Peter Bartelheimer Wohlfahrtsmessung und ungleiche Teilhabe in der Sozialberichterstattung

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1 Peter Bartelheimer Wohlfahrtsmessung und ungleiche Teilhabe in der Sozialberichterstattung Konzepte und Themenfelder Bund-Länder-AG Sozialberichterstattung MAIS, Düsseldorf 8. Dezember 2011 Dr. Peter Bartelheimer 2011

2 Vortrag im Überblick Wohlfahrtstheorie im diskursiven Konjunkturhoch Mit Sozialberichterstattung»über das BIP hinaus«teilhabe wird die soziale Frage neu gestellt? Armut können wir messen Teilhabe nicht Verwirklichungschancen eine»wohlfahrtsproduktionsfunktion«der Haushalte Grundmodell und Erweiterungen: Lebensverlauf, Andere Wohlfahrtsproduzenten: Unternehmen und Sozialstaat- Messprobleme des Chancenansatzes Die Auswahlmenge ordnen Teilhabedimensionen und ergebnisse Grundsicherung für Arbeitsuchende als Teilhabemodus Von Funktionen zu Chancen Verdienermodelle als»verfeinerte Funktionen«

3 Wohlfahrtstheorie im diskursiven Konjunkturhoch Dr. Peter Bartelheimer 2011

4 »Über das BIP hinaus«eu-kommission: Messung des Fortschritts in einer Welt des Wandels Fünf»Schlüsselaktionen«, darunter: Verteilungsfragen und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben Stiglitz/Sen/Fitoussi-Bericht: Wirtschaftliche Leistung und sozialer Fortschritt Wohlfahrt aus Sicht der privaten Haushalte bewerten Bundestags-Enquête-Kommission: Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität»Gemeinsamer Indikator«für Lebensqualität und Fortschritt Arbeitsaufträge an die amtliche Statistik (Eurostat, Destatis) Und die Sozialberichterstattung?

5 Stiglitz-Sen-Fitoussi-Kommission: Ausgewählte Empfehlungen Wechsel der Aufmerksamkeit von Produktion auf ungleiche Verteilung von Einkommen, Konsum und Vermögen (1, 3, 4) Einkommenskonzepte um nichtmarktliche Aktivitäten erweitern (5) Haushaltsproduktion, Zeitverwendung Lebensqualität:»robuste und zuverlässige Messgrößen objektiver Lebensbedingungen und individuelle Verwirklichungschancen (6) Dimensionen: Gesundheit, Bildung, persönliche Aktivitäten, politischer Einfluss, soziale Beziehungen, Umweltbedingungen, Unsicherheit Ungleichheit umfassend abbilden (7, 8, 9, 10) Indikatoren zu allen Dimensionen der Lebensqualität Gemeinsame Verteilung in Bevölkerungsumfragen erheben Messkonzepte für subjektive wie objektive Wohlfahrt in Erhebungen der amtlichen Statistik einführen

6 Teilhabe als Maßstab der Wohlfahrt Wird die soziale Frage neu formuliert? Teilhabe als Gegenbegriff zu Prekarität, Verwundbarkeit, Ausgrenzung unterstellt eine positive Norm gesellschaftlicher Zugehörigkeit bindet benachteiligte soziale Lagen an die gesellschaftliche»mitte«teilhabe als erweiterter Begriff individueller Wohlfahrt... zielt nicht allein auf Versorgung, sondern auf gesellschaftliche Beziehungen und soziales Handeln in selbstbestimmter Lebensführung Teilhabe ist kein rechtlich und wissenschaftlich gut geklärtes Konzept Armut können wir messen, Teilhabe (noch) nicht. Messkonzepte für ungleiche Teilhabe müssen mehrdimensional definiert relativ, d.h. am gesellschaftlichen Wohlfahrtsniveau orientiert der Abstufung fähig (kein einfaches»drinnen«oder»draußen«) durch wesentliche Ungleichheitsschwellen bestimmt sein Dr. Peter Bartelheimer 2011

