel.

5 8 MODELLCHARAKTER DAS NEUE TRANSPLANTATIONSZENTRUM 9 Wichtiges Bindeglied Im Transplantationsbüro sorgt ein Team für die Kommunikation zwischen MHH und Eurotransplant Ob Niere, Herz, Lunge oder Leber eine Transplantation gelingt nur interdisziplinär. Vor allem Internisten und Chirurgen müssen gut zusammenarbeiten. Doch auch zahlreiche weitere Akteure haben einen entscheidenden Anteil daran, dass im vergangenen Jahr in der MHH insgesamt 339 Organe transplantiert werden konnten. Zu diesen Akteuren gehört auch das von Privatdozent Dr. Harald Schrem geleitete Transplantationsbüro. Das Team des dazu zählenden Eurotransplant-Verbindungsbüros koordiniert die Annahme der Spenderorgane, die alle über die Vermittlungsstelle Eurotransplant im holländischen Leiden zugewiesen werden. Dafür ist es unterstützt von 20 Medizinstudentinnen und -studenten an jedem Tag rund um die Uhr erreichbar. Eurotransplant bietet die Organe meist nach Dringlichkeit und Warteliste für einen bestimmten Patienten an. Es gibt aber auch sogenannte Zentrumsangebote, erläutert Claudia Köhler, stellvertretende Leiterin des Eurotransplant-Verbindungsbüros. Dabei handelt es sich beispielsweise um vorgeschädigte Organe, für die bis PD Dr. Harald Schrem und Ilona Fabiszak im Gespräch. kurz vor der Entnahme kein Empfänger gefunden werden konnte, und die nur noch in einem besonders erfahrenen Zentrum transplantiert werden können. So kann nahezu jedes Organ einem geeigneten Empfänger zugewiesen werden bei der Lunge und der Leber gegebenenfalls sogar zwei, da sie geteilt werden können. Manchmal bekommen wir tagelang kein Organ von Eurotransplant zugewiesen, mitunter sind es jedoch auch in einer Nacht elf, sagt Claudia Köhler. Sobald ein Angebot eingeht, ruft ihr Team die verantwortlichen Ärzte an, übermittelt ihnen die entsprechenden Organdaten und nimmt die Entscheidung der Fachärzte entgegen. Es kommt vor, dass sie das Organ ablehnen beispielsweise, weil es zu groß oder zu klein für die Patientin oder den Patienten ist, doch meist fällt die Entscheidung für das Organ aus. Dann sorgt das Eurotransplant-Team dafür, dass der Patient, wenn er nicht bereits auf Station liegt, in die MHH kommt. Zudem kümmert es sich darum, dass die Chirurgen das Organ und die Patientenakte bekommen. Transplantationen gesamt (solide Organe) Niere Pankreas (Bauchspeicheldrüse) Leber Lunge (mit Herz-Lungen) Herz (mit Herz-Lungen) Agnes Riske, Ilona Fabiszak, Annika Quintel und Claudia Köhler (von links) sind Mitarbeiterinnen des Transplantationsbüros. Aufgabe ist auch, dass Patienten, die an der MHH auf Beschluss der Transplantationskonferenz ein Organ erhalten sollen, auf die Warteliste bei Eurotransplant kommen. Für diese Listung verwaltet und pflegt es alle Patientendaten und übermittelt diese an die Organisation in Leiden. Derzeit stehen mehr als Patientinnen und Patienten der MHH auf dieser Liste. Für sie heißt es: Warten, bis der ersehnte Anruf kommt. bb Daten immer zur Hand Für eine Aufnahme auf die Warteliste bei Eurotransplant müssen Patientendaten jederzeit vollständig sein. Bei der Niere, dem mit Abstand am häufigsten transplantierten Organ, kümmern sich fünf Mitarbeiterinnen des Transplantationsbüros darum, dass die Patientenakten jederzeit komplett zugänglich sind. Eine weitere Mitarbeiterin übernimmt sämtliche organisatorischen Aufgaben, wenn eine Nieren-Lebendspende konkret wird. Sie koordiniert zum Beispiel die Termine, führt das Erstgespräch durch und veranlasst die notwendigen diagnostischen Maßnahmen. Die Daten der Patienten, die auf ein anderes Organ warten, werden in der MHH von den jeweiligen Fachdisziplinen gepflegt. bb Optimierte Nachsorge Im Transplantationszentrum soll gut Funktionierendes zusammenwachsen auch aus dem Projekt NTx 360 Ein bisschen mehr Normalität, Entspannung und Sicherheit so fasst die Mutter der vierjährigen Kim zusammen, wie sich ihr Alltag verändert hat, seitdem sie an dem Innovationsprojekt NTx 360 teilnimmt. Durch dieses seit Januar 2017 bestehende, bundesweit einmalige Programm für die Nachsorge von Menschen, denen eine Niere transplantiert wurde, soll das neue Organ möglichst lange funktionieren, sich die Lebensqualität der Patienten verbessern und die Versorgung wirtschaftlicher werden. Das vom Gemeinsamen Bundesausschuss mit rund sechs Millionen Euro geförderte Programm findet an der MHH statt, Deutschlands größtem Nieren-Transplantationszentrum, und wird von Professor Dr. Lars Pape, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, und Professor Dr. Mario Schiffer, Klinik für Nieren- und Hoch druckerkrankungen, geleitet. Es nehmen bereits mehr als 735 Patienten teil darunter 60 Kinder. Eines von ihnen ist Kim. Sie wurde 2013 mit einem Gendefekt der Niere geboren, erhielt zunächst eine Bauchfelldialyse und mit neun Monaten in der MHH eine Niere von der Mutter. Seitdem geht es ihr gut. Und mit NTx 360 noch ein bisschen besser, denn nun muss sie nicht mehr für jeden der monatlichen Nachsorgetermine in die MHH kommen, sondern kann Routineuntersuchungen auch von ihrer Kinderärztin in Bad Salzdetfurth machen lassen. Dabei entstehende Fragen können über sogenannte Televisiten mit den MHH-Experten geklärt werden, für die am Computer der Ärztin eine Kamera angebracht worden ist. So können wir Risiken für die Gesundheit der Patienten früh erkennen und entsprechende therapeutische Gegenmaßnahmen ergreifen, sagt Professor Pape. Kooperationspartner bei der Nachsorge für Kinder ist das Kuratorium für Heimdialyse (KfH). Bereits 86 niedergelassene Nephrologen, die Patienten wohnortnah betreuen, haben sich dem Projekt NTx 360 angeschlossen. Sieben von ihnen sind Kinderärzte. Das beruhigt mich sehr Zu NTx 360 gehört auch die elektronische Patientenakte, in die Daten von Untersuchungen eingetragen werden, sowie Diagnosen, Medikationen und Therapien. Alle im Programm Eingebundenen haben Einsicht. Ich kann aktuelle Blutwerte, zum Beispiel den Kreatininwert, anschauen und muss nicht jedes Mal bei der Ärztin anrufen, um zu erfahren, wie stabil Kim ist. Das beruhigt mich sehr, sagt Kims Mutter. Bei auffälligen Veränderungen melden sich die Ärzte der MHH bei der Familie. Professionelle Nachsorge: Professor Pape kümmert sich um seine junge Patientin Kim und berät deren Mutter. Auch die Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie ist in das Innovationsprojekt eingebunden und bietet unter anderem bei Bedarf ein Coaching an, das auch telemedizinisch erfolgen kann. Kims Mutter hat so schon einige Fragen klären und Anregungen für sich und ihre Tochter bekommen können. Ebenso kooperiert das Institut für Sportmedizin mit dem Projekt, insbesondere für nicht mehr ganz so junge Patienten: Um den Alltag besser körperlich bewältigen zu können, begleitende Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und dem Abbau von Knochendichte und Muskulatur entgegenzutreten, erhalten die Patienten eine persönliche Trainingstherapie. Wir sind davon überzeugt, dass sich viele Elemente unseres Projektes NTx 360 auf andere Organe übertragen lassen. Dieses Ziel haben wir in unserem Projekt von Beginn an geplant, sagt Professor Pape. Im neuen Transplantationszentrum sollen gut funktionierende Anteile der Nachsorge für verschiedene Organe langfristig zu einem optimalen Programm zur Rundum-Nachsorge kombiniert werden. Dieses und weitere bisher noch fehlende Elemente wie beispielsweise die Sozialmedizin und -beratung führen dann zu einer möglichst optimalen lebenslangen Nachsorge aller Patienten, die an der MHH ein Organ transplantiert bekommen haben. bb

6 10 MODELLCHARAKTER DAS NEUE TRANSPLANTATIONSZENTRUM 11 Vertrauen wieder herstellen Die MHH sieht sich als Transplantationszentrum beim Qualitätsmanagement in der Verantwortung In Deutschland besteht ein Bedarf für Transplantationsmedizin. Derzeit stehen knapp schwer kranke Patienten auf den Transplantationslisten, sagt Privatdozent Dr. Harald Schrem, designierter Geschäftsführer des Transplantationszentrums. Doch seit dem Transplantationsskandal in 2012 scheint das Vertrauen der Gesellschaft in die Transplantationsmedizin immer weiter zu sinken. Als Deutschlands größtes Transplantationszentrum liegt es in unserer Verantwortung, das Vertrauen der Gesellschaft durch klare Strukturen, Kennzahlen und Transparenz wieder herzustellen. Unser Ziel ist es, die Patienten bestmöglich zu versorgen, die Lehre und die Fortbildungen der Ärzte zu verbessern und eine patientennahe Forschung zu ermöglichen, betont der Viszeralchirurg und Qualitätsmanager. Um Transparenz zu schaffen, möchte das Team des Transplantationszentrums in seinen externen Beirat Patientenvertreter, zuweisende Ärzte, Industrie- und Kooperationspartner, Kostenträger sowie das Land Niedersachsen berufen und so Vertrauen in die Transplantationsmedizin zurückgewinnen. Wir möchten den Patienten unabhängig von Bewertungsportalen im Internet oder Rankings in Zeitschriften zuverlässige Daten liefern können, an denen sie sich orientieren können, welches Zentrum für sie das geeignetste ist, sagt PD Dr. Schrem. Gemeinsam mit den vier in Deutschland führenden Kliniken für Transplantationsmedizin möchte das Team drei oder vier Kennzahlen identifizieren, die quartalsweise erhoben werden sollen. Einer dieser Faktoren könnte sein, wie lange es nach Eingang des Arztbriefes dauert, bis der Patient auf der Transplantationsliste gelistet wird. Voneinander lernen Doch nicht nur für die Patientinnen und Patienten der MHH soll sich die Arbeit des Transplantationszentrums lohnen: Mit der Harmonisierung der internen Prozesse soll sich auch die Arbeitskultur der Ärzte und des Pflegepersonals verbessern, sodass mehr Zeit für die eigentlichen Kernaufgaben bleibt und weniger Überstunden anfallen. In regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Klinikkonferenzen können sich Ärzte der unterschiedlichen Disziplinen über die Transplantationsabläufe in den unterschiedlichen Kliniken austauschen. Wir hoffen, dass wir so Erfolgsmodelle identifizieren und diese in den anderen Kliniken implementieren können, erklärt er. Auf Initiative von MHH-Studierenden, die sich aktiv um die Aufklärung über Organspende bemühen, wird das Team des Transplantationszentrums das Curriculum des Modellstudiengangs HannibaL in einem neuen Wahlpflichtfach unter die Lupe nehmen. Den Studierenden selbst war aufgefallen, dass sich das Thema Transplantation bisher zu wenig in dem Curriculum wiederfindet. Wir wollen gemeinsam erörtern, in welchen Modulen sich das Thema Transplantationsmedizin von Hirntod über Unterstützungssysteme bis hin zum Spendeprozess sinnvoll integrieren lässt, sagt PD Dr. Schrem, der den Kurs leiten wird. So soll sich am Ende das Thema wie ein roter Faden durch die sechs Jahre Studium ziehen. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer zertifizierte Weiterbildungen für Ärzte entwickelt werden, um eine Vergleichbarkeit herzustellen. cm Jutta M. geht jahrelang zur Dialyse. Endlich erhält sie die Nachricht, dass sie eine Spenderniere bekommt. Kaum hat sie sich von der Transplantation erholt, macht sie das, was sie lange Zeit nicht konnte: Sie reist nach Mallorca. In der Kathedrale von Palma knickt sie um, der Knöchel schwillt an und wird blau. Mit starken Schmerzen begibt sie sich in die Notaufnahme. Dort sind die Ärzte mit ihrem aktuellen Krankheitsbild konfrontiert, doch welche Medikamente nimmt Jutta M. bereits ein und welche dürfen die Ärzte ihr verschreiben? Diesem Problem widmet sich das Team des neuen Transplantationszentrums unter anderem. Mit Sicherheit: Die Größe eines Zentrums beeinflusst die Qualität der Operationen. Datenmanagement verbessert die Versorgung Gemeinsam mit der Universität in Heidelberg und der Medizinischen Universität in Graz sowie Patientenvertretern arbeiten wir an einem einheitlichen Transplantationskrankenhausinformationssystem, erklärt Privatdozent Dr. Harald Schrem, designierter Geschäftsführer des Transplantationszentrums. Das System soll über ein Webinterface zugänglich und mit dem Smartphone kompatibel sein, sodass Jutta M. jederzeit über das Internet Zugang zu all ihren Werten und medizinischen Daten hat, in jeder Sprache damit die Ärzte in Spanien sofort wissen, wie sie ihre Patientin behandeln können. Die Herausforderungen sind groß, zwar sind der Patienten die Werte weltweit standardisiert, doch das System muss patientenfreundlich sein und den Vorschriften der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen, ergänzt Jan Beneke, der sich im Transplantationszentrum um das Datenmanagement kümmern wird. Das Team möchte auch interne Strukturen der MHH weiterentwickeln. Ein Beispiel ist die Überführung der Daten zur Organtransplantation in das Krankenhausinformationssystem SAP. So sollen die Daten der Patienten bereits vor, während und nach dem Klinikaufenthalt erfasst werden, um eine lebenslange Nachsorge zu ermöglichen. cm Patienten erhalten Mitspracherecht Fricke: Wir können wirklich etwas bewegen Peter Fricke, Vorsitzender des Bundesverbands der Organtransplantierten (BDO e. V.), hat vor 28 Jahren ein Herz transplantiert bekommen und setzt sich aktiv im Gemeinsamen Bundesausschuss für bessere Bedingungen für Organspende und Organtransplantation ein. Was halten Sie von der Gründung des Transplantationszentrums? Bisher betrachten wir die Organtransplantierten und die Ärzte jedes Organ einzeln. Doch viele Herztransplantierte benötigen später auch eine Nierentransplantation. Die Zentralisierung der Ambulanzen wird zu einem besseren Austausch der Patienten und Ärzte untereinander führen das hilft uns allen. Ein weiterer Vorteil für die Patienten ist, dass es einen zentralen Ansprechpartner geben wird, an den sie sich wenden können, und sie nicht erst herausfinden müssen, in welcher Klinik sie wen ansprechen müssen. Die MHH nimmt mit der Etablierung des Transplantationszentrums eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Ähnliche Strukturen gibt es bisher nur in München. Durch die Kooperationen der MHH beispielsweise mit Zentren in Berlin und Leipzig wird sich das Modell hoffentlich schnell bundesweit durchsetzen. Die Patienten würden erheblich von einer stärkeren Vernetzung der bundesweiten Transplantationszentren profitieren. Insbesondere, wenn sich das hannoversche Projekt zur mobilen Krankenakte durchsetzen sollte, das es den Peter Fricke kämpft für die Rechte der Patienten. Patienten ermöglicht, sich europaweit in Krankenhäusern behandeln zu lassen. Die Patientenverbände sollen im externen Beirat des Transplantationszentrums vertreten sein. Was versprechen Sie sich davon? Bisher wurde die Patientensicht sehr vernachlässigt, und dass Patienten für ein Transplantationszentrum beratend tätig sind, gab es noch nicht. Durch die neue Position können wir mit den Ärzten aber auch mit den anderen Vertretern im Beirat wesentlich besser in Kontakt kommen. Viele Aspekte der Transplantationsmedizin machen aus ärztlicher oder auch buchhalterischer Sicht Sinn, für den Patienten und deren Angehörige sind sie jedoch von Nachteil. Durch die neuen Strukturen erhalten wir die Möglichkeit, schon frühzeitig gegenzusteuern und gemeinsam Alternativen zu entwickeln. Durch den Sitz im Beirat haben wir dann nicht nur Mitspracherecht, sondern können auch wirklich etwas bewirken. Themen, über die man gemeinsam sprechen könnte, reichen von vorzeitiger Entlassung oder Verlegung der Patienten in andere Krankenhäuser oder neue Methoden wie die Überkreuz-Lebendspende, bei der jeweils ein Partner zweier Paare krank und der andere bereit ist, ein Organ zu spenden, aber nicht die passende Blutgruppe hat. Wenn sich blutgruppenverträgliche Spender-Empfänger-Paare finden, können sie zum Beispiel Nieren über Kreuz austauschen. Die Fragen stellte Camilla Mosel.

7 12 MODELLCHARAKTER info Hallo, hier ist Eurotransplant Deutsche und holländische Studierende tauschen sich aus Wenn es nachts ein Spenderorganangebot von Eurotransplant für die MHH gibt, das von MHH-Ärzten geprüft werden muss, sind es nicht wie denkbar wäre Ärzte, die als Erste davon erfahren. Es sind wir, Medizinstudierende des Eurotransplant-Verbindungsbüros der MHH. Wir koordinieren in Nacht- und Wochenenddiensten alle Organangebote von Eurotransplant an die MHH und sind somit Schnittstelle zwischen MHH-Ärzten, Eurotransplant, DSO und Organempfängern eine wichtige Aufgabe, die es erfordert, stets den Überblick über alle laufenden Prozesse zu behalten und alle Personen rechtzeitig zu informieren. Ein typischer Anruf in unserem Büro beginnt wie folgt: Hallo, hier ist Eurotransplant. Ich rufe an mit einem primären Angebot für Ihren Empfänger. Die Stimme am anderen Ende der Leitung gehört ebenfalls Studierenden aus Leiden in den Niederlanden, wo sich die Eurotransplant-Zentrale befindet. Auch dort arbeiten nachts Studenten, die Organtransplantationen im gesamten Eurotransplantraum reibungslos organisieren. Unsere häufigen nächtlichen Telefonate miteinander weckten das Interesse, unsere holländischen Kollegen und Kolleginnen richtig kennenzulernen. Also luden wir das niederländische Team zu uns nach Hannover ein. Am 16. und 17. Juni war es so weit: 19 Studierende aus Leiden trafen morgens an der MHH ein, um mit uns 17 MHH-Studierenden ein buntes, von uns selbst organisiertes Programm zu absolvieren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es auch schon los: Mit Dr. Jawad Salman aus der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie erarbeiteten wir alle Schritte einer Lungentransplantation und lernten, welche Expertise es der MHH ermöglicht, jährlich über 100 Patientinnen und Patienten eine Spenderlunge zu transplantieren. Zeitreise zu den Anfängen Danach setzte Professor Dr. Frank Lehner aus der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie das Programm fort. Er lud ein zu einer Zeitreise zu den Anfängen des MHH- Lebertransplantationsprogramms um Professor Pichlmayr, den Erfinder des Split- Leber-Verfahrens, und zeichnete die Entwicklung bis zum heutigen Tage nach. Das gemeinsame Grillen am Mittag nutzten alle Studierenden, um sich auszutauschen und mehr über die Arbeit der jeweils anderen zu erfahren. Die Stimmung war gut, und alle lauschten im Anschluss gespannt der humorvollen Präsentation von Eurotransplant-Student Okker Bijlstra, der die Arbeit von Eurotransplant vorstellte und einen Einblick in die Nachtdienste in der Eurotransplant-Zentrale gab. Abschließend forderten wir zu einem selbst entwickelten Quiz auf, bei dem alle ihr Wissen über die Transplantationsmedizin der MHH und Eurotransplant unter Beweis stellten. Damit endete ein spannender Samstag auf den Spuren unserer gemeinsamen Arbeit für die MHH und Eurotransplant der anschließend bei einem Abendessen und einem Besuch in Hannovers Studentenviertel einen entspannten und fröhlichen Ausklang fand. Wir alle nehmen aus diesem Wochenende nicht nur neues Wissen mit, sondern auch ein Gefühl der Freundschaft, das uns begleiten wird, wenn das nächste Mal nachts das Telefon klingelt und es heißt Hallo, hier ist Eurotransplant. Die Medizinstudierenden des Eurotransplant-Verbindungsbüros Voneinander lernen: die deutschen und holländischen Studierenden der Eurotransplant-Verbindungsbüros.

8 3/2018 NAMEN UND NACHRICHTEN 13 Mit Ameisen und Shakespeare zum Erfolg Zwei Vizelandesmeister bei Jugend forscht Erfolgreiche Ameisenforscher: Philipp Melk (links) und Lennart Jathe. Mit Unterstützung der MHH und ihrer Forschungsverbünde sind aus den Landeswettbewerben Jugend forscht in Clausthal-Zellerfeld und Oldenburg zwei Vizemeister hervorgegangen. So gewann Tobias Scheithauer, der in der Research Core Unit Genomics seinen Bundesfreiwilligendienst leistet, den zweiten Platz im Bereich Mathematik/Informatik mit seinem Projekt Warum Shakespeare wirklich Shakespeare ist eine Analyse künstlicher neuronaler Netze. Die Schüler Philipp Melk und Lennart Jathe aus der sechsten Jahrgangsstufe des Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasiums Hannover errangen Anfang April zudem mit ihren Forschungsergebnissen aus dem Projekt FORMicidae außer FORM Lieben Ameisen Junk Food? im Fachgebiet Biologie den zweiten Platz unter den jüngeren Forschern im Landeswettbewerb. Bereits im Februar hatten alle drei Kandidaten die Jury des Regionalwettbewerbs Jugend forscht in Hannover überzeugen können und qualifizierten sich so für die Landeswettbewerbe. Da mehrere Hundert Projekte in den Regionalwettbewerben antreten, ist dies ein schöner Erfolg und zeigt, dass die MHH schon sehr früh in der Nachwuchsförderung stark ist, sagt Professorin Dr. Meike Stiesch, die als Leiterin des Forschungsverbundes Biofabrication das Ameisen-Projekt unterstützt hat. Die beiden Schüler erforschten, wie sich fettreiche Nahrung (Junk Food) auf die regenerative Kapazität von Ameisen auswirkt. Im Langzeit-Fütterungsversuch konnten die jungen Forscher zeigen, dass die fettreich ernährten Ameisen zwar größer als die mit Standard-Nahrung versorgten Ameisen waren, sich aber weniger vermehrt hatten. Von den eigenen Ergebnissen beflügelt, haben sich Philipp und Lennart für das kommende Jahr vorgenommen zu untersuchen, ob vermehrte Laufaktivität das Überleben der Ameisen verbessern kann. Entscheidungen verstehen Tobias Scheithauer hat sich mit den Prozessen der Entscheidungsfindung künstlicher neuronaler Netze (KNN) auseinandergesetzt und hierzu ein eigens trainiertes KNN genutzt, das Autoren von Texten erkennen kann. Der von ihm entwickelte Algorithmus ermöglichte das bessere Verständnis der im KNN genutzten Entscheidungsprozesse mit grafischer und statistischer Aufbereitung. Die MHH-Forschungsverbünde Exzellenzcluster REBIRTH (Von regenerativer Biologie zu rekonstruktiver Therapie) und BIOFABRICATION unterstützten das Jugend forscht -Projekt mit dem Kauf des A.N.T.S- Didaktik-Experimentierkoffers der Joha nnes Gutenberg Universität Mainz. cm/inf Sicher ist sicher Praktische Lösung für Wertsachen Daumen hoch für die neue Wertsachentasche: Stationäre Patientinnen und Patienten haben bei der Einlieferung in die Medizinische Hochschule Hannover oft wertvolle Gegenstände bei sich von der Geldbörse über Schmuck bis zum Mobiltelefon. Damit diese Dinge während der Zeit des Aufenthalts im Krankenhaus sicher aufbewahrt werden können, gibt es an der MHH jetzt eine praktische Lösung: die Wertsachentasche. Dank eines Gleitverschlusses kann sie immer wieder einfach geöffnet und geschlossen werden. Auf der Außenseite wird sie mit dem Namen und Geburtsdatum der Patientin oder des Patienten beschriftet, damit nichts vertauscht werden oder verloren gehen kann. Der Wertsachenbeutel steht den Patientinnen und Patienten während des Aufenthaltes in der Medizinischen Hochschule zur Verfügung und kann bei Bedarf sicher verwahrt werden. Die Idee mit der Tasche hatte Martina Toussaint, Leiterin der Zentralen Notaufnahme. Sie und ihr Kollege Tobias Lamprecht begrüßen es, dass der Beutel jetzt in der gesamten MHH eingeführt wird. Benjamin Ivovic von der Firma BOI Dokutech hat ihn mitentwickelt. tg Tobias Lamprecht, Martina Toussaint und Benjamin Ivovic (v. l.) begrüßen es, dass der Beutel jetzt MHH-weit eingeführt wird.

