Strafrecht V Besonderer Teil 3. Urkundsdelikte, Teil 2 Prof. Dr. D. Klesczewski
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- Dagmar Reuter
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1 Strafrecht V Besonderer Teil 3 Urkundsdelikte, Teil 2 Prof. Dr. D. Klesczewski
2 Hinweise Materialien unter: Zum Vertiefen zu 267, 268, 271 StGB: Klesczewski, BT, 2016, 17 Rn , a, 323c StGB - Prof. Dr. Klesczewski 2
3 Tatbestandsaufbau: 267 I StGB I. Tatbestand A. Obj. Tb. 1. Variante 1: a) Unechte Urkunde b) Herstellen 2. Variante 2: a) echte Urkunde b) inhaltlich verändern 3. Variante 3: a) Unechte o. verfälschte Urkunde b) Gebrauchmachen Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 3
4 Urkundsbegriff -Beispiel für eine Urkunde: Mietvertrag -Die Urkunde ist eine verkörperte Gedankenerklärung bestimmt und geeignet zum Beweis im Rechtsverkehr, die einen Aussteller erkennen lässt. -Die Urkunde ist echt, wenn sie von demjenigen stammt, der in ihr als Aussteller ausgegeben ist Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 4
5 Urkunde verkörperte Gedankenerklärung Beweiseignung u. -bestimmung Aussteller erkennbar Perpetuierungs- Funktion Beweisfunktion Garantiefunktion Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 5
6 Perpetuierungsfunktion Artikulation eines menschlichen Bewusstseinsinhalts Fall 4.2 visuell wahrnehmbare Fixierung Ausgrenzung: Augenscheinsobjekte Fall 4.13 Ausgrenzung: EDV-Daten, Tonaufzeichnung Gemeinverständlichkeit Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 6
7 Beweisfunktion Beweiseignung Beweisbestimmung, Fall 4.2 Tatsachenbezug Rechtserheblichkeit Fall 4.2 Problem: Zufallsurkunden Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 7
8 Garantiefunktion Aussteller erkennbar Unschädlich: Allerweltsnamen: Fall 4.4 Keine Urkunde: Anonyme Erklärung Urkunden auch: Durchschrift, Computerfax Abschrift, Fotokopie, Telefax, -Ausdruck Fall Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 8
9 Ausführungshandlungen Herstellen unechter Urkunde Gedankenerklärung stammt nicht von dem, der als Aussteller angegeben ist eigenhändig und ohne Zwang verfasst Sich-Vertretenlassen im Rahmen des Zulässigen RGSt. 68, 240 Fall 4.8: Abschrift = keine Urkunde Abschrift mit Beglaubigungsvermerk = Urkunde Beglaubigungsvermerk = echt, da er vom Notar stammt Keine Strafbarkeit gem. 267 I StGB Strafbar gem. 271 II StGB Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 9
10 Ausführungshandlungen Verfälschen einer echten Urkunde Veränderung der Beweisrichtung und des gedanklichen Inhalts Auch hier: Kein Schutz der inhaltlichen Richtigkeit; Schutz vor dem Unterschieben einer nicht getätigten Erklärung Fall 4.9 Inventurlisten = echte Urkunde von A Abändern h. M.: Verfälschen a. A.: MüKoStGB/Erb, 267 Rn. 189 f. 267 schützt nur Vertrauen in die Identität des Ausstellers Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 10
11 Ausführungshandlungen Gebrauchen = Zugänglich machen mit der Möglichkeit zur Kenntnisnahme Fall 4.11 Herstellen der Scheinoriginale Fälscher: 267 I StGB A: 267 I, 26 StGB Anfertigen von Fotokopien: straflos; Fotokopie ist keine Urkunde. Vorlage der Fotokopien BGH: Gebrauch einer unechten Urkunde, wenn Kopie als Original ausgegeben wird a. A.: MüKoStGB/Erb, 267 Rn. 191 f. Urkunde wird gerade nicht zugänglich gemacht Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 11
12 Aufbau: 267 StGB I. Tatbestand A. Obj. Tb. B. Subj. Tb. 1. Vorsatz bezüglich A. 1., 2. o Absicht, im Rechtsverkehr zu täuschen Fall 4.12: Keine Absicht zur Täuschung im Rechtsverkehr Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 12
13 Besondere Urkundsformen Gesamturkunde Zusammenfassung einer Vielzahl von Urkunden verkörpert eine neue Gedankenerklärung (z. B. Handelsbuch) Verfälschen durch Weglassen einzelner Urkunden Zusammengesetzte Urkunde Erklärung erhält erst mit Bezugsobjekt einen bestimmten Erklärungs- und Beweiserhalt Fall 4.5 Beweiszeichen/Kennzeichen Kennzeichen dient bloß der Unterscheidung (z. B. Wäschemonogramm): Fall 4.7 Beweiszeichen: Identifizierung rechtlich erheblich (z. B. angeschraubtes amtliches Autokennzeichen, Fall 4.3) Urkundsdelikte - Prof. Dr. Klesczewski 13
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