Checkliste Wärmepumpen 2009
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- Dennis Pfeiffer
- vor 8 Jahren
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1 Checkiste Wärmepumpen 2009 Eine Verbraucherinformation Fas Sie in Ihrem Wohngebäude den Einbau einer Wärmepumpe zur Beheizung des Gebäudes und zur Warmwasserbereitung ernsthaft in Erwägung ziehen, bietet Ihnen diese Zusammensteung unabhängige Detaiinformationen. Damit können Sie prüfen, ob eine Wärmepumpe wirkich zum Gebäude passt. Geichzeitig stärkt sie Ihre Verhandungsposition gegenüber dem Anbieter. Zusätzich zu dieser Checkiste bekommen Sie bei den Verbraucherzentraen eine Mustervereinbarung, mit deren Hife ein Mindestwert für die Effizienz der Wärmepumpe vertragich vereinbart werden kann. 1. Betriebshinweise, Richtwerte, Kenngrößen Seite 2 2. Wärmequeen Seite 3 3. Kätemitte Seite 3 4. Gesamtkonzept und Dimensionierung Seite 4 5. Kosten und Wirtschaftichkeit Seite 5 6. Typische Feher bei Panung und Instaation Seite 6 7. Ökoogische Bewertung Seite 7 8. Zusammensteung der wichtigsten Hinweise Seite 8
2 Betriebsweise, Richtwerte, Kenngrößen 1.1 Mit Hife von Wärmepumpen kann man Umwetwärme aus Boden, Wasser oder Luft von einem niedrigen auf ein höheres Temperaturniveau pumpen und damit Gebäude und Warmwasser aufheizen. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe hängt dabei ganz entscheidend von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequee (Boden, Wasser oder Luft) und Wärmesenke (Heizungswasser und Trinkwarmwasser) ab. Je keiner diese Temperaturdifferenz ist, umso effektiver äuft die Wärmepumpe. Daher sind Fächenheizungen (Fußboden- oder Wandheizungen), die auf niedrigem Temperaturniveau betrieben werden, im Zusammenhang mit Wärmepumpen immer die erste Wah. 1.2 Das Verhätnis von Heizeistung zu aufgenommener eektrischer Leistung bei definierten Randbedingungen nennt man Leistungszah ε, engisch COP (coefficient of performance). Die Hersteer geben diese Zah entsprechend der Normen mit fogenden abgekürzten Randbedingungen zum Beispie wie fogt an: W10W35, B0W35, A2W35. Die Buchstaben stehen dabei für W = water (Wasser), B = brine (Soe), A = air (Luft). Die Zahen geben die Temperatur von Wärmequee und Wärmesenke an. Beispie: Eine Leistungszah 4 mit A2W35 beschreibt eine Luft/Wasser-Wärmepumpe, die bei einer Lufttemperatur von 2 C arbeitet (A2) und die gewonnene Wärme auf einem Niveau von 35 C an das zu nutzende Wasser abgibt (W35). Leistungszahen iegen meist zwischen 3 und 6. Es handet sich dabei in der Rege um reine Teststands- oder Berechnungswerte für einen Betriebszustand. Anhand der Leistungszahen assen sich die Wärmepumpenaggregate bezügich ihrer Güte untereinander gut vergeichen. In der Schweiz gibt es eine sehr umfangreiche Liste mit gemessenen Leistungszahen einzener Wärmepumpen inkusiver weiterer Daten. Diese Liste findet man unter dem Stichwort Prüfresutate auf der Internetseite Vie wichtiger as die Leistungszah ist die Jahresarbeitszah β, die das Verhätnis zwischen jährich bereit gesteter Wärmemenge und eingesetzter Strommenge darstet. Diese Zah sote mögichst größer as 3,3 sein, um die Veruste bei der Stromerzeugung in den Kraftwerken zu kompensieren. Dies ist sowoh aus ökoogischen as auch aus betriebswirtschaftichen Gründen wichtig. Eine Jahresarbeitszah von 3,5 bedeutet, dass aus 1 kwh Strom