9 14 NAMEN UND NACHRICHTEN info 3/2018 NAMEN UND NACHRICHTEN 15 Die Frau der Zahlen und Strukturen Barbara Hane leitet seit Februar den Geschäftsbereich II Finanzen Das Flipcart, das im Büro von Barbara Hane steht, füllt sich. Die neue Leiterin des Geschäftsbereichs II fasst dort alle Prozesse zusammen, die im GB II laufen oder gerade verändert werden. Für mich ist das Denken in Prozessen wichtig, sagt die 47-Jährige, die seit Februar den GB II Finanzen im Ressort Wirtschaftsführung und Administration von Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer leitet. Und genauso wichtig sei es, Kontrollsysteme zu schaffen, um die Prozesse zu überwachen. Für Barbara Hane ist eines besonders wichtig: Die Arbeit muss Spaß machen gerade in einem Geschäftsbereich, in dem es eine sehr ausgeprägte Arbeitsteilung gebe. Die im vergangenen Jahr erfolgte Gesamtzertifizierung der MHH sieht sie als sehr hilfreich an. Die Prozesse wurden einmal aufgeschrieben, im besten Fall hinterfragt. Das schafft Transparenz und reduziert,geheimwissen. Barbara Hane, die gern Strukturen optimiert, ist sich sicher, dass die MHH die Weiterentwicklungen in der Buchhaltung noch nicht ausreichend nutzt Stichwort SAP. Das ist eine wichtige Aufgabe für mich und mein Team. n Zwei neue Geschäftsbereichsleitungen Im Ressort Wirtschaftsführung und Administration gibt es zwei neue Geschäftsbereichsleitungen. Seit dem 1. Februar leitet Barbara Hane den GB II (Finanzen). Zum 1. Mai wurde der neue GB V (Patienten- und Erlösmanagement) geschaffen, dessen Leitung Indra Schröter innehat. Das Aufgabenfeld des GB V sind die Codierung und Abrechnung der stationären (MKR) Kowala, Schroeder,Rademacher,Dr. Beißner,Wahner, Dr. Pramann, Dr. Kütemeyer RechtsanwältePartnerschaftsgesellschaft mbb Arzthaftungsrecht für Krankenhäuser, Ärztinnen und Ärzte Medizinrecht Versicherungsrecht /Verkehrsrecht Erbrecht Familienrecht Arbeitsrecht Miet-und WEG-Recht Arbeit muss Spaß machen, sagt Barbara Hane. und ambulanten Fälle, das Medizincontrolling sowie die INEK-Kalkulationen und -Verhandlungen sowie strategische Planungen. Die Stabsstelle Strategisches Controlling wurde aufgelöst. Das kaufmännische Controlling wurde dem GB II zugeschlagen. Dem neuen GB V wurden das Medizincontrolling und das MKR-Management zugeordnet. stz Karsten Kowala Rechtsanwalt und Notar Frank Schroeder Rechtsanwalt und Notar Fachanwalt für Erbrecht Fachanwalt für Arbeitsrecht Dirk Rademacher Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr.Mady Beißner Rechtsanwältin Fachanwältin für Familienrecht Was die neue Geschäftsleiterin Finanzen nicht weiß, das will sie lernen. Ich finde es unheimlich interessant, Neues zu erschließen. Das war schon immer so: Nach dem Abitur hat sie zunächst eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Weil sie das Thema Buchführung aber nicht so tief behandeln konnte, wie sie gern wollte, studierte sie anschließend Betriebswirtschaftslehre. Nach Anfängen als Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin wechselte sie 2003 ans Krankenhaus in Gifhorn wurde es durch den Rhön-Konzern übernommen, zehn Jahre später kaufte es der Helios-Konzern. Sie übernahm die Regionalleitung Niedersachsen. Es war eine Herausforderung, das Rechnungswesen der neuen niedersächsischen Häuser in die Helios-Welt zu überführen. Anschließend leitete sie in der Berliner Helios-Zentrale ein großes SAP-Projekt. Nach einer Stippvisite beim Klinikum Region Hannover leitet sie seit Februar den Geschäftsbereich II Finanzen. Eine Aufgabe, die sie fordert. Doch Barbara Hane kann auch gut entspannen: Wenn ich arbeite, dann arbeite ich und wenn ich Freizeit habe, dann habe ich auch Freizeit. Und die verbringt sie am liebsten in ihrem Wohnort Groß Oesingen. Dafür muss sie zwar eine Stunde morgens zur MHH fahren, wird aber in dem Heidedorf mit einer tollen Umgebung und netten Menschen entschädigt. Und wenn sie nach Hause fährt, lässt sie den Stress auf der Strecke zurück. Mein Auto ist ein Ort zum Nachdenken. Zu Hause geht sie gern spazieren, kümmert sich um Hänsel und Gretel ihre beiden Katzen und kann auch gut beim Singen oder Klavier- und Flötenspiel abschalten. Und wie sieht sie sich selbst als Chefin? Ich bin den Menschen zugewandt, sagt Barbara Hane, und eigentlich sehr mutig. Ihre größte Schwäche kennt sie auch: Ich will sehr viel sehr schnell und am besten auf einmal. Als Frau der Zahlen liebt sie klare Ansagen. Ich finde es gut, wenn man auch sagt, was man will. stz Frank Wahner Rechtsanwalt Fachanwalt für Medizinrecht Fachanwalt für Verwaltungsrecht Dr.Oliver Pramann Rechtsanwalt Fachanwalt für Medizinrecht Dr.Jens Kütemeyer Rechtsanwalt Königstraße Hannover Telefon Fax info@kanzlei34.de Den Erfolg mitgestalten Indra Schröter leitet den neu geschaffenen Geschäftsbereich IV Wahrnehmen und wertschätzen ist Indra Schröters Credo. Für Indra Schröter ist das Ziel ihrer Arbeit und der Arbeit des neu geschaffenen Geschäftsbereichs IV Patienten- und Erlösmanagement ganz klar: Wir wollen das Optimale aus der von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften geleisteten Arbeit herausholen. Mit anderen Worten: Die MHH muss alles dafür tun, das Leistungen richtig codiert und damit richtig abgerechnet werden. Um das zu erreichen, hat Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer in ihrem Ressort Wirtschaftsführung und Administration im GB IV die Codierung und Abrechnung der stationären (MKR) und ambulanten Fälle, das Medizincontrolling sowie die INEK-Kalkulationen und -Verhandlungen sowie strategische Planungen zusammengefasst. Ärzte unterstützen Wir wollen die Medizinerinnen und Mediziner unterstützen und ihnen die Prozesse näherbringen, die für eine korrekte Abrechnung ihrer Arbeit wichtig sind, sagt Indra Schröter. Sie weiß, wovon sie spricht, denn Indra Schröter hat als gelernte Intensivpflegekraft zunächst 15 Jahre auf Intensivstationen gearbeitet. Doch das war ihr nicht genug: Ich wollte mich mehr in die Prozesse einbringen. Daher studierte sie berufsbegleitend an der Technischen Hochschule Mittelhessen Krankenhaus-Management und schloss mit einem Master ab. Die 39-Jährige hat acht Jahre für Privatkonzerne gearbeitet, zuletzt vier Jahre für die Helios-Klinik in Hildesheim, wo sie die Stabsstelle Medizincontrolling leitete, bevor sie im Mai an die MHH kam. In Privatkonzernen sei die Wirtschaftlichkeit extrem wichtig und könne auch mal zulasten der Qualität gehen. An der MHH schätzt sie, dass Qualität und Wirtschaftlichkeit auf einer Stufe stehen. Indra Schröter ist in Nienburg aufgewachsen und wohnt seit sechs Jahren in Hannover. Aus der Zeitung habe sie vor Jahren von den Defiziten erfahren, die die MHH damals geschrieben hatte. Ich habe mir damals schon gedacht: Das kann doch nicht sein, bei dem Renommee und Erfolg, den die Hochschule verzeichnet. Mittlerweile schreibt die MHH wieder schwarze Zahlen. Und Indra Schröter freut sich, den Erfolg mitgestalten zu können. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist, die MHH-Kliniken und die Verwaltung noch besser zu vernetzen, damit wir gemeinsam eine langfristige Strategie zur Sicherung der Erlöse der Krankenkassen zum Wohle der MHH generieren können. Ich erwarte Transparenz Und als Chefin, wie agiert sie da? Ich glaube, ich bin sehr authentisch, ich denke nicht hierarchisch. Ich nehme die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit, gestalte Veränderungsprozesse im Team und erwarte Transparenz. Indra Schröter bringt es auf die Kurzformel: Wahrnehmen und wertschätzen. Sie möchte Strukturen weiterentwickeln und freut sich auf eine offene Zusammenarbeit und Anregungen auch aus den klinischen Bereichen. Entspannen kann sie am besten am Sonntagmorgen, wenn sie für zwei Stunden durch den Wald läuft. Bei Hannover 96 ist sie Mitglied in der Triathlon-Sparte. Ich kenne mich also mit Mehrfachbelastungen aus, sagt sie und lacht, obwohl ich derzeit nicht so richtig gut im Training bin. Einen Traum hat sie auch: Ich würde gern mal einen Ironman mitmachen. Doch im Moment liegt ihr Lebensschwerpunkt ganz klar an anderer Stelle: bei der Arbeit. stz Fachklinik für Rehabilitation Kardiologie - Herz-, Kreislauf- u. Gefäßerkrankungen - Zustand nach Herztransplantation und Herzunterstützungssysteme Pneumologie - Zustand vor u. nach Lungentransplantation - Lungenhochdruck (PAH) - Bronchialkrebs Nephrologie - Zustand nach Nierentransplantation Internationale Rehabilitation Vor- u. Nachsorgeprogramme - Herzwoche, Gefäßwoche, Lungenwoche - Wunschgewicht Das Angebot - Qualifizierte fachärztliche medizinische Diagnostik u. Therapie - Individuelle Physio- und Sporttherapie - nach Belastung angepasste Einzelund Gruppentherapie - med. Trainingsprogramm mit Fahrradergometer- u Muskelaufbautraining - physikalische Therapie - psychologische und seelsorgerische Betreuung - professionelle Pflege - Schwimmbad - spezielles Schulungsprogramm - Einzelzimmer ggf. Aufnahme von Angehörigen im DZ - Angehörigenseminar Gerne senden wir Ihnen Informationsmaterial zu! Tel. Zentrale: (05162) 44-0 Tel. Aufnahme: (05162) oder Fax: (05162) Klinik Fallingbostel Kolkweg Bad Fallingbostel info@klinik-fallingbostel.de

10 16 NAMEN UND NACHRICHTEN NAMEN UND NACHRICHTEN 17 Hello, Doc Dorothy! Die Augenärztin Dr. Dorothee Brockmann arbeitete sechs Wochen in Ghana Ein Flachbau mit Wellblechdach und klappriger Holztür. Dahinter ein übelriechender Raum, von dessen Wänden die Farbe blättert. Fenster und Decken sind mit Planen verhängt. Es gibt zwei Steckdosen und eine kleine gekachelte Ablage: So stellt sich eine Augenärztin aus Deutschland ihren Arbeitsplatz nicht unbedingt vor. Doch genau diese Bedingungen fand Dr. Dorothee Brockmann von der MHH-Klinik für Augenheilkunde in einer kleinen Krankenstation im Norden Ghanas vor. Dort sollte sie einheimische Patienten mit Grauem Star operieren. Ihre Tätigkeit als Gastärztin war ein Abenteuer. Und nach sechs Wochen flog sie mit wertvollen Erfahrungen und dem guten Gefühl, vielen Menschen geholfen zu haben, nach Hause. Über einen sozialen Einsatz im Ausland hatte ich schon öfter nachgedacht, sagt Dr. Brockmann. Als Mutter von vier Kindern wollte sie damit aber warten, bis es auch familiär passte. Anfang dieses Jahres war es dann so weit. Sie brach nach Ghana auf, um in der Augenklinik des Margret Marquardt Hospitals in Kpando zu arbeiten. Zustande gekommen war der Einsatz durch den Kontakt zu Professor Dr. Manfred Spitznas, der die Augenklinik seit 2012 mit seiner Aktion Volta-Augenklinik e.v. (AVA) unterstützt. Nur ein Augenarzt in der Klinik Die medizinische Versorgung in Ghana ist schlecht. Die Menschen sind arm und viele nicht krankenversichert, berichtet Dr. Brockmann. Auch an Fachärzten mangelt es. In der Klinik in Kpando gibt es nur einen Augenarzt. Er ist der einzige für die zwei Millionen Menschen, die in der Region leben, erklärt die Augenärztin. Als sie im Januar 2017 für die AVA nach Ghana aufbrach, hatte sie den Auftrag, ihrem Kollegen in Kpando zu zeigen, wie er mit moderner Technik eine Linsen-Operation durchführen kann. Das Gerät dafür, etwa so groß wie eine Autobatterie, brachte sie selbst mit dem Flieger aus Deutschland mit. Der Vorteil dieser Technik ist, dass damit auch Patienten am Grauen Star operiert werden können, deren Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass sie daran quasi schon erblindet sind, erläutert Dr. Brockmann. Der Graue Star ist ein großes Problem in Ghana. Sehr viele Menschen leiden darunter, sogar Kinder. Ein früher Eingriff ist wichtig, damit Erwachsene durch die drohende Erblindung beispielsweise nicht ihren Arbeitsplatz verlieren und Kinder überhaupt eine Schule besuchen können. Die eindrücklichsten Erlebnisse in Ghana hatte Dr. Brockmann während eines sogenannten Outreaches. Dabei entsendet die Klinik ein ganzes Team mit vollständiger Ausrüstung in entlegene Gebiete des Landes. Nach stundenlanger Fahrt über Schotterpisten und einer Fährüberquerung des Voltasees erreichte das Team sein Ziel, eine kleine Krankenstation in Chinderi. In dem Versorgungsgebiet leben Menschen, ein Augenarzt war noch nie zuvor dort. Der Raum, in dem wir operieren sollten, war voller Fledermauskot. Ich hatte extreme hygienische Bedenken, erinnert sich Dr. Brockmann. In der Augenklinik in Kpando: Dr. Dorothee Brockmann erklärt dem Team vor Ort, wie mit dem modernen Gerät operiert wird. So gut es ging, wurde der OP gesäubert und hergerichtet, der Flur für den Durchgang gesperrt und mit Tüchern in Umkleide, Waschraum, Lager und Wartezimmer unterteilt. Trotz der schwierigen Bedingungen konnten Dr. Brockmann und ihre Kollegen gleich am ersten Tag 13 Patienten operieren. Es gab keine einzige Infektion, wie die Augenärztin am nächsten Tag erleichtert feststellen durfte. Die Menschen, Patienten wie Personal, sind bettelarm, aber fröhlich und freundlich und sehr dankbar, stellte Dr. Brockmann fest. Die Worte, die ich am häufigsten gehört habe, waren welcome, thank you und God bless you. Sie selbst wurde von den Einheimischen Doc Dorothy genannt. Innerhalb eines Tages hatte sich in den umliegenden Dörfern herumgesprochen, dass man sich in Chinderi an den Augen operieren lassen kann. Viele weitere Patienten kamen, darunter eine Mutter mit ihrem fünfjährigen Sohn, dessen Geschichte Dr. Brockmann besonders berührte. Er war bereits vollständig erblindet und musste an beiden Augen operiert werden. Nachdem sie wieder in Deutschland war, erfuhr Dr. Brockmann, dass er wieder gut genug sehen kann, um eine Regelschule zu besuchen. Für sein Leben hat die Operation eine wirkliche Wende gebracht. Und für viele weitere Patienten, die seit Jahren das erste Mal wieder sehen können, sicher auch. tg Neuen Infektionskrankheiten auf der Spur Die Ärztin Christine Knuth bildet sich in Südafrika weiter Weltweite Touristenströme, globaler Warenverkehr und Migration: Mit diesen Bewegungen verbreiten sich auch Erreger über weite Strecken hinweg. Deshalb tauchen hierzulande zunehmend ungewohnte Krankheitsbilder auf. Früher habe ich auf unserer Infektionsstation fast ausschließlich HIV-Patienten betreut. Heute machen diese etwa nur noch ein Drittel aus, erklärt Professor Dr. Matthias Stoll, leitender Oberarzt der MHH-Klinik für Immunologie und Rheumatologie. Dafür haben wir es immer häufiger mit schweren Fällen von Tuberkulose, Malaria und seltenen Formen von Wundbrand zu tun. Auch Wurmbefall und andere durch Parasiten, Pilze und Protozoen verursachte Infektionen spielen zunehmend eine Rolle. Um den betroffenen Patienten helfen zu können, braucht es speziell weitergebildete Ärzte. Doch die sind rar. Deshalb haben der Landesverband Aidshilfe Niedersachsen (AHN), das Land Niedersachsen und die MHH in einem bundesweit einmaligen Pilotprojekt erstmals eine Fachärztin nach Eastern Cape in Südafrika geschickt. Christine Knuth vervollständigt dort ihre Weiterbildung zur Infektiologin und sammelt als eine künftige Multiplikatorin gleichzeitig wichtige Erfahrungen über neue Infektionskrankheiten und transkulturelle Unterschiede im Verständnis der von Infektionskrankheiten Betroffenen. Dadurch sollen sich auch andere Kollegen in Niedersachsen besser auf die Patienten und deren Krankheitsbilder einstellen können. Die Ärmsten der Armen Das Eastern Cape ist eine der ärmsten Regionen in Südafrika. Christine Knuth arbeitet dort im Frere Hospital und im Cecilia Makiwane Hospital in Mdsantane. Das Frere Hospital ist von Mauern und Stacheldraht umgeben. Beim Eintreten muss man die Security passieren, ebenso beim Verlassen der Klinik, berichtet die Ärztin. Ungewohnt war für sie anfangs auch das relativ entspannte Arbeitstempo. Die Kollegen können sich für alles viel mehr Zeit nehmen, als wir es aus unserem ökonomisierten Gesundheitssystem gewohnt sind, es ist daher auch ein angenehmes Arbeitsklima. Staatliches Krankenhaus: das Frere Hospital in East London. Ärztliche und pflegerische Kräfte arbeiten in Teams, die die Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung betreuen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um HIV-Patienten. Daneben betreut Christine Knuth auch an Tuberkulose Erkrankte, wobei beide Infektionen in Südafrika sehr häufig zugleich auftreten. In beiden Bereichen konnte ich mein Wissen während der Zeit hier deutlich vertiefen. Und auch über Infektionen durch Pilze wie Kryptokokkose und Histoplasmose sowie die Durchfallerkrankung Isosporiasis konnte ich viel hinzulernen, sagt die Ärztin. Professor Stoll ist als Weiterbildungsermächtigter formal auch in Südafrika zuständig für die infektiologische Ausbildung von Christine Knuth. Die beiden schalten sich regelmäßig in telemedizinischen Videokonferenzen zusammen und tauschen sich fachlich aus. Zurzeit ist Professor Stoll der einzige Mediziner an Besuch vom Ministerpräsidenten: Stephan Weil (Zweiter von links) war im Mai zu Gast in der Partner- Provinz Eastern Cape und unterhielt sich mit Christine Knuth (links) über das Projekt. einer niedersächsischen Universität, der für die infektiologische Weiterbildung von der Ärztekammer ermächtigt ist. In ganz Niedersachsen gibt es neben ihm nur noch zwei infektiologische Weiterbildungsstätten. Das ist angesichts unseres großen Lernbedarfs bei neuen Infektionskrankheiten viel zu wenig, bedauert der Mediziner. Durch das Projekt mit der Klinik in Südafrika sollen die Defizite verringert werden. Die Erfahrungen, die Christine Knuth dort sammelt, Bildmaterial und fachspezifisches Lehrmaterial werden bereits jetzt zur Ausbildung von Studierenden und jungen Ärzten in Deutschland genutzt. Das Projekt ist Teil eines 2015 vereinbarten gegenseitigen Austauschprogramms mit Ärzten, Pflegepersonal und Präventionsspezialisten des Eastern Cape AIDS Councils, das wir gerne langfristig verstetigen würden, erklärt Professor Stoll. tg

11 18 NAMEN UND NACHRICHTEN info 3/2018 NAMEN UND NACHRICHTEN 19 VORSCHAU AUF KONGRESSE, SYMPOSIEN UND TAGUNGEN DER MHH August August 1. September: Kongress n 20. HANNOVERSCHER CI-KONGRESS Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Auskunft/Anmeldung: Daniela Beyer Telefon: (0511) oeffentlichkeitsarbeit@mh-hannover.de Uhrzeit: 9 Uhr Ort: CRC Hannover, Feodor-Lynen-Straße 15, Hannover September 2018 Korrektur In der vorigen Ausgabe des MHHinfo ist uns ein Fehler unterlaufen. Falsch war, dass Professor Dr. Hannes Maier, MHH, die Rufverlängerung der W3-Heisenbergprofessur für Ethik und Governance in Biomedizinischer Forschung und Innovation, MHH, um zwei Jahre zum 7. Februar 2018 angenommen hat. Wir bitten um Nachsicht. Es muss richtig heißen: n Professor Dr. Daniel Strech, MHH, hat die Rufverlängerung der W3-Heisenbergprofessur für Ethik und Governance in Biomedizinischer Forschung und Innovation, MHH, um zwei Jahre zum 7. Februar 2018 angenommen. n Professor Strech verlässt die MHH zum 31. Mai 2018, er hat einen Ruf auf eine W3-Professur für Translationale Bioethik an die Charité Berlin angenommen. 4. September: 18. Hannoverscher Krankenhaushygienetag n NEUE UNTERSUCHUNGEN ZUR INFEKTIONSPRÄVENTION Veranstalter: Professor Dr. Franz-Christoph Bange, MHH-Klinik für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Auskunft/Anmeldung: Angela Legarth Telefon: (0511) legarth.angela@mh-hannover.de Internet: Uhrzeit: Uhr Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene September: Tag der offenen Tür n 31. REGIONSENTDECKERTAG UND TAG DER OFFENEN TÜR IM DEUTSCHEN HÖRZENTRUM HANNOVER Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Auskunft/Anmeldung: Daniela Beyer Telefon: (0511) oeffentlichkeitsarbeit@mh-hannover.de Uhrzeit: 12 Uhr Ort: Deutsches HörZentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, Hannover 26. September: Forum n ANGIOLOGISCHES FORUM Veranstalter: MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie Auskunft/Anmeldung: Melinda Gutschendies Telefon: (0511) gutschendies.melinda@mh-hannover.de Internet: Uhrzeit: 18 Uhr Ort: Courtyard Hotel, Hannover, Maschsee Oktober Oktober: Forum n HERZFORUM Veranstalter: MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie Auskunft/Anmeldung: Melinda Gutschendies Telefon: (0511) gutschendies.melinda@mh-hannover.de Internet: Uhrzeit: 18 Uhr Ort: Altes Rathaus, Karmarschstraße 42, Hannover 27. Oktober: Forum für Ärzte und Patienten n HÖRREHABILITATION BEI AKUSTIKUSNEURINOM Veranstalter: HörZentrum Hannover mit der Vereinigung Akustikus Neurinom e. V. Auskunft/Anmeldung: Sandra Kaden Telefon: (0511) Kaden.Sandra@mh-hannover.de Uhrzeit: Uhr Ort: Deutsches HörZentrum Hannover der MHH November November: Tag der offenen Tür der MHH n JEDEN TAG FÜR DAS LEBEN Veranstalter: MHH-Pressestelle Auskunft/Anmeldung: Simone Corpus Telefon: (0511) corpus.simone@mh-hannover.de Uhrzeit: Uhr Ort: MHH, Gebäude J1 10. November: Kasuistisches Forum Niedersächsischer Pathologen n PATHOLOGIE Veranstalter: Professor Dr. Hans-Heinrich Kreipe, MHH-Institut für Pathologie Auskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah Soudah Telefon: (0511) Fax: (0511) soudah.bisharah@mh-hannover.de Uhrzeit: 9.30 Uhr Ort: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0 16. November: Festveranstaltung n PROMOTIONSFEIER DER MHH Veranstalter: Der Präsident Auskunft/Anmeldung: Ulrike Nieter Telefon: (0511) Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen unter nieter.ulrike@mh-hannover.de Uhrzeit: Uhr Ort: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1 Dezember Dezember: MHHs Rhythm n AKTUELLE ASPEKTE DER RHYTHMOLOGIE Veranstalter: Professor Dr. Johann Bauersachs, MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie Auskunft/Anmeldung: Melinda Gutschendies Telefon: (0511) gutschendies.melinda@ mh-hannover.de Internet: Uhrzeit: 9 Uhr Bonn Stade Hamburg Aurich Wilhelmshaven Osnabrück Verden Lüneburg Hannover Braunschweig Hameln Hildesheim Magdeburg Unser Service für Sie: Ein kostenloser Informations- Termin STIPENDIEN n Privatdozentin Dr. med. Anke Katharina Bergmann, Institut für Humangenetik, wurde von der Schering Stiftung, Berlin, ausgewählt für die Aufnahme in das zwölfmonatige Führungskräfteförderprogramm Young Leaders in Science und erhält ein Stipendium während der Teilnahme. Das Programm wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Wissenschaftsmanagement e. V. Speyer. n Privatdozent Dr. med. Mohamed Omar, Klinik für Unfallchirurgie, errang im Mai 2018 ein mit Euro dotiertes Reisestipendium der AO Trauma Deutschland (AOTD) für einen vierwöchigen Aufenthalt im Ausland. n Dr. rer. nat. Melanie Ricke-Hoch, Klinik für Kardiologie und Angiologie, wurde im April 2018 mit dem Oskar-Lapp-Stipendium in Höhe von Euro für Halle Greifswald Dresden Mit 16 Niederlassungen auch in Ihrer Nähe. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! BUST Hauptniederlassung Hannover: Seelhorststraße 9, Hannover Telefon: hannover@bust.de zwei Jahre ausgezeichnet. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung e.v. würdigte damit ihre Forschungen zum Thema Identification of disease-promoting mechanisms of ipsc-derived cardiomyocytes from non-recovery PPCM patients carrying cardiac specific mutations. n Dipl.-Psych. Annika Simon, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, gewann mit ihrem Forschungsthema Diabetes und Anästhesie ein Reisestipendium der Deutschen Diabetesgesellschaft zur Teilnahme am Diabetes Kongress im Mai 2018 in Berlin. Kontakt: Ursula Lappe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) lappe.ursula@mh-hannover.de Ihr Spezialist für fachbezogene Steuerberatung

