Von der Verbundenheit mit einem Ort

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1 Inhalt I c h s c h l i e s s e d i e A u g e n u n d t r ä u m v o n d a h e i m Von der Verbundenheit mit einem Ort Kleine Selbsterforschung Mit der Erde verbunden Die Rote-Rüben-Suppe Von der Heimat, dem Heimweh und dem Hohen Kasten Eine kleine Kirche Auf der Suche nach meiner Heimat Die Brieftasche Vereinsamt »Jetzt weiß ich wieder, was Heimat ist!« Mein Dorf Heimweh

2 I c h l e b e m i t a n d e r e n u n d t r e f f e m i c h s e l b s t Von heimatlichen Begegnungen Heimat Weihnachtsabend Selig »Zuhause bist du da, wo du angenommen bist« Heimatbürger Weltbürger Über eine tiefe Verbundenheit Glück Bei sich selbst zu Hause sein Kirche, die die Welt umspannt

3 I c h s u c h e u n d s u c h e u n d w e I s s d o c h n i c h t wa s Von der Sehnsucht nach Heimat Fragen Vom Ungenügen Heimat als Utopie Ungeborgen muss ich bleiben Wir gehen ja doch wieder Ziellos ans Ziel Sehnsucht nach Sicherheit und Geborgenheit Wie der Tag zwischen Morgen und Abend Von der wahren Heimat Aus Heimweh nach mir Ich bin ein Gast auf Erden Jene lichte blaue kugel Mondnacht t e x t n a c h w e i s

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5 Ich schliesse die Augen und träum von daheim von der v er bundenheit mit einem ort 9

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7 Kleine Selbsterforschung Auf welchen Schultern stehst du? In wessen Spuren gehst du? Mit welchen Augen siehst du? In welchen Büchern liest du? Mit welchem Segen lebst du? An welchen Plänen webst du? An welchen Orten weilst du? Und wessen Leben teilst du? klaus nagorni 11

8 Mit der Erde verbunden Meistens gehen wir, ohne dass wir uns bewusst sind, was wir tun. Wir setzen einen Fuß vor den andern, abwechselnd und regelmäßig, ohne daran zu denken, wie komplex diese Bewegung abläuft. Wir wissen es nicht einmal. Anatomisch können wir als Laien nicht erklären, was geschieht. Dennoch ist es möglich: Wir gehen geradeaus, wir biegen ab. Wir halten an und kehren um. Oder wir steigen die Treppe hoch und rennen drauflos, sofern wir gesund sind und die nötige Kraft dazu haben. Meistens ist es so: Wir sind Menschen mit all unseren Möglichkeiten und vergessen, dass das Gehen überhaupt nicht selbstverständlich ist. Aber genau betrachtet ist es einfach großartig, sich mit den Füßen fortzubewegen. Der vietnamesische Mönch Thich Nhat Hanh sagt deshalb, es sei nicht nötig, auf dem Wasser zu gehen, für ihn sei es schon Wunder genug, über diese Erde schreiten zu können. Über die Erde gehen! Sich getragen fühlen von Grund 12

9 und Boden egal, ob wir durch Feld und Wiesen laufen oder das Pf laster der Großstadt unter unseren Sohlen spüren. Es tut einfach gut, zwischendurch nichts anderes im Kopf zu haben als das Gehen selbst. Wir nehmen die eigenen Beine und die Füße wahr, wie sie sich rhythmisch fortbewegen. Wie gut, sich mit der Erde verbunden zu wissen. Ein Gefühl der Sicherheit entsteht. Auch in den eigenen vier Wänden können wir diese Erfahrung machen: Nichts zu tun, als zu gehen auf dem Teppichboden, auf den Kacheln des Badezimmers oder auf knarrendem Holz. Dabei f lattern wir nicht im Weltall herum, obwohl unser Planet keinen Augenblick stillsteht. Es gibt nichts Starres im Leben, alles ist in Bewegung. Und wir selber gehen. Dennoch sind wir geerdet, wo immer wir sind. v r eni mer z 13