und 2,5 kwh Umwetwärme insgesamt 3,5 kwh Wärme für Heizung und Warmwasser bereit gestet werden. Hersteer versprechen oft Jahresarbeitszahen von 4 und mehr, die in der Praxis in der Rege nicht erreicht werden. Meist iegen sie zwischen 2,3 und 3,6. Wichtig für die Bewertung einer Anage ist, dass sämticher Stromverbrauch inkusive der Warmwasserbereitung, aer eingesetzten Pumpen und des evt. vorhandenen Heizstabs bei der Bestimmung dieser Zah berücksichtigt wird. Beim Einbau einer Wärmepumpe sote immer ein Wärmemengenzäher instaiert werden, damit man die tatsächiche Jahresarbeitszah feststeen kann. Diese kann man dann mit der vom Hersteer oder Instaateur am besten schriftich zugesicherten Zah vergeichen. Den Stromverbrauch iest man am Stromzäher für die Wärmepumpe ab. Für diese schriftiche Vereinbarung zwischen Instaateur bieten die Verbraucherzentraen eine Mustervereinbarung an. Ein 2008 abgeschossener Fedtest in Lahr in Baden- Württemberg mit 33 Wärmepumpen, die nach 2002 instaiert wurden, ieferte fogende gemessene mittere Jahresarbeitszahen: Wärmequee Mittere JAZ Anage mit Fächenheizung Mittere JAZ Anage mit Heizkörpern Außenuft 2,8 (2,3) 2,4 (2,2) Erdreich 3,4 (3,1) 3,3 Grundwasser 3,2 (2,9) k.a. Werte in Kammern unter Berücksichtigung der Speicherveruste für Heizung und Warmwasser Quee: Dr. Fak Auer, Schussbericht Zweijähriger Fedtest Eektrowärmepumpen am Oberrhein: Nicht jede Wärmepumpe trägt zum Kimaschutz bei, Dezember Betriebsweisen: Monovaente Wärmepumpenanagen versorgen as einzige Anage das Haus mit Wärme und Warmwasser. Sie haben auch keinen zusätzichen Eektroheizstab. Anagen mit zusätzichem Eektroheizstab nennt man monoenergetisch, was nicht mit monovaent verwechset werden sote. Bei bivaenten Anagen gibt es einen zweiten Wärmeerzeuger. Dies kann neben dem Eektroheizstab auch ein Heizkesse für andere Brennstoffe sein. 2
3 Wärmequeen 2.1 Fogende Kriterien sote die Wärmequee mögichst erfüen: Ausreichende Verfügbarkeit, hohes Temperaturniveau, ausreichende Regeneration, kostengünstige Erschießung, geringer Wartungsaufwand. Die Wärmequeen Erdreich und Grundwasser schneiden unter Berücksichtigung aer Aspekte am besten ab. Aerdings sind beide Varianten in Trinkwasserschutzgebieten ausgeschossen. 2.2 Dem Erdreich kann man die Wärme sowoh mit Hife eines horizonta in einer Tiefe von 1,20 bis 1,50 m veregten Erdkoektors entziehen as auch mit Hife von vertika (senkrecht) veregten Erdsonden, die bis in eine Tiefe zwischen 30 und 100 Meter reichen. Die reae Entzugseistung von Erdkoektoren iegt je nach Bodenverhätnissen oft zwischen 10 und 25 Watt pro m² im Einzefa auch höher. Die Gesamtfäche des Erdkoektors beträgt in der Rege das 1- bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfäche im Haus. Ein stark mit Wasser angereicherter Boden eignet sich sehr gut as Quee. Sandige Böden sind dagegen weniger geeignet. Die Entzugseistung von Erdsonden iegt zwischen 30 und 50 Watt pro m Tiefe im Einzefa auch darüber. Bei Erdsonden werden meist mehrere Bohrungen mit mindestens 6 Metern Abstand eingebracht. Geht man von einem Wert von 50 W/m aus, braucht man für eine Entzugseistung von 5 kw (5000 W) zwei Bohrungen à 50 m Tiefe. Vor der Bohrung sote unbedingt ein Bodengutachten eingehot werden. In jedem Fa muss eine wasserrechtiche Genehmigung für die Bohrung von der unteren Wasserbehörde voriegen. 