12 20 NAMEN UND NACHRICHTEN NAMEN UND NACHRICHTEN 21 DIENSTJUBILÄEN EHRUNGEN UND AUSZEICHNUNGEN 40-JÄHRIGES JUBILÄUM am 17. April 2018 n Regina Böhlke, Sachbearbeiterin in der Zentralen Textverarbeitung, n Marion Busch, Laborgehilfin im Institut für Rechtsmedizin, am 2. Mai 2018 n Dagmar Taulien, Mitarbeiterin in der Poststelle, am 16. Mai 2018 n Ilona König, Chemisch-Technische Assistentin im Institut für Klinische Chemie, am 1. Juni 2018 n Hans-Ulrich Hemelt, Medizinisch-Technischer Laboratoriumsassistent in der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, 25-JÄHRIGES JUBILÄUM Am 5. April 2018 n Markus Lohmann, Verwaltungsangestellter in der Abteilung Klinikmanagement, am 15. April 2018 n Hilda Fischer, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 47, n Monika Hirsch, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 69a, n Almut Wenzlik, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 47, PERSONALIEN BERUFUNGEN n Professor Dr. Tobias Cantz, MHH, hat den Ruf auf die unbefristete W2-Professur für Translationale Hepatologie und Stammzellbiologie an der Klinik EXAMEN BESTANDEN am 21. April 2018 n Natalie Uhlmann, Präparatorin im Institut für Pathologie, am 24. April 2018 n Professor Dr. rer. nat. Peter Claus, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Neuroanatomie und Zellbiologie, am 29. April 2018 n Sabine Jürgens, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 60, am 1. Mai 2018 n Soja Kalina, Sachbearbeiterin in der Abteilung Strategisches Controlling, n Anke König, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 81, n Andrea Kolbe, Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP der Klinik für Kinderchirurgie, am 13. Mai 2018 n Frank Burzlaff, Medizinischer Dokumentationsassistent in der Abteilung Medizinisches Kodier- und Reklamationsmanagement, am 15. Mai 2018 n Christiane Krüger, ehemals Gesundheitsund Krankenpflegerin auf der Station 61b, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit, n Ingrida Simon, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 17, für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, MHH, zum 1. April 2018 angenommen. Im März 2018 erhielten die staatliche Erkennung n zur Fachkraft für Intensiv- und Anästhesiepflege Schwerpunkt Pädiatrie: Denise Friederike Burmeister (Klinikum Lüneburg), Sandra Domröse (Klinikum Wolfsburg), Sarah Alina Eckermann (HELIOS Klinikum Hildesheim), Viola Funk (Sana-Klinikum Hameln- Pyrmont), Damaris-Ingeborg Gierth (MHH), Janett Gunkel (Allgemeines Krankenhaus Celle), Angela Janzen (Katholische Hospitalvereinigung Weser- Egge ggmbh), Theresa Kluge (Klinikum Braunschweig), Jenny Knaak (Klinikum Braunschweig), Petrik Krispin (MHH), India Madlen Olle (Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult), Lisa-Marie Pockrandt (St. Bernward Krankenhaus Hildesheim), Carina Pohlmeier (Klinikum Braunschweig), Nicol Raneberg (Klinikum Braunschweig), Julia Steinmeyer (MHH), Maren Sudmeier (MHH) und Sonja Zöfelt (MHH). n zur Fachkraft für Intensiv- und Anästhesiepflege (MHH): Ferdinand Alge (MHH), Nadine Bothe (Asklepios Kliniken Schildautal), Patrick Flaspöhler (MHH), Melanie Grett (MHH), Katharina Karbe (MHH), Henrike Kemmesies (MHH), Angela Klose (MHH), Meike Langenstraßen (MHH), Annemarie Larek (MHH) und Kim Räker (MHH). Im Juni 2018 haben die folgenden Absolventen des internationalen Promotionsprogramms DEWIN erfolgreich ihre Doktorarbeit verteidigt: am 18. Mai 2018 n Renate Grabow, Medizinisch-technische Assistentin im Institut für Transfusionsmedizin, am 24. Mai 2018 n Viktor Grundentaler, Mitarbeiter in der Abteilung Transportdienst, am 28. Mai 2018 n Sandra Blöß, Sachbearbeiterin in der Rechtsabteilung, am 1. Juni 2018 n Professor Dr. rer. nat. Herbert Hildebrandt, Forscher im Institut für Klinische Biochemie, n Ina Meissner, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, am 2. Juni 2018 n Professorin Dr. med. Faikah Güler, Forscherin in der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen. Kontakt: Ursula Lappe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) lappe.ursula@mh-hannover.de n Professor Dr. Danny Jonigk, MHH, hat den Ruf auf die befristete W2-Professur für Pathologie mit Schwerpunkt Lungenpathologie am Institut für Pathologie, MHH, zum 1. Mai 2018 angenommen. Sudeep Bhushal (PhD, magna cum laude), Rui Costa (PhD, magna cum laude), Sebastian Joecks (Dr. rer. nat., magna cum laude), Jenny Poetzsch (Dr. rer. nat., magna cum laude), Naira Samarina (Dr. rer. nat., summa cum laude) und Shuyong Zhu (PhD, magna cum laude). Naira Samarina gewann zudem den mit Euro dotierten Infection Biology PhD-Preis (unterstützt vom SFB 900) mit ihrer Arbeit Inhibition of the PLCγ1 recruitment to the Kaposi s sarcoma-associated herpesvirus K15 protein as a novel approach to interfere with early viral lytic gene expression and pathogenesis. n Professor Dr. med. Johann Bauersachs, Klinik für Kardiologie und Angiologie, wurde im April 2018 in Mannheim der Paul-Morawitz-Preis in Höhe von Euro verliehen. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislaufforschung (DGK) würdigte damit unter anderem seine erfolgreiche und international anerkannte jahrelange Forschungsarbeit zu den Themen Pathomechanismen der linksventrikulären Heilung und Remodelings nach Myokardinfarkt. n Frerk Hinnerk Beyer, Doktorand der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, wurde im März 2018 in Mainz von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) ausgezeichnet. Gewürdigt mit dem Preis für den zweitbesten Abstract in Höhe von 425 Euro wurde seine Arbeit The complement component C3 and calcium binding proteins are differentially regulated via pro-inflammatory cytokines in normal human epidermal keratinocytes. n Diplom-Psychologe Jannis Engel, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, errang im März 2018 in Lissabon, Portugal, den F1000 Presentation Prize der European Society for Sexual Medicine für seinen Vortrag Neural mechanisms underlying paedophilia IN GREMIEN GEWÄHLT n Professor. Dr. med. Johann Bauersachs, Klinik für Kardiologie und Angiologie, wurde von der Heart Failure Association (HFA) der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) für zwei Jahre (bis 2020) ins Executive Committee des Boards der HFA gewählt als Chairman der Clinical Section. n Dr. med. Doris Franke, DTM&H, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in and sexual offending against children first results of a multicentre study. n Dr. med. Alexander Glahn, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, wurde im April 2018 in Hannover mit dem Forschungspreis des Norddeutschen Suchtforschungsverbundes (NSF e.v.) in Höhe von Euro geehrt für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur epigenetischen Regulation volumenund appetitregulierender Peptide bei Abhängigkeitserkrankungen. n Dr. med. Annice Heratizadeh, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, erhielt im April 2018 in Utrecht, Niederlande, von der International Society of Atopic Dermatitis (ISAD) den mit 250 Euro dotierten Preis für den besten Vortrag für ihre Präsentation Improvement of atopic dermatitis, coping and quality of life in adult patients participating in a structured educational training. n Johannes Nordlohne, PhD-Student, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, errang im April 2018 in Berlin den mit 800 Euro dotierten zweiten Posterpreis der Bayer Vital GmbH für seine Präsentation Interleukin 17 receptor A enhances atherosclerotic inflammation in renal impairment. der Medizin (DEGUM) für zwei Jahre zur Vorsitzenden der Sektion Pädiatrie gewählt. n Professor Dr. Christoph Gutenbrunner, Direktor der Klinik für Rehabilitationsmedizin, wurde zum Vizepräsidenten der Global Rehabilitation Alliance gewählt. Sie wurde im Rahmen der Weltgesundheitsversammlung im Mai in Genf gegründet und ist ein Zusammenschluss von 14 internationalen Organisationen. n Hadeel Shammas, PhD-Doktorandin, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, erhielt im März 2018 in Fulda den mit Euro dotierten Preis der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Stoffwechselerkrankungen für den besten freien Vortrag mit dem Titel M. Niemann-Pick Type C: Correlation between clinical phenotype and protein trafficking. n Cand. med. Tammo Tergast, Preisträger des KlinStrucMed-Promotionsprogramms, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, wurde im April 2018 in Mannheim von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) ausgezeichnet mit dem dritten Platz des Young Investigator Awards in Höhe von Euro. Gewürdigt wurde sein Vortrag Die Rolle von Diabetes und HbA1c-Werten bei Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose. n Professor Dr. med. Kai C. Wollert, Klinik für Kardiologie und Angiologie, wurde im April 2018 in Mannheim der mit Euro dotierte Honorary Award 2018 Lecture on Basic Sciene verliehen. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislauf-Forschung würdigte damit den Vortrag Infarct healing as a therapeutic target: from cells to proteins and small molecules. n Prof. Dr. med. Brigitte Schlegelberger wurde von der Gesellschaft für Humangenetik (GfH) vom 1. April 2018 an für zwei Jahre zur Präsidentin gewählt. Kontakt: Ursula Lappe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) lappe.ursula@mh-hannover.de

13 22 NAMEN UND NACHRICHTEN NAMEN UND NACHRICHTEN 23 Ist es denn wirklich wahr? Schon 40 Jahre im Dienst der MHH! Professor Dr. Hüsamettin Günay feiert Dienstjubiläum Sie machen das Beste aus Ihrem Leben. Wir aus Ihrem Schutz. Was auch immer Sie im Leben vorhaben, wir von der HUK-COBURG sorgen für den passenden Versicherungsschutz. Bei unseren Lösungen sind nicht nur Haus, Auto oder Altersvorsorge sicher, sondern auch die besten Konditionen zum günstigen Preis. Erfahren Sie mehr über unsere ausgezeichneten Leistungen und unseren Service und lassen Sie sich individuell beraten. Wir sind gerne für Sie da. Kundendienstbüro Marc Uhlendorf Versicherungsfachwirt Tel Fax Scheidestraße Hannover Mo. Fr Uhr Mo., Mi. u. Do Uhr sowie nach Vereinbarung Am 1. Juli 2018 feierte Professor Dr. Hüsamettin Günay sein 40-jähriges Dienstjubiläum an der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde der MHH. Anlass genug, um ihm auf diesem Wege auf das Herzlichste zu gratulieren! Seine klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte sind im Bereich der Zahnerhaltung breit gefächert, sein Herzblut jedoch liegt seit 1978 insbesondere im Bereich der Parodontologie/Periimplantologie und zahnärztlichen Gesundheitsförderung zum Wohl der allgemeinen Gesundheit. In seiner bisherigen Laufbahn blickt er auf zahlreiche durchgeführte innovative Projekte, Entwicklungen, Präventions- und Therapie-Konzepte, Auszeichnungen, Preise und Veröffentlichungen zurück. So hat er beispielsweise Instrumente mitentwickelt, die im Bereich der Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventiven Zahnheilkunde heute nicht mehr wegzudenken sind. Sein Konzept der zahnärztlichen Gesundheitsförderung-Interdisziplinär wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und ist im Fokus zahlreicher Veröffentlichungen erhielt er die Ehrengabe der Zahnärztekammer Niedersachsen für besondere Verdienste um die niedersächsische Zahnärzteschaft. In seiner leidenschaftlichen Tätigkeit als Lehrender und mit seinem Lehrkonzept vermittelt er in Vorlesungen und Seminaren den Studierenden praxisnah, untermauert durch viele klinische Beispiele, sein umfangreiches Spezialwissen. Positives Feedback motiviert natürlich zusätzlich. Besonders wichtig ist es ihm dabei, den Studierenden zu verdeutlichen, dass der medizinische Beruf des Zahnarztes kein Handwerksberuf ist: Sie sind Zahn MEDIZINER! Gemeinsam mit Studierenden initiierte und organisiert er seit vielen Jahren den Tag der offenen Tür in der Zahnklinik und ist mit Leib und Seele bei Aktionen im Rahmen von Veranstaltungen, wie Tag der Zahngesundheit oder EU-Tag der Parodontologie dabei und versucht so die Menschen über das Zahnmedizinstudium zu informieren, um Berührungsängste abzubauen. Aber nicht nur für Studierende, sondern auch für seine Kollegen ist er immer jederzeit erreichbar und steht mit Rat und Tat zur Seite. Seine Aussage Meine Tür steht für Sie immer offen! ist keine leere Floskel. Mit seiner Kompetenz, Hilfsbereitschaft, Ausdauer, Zuverlässigkeit, Kreativität, seinem Humor, Ideenreichtum, Fachwissen und unermüdlichem Engagement ist er aus unserer Klinik nicht mehr wegzudenken und verdient unseren höchsten Respekt! Wir gratulieren für 40 Jahre unermüdlichen Einsatz, bedanken uns für die bisherige Zeit und freuen uns auf die verbleibenden Jahre! Die Mitglieder der AG zahnärztliche Gesundheitsförderung-Interdisziplinär Im Kreis seiner Studierenden: Professor Günay 1982 und heute. Im Hörsaal F waren viele Stars am Start bei einer wunderbaren szenischen Lesung. Unmögliches möglich gemacht Hohe Kunst in Hörsaal F: Starbesetzung bei einer hochaktuellen szenischen Lesung zur Pränatalen Diagnostik Ein deutsches Ehepaar reist nach England, um in einer Privatklinik per In-Vitro-Fertilisation ein Kind zu zeugen. Drei Embryonen entstehen, aber nur einer wird eingepflanzt werden. In diesem Moment beginnt eine spekulative Vorschau auf die wichtigsten Ereignisse zwischen Geburt und Tod. In einer Parallelmontage werden die drei möglichen Leben der Embryonen Amelie, Max und Fabian erzählt: Was macht das Leben glücklich? Ist die DNA wirklich der alles bestimmende Bauplan? Welches der drei Leben ist das lebenswerteste? Zu hören sind drei Möglichkeiten, die Eltern werden sich für eine entscheiden. Zurück bleiben: die Unmöglichen. Die bekannten Schauspielerinnen und Schauspieler Jan-Josef Liefers, Meret Becker, Claudia Michelsen, Ronald Zehrfeld, Matthias Köberlin und Thomas Loibl brachten Ende Mai den als Hörspiel konzipierten Text von Paul Plamper und Julian Kamphausen auf die Bühne von Hörsaal F. Claudia Michelsen und Thomas Loibl spielten das Ehepaar, das keine Kinder bekommen kann und sich deshalb auf die Reise begibt, um mit medizinischer Hilfe der Mutter das genetisch wertvollste Material einzupflanzen. Die drei Embryonen, die im Reagenzglas entstehen, wurden von Meret Becker, Matthias Koeberlin und Ronald Zehrfeld verkörpert. Eindrucksvoll erweckten die Schauspieler diese Charaktere zum Leben und ließen sie fiktiv erwachsen werden. Meret Beckers Lebendigkeit entfaltete eine Energie, die sich schnell auf das Publikum übertrug; Matthias Koeberlin zeigte den Ehrgeiz seiner Rolle, das Leben zu planen, großartig unbeirrbar; Ronald Zehrfeld spielte bedrückend die Introvertiertheit eines Jungen, der nur beim Klavierspiel seine Gefühle äußern kann das alles waren darstellerische Meisterleistungen. Facettenreiche Stimmung Wie sich jedes einzelne Kind auf das Zusammenleben der Eltern auswirkt, zeigten Claudia Michelsen und Thomas Loibl auf beeindruckende Weise; facettenreich verwandelten sie sich in ein Paar, das Belastungen unterschiedlich ertragen kann und sich entweder auf die Gemeinsamkeit besinnt oder daran zerbricht. In jeder Minute nahm man den beiden die Rolle des Ehepaares ab. Mit Jan Josef Liefers war der Zeremonienmeister brillant in Szene gesetzt. Wie alle Fäden bei ihm zusammenliefen, er hauptsächlich als Erzähler fungierte und nebenbei mit viel Humor einige Nebenrollen las, war eine Glanzleistung. Mit besonnener Stimme und Ausdruck führte er das Publikum durch die Geschichte des Abends. Die überbordende Spielfreude der Künstler, das begeisterte Publikum, die perfekt und durchdacht von Simone Henke besetzten Rollen, die Bandbreite der Gefühle, die an diesem Abend abgerufen werden konnte das hat funktioniert. Ein großer Dank geht an alle Mitwirkenden, ein besonderer Dank auch an Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, der mit dem Rheumazentrum Niedersachsen e. V. die Veranstaltung unterstützte. inf Organisatorin Simone Henke im Gespräch mit Jan-Josef Liefers.

14 24 NAMEN UND NACHRICHTEN NAMEN UND NACHRICHTEN 25 Für jeden Geschmack etwas Patientenbücherei erweitert Angebot und Service Ganz früh morgens sieht es auf dem Parkdeck noch luftig aus. Das ändert sich im Laufe des Vormittags jedoch schnell. Parkplätze sind ein Dauerthema Rücksicht und Flexibilität können die Situation entspannen Ich drehe schon seit Stunden hier so meine Runden, es trommeln die Motoren, es dröhnt in meinen Ohren, ich finde keinen Parkplatz Mit dem Ohrwurm von Herbert Grönemeyer kann sich Constanze Alexa nur allzu gut identifizieren. Immer wieder sucht die Krankenschwester der Intensivstation 14 verzweifelt nach einem Abstellplatz für ihr Auto. Um die Mittagszeit ist es nahezu aussichtslos auf dem MHH-Gelände etwas zu finden, stellt sie fest. Das nervt nicht nur mich, sondern auch viele andere Kolleginnen und Kollegen, die zur Spätschicht anfangen. Dabei stört sie gar nicht mal so sehr, dass die Parkflächen knapp sind. Viel ärgerlicher findet sie die Rücksichtslosigkeit mancher Parkender. Reizthema Parkplätze Sten-Olav Wengler vom Infrastrukturellen Gebäudemanagement kennt es. Er ist Sachgebietsleiter und mit seinem Team unter anderem für die ordnungsgemäße Sicherstellung und Nutzung des Fußwege- und Straßennetzes sowie der Parkflächen zuständig. Rund Wer so parkt, lässt keinen Platz mehr für andere Parkplätze stehen Beschäftigten, Patienten und Besuchern der MHH insgesamt zur Verfügung. Die meisten davon finden sich auf Parkober- und Parkunterdeck neben der Hauptzufahrt, dem Studentenparkplatz neben der Kita Campuskinder sowie auf dem Gerhard Lossin-Parkplatz auf der gegenüberliegende Seite der Karl-Wiechert-Allee. Das Parkoberdeck ist ausschließlich für Patienten und Besucher vorgesehen, alle anderen Stellplätze sind bis auf wenige gekennzeichnete Ausnahmen für alle da, erklärt Wengler. Das Parkoberdeck ist der Brennpunkt. Zwischen 8 und 15 Uhr herrscht dort ein reges Kommen und Fahren. Ein Kurzzeitparker löst den anderen ab, und ein Scout sorgt für Ordnung. Freie Plätze auf dem Gerhard-Lossin-Parkplatz Neben den großen Parkplätzen gibt es viele weitere Flächen zum Abstellen von Autos: kleinere Parkplätze, ein weiteres Parkdeck, Parkbuchten, Behelfsparkplätze und Stellflächen am Straßenrand. Wenn wegen Baumaßnahmen Parkplätze gesperrt werden müssen, verschärft sich die Situation. Bei der Parkraumbewirtschaftung gehen häufig Beschwerden von Mitarbeitern ein. Für vieles haben wir Verständnis, sagt Wilhelm Himstedt, der zum Fachbereich Außenanlagen der Abteilung gehört. Manchmal sei die Erwartungshaltung der Parkenden aber auch einfach zu hoch. Ein Recht auf einen Parkplatz auf dem MHH-Gelände gibt es nicht. Für alle, die nicht länger erfolglos auf Parkplatzsuche gehen wollen, gibt es eine Alternative: Der Gerhard-Lossin-Parkplatz an der Karl-Wiechert-Allee gegenüber der MHH-Haupteinfahrt. Dort gibt es immer genügend freie Plätze. Man muss bis zum Campus zwar einen kleinen Fußweg einlegen, dafür kann man sein Auto dort aber auch kostenfrei abstellen, sagt Himstedt. Auch auf dem MHH-Gelände könnte die Parksituation entspannter sein, wenn sich alle rücksichtsvoll verhielten. Es gibt immer wieder Fahrer, die ihr Auto über zwei Parkplätze abstellen und dreist die Markierungen ignorieren, sagt Constanze Alexa. Das ist den anderen gegenüber schlichtweg unfair. Ebenso ärgert es sie, wenn ihr Wagen von anderen so eingeparkt wird, dass sie selbst nicht mehr einsteigen kann. Ein bisschen mehr Rücksicht könnte allen helfen, appelliert die Krankenschwester. Dem können sich Wengler und Himstedt nur anschließen. Um sich einen Stellplatz zu verschaffen, wird auch im Halteverbot geparkt, werden Absperrungen verschoben oder das Fahrzeug auf Grünanlagen abgestellt. Auf dem MHH-Gelände gilt die Straßenverkehrsordnung und so handeln wir auch, betont Wengler. Falschparker, die beispielsweise Feuerwehrzufahrten versperren, werden kostenpflichtig abgeschleppt. tg Für manche Menschen ist Lesen die schönste Freizeitbeschäftigung überhaupt, für andere zumindest ein sinnvoller Zeitvertreib zum Beispiel, wenn sie im Krankenhaus liegen müssen. Beide Typen finden in der MHH-Bücherei für Patienten und Hochschulangehörige jede Menge Lesestoff. Rund Medien stehen in der Einrichtung in der Ladenpassage zum kostenlosen Ausleihen zur Verfügung. In den vergangenen Wochen wurde das Angebot noch erweitert und der Service für die Nutzer verbessert. Aktualität ist Bibliotheksassistentin Marianne Sporleder wichtig. Ministerium beruft Baubeirat Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat einen Baubeirat eingerichtet, um die geplanten Bauvorhaben an der MHH und der Unimedizin Göttingen baufachlich zu begleiten. Die konstituierende Sitzung des Gremiums fand Anfang Juni in Hannover statt. Der Baubeirat ist organisatorisch bei der Geschäftsstelle der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen angegliedert und teilt seine Ergebnisse unmittelbar dem MWK mit. Der Baubeirat wird die Bauprojekte mit seiner baufachlichen Expertise bestmöglich begleiten und Impulse für die künftige Entwicklung geben, sagt der Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. Die Landesregierung hat für die Sanierungsvorhaben ein Sondervermögen eingerichtet. Beide Hochschulkliniken haben inzwischen Masterplanungen vorgelegt. Die einzelnen Arbeitsschritte des Baubeirats orientieren sich zeitlich an den in den Masterplänen festgelegten Schritten der Bauumsetzung. Das Gremium wird sich dabei eng mit dem bereits existierenden Wissenschaftlichen Beirat abstimmen. In einem ersten Schritt soll der Baubeirat eine Grobeinschätzung zu den Masterplänen erarbeiten und diese auf ihre Plausibilität (insbesondere der Fast alle Genres sind vertreten: Romane, Erzählungen, Lyrik, Heiteres, Krimis, Spionage, Horror, Science Fiction, Fantasy, Western, Biografien, psychologische Ratgeber und Nachschlagewerke, Jugendbücher und Comics. Seit kurzem haben wir Romane in russischer, englischer und türkischer Sprache, sagt Bibliotheksassistentin Marianne Sporleder. Neu im Sortiment sind auch Hörbücher auf CD, darunter vor allem Krimis, Romane, Kinderliteratur und Meditationsmusik. Der Bestand wird möglichst aktuell gehalten. Neue Bücher kaufen wir von Erlösen aus Bücherflohmärkten und von Spenden, erklärt Marianne Sporleder, die bei ihrer Arbeit von den Grünen Damen und Herren der Ehrenamtlichen Krankenhaushilfe unterstützt wird. Ausleihe auch vor Ort Die ehrenamtlichen Helfer sorgen dafür, dass auch bettlägerige Patientinnen und Patienten mit Lektüre versorgt werden. Sie gehen mit einem Wagen über die Stationen und bieten Bücher zum Ausleihen an. Patienten, die einen Laptop dabei haben, können den Katalog der Bücherei im Internet aufrufen. Sie können die Bücher dann entweder selbst in der Ladenpassage abholen oder telefonisch bestellen es gibt einen Hol- und Bringdienst. Den Katalog, der komplett neu aufgebaut wurde, gibt es jetzt auch in gedruckter Form. Er liegt auf den Stationen, damit auch die Patienten ohne Internetzugang einen Überblick über die aktuelle Bücherliste haben, erklärt Ingeborg Heering, stellvertretende Leiterin der wissenschaftlichen Bibliothek der MHH, zu der auch die Patientenbücherei gehört. Die Bücherei ist montags bis freitags von 11 bis 16 Uhr geöffnet und telefonisch unter (0511) erreichbar. Auf die Internetseite der Bücherei gelangen Interessierte über die MHH-Homepage www. mh-hannover.de mit dem Schlagwort Bücherei. tg Kosten und Terminpläne) prüfen. Erste Ergebnisse werden im Herbst erwartet. Den Vorsitz des Beirats übernimmt Dipl.-Ing. Olaf Hasselmann, der von 2002 bis 2010 Vizepräsident des Verbandes der Bauindustrie Niedersachsen/Bremen war. Weitere Mitglieder sind Prof. Dr.- Ing. Dipl.-Kfm. Dieter Jacob, Prof. Dr.-Ing Katharina Klemt-Albert, Dipl.-Ing. Lars Leppers, Dipl.-Kauffr. Barbara Schulte, Dipl.-Ing. Edzard Schultz, Prof. Dr.-Ing. Rainer Wanninger. Der Baubeirat kann sich für die Bearbeitung spezifischer Aufgaben temporär um weitere fachlich Mitglieder ergänzen, die als Arbeitsgruppen eingesetzt werden. red

15 26 NAMEN UND NACHRICHTEN NAMEN UND NACHRICHTEN 27 Sie laufen und laufen und Läufer schaffen Kilometer: Streckenrekord durch MHH-Läufer pulverisiert Rennen für den guten Zweck Doppelte Unterstützung: MHHler beteiligen sich am 15. SuchtHilfeLauf und sprinten für den Verein für krebskranke Kinder Sport ist gesund, Laufen ungebrochen ein Trendsport. Toll, wenn man damit auch noch Gutes tun kann. Das haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Laufen und aufklären wollten Benjamin Gatti, Professor Dr. Tillmann Krüger und Madlen Mitzinger vom MHH-Zentrum für Seelische Gesundheit. MHH im Frühjahr gleich zweimal bewiesen. Die Klinik für Kinderonkologie hatte zur Unterstützung des Vereins für krebskranke Kinder Hannover Charity-Partner des HAJ-Marathons in Hannover aufgerufen. Am 8. April folgten 80 Starterinnen und Starter in verschiedenen Disziplinen dem Aufruf und brachten unter anderem sieben Marathon-Staffeln auf die Strecke. Eine Staffel lief unter Beteiligung eines Patienten, Phil, der mit einem Handbike dabei war und von Sandra Wallenhorst unterstützt wurde, berichtet Professor Dr. Martin Stanulla. Gut einen Monat später, Mitte Mai, starteten die Nächsten: Benjamin Gatti, Professor Dr. Tillmann Krüger und Madlen Erneut Anerkennung für das Onkologische Zentrum Viele MHHler starteten beim Hannover-Marathon für den Verein krebskranke Kinder. Mitzinger vom MHH-Zentrum für Seelische Gesundheit beteiligten sich am 15. Sucht HilfeLauf der Einrichtung STEP. Damit warben sie um Verständnis und Akzeptanz für Suchterkrankte. Der jährlich stattfindende Lauf ist einer für alle zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehören Firmengruppen, Schülerinnen und Schüler, Abhängige und deren Freunde und Familienmitglieder. In diesem Jahr waren rund Läuferinnen und Läufer dabei. Schirmfrau der Veranstaltung war die Niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann. Über den SuchtHilfeLauf sagt sie: Diese Normalität ist wichtig für Suchtkranke, die ihr Leiden oft aus Scham und Schuldgefühlen verschweigen. tg/inf Zusammen mit 274 weiteren Staffeln starteten auch drei Staffeln der MHH bei bestem Laufwetter beim 19. Niedersächsischen Behördenmarathon am Maschsee. Insgesamt liefen Läufer Kilometer. Sieben Runden sind mit sieben Läuferinnen oder Läufern um den Maschsee zu absolvieren. Die MHH zählte wie jedes Jahr mit drei Staffeln zu den Top-Favoriten. Insbesondere das MHH Dream Team ist immer ein Kandidat für einen Platz auf dem Treppchen. Dieses Jahr musste sich das Dream-Team mit Karsten Meier, Markus Hein, Lena Brunkhorst, Stephan Bischoff, Luise Kuske, Jörg Herrmann und Jonas Krüger in einer Marathonzeit von 2 Stunden und 35 Minuten nur der Polizeiakademie Niedersachsen geschlagen geben. Dieses ist insbesondere Startläufer Karsten Meier zu verdanken, der den alten Streckenrekord um den Maschsee mit einer Zeit von 17 Minuten und 26 Sekunden förmlich pulverisierte, indem er ihn um sagenhafte 47 Sekunden unterbot. Es gestaltete sich als spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Ende hin. Platz 22 erreichten die MHH Roadrunners in 3 Stunden 5 Minuten und 15 Sekunden. Für dieses Team liefen Frank Dsiosa, Collette Doherty, Kaspar Stubendorff, Dr. Thomas Brunkhorst, Sabine Meier, Dr. Martin Werner und PD Dr. Alexander Hanke. Das MHH Race Team, bestehend aus Thea Thiele, Peter Gramann, Martin Heinze, Marc Lüpkemann, Elisa Schipper, Thomas Giere und Dr. Bernd Auber, lief in 3 Stunden 22 Minuten und 11 Sekunden auf Platz 57. Kaspar Stubbendorf Im Ziel bejubelt wurden die MHH-Läuferinnen und -Läufer. Die hervorragende Arbeit des Claudia von Schilling-Zentrums für Universitäre Krebsmedizin ist jetzt bei einem turnusgemäßen Überwachungsaudit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) deutlich geworden. Das hohe Engagement für die Weiterentwicklung des Onkologischen Zentrums wurde von den Gutachtern herausgestellt und bestätigt uns, diesen Weg der Interdisziplinarität in der Onkologie zum Wohle der Patientinnen und Patienten auszubauen, betont MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Tecklenburg. Onkologische Zentren, die von der Krebsgesellschaft auf ihre medizinische Qualität geprüft worden sind, garantieren krebserkrankten Menschen eine hochwertige und ganzheitlich ausgerichtete, individuelle Behandlung, sagt Professorin Dr. Franzke, Ärztliche Leiterin des Zentrums. Es vereint alle an Diagnostik, Therapie und Nachsorge beteiligten Kliniken und Institute, wobei sich die Behandlung unmittelbar an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientiert. Das Onkologische Zentrum der MHH wurde im November 2016 erstmals von den DKG-Experten begutachtet, im März 2017 wurde der Name geändert: Seither heißt es nach einer Patientin Claudia von Schilling-Zentrum für Universitäre Krebsmedizin. Die Gutachter bescheinigten dem Zentrum, das es sich noch einmal erheblich in seiner Organisationsund Leistungsstruktur steigern konnte. Sie würdigten besonders die Versorgung in den Bereichen für Sportmedizin und Rehabilitation, die onkologische Fachpflege und Psychoonkologie, die Organisationsstruktur des Krebszentrums sowie das vielfältige Angebot an neuen, hoffnungsvollen Therapeutika in klinischen Studien. stz DR. SONNEMANN DR. HARTJE RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT mbb Prozessvertretung und Beratung von Ärzten und Kliniken, insbesondere in Arzthaftungsfällen Medizinrecht Arbeitsrecht Gesellschaftsrecht HOHENZOLLERNSTRASSE HANNOVER Bau- und Architektenrecht TELEFON 0511 / Insolvenzrecht TELEFAX 0511 / Rechtsanwälte DR. LUTZ SONNEMANN Fachanwalt für Arbeitsrecht mail@dr-sonnemann-dr-hartje.de Internet: DR. RONALD HARTJE Fachanwalt für Medizinrecht Fachanwalt für Bau- u. Architektenrecht