7 Teilhabegerechtigkeit ein mehrdeutiger Diskurs Teilhabeperspektive kann Leistungs- und Ausgleichsansprüche an den Sozialstaat erweitern Gerechtigkeitsnormen: Bedarfs- und Chancengerechtigkeit werden aufgewertet z.b. gegenüber Leistungsgerechtigkeit Gegenstandsbezug: nicht nur Bedarfsdeckung und Konsum, sondern angemessene, selbstbestimmte Lebensweise Teilhabediskurse können auch den Rückzug des Sozialstaats decken Aus Bezug auf Teilhabe folgt noch keine bestimmte Verteilungsnorm Teilhabe bezieht sich meist auf ein Mindestmaß (Existenzminimum) Chancengerechtigkeit kann gegen Bedarfsgerechtigkeit, d.h. gegen Korrektur von Teilhabeergebnissen gewendet werden Teilhabe ist rechtlich nur ausnahmsweise definiert insbesondere: SGB IX Dr. Peter Bartelheimer 2011

8 Armut können wir messen Teilhabe (noch) nicht Dr. Peter Bartelheimer 2011

9 »Armut«misst Teilhabe indirekt (Einkommen),»Teilhabe«verlangt direkte Messkonzepte EU-Armutsdefinition Ausschluss von der Lebensweise, die als Minimum annehmbar ist Indirekte Messung: Haushaltseinkommen unter Armutsschwellen Direkte Messung: Lebensstandardansatz Deprivation: sich viele Dinge und Aktivitäten, die allgemein als notwendig gelten, nicht leisten zu können Indirekte, direkte und subjektive Armutsmaße in EU-SILC Einkommensarmut (EU-Definition: 60% vom Median des Äquivalenzeinkommens Deprivation (Konsum, Wohnen, Rücklagen) Subjektive Armut (»kann Ausgaben bestreiten«) Dr. Peter Bartelheimer 2011

10 Drei Armutsmaße: ein Venn-Diagramm EU-SILC: Länder Berechnung: R. Lehweß-Litzmann

11 Welches Wohlfahrtskonzept passt zum Teilhabebegriff? Lebenslagenkonzept Handlungsspielraum zur Entfaltung und Befriedigung wichtiger Interessen Verwirklichungschancen (A. Sen) praktische Freiheit, ein als sinnvoll erkanntes Leben zu führen Teilhabe- und Verwirklichungschancen als Bezugsrahmen: z.b. in... Zweiter und dritter Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung - Gutachten der Sachverständigenkommission zum Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung Stiglitz/Sen/Fitoussi-Bericht Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung Deutschlands GeNECA: Pretest zu Chancen-Items im Sozio-oekonomischen Panel

12 »Produktionsfunktion«der Haushalte für Wohlfahrt (»capabilities«nach A. Sen) Chancenaspekt von Freiheit Verfahrensaspekt von Freiheit Gesellschaftliche, institutionelle Bedingungen ( z.b. regionale»umwandlungsfaktoren«)»ressourcen«: Güter, Dienstleistungen, soziale Rechte Auswahlmenge an Teilhabe- und Verwirklichungschancen Erreichte»Funktionen«der Lebensführung, Teilhabeergebnis Persönliche Potenziale (individuelle»umwandlungsfaktoren«) Dr. Peter Bartelheimer 2011