2.3 Grundwasser hat ab einer Tiefe von 10 m ganzjährig eine Temperatur von etwa 10 C. Auch hier muss vor Baubeginn eine Genehmigung bei der örtichen Wasserbehörde eingehot werden. Man braucht einen Förder- und einen Schuckbrunnen, wobei die Fießrichtung des Grundwassers zu beachten ist. Beide Brunnen soten einen Mindestabstand von 10 m haben. Für eine Entzugseistung von 10 kw braucht man etwa 2m³ Grundwasser pro Stunde. 2.4 Luft as Quee hat mehrere Nachteie: Die Wärmekapazität ist wesentich keiner as die des Wassers, so dass große Luftmengen bewegt werden müssen. Dies hat eine deutiche Geräuschentwickung zur Foge, die as sehr störend empfunden werden kann nicht nur von einem sebst sondern auch von Nachbarn. Für 10 kw Entzugseistung braucht man etwa m³ Luft pro Stunde. Die Luft ist ausgerechnet dann am kühsten (kate Wintertage), wenn der Wärmebedarf im Haus am größten ist. Deshab ist die Jahresarbeitszah hier in der Rege am niedrigsten und iegt häufig unter 3. Luft-Wärmepumpen machen daher aenfas in Passivhäusern in Kombination mit einer Lüftungsanage Sinn. Kätemitte 3.1 Lange Jahre wurden FCKW as Kätemitte benutzt, da sie reaktionsträge, nicht brennbar und ungiftig sind. Aufgrund ihres Ozonzerstörenden Potentias sind sie jedoch seit 1995 verboten. Seitdem kommen meist teifuorierte Kohenwasserstoffe zum Einsatz, die die Ozonschicht nicht mehr angreifen. Diese werden mit den Nummern R134a, R404A, R407C, R410A gekennzeichnet. Um auch das noch vorhandene starke Treibhauspotentia dieser Stoffe zu umgehen, setzen die Hersteer zunehmend auf Propan (R290), Propen (R1270) oder Kohendioxid (R744). 3
4 Gesamtkonzept und Dimensionierung 4.1 Wichtige Voraussetzungen für eine effiziente und kostengünstige Wärmepumpe sind Fächenheizungen und ein gut gedämmtes Gebäude. Die Investitionskosten hängen sehr stark von der erforderichen Entnahmeeistung der Wärmequee und der Heizeistung im Gebäude ab. Wärmepumpen steen hohe Anforderungen an die Quaität der Anagenpanung und die fachgerechte Instaation. Gebäude und Wärmepumpe müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Der Einbau einer Wärmepumpe in einem bestehenden Gebäude, dessen Dämmstandard nicht sehr hoch ist und in dem Heizkörper für die Wärmeverteiung instaiert sind, ist nicht zu empfehen. 4.2 Erdreich oder Grundwasser sind as Wärmequee die erste Wah. Die Bodenbeschaffenheit ist für einen Fächenkoektor zu prüfen. Vor einer Bohrung für eine Sonde ist ein Bodengutachten einzuhoen. Wasserrechtiche Genehmigungen sind bei Bohrungen ebenfas notwendig. Bei einem Fächenkoektor reicht in der Rege eine Mitteiung an die Behörde. Die Bohrfirma sote eine DVGW-Zertifizierung (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs) nach Arbeitsbatt W120 haben. Darin sind gewisse Quaitätsanforderungen festgehaten. Auf der Seite findet man nach Posteitzahen sortierte zertifizierte Bohrunternehmen. Es sote eine ausführiche schriftiche Dokumentation der Bohrung erfogen mit Lagepan der Bohrungen und der Sondeneitungen zum Haus, mit Protoko des Bohrmeisters und Bohrabaufbatt, mit Verpressprotoko und Angaben zum Verpressmateria sowie mit Druckprüfprotoko der Sonden. Es ohnt sich häufig, in der Panungsphase einen Bodengutachter zu beauftragen. 