16 28 NAMEN UND NACHRICHTEN info Der Senat tagt zum 555. Mal Höchstes akademisches Gremium der Hochschule Ein ungewöhnliches Jubiläum in der Geschichte der Hochschule: Der Senat der MHH hat am 13. Juni zum 555. Mal getagt. Der Senat der MHH ist das höchste akademische Gremium der Hochschule. Er beschließt die Grundordnung und weitere Ordnungen der MHH, die Grundzüge der Entwicklungsplanung, den Frauenförderplan und die Strukturplanung im Einvernehmen mit dem Präsidium. Er nimmt zu allen Selbstverwaltungsangelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung Stellung, auch zu wesentlichen Änderungen in Studiengängen. Er wird alle zwei Jahre neu gewählt. Volles Haus bei der 555. Senatssitzung der MHH. Dem Senat gehören an für die Gruppe der Professorinnen und Professoren als stimmberechtigte Mitglieder Professor Dr. Reinhold Förster, Professor Dr. Bernd Haubitz, Professor Dr. Michael Manns, Professor Dr. Dietmar Manstein, Professor Dr. Mario Schiffer, Professorin Dr. Meike Stiesch, Professorin Dr. Karin Weißenborn sowie für die Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Dr. Kai Johanning, Dr. Judith Montag und für die Gruppe der Studierenden Clemens Julius Hüsch sowie Marie Mikuteit und für die Gruppe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im technischen und im Verwaltungsdienst Simon Brandmaier und Jutta Ulrich. Als beratende Mitglieder sind für die Gruppe Studierende/Promovierendenvertretung nach NHG 9 Abs. 4 Anne Höfer und für die Gruppe Mitglied der Personalvertretung nach NHG 41 Abs. 4 Dr. Frank Dressler im Senat aktiv. stz Waldbestattung im RuheForst Deister Bestattungen in der freien Natur Rittergut Bredenbeck Wennigsen Telefon:

17 3/2018 BEHANDELN UND PFLEGEN 29 Anonyme Therapien für Pädophile werden Kassenleistung Spitzenverband der GKV finanziert Projekt für fünf Jahre Mit gutem Gefühl Wir kümmern uns um die Verwaltung Ihrer Immobilie Jetzt informieren! Seit Januar 2018 ist die Therapie für pädophile Menschen im Präventionsnetzwerk Kein Täter werden eine von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Leistung als Modellvorhaben des GKV-Spitzenverbandes zunächst begrenzt auf fünf Jahre, basierend auf einer neuen Gesetzesgrundlage ( 64d SGBV). Das Besondere ist die weiterhin bestehende Zusicherung von Anonymität für Hilfe suchende pädophile Menschen. Der Standort Hannover an der MHH erhält für den Zeitraum eine Summe von knapp zwei Millionen Euro. Die Förderung durch das Niedersächsische Sozialministerium bleibt ebenfalls erhalten und wird für Maßnahmen der Qualitätssicherung, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, Schulungen, Beratung und Fortbildung genutzt. Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) Plakatwerbung zum Projekt ist in vielen Städten zu sehen. wurde der GKV ab dem 1. Januar 2017 damit beauftragt, ein Modellvorhaben zur Behandlung von Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und deswegen Hilfe suchen, zu finanzieren. Ab Juni 2017 konnten sich Anbieter mit detaillierten Anträgen beim GKV-Spitzenverband für die Teilnahme an dem Modellvorhaben bewerben. Neben anderen Projekten wurden die Standorte des Präventionsnetzwerks Kein Täter werden ausgewählt. Das ist für uns alle ein großer Meilenstein, gibt uns Planungssicherheit und eine mehrjährige Perspektive für die Realisierung und Weiterentwicklung unseres Präventionsanliegens, erklärt Professor Dr. Tillmann Krüger, Leiter des Standortes an der MHH. Das Modellvorhaben wird extern evaluiert, um zu überprüfen, ob die Maßnahmen wirksam sind und die Leistungen anschließend in die Regelversorgung übernommen werden. Aktuelle Zahlen Der Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Sexualmedizin der MHH wurde vor sechs Jahren einer von insgesamt elf Standorten des Präventionsprojekts Kein Täter werden. Insgesamt nahmen seit 2012 über 1600 Männer Kontakt zum Projektbüro an der MHH auf, davon stammten über 840 der Anfragen aus der unmittelbaren Zielgruppe des Projekts die Betroffenen sollten von sich aus und ohne gerichtlichen Druck therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen. 285 Patienten nahmen bisher das Angebot mit Beratung, Diagnostik und Therapie ganz oder teilweise in Anspruch. Derzeit laufen zwei Therapiegruppen mit wöchentlichen Sitzungen, eine Nachsorgegruppe für Männer mit bereits beendeter Therapie wird seit 2015 zur weiteren Unterstützung angeboten. Die weiterhin hohe Anzahl an Kontaktaufnahmen bestätigt die Notwendigkeit des Therapieangebots, betont Professor Krüger. Nach empirischen Untersuchungen kann die Anzahl an Personen mit einer pädophilen Präferenzstörung in Deutschland auf , davon rund in Niedersachsen, geschätzt werden. Männer mit einer pädophilen Sexualpräferenz haben ein erhöhtes Risiko, sexuelle Übergriffe gegenüber Kindern zu begehen oder Missbrauchsabbildungen zu konsumieren. Ziel des Präventionsprojekts ist es, Männern mit einer pädophilen Neigung unter Schweigepflicht therapeutische Hilfe anzubieten. Über den Einsatz psychotherapeutischer Verfahren sowie der Möglichkeit einer medikamentösen Begleittherapie sollen diese Personen darin unterstützt werden, ihre sexuelle Präferenz zu akzeptieren, in ihr Selbstbild zu integrieren und diese zu kontrollieren, um keine sexuellen Übergriffe auf Kinder zu begehen oder Missbrauchs abbildungen zu konsumieren. sc Weitere Informationen über das Präventionsprojekt Dunkelfeld sowie alle Kontaktdaten der Standorte des Projekts in Deutschland finden Sie unter Informationen über die Anlaufstelle in der MHH erhalten Sie unter der Telefonnummer (0511) damit Sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können: sich. Rund Wohnungen, Büros und Läden verwaltet die Gundlach Haus-und Grundstücksverwaltung für Eigentümer in Hannover und Region. Die umfangreichen Dienstleistungen reichen von der Hausgeld- und Betriebskostenabrechnung über die Instandhaltung bis zur Vermietung. Eine durchgehende Erreichbarkeit, feste Objektbetreuer, günstige Rahmenverträge mit Versicherungen und Handwerkern sowie das große bautechnische Fachwissen der Gundlach-Gruppe sind Qualitäten, die Kunden des hannoverschen Traditionsunternehmens schätzen. Unsere Kunden wollen entspannt leben und sich auf uns verlassen können, erklärt Teamleiter Alexander Bremer. Eine Abrechnungsgarantie zu einem konkreten Zeitpunkt, ein Online-Portal mit allen wichtigen Informationen sowie aktive und regelmäßige Informationsschreiben werden Eigentümern vertraglich zugesichert. Weitere Dienstleistungen im Rahmen der Digitalisierung wie beispielsweise eine Eigentümer-App sind in Planung. Ob Wohnungseigentumsverwaltung oder Mietverwaltung für Kapitalanleger, wir erbringen unsere Leistung mit Leidenschaft, versichert Alexander Bremer. Schließlich möchten wir mit unseren Leistungen überzeugen und eng mit den Eigentümern nach deren Bedürfnissen zusammenarbeiten. Weitere Informationen für ein unverbindliches Angebot: Gundlach Haus- und Grundstücksverwaltung Am Holzgraben Hannover Ansprechpartner: Alexander Bremer Tel bremer@gundlach-hug.de

18 30 BEHANDELN UND PFLEGEN BEHANDELN UND PFLEGEN 31 Student rettet Sportler das Leben Zahnarzt bricht auf Court mit Herzversagen zusammen: 21-Jähriger hilft mit Defibrillator Mirko Philipp freute sich auf das Tennistraining am Abend des 31. Januar. Ein Tag, den der Zahnarzt mit einer Praxis in der List so schnell nicht mehr vergessen wird: Er hatte sich mit zwei Mitspielern und dem Trainer zu einer Stunde im Sportpark Isernhagen verabredet. Alles war gut, erinnert sich der 55-Jährige. Nach dem Aufwärmen folgten die ersten Ballwechsel, doch dann weiß ich nichts mehr: Irgendwer hat den Stecker gezogen. Mirko Philipp bricht in der Tennishalle zusammen. Er hat noch,aua gerufen. Wir dachten, er wäre umgeknickt, erinnert sich n Fünf Tipps: So helfen Sie richtig 1. Auf Bewusstlosigkeit prüfen: Ersthelfer sollten als Erstes prüfen, ob der Betroffene bewusstlos ist, und den Puls fühlen. Legen Sie die Person auf den Rücken, klopfen Sie abwechselnd auf die linke und rechte Wange des Betroffenen und sprechen Sie ihn an. Wenn er sich nicht bewegt und kein Puls zu fühlen ist, ist ein Herzstillstand wahrscheinlich. 2. Umstehende einbinden und 112 wählen: Bitten Sie Umstehende, über den Notruf 112 den Notarzt zu alarmieren und die Rettungssanitäter zum Unfallort zu führen. Andere Umstehende sollten gegebenenfalls nach einem Defibrillator Ausschau halten. 3. Wiederbelebungsversuch beginnen: Knien Sie sich seitlich neben den Betroffenen und Mitspieler Lennart Stalp. Der 21-Jährige eilte auf die andere Seite des Courts. Schnell merkte ich, dass er bewusstlos war, kaum noch Puls hatte und die Atmung schließlich ganz aussetzte. Herzdruckmassage im Rhythmus von Staying alive Dem Medizinstudenten im sechsten Semester war sofort klar, dass es um Leben und Tod ging. Sofort leitete er Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Eine Reanimation hatte ich auch in meinem Studium noch nie gemacht, sagt Stalp, legen den linken Handballen auf die Mitte des Brustbeins. Anschließend legen Sie die rechte Hand auf die linke und beginnen, kräftig zu drücken, nicht zimperlich sein. Der Rhythmus ist etwa 100-Mal pro Minute. Um im Takt zu bleiben, können Sie den Bee-Gees-Song Staying alive summen. Auf Mund-zu-Mund- Beatmung können Sie verzichten. 4. Defibrillator bei laufender Herzmassage anlegen: Wenn Sie wissen, dass ein externer Defibrillator in der Nähe ist, schicken Sie eine zweite Person los, um ihn zu holen. Sie sollten die Herzdruckmassage nicht unterbrechen. Der Defibrillator sagt, was zu tun ist. 5. Herzdruckmassage bis zum Eintreffen der Rettungskräfte fortführen. stz Lebensretter: Dr. Christian Napp, Lennart Stalp, Mirko Philipp und Professor Dr. Johann Bauersachs mit einem Defibrillator. doch an die Herzdruckmassage konnte ich mich noch aus dem Erste-Hilfe-Kursus erinnern. Und an das Lied Staying alive von den Bee Gees: Das ist genau der richtige Rhythmus für die Herzdruckmassage. Doch auch die anderen Tennisspieler blieben nicht untätig. Die Mitspielerin wählte sofort die 112 und informierte den Rettungsdienst, andere holten geistesgegenwärtig den Defibrillator, der in der Tennishalle hängt. In Deutschland sterben jährlich mehr als Menschen am plötzlichen Herztod. Kommt es zum Kammerflimmern, sinkt die Pumpleistung des Herzens abrupt auf null, und es tritt ein Kreislaufstillstand ein. Der Einsatz eines Defibrillators ist die einzige Möglichkeit, den Kreislauf wieder herzustellen, erklärt Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Dabei wird das Herz durch gezielte Stromstöße einer AED (Automatisierte Externe Defibrillation) entflimmert. Je schneller die Defibrillation erfolgt, desto größer ist die Chance, dass der Betroffene überlebt und keine schweren Hirnschäden davonträgt. Im Krankenhaus werden mit dem Einsatz von Defibrillatoren gute Erfolge erzielt. Kommt es aber außerhalb von Kliniken zu Zwischenfällen, vergeht oft zu viel Zeit, bis defibrilliert wird, erläutert Professor Bauersachs. Dank der Defibrillatoren vor Ort, die auch von Laien gefahrlos bedient werden können, werden Menschenleben gerettet. So auch im Sportpark Isernhagen. Ich habe die Herzdruckmassage fortgesetzt, weitere Helfer haben den Defibrillator vorbereitet, erinnert sich Lennart Stalp. Die Bedienung ist sehr einfach, denn er redet mit den Helfern und sagt genau, was man tun muss, meint der Student. Der Defibrillator analysiert selbsttätig, ob ein Stromstoß notwendig ist, da kann man gar nichts falsch machen. Bei Mirko Philipp rettet der Stromstoß sein Leben. Als der Rettungsdienst nach knapp zehn Minuten eintraf, schlug sein Herz bereits wieder, sagt Stalp. Zuvor keine Warnzeichen gespürt Zahnarzt Mirko Philipp hat von all dem nichts mitbekommen. Da habe ich einen Filmriss: Ich bin erst wieder auf der Intensivstation der MHH wach geworden. Mit einer medikamentösen Therapie und einem einzigen Stent konnten die Kardiologen um Professor Bauersachs das Durchblutungsproblem in den Herzkranzgefäßen beheben. Bei mir hatten sich keine Warnzeichen bemerkbar gemacht, hatte ein tolles Wochenende zuvor, sagt Mirko Philipp. Laut Professor Bauersachs ist das für viele Patienten nicht untypisch. Menschen sterben am plötzlichem Herztod ganz ohne gesundheitliche Vorzeichen. Und gerade in solchen Fällen ist es wichtig, dass die Umstehenden sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen, also der Herzdruckmassage, und den Notarzt rufen. Wo immer es Defibrillatoren gibt zum Beispiel in vielen hannoverschen U-Bahn-Stationen, aber auch in öffentlichen Gebäuden oder Plätzen sollten sie unbedingt genutzt werden. So kann jeder ganz einfach zum Lebensretter werden, betont Professor Bauersachs. Mirko Philipp ist sich bewusst, wie viel Glück er hatte. Ich bin meinen Lebensrettern sehr dankbar. Doch dabei wollte er es nicht belassen. Ich habe einen Defibrillator gekauft und in meine Praxis gehängt. Und wenn ich am Wochenende zu Tennisturnieren fahre, nehme ich ihn mit. Wer weiß denn schon, ob es in den anderen Hallen Defibrillatoren gibt. stz Gut vorbereitet auf Notfälle MHH-Geburtshilfe trainiert nach PROMPT-Konzept Manchmal sind es nur Sekunden, die bei einer Geburt darüber entscheiden, ob das Kind gesund zur Welt kommt oder lebenslange Schäden davonträgt. Es gibt ein breites Spektrum von Notfallsituationen. Wenn Komplikationen auftreten, kommt es darauf an, dass alle Beteiligten wissen, was zu tun ist und wie es zu tun ist. Denn Geburtshilfe ist immer Teamarbeit von Hebammen, Geburtshelfern, Anästhesisten und Neonatologen, erklärt Professor Dr. Constantin von Kaisenberg, Bereichsleiter Pränatalmedizin und Geburtshilfe der MHH-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und German Representative der PROMPT Maternity Foundation Global. Um diese Teamarbeit noch weiter zu professionalisieren, hat er PROMPT nach Hannover geholt. Die Abkürzung steht für PRactical Obstetric Multi Professional Training, zu Deutsch Praktisches Geburtshilfliches Multiprofessionelles Training. Das Konzept folgt der Philosophie: Wer zusammen arbeitet, sollte auch gemeinsam trainieren. Alle Berufsgruppen, die in die Geburtshilfe eingebunden sind, trainieren gemeinsam kritische Situationen wie beispielsweise die Neugeborenenreanimation oder die Beckenendlagengeburt. Dadurch verbessern sich besonders die Kommunikation und die Zusammenarbeit im Team, aber auch der Kenntnisstand steigt und wird standardisiert. So kann es beispielsweise gelingen, trotz einer ungünstigen Einstellung der kindlichen Schulter im Becken der Mutter bei der Geburt eine Verletzung des Plexus brachialis, eines Nervengeflechts im Schulter-/Brustbereich des Kindes, abzuwenden. PROMPT wurde in Großbritannien entwickelt und mittlerweile in 45 Ländern der Welt implementiert. Das Trainingsprogramm ist wissenschaftlich geschrieben und multiprofessionell, das gemeinsame Training findet in den eigenen Räumen und unter Ausschöpfung der lokalen Ressourcen statt, und seine Effektivität wurde in vielen Studien evaluiert. Für die Etablierung in Deutschland und eines der ersten Trainings an der MHH hatte Professor von Kaisenberg die Gründer von PROMPT, Professor Timothy Draycott und Dr. Cathy Winter aus Bristol, eingeladen. tg Mit PROMPT auf alles vorbereitet: Halina Lewinsky, Professor Constantin von Kaisenberg, Dr. Cathy Winter, Professor Timothy Draycott und Viola Claus (von links).

19 32 BEHANDELN UND PFLEGEN BEHANDELN UND PFLEGEN 33 FIT online bietet Infos für Ärzte und Patienten Nachschlagewerk zu genetisch bedingtem Krebs bei Kindern In Deutschland erkrankt statistisch gesehen eins von 420 Kindern an Krebs. Bei Kindern mit bestimmten Krebsprädispositionssyndromen (KPS) hingegen erkranken fast alle Betroffenen, erklärt Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Eine Krebsprädisposition bezeichnet die genetisch bedingte Anfälligkeit für eine Krebserkrankung. Erbliche Veränderungen sind die häufigsten bekannten Risikofaktoren für eine Krebserkrankung im Kindesalter. Auf der Internetseite werden erstmals Forschung, Information und Therapie (FIT) rund um das Thema zusammengeführt. Die Seite ist seit Anfang des Jahres aktiv und steht Ärzten, Patienten und deren Familien zur Verfügung. Aktuell ist das Wissen über KPS noch begrenzt, doch angesichts der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der Genanalyse ist in den nächsten Jahren ein enormer Informationsgewinn zu erwarten. Diese Informationen möchten wir aufbereiten und Fachleuten sowie Betroffenen zugänglich machen, sagt Christina Dutzmann. Die Ärztin im Team von Professor Kratz hat intensiv am Aufbau der Internetseite mitgewirkt. Die Inhalte stammen aus der engen Zusammenarbeit der MHH-Klinik und dem Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg (KiTZ) unter der Leitung von Professor Dr. Stefan Pfister. Gemeinsam wollen sie das Bewusstsein Professor Dr. Christian Kratz (rechts) und sein FIT-Team: Christina Dutzmann, Dr. Rebekka Nemetschek und Dr. Beate Dörgeloh. für KPS wecken und die oft schlechte Prognose der Betroffenen verbessern. Auf der FIT-Internetseite finden Interessierte fundiertes Wissen zu den häufigsten KPS. Es gibt einen Bereich mit fachlichen Informationen speziell für Ärzte und einen allgemeinverständlichen Bereich für Patienten und deren Familien, unter anderem mit Links zu Selbsthilfegruppen und Experten. Darüber hinaus veröffentlicht das FIT-Team dort aktuelle Forschungsergebnisse und kündigt Treffen und Symposien an. Ärzte haben die Möglichkeit, über die Internetseite Patienten in das weltweite KPS-Register einzutragen. Das langfristige Ziel des Projektes ist es, die medizinische und psychosoziale Betreuung von Menschen mit KPS zu verbessern. Ein wesentlicher Punkt ist die Früherkennung, erläutert Christina Dutzmann. Wenn bekannt ist, dass ein genetischer Risikofaktor vorliegt, können wir bei Patienten mit hohen Krebsrisiken mit gezielten Früherkennungsuntersuchungen eine mögliche Krebserkrankung in einem sehr frühen Stadium entdecken oder sogar verhindern, zum Beispiel durch prophylaktische Operationen. Betroffene Familien können sich in der von Dr. Beate Dörgeloh geleiteten KPS-Spezialsprechstunde beraten lassen. tg Interessierte können Kontakt zum FIT-Team aufnehmen über Telefon (0511) oder Schnell wieder auf den Beinen Bei der Nieren-Operation von Gerhild K. assistierte der Roboter Soll ich Ihnen für die Heimfahrt ein Taxi rufen?, fragt Privatdozent (PD) Dr. Florian Imkamp fürsorglich seine Patientin. Schließlich wurde der 84-jährigen Dame erst vor vier Wochen wegen eines Tumors ein Teil der Niere entfernt. Doch Gerhild K. schaut den Arzt nur irritiert an: Ein Taxi? Wieso? Ich fahre jetzt mit der Bahn in die Stadt, gehe zum Kaufhof und anschließend einen Kaffee trinken, sagt sie und marschiert sicheren Schrittes und gut gelaunt auf den Ausgang der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie zu. Von Schwäche keine Spur. Dass sich die Rentnerin so schnell erholt hat, liegt sicher auch an der Operationsmethode: PD Imkamp wurde bei dem Eingriff von dem Roboter da Vinci Xi unterstützt. Die neueste Generation des OP-Systems sorgt dafür, dass Patientinnen und Patienten noch schonender und sicherer operiert werden und schneller das Krankenhaus verlassen können. Es wird seit Anfang dieses Jahres in mehreren MHH-Kliniken eingesetzt. Auf die Ärzte vertraut Eine Lebererkrankung führte dazu, dass das Nierenzellkarzinom bei Gerhild K. entdeckt wurde. Die Ärzte wurden bei einer Ultraschalluntersuchung darauf aufmerksam, erinnert sich die Patientin. Als man mir hier in der Klinik erklärte, dass man den Tumor minimalinvasiv, also mit nur wenigen kleinen Schnitten, entfernen könne, habe ich sofort zugestimmt. Dass dabei ein OP-Roboter zum Einsatz kommen sollte, hat Gerhild K. nicht gestört: Ich war ganz gelassen und habe auf die Erfahrung der Ärzte vertraut. In der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie betreut Klinik- Teamarbeit: Der Chirurg sitzt an einer Spezialkonsole (kleines Bild, rechts), während die Kollegen am OP-Tisch assistieren. n Da Vinci Xi Der OP-Roboter da Vinci Xi besteht aus einer Steuerkonsole, an der der Chirurg sitzt, einer Robotikeinheit mit vier Armen über dem OP-Tisch und einem Videoturm, der als Plattform für die Kameratechnik und Elektrochirurgie dient. Der Operateur steuert von der Konsole aus die Arme des Roboters mit den mikrochirurgischen Instrumenten. Dabei sieht er auf einem Monitor ein vergrößertes 3D-Bild des Operationsfeldes. Das 3,1 Millionen Euro teure OP-System wurde über die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert. tg direktor Professor Dr. Markus A. Kuczyk gemeinsam mit PD Imkamp das Roboterprogramm. Neben organerhaltenden Niereneingriffen bei Tumoren führen wir mit dem System auch Prostataentfernungen bei Prostatakrebs erfolgreich durch, sagt Professor Kuczyk. Gerhild K. wurde an einem Donnerstag operiert. In einer eineinhalbstündigen OP konnte der Tumor vollständig entfernt werden. Am Freitag bin ich aus dem Bett aufgestanden, und am Sonnabend konnte der Katheter entfernt werden, berichtet die ältere Dame froh. Nach der Visite am Montagmorgen durfte ich dann schon nach Hause. Das ging alles sehr viel schneller, als sie es sich vorgestellt hatte. Mit dem Genesungsverlauf ist auch PD Imkamp sehr zufrieden. Da Vinci unterstützt uns Chirurgen perfekt. Das kommt auch den Patienten zugute. Es sind nur kleine äußere Schnittwunden nötig, der Blutverlust ist geringer, die Wundheilung verläuft schneller und der Krankenhausaufenthalt ist kürzer. Anders als bei der konventionellen Chirurgie musste die Niere von Gerhild K. bei dem robotergestützen Verfahren während des Eingriffs nicht vom Blutkreislauf abgeklemmt werden. Obwohl die Niere ein stark durchblutetes Organ Alles gut gelaufen: Professor Kuczyk (links) und PD Imkamp freuen sich mit Gerhild K. über die schnelle Genesung. ist, konnten wir darauf verzichten. Die Schnittflächen ließen sich sehr gut nähen und die Blutung so rasch stillen, erläutert PD Imkamp. Wenn das Abklemmen wegfällt, nimmt die Restniere insgesamt weniger Schaden. Je tiefer ein Tumor in die Niere eingedrungen und je komplizierter die Rekonstruktion des Organs ist, desto besser eignet sich das robotergestützte OP-System für die Entfernung. Gerhild K. konnten eine Woche nach dem Eingriff die Fäden gezogen werden. Wenn die Kontrolluntersuchungen gut verlaufen, ist keine weitere Therapie mehr nötig. tg