13 Teilhabechancen ein normatives Konzept mit methodischen Folgen Konsequenzen des»grundmodells«für Wohlfahrtsmessung Wertschätzung vieler (nicht aller)»funktionen«der Lebensführung hängt von Alternativen und Wahlentscheidungen ab»allgemeinheitsvermutung«bei Funktionen des Existenzminimums Nicht Ergebnisgleichheit, sondern Wahlmöglichkeiten als Zielgröße Nicht nur tatsächliche, auch mögliche (unbeobachtete) Funktionen sind zu berücksichtigen Lebensverlaufsperspektive als notwendige Erweiterung Verwirklichungschancen (t) sind biografisch geformt (t-x) Gewählte Funktionen (t) beeinflussen künftige Chancen (t+x) Längsschnittdaten zeigen Kumulation von Chancen im Lebensverlauf Funktionen anderer Wohlfahrtsproduzenten bestimmen Auswahlmenge betriebliche Strategien und Praktiken, Institutionen und Programme Individualdaten mit Organisationsdaten verknüpfen Dr. Peter Bartelheimer 2011

14 Auswahlmenge und Optionen im Lebensverlauf Wahlmöglichkeiten zeigen sich in biografischen Übergängen Welche Übergänge und Brücke sind gewollt, welche ungewollt? Welche Institutionen und Akteure entscheiden über Chancen? Wie behandelt das Beschäftigungs- und Wohlfahrtssystem Vielfalt der Verlaufsmuster? Lebensverläufe sind über soziale Nahbeziehungen verbunden Teilhabeergebnisse sind im Lebensverlauf zu bewerten Z.B. Minijobs als erwerbsbiografische Falle Auch entstandardisierte Lebensverläufe bleiben institutionalisiert Sozialstaatliche Interventionen wirken über den Lebensverlauf Werden Biografien (z.b. Vorsorgegeschichten) pfadabhängig fortgeschrieben? Eröffnen staatliche Interventionen eine zweite und dritte Chance?

15 Messprobleme des Chancenansatzes Dr. Peter Bartelheimer 2011

16 Was der Chancenansatz leistet und was nicht Sens Konzept der Verwirklichungschancen ist ein Paradigma der Wohlfahrtsmessung Normativer Individualismus: Fähigkeit, eigene Lebensziele zu erreichen Das Konzept bedarf der normativen und sachlichen Ergänzung durch weitere Wertideen Welche Funktionen und Wahlmöglichkeiten sind gesellschaftlich zu unterstützen? Ab welcher Schwelle löst Ungleichheit sozialstaatliche Intervention aus? durch Theorien des jeweiligen Gegenstandsbereichs Wie wirken Ressourcen und Unwandlungsfaktoren auf Chancenstrukturen?

17 Drei methodische Herausforderungen des Chancenansatzes Datenstrategien (Prozessdaten und Bevölkerungsumfragen) Primärerhebungen Sekundäranalysen verfügbarer Datensätze (auch: prozessproduzierte) Multidimensionalität (Dimensionen der Lebenslage oder Auswahlmenge) Normative Vorstellungen (z.b.»nussbaums Liste«)) Theoretische Annahmen (z.b. Dimensionen der Stiglitz-Kommission?) Bestehender (zu erhebender) gesellschaftlicher Konsens Messkonzepte Beschränkung auf beobachtbare Funktionen»Verfeinerte Funktionen«(Zusatzinformation zu Wahlmöglichkeiten) direkt erhoben oder statistisch geschätzt Verwirklichungschancen als»latente Variablen«(multivariate Verfahren)

18 Die»Auswahlmenge«ordnen: Teilhabedimensionen und Teilhabemuster Tätigkeiten und soziale Beziehungen... haben (materielle) Teilhabeergebnisse (z.b. Einkommen, Bildungsniveau) haben einen Eigenwert (z.b. Anerkennung, Handlungskompetenz) Welche Tätigkeiten und Beziehungen vermitteln Teilhabe? Teilhabe am Beschäftigungssystem durch Erwerbsarbeit Teilhabe in sozialen Nahbeziehungen Teilhabe durch bürgerliche, politische und soziale Rechte Teilhabe an Bildung und Kultur Teilhabeformen wirken zusammen... in typischen gesellschaftlichen Teilhabemustern In individuellen Lebensweisen und Teilhabestrategien Dr. Peter Bartelheimer 2011

