Annoncenblatt. Ihr Dr. Hans-Jürgen Pieper. Ausgabe 05/2011 Dezember 2011
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- Maya Walter
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1 Vorsitzender: Dr. Hans-Jürgen Pieper Mühlenbreite 23, Barleben Tel.: Ausgabe 05/2011 Dezember 2011 Annoncenblatt Redaktion: Thomas Gerasch, Am Joseph 3 b, Wehrheim, Tel.: 06081/585750, Fax: 06081/ , Mail: thomas.gerasch@geraschversicherungen.de Liebe Sammlerfreundinnen und Sammlerfreunde, zum Abschluss des Jahres 2011 möchten wir Sie noch einmal mit einem Annoncenblatt über Neuigkeiten im aktuellen Vereinsleben informieren. Leider muss ich da mit einer traurigen Nachricht beginnen. Unser langjähriges Vereinsmitglied, Herr Peter Termöllen, ist leider verstorben. Als aktiver Sammler, der auf den meisten Jahrestreffen anwesend war, ist er vielen von uns bekannt. Wir verlieren mit ihm eine treues Vereinsmitglied, einen erfahrenen Sammler und guten Freund. Im Namen des Vereinsvorstandes möchte ich seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten unser aufrichtiges Beileid aussprechen. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten. Wie viele unserer Mitglieder bereits bemerkt haben, wurde im Oktober unsere Vereinsseite im Internet von Hackern heimgesucht. Alle Informationen und Internetseiten wurden zerstört und so die Arbeit unseres Administrators Lothar Brandenburg zunichte gemacht. Man fragt sich wirklich, was in den Köpfen dieser Menschen vor geht, die an solchen Aktionen Freude haben. Wir haben uns nun bei einem anderen Provider eine neue Domäne zugelegt und beginnen, die Vereinsseiten neu aufzubauen. Die Seite wird ein neues Layout haben und etwas abgespeckt sein. Wir waren auch mit den Jahren etwas zu überladen. Die wichtigen und lieb gewonnenen Dinge werden aber nach wie vor zu finden sein. Dafür braucht Herr Brandenburg jedoch noch einige Zeit. In diesem Zusammenhang sind wir auch gezwungen, uns einen neuen Namen für den Internetauftritt zulegen. Wir werden also zukünftig unter der Internetadresse zu erreichen sein. Es gibt aber auch Erfreuliches zu berichten. Unser Sammlerfreund Helmut Kühl informierte mich darüber, dass er seine sehr umfangreiche Sammlung (ca. 900 Schilder) dem Firmenmuseum der Signal-Iduna in Dortmund als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. Dieser Schritt von Herrn Kühl ist sehr bemerkenswert. Seine Sammlung wird damit einem breiten Publikum zugänglich gemacht und trägt dazu bei, unser gemeinsames Hobby noch bekannter zu machen. Er leistet damit aber auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Firmengeschichte der Signal-Iduna. Einen Bericht darüber finden sie in diesem Annoncenblatt. Ich möchte Ihnen und Ihren Familien ein frohes und gesundes Weihnachtsfest wünschen. Auch wünsche ich Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Merken Sie sich unbedingt unser Treffen im Mai 2012 in Magdeburg vor. Ihr Dr. Hans-Jürgen Pieper
2 Annoncenblatt 05/2011 Seite 2
3 Annoncenblatt 05/2011 Seite 3
4 Annoncenblatt 05/2011 Seite 4 Feuerversicherung und Schilder im Ottomanischen Reich. Ein Bericht von Klaus Karius Teil I: Geschichte (siehe Annoncenblatt 04/2011) Teil II: Versicherungsentwicklung Teil III: Gesellschaften und Feuerversicherungsschilder Teil IV: Versicherungsgesellschaften in Konstantinopel / Istanbul Teil II: Versicherungsentwicklung: Im Teil I erfuhren wir etwas über die Geschichte und wie es zur Versicherung im Ottomanischen Reich kam, dieser Teil II verfolgt die Entwicklung von der Gründung der ersten Versicherungsgesellschaft der NEOS TRITON in 1848 bis hin zur Gründung