20 34 BEHANDELN UND PFLEGEN info Krankheit unter Kontrolle Ein 15-Jähriger mit Migräneanfällen und Herzrasen, eine OP und Glück im Unglück: Wie MHH-Ärzte einen Carney Komplex diagnostizieren Professor Dr. Christian Kratz Es ist ein ganz normales Wochenende. Der 15-jährige Oliver fährt Fahrrad und spielt Handball. Doch als er nach Hause kommt, hat er plötzlich einen starken Migräneanfall. Das allein ist für die Eltern nicht neu, Oliver leidet seit einiger Zeit unter Migräne. Völlig ungewöhnlich war jedoch das Herzrasen, erinnert sich seine Mutter. Der Junge hat eine Pulsfrequenz von 170. Auch nach zwei Stunden Schlaf beruhigt sich das Herz nicht. Die Eltern machen sich Sorgen und fahren mit ihrem Sohn in das nächste Krankenhaus nicht ahnend, dass Oliver schon am nächsten Tag am Herzen operiert werden muss und die Ärzte später einen Carney Komplex, einen sehr seltenen genetischen Defekt, diagnostizieren werden. Im Krankenhaus können sich die Mediziner das Herzrasen nicht erklären. Man tippte auf Blutarmut oder Drogenkonsum als mögliche Ursache. Das traf aber natürlich nicht zu, berichtet Olivers Vater. Die Familie wird in die Notaufnahme eines Krankenhauses in Leer geschickt. Dort wird ein Kinderarzt auf Oliver aufmerksam und untersucht ihn. Er stellt fest, dass der Junge einen großen Tumor im Herzen hat. Von einer Minute auf die andere ist Oliver tatsächlich ein Notfall und wird innerhalb der nächsten vier Stunden mit dem Rettungshubschrauber in die MHH geflogen. Das hat uns kalt erwischt, wir konnten es zunächst überhaupt nicht realisieren, sagt der Vater. Nach weiteren Untersuchungen entfernt Kinderherzchirurg Dr. Alexander Horke bereits am nächsten Morgen in einer achtstündigen Operation einen etwa fünf mal sechs Zentimeter großen Tumor aus Außer Leistungssport darf Oliver alles wieder machen. Olivers Herz. Sein Leben ist gerettet. Anhand der MRT vermutet der behandelnde Arzt auf der Intensivstation, dass es sich bei dem Tumor um ein Myxom handelt, eventuell genetisch bedingt. Ein Myxom ist ein seltener gutartiger Tumor aus Bindegewebe. Dieser Befund ist für einen Jungen in dem Alter wirklich sehr ungewöhnlich, erklärt Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Ist es Zufall oder Glück, dass Oliver mit seiner Erkrankung ausgerechnet auf diesen Arzt trifft? Jedenfalls ist es gut, denn Professor Kratz gehört weltweit zu den wenigen Experten, die sich mit dem Carney Komplex auskennen. Ich hatte mit dem Krankheitsbild während meiner Tätigkeit in den USA zu tun, sagt Professor Kratz. Bei Olivers Fall denkt er sofort an die genetische Erkrankung. Doch bis diese endgültig festgestellt werden kann, müssen noch andere Fachärzte hinzugezogen und Untersuchungen, beispielsweise eine Hormondiagnostik, vorgenommen werden. Schritt für Schritt kommen die Ärzte der Diagnose näher. Außer dem Myxom am Herzen hat Oliver andere Symptome, die den Verdacht auf einen Carney Komplex erhärten. Dazu gehören sogenannte Lentigines, das sind kleine, wie Sommersprossen aussehende Pigmentierungen auf der Haut und Schleimhaut, die bei ihm erst kurz vor der Pubertät aufgetreten sind. Eine genetische Untersuchung durch das Institut für Humangenetik bringt schließlich Gewissheit: Das Gen PRKAR1A weist die für den Carney Komplex typische Veränderung auf. Weltweit sind von dieser seltenen Erkrankung bisher etwa nur 750 Fälle bekannt, erläutert Professor Kratz. Meistens sind auch Angehörige ersten Grades davon betroffen oft ohne es zu wissen. Auf Olivers Eltern und seine ältere Schwester trifft das nicht zu. Die Familie ist froh, dass sie an die richtigen Ärzte geraten ist. Oliver muss keine Medikamente nehmen, und er hat sich nach der Entfernung des Tumors super entwickelt, freut sich der Vater. Oliver macht zurzeit sehr erfolgreich eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen Bereich. Er ist glücklich, doch die Krankheit hat sein Leben auch verändert. Ich bin vorsichtiger geworden und gehe häufiger zum Arzt, sagt der inzwischen 18-Jährige. Vorsicht und Vorsorge sind die Mittel, mit denen er die Krankheit unter Kontrolle hält. Denn der Gendefekt bringt eine erhöhte Tumorneigung mit sich. Oliver muss sich halbjährlich gründlich untersuchen lassen. Sollten neue Tumore auftreten oder sich schon bestehende Veränderungen negativ entwickeln, können die Ärzte früh eingreifen. tg Weitere Informationen zu genetischen Erkrankungen, die zu Neubildungen prädisponieren, finden Sie unter

21 3/2018 FORSCHEN UND WISSEN 35 Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH Die Alfred & Angelika Gutermuth-Stiftung, Frankfurt Main, bewilligte: n Professor Dr. med. Zhixiong Li und Professor Dr. med. Arnold Ganser, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, Euro für das Projekt Rolle des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor-Rezeptors (IGF-1R) in der Pathogenese der akuten myeloischen Leukämie. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, bewilligte n Professorin Dr. phil. Ulla Walter, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Euro für das Projekt Modelle und Evidenzen der intersektoralen Kooperation in der lebensweltbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung. n Professorin Dr. phil. Ulla Walter und Professorin Dr. rer. biol. hum. Marie-Luise Dierks, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, und Professorin Dr. rer. nat. Karin Lange, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, Euro. Gefördert wird das Forschungsvorhaben Awareness für das Risiko Typ 2-Diabetes unter Erwachsenen in der ersten Lebenshälfte Informationsverhalten, Bedürfnisse und für die Informationsaufbereitung und -vermittlung (Take Care!). Die Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG), Berlin, bewilligte n Dr. rer. nat. Ulf Diekmann, Institut für Klinische Biochemie, Euro für das Projekt CRISPR/Cas9 vermittelte homologe Rekombination in humanen Stammzellen zur Analyse des Oberflächenproteoms von stammzellabgeleiteten β-zellen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte n Professor Dr. rer. nat. Jan Faix, Institut für Biophysikalische Chemie, Euro für drei Jahre im Rahmen eines DFG-Einzelantrags. Gefördert wird das Projekt Die Funktion von I-BAR Proteinen beim Clustering von VASP und der Aktinpolymerisation. n Professorin Dr. rer. nat. Christine S. Falk, Institut für Transplantationsimmunologie (IFB-Tx), sowie den Kooperationspartnern Professor Dr. med. Gregor Warnecke, Dr. med. Bettina Wiegmann, Klinik für Herz-, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, und Professor Dr. med. Danny Jonigk, Institut für Pathologie, Euro für das Forschungsvorhaben Populationsstruktur myeloider Zellen in gesundem und erkranktem humanem Lungengewebe. Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem LIMES-Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. n Privatdozentin Dr. rer. nat. Constanca Ferreira de Figueiredo, Institut für Transfusionsmedizin, Euro für drei Jahre. Unterstützt wird das Projekt Generierung immunologisch unsichtbarer Organe durch ex vivo MHC Silencing zur Verhinderung der Abstoßung in einem Miniaturschwein-Lungentransplantationsmodell. n Professor Dr. med. Georg Hansmann, Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, Euro für das Fortsetzungsprojekt PPARgamma regulation in pulmonary vascular disease beneficial effects on pulmonary arterial smooth muscle cells. n Dr. rer. nat. Anne Kosfeld, Institut für Humangenetik, Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Forschungsvorhaben Charakterisierung von drei mit kongenitalen Anomalien der Nieren und ableitenden Harnwege (CAKUT) assoziierten Kandidatengenen und von deren Varianten mittels in vitro und in vivo Modellsystemen. n Dr. Manoj B. Menon und Professor Dr. rer. nat. Matthias Gaestel, Institut für Zellbiochemie, Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt MK2/3-abhängige Mechanismen der durch RIPK1- Phosphorylierung gesteuerten Regulation von Entzündung und Zelltod. n Dr. rer. biol. hum. Bastian Welke, Klinik für Orthopädie (im Diakovere Annastift), Euro für drei Jahre. Damit unterstützt wird das Forschungsvorhaben Vergleich von Schaft- und osseointegrierter Versorgung bei Oberschenkelamputierten. Dies ist ein Kooperationsprojekt mit dem Zentrum für Endo-Exo-Prothetik, Klinik für Unfallchirurgie. Die Gesundheitsregion Region Hannover bewilligte n Professor Dr. rer. pol. Christian Krauth, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Euro für das Projekt Innovatives medizinisches Versorgungs- und/oder Kooperationsprojekt in Niedersachsen. Der Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), bewilligte n Professor Dr. rer. pol. Christian Krauth, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Euro als Konsortialpartner der AOK Nordost für das Projekt EPIVA Evaluation Pädiatriezentrierte Integrierte Versorgung AKI-Junior. Die Robert Bosch Stiftung, Stuttgart, bewilligte n Professorin Dr. rer. biol. hum. Marie Luise Dierks und Dr. rer. hum. biol. Gabriele Seidel, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt Gesund und aktiv leben Einführung des Standford Chronic Disease Self-Management Program in Deutschland, 2. Förderphase. Die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung, Hannover, bewilligte n Privatdozentin Dr. med. Dr. rer. nat. Diana Steinmann und Professor Dr. med. Hans Christiansen, Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Euro für zwei Jahre. Gefördert wird das Projekt Pilotphase zur Etablierung der Integrativen Onkologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Stiftung Deutsche Krebshilfe, Bonn, bewilligte n Dr. Anuhar Chaturvedi und Professor Dr. med. Michael Heuser, Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Forschungsvorhaben Funktionelle Charakterisierung und zielgerichtete Hemmung von Interaktionspartnern des mutierten IDH1 in akuter myeloischer Leukämie. Kontakt: Ursula Lappe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) lappe.ursula@mh-hannover.de

22 36 FORSCHEN UND WISSEN FORSCHEN UND WISSEN 37 Millionen für Spitzenforscher von der EU Hervorragende Bilanz: Eine begehrte ERC-Wissenschaftsförderung und vier weitere Forschergruppen sind in neuen europäischen Verbünden erfolgreich Hohe Auszeichnung für MHH-Forscher: Professor Dr. Danny Jonigk vom Institut für Pathologie hat von der Europäischen Union (EU) die sehr begehrte Wissenschaftsförderung Consolidator Grant des European Research Council (ERC) erhalten und somit eine Zuwendung von rund zwei Millionen Euro. Darüber hinaus bekommen vier weitere MHH- Teams insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro für ihre Forschungen in neuen europäischen Verbünden. Professor Dr. Danny Jonigk hat mit seinem Vorhaben Hanover experimental lung research project (XHaLe) das Ziel, bisher unheilbare Lungenerkrankungen heilen zu können: Derzeit sterben pro Jahr in Europa rund eine halbe Millionen Menschen an Lungenerkrankungen, die keine Krebsleiden sind also beispielsweise an chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), einer Lungenfibrose, einer Lungenentzündung oder an starkem Asthma. Bisher können Medikamente diese Erkrankung zwar zum Teil in ihrer Entwicklung verlangsamen, aber nicht heilen. Als letzte Therapiemöglichkeit bleibt den Betroffenen nur eine Lungentransplantation. Professor Jonigk will diese Krankheiten heilen. n Weltweit einmalige Infrastruktur An der MHH gibt es eine weltweit einmalige Infrastruktur, die Professor Jonigk und seine Partner aufgebaut haben. Sie ermöglicht, dass die entnommenen Lungen sehr frisch untersucht werden können: Nachdem eine kranke Lunge im Rahmen einer Transplantation einem Patienten entnommen worden ist, wird sie zu jeder Tages- und Nachtzeit direkt ins MHH-Institut für Pathologie zu Professor Jonigks Arbeitsgruppe Lungenforschung gebracht. Es vergehen so höchstens 30 Minuten zwischen Entnahme des Organs und dem Beginn der ersten Untersuchungen. Dann bereitet die von Dr. Peter Braubach koordinierte Dr. Peter Braubach Dafür wird er in den nächsten fünf Jahren mit seinem Team 700 kranke Lungen untersuchen, die bei Transplantationen den Patienten entnommen werden. Die MHH eignet sich für dieses Vorhaben in einzigartiger Weise, da an der MHH europaweit die meisten Lungen transplantiert werden: Im Jahr 2017 waren es rund 120. Gewebebank das Organ für die Forscher so vor, dass sie ihre wissenschaftlichen Untersuchungen durchführen können. Dafür stehen sie an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr zur Verfügung und nutzen so alle diagnostischen Möglichkeiten der modernen Pathologie. 25 lokale, nationale und internationale Partner, vor allem aus dem Forschungsverbund BREATH dem hannoverschen Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) nutzen bisher dieses Angebot. In den vergangenen vier Jahren hat die Arbeitsgemeinschaft Lungenforschung bereits mehr als 500 Lungenexplantate frisch aufgearbeitet. bb Professor Jonigk untersucht anhand dieser Lungen insbesondere den Mechanismus der sogenannten Fibroisierung, der im Zentrum des Krankheitsgeschehens steht. Dies ist die krankhafte starke Vermehrung des Bindegewebes in der Lunge, aufgrund derer die Lunge nicht mehr richtig funktioniert. Bei diesem Pro- Am Mikroskop: Professor Dr. Danny Jonigk. Auf dem Bildschirm ist Lungengewebe zu sehen, das er mikroskopiert. zess spielen Makrophagen eine Schlüsselrolle. Diese Zellen sollen mithilfe der sogenannten Genschere so verändert werden, dass sie den Krankheitsverlauf aufhalten beziehungsweise rückgängig machen können. Langfristig sollen diese Makrophagen den betroffenen Patienten per Infusion oder Inhalation in therapeutischer Absicht verabreicht werden können. Professor Jonigk konzentriert sich mit seinem Team aber auch auf die Gesamtheit aller Entzündungszellen, die in den explantierten Lungen vorkommen. Sie aktivieren die sogenannten Myofibroblasten Zellen, die das Bindegewebe produzieren und könnten auch Angriffs punkt für Medikamente sein. Der Wissenschaftler arbeitet dafür sehr eng mit Arbeitsgruppen der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, der MHH-Klinik für Pneumologie und des MHH-Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie zusammen. bb Europaweite Forschung in Verbünden und Netzwerken RECOMB Das Team von Professor Dr. Axel Schambach und Dr. Michael Rothe, Institut für Experimentelle Hämatologie, beteiligt sich am fünfjährigen Projekt RECOMB und bekommt dafür rund Euro. Die Wissenschaftler arbeiten in diesem Konsortium an der Entwicklung von Gentherapien für schwere kombinierte Immundefizienzen mit. Bei den von diesen Krankheiten Betroffenen ist das Immunsystem von Geburt an sehr schwer gestört. Die Forscher entwickeln Verfahren, mit denen die kranken Gene dieser Patienten durch korrekte Gene ersetzt werden können. Das MHH-Team erstellt sogenannte Genfähren Moleküle, in die die gewünschten Gene eingebaut werden. Diese werden in blutbildende Stammzellen eingeschleust, um anschließend in den Patienten übertragen zu werden. Darüber hinaus entwickelt das MHH-Team neue Verfahren, mit denen die Sicherheit dieser Genfähren nachgewiesen werden kann. REPO-TRIAL Viele bereits zugelassene Medikamente können eventuell auch zur Therapie anderer Krankheiten eingesetzt werden, da sie oft grundlegende und gemeinsame Krankheitsmechanismen beeinflussen. Der auf sechs Jahre angelegte Forschungsverbund REPO-Trial hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche bereits zugelassene Medikamente aus anderen Anwendungsgebieten hinsichtlich ihrer postitiven Wirkung auf Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf- Systems zu untersuchen. Im Rahmen des mit Euro geförderten Teilprojektes untersucht das Team um Professor Dr. Johann Bauersachs und Professor Dr. Daniel Sedding von der Klinik für Kardiologie und Angiologie einen möglichen zusätzlichen Nutzen von etablierten Medikamenten bei Patienten mit einer Herzschwäche. CureCN Die Teams von Professor Dr. Ulrich Baumann und Dr. Norman Junge, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, sowie Privatdozent Michael Ott, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, beteiligen sich am Projekt CureCN, das auf fünf Jahre angelegt ist. Sie erhalten dafür von der EU rund Euro. In diesem Vorhaben erarbeiten die Forscher eine Gentherapie zur Behandlung des Crigler-Najjar Syndroms. Das ist eine sehr seltene angeborene Störung der Leberfunktion. Bei dieser Erkrankung ist der Stoffwechsel des Bilirubins eingeschränkt und kann unbehandelt zu schwersten Behinderungen oder zum Tod führen. MATURE-NK Neue Zelltherapien zur Behandlung von Krebserkrankungen das ist das Ziel von MATURE-NK. Die EU fördert dieses neue Netzwerk für vier Jahre. Die MHH erhält rund Euro. Im Vordergrund stehen sogenannte Natürliche Killerzellen (NK-Zellen), die aktiviert und so verändert werden, dass sie Erkennungsmoleküle (Chimäre Antigen-Rezeptoren) bilden. Dadurch können sie spezifische Schlüsselstrukturen auf Krebszellen erkennen, die Krebszellen angreifen und zerstören. NK-Zellen können von gesunden Spendern gewonnen werden. Die MHH ist mit Professorin Dr. Ulrike Köhl, Leiterin des Instituts für Zelltherapeutika, Sprecher des Konsortiums, an dem insgesamt 13 anerkannte öffentliche Forschungseinrichtungen, klinische Abteilungen und private Unternehmen aus neun Ländern teilnehmen. 13 Doktorandinnen und Doktoranden werden darin an ihrer Promotion arbeiten. Sie werden Grundlagenforschung lernen, aber auch, wie man Ideen effizient in Produkte umsetzt, neue Therapien wirtschaftlich und sozial für die Gesellschaft nutzt und so letztendlich Europas Wettbewerbsfähigkeit stärkt. bb

23 38 FORSCHEN UND WISSEN FORSCHEN UND WISSEN 39 Heilung mit eigenen Zellen in Aussicht Menschliche Stammzellen könnten schwere Lungenerkrankung kurieren Unsichtbare Organe Transplantationen verbessern: Forscher wollen Abstoßung verhindern und Immunsuppression überflüssig machen Zellen von Patientinnen und Patienten so zu verändern, dass sie defekte oder fehlende Zellen der Betroffenen ersetzen können diesem Ziel sind Forscher der MHH ein Stück näher gekommen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich mit der erblichen Pulmonalen Alveolarproteinose (PAP). Bei dieser seltenen, lebensgefährlichen Erkrankung sind die Fresszellen (Makrophagen) in der Lunge defekt. Um sie zu ersetzen, stellten die Forscherinnen und Forscher aus reifen menschlichen Zellen hochpotente sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (ips-zellen) her. Sie ließen diese im Labor zu Fresszellen heranreifen, um sie dann in die Lungen erkrankter Mäuse zu transplantieren. Bei den Mäusen war das Immunsystem so verändert worden, dass es dem des Menschen ähnelt und das Anwachsen der Zellen in der Lunge erleichterte. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Die Zellen passten sich dem Lungenmilieu an, die Erkrankung verbesserte sich, und es traten keine wesentlichen Nebenwirkungen auf. Die Erkenntnisse veröffentlichte das renommierte American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine. Unser Ziel ist es, dass unser neuer Therapieansatz in der Zukunft zu einer Heilung dieser schwer kranken Kinder beitragen kann, sagt Professorin Dr. Gesine Hansen, Direktorin der Klinik für Pädiatrische n Pulmonale Alveolarproteinose Die erbliche pulmonale Alveolarproteinose (PAP) ist eine seltene, lebensgefährliche Lungenerkrankung. Es sind bisher weniger als 100 Fälle weltweit beschrieben worden, in Deutschland gibt es weniger als eine Handvoll erkrankte Kinder. In ihren Lungenbläschen, die normalerweise Luft enthalten, sammelt sich eiweißreiches Material. Dieses wird normalerweise von Fresszellen (Makrophagen) abgebaut, doch sie sind bei der Erkrankung defekt. Viele Betroffene ersticken bereits im Kindesalter. Bisher gibt es keine Therapie, welche die Ursachen der Erkrankung bekämpft. Die derzeit Pulmonologie, Allergologie und Neonatologie. Es soll möglich werden, patientenspezifische Makrophagen herzustellen, die aus ips-zellen entwickelt werden. Diese könnten nach einer Genkorrektur im Reagenzglas zu Fresszellen reifen und dann direkt in die Lunge transplantiert werden. Derzeit ist bereits eine klinische Studie in Amerika in Planung, in der dieser Ansatz unter Zuhilfenahme von Blutstammzellen auf den Menschen übertragen werden soll. Das Forscherteam in Hannover soll europäischer Partner dieser Studie sein. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Ergebnisse auch auf andere Erkrankungen anwendbar sein werden. Die neue Methode ist weniger riskant als einzige Behandlungsmöglichkeit ist eine Spülung der Lunge, die etwa alle vier Wochen unter Vollnarkose durchgeführt werden muss. Die Behandlung dauert lang und ist risikoreich. Die Kinder entwickeln sich schlecht, leiden ständig an Atemwegsinfektionen und sterben zumeist früh. Eine Knochenmarktransplantation, bei der die defekten Zellen durch gesunde Vorläuferzellen ersetzt werden, kann nicht angewendet werden, weil der kritische Gesundheitszustand der betroffenen Kinder die dafür notwendige vorbereitende Bestrahlung oder Chemotherapie nicht zulässt. bb eine Transplantation genetisch korrigierter Stammzellen oder eine Knochenmarktransplantation, die beide für die Patienten mit erheblichen Risiken behaftet wären. Zum Forscherteam gehören Professorin Hansen und ihre Mitarbeiterin Dr. PhD Christine Happle und Professor Dr. Thomas Moritz sowie Privatdozent Dr. Nico Lachmann, Institut für Experimentelle Hämatologie. Die Forscherinnen und Forscher sind Mitglieder des Deutschen Zentrums für Lungenforschung und des Exzellenzclusters REBIRTH. Bei der Arbeit handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Konzeptes, für das die Forscher im Jahr 2013 den Eva Luise Köhler-Forschungspreis für Seltene Erkrankungen erhalten hatten. bb Im Labor: Privatdozent Dr. Nico Lachmann, Dr. Christine Happle, Professor Dr. Thomas Moritz und Professorin Dr. Gesine Hansen (von links). Für Menschen, die ein Spenderorgan transplantiert bekommen, beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit einem gesunden Organ. Doch sie leben auch mit dem Risiko, dass ihr Körper das gespendete Organ wieder abstößt. Das passiert beispielsweise bei einem Viertel der Nierentransplantationen innerhalb der ersten fünf Jahre trotz der Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken. Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Rainer Blasczyk vom Institut für Transfusionsmedizin wollen nun mit einer völlig neuen Strategie die Organabstoßung verhindern und darüber hinaus die Immunsuppression überflüssig machen, die oft schwere Nebenwirkungen wie Infektionen oder Tumore mit sich bringt. Dazu verändern sie gespendete Organe gentechnisch so, dass das Immunsystem des Empfängers sie nicht entdeckt und somit auch nicht abstößt. Die MHH bildet dabei zusammen mit der Hochschule Hannover (Professor Dr. Jens Hofschulte) und der Leibniz Universität Hannover (Dr. Jan Zeidler) einen Forschungsverbund, der vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) für drei Jahre mit insgesamt mehr als 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes gefördert wird. Gewebemerkmale entfernen Professor Dr. Rainer Blasczyk und Privatdozentin Dr. Constanca Sofia Ferreira de Figueiredo, Leiterin der Arbeitsgruppe Allogene Zelltherapie. Das Immunsystem erkennt ein Organ, das einem Patienten implantiert worden ist, an den sogenannten Gewebemerkmalen. Diese Zellstrukturen wollen die Forscher nun nach der Organentnahme gentechnisch entfernen. Hierzu entwickeln die Wissenschaftler neben dem gentechnischen Verfahren ein spezielles Organerhaltungssystem, um die sogenannte Ex-vivo-Organmodifikation durchführen zu können. Danach ist das Organ bereit zur Implantation in den Empfänger, in dem seine Herkunft für das Immunsystem dann nicht mehr zu erkennen ist es ist unsichtbar. Die Versuche führen die Forscher dieses Projektes mithilfe von Schweinenieren und anhand eines Minipig-Tiermodells durch als Vorbereitung für eine Studie am Menschen, die ab dem Jahr 2021 folgen soll. Anschließend ist geplant, das Verfahren für Patienten anzuwenden und zwar in einem dann aufgebauten Organ Care Center Hannover der MHH. Dort soll es nicht mehr nur um Nieren gehen, sondern auch um andere Organe wie beispielsweise Lungen, Herzen und Lebern. In dem jetzigen Forschungsverbund werden auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen analysiert, was unter anderem für eine mögliche spätere Kostenübernahme durch die Krankenkassen wichtig ist. Darüber hinaus analysieren die Wissenschaftler auch, ob dieses neue Verfahren geeignet ist, bei bereits immunisierten Patienten angewendet zu werden. Davon würden vor allem auch Frauen profitieren, die durch eine Schwangerschaft Antikörper gegen Gewebemerkmale gebildet haben. Und auch Menschen mit Migrationshintergrund, deren Gewebemerkmale seltener mit denen hierzulande verfügbarer Transplantate übereinstimmen, könnten von der neuen Methode profitieren, da die Gewebemerkmale ausgeschaltet werden und somit nicht mehr der Grund für eine Abstoßung sein können. bb