4.3 Die Ausegung der Wärmequeenanage muss genau gepant werden. Das geiche git für die Wärmeeistung des Aggregats. Hierfür sote eine genaue Heizastberechnung erfogen. In beiden Fäe werden damit sowoh Investitions- as auch Betriebskosten wesentich beeinfusst. Bei Erdreichwärmepumpen steht häufig die endgütige Entnahmeeistung erst nach der Bohrung fest. Zu beachten ist, dass die Wärmequeenanage (horizontaer Erdkoektor oder vertikaer Erdspieß) in der Rege für eine Wärmeentnahme von etwa Stunden im Jahr ausgeegt wird nicht für einen Jahresdauerbetrieb. Läuft die Anage änger, führt dies zu Bodenvereisungen und einem deutichen Abfa der Jahresarbeitszah. 4.4 Es sote eine monovaente Betriebsweise angestrebt und damit ein Eektroheizstab vermieden werden. Bei der Panung der Wärmeeistung sind Zuschäge für die Warmwasserbereitung sowie für mögiche Abschatzeiten, die sich der Stromversorger meist vertragich vorbehät, zu berücksichtigen. 4.5 Ein Warmwasserspeicher ist in jedem Fa notwendig. Auf einen Pufferspeicher für die Heizung kann man verzichten, wenn man einen einzigen Heizkreis mit Fußbodenheizung hat. Der Fußbodenaufbau stet dann einen ausreichenden Puffer dar, so dass das Takten des Aggregats vermieden und Abschatzeiten des Stromversorgers probemos überbrückt werden können. Bei zwei oder mehr Heizkreisen empfieht es sich, einen Pufferspeicher einzubauen. 4.6 Es ohnt sich, die Fußbodenheizung etwas großzügiger auszuegen (auf max. 30 C statt auf 35 C), die Heizkurve niedriger einzusteen und den hydrauischen Abgeich durchzuführen. Dabei geht es darum, im Verteiungsnetz (Leitungen und Heizfächen) für annähernd geiche Druckverhätnisse zu sorgen. Damit wird erreicht, dass die Wärmeverteiung mit mögichst geringem Pumpenstromverbrauch erfogt und dass die Thermostatventie optima regen können. Geichzeitig werden neben dem Stromverbrauch auch die Heizenergieveruste reduziert. Auch die Wärmequee sote eher etwas zu groß as zu kein ausgeegt werden auch wenn dies die Investitionskosten erhöht. Dafür reduzieren sich die Verbrauchskosten und die Gefahr der zu starken Auskühung der Quee ist gering. Das Aggregat sebst kann dagegen ruhig knapp dimensioniert sein. Damit wird das Risiko des Taktens (häufiges Aus- und Einschaten) bei nicht vorhandenem Pufferspeicher verringert. Wenn die vom Hersteer angegebene Durchfussmenge des Heizungswassers durch die Wärmepumpe auch in der Praxis eingehaten wird, äuft die Anage effizient. 4.7 Die Warmwasserbereitung sote ebenfas über die Wärmepumpe erfogen, denn Stromdurchauferhitzer iegen bei den Verbrauchskosten deutich höher. 4.8 Zur Feststeung der tatsächichen Jahresarbeitszah sote in jedem Fa ein Wärmemengenzäher instaiert werden, der die gesamte bereit gestete Wärmemenge für Heizung und Warmwasser misst. Mit dem Instaateur sote eine Mindestjahresarbeitszah vertragich vereinbart werden. 4.9 Die Erdwärmepumpe kann im Sommer auch zur Kühung genutzt werden, indem man den Wärmepumpenprozess einfach umkehrt. Dann wird dem Raum die Wärme entzogen und dem Erdboden zugeführt. Voraussetzung ist, dass dies durch einfache Umschatung am Aggregat mögich ist. Eine weitere Variante besteht darin, bei ausgeschatetem Kompressor der Wärmepumpe nur den Soe- und den Heizkreis durch die Pumpen in Betrieb zu haten. Auch auf diesem Wege findet eine Kühung statt, wenn auch nicht so wirkungsvo wie wenn der Kompressor in Betrieb ist. Beide Formen der Raumkühung sind natürich mit zusätz- 4