der modernen Türkischen Republik folgte die HOCABEY - und 1853 die TRIESTE Versicherungsgesellschaft. Mit der Zunahme des Handels folgten dann weitere Gesellschaften, die jedoch ohne eine Genehmigung und offizielle Zulassung der Ottomanischen Regierung im Ottomanischen Reich ihre Tätigkeiten aufnahmen. Ein Bericht des Apothekers Yorgaki Anastayadi Efendi vom 04.August 1887 gibt Aufschluss hierüber. Yorgaki A.Efendi, der durch seine Reisen in Europa Information sammeln und Eindrücke gewinnen konnte wie Gesellschaften gegründet und auch organisiert waren, bemerkte in seinem Bericht, das Versicherungsgesellschaften in anderen europäischen Ländern zwecks Gründung eine behördliche Genehmigung einzuholen, wie auch eine Garantie bereitzustellen hatten, die abhängig vom Betriebskapital der Gesellschaft war. Ungeachtet dessen waren zu der Zeit schon 36 Gesellschaften in Istanbul ohne eine Genehmigung seitens der Behörden tätig und von diesen war das Betriebskapital nur von 16 bekannt. Entsprechende Erlässe und rechtliche Auflagen, die letztlich 1887 und 1906 verabschiedet wurden, brachten eine Lösung und die nötigen Regularien. Gesellschaften waren danach verpflichtet, vor Betriebsaufnahme die notwendigen offiziellen Genehmigungen einzuholen. Auf diese Weise wurde außerdem gewährleistet, dass eine gewisse Vertrauensbasis im Markt hergestellt wurde. Es sollte jedoch bis 1914 dauern, bis die 1887 und 1906 verabschiedeten Versicherungsregulierungen, und entgegen der damaligen Einsprüche der ausländischen Botschaftsvertretungen bei deren Einführungen, nach der Aufhebung der Kapitulation in 1914 letztlich ihre Wirkung zeigten. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs hatte die Anzahl der im Ottomanischen Reich tätigen Gesellschaften ihren Höhepunkt erreicht waren 170 Versicherungsgesellschaften innerhalb der Reichsgrenzen tätig, davon 99 in der Feuerversicherung, 76 in der Marine und 72 in der Lebensversicherung. Auch die Münchener Rückversicherung war über die Agentur der Versicherungsgesellschaft OREL in Istanbul vertreten. Der Verfasser dieses Artikels ist im Besitz einer Versicherungserneuerungsbestätigung vom Unter diesen 170 Gesellschaften mit 1071 Agenturen waren, nur um einige zu nennen, 56 Gesellschaften gegründet mit Britischem Kapital, 43 mit Deutschem, 20 mit Französischem, 13 mit Österreichischem und 9 mit Italienischem Kapital. Des Weiteren gab es 3 Gesellschaften gegründet mit Amerikanischem, Russischem und Griechischem Kapital, 2 Spanische, 2 Rumänische und jeweils 1 Bulgarische, Dänische und Schwedische. Zu den 43 Deutschen Gesellschaften gehörten noch 191 Agenturen, wobei 29 nur auf dem Marine Versicherungssektor tätig waren. England war mit der größten Anzahl von Gesellschaften, nämlich 56, und mit 304 Agenturen vertreten, von denen 59 hauptsächlich Feuerversicherung vertrieben. Frankreich stand mit 20 Gesellschaften und 158 Agenturen an 3. Stelle, wobei hier mit 13 Gesellschaften der Schwerpunkt auf dem Lebensversicherungssektor lag. An dieser Stelle sollte nochmals darauf hingewiesen werden, dass nahezu alle Versicherungsgesellschaften, die im Ottomanischen Reich tätig waren und dort ihre Niederlassungen gegründet hatten, im Ausland gegründete und mit Fremdkapital ausgestattete Gesellschaften waren. Die erste im Ottomanischen Reich gegründete lokale Gesellschaft war die Ottoman General Insurance Company ( Osmanli Sigorta Sirket-i Umumiyesi ), die am 19.Mai 1892 in Istanbul ihren Betrieb aufnahm. Aktionäre waren die Ottoman Bank, die Tobacco Regie und die Verwaltung der Ottoman Öffentlichen Verschuldung ( Duyun-i Umumiye Idaresi ) folgte dann die National Reserve Life Insurance Company ( Ihtiyat-i Milli Hayat Sigorta Osmanli Anonim Sirketi ). Fortsetzung Seite 5