24 40 FORSCHEN UND WISSEN FORSCHEN UND WISSEN 41 Ein starkes Signal Die DFG fördert den SFB 900 Chronische Infektionen weiter jetzt mit 13,6 Millionen Euro Wie können sich Bakterien und Viren nach einer Infektion dauerhaft im Körper des Menschen ansiedeln und so chronische Krankheiten wie beispielsweise Hepatitis, HIV oder Magenkrebs verursachen? Dieser Frage gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der MHH, des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) sowie des gemeinsam betriebenen Twincore-Zentrums für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung im Sonderforschungsbereich (SFB) 900 Chronische Infektionen: Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle seit dem Jahr 2010 nach. Ihr Ziel ist es, Grundlagen für die Entwicklung neuer Therapien und Impfungen gegen Infektionserkrankungen Professor Dr. Thomas Schulz ist Sprecher des SFB 900. zu schaffen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den SFB nun für weitere vier Jahre mit insgesamt rund 13,6 Millionen Euro. Die erfolgreiche Begutachtung und deshalb genehmigte Weiterführung des SFB unterstreicht neben der Bedeutung des Forschungsthemas auch die erfolgreiche und produktive Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, welches diesem Thema ebenfalls Priorität einräumt, sagt Professor Dr. Thomas Schulz, Sprecher des SFB 900 und Leiter des MHH-Instituts für Virologie. Die Fortführung dieses Sonderforschungsbereiches ist die logische Konsequenz unserer hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen Lückenhafte Anträge im Bereich der Infektionsforschung und ein starkes Signal für die anstehende Begutachtung der Exzellenzcluster, ergänzt MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum. An der MHH arbeiten an diesem SFB insgesamt 15, am benachbarten Twincore drei und am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig zwei Arbeitsgruppen mit. Ferner nehmen zwei Arbeitsgruppen der Ludwig-Maximilians Universität München, eine Arbeitsgruppe der Technischen Universität Braunschweig und ein Kliniker der Universität Essen-Duisburg an diesem SFB teil. Zu den Krankheitserregern, die im SFB 900 erforscht werden, gehört auch eine Reihe von Erregern, die bei Patienten mit Immunschwäche oder Mukoviszidose eine wichtige klinische Rolle spielen. Diese Patienten werden an der MHH in großer Zahl betreut. bb Klinische Studien am Menschen: In den Dokumenten für Ethikkommissionen fehlen oft Informationen Neue Medikamente, die in klinischen Studien am Menschen erprobt werden sollen, müssen vorher auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit anhand von Tierversuchen getestet werden. Denn nur dann besteht die Chance, dass sie Menschen helfen können. Professor Dr. Daniel Strech hat mit seinem Team herausgefunden, dass die Tierstudien in den Anträgen für die klinischen Studien nicht gut dokumentiert werden. Viele Informationen fehlen. Beispielsweise wird zu selten beschrieben, wie die Wissenschaftler die Anzahl der Tiere berechnet haben, die sie brauchen, um den erhofften Effekt nachweisen zu können, sagt der Wissenschaftler des Instituts für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin. In 95 Prozent der Studien fehlten Angaben zu Methoden, die den Einfluss des Zufalls minimieren. Die Arbeitsgruppe von Professor Strech hat mehr als 100 Anträge für erste Medikamententests am Menschen analysiert und die Ergebnisse in der wissenschaftlichen Zeitschrift PLoS Biology veröffentlicht. Das renommierte Science Magazine hat den Ergebnissen zudem einen ausführlichen Bericht gewidmet. Tierversuche: Sie müssen stattfinden, bevor eine klinische Studie am Menschen startet. Nur Positives wird veröffentlicht: Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass in den Anträgen fast nur solche Tierstudien berichtet werden, die positive, erwünschte Ergebnisse zeigen. Aufgrund der geringen Zahl untersuchter Tiere in den Tierstudien wären aber rein statistisch viel häufiger auch unerwünschte Ergebnisse zu erwarten gewesen. Deshalb fordert Professor Strech, dass zumindest die präklinischen Tierstudien, die Forschung am Menschen begründen, zentral registriert werden sollten. Das könnte auch zu weniger Wiederholungen dieser Tierstudien führen. Nutzen-Schaden-Bewertung: Auf Basis der aktuellen Berichterstattung in den Anträgen zu Arzneimittelstudien ist es sehr schwierig für Behörden und Ethikkommissionen, eine begründete Entscheidung für oder gegen diese Studien am Menschen zu treffen. Denn sie können nicht beurteilen, ob die in den Anträgen genannten Tierstudien qualitativ hochwertig sind oder nicht. Das heißt nicht, dass Wirksamkeitsstudien an Tieren grundsätzlich mangelhaft sind. Aber in ihren Berichten fehlen meist die wichtigen Informationen, sagt Professor Strech. bb Pionierarbeit für Herz und Lunge MHH-Forscher finden bei Lungenhochdruck und Rechtsherzversagen neuen therapeutischen Ansatz Lungenhochdruck ist nicht heilbar. Es gibt lediglich Medikamente, mit denen die Lebensqualität der Betroffenen Menschen verbessert wird und letztlich die Möglichkeit der Lungentransplantation. Doch nun haben Wissenschaftler einen neuen, vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Lungenhochdruck und der damit verbundenen Pumpschwäche der rechten Herzkammer (Rechtherzinsuffizienz) gefunden: Mit dem Diabetes-Medikament Pioglitazon konnte das Team im Rattenmodell eine Form des Lungenhochdrucks, die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH), rückgängig machen und ein Rechtsherzversagen verhindern. Die Forscherinnen und Forscher der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin veröffentlichten ihre Ergebnisse in der angesehenen Fachzeitschrift Science Translational Medicine. Erstautorin ist Dr. Ekaterina Legchenko, ehemalige PhD-Studentin der Hannover Biomedical Research School der MHH. Pioglitazon konnte die grundlegenden Fehlregulationen im Stoffwechsel des Herzens und in der Lunge korrigieren und zwar, indem es das Molekül PPARγ und die Fettsäureoxidation aktiviert. Unter anderem bildete sich in der rechten Herzkammer das mit der Erkrankung entstandene Bindegewebe (Fibrose) zurück, und der Fettstoffwechsel normalisierte sich so, dass mehr Energieträger und weniger giftige Fetttröpfchen gebildet wurden. Zudem stellte sich die Ordnung der Mitochondrien wieder her. In der Lunge machte Pioglitazon die krankhaften Blutgefäßverengungen rückgängig. Bei all diesen Prozessen spielen spezifische Genregulationen, kleine RNA-Moleküle»Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg.«Henry Ford Ihre Spezialisten für den Heilberufebereich Forschen für Menschen mit Lungenhochdruck: Dr. Philippe Chouvarne (links), Dr. Ekaterina Legchenko und Professor Dr. Georg Hansmann. (mirna) und der Fettstoffwechsel eine besondere Rolle. Die wichtigsten krankhaften Veränderungen konnte das Forscherteam auch in menschlichem Lungengewebe von PAH-Patienten nachweisen. Der neue therapeutische Ansatz könnte auch bei der Entwicklung von Therapien anderer Herz- und Lungenerkrankungen sowie Krebs- und Bindegewebserkrankungen helfen, sagt Professor Dr. Georg Hansmann. Zudem zeigten wir erstmalig in Tiermodellen und Herz-Lungen-Geweben von PAH-Patienten nach Herz-Lungen-Transplantation, dass der Fettstoffwechsel in der Herzkammer auch unabhängig von der Druckerhöhung im Lungenkreislauf unter anderem durch PPARγ-Mangel im Herz gehemmt und therapeutisch effektiv durch PPARγ-Aktivatoren wie Pioglitazon gut beeinflussbar ist. bb K A N Z L E I Dipl. Oec. Volker Kirstein Steuerberater A M Ilka Erben Steuerberaterin KanzleiAmHohen Ufer Kirstein,Erben,Dageförde Partnerschaft mbb, Steuerberater Am HohenUfer 3A Hannover n Pulmonale Hypertonie Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie, PH) ist der Oberbegriff für Erkrankungen, bei denen die Lungengefäße verengt und der Druck in ihnen chronisch erhöht ist. Die Betroffenen sind kurzatmig und körperlich wenig belastbar. Eine Form des Lungenhochdrucks ist die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH). Damit die Lunge gut durchblutet wird, muss das rechte Herz stark pumpen, was langfristig zu mehr Muskelmasse des rechten Herzens und schließlich zu einer Herzmuskelschwäche führt. Die Arbeitsgruppe konnte zuvor zeigen, dass bei PAH der Zuckerstoffwechsel in den Lungengefäßen und der Fettstoffwechsel im Herzen gestört sind. Weitere Ursachen der PAH können Linksherz-, chronische Lungenund rheumatische Erkrankungen sowie bestimmte angeborene Herzfehler sein. bb HOHEN UFER Markus Dageförde Steuerberater Telefon (0511) Telefax (0511) info@kahu.de Internet:

25 42 FORSCHEN UND WISSEN FORSCHEN UND WISSEN 43 Mehr Sicherheit bei der Therapie Bei Multipler Sklerose können mit MRT Folgen der Behandlung verhindert werden Sie diskutieren Forschungsergebnisse und planen weitere gemeinsame Projekte zum familiären Hirntumor: Dr. Bettina Wiese, Henriettenstift, sowie Professor Dr. Matthias Preller, Professorin Dr. Ruthild Weber, Dr. Frank Brand und Professor Dr. Christian Hartmann, MHH (von links). Betroffene regen Forschung an Bösartige Gehirntumoren: Forscherin findet mit ihrem Team neue genetische Ursache Zwei Geschwister brachten den Stein ins Rollen: Es ging ihnen noch gut, als die beiden Geschwister, keine 40 Jahre alt, vor einigen Jahren zu Professorin Dr. Ruthild Weber ins Institut für Humangenetik traten. Beide waren wegen eines bösartigen Gehirntumors, eines Glioms, behandelt worden. Und wohl wissend, dass sie nicht geheilt werden konnten, hatten sie Hoffnung, dass später mal andere Patienten gerettet werden können. Im Zuge einer Internet-Recherche waren sie auf Professorin Webers Forschungen rund um erbliche Hirntumoren aufmerksam geworden. Professorin Weber war vom Engagement der Geschwister sehr beeindruckt und kam deren Wunsch nach: Die beiden wollten gern an einer Studie teilnehmen. Mit ihrem Team und mithilfe einer Technik, die sich Gesamtexomsequenzierung nennt, wurden dann die n Erfolgreiche Netzwerkarbeit Das Projekt von Professorin Dr. Ruthild Weber hat an der MHH zu einer Vernetzung von einigen Disziplinen geführt, die im neuroonkologischen Bereich tätig sind. Neben dem Institut für Humangenetik waren die Institute für Pathologie (mit Schwerpunktprofessur Neuropathologie), für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie sowie für Biophysikalische Chemie beteiligt. Hinzu kamen die Kliniken für Neurochirurgie sowie für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen. Die MHH-Wissenschaftler führten die Patienten gesucht Um die genetischen Grundlagen von Hirntumoren besser verstehen und letztendlich Patienten davor schützen oder gezielter therapieren zu können, sucht die Forscherin nach weiteren Familien, in denen zweimal oder noch öfter ein Gehirntumor aufgetreten ist. Betroffene oder Angehörige können sich per an sie wenden: weber. ruthild@mh-hannover.de. bb Gene der Geschwister untersucht. Darüber hinaus fahndete Professorin Weber erfolgreich nach weiteren Familien, in denen zwei oder mehr Personen mit Hirntumoren vorkommen. Solche Familien sind für die Forschung ein riesiger Schatz. Meist gibt Untersuchungen gemeinsam mit Partnern am Krankenhaus DIAKOVERE Henriettenstift, am International Neuroscience Institute (INI) und am Klinikum Region Hannover (KRH) Klinikum Nordstadt, Forschern in Rostock und Edinburgh sowie mit dem Deutschen Gliomnetzwerk durch, einem Verbundprojekt der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Auch die Hochschulinterne Leistungsförderung HiLF der MHH förderte das Projekt. Die Forscher veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Acta Neuropathologica. bb es nur einen Menschen pro Familie, der an einem Hirntumor erkrankt. Doch in etwa fünf Prozent treten diese Tumoren, auch Gliome genannt, mehrmals in Familien auf. Solche Fahndungen nach Blut- und Gewebeproben aus den Familien, in denen Hirntumoren mehrfach vorkommen, dauern. Die beiden Geschwister waren leider inzwischen gestorben. Aber ihr Stein rollte weiter, das Team um Professorin Weber analysierte unzählig viele Gene mit Erfolg: Weitere Untersuchungen ergaben Hinweise darauf, dass Mutationen in ADAR und RNASEH2B das Auftreten von Gliomen begünstigen. Anschließend suchte die Forscherin wissenschaftliche Veröffentlichungen, in denen diese beiden Gene eine Rolle spielen. Sie fand heraus, dass die Genveränderungen auch beim Aicardi-Goutières-Syndrom auftreten. Das ist eine genetisch bedingte Entzündung vor allem des Gehirns. Die Wissenschaftler nehmen an, dass bei Patienten mit Veränderungen in diesen Genen der Weg zum Gehirntumor über eine solche Entzündung verläuft. Aus diesen Erkenntnissen könnte sich langfristig ein neuer therapeutischer Ansatz gegen Gliome ergeben. Und nicht nur das, denn die Wissenschaftler beobachteten zudem, dass die Mutationen auch das Auftreten von Prostatatumoren begünstigen. Somit könnte auch diese Krebsart mit dem neuen Ansatz gestoppt werden. Der von den Geschwistern angestoßene Stein rollt also vermutlich noch lange weiter. bb Privatdozent Dr. Mike Peter Wattjes bei der Auswertung einer Magnetresonanztomograf-Abbildung eines Gehirns. Sie helfen effektiv, ihre möglichen Nebenwirkungen können aber auch gefährlich sein: Medikamente, mit denen seit einigen Jahren die Multiple Sklerose (MS) behandelt wird. Die MS ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung von Gehirn und Rückenmark junger Erwachsener, bei der fast jedes neurologisches Symptom auftreten kann zum Beispiel Sehstörungen oder Lähmungen. In Deutschland haben etwa Menschen Multiple Sklerose. Die Erkrankung ist nicht heilbar, ihre Ursache ist unbekannt, aber ihr Verlauf kann durch verschiedene Maßnahmen günstig beeinflusst werden. Die Krankheit verläuft typischerweise in Schüben, in denen neue Symptome auftreten oder alte aufflammen können. Die neuere Generation der MS-Arzneimittel, wie beispielsweise Natalizumab, können die für die Erkrankung typischen schubweise auftretenden Entzündungen in Gehirn und Rückenmark sehr wirkungsvoll verhindern. Doch sie unterdrücken das Immunsystem des Patienten, sodass es den Körper schlechter gegen Viren verteidigen kann. So können Viren reaktiviert werden, ins Gehirn einwandern und es substanziell schädigen, was Behinderungen oder sogar den Tod des Patienten zur Folge haben kann. Eines dieser Viren ist das sogenannte JC-Virus, das die Progressive Multifokale Leukenzephalopathie (PML) auslöst. Diagnose, bevor Symptome auftreten Forscher um Privatdozent Dr. Mike P. Wattjes vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie haben nun herausgefunden, dass regelmäßige Untersuchungen der Patienten im Magnetresonanztomografen (MRT) diese lebensbedrohlichen Folgen der Therapie durch eine frühzeitige Diagnose verhindern können. Die Diagnose einer PML mithilfe der MRT-Untersuchung gelingt sogar noch, bevor Symptome einer Virusinfektion des Gehirns auftreten oder das Virus selbst im Hirnnervenwasser (Liquor) nachweisbar ist. PD Dr. Wattjes hat diese Erkenntnisse mit Kollegen von der Freien Universität Amsterdam gewonnen. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte die renommierte Fachzeitschrift JAMA Neurology. Dieses Konzept der stringenten Therapieüberwachung bei MS-Patienten wird jetzt an der MHH in Zusammenarbeit mit dem kommissarischen Direktor der MHH-Klinik für Neurologie, Professor Dr. Martin Stangel, weiterentwickelt. Die Neuroimmunologie und insbesondere das Thema Multiple Sklerose ist an der MHH ein Schwerpunkt. Wenn der JC-Virus Schäden im Gehirn angerichtet hat, wird das MS-Medikament abgesetzt, bis sich das Immunsystem erholt und die Infektion bekämpft hat. Anschließend wird die MS-Therapie mit einem anderen Medikament fortgesetzt. PD Dr. Wattjes wertet nicht nur für die Medizinische Hochschule, sondern auch für Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland und aus dem Ausland MRT-Aufnahmen aus. Dafür ist eine spezielle neuroradiologische Expertise Voraussetzung, welche nur an wenigen Standorten auf der Welt verfügbar ist. Er wirkt für die MHH an einem Pilotprojekt mit, in dem es darum geht, die MHH als Referenzzentrum für eine neue internationale digitale Plattform zu etablieren. Auf ihr können von überall auf der Welt MRT-Aufnahmen anonymisiert hochgeladen werden, um für eine Zweitbegutachtung zur Verfügung zu stehen. bb

26 44 FORSCHEN UND WISSEN FORSCHEN UND WISSEN 45 Hoch angesehen In den Fächern Zellbiologie und Humangenetik werden MHH-Forscher vielfach zitiert Bessere Behandlung bei Brustkrebs Wie kann man Resistenz gegenüber Hormontherapie vermeiden? Die Deutsche Krebshilfe fördert ein Projekt mit 1,25 Millionen Euro Bei mehr als 75 Prozent aller Brustkrebsfälle wird eine sogenannte Hormontherapie durchgeführt. Dabei stoppen Medikamente gezielt das Wachstum der auf das Hormon Östrogen angewiesenen Tumorzellen beispielsweise, um nach der operativen Entfernung des Tumors einen Rückfall zu verhindern. Doch rund 20 Prozent der Tumoren sind gegenüber der Hormontherapie resistent, obwohl die konventionelle Tumoruntersuchung in der Pathologie sie als empfindlich ausgewiesen hat. Bisher kann man die Resistenz erst dann erkennen, wenn es bei den Patientinnen zu einem Rückfall gekommen ist oder Metastasen entstanden sind. Ein Team unter der Leitung von Professor Dr. Hans H. Kreipe vom Institut für Pathologie erforscht nun, wie diese Resistenz früher erkannt und möglicherweise verhindert werden kann. Die Wissenschaftler erhalten dafür von der Deutschen Krebshilfe 1,25 Millionen Euro für drei Jahre. Die MHH bekommt davon Euro. Neuer Therapieansatz Die Forscher untersuchen ganz genau, wie die Resistenz funktioniert. Denn möglicherweise können die dabei ablaufenden Professor Dr. Axel Schambach, Professor Dr. Thomas Illig und Dr. Norman Klopp gehören zu den am häufigsten zitierten Forschern Deutschlands. Das ergaben Analysen, die von der Zeitschrift Laborjournal veröffentlicht wurden. Die Beiträge der Wissenschaftler wurden in den Jahren 2012 bis 2016 publiziert. Wie oft ein Autor von Kollegen zitiert wird, spielt eine wesentliche Rolle für sein Ansehen in der Fachwelt. Im Fachgebiet Zellbiologie erreichte Professor Dr. Axel Schambach den siebten Platz. Der Leiter des Instituts für Experimentelle Hämatologie beschäftigte sich vor allem mit hämatopoetischen Stammzellen, aus denen die Zellen des Blutes entstehen, sowie mit pluripotenten Stammzellen, aus denen sich jedes menschliche Gewebe entwickeln kann. Hier interessierte ihn die Biologie von Stammzellen und deren Anwendbarkeit innerhalb der Gen- und Zelltherapie. Im Fachgebiet Humangenetik zählen Professor Dr. Thomas Illig und Dr. Norman Klopp zu den national am häufigsten zitierten Wissenschaftlern. Professor Illig erzielte den siebten und Dr. Norman Klopp den 48. Rang. Professor Illig ist Leiter der Hannover Unified Biobank (HUB) und stellvertretender Leiter des Professor Dr. Hans H. Kreipe (Dritter von rechts) mit seinem Team im Institut für Pathologie. Von links nach rechts sind zu sehen: Dr. Björn Sander, Dr. Mieke Raap, Dr. Stephan Bartels, Privatdozent Dr. Matthias Christgen, Professor Dr. Hans H. Kreipe, Henriette Christgen und Luisa Ulrike Rieger. Mechanismen mit bereits verfügbaren Medikamenten unterbrochen werden. Dafür nutzen die Wissenschaftler derzeit laufende Therapiestudien, die einen völlig neuen Ansatz haben: Bei den Studien erfolgt die antiöstrogene Behandlung schon vor der chirurgischen Tumorentfernung. So lässt sich die Resistenz eines Tumors schon daran erkennen, dass er trotz der Behandlung weiter wächst was unter dem Mikroskop mit speziellen Techniken zu sehen ist. Die Forscher untersuchen sowohl die resistenten als auch die empfindlichen Tumoren Instituts für Humangenetik. Er beschäftigte sich wissenschaftlich mit molekularen Analysen bei Erkrankungen wie zum Beispiel Brustkrebs, Diabetes-Typ-2 und Adipositas. Zudem interessierten ihn insbesondere die Untersuchung großer molekularer Datensätze sowie die Biobankforschung. Dr. Klopp, stellvertretener Leiter der HUB und Leiter des Labors der Biobank und des Biobanklagers, erforschte das Biobanking, also den Prozess des Sammelns von Proben wie Körperflüssigkeiten oder -gewebe für die Forschung. Darüber hinaus interessierten ihn genetische Assoziationsstudien, bei denen Krankheiten mit Merkmalen der Gene in Zusammenhang gebracht werden. bb genetisch, um unter anderem Mutationen zu finden. Das Projekt, an dem auch das Deutsche Krebsforschungszentrum beteiligt ist, koordiniert Professor Kreipe gemeinsam mit Professorin Dr. Nadia Harbeck vom Brustzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Aus der MHH arbeiten an dem Projekt das Team des Instituts für Pathologie (Leitung Professor Kreipe) und das Team des Instituts für Humangenetik (Leitung Professorin Dr. Brigitte Schlegelberger) mit. bb Hilfe für die Nieren BMBF fördert internationales Forschungsprojekt zu Nierenversagen mit 1,5 Millionen Euro Pausenlos reinigen die Nieren das Blut und regeln den Wasser- und Mineralstoffhaushalt. Doch eine Organtransplantation oder eine größere Operation kann sie überfordern, sodass sie akut versagen. Diesen lebensgefährlichen Zustand früh erkennen oder sogar vorhersagen zu können, um besser therapieren oder das Versagen sogar verhindern zu können diesen Zielen widmet sich das Team um Professorin Dr. Faikah Güler. Die Forscherin der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen entwickelt dafür einen Bluttest gemeinsam mit den Biotechnologie-Firmen Sciomics (Heidelberg) und Yumab (Braunschweig). Auch die beiden holländischen Universitäten Leiden University Medical Center (LUMC) und die Maastricht Universität (MU) sind an dem Projekt beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Gesamtprojekt mit 1,5 Millionen Euro über drei Jahre. Die MHH bekommt davon Euro. Bisher zeigt unter anderem der Kreatiningehalt im Blut an, ob die Niere gesund Richtiges Training beugt Verletzungen vor Präventionsprogramm FIFA 11+ für Amateurfußball findet hohe Akzeptanz Professorin Dr. Faikah Güler, Doktorand Kirill Kreimann und die Technische Assistentin Herle Chlebusch (von links). ist. Doch dieser Stoff entsteht erst bei Muskelaktivität, die bei im Bett liegenden Patienten gering ist. Die Forscherinnen und Forscher suchen nun nach Eiweißen im Blut, die akutes Nierenversagen früh anzeigen beziehungsweise vorhersagen können. Wir suchen nach Biomarkern, die die besten Informationen über das Krankheitsgeschehen geben, sagt Professorin Güler. In Blut- und Urinproben von 300 MHH-Patientinnen und -Patienten, die am Herzen operiert werden oder eine Lunge beziehungsweise eine Niere transplantiert bekommen, suchen sie aus 32 Eiweißen die Nicht nur Profispielern geht es bei der Fußball-Weltmeisterschaft so, dass Verletzungen vollkommen fehl am Platze wären. Auch Amateurspieler wollen keine Verstauchungen, Risse und Brüche beim Fußballspielen bekommen. Vollkommen verhindern kann man solche Verletzungen nicht, aber es ist möglich, sie mit gutem Training möglichst optimal zu vermeiden. Dafür gibt es das im Jahr 2006 für den Amateurfußball entwickelte Programm FIFA 11+. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen konnten belegen, dass man mit dem 15 Übungen umfassenden Trainingsprogramm Verletzungen vorbeugen kann. Doch wie kommt das Präventionsprogramm bei der Fußballbasis an? Was wird davon tatsächlich auf dem Platz ungesetzt? Diesen Fragen widmete sich Oberarzt Dr. Sanjay Weber-Spickschen, MHH-Klinik für Unfallchirurgie und Institut für Sportmedizin. Er fand heraus, dass Fußballtrainer das Programm gut bis sehr gut finden, es regelmäßig anwenden und es weiterempfehlen würden. Die Ergebnisse publizierte er in der Fachzeitschrift Der Unfallchirurg. Dr. Weber-Spickschen befragte dazu mehr als 120 Fußballtrainer, die er als FIFA vier bis sechs aus, die sich in ihrer Kombination als Biomarker-Test am besten eignen. Anschließend ist eine Marktzulassung der Biomarker-Signatur geplant. Mithilfe der neuen Biomarker kann die Therapie individuell auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt werden. Beispielsweise können die notwendigen Medikamente Schmerzmittel, Antibiotika und Immunsuppressiva so ausgewählt werden, dass sie die Nieren möglichst wenig belasten. Der Test soll auch verhindern helfen, dass das akute Nierenversagen in ein chronisches Nierenversagen übergeht. bb 11+ Medical Head Coach über den Niedersächsischen Fußballverband (NFV) seit 2014 in diesem Programm fortgebildet hat. Rund 90 Prozent der Trainer bewerteten das Programm mit gut oder sehr gut. 83 Prozent gaben an, dass sie das Programm auch zweieinhalb Jahre nach der Kursteilnahme regelmäßig anwenden, und mehr als 94 Prozent würden den Kurs weiterempfehlen. Der wissenschaftliche Artikel erschien mit weiteren Veröffentlichungen in der Sonderausgabe, Konservative Fußballmedizin, die Dr. Weber-Spickschen als Gast-Herausgeber gemeinsam mit Privatdozent Dr. Werner Krutsch (Universitätsklinik Regensburg) gestaltet hat. bb

27 46 FORSCHEN UND WISSEN FORSCHEN UND WISSEN 47 Hoher Besuch Bundesforschungsministerin Karliczek und Minister Thümler besichtigen den Infektionsforschungsstandort Hannover Nahaufnahme eines Organ Care Systems (OCS). Mit Sicherheit der bessere Weg Transportsystem für Spenderlungen nach MHH-Studie in USA zugelassen Ein großes internationales Studienteam unter Leitung von Ärzten der MHH hat im Rahmen der klinischen Studie INSPIRE gezeigt, dass der Transport und die Lagerung von Spenderlungen im Organ Care System (OCS) der Firma Transmedics im Vergleich zum derzeit üblichen Standardverfahren, der Lagerung bei vier Grad Celsius, sicher und wirksam ist. Ein weiterer klinischer Vorteil: Die Patienten, die ein Organ aus dem OCS erhielten, erlitten seltener eine primäre Transplantatdysfunktion, eine übliche Komplikation bei der gekühlten Lagerung, die meist innerhalb der ersten 72 Stunden eintritt. Das könnte für die Patienten bedeuten, dass sie kürzer beatmet und schneller entlassen werden können, sagt Professor Dr. Gregor Warnecke, leitender Oberarzt in der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantation- und Gefäßchirurgie (HTTG) und Hauptprüfarzt der Studie. An der internationalen Studie waren 21 Transplantationszentren beteiligt, von denen die MHH die größte Patientengruppe behandelt hat. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Mediziner im Fachjournal Lancet Respiratory Medicine. Basierend auf den Ergebnissen der Studie erteilte die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten (Food and Drug Administration FDA) bereits Ende März die Zulassung des OCS zur Lagerung von Lungen für die Transplantation. Vorteile des Organ Care Systems Das OCS ist ein mobiles Gerät für die ex vivo-lungenperfusion. In dem Gerät wird das Organ körperwarm transportiert, von einer blutähnlichen Lösung durchflossen und mit Nährstoffen versorgt. Die Lunge wird im OCS beatmet und kann sich so selbst mit Sauerstoff versorgen. Das Gerät gibt den Ärzten bis zu zwölf Stunden Zeit, das Spenderorgan zu transportieren, die Lungenfunktion zu beurteilen und zu verbessern: Sie können beispielsweise Flüssigkeitseinlagerungen austrocknen und Schleim absaugen. So erreicht das Or gan den Empfänger in einem deutlich besseren Zustand als bei der bisher üblichen kalten Lagerung, sagt Professor Warnecke. Und auch die Operationen werden besser planbar das kommt am Ende der Patientensicherheit zugute! Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der HTTG-klinik, ergänzt: In Deutschland werden immer weniger Organe gespendet. Das OCS ermöglicht uns Spenderorgane aus dem weiter entfernten europäischen Ausland hier in Hannover zu implantieren dies war bisher nicht möglich. Die bisherige Standardmethode für den Transport bei vier Grad Celsius räumt den Transplanteuren nur bis zu zehn Stunden Zeit ein. Dabei verschlechtert sich das Organ aufgrund fehlender Blutund Nährstoffversorgung kontinuierlich, sodass es bei bis zu 30 Prozent der Patienten nach der Transplantation zur primären Transplantatdysfunktion kommt, bei der sich die Lungenfunktion verschlechtert und die zum Tode des Patienten führen kann. Verschiedene Aspekte der Forschung und Weiterentwicklung der ex vivo-lungenperfusion wurden unterstützt von den drei großen Transplantationsforschungsverbünden der MHH: dem Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie), dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) und dem Integrierten Forschungsund Behandlungszentrum Transplantation (IFB-Tx). cm Der neue BIOSWING 660 iq S: Sieht aus wie ein Bürostuhl, trainiert aber und wirkt. Die Hoher Besuch für das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und die MHH: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler informierten sich Ende Mai über die moderne Infektionsforschung in Niedersachsen. Im Mittelpunkt des Besuches standen das Studienzentrum der NAKO Gesundheitsstudie Hannover, welches vom HZI koordiniert wird, und das TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, eine gemeinsame Institution des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und der MHH. Infektionskrankheiten sind auch im 21. Jahrhundert eine globale Bedrohung für die menschliche Gesundheit und die Ursache für ein Fünftel aller Todesfälle weltweit. Deutschland stellt sich seiner Verantwortung, Infektionen zu erforschen und zu bekämpfen. Es bündelt dabei seine Kräfte mit Partnern aus vielen Ländern auf internationaler Ebene. Die NAKO Gesundheitsstudie wird zu deren ORIGINAL PATENT- FORMEL 3D-Technologie rhythmische Hocheffiziente Schwingelemente im freischwebenden 3D-Sitzwerk beflügeln Sie reflektierend mit den natürlichen und individuellen Rhythmen Ihres Körpers, während Sie sich in dynamischer Balance von jeder Starrheit und Fixation befreit wohlfühlen. Bewegung im Sitzen wird automatisch zum Treibstoff für Körper und Geist. Doppel-Schwinglager Statisches Element Stahl-Seele Dämpfungsmantel Schwing-Stabilisator Dynamisches Element Doppel-Schwinglager Am Mikroskop: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (links dahinter). Bekämpfung neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern auch was den Einfluss von Infektionskrankheiten bei ihrer Entstehung betrifft, sagte die Bundesministerin während ihres Besuches. Minister untersucht Am NAKO Studienzentrum erhielten Anja Karliczek und Björn Thümler eine Führung durch die Untersuchungsräume. Exemplarisch absolvierten sie einen Teil der Untersuchungen der Probandinnen und Probanden, um einen praxisnahen Eindruck von der Studie zu bekommen. Bis Ende April wurden am Studienzentrum in Hannover 8672 Teilnehmer untersucht. Im Fokus des anschließenden Besuchs am TWINCORE stand die translationale BIOSWING das intelligente Sitzsystem mit dem Rhythmus der beflügelt Forschung an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und der klinischen Entwicklung. Mediziner und Grundlagenwissenschaftler der verschiedensten Disziplinen sind im TWINCORE Seite an Seite in der Infektionsforschung tätig. Die grundlagen- und anwendungsorientierte Infektionsforschung wurde in den vergangenen Jahren zu einem Schwerpunktthema in Niedersachsen entwickelt. Hervorzuheben ist die biomedizinische Translationsallianz in Niedersachsen, die vom HZI mit weiteren universitären und außeruniversitären Partnern in Braunschweig und Hannover initiiert wurde. Das Land hat diese erfolgreiche Gründung substanziell unterstützt und würdigt die wissenschaftlichen Fortschritte innerhalb des Verbundes, sagte Thümler. inf HAIDER BIOSWING BSJ Büro-Systeme Jäkel GmbH Lilienthalstraße 1, Isernhagen Tel. 0511/ , Öffnungszeiten: Mo Do: Uhr, Fr: Uhr, Sa: Uhr oder nach Vereinbarung