5 ichem Stromverbrauch der Wärmepumpe im Sommer verbunden. In jedem Fa muss bei Kühung unbedingt verhindert werden, dass der Fußboden oder die Wand (bei Wandheizfächen) zu stark abkühen, damit es zu keiner Feuchtekondensation kommt. Grundsätzich sind immer passive Verfahren zur Vorbeugung vor sommericher Überhitzung der Innenräume wie Verschattung und geziete Lüftung vorzuziehen. Kosten und Wirtschaftichkeit 5.1 Die Investitionskosten für eine Wärmepumpenanage iegen deutich höher as für eine konventionee Öoder Gasheizung. Dafür ergeben sich niedrigere Verbrauchskosten für die Wärmepumpe. Zu beachten ist jedoch, dass insbesondere bei der Wärmepumpe eine Reduzierung der Investitionskosten durch zu keine Dimensionierung zu deutich höheren Verbrauchskosten führt. Daher sote man bei besonders günstigen Angeboten von Wärmepumpen vorsichtig sein. 5.2 Betrachtet man die gesamten Investitionskosten, kann eine Erdwärmepumpenanage 2- bis 3-ma so teuer werden, wie etwa eine Gasbrennwertheizung. Bei einem sochen Vergeich sind immer sämtiche Kosten für Wärmequee, Pufferspeicher, Eektroinstaation und ein Zuschag für die Fächenheizung auf der einen Seite sowie Hausanschuss, Abgasführung und Gasinstaation auf der anderen Seite zu berücksichtigen. Im Gegensatz zu Gas- oder Öheizungen hängen die Investitionskosten bei Wärmepumpenanagen ganz stark von der Leistung ab. Die Gesamtinvestitionskosten für eine Erdwärmepumpenanage in einem Einfamiienhaus-Neubau können durchaus und mehr betragen. Angebote von Instaateuren sind immer im Hinbick auf Voständigkeit und Genauigkeit zu überprüfen. 5.3 Bei den Verbrauchskosten ist zu berücksichtigen, dass der Stromversorger für den Wärmepumpenstrom einen gesonderten Tarif auf Basis eines Sondervertrags anbietet, der deutich unter den übichen Haushatsstrompreisen iegt. Häufig iegen die Preise für Wärmepumpenstrom zwischen 12 und 18 Cent pro kwh (brutto). Da pro 1 kwh Strom eine Wärmemenge von mindestens 3 kwh bereitgestet wird, iegen die Betriebskosten bei Erdwärmepumpenanagen für einen Einfamiienhaus-Neubau rund 50 % niedriger as bei einer Gasbrennwertanage. Dies git für die aktueen Preise der Energieträger. 5.4 Macht man einen Gesamtkostenvergeich, bei dem die Kapitakosten (Investition, Instandsetzung, Erneuerung), die Verbrauchskosten (Energiekosten inkusive Hifsenergie), Betriebskosten (Wartung, Reinigung) und die sonstigen Kosten (Nebenkosten, Versicherung ) berücksichtigt werden, iegen Wärmepumpenanagen in etwa geich auf mit modernen Ö- oder Gaszentraheizungen. Schwer vorherzusagen beibt aber die künftige Preisentwickung für die verschiedenen Energieträger. 5
6 5.5 Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontroe (BAFA) fördert Wärmepumpen mit einem Barzuschuss. Dieser sieht aktue (Stand November 2009) wie fogt aus: Luft/Wasser-WP: Für Neubauten 3,75 pro m² Wohn- und Nutzfäche, maxima 637,50 je Wohneinheit Für Atbauten 10 pro m² Wohn- und Nutzfäche, maxima 1500 je Wohneinheit Erdreich/Wasser-WP: Für Neubauten 7,50 pro m² Wohn- und Nutzfäche, maxima 1500 je Wohneinheit Für Atbauten 20 pro m² Wohn- und Nutzfäche, maxima 3000 je Wohneinheit. Voraussetzungen um diese Förderung zu erhaten sind unter anderem der Einbau eines Wärmemengenzähers sowie das Einhaten der Mindestwerte für die Jahresarbeitszah (JAZ). Es geten fogende Anforderungen: Luft/Wasser-WP: JAZ 3,3 bei Atbauten, JAZ 3,7 bei