Erläuterungsbericht. Björnsen Beratende Ingenieure GmbH Maria Trost Koblenz Telefon Telefax

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1 ÖRTLICHES HOCHWASSERSCHUTZKONZEPT FÜR DIE ORTSGEMEINDEN KALTENENGERS, SANKT SEBASTIAN, URMITZ UND DIE STADT WEIßENTHURM SOWIE DAS RHEINNAHE GEWERBEGEBIET DER STADT MÜLHEIM-KÄRLICH Erläuterungsbericht Maria Trost Koblenz Telefon Telefax März 2018 JGa/Lip/

2 - I - Inhaltsverzeichnis Erläuterungsbericht Seite 1 Aufgabenstellung 1 2 Herangehensweise 4 3 Grundlagenermittlung Datenübernahme Kartenerstellung Ortstermine 12 4 Kurzübersicht zur örtlichen Hochwassersituation und -betroffenheit 14 5 Öffentlichkeitsbeteiligung durch Workshops und Bürger-versammlungen Kritische Infrastruktur Stromversorgung Gasversorgung Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Alarm- und Einsatzplanung Bürgerversammlungen 27 6 Ziele und Maßnahmen 30

3 - II - Abbildungsverzeichnis Seite Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Ausschnitt aus aktueller Hochwassergefahrenkarte des Landes Rheinland-Pfalz für ein Extremereignis des Rheins bei Weißenthurm (Quelle: 3 Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte für HQ 100 des Rheins bei Kaltenengers und Sankt Sebastian (Quelle: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH) 16 Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte für HQ 100 des Rheins bei Urmitz (Quelle: ) 18 Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte für HQ 100 des Rheins bei Weißenthurm (Quelle: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH) 19 Abbildung 5: Netzausfall Strom (roter Bereich) in Kaltenengers bei HQ 100 (Quelle: enm) 22 Abbildung 6: Wassergewinnungsanlage in Kaltenengers 23 Abbildung 7: Abwasserpumpwerk Sankt Sebastian 24 Abbildung 8: Pressetermin mit Darstellung des Wasserstandes bei Extremhochwasser am Rheinufer Weißenthurm 28 Abbildung 9: Bürgerversammlung in Urmitz im September Tabellenverzeichnis Seite Tabelle 1: Übersicht der Datengrundlage 9 Tabelle 2: Komponenten der kritischen Infrastruktur 12 Tabelle 3: Hochwasserbetroffenheit der Gemeinden und Städte 15 Tabelle 4: Maßnahmenliste/-plan 30

4 - III - Anlagenverzeichnis (alle Anlagen nur digital beigefügt) Pläne Maßstab Karten zur Hochwasserbetroffenheit mit kritischer Infrastruktur B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ 100 Kaltenengers/Sankt Sebastian 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ extrem Kaltenengers/Sankt Sebastian 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ 100 Urmitz/Gewerbepark Mülheim-Kärlich 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ extrem Urmitz/Gewerbepark Mülheim-Kärlich 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ 100 Mülheim-Kärlich 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ extrem Mülheim-Kärlich 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ 100 Stadt Weißenthurm 1:5.000 B Übersichtslageplan Infrastruktureinrichtungen und Überflutungstiefen HQ extrem Stadt Weißenthurm 1:5.000 Karten zum Überflutungsverlauf für die Alarm- und Einsatzplanung B-2.1 Überflutungsverlauf mit Bezug auf Pegel Andernach Kaltenengers/Sankt Sebastian 1:5.000 B-2.2 Überflutungsverlauf mit Bezug auf Pegel Andernach Urmitz/Gewerbepark Mülheim-Kärlich 1:5.000 B-2.3 Überflutungsverlauf mit Bezug auf Pegel Andernach Mülheim -Kärlich 1:5.000 B-2.4 Überflutungsverlauf mit Bezug auf Pegel Andernach Stadt Weißenthurm 1:5.000 Karten zur Hochwasserbetroffenheit mit sozialer Infrastruktur für die Evakuierungsplanung B-3.1 Evakuierungsplan HQ 100 1: B-3.2 Evakuierungsplan HQ extrem 1:15.000