28 48 LERNEN UND LEHREN LERNEN UND LEHREN 49 Einblick in die künstliche Intelligenz Projektwoche der MHH-Studierenden kam gut an Was ist künstliche Intelligenz, wie beeinflusst sie unser Leben, und welche Rolle spielt sie in der Medizin? Zehn Medizinstudierende der MHH haben sich mit diesen Fragen mehr als ein Jahr lang intensiv auseinandergesetzt und eine Vortragsreihe organisiert, um die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf ihren beruflichen und privaten Alltag in den Mittelpunkt und zur Diskussion zu stellen. Mitte Mai fand die KI-Projektwoche an der MHH statt und war sehr gut besucht. Obwohl das Organisationsteam schon fast selbst ein Expertenteam geworden ist, hatte es noch zusätzlich Fachreferenten für die Vortrags- und Diskussionsabende gewinnen können, was ebenfalls sehr gut ankam. Zur Einstimmung fanden bereits einige Tage vorher eine Vernissage und ein Science Slam statt, die zeigten, wie vielfältig das Thema Künstliche Intelligenz ist. Die erste Informations- und Diskussionsveranstaltung war dann nicht nur durch das in elegantes Licht getauchte Wohnzimmer, sondern auch durch die Vorträge und Dis- kussionen auf höchstem Niveau. Dozierende kamen nicht nur aus Hannover, sondern aus verschiedenen Teilen Deutschlands und verzichteten dabei sogar auf ein Honorar. Aus dem Publikum kamen einige Fragen zur technischen Realisierbarkeit und aktuellen Stand der Entwicklungen, aber oftmals auch Anregungen für eine spannende Diskussion auf und mit dem Podium. Fragen wie Ist KI moralisch? oder Wird KI uns ersetzen? kamen gleich an mehreren Abenden zur Sprache. Auch wenn die Projektwoche nur einen kleinen Einblick ins Thema gewähren konnte, ist es spätestens durch die Projektwoche an der MHH angekommen: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, Denkanstöße zu geben. Wir sind uns sicher, dass davon etwas zurückbleiben wird. Als Studentin oder Student der MHH hat man das Thema nun auf jeden Fall auf dem Schirm, erklärt Lara Kühnle, die gemeinsam mit Anne Wessig, Hans Laser, Helena Anke, Jan Tauwaldt, Johannes Schwietering, Johannes Teller, Lukas Merkel, Margaux Gassner und Nicolas Psathakis die KI-Projektwoche organisiert hat. Sie möchten die Auseinandersetzung mit dem spannenden Thema künstliche Intelligenz weiter vorantreiben und planen weitere Projekte dazu an der MHH. inf Ausgezeichneter Abend AStA-Sommerempfang mit Verleihung der Lehrpreise Preise für engagierte Studierende Studentenwerk Hannover zeichnet zwei Gruppen an der MHH aus: Aynouna und Studis mit Kind Mit kühlen Getränken zum Anstoßen und der jungen Künstlerin Jonna, die mit Gesang und Klaviermusik für gemütliches Ambiente sorgte, feierten die Studierenden der MHH ihren Sommerempfang. Höhepunkt der Veranstaltung war die Lehrpreisverleihung, die jedes Jahr Lehrende und Studierende in gemütlichem Ambiente des Wohnzimmers zusammenbringt, um die besten Dozierenden zu küren und der Lehre einen ganz besonderen Abend zu widmen. Nach der Begrüßung durch den neuen AStA-Vorsitzenden Tobias Buchacker führten Julian Doricic und Hannes Wilke durch die Preisverleihung. Dieses Jahr sollten zum ersten Mal auch die Dozierenden der Masterstudiengänge Biomedizin und Biochemie in die Wertung aufgenommen werden. So konnten sich in der Biomedizin Professor Dr. Andreas Pich, Dr. Beater Vajen, Dr. Martin Fischer sowie Die ersten Biochemie-Lehrpreisträger: Professorin Dr. Fracoise Routier, Dr. Thomas Reubold, Professorin Dr. Ute Curth und Professor Dr. Peter Claus. Professor Dr. Ralf Gerhard über eine Auszeichnung freuen. In der Biochemie dürfen sich Professorin Dr. Ute Court und Professor Dr. Peter Claus als erste Preisträgerin und erster Preisträger in dieser Kategorie glücklich schätzen. Als beste Module wurden in der Biomedizin die Pharmakologie/Toxikologie und die Experimentelle Hämatologie gewählt, in der Biochemie die Glykobiochemie und die Strukturbiologie. Die besten Module in der Humanmedizin sind nach der Abstimmung unter den Studierenden Anatomische Grundlagen, Physikalische und physiologische Grundlagen der Medizin, Pharmakologie, Toxikologie, Notfallmedizin und Rechtsmedizin. Folgende Lehrende der Humanmedizin erhielten einen Preis: Im ersten Jahr Dr. Stephanie Groos, Professor Dr. Matthias Ochs und Professor Dr. Helmut Bartels, im zweiten Studienjahr Professorin Dr. Theresia Kraft, Dr. Tim Scholz und Privatdozent Dr. Volker Endeward. Im dritten Jahr heißen die Preisträger Professor Dr. Ralf-Peter Vonberg, Professor Dr. Ingo Just und Professor Dr. Roland Seifert. Im vierten Studienjahr verdienten sich Professor Dr. Lorenz Grigull, Privatdozentin Dr. Cordula Schippert und Dr. Lars Friedrich die Auszeichnung. Im fünften Jahr nahmen Professor Dr. Dirk O. Stichtenoth, Professor Dr. Michael Klintschar und Dr. Philip Bintaro die Urkunde entgegen. In der Zahnmedizin wurden die Module Schmerzwoche Propädeutikum und Anatomie I, Anatomie II, Phantomkurs II, Zahnerhaltungskunde I und Zahnerhaltungskunde ausgezeichnet. Im ersten Studienjahr Zahnmedizin wurden Dr. Roland Kabuß und Professor Dr. Michael Eisenburger ausgezeichnet, im zweiten Jahr Dr. Roland Kabuß, Professor Dr. Peter Claus und Professorin Dr. Kirsten Haastert-Talini. Das dritte Studienjahr wählte Dr. Philipp-Cornelius Pott und Privatdozent Dr. Kais Hussein zu den besten Lehrenden. Im vierten Studienjahr überzeugten Dr. Reinhard Schilke und Privatdozentin Dr. Anne-Kathrin Lührs, im fünften Studienjahr Privatdozent Dr. Ingmar Staufenbiel, Privatdozent Dr. Alexander Rahman und Dr. Karen Meyer-Wübbold. Nachdem die Preise verliehen waren und das Buffet eröffnet worden war, blieb noch genug Zeit für Gespräche und Austausch zwischen Dozierenden, studentischen Vertreterinnen und aktiven Studierenden aus vielen AStA-Projektgruppen, die ebenfalls zum Empfang geladen waren. Der Abend wurde durch eine musikalische Einlage der Band Emerson Prime abgerundet, und es durften hier und da unerwartete Tanzkünste beobachtet werden. inf Mit dem Studentenwerkspreis 2018 für soziales Engagement sind jetzt gleich zwei studentische Gruppen an der MHH ausgezeichnet worden: Die Projektgruppe zur Verbesserung der Situation für studierende Eltern Studis mit Kind bekam einen Preis als Gruppe in Höhe von Euro, und der Verein Aynouna e. V., der sich für die Schulbildung geflüchteter Kinder in Jordanien einsetzt, erhielt einen Sonderpreis in Höhe von Euro. Bei der feierlichen Preisverleihung nahmen Studierende der MHH die beiden Preise in Anwesenheit des Niedersächsischen Wissenschaftsministers Björn Thümler entgegen. Studis mit Kind (v.l.): Melanie Maulhardt, Iris Lange und Karen Ostendorf. Studis mit Kind : Im Frühjahr 2017 gründeten die drei Medizinstudentinnen Iris Lange, Melanie Maulhardt und Karen Ostendorf die Gruppe Studis mit Kind mit dem Ziel, die Situation für studierende Eltern an der MHH zu verbessern. Während Iris Lange und Karen Ostendorf Erfahrungen aus der Arbeit in politischen Gremien mitbringen, weiß Melanie Maulhardt als studierende Mutter, wie schwierig es ist, das Studium mit Kind zu organisieren. Die MHH bietet viel zur Kinderbetreuung an, aber in der Organisation des Studiums gibt es leider nur wenig Entgegenkommen. Für studierende Eltern wird die enge Fehlzeitenregelung häufig zum Problem, wenn das Kind krank wird. Auch Pflichtveranstaltungen oder Prüfungen am Nachmittag werden zur Herausforderung, beschreibt die 30-Jährige ihren Alltag. Um den konkreten Handlungsbedarf zu ermitteln, startete die Gruppe im vergangenen Jahr eine Online-Befragung, an der 80 studentische Eltern teilnahmen. Diese wünschten sich Verbesserungen beim Beratungsangebot des Studiendekanats, bei der Studien- und Prüfungsorganisation und der Informationsangebote bezüglich der Angebote des Gleichstellungsbüros. Ihre Ergebnisse präsentierten die Studentinnen auch bei einer Sitzung des MHH-Beirats für das audit familiengerechte Hochschule. Als erste konkrete Handlungen haben die Studentinnen Wickelgelegenheiten im vorklinischen Lehrgebäude eingerichtet und über die hochschuleigene Online-Plattform Ilias eine Gruppe zum Erfahrungs- und Informationsaustausch geschaffen, die auch mit dem Gleichstellungsbüro und dem Familienportal der MHH verbunden ist. Wir möchten uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit mit unserer Hochschule bedanken. Das Studiendekanat und das Gleichstellungsbüro unterstützen unser Anliegen, ergänzt Maulhardt. Zu erreichen ist die Gruppe über die -Adresse studismit-kind@mhh-asta.de. Die Initiatoren des Vereins Aynouna freuten sich über die Anerkennung ihrer Arbeit durch den Studentenwerkspreis. Aynouna e. V.: Ende 2015 gründete eine kleine Gruppe von MHH-Studierenden den Verein Aynouna e.v. mit dem Ziel, Flüchtlingsprojekte in Jordanien zu unterstützen, einem Land, das infolge des Bürgerkrieges im benachbarten Syrien mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat. Mittlerweile engagieren sich 20 MHH-Studierende dafür, die Bildung der geflüchteten Kinder in Jordanien sicherzustellen. Gemeinsam mit der Hilfsorganisation Helping Refugees in Jordan (HRJ) sammeln sie Spenden für Schulmaterialien, Betriebskosten lokaler Schulen und Versorgungspakete für geflüchtete Familien. Dazu reisen die Studierenden nach Jordanien, verschaffen sich einen Eindruck und klären in Deutschland in Hochschulen und Schulen über die dortige Lage auf. Aktuell plant die Gruppe in Jordanien den Bau einer Schulbibliothek und einen Workshop zum Umgang mit traumatisierten Kindern für Lehrkräfte. Die Preisverleihung und die positive Rückmeldung des Publikums motivieren uns, unser Ziel weiter zu verfolgen. Das Geld können wir gut gebrauchen, um Bücher anzuschaffen, freut sich Medizinstudent und Mitinitiator des Vereins, Jad Lehmann-Abi-Haidar. dr

29 50 LERNEN UND LEHREN LERNEN UND LEHREN Doktortitel verliehen Promotionsfeier mit Urkunden- und Preisverleihung Insgesamt 139 Doktoranden haben Anfang Mai an der MHH ihre Promotionsurkunde erhalten. MHH-Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner gratulierte den 75 Doktorandinnen und 64 Doktoranden zu ihrer Promotion und wünschte ihnen viel Erfolg für ihre weitere Karriere: Vielleicht haben einige von Ihnen aus ihrem Promotionsprojekt so viel Enthusiasmus gewonnen, dass sie das wissenschaftliche Arbeiten in den nächsten Jahren nicht mehr loslassen wird! An der feierlichen Urkundenverleihung unter Mitwirkung des Chores der MHH nahmen auch zahlreiche Freunde und Angehörige der Doktoranden sowie einige Ehrengäste teil, darunter Christiana Berg, Polizeipräsidentin der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen, und Jörg Müller, Polizeivizepräsident der Polizeidirektion Hannover. Unter den neuen Doktorinnen und Doktoren der MHH sind 50 junge Medizinerinnen und 44 Mediziner, vier Zahnmedizinerinnen und sieben Zahnmediziner, 15 Naturwissenschaftlerinnen und sieben Naturwissenschaftler, vier Humanbiologinnen und fünf Humanbiologen sowie zwei Doktorandinnen und ein Doktorand der Bevölkerungsmedizin. 18 Doktoranden haben mit Auszeichnung abgeschlossen, zwei erhielten die mit je Euro dotierten Promotionspreise als herausragende Auszeichnung. Professorin Hilfiker-Kleiner überreichte die beiden Preise gemeinsam mit Dr. Cornelia Goesmann, Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde der MHH e.v., an Dr. Jan Beneke (34), MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, und Dr. Daniel Todt (36), Institut für Experimentelle Virologie des Twincore Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung. Lobende Worte Die Laudatio für den Preisträger Dr. Jan Beneke hielt Privatdozent Dr. Roland Schmitt, MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen. Dazu erinnerte er die Festgesellschaft an die turbulente Zeit, als vor sieben Jahren die EHEC-Epidemie Kliniken und Bevölkerung gleichermaßen in Anspannung versetzte. Die Doktorarbeit mit dem Titel STEC-HUS Epidemie 2011 durch Escherichia coli 0104:H4 Pathomechanismen und Charakteristika entstand vor dem Hintergrund dieser Epidemie MHH-Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner gratulierte den frischgebackenen Doktorinnen und Doktoren der MHH. Preisträger: Dr. Daniel Todt (l.) und Dr. Jan Beneke. Umrahmte die Feier: der Chor der MHH. des Hämolytisch-Urämischen Syndroms, ausgelöst durch das Shiga-Toxin produzierende enteroaggregative Escherichia Coli O104:H4, abgekürzt STEC-HUS. Die einmalige Gelegenheit, eine seltene und dann häufig endemisch oder epidemisch auftretende Krankheit zu dokumentieren und auszuwerten, erforderte von allen zehn dafür rekrutierten Doktoranden größten persönlichen Einsatz. Dr. Beneke koordinierte die Zusammenführung der bundesweit gesammelten Datensätze in der bislang weltgrößten Informationsbasis für STEC-HUS und hat dazu bereits zahlreiche Publikationen veröffentlicht. Die verschiedenen Arbeiten geben deutliche Hinweise dafür, dass die tatsächliche Pathophysiologie von STEC-HUS sich von der bis dahin angenommenen maßgeblich unterscheidet, was Auswirkungen auf die Therapieempfehlungen hat. Dr. Daniel Todt ist der mit Abstand größte Doktorand in meinem Institut. Beeindruckt hat mich an ihm aber nicht nur seine Körpergröße, sondern vor allem sein Wissen als Bioinformatiker und Virologe sowie seine Sprachkenntnisse, spricht er doch elf Sprachen und ist damit ein wahrer Polyglotte, eröffnete Professor Dr. Thomas Pietschmann, Leiter des Instituts für Experimentelle Virologie, die Laudatio für den zweiten Preisträger. Dr. Todt untersuchte in seiner Arbeit mit dem Titel Viral and Host Determinants in Hepatitis E Virus Infection die wesentlichen Faktoren einer Infektion mit dem Hepatitis E-Virus (HEV). Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist vor allem in Entwicklungsländern wie Afrika aufgrund unzureichender Hygiene eine Gefahr, aber auch in Europa nimmt die Zahl der Infektionen zu. Hier wird das Virus vermutlich von infizierten Tieren, vor allem Schweinen, auf Menschen übertragen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie Transplantationspatienten oder HIV-Infizierten besteht dann Lebensgefahr. Eine Behandlung mit dem breitbandantiviralen Medikament Ribavirin schlägt zwar in den meisten Fällen an, es kommt aber immer wieder zu Therapieversagen. Ziel der Forschungsarbeit von Dr. Todt ist es, herauszufinden, warum das Virus bei manchen Patienten in der Lage ist, Ribavirin zu widerstehen, um dann bessere Therapien vor allem für chronisch infizierte Patienten zu entwickeln. dr Die Kunst der Diagnose Mona Lisas Fettstoffwechselstörung, Albrecht Dürers Grippe: Studierende diagnostizieren Krankheiten auf alten Meisterwerken Unsere hoch technisierte Medizin gibt Ärzten eine Vielzahl an Geräten und Verfahren an die Hand, um richtige Diagnosen zu stellen. Dass sich Mediziner nicht nur auf Hightech verlassen, sondern ihre Patienten einfach mal genauer anschauen sollten, bringt Professor Dr. Hermann Haller dem medizinischen Nachwuchs an der MHH auf eine ganz besondere Art bei. Seit fünf Jahren stellt er die Studierenden in seinem Kursus Diagnose auf Bildern vor die Herausforderung, anhand von Gemälden die Erkrankungen und Gebrechen der dargestellten Personen zu erkennen und korrekt zu benennen. Dabei vermittelt Professor Haller aber nicht nur urmedizinisches Grundwissen, sondern ist gleichzeitig Botschafter seiner zweiten großen Leidenschaft: der Kunst. Ich hatte in Berlin bereits Kunstgeschichte studiert, bevor ich parallel dazu mit meinem Medizinstudium angefangen habe, erzählt Professor Haller. Dass seither zwei Herzen in seiner Brust schlagen, dürfte jedem Besucher klar sein, der das Büro des Direktors der Klinik für Nierenund Hochdruckerkrankungen betritt. Während sich auf dem Schreibtisch und den Regalen dahinter die medizinischen Fachbücher und Fachzeitschriften stapeln, drängeln sich auf dem Wandregal gegenüber dicke Werke über Künstler aller Epochen von der Renaissance bis zur Moderne von Rembrandt van Rijn, Leonardo da Vinci und Albrecht Dürer bis zu Pablo Picasso, Edouard Manet und Max Ernst. Den Blick schärfen Die Kombination aus Medizin und Kunstgeschichte kommt bei den Studierenden an. Luisa Schmiemann hat das Wahlfach im vierten Semester absolviert und ist begeistert. Als die 21-Jährige zu Beginn ihres Studiums in der Einführungswoche eine Vorlesung von Professor Haller zum Thema Krankheiten auf Bildern gehört hatte, stand für sie fest: Darüber wollte sie mehr erfahren. Ich finde es faszinierend, was man auf den zweiten Blick alles erkennen kann, sagt sie. Denn wer um die Hintergründe Bescheid weiß, stellt beim Betrachten ausgesuchter Meisterwerke fest, dass die Mona Lisa vermutlich unter einer Fettstoffwechselstörung litt, Albrecht Dürer zeitweise unter einer schweren Grippe und Michelangelo unter einer Beinvenenthrombose. Doch nicht nur das Ärzteauge wird geschult. Die jeweils 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen mehr einbringen als medizinischen Sachverstand. Zu den Aufgaben gehören neben der Beschreibung des Krankheitszustandes auch eine genaue Bildbeschreibung, die Einordnung des Bildes in das Gesamtwerk des Malers und die Einordnung des Künstlers in seine Zeit, erklärt Professor Haller. Denn auch Geschichtskenntnisse sind vonnöten um abzuschätzen, ob die dargestellten Leiden möglicherweise durch Krieg, Seuchen, Hungersnöte oder den Verzehr von Roggenbrot verursacht wurden, das im feuchtkühlen Mittelalter häufig mit dem hochgiftigen Getreidepilz Mutterkorn belastet war. Außergewöhnliche Verbindung Den Impuls zu der außergewöhnlichen Verbindung von Kunst und Medizin gab Albrecht Dürer. Auf einem kleinen Selbstporträt hat sich der Künstler mit einer gelblich verfärbten Stelle am Oberbauch dargestellt und dazu vermerkt: Hier tut es mir weh. Ich habe mich sofort nach dem Grund gefragt, erinnert sich Professor Haller. Immer mehr Hinweise auf Krankheiten entdeckte der Mediziner in den verschiedenen Epochen der gegenständlichen Malerei. Daraus entstand die Idee zu einer Vorlesung, später zu dem Seminar. Mittlerweile gibt er sein Wissen auch im Rahmen der MHH-Patientenuniversität weiter und hält Vorträge auf Ärztekongressen im Inund Ausland. Seine Studenten hat er mit seiner Leidenschaft für die Kunst regelrecht infiziert. Die machen sehr schöne Referate und entdecken manchmal sogar Details auf den Gemälden, die mir selbst noch nicht aufgefallen waren, freut sich der Klinikdirektor. Bei Luisa Schmiemann ist die Ansteckung so ausgeprägt, dass sie zu diesem Thema promovieren möchte. Das ist wohl einmalig in Deutschland, sagt ihr Doktorvater. Mit der Literaturrecherche hat die Studentin bereits begonnen. Und sie ist hoch motiviert: Ich freue mich schon darauf, auf diesem außergewöhnlichen Gebiet Neues herauszufinden. kp Professor Haller hat Studentin Luisa Schmiemann angesteckt : Sie will zum Thema Krankheiten auf Bildern promovieren.