19 Unterdimensionen: z.b. Teilhabeversprechen gesicherter Erwerbsarbeit Beschäftigungsverhältnis: materielle Sicherung und gestaltbare Lebensführung Arbeitsplatzsicherheit Beschäftigungsstabilität Einkommenssicherheit (auch: soziale Sicherung) Vereinbarkeitssicherheit (bezogen auf Sorge- und Erwerbsarbeit) Arbeitsverhältnis: Soziale Beziehungen, Erhalt und Entwicklung von Fähigkeiten, Partizipation Förderliche Arbeitsinhalte, Arbeitsgestaltung Erhalt von Erwerbs- und Beschäftigungsfähigkeit Interessenvertretung am Arbeitsplatz

20 Von Funktionen zu Chancen Der Chancenansatz verlangt»kontrafaktische«informationen Wurden beobachtete Funktionen gewählt? Werden sie individuell wertgeschätzt Anforderung ist nicht gänzlich neu Z.B. Armutspotenzial Z.B. Dimensionen von Flexibilität und Sicherheit (Flexicurity) Z.B. Subjektive Indikatoren der Lebensqualität Neu: nicht Lebenszufriedenheit, sondern Wahlmöglichkeiten Grenzen von Zufriedenheitsfragen: Anpassung (Paradox) und Dissonanz? Z.B.: Frauen haben weniger Freizeit als Männer, bewerten ihren Zeitwohlstand höher als Männer

21 Verdienermodelle von Paarhaushalten mit Kindern: Wahl oder Zwang? Mikrozensus 2007 (Berechnung: S. Fromm) Beide Volloder Teilzeit Vollzeit und Teilzeit / Minijob Ein Partner Vollzeit Andere Teilzeit- Kombinationen Beide nicht erwerbstätig Alte Bundesländer (in Prozent) Kinder < 3 Jahre 19,7 25,6 44,0 4,2 6,5 Kinder v. 7 b. 12 J. 9,0 50,7 31,9 4,3 4,1 Neue Bundesländer (in Prozent) Kinder < 3 Jahre 29,4 21,5 32,9 5,7 10,5 Kinder v. 7 b. 12 J. 37,4 32,6 17,6 5,8 6,7

22 Wege zur»verfeinerten Funktion«Direkt: Erhebungen zu Chancenstrukturen Z.B. Differenzen gewünschter und vertraglicher Arbeitszeit Erwerbsorientierung (Erwerbswunsch, Suchintensität) Problem: Anpassung subjektiver Präferenzen an Lagebedingungen Statistisch: Funktionen von Personen vergleichbarer Gruppen Welche unbeeinflussbaren Individualmerkmale erklären Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen? Welche Erwerbsbeteiligung realisieren vergleichbare Gruppen (Männer und Frauen, Paare)? Differenz realisierter und wahrscheinlicher Funktionen wird als Wahl gedeutet Ideales Design: Kombination beider Ansätze Problem: Ergebnisse stimmen nur teilweise überein

23 Verwirklichungschancen als Paradigma für wirkungsorientierte Evaluationen Chancenansatz verlangt Individualisierung sozialstaatlicher Leistungen Programmziele Gibt das Programm zu erreichende Funktionen vor? Wird unterschiedlichen Bedarfen Rechnung getragen? Inputs Schreiben Inputs ungünstige Erwerbsverläufe fort? Prozess Achten Dienstleistungsprozesse Person und Entscheidungsrechte der Adressat/inn/en als Ko-Produzent/inn/en? Outcomes Werden den Adressat/innen schwer erreichbare Funktionen (wieder) zugänglich? Werden ihnen neue Optionen eröffnet? Optionen sind oft beobachtbar und dokumentiert Evaluationsparadigma beeinflusst Bewertung dokumentierter Ereignisse

