DIE PROGRESSIVE TEILLERNMETHODE AM BEISPIEL SPEERWURF

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1 DIE PROGRESSIVE TEILLERNMETHODE AM BEISPIEL SPEERWURF Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Autoren: J. Angeletti, A. Baldus, J. Koerner, A. Müller, F. Wingerath, F. Weber Seite 1

2 Übersicht Die Teillernmethode Die progressive Teillernmethode am Beispiel Speerwurf Verkettung von C + D Verkettung von B + CD Verkettung von A + BCD Gesamtbewegung Quellenverzeichnis Seite 2

3 Die Teillernmethode Eine Zielbewegung wird nach funktionellen oder zeitlichen Gesichtspunkten in Teilbewegungen zerlegt. Die Umsetzung erfolgt in Vorübungen der jeweiligen Teile. Teillernmethoden werden bei komplexen Bewegungsabläufen verwendet, die nicht durch die Ganzlernmethode erlernbar sind. Die Teilbewegungen werden einzeln geübt und erlernt. Das Zusammensetzen der Einzelteile zur Gesamtbewegung kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. A I B I C I D 5-er-Rhythmus Abb. 1: Bewegungsablauf Speerwurf 3-er-Rhythmus Stemmschritt mit Wurfauslage Abwurf mit Abfangen Vorteile Das Erlernen von Einzelbewegungen verringert die Schwierigkeiten bei der Aneignung der Gesamtbewegung. Die Teillernmethode ermöglicht Lernerfolge in Teilschritten. Die Isolation ermöglicht eine gute Technikausbildung. Motorische komplizierte Fertigkeiten sind nur über das Erfassen von Teilen der Bewegung ohne Sicherheitsprobleme erlernbar Seite 3

4 Die progressive Teillernmethode am Beispiel Speerwurf Einzelne Teile des Bewegungsablaufes werden separat erarbeitet, wie z.b. die Wurfauslage und der Abwurf mit Abfangen. Danach werden diese zwei Einzelteile miteinander verbunden. Die nachfolgend geübten Teile sind sukzessiv anzufügen. D.h., es werden zunächst die ersten zwei geübten Einzelteile verbunden, hinzu kommt der dritte Teil usw. bis hin zur Gesamtbewegung. Mit der progressiven Teillernmethode werden die einzelnen zusammenhängenden Teile kontinuierlich miteinander verkettet. Dabei kommt es nicht darauf an, mit dem ersten Teil des Bewegungsablaufes zu beginnen, wie unser Beispiel Speerwurf zeigt. Stufenweise fortschreitend werden die Techniken mit der progressiven Teillernmethode entwickelt. Abwurfphase mit Abfangen Wurfauslage C Abwurf mit Abfangen D C + D CD Anlauf 2. Teil 3er-Rhythmus B CD + B BCD Anlauf 1. Teil 5er- Rhythmus BCD + A ABCD A Gesamtablauf ABCD Abb. 2: Progressive Teillernmethode Speerwurf Seite 4

5 Verkettung von C + D Teil C Standwurf in Wurfauslage Gegenbein zu Wurfarm vorne Arm mit Speer zeigt nach hinten Gegenarm zeigt in Wurfrichtung vorderer Fuß setzt auf Ferse auf (Fußspitze zeigt nach vorne) = Stemmphase hinterer Fuß seitlich Gewichtsverlagerung auf hinterem Bein Teil D Abwurf aus Wurfauslage mit Abfangen Abwurf erfolgt aus der Wurfauslage nach Abwurf bleiben beide Beine auf dem Boden (vorderer Fuß normal; hinterer auf Fußspitze) Teil C + D C I D Abb. 3: Verkettung von C+D Seite 5

6 Verkettung von B + CD Teil B Azyklischer Anlauf, 3er-Rhythmus (Rechtshänder) links rechts Schrittfolge: links - rechts (überkreuz Impulsschritt) - links 1. Schritt (links) langsamer, 2. und 3. Schritt (rechts-links) schnell Rumpfrücklage bei dieser Übung ist der Wurfarm mit Speer schon nach hinten gestreckt in Wurfauslage nach dem 3. Schritt - Einfrieren der Wurfposition zur Kontrolle Azyklischer Anlauf + Wurf Teil B + CD links rechts links B l C l D bei Wurf Bogenspannung/ Rumpfüberstreckung Blockieren der linken Körperseite, linker Arm fixiert rechter Fuß nachschleifend rechte Hüfte vor Abb. 4: Verkettung von B +CD Seite 6

7 Verkettung von A + BCD Teil A Speerrückführung (2 Schritte) im zyklischen Anlauf links rechts 1. Schritt (links): geringe Speerrückführung 2. Schritt (rechts): völlige Speerrückführung Speer parallel zur Schulterachse auf Kopfhöhe Teil A + BCD Anlauf im 5er Rhythmus mit Speerrückführung, Wurfauslage und Abwurf Abb. 5: Verkettung von A+BCD Gesamtbewegung Teil ABCD Gesamtbewegung einschließlich zyklischen Anlaufs links rechts links rechts links A I B I C I D Erst wird die Bewegung im GEHEN ausgeführt, anschließend im LAUF! Abb. 6: Gesamtbewegung Seite 7

8 Quellenverzeichnis Literatur Autor Literaturname Erscheinungsort Erscheinungsjahr Verlag Jonath, Ulrich/ Krempel, Rolf/ Haag, Eduard/ Müller, Harald Leichtathletik 3. Werfen und Mehrkampf Reinbek bei Hamburg 1995 Rowohlt Internet URL Zugriffszeitpunkt : :55 mmeniistef_ger.pdf Abbildung / Foto Nummer Urheber Titelbild Sarah Schönberg, modifiziert von Hans-Martin Jakobs 1-6 Sarah Schönberg, Thijs Schütteler Urheber des Beitrages Autor Berater Institution J. Angeletti, A. Baldus, J. Koerner, A. Müller, F. Wingerath, F. Weber, S.Schönberg, T. Schütteler/ Lehramtsstudierende Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz- Landau, Campus Koblenz Seite 8