Hirsenanbau in reduzierter Bodenbearbeitung. Tagung spezielle Ackerkulturen Biofarm

Transkript

1 Hirsenanbau in reduzierter Bodenbearbeitung Tagung spezielle Ackerkulturen Biofarm

2 Schon lange beschäftigen wir uns mit dem Humusaufbau und probierten einiges aus, um den Boden reduziert zu bearbeiten Das die wendende Bodenbearbeitung keinen Humusaufbau ermöglicht ist mittlerweile bekannt. DOK- Versuch (Tegerfelden)

3 Es zupfen Alle! Unser Landwirtschaft lebt aus dem Boden «auf Pump» Der bereits seit 40 Jahren laufende DOK Versuch belegt das.

4 Man wüsste es schon lange, doch mit der Umsetzung hapert es noch. Bedenklich. Vielleicht fehlten die richtigen Geräte? Traditionen? Trägheit?

5 Um vernünftig zu wirtschaften sollte man mind. 2% Humus im Boden haben. Aus dem Corg berechnet.

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8 Drei Landwirte machten unabhängig die Erfahrung in nur 3 Jahren +20 % Corg

9 Deutlich sieht man einen Farbunterschied zum hinteren Feld Corg färbt braun. Vordergrund KW flach gehobelt 3,5cm Hintergrund gepflügt.

10 Wir sind froh ein Gerät gefunden zu haben, das den Wiesenumbruch gelingen lässt. Und als kombiniertes Gerät ein gleichzeitiges säen ermöglicht. Wichtig, der Geohobel ist keinesfalls mit einer Fräse zu vergleichen!

11 Ein Lysimeter-Versuch im Reckenholz Diesen Sommer entschieden wir uns in Zukunft keinen Herbstumbruch mehr zu machen.

12 Auf diese Arbeit stiess ich erst in der Vorbereitung, so haben wir das nicht schlecht gespürt und hingeschaut, dass wir uns gegen den Herbstumbruch entschieden haben. Ausgangs Sommer und Herbst wirkt halt trozt dem Rückzug der Kräfte die Bodenwärme.

13 Im Herbst ist noch sehr viel Bodenwärme vorhanden, das alle Prozesse beschleunigt. Gleichzeitig ziehen sich die Kräfte zurück. Das Wintergetreide keimt und bestockt im besten Fall. Wie mehr es in den Winter geht nimmt das Wachstum ab. Nicht so bei den Gräsern, vor allem Raygräser wachsen bei 4-6 Grad C weiter. Das sind bei den milden Wintern der letzten Jahre sehr viele Tage wo das Gras wächst und wächst, das Getreide nur schwach. Im Frühjahr ist es anders, die ausgesäte Kultur hat viel mehr Kraft und ein Wachstum das schneller vorantreibt als die geschädigte und in Rotte gebrachte Umbruchwiese.

14 Bereits 4 Jahre konnten wir mit dem Geohobel Erfahrungen sammeln. Die wahrscheinlich wertvollste Erfahrung ist die, dass wir die umgebrochene Wiese nicht locker vertrocknen lassen, sondern mit der 32cm O Glattwalze andrücken und somit in Rotte bringen. Die bearbeiteten 3,5cm bauen ein 6-7cm dickes, feinkrümmeliges Erd- Grasnarbengemisch auf. Mit dem Sauerstoffeintrag reagiert diese Schicht sofort, Co2 wird freigesetzt und eine N Mineralisierung setzt ein. Durch das andrücken, (verschliessen) mit der Flachwalze wird der Prozess der Ausgasung stark entschleunigt. Ein Roteprozess kommt in Gang der mineralisierte Stickstoff hilft sofort das C:N Verhältnis zu reduzieren. Ein reduktiver Rotteprozess wird eingeleitet.

15 Unkrautsamen nehmen bereits vor der Keimung ihre Umwelt wahr Obwohl Unkrautsamen wie tot im Boden liegen, vermögen sie die Umweltbedingungen genau zu beobachten. Sie registrieren auf Temperaturschwankungen, das Verhältnis von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Bodenluft, die Konzentrationen verschiedener Ionen in der Bodenlösung und die Feuchtigkeit. Bei einigen Arten wurde zudem festgestellt, dass sie sogar die Lichtqualität hinsichtlich Intensität und spektraler Zusammensetzung analysieren können. Wir machten die Erfahrung, dass nach dem Umbruch fast keine einjährige Samenunkräuter keimen.

16 Stickstoff Zeigerpflanzen lieben stickstoffreich Kamille Gänsedistel Ackerhellerkraut Gänsefuß, weisse Melde Ackersenf Hirtentäschel Ampferknöterich Vogelmiere einj. Bingelkraut Schw. Nachtschatten Brennessel (GL) Quecke Ehrenpreis Taubnessel Erdrauch Klettenlabkraut, Franzosenkraut Der Stickstoff wird, so wie wir vermuten, durch die Rotte verbraucht und löst damit keine Keimwelle aus. Die Saaten laufen gut auf es kann nicht die Keimhemmung der Rotte sein.

17 Hirsefeld bei Beat Erni: KW-Umbruch 3,5cm mit dem Geohobel Saat gr./a kombiniert mit der 2. Bearbeitung, mit dem Geohobel

18 Düngung keine Handarbeit keine

19 Schön gleichmässiger Aufwuchs

20 Hirsefeld von mir: KW, Heuet Gehobelt es folgte eine wächsige Woche mit Gewittern Saat mit Geohobel kombiniert mit der 2. Bearbeitung am 3. Juni 600gr./a am 5. Juni Düngung leichte Güllegabe keine Handarbeit Ernte Besatz 2% Feuchtigkeit 13,5% Im Kipper vorbelüftet Ertrag:Netto 36,9kg/a

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22 Ernte bei Beat Erni am Im Kipper mit Lochboden belüftet. Abgegeben mit Feuchtigkeit 12,5% Besatz 2% Ertrag 33,5kg/a

23 Die Nächsten Folien zeigen ein paar Bilder vom Leinanbau Beim Lein ist es genau das Gleiche wie bei der Hirse die Beikrautregulierung ist schwierig. Mit dem Striegeln macht man meistens mehr Schaden als Nutzen. Auch da macht man am Besten einen Frühjahrsumbruch nach Kunstwiese oder Gründüngung. Hobeln, anwalzen und in Rotte bringen. Nach ca. 10 bis 20 Tagen erfolgt die zweite Bearbeitung mit der Saat zusammen. Sollte das Wetter (zu trocken oder zu nass) nicht mitmachen, braucht es halt eine Zwischenbearbeitung. Mit dem Striegel oder der Federzahnegge nach 10 bis 14 Tagen wo die Rotte voll im Gang und somit die Ausgasung wegen der Zwischenbearbeitung unbedeutend ist. Nach Hirse oder Lein lasst sich im Herbst problemlos WW säen.

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