24 Ungleiche Teilhabe mögliche Analysestrategien für Sozialberichte Länder- oder Regionalvergleiche mit Makrodaten Z.B. Human Development Index (UNDP) mehrdimensional, aber nicht verteilungssensibel Umfassende Vergleiche von Wohlfahrtspositionen mit Mikrodaten Gewichtung einzelner Dimensionen oder Funktionen erforderlich Sekundäranalysen erfassen Dimensionen unterschiedlich gut Partielle Vergleiche von Teilhabechancen mit Mikrodaten Erweiterung einzelner Dimensionen oder Funktionen der Lebensführung durch»verfeinerte Funktionen«Beschränkung auf Teilgruppen Nutzung von Zusatzinformationen zu Optionen aus arbeitsmarktoder sozialpolitischen Leistungsprozessen

25 Teilhabemodus als kollektive Wohlfahrtslage z.b. Grundsicherung für Arbeitsuchende Teilhabeformen Erwerbsarbeit / soziale Rechte Nicht vorsorgefähige Beschäftigungsmuster (Niedriglohnsegment); Sonderformen öffentlicher Beschäftigung Teilhabeform Soziale Rechte: Fürsorgeanspruch an Gegenleistungen gebunden, kann entzogen werden Erweiterte Mitwirkung, Sachleistungen beschränken Lebensführung Teilhabeformen Soziale Rechte / Nahbeziehung Erweiterte Einstandspflichten des Unterhaltsverbands Teilhabeergebnisse Eingeschränkte Ansprüche an Arbeitsinhalte, Arbeitsgestaltung Leben am Existenzminimum, Armutsökonomie Kumulative Effekte im Lebensverlauf z.b. künftige Beschäftigungsfähigkeit begrenzte Grundsicherungsbedarf im Alter

26 Beipackzettel Neue Verhältnisse sozialer Ungleichheit fordern die Sozialwissenschaft Gleichzeitigkeit von Stabilität und Umbruch, Vielfalt und Ungleichheit der Lebensführung Wohlfahrtsmessung im Umbruch:»Anstrengung des Begriffs«bei laufender Berichterstattung Sensibilisierende Konzepte sollen Praxis der Sozialberichterstattung anleiten Gewählte Leitkonzepte möglichst stabil halten Pragmatische, schrittweise Operationalisierungen anspruchsvoller Konzepte versuchen Sozialwissenschaften müssen Verantwortung für Konzepte und Indikatorik annehmen Arbeitsteilung zwischen Wissenschaft, Ressortberichterstattung und amtlicher Statistik produktiv nutzen

27 Mehr... Bartelheimer, Peter / Kädtler, Jürgen (2012): Produktion und Teilhabe In: Forschungsverbund (Hg.): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden (VS): Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI) an der Georg-August Universität Göttingen Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland Dr. Peter Bartelheimer 2011

28 Backup Dr. Peter Bartelheimer 2011

29 Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland Verbundvorhaben soeb 1: Arbeit und Lebensweisen. Erster Bericht. Wiesbaden (VS) 2005 Verbundvorhaben soeb 2: Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden (VS) 2012 Verbundvorhaben soeb 3: 2009 ff. Infrastrukturprojekt: Konzept für Virtuelle Forschungsumgebung (VFU) Bericht: Konzeptphase mit fünf Werkstattgesprächen 2010 Arbeit am Bericht: 2012 bis 2015? Projektform statt Institutionalisierung (inhaltliche Kooperation auf Zeit) Sozialberichterstattung als Forschungsagenda Zwang zur Synthese: Empirische Forschung auf Zusammenhangswissen und Indikatoren ausrichten Nutzen der besseren Infrastruktur an Mikrodaten durch Aussagen über gesellschaftliche Entwicklung demonstrieren