Neubauten Erdreich/Wasser-WP: JAZ 3,7 bei Atbauten, JAZ 4 bei Neubauten. Die JAZ muss rechnerisch nach der VDI-Richtinie 4650 für Raumwärme und Warmwasser mit Hife einer Fachunternehmererkärung nachgewiesen werden. Typische Feher bei Panung und Instaation 6.1 Die Wärmequeenanage einer Erdreichwärmepumpe wird zu kein dimensioniert: Damit sinken zwar die Investitionskosten und die Anage wird scheinbar attraktiver. Aerdings steigen damit die Betriebskosten, da der Eektroheizstab häufiger einspringen muss. Außerdem hat dies zur Foge, dass dem Boden mehr Wärme entzogen wird as nachfießt. Die Foge ist eine permanente Vereisung und Unterkühung des Bohrochs. Bei horizontaen Erdabsorbern kann es zum "Permafrostboden" kommen. Die Arbeitszah sinkt dann deutich und der Stromverbrauch steigt entsprechend an. 6.2 Zu hohe Vorauftemperatur des Heizsystems: Hersteer und Instaateure werben damit, dass ihre Anagen auch höhere Temperaturen schaffen, weisen aber nicht daraufhin, dass die Anagen dann zu vie Strom verbrauchen. Oft werden in der unteren Etage des Hauses Fußbodenheizungen und in der oberen Heizkörper instaiert, so dass etztich doch hohe Vorauftemperaturen benötigt werden. 6.3 Zu hohe Temperatur bei der Warmwasserbereitung: Die Nutzer werden zu wenig darauf hingewiesen wie wichtig eine geringe Temperaturdifferenz (Wärmequee Heizsystem) ist. Die Temperatur im Trink-Warmwasserspeicher sote nicht höher as 50 C eingestet werden. Eventue kann man eine Anti-Legioneenschatung vorsehen, so dass der Warmwasserspeicher z.b. einma pro Woche auf über 60 C aufgeheizt wird, eventue auch per Eektroheizstab. 6.4 Eektrische Durchauferhitzer für die Warmwasserbereitung: In diesem Fa steigt zwar die Jahresarbeitszah der Wärmepumpe, die dann nur den Heizungsbetrieb eredigt. Die direkte eektrische Warmwasserbereitung braucht aber fast dreima so vie Strom wie die über die Wärmepumpe, so dass die Gesamtbianz dann schechter ausfät. 6.5 Zu große Soeumwäzpumpe: Der Stromverbrauch steigt unnötigerweise, wenn keine Rohrnetzberechnung gemacht wurde. Soeumwäzpumpen haben in Einfamiienhäusern Leistungen von bis zu Watt und ange Laufzeiten. 6.6 Fehender hydrauischer Abgeich im Heizsystem und bei den Bohröchern: Wozu ein hydrauischer Abgeich grundsätzich dient, wird unter 4.6 erkärt. Bei den vertikaen Erdsonden (oder auch bei den Federn mit horizontaen Absorbern) werden ohne diesen Abgeich einzene Bohröcher stärker durchströmt as andere und kühen dadurch mögicherweise zu stark aus. 6.7 Sauerstoffeintritt in den Grundwasserkreis: Grundwasser ist in der Rege mehr oder weniger stark eisenhatig. Kommt es auf dem Weg vom Saugbrunnen zum Schuckbrunnen mit Sauerstoff in Berührung, oxidiert es, und es entsteht Eisenschamm (Ocker). Wärmetauscher und Schuckbrunnen können verstopfen. Um dass zu verhindern, müssen die Rohreitungen dicht sein, und das Wasser muss unterhab des Wasserpeges des Schuckbrunnens eingeführt werden. Der Wasserkreis sote auch nach Absteen der Pumpe nicht abreißen. 6.8 In manchen Angeboten sind die Kosten für die Erdarbeiten nicht enthaten oder es gibt einen Hinweis wie Erdarbeiten bauseits. Dies führt zu erhebichen Zusatzkosten, die unbedingt zu berücksichtigen sind. 6
