IHK-Fachkräftemonitor Baden-Württemberg Das Prognosetool für den Arbeitsmarkt
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- Inge Burgstaller
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1 IHK-Fachkräftemonitor Baden-Württemberg Das Prognosetool für den Arbeitsmarkt 1 WifOR 2018
2 Fachkräftesituation im Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen über alle Fachkräfte Der Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen ist aufgrund seiner engen Verbindung zur demografischen Entwicklung und seiner damit zudem einhergehenden politischen Brisanz von großer Bedeutung. Dieser Wirtschaftszweig ist derzeit und wird auch mittel- und langfristig von einem vergleichsweise hohen Engpass absolut sowie relativ gekennzeichnet. So beläuft sich im Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen das Angebotspotenzial im Jahr 2018 auf Fachkräfte. Die Nachfrage hingegen liegt mit über dem Angebotspotenzial, sodass ein voraussichtlicher Engpass in Höhe von Fachkräften (relativ 6,8%) zu erwarten ist. Diese Entwicklung wird sich vor allem langfristig vergleichsweise dramatisch verschärfen. Abbildung 9 gibt dieses Auseinanderdriften von Angebots- und Nachfragepotenzial graphisch wieder. So ist 2030 ein Engpass in Höhe von 20,6% zu erwarten. Dies entspricht einem Anstieg in Höhe von nahezu 14 Prozentpunkten gegenüber dem laufenden Jahr Der Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen ist durch eine vergleichsweise hohe Frauenquote geprägt machten Frauen 77,2% der Fachkräfte aus. Langfristig wird dieser Wirtschaftszweig weiterhin ein von Frauen Dominierter bleiben 2030 ist eine Frauenquote von 77,3% zu erwarten Fachkräfteangebot und -nachfrage Für Alle Fachkräfte (Gesundheits- und Sozialwesen) Angebotspotenzial Nachfragepotenzial Abbildung 1: Fachkräfteangebot und -nachfrage im Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen im Zeitverlauf 2 WifOR 2018
3 Die Struktur der Fachkräfte bleibt auch in diesem Wirtschaftszweig relativ konstant. Der Anteil von beruflich qualifizierten (hoch und mittel) bleibt auch in diesem Wirtschaftszweig über die Zeit relativ konstant. Das Gros der Fachkräfte sind beruflich Qualifizierte. Diese machen im Jahr ,5% der gesamten Fachkräfte. Hiervon waren 15,0% hoch und 81,5% mittel qualifiziert. Die verbleibenden 3,5% sind akademisch qualifiziert. An der Struktur der Fachkräfte wird sich auch über den Zeitverlauf nichts ändern. Wie in Abbildung 10 ersichtlich wird bleiben die relativen Anteile der jeweiligen Qualifikationsstrukturen nahezu unverändert im Vergleich zum Jahr Abbildung 2: Kerninformationen zum Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen (2018 und 2030) 3 WifOR 2018
4 Fünf Dimensionen determinieren die Fachkräfteentwicklung Glossar Die Differenz aus Nachfrage- und Angebotspotenzial stellt den Fachkräftebedarf dar. Ist die Differenz positiv, liegt ein Fachkräfteengpass (Nachfrage der Unternehmen übersteigt das Angebot an Fachkräften) vor, andernfalls ein Fachkräfteüberschuss. Das Angebotspotenzial setzt sich aus den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, ausschließlich geringfügig Beschäftigten und Arbeitslosen sowie der Studien- und Ausbildungsabsolventen zusammen. Die Fachkräftenachfrage der Unternehmen (Nachfragepotenzial) spiegelt den Fachkräftebedarf der Unternehmen wider. Dieser besteht aus einem gedeckten Teil (Summe aus sozialversicherungspflichtig und ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten) und einem ungedeckten Teil (demografiebedingter Ersatzbedarf sowie konjunktur- und strukturbedingter Ergänzungsbedarf). Der relative Fachkräfteengpass ist definiert als Anteil des absoluten Fachkräfteengpasses am Nachfragepotenzial. Diese Größe bezieht die Anzahl der Personen, die in einem bestimmten Beruf/einer bestimmten Branche nachgefragt werden, mit ein und eignet sich insbesondere dazu, Fachkräfteengpässe unterschiedlicher Berufsgruppen oder Branchen zu vergleichen. Dies soll mit Hilfe eines fiktiven Zahlenbeispiels verdeutlicht werden. So ist es wahrscheinlich, dass der absolute Fachkräfteengpass in großen Berufsgruppen / Branchen höher ausfällt als in kleinen Berufsgruppen / Branchen. Absolut betrachtet sei der Fachkräfteengpass bei beruflich kaufmännisch Qualifizierten mit Personen höher als jener von Akademikern mit Personen. Wird die Anzahl der nachgefragten Fachkräfte der jeweiligen Qualifikation mit einbezogen, so könnte beispielsweise mit 8% ein höherer relativer Engpass bei akademisch Qualifizierten resultieren, im Vergleich zu beruflich kaufmännisch Qualifizierten mit beispielsweise 1,5%. 4 WifOR 2018
5 Der IHK-Fachkräftemonitor Durch die demografische Entwicklung werden Fachkräfte knapp nicht immer und überall, aber oft gerade dort, wo Unternehmen sie besonders brauchen. Das Anwerben und Qualifizieren von Fachkräften benötigt Zeit und bedeutet eine hohe Investition. Der IHK-Fachkräftemonitor liefert eine gute Informationsbasis für die Mitgliedsunternehmen der lokalen - Jugendliche vor der Berufswahl. Der IHK-Fachkräftemonitor ist ein Instrument, um regionale Fachkräfteengpässe und entwicklungen zu erkennen und Entscheidungen rechtzeitig darauf ausrichten zu können. Die Internetanwendung ist unter frei zugänglich und intuitiv verständlich. Was analysiert der IHK-Fachkräftemonitor Baden-Württemberg?» Er zeigt Angebot und Nachfrage von Fachkräften im Bundesland und den einzelnen IHK-Regionen bis in das Jahr 2030, wahlweise auch nach einzelnen Wirtschaftszweigen und Berufsgruppen.» Er wertet die Arbeitsmarktsituation von beruflich Qualifizierten und Akadem» - Regionen, Branchen und Berufsgruppen.» Er weist die Branchen und Berufsgruppen mit dem höchsten Fachkräfteengpass oder -überschuss aus. Datenqualität Die Prognosen basieren auf einem wissenschaftlich fundierten Modell und werden jährlich aktualisiert. In das Prognosemodell fließen insbesondere auch die Ergebnisse der Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammern ein und spiegeln damit die Einschätzungen der Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort wider. Besteht überhaupt ein Fachkräfteengpass? Der IHK-Fachkräftemonitor Baden-Württemberg gibt dazu eine fundierte Auskunft, da er die zeitliche Entwicklung, regionale und branchenbezogene Besonderheiten sowie Berufsgruppen analysiert. 5 WifOR 2018
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