30 Drei konzeptionelle Überlegungen zum Ansatz der Berichterstattung Gegenstand: nicht nur Verteilung von Wohlfahrtseffekten, sondern auch Entstehung Frage nach Wohlfahrtsproduktion ist neu zu stellen Zielfunktion: individuelle Teilhabe Individuen als Subjekte selbstbestimmter Lebensführung entspricht erreichtem Wohlfahrtsniveau und Individualisierungsgrad der Gesellschaft Konzept sozialen Wandels: Umbruch des deutschen Kapitalismusmodells Kein stabiler Rahmen für Umwandlung gesamtwirtschaftlicher Leistung in individuelle Wohlfahrt 70er Jahre als sozioökonomischer Trendbruch 90er Jahre: ostdeutsche Transformationsgesellschaft, doppelter Umbruch

31 Umbruch: Ressourcen, Umwandlungsfaktoren, Teilhabemuster abnehmende Teilhabeeffekte der wirtschaftlichen Entwicklung schwächeres Produktivitätswachstum Ressourceneffizienz als Schranke Entkopplung von Lohneinkommen und Arbeitsproduktivität Erwerbsteilhabe Erweiterte Ansprüche an Qualität der Arbeit (Sicherheit, Autonomie) Zunahme unsicherer nicht»vorsorgefähiger«erwerbsmuster Soziale Nahbeziehungen Ausdifferenzierung von Partnerschaft, Familie, Haushalt Soziale Rechte»industrielle Bürgerrechte«verlieren an Wirkung Grundsicherung ersetzt soziales Eigentum Bildung Höhere Grundbildungsschwelle, keine Bildungsreform

32 Elemente einer teilhabeorientierten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Teilhabediskurs offensiv führen Grundsicherung als»ernstfall«sozialer Teilhaberechte gestalten Fürsorgelogik zurückdrängen Anspruch auf Existenzminimus als soziales Bürgerrecht (Modell: sozialer Ausgleich bei Unterscheiten des Teilhabeminimums) Leistungen am Grundsatz selbstbestimmter Lebensführung ausrichten, z.b.... Handlungs- und Entscheidungsspielräume der Adressat/inn/en sozialer Dienstleistungen achten Vorrang von Geldleistungen vor Sachleistungen Ziel: reguläre statt öffentlich-rechtliche Beschäftigung (auch im»sozialen Arbeitsmarkt«) Ziel: Wohnung mit Mietvertrag statt Sonderwohnformen Dr. Peter Bartelheimer 2011

33 Zonen ungleicher Teilhabechancen spalten die Gesellschaft (1) Zone der Integration Erwerbsbeteiligung bleibt vorsorgefähig, Sozialversicherung und sozialer Ausgleich sichern Teilhabe Haushalte, Familien kompensieren Risiken atypischer, diskontinuierlicher Beschäftigung Lebensführung ist planbar: Wahlmöglichkeiten bei Bildungsbeteiligung, Lebensform, Verdienermodellen (von Paaren) Konsummuster drücken Individualität aus Dr. Peter Bartelheimer 2011

34 Zonen ungleicher Teilhabechancen spalten die Gesellschaft (2) Zone der Gefährdung (soziale Verwundbarkeit) Nicht vorsorgefähige Erwerbsbeteiligung vom SGB II begleitet Grundsicherung (SGB II) und kommunale Systeme sozialen Ausgleichs werden zur bestimmenden Form sozialer Sicherung Haushalte, Familien fangen Prekaritätsrisiken der Beschäftigung nicht auf Planbarkeit der Lebensführung ist eingeschränkt, Lebensformen und Bildungsbeteiligung sind eingeschränkt wählbar Armutsökonomie, Gelegenheitsorientierung bestimmen Armutskonsum Ausgrenzung als Fluchtpunkt gefährdeter sozialer Lagen (teilweiser, zeitweiliger) Ausschluss vom Existenzminimum Ausschluss von Teilhaberechten: z.b. öffentlich-rechtliche Beschäftigung Ausschluss von Optionen: z.b. resignativer Rückzug vom Arbeitsmarkt Dr. Peter Bartelheimer 2011

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