5 Annoncenblatt 05/2011 Seite 5 Feuerversicherung und Schilder im Ottomanischen Reich. Fortsetzung 1917 kaufte die National Trust Bank ( Itibar i Milli Bankasi ) die Ottoman General Insurance Company und begann 1918 unter dem neuen Namen Ottoman National General Insurance Company ( Osmanli Milli Sigorta Sirket-i Umumiyesi ) ihr Versicherungsgeschäft. Am änderte die Gesellschaft ihren Namen in Istanbul General Insurance Company ( Istanbul Umum Sigorta Sirketi ) wurde auch die Turkish National Insurance Company gegründet ( Türkiye Milli Sigorta Sirketi ) gefolgt 1918 von der National Union Ottoman Insurance Company ( Ittihad-i Milli Osmanli Sigorta Sirketi). Diese letztere Entwicklung auf dem Ottomanischen Versicherungs- Markt spiegelte das größer werdende Interesse nicht nur der herrschenden Klasse, sondern auch der lokalen Muslim und nicht Muslim Bevölkerung wider aufgrund der Zunahme des Handels im Ottomanischen Reich, des Wachstums privaten Eigentums, wie auch der damit Einhergehende Wunsch den neugewonnenen Wohlstand zu schützen. Quellen: Mal Canin Yongasidir, David Kohen, Istanbul Kemal Kürklü, Destek Re, Istanbul Barbaros Yalcin, Milli Re, Istanbul Ende Teil II, Versicherungsentwicklung Die Teile III und IV folgen in den nächsten Annoncenblättern. Neues Feuerversicherungsschilder-Museum in Italien In Biella, in der Provinz Piemont, wurde im Frühjahr 2011 ein neues Feuerversicherungsschilder-Museum eröffnet. Grundstock für das Museum ist die Sammlung des italienischen Sammlers Paolo Raspino, Mitglied des italienischen Vereins, der 2010 verstorben ist. Seine Frau, Sign. Morena Monai hat dieses Museum zum Gedächtnis an ihrem Mann errichtet. Die Sammlung umfasst knapp 300 Schilder, italienische und andere, auch Agenturschilder, die dekorativ auf Panele angebracht sind. Sie ist in einem Kulturzentrum der Stadt Biella untergebracht Obwohl es sich um eine private Sammlung handelt, ist das Museum nach Anmeldung für die Öffentlichkeit zugänglich. Für den Besuch nehmen sie bitte per Kontakt auf mit: morenamonai@alphabroker.it. Buch über Russische Feuerversicherungsschilder Bereits 2008 erschien ein Buch über russische Feuerversicherungschilder. Verfasser sind V. Borzykh und A. Razuvaev. Obwohl es nur in russischer Sprache verfasst und für die meisten von uns vermutlich unleserlich ist, ist es trotzdem interessant, weil sehr viele, meist farbige Fotos von Feuerversicherungsschildern enthalten sind. Übersetzt lautet der Titel Feuerversicherungsschilder aus dem Russischen Imperium. Das Buch ist gebunden, aufwendig auf Glanzpapier gedruckt, umfasst 222 Seiten und enthält über 330 Abbildungen von Schildern. Auch die Jagd nach Schildern in freier Wildbahn ist mit mehreren Bildern dokumentiert. Russische private Feuerversicherungsgesellschaften und deren Schilder gab es bereits ab Anfang des 19. Jahrhunderts, sie verschwanden aber mit der Revolution in Danach gab es in der Sowjetunion nur noch eine staatliche Monopolgesellschaft, die Gosstrach, die allerdings auch Schilder ausgab (nicht im Buch berücksichtigt). Das Buch kostet 100 und kann über einen russischen Sammler bezogen werden. Um Versand und Bezahlung zu vereinfachen, ist eine Sammelbestellung vorzuziehen. Interessenten können sich bei André Peetermans melden. Anschriftenänderungen: Thomas Rudolph neue Mail: thomas_marion@t-online.de Dirk von der Wroge: Auf dem Brink 8, Ahlden, , dirkvonderwroge@t-online.de
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