30 52 LERNEN UND LEHREN LERNEN UND LEHREN 53 Lehre sichtbar machen Netzwerk zufrieden mit zweitem Tag der Lehre Lehre bewegt unter diesem Motto lud das Netzwerk Lehre im April zum zweiten Tag der Lehre ein. Rund um den Hörsaal R drehte sich einen Tag lang alles um die Frage: Was gibt es Neues in der Lehre an der MHH? Studiendekan Professor Dr. Ingo Just eröffnete die Veranstaltung. In seiner Ansprache ging er auf die bisherigen Erfolge der MHH ein, appellierte jedoch auch: Es ist wichtig, dass die Lehre sichtbar wird und sichtbar bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, sei die Kommunikation zwischen den Lehrenden, aber auch die Forderung und Förderung der Studierenden ein zentrales Anliegen der Hochschule. Gefordert und gefördert werden die Studierenden im dritten Semester beispielsweise in einem Mikroskopie-Kurs, der auf das Modul Pathologie vorbereitet. Anhand von pathologischen Schnitten lernen die angehenden Medizinerinnen und Mediziner den Unterschied zwischen gesunden und kranken Zellen und den damit verbundenen Krankheitsbildern. Dies erfolgt beim sogenannten Crowd Sourcing. Die Studierenden bekommen in einem Computerprogramm pathologische Schnitte gezeigt und müssen sich zwischen verschiedenen Befunden entscheiden. So lernen sie automatisch, welche Merkmale für welchen Befund typisch sind. Beim Tag der Lehre waren auch die Schulen für Krankenpflege, Diätassistenten und Logopädie vertreten. Professor Dr. Lorenz Grigull stellte den Workshop Sicherheit in der Kinderonkologie (SICKO) vor. Abschließend diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Lehre im 21. Jahrhundert: Braucht es noch Vorlesungen oder geht das auch online? Wer lehrt digitale Kompetenzen, und wie erkennt man einen guten Arzt? Mit diesen Fragen und vielen neuen Ideen endete der zweite Tag der Lehre. vgi Informationen unter Unterstützung für ein besseres Lern- und Arbeitsverhalten, das bietet die Lernwerkstatt. Zeit zum Lernen effektiver nutzen Neues Angebot: MHH-Studierende können Beratung, Workshops und Seminare der Lernwerkstatt der Leibniz Uni jetzt auch nutzen Die Inhalte eines Studiums sind umfangreich und komplex, oft bleibt den Studierenden nur wenig Zeit, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Damit sie den Überblick behalten und lernen, sich den Herausforderungen des Studiums erfolgreich zu stellen, hat die MHH eine Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover geschlossen. Seit Beginn des Jahres bietet die Lernwerkstatt der Zentralen Einrichtung für Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre (ZQS) den Studentinnen und Studenten der MHH ein umfangreiches Workshop- und Beratungsangebot an ihrer Hochschule an. Ziel ist es, die Medizinstudierenden dabei zu unterstützen, ihr Lern- und Arbeitsverhalten zu verbessern und damit ihren persönlichen Erfolg im Studium zu erhöhen. Wir sind sehr glücklich über diese neue Kooperation und hoffen, dass möglichst viele Studentinnen und Studenten der MHH dieses neue Angebot nutzen, freut Kooperation geschlossen: Dr. Michael Krohn von der MHH und Nathalie Small von der Leibniz Universität Hannover. sich Dr. Michael Krohn, Leiter des Bereichs Studium und Prüfungen im Studiendekanat der MHH, über den Kooperationsvertrag. Seine Kollegin von der Uni Hannover, Nathalie Small, arbeitet dort in der ZQS-Abteilung Schlüsselkompetenzen und hat die Lernwerkstatt mit aufgebaut. Sie möchte ihre dreijährigen Erfahrungen in die Seminare an der MHH einbringen und freut sich auf die Zusammenarbeit: Ich möchte den Studierenden der Medizin mein Wissen weitergeben und ihnen hilfreiche Tipps und Tricks an die Hand geben, damit sie ihr Lernen und ihre Prüfungsvorbereitung noch effizienter gestalten können und damit ihre eigene Studierfähigkeit erhöhen. Pro Tertial wird ein Workshop an der MHH angeboten. Die Medizinstudierenden nehmen diese Gelegenheit, sich mit professioneller Unterstützung in neue Lern- und Arbeitstechniken einzuarbeiten, gern an. In einem Feedback zur Evaluation heißt es: Es hat mir gut gefallen und mich motiviert, mich mit diesem Thema für mich erneut auseinanderzusetzen. Und ich werde einen persönlichen Termin beizeiten machen. Das Angebot der persönlichen Beratung steht den MHH-Studierenden ebenfalls offen. dr Wer Kontakt mit der Lernwerkstatt der LUH aufnehmen möchte, kann das bei Nathalie Small unter Telefon (0511) , small@zqs.uni-hannover.de. Weitere Informationen gibt es im Internet unter Den Blick schulen Neues Pflichtseminar Ultraschall: Medizinstudierende sammeln ab sofort im Skills Lab mehr praktische Erfahrungen Was in der Theorie sitzt, muss praktisch noch lange nicht gelingen. Diese Erfahrung müssen Medizinstudierende immer wieder machen, wenn sie die Theorie in die Praxis umsetzen müssen. Um ihren Blick für den Ultraschall zu schulen, haben Lehrverantwortliche aus der MHH-Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen gemeinsam ein neues Ultraschall-Praxisseminar zum Thema efast (extended Focused Assessment with Sonography for Trauma) auf die Beine gestellt und für alle Studierenden im vierten Studienjahr verpflichtend ins Curriculum des Blockpraktikums Innere Medizin aufgenommen. Der Bedarf war sehr groß, da es von den Studierenden in der Klinik erwartet wird, dass sie mit dem Ultraschall sichere Befunde stellen können. Im Studium war es aber bisher kaum Gegenstand, da es an Zeit und Personal mangelte, erklärt Dr. Philip Bintaro. Praxis in Kleingruppen Einen halben Tag lang werden die angehenden Medizinerinnen und Mediziner von diesem Studienjahr an in Ultraschall in Kleingruppen von zehn Personen im Skills Lab Hannover (SkilLaH) unterrichtet. Dabei trainieren sie zunächst, freie Flüssigkeiten im Bauchraum und im Brustkorb zu erkennen. Bei den Studentinnen und Studenten kommt das gut an: Ich finde das Seminar super. Wir haben damit die Gelegenheit, Ultraschall an den Simulationspuppen auszuprobieren und uns damit für den Einsatz in der Klinik vorzubereiten, freut sich Vanessa Schneider (25) über das neue praktische Angebot. Ihr Kommilitone Florian Siermann (25) hat diese Erfahrung schon bei einem Praktikum in einer Hausarztpraxis gemacht: Ich kannte es zwar in der Theorie, war aber nicht geübt im Umgang mit dem Gerät und musste mich erst zurechtfinden. Das Seminar bereitet uns besser auf die Praxis vor und gibt uns Sicherheit. Die Idee dazu hatte Dr. Lars Friedrich aus der Anästhesie. Er hat schon vor einigen Jahren erfolgreich den Hannöverschen Anästhesie-, Intensivmedizin- und Notfallsimulator (HAINS) in der studentischen Lehre eingeführt sowie ein Modul Notfallmedizin, in dem die Studierenden praktisch an dem Phantom üben. Seine beiden Kolleginnen aus der Anästhesie Dr. Christiane Beck und Dr. Christina Quandt sowie Dr. Sabine Schneidewind aus der Gastroenterologie und Dr. Philip Bintaro aus der Nephrologie haben sich bei der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in Ein starkes Team (von links): Dr. Christina Quandt, Dr. Philip Bintaro, Dr. Lars Friedrich und Dr. Christiane Beck. der Medizin (DEGUM) fortgebildet. Anschließend entwickelten sie zusammen einen Kurs und starteten vor einem Jahr ein freiwilliges Angebot als Pilotprojekt für das Ultraschall-Seminar. Das kam bei den Studentinnen und Studenten der MHH so gut an, dass die Lehrverantwortlichen das Blockpraktikum Innere Medizin neu strukturierten und mit viel Abstimmung zwischen den beteiligten Kliniken ein Zeitfenster für praktische Ultraschallübungen im Studienplan einrichteten. Die Studierenden im Blockpraktikum rotieren nun innerhalb ihres Tertials, was gleichzeitig die Belastung für die einzelnen beteiligten Kliniken verringert, da nicht alle zur selben Zeit auf die Stationen kommen. Finanziert wurden die technischen und personellen Mittel durch Studienqualitätsmittel. dr Praktisch üben am Ultraschall-Simulator: Das steht bei den MHH-Studierenden ab sofort auf dem Lehrplan. Hier macht Dr. Philipp Bintaro eine Gruppe mit dem Gerät und dem Phantom vertraut.

31 54 GÄSTE UND FESTE GÄSTE UND FESTE 55 Zur WM erstrahlt die Kids Arena in neuem Glanz 96plus, das Hilfe-Netzwerk von Hannover 96, feiert Geburtstag und kranke Kinder profitieren Gemeinsam hoch hinaus: Martin Kind, Prof. Philipp Beerbaum und Johann-Friedrich Dempwolff (hinten, von links) mit Maja und Louis am neuen Trampolin. Mr. Videostudio ist 80 Viele in der MHH vermissen ihn und er vermisst auch die MHH. Obwohl er es so nie zugeben würde. Kurt Singelmann, der über Jahrzehnte das Videostudio der Hochschule geführt hat, ist 80 Jahre alt geworden. Ob erste Live-Übertragungen von Operationen, ob außergewöhnliche Lehrfilme Kurt Singelmann hat die Bewegtbilder aus der MHH geprägt. Und was tut einer, der von sich behauptet, alles zu haben? Der fordert seine Gäste auf, Freuen sich über Euro: Wolfgang Mauersberg (links) und Kurt Singelmann. Zwei Jahre 96plus, das Hilfe-Netzwerk von Hannover 96, mehr als 170 großartige soziale Projekte und eine frisch renovierte MHH Kids Arena: 96plus ist eine Erfolgsstory, am Projekt in der MHH ist das schön zu erkennen, sagte 96-Klubchef Martin Kind Anfang Juni in der Kids Arena. An dieses Projekt erinnere ich mich von Beginn an, regelmäßig kommen Spieler, um sich um die kranken Kinder zu kümmern. Das haben sie verdient. Die Kids Arena in der Kinderklinik wurde nicht nur aufgehübscht, sondern im Innenhof wurde zudem ein neues Spielgerät in Betrieb genommen. Kind lud spontan alle Jungen und Mädchen und ihre Eltern zu einem Heimspiel der 96-Fußballprofis ein. Zudem machte er 96plus-Partner Johnson Controls ein großes Kompliment: Dahinter steckt auch ein unglaubliches persönliches Engagement ihrer Mitarbeiter, bedankte sich der 96-Boss bei Johann-Friedrich Dempwolff, dem Geschäftsführer von Johnson Controls. Dempwolff wiederum freute sich über die Möglichkeit, die uns 96 bietet. Es ist ein Teil unserer Firmenphilosophie, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Das sei mit den gemeinsamen sozialen Projekten sehr gut möglich. Professor Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin in der Kinderklinik, lobte im Namen der Kinder das Engagement: Soziales Engagement beglückt diejenigen, die dieses Glück empfangen, aber auch die, die es geben. inf statt Geschenken für die Cortiss-Stiftung von Herzchirurg Professor Dr. Axel Haverich zu spenden. Das haben sich Freunde und Verwandte dann auch nicht nehmen lassen. Am Ende seiner Feier konnte Kurt Singelmann, der Mr. Videostudio der MHH, an den früheren HAZ-Chefredakteur Wolfgang Mauersberg, Vorstandmitglied bei Cortiss, den stolzen Betrag von Euro für die Herz- und Gewebeforschung überreichen. stz Freundeskreis spendet für Leukämiestation Eine tolle Unterstützung für die Station 42: Der Freundeskreis der Leukämiehilfe e.v. spendete Euro für die Einrichtung eines Aufenthaltsraumes. Dort wollen wir für unsere Patientinnen und Patienten eine wohnliche Atmosphäre schaffen, erklärte Klinikdirektor Professor Dr. Arnold Ganser, der den symbolischen Scheck entgegennahm. Für den zukünftigen Treffpunkt haben die leitenden Pflegekräfte der Station einen Raum freigemacht. Sie engagieren sich jetzt auch bei der Umgestaltung zum Aufenthaltsraum. Der Freundeskreis der Leukämiehilfe aus der Nähe von Wolfsburg ist der MHH-Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation schon seit vielen Jahren durch Spenden verbunden. Eine Patientin initiierte 1991 die Gründung des Vereins. In den Anfangsjahren sammelten die 700 Kilometer in sieben Tagen Lila Hoffnung klärt auf: Darmerkrankungen sind kein Tabu Informierten über den Darm: Dr. Nicole Steenfatt von der Darmklinik Exter, Bürgermeisterin Regine Kramarek, Holger Busse und Dr. Frederik Heldt. Mit einer Spende bei Professor Ganser zu Gast: Alessia Cinquino, Petra Raabe-Eichenberg, Franca Schneider und Claudia Mohs (stehend, von links). Mitglieder durch Kuchenbuffets und auf Basaren Geld. Inzwischen ist der Verein professioneller Partner bei vielen großen Veranstaltungen. Insgesamt trug die Leukämiehilfe bisher mehr als Euro Spenden zusammen. Zugute kommt das Geld abwechselnd der MHH-Klinik und dem Klinikum Wolfsburg. tg Fast Menschen sind in Deutschland von einer entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder von Darmkrebs betroffen. Dennoch ist der Darm ein Thema, über das oft nicht gern gesprochen wird. Der Verein Lila Hoffnung CED und Darmkrebshilfe will Darmerkrankungen aus der Tabuzone holen. Dafür radelten der Vereinsvorsitzende Holger Busse und seine Mitstreiter Daniel Sowa und Steven Mihelic im Mai dieses Jahres 700 Kilometer durch Norddeutschland. Bei ihren Stationen in Hannover, Bremen, Hamburg, Kiel, Lübeck, Schwerin und Berlin machten sie an Infoständen in den Innenstädten dieser Städte auf Darmerkrankungen aufmerksam. Wir möchten die Gesellschaft ermutigen, über dieses Thema offen zu sprechen, damit auch Betroffene besser mit der Krankheit umgehen können, erklärt Busse. In Hannover wurde das Team Lila Hoffnung von Dr. Frederik Heldt vom MHH-Institut für Humangenetik unterstützt. Das Institut für Humangenetik beschäftigt sich unter anderem mit erblichem Darmkrebs und möchte mit speziellen Aufklärungsund Diagnoseangeboten die Versorgung der von erblichem Darmkrebs betroffenen Familien verbessern. Auch Hannovers Bürgermeisterin Regine Kramarek zeigte sich solidarisch mit der Aktion in der City. Am Ende der Radtour zog Holger Busse Bilanz: Eine unglaublich wertvolle Woche liegt hinter uns. Wir konnten interessante Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen führen, Mut machen und Hilfestellung geben. tg

32 56 GÄSTE UND FESTE GÄSTE UND FESTE 57 Über das Leben hinaus Frühlingskonzert zum Mitsingen Zum dritten Mal luden die Förderstiftung MHH plus und die Gesellschaft der Freunde der MHH zum Frühlingskonzert ein Ja, was ist denn da in Hörsaal F los? Eine junge Frau am Mikrofon, mit zartem Kleid und starker Stimme. Neben ihr ein junger Mann im weißen Anzug mit rotem Einstecktuch am Flügel. Gerade stimmt er Que será an, den mitreißenden Ohrwurm, mit dem sich Doris Day vor über 50 Jahren in die Herzen der ganzen Welt sang. Das Publikum braucht nicht lange, bis es in die Hymne einfällt. Als der junge Mann Stimmgewaltig: der Chor der Medizinischen Hochschule Hannover. n Dreimal Unterstützung für die MHH Die Gesellschaft der Freunde der MHH e.v. ist die älteste Fördereinrichtung der MHH und unterstützt mit ihren etwa 600 Mitgliedern Wissenschaft, Forschung, Lehre und Patientenversorgung. Die gemeinnützige Förderstiftung MHH plus erschließt seit 2009 zusätzliche Mittel für die Medizinische Hochschule Hannover und wirbt inzwischen über eine Million Euro jährlich für Forschung, Lehre und Krankenversorgung ein. Die Stabsstelle Fundraising fungiert als zentrale Servicestelle rund um die Themen Spenden, Sponsoring und Erbschaften an der MHH. Mitreißend: Merle Hoch und Christian Mädler. in die deutsche Version von Peter Alexander wechselt, überlässt er nach der ersten Zeile den Gesang komplett dem Publikum, das textsicher und raumfüllend die Passage zu Ende bringt. Der Mann ist Christian Mädler, Pianist und geborener Entertainer, die Frau Merle Hoch, gefeierter Musicalstar aus Tarzan. Und das Publikum? Rund 400 Unterstützerinnen und Unterstützer, die der gemeinsamen Einladung der beiden großen Spendeneinrichtungen an der MHH gefolgt waren. Der musikalische Dank an alle, die sich für wichtige Förderprojekte an der MHH einsetzen, welche aus Landesmitteln nicht finanziert werden können, hat inzwischen Tradition. Nun schon zum dritten Mal luden die Förderstiftung MHH plus und die Gesellschaft der Freunde der MHH gemeinsam an die Hochschule ein. MHH plus -Vorstand Dr. Eckhard Schenke und die Vorstandsvorsitzende der Freundegesellschaft, Dr. Cornelia Goesmann, betonten in ihrem Grußwort die immense Bedeutung jedes einzelnen Spenders für die Umsetzung neuer Projekte an der MHH. Nach einer abwechslungsreichen Mischung aus Musicalstücken und Chansons sowie einer letzten Zugabe reichten Hoch und Mädler den musikalischen Stab an den Chor der MHH weiter. Stimmgewaltig und mit optimalem Timing beeindruckte das knapp 60-köpfige Ensemble unter der Leitung von Eva Filler mit klassischen Tönen und gab zunächst den Gefangenenchor aus Verdis Nabucco zum Besten. Es folgten Franz Schuberts Ständchen und Auszüge aus der Petite Messe solenelle von Rossini. Solistin Katharina Sternberg begeisterte mit ihrem warmen Mezzosopran und ihrer beeindruckenden Stimmfülle. Hervorragend unterstützt wurden die Vokalisten von Christian Kloidt am Flügel. Nach anderthalb Stunden verließen die Gäste sichtlich guter Stimmung das Konzert wobei wir uns fast sicher sind, dass auf der Heimfahrt in dem einen oder anderen Auto noch ein leises Que será angestimmt wurde. am Spiel und Spannung, Abenteuer und Aktionen erwarteten die Besucher im Innenhof der Kinderklinik. Für das Sommerfest hatten die Mitarbeiterinnen der Spieloase, Claudia Erzfeld-Dokanikis und Annette Wiens, wieder einiges auf die Beine gestellt. Auf der Bühne war beispielsweise der Bauchredner Sönke Runge zu bewundern, ebenso wie Käpt n Utt. In beeindruckender Kostümierung präsentierte sich der Fanclub Star Wars. Ein rundum gelungenes Fest, war denn auch das Fazit von Claudia Erzfeld-Dokanikis. Und Annette Wiens ergänzte: Es ist immer wieder schön, die strahlenden Gesichter der Kinder zu sehen. Wer selbst aktiv werden wollte, konnte an der Pelikan-Malaktion teilnehmen, sich schminken oder die Haare flechten lassen. Das Sea-Life Maskottchen Sharky war mit dabei, das 96-Kids-Maskottchen Eddi und natürlich die Clinic Clowns. Die Elternvereine boten viele Mitmachaktionen. Des Weiteren waren Quadfahrer, der Motorradverein Knieschleifer, die Schussanlage der Hannover Indians und der Bagger vor Ort. Zudem gab es eine große Tombola. Der Innenhof der Kinderklinik ist schon für sich genommen eine kleine Attraktion für Kinder. Das Südsee-Piratenland bietet Spielgeräte wie ein Floß, eine Spelunke, ein Schiffswrack und ein Piratenausguck und seit Neustem auch ein Trampolin. Palmen, Sonnensegel und Strandkörbe bringen Atmosphäre in die Abenteuerlandschaft. sc Oft wird das Thema Erben und Vererben in erster Linie mit der Versorgung von Kindern und anderen Familienangehörigen in Verbindung gebracht, aber auch gemeinnützige Organisationen und öffentliche Einrichtungen können als Nachlassempfänger eingesetzt werden. So empfängt die Medizinische Hochschule Hannover regelmäßig nennenswerte Beträge aus Erbschaften, die helfen, zentrale Projekte zu fördern, die aus Landesmitteln nicht finanziert werden können. Auch die 2009 gegründete Förderstiftung MHH plus verzeichnet inzwischen pro Jahr ein bis zwei Nachlässe von Menschen, die die Medizin nicht nur zu Lebzeiten gefördert wissen möchten. Der 2017 verstorbene Tischler Karl Hurkuk war einer von ihnen. Er liebte das Gärtnern und die Musik und war aufgrund seiner eigenen gesundheitlichen Probleme für die Belange von Patienten und für die Verbesserung der medizinischen Versorgung besonders sensibilisiert. Daher unterstützte er die Karl Hurkuk bedachte die MHH in seinem Testament. Förderstiftung MHH plus nicht nur viele Jahre lang als engagierter Spender, sondern hatte auch großes Interesse daran, über das eigene Leben hinaus einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt zu leisten. So hinterließ er der Förderstiftung MHH plus rund Euro, die der MHH in den Bereichen Forschung und Krankenversorgung zugutekommen werden. am Jede Menge Spaß für Groß und Klein Sommerfest im Innenhof der MHH-Kinderklinik Tolle Stimmung im Innenhof der Kinderklinik: Auch die Polizei war vor Ort, und die Kinder konnten mit Farben kreativ sein.

33 58 GÄSTE UND FESTE GÄSTE UND FESTE 59 Ganz Ohr und Auge Mit Schirmherr: 700 Schülerinnen und Schüler informierten sich in der MHH über das Immunsystem Bleibt neugierig, riet Grant Henrik Tonne den gut 700 Oberstufenschülerinnen und -schülern, die zum Tag der Immunologie am 27. April in die MHH gekommen waren. Der Niedersächsische Kultusminister hat die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen, bei der junge Erwachsene kurze Vorträge über das Immunsystem anhören können, die sich unter anderem um die Grundlagen der Immunologie, HIV und Rheuma drehen. Dieses Angebot hat die Klinik für Immunologie und Rheumatologie unter der Leitung von Professor Dr. Reinhold E. Schmidt organisiert. Im Hörsaal mit dabei war auch eine ganz junge Patientin mit ihren Eltern, die aus Syrien geflüchtet waren und deren Geschichte Professor Dr. Ulrich Baumann, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Neonatologie und Allergologie, erzählte: Als das Mädchen vor knapp zwei Jahren zur Welt kam, stellte sich schnell heraus, dass sie einen sogenannten schweren kombinierten Im mit Schülern gefüllten Hörsaal: Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Grant Hendrik Tonne und Professor Dr. Ulrich Baumann (von links). Kinder als Lebensretter Leiter der Kinderintensivstation gibt Kursus bei Literaturfestival Immundefekt hatte und somit lebensgefährlich erkrankt war. In der MHH konnte ihr unter anderem mit einer Gentherapie geholfen werden, sodass sie nun gesund ist und keine Medikamente mehr einnehmen muss. Beim Tag der Immunologie bot sich den Schülern aber auch die Gelegenheit, Immunologie anzufassen und zwar an Infoständen vor den Hörsälen. Dort konnten Interessierte zum Beispiel Zellen des Immunsystems, Parasiten, Bakterien und Viren durch das Mikroskop bestaunen, und Beschäftigte verschiedener Kliniken und anderer Organisationen standen ihnen Rede und Antwort zu Themen wie körpereigene Abwehr, Transplantationen und Impfen. Professor Schmidt überreichte an diesem Tag dem Kultusminister eine Liste der Aktivitäten, die von der MHH für Schüler und Lehrer angeboten werden. Zudem bat er Minister Tonne um Unterstützung eines experimentellen Schullabors, das in der MHH aufgebaut werden soll. Der Niedersächsische Kultusminister riet den Gästen: Nutzen Sie Gelegenheiten wie diese, um außerhalb der Schule etwas lernen zu können. Das ist etwas ganz Besonders. bb Im Außendienst : Dr. Michael Sasse mit Teilnehmern seines Erste- Hilfe-Workshops. Jede Sekunde zählt Ich werde zum Lebensretter unter diesem Motto hat Dr. Michael Sasse, leitender Oberarzt der Intensivstation 67, am 17. Mai Kindern Erste Hilfe beigebracht und zwar in einem Zelt auf der Wiese neben dem Neuen Rathaus im Rahmen des Literaturfestivals Salto Wortale. Und das kam so: Bei dem insgesamt viertägigen Festival drehte sich alles darum, Acht- bis Elfjährigen die Welt der Bücher schmackhaft zu machen. Dazu hatten die Organisatoren zu bestimmten Themen nicht nur Literatur angeboten, sondern auch zahlreiche dazu passende Workshops. Zu dem Motto Zeit passte der Erste-Hilfe-Workshop von Dr. Sasse hervorragend. Die Mädchen und Jungen konnten sowohl von seinen umfangreichen Erfahrungen als Arzt der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin profitieren, als auch davon, dass der Arzt schon bei zahlreichen Gelegenheiten Kindergruppen Erste Hilfe beigebracht hat. Insgesamt haben an dem Festival, das zum ersten Mal stattfand, rund Kinder teilgenommen. Bei der Veranstaltung zum Thema Zeit waren es 340. bb Ihr Wirken beflügelt Seit 40 Jahren gibt es die ehrenamtliche Krankenhaushilfe in der MHH Sie schenken Kaffee aus oder den Wartenden in der Zentralaufnahme einfach nur ein Lächeln. Sie machen Besorgungen für die Patientinnen und Patienten, die ihre Betten nicht verlassen dürfen. Sie bieten im Eingangsbereich der Ladenpassage in der Kinderstube Betreuung für die Kinder von Besucherinnen und Besuchern an. Ihr herausragendes Engagement steht für Verlässlichkeit, Treue, Verantwortung und für Liebe zum Nächsten, lobte Dieter Hackler, Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes der ehrenamtlichen Krankenhaushilfe (ekh), die Arbeit der Grünen Damen an der MHH. Sie dürfen stolz auf sich sein! Hackler war im Juni nach Hannover gekommen, um gemeinsam mit aktiven und ehemaligen Helferinnen sowie geladenen Gästen das 40-jährige Jubiläum der ekh-damen zu feiern. Sie sind ein ermutigendes Zeichen, dass Bürger bereit und fähig sind, sich ehrenamtlich zu engagieren, betonte Hackler. Er bezeichnete bei dem Festakt im Andachtsraum der MHH die hannoverschen Helferinnen als leuchtende Pole der mehr als Damen und Herren der evangelischen Alten- und Krankenhilfe, die im nächsten Jahr bundesweit ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Sein besonderer Dank galt der Vorsitzenden der hannoverschen Grünen Damen Ruth Bolten. In ihrer Zeit im Bundesvorstand habe sie Impulse für die Zukunftsfähigkeit der ehrenamtlichen Krankenhaushilfe gesetzt. Einen besonderen Dank richtete Dieter Hackler an das Präsidium der MHH und insbesondere an Dr. Andreas Tecklenburg, der als Vizepräsident zuständig für die Krankenversorgung ist: Sie unterstützen in hervorragender Weise den Dienst der ekh-damen. Es ist großartig, dass Sie sich um das Ehrenamt sorgen und die Hilfe achten, die die Grünen Damen bringen. Und mit Blick auf die Aktiven betonte er: In einer Gesellschaft, in der niemand mehr meint, Zeit zu haben, nehmen Sie sich Zeit für die Patienten. Das zeigt Ihre Solidarität mit den Patienten aber auch mit den Pflegekräften. Ihr Dienst ist ein Segen. An fünf Tagen pro Woche aktiv Für das Präsidium dankte Dr. Tecklenburg den Grünen Damen. Seit ich 1978 das erste Mal in einem Krankenhaus tätig war, weiß ich, wie wichtig Ihre Arbeit für die Klinik und ihre Menschen ist. Er sagte den Grünen Damen auch weiterhin Unterstützung zu. Mit Frau Dr. Ballüer, der Leiterin der Abteilung Klinikmanagement, haben sie eine extrem engagierte Fürsprecherin. Die Vorsitzende der Grünen Damen, Ruth Bolten, erinnerte daran, dass die Helferinnen seit 40 Jahren an fünf Tagen in der Woche im Einsatz seien. Neun Mitarbeiterinnen seien seit mehr als 20 Jahren in der MHH aktiv, acht seit mehr als zehn Jahren. Besonders hob sie Christa Millies hervor, die nach 32 Jahren Dienst in der ekh-kinderstube jetzt in Rente gegangen ist. Festliche Feier: die Musiker Jerome Huy und Luisa Arnitz sowie Professor Baumann, Dieter Hackler, Ruth Bolten, Susanne Zschätzsch und Dr. Tecklenburg (von links). Es ist nicht so einfach, neue Kolleginnen oder Kollegen zu finden, erläuterte Bolten. Zurzeit bestehe das Team aus 50 Frauen, aber auch Männer seien willkommen. Wir alle werben für ein erfüllendes Ehrenamt, in dem man Einfühlsamkeit, Verschwiegenheit und eine positive Ausstrahlung braucht. Den Patienten könne man schon mit kleinen Diensten eine große Freude machen. Der Dank ist unsere Motivation. Für den Landesverband Niedersachsen richtet die Landesbeauftragte Susanne Zschätzsch Glückwünsche zum Jubiläum aus. Den Menschen wahrzunehmen, das ist unsere Aufgabe, sagte sie. Welch ein Segen die Grünen Damen für die Klinik sind, betonte Professor Dr. Ulrich Baumann, Oberarzt in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie. Sie setzen da an, wo die Medizin ihre menschliche Seite braucht, meinte er. Sie leisten unbezahlte und unbezahlbare Arbeit. Besonders bedankte sich Professor Baumann auch für die finanzielle Unterstützung des Vereins für aidskranke Kinder: In den vergangenen 14 Jahren haben wir Euro von Ihnen erhalten das sind ungefähr Tassen Kaffee, die Sie ausgeschenkt haben. Den festlichen Rahmen des Jubiläums unterstrich das Duo Spiegelblau mit den beiden Musikern Luisa Arnitz und Jerome Huy. Für den geistlichen Segen sorgte das Team der Seelsorge der MHH. stz

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