7 Ökoogische Bewertung 7.1 Wenn man Wärmepumpen unter ökoogischen Gesichtspunkten mit anderen Heizsystemen vergeichen und bewerten wi, muss man in erster Linie den Gesamtenergieaufwand, den Schadstoffausstoß und den CO 2 - Ausstoß betrachten, angefangen von der Gewinnung, der Umwandung und dem Transport der Energieträger bis hin zur Bereitsteung der Nutzwärme im Haus. 7.2 Der Energieträger Strom trägt schon einen großen Rucksack an Energieverusten und Schadstoffen mit sich, wenn er ins Haus kommt. Dies iegt am schechten Wirkungsgrad des deutschen Kraftwerksparks von knapp 40 %. So iegt der CO 2 -Ausstoß für 1 kwh Strom in Deutschand zurzeit bei 633* g. Im Vergeich dazu ist der CO 2 -Ausstoß für 1 kwh Erdgas mit 244* g und für umgerechnet 1 kwh Heizö mit 302* g deutich niedriger. * Institut für Wohnen und Umwet (IWU), Kumuierter Energieaufwand und CO 2 -Emissionsfaktoren verschiedener Energieträger und versorgungen, Bezieht man den Nutzungsgrad der Wärmepumpe (Jahresarbeitszah) und der kassischen Ö- und Gaskesse im Haus mit ein, kann zumindest die Erdwärmepumpe beim CO 2 -Ausstoß einen Vortei von 20 bis 30 % verbuchen, wenn die Anage genau dimensioniert und sorgfätig instaiert ist und wenn die Jahresarbeitszah vernünftige Werte von 3,5 oder mehr erreicht. Bei einer Luftwärmepumpe geht dieser Vortei aufgrund der schechteren Jahresarbeitszah jedoch meist veroren. 7.4 Insgesamt kann eine Wärmepumpenanage bei sinnvoem Gesamtkonzept und guter Panung und Instaation ökoogisch durchaus Vorteie bringen. Sie ist jedoch nicht die ökoogische Azweckwaffe zu der sie von manchem Anbieter oder Stromversorger stiisiert wird. Wenn man bei der Stromerzeugung künftig immer mehr auf regenerative Energien setzt, können die Vorteie jedoch zunehmen. 7
8 Energiesparen ohnt sich! Wir zeigen wie's geht. Zusammensteung der wichtigsten Hinweise Gebäude und Wärmepumpe müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Das Haus sote gut gedämmt sein und die Wärmeverteiung über eine Fußboden- oder Wandheizung erfogen. As Wärmequee kommen in erster Linie das Erdreich oder das Grundwasser in Frage. In hoch wärmegedämmten Passivhäusern ist der Einsatz von Luftwärmepumpen in Kombination mit der Lüftungsanage sinnvo. Die Wärmepumpe sote monovaent aso ohne Eektroheizstab betrieben werden. Die Warmwasserbereitung sote ebenfas über die Wärmepumpe erfogen. Bei Bohrungen ist vorab eine Genehmigung bei der unteren Wasserbehörde einzuhoen. Bei Erdkoektoren reicht meist eine Mitteiung. Bohrfirmen sote man nach DVGW-Zertifizierung und Referenzobjekten fragen. Eine ausführiche Dokumentation der Bohrung sote erfogen. Auf eine genaue Panung und Ausegung bestehen. Einen hydrauischen Abgeich für die Wärmequee und die Wärmeverteiung durchführen assen. Auf jeden Fa einen Wärmemengenzäher einbauen und eine Jahresarbeitszah vertragich zusichern assen. Nach dem Einbau die Jahresarbeitszah durch regemäßiges Zäherabesen prüfen. Bei aen Fragen im Vorfed die unabhängige Energieberatung der Verbraucherzentraen nutzen. Verbraucherzentrae Bundesverband e.v. (vzbv) Energieteam, Markgrafenstraße 66, Berin 1. Aufage November 2009 Die Herausgabe dieser Broschüre wurde gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technoogie aufgrund eines Beschusses des Deutschen Bundestages ENERGIE (0,14 EUR/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobifunkteinehmer) (0,14 EUR/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobifunkteinehmer)
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