5 - IV - Protokolle der Workshops 1) Örtliche Hochwasserschutzkonzepte für die VG Weißenthurm Ortstermin Gemeinde Urmitz 2) Örtliche Hochwasserschutzkonzepte für die VG Weißenthurm Ortstermin Gemeinde Kaltenengers 3) Örtliche Hochwasserschutzkonzepte für die VG Weißenthurm Ortstermin Gemeinde Stadt Weißenthurm 4) Örtliche Hochwasserschutzkonzepte für die VG Weißenthurm Ortstermin Gemeinde Mülheim-Kärlich 5) Örtliche Hochwasserschutzkonzepte für die VG Weißenthurm Ortstermin Gemeinde Sankt Sebastian 6) Örtliche Hochwasserschutzkonzepte für die VG Weißenthurm Workshop Kritische Infrastruktur Präsentationen der Bürgerversammlungen 1) Örtliches Hochwasserschutzkonzept Weißenthurm Informationsveranstaltung 2) Örtliches Hochwasserschutzkonzept Urmitz Informationsveranstaltung 3) Örtliches Hochwasserschutzkonzept Sankt Sebastian Informationsveranstaltung 4) Örtliches Hochwasserschutzkonzept Kaltenengers Informationsveranstaltung Informationsbroschüren zur Hochwasservorsorge 1) Schutzmaßnahmen bei Hochwasser in Urmitz 2) Schutzmaßnahmen bei Hochwasser in Sankt Sebastian 3) Schutzmaßnahmen bei Hochwasser in Kaltenengers 4) Schutzmaßnahmen bei Hochwasser in der Stadt Weißenthurm Fotos 1) Ortsbegehung der VG Weißenthurm am 16. März ) Pressetermin in der Stadt Weißenthurm am 16. August ) Ortsbegehung in Kaltenengers am 04. Oktober ) Bürgerversammlungen im September und Oktober 2017

6 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 1 1 Aufgabenstellung Hochwasser und Starkregen sind Naturphänomene, die wir weder verhindern können, noch können wir uns vollständig davor schützen. Vorsorge im Sinne eines zeitgemäßen Hochwasserrisikomanagements geht über die bisher in der Ingenieurpraxis im Mittelpunkt stehenden Handlungsbereiche Technischer Hochwasserschutz und Wasserrückhalt in der Fläche hinaus. Die größten Hochwasserschäden treten in bestehenden Siedlungen auf. Daher setzt hier eine umfassende Hochwasservorsorge u.a. mit folgenden Schwerpunkten an: Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz, Information und Vorbereitung der betroffenen Bevölkerung sowie Vertreter von Industrie und Gewerbe, hochwasserangepasstes Planen, Bauen und Sanieren. Dabei ist festzustellen, dass es keinen absoluten Schutz vor solchen Naturereignissen geben kann alle Maßnahmen der Hochwasservorsorge sind endlich. Niemand weiß, wann ein vielleicht noch größeres Ereignis eintreten wird. Klimaexperten sagen außerdem voraus, dass aufgrund des Klimawandels in Zukunft vermehrt mit extremen Wetterereignissen, vor allem auch mit lokalem Starkregen, zu rechnen ist. Bei extremen Hochwasser- und Starkregenereignissen mit sehr seltenen Wiederkehrzeiten werden sich auch in Zukunft Schäden nicht vermeiden lassen, aber durch gute Vorbereitung und passende Schutzmaßnahmen lassen sie sich deutlich verringern. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Eigenvorsorge der betroffenen Bürgerinnen und Bürger besondere Bedeutung. Die Betroffenen sind nach 5 Abs. 2 Wasserhaushaltsgesetz selbst verantwortlich, in dem ihnen möglichen und zumutbaren Maße Vorsorge zu treffen und somit Schäden zu minimieren. Darüber hinaus haben die Kommunen und der Staat Aufgaben in der Hochwasservorsorge. Hochwasserschutz und -vorsorge ist damit eine Gemeinschaftsaufgabe von den Betroffenen, den Kommunen und dem Staat. In Rheinland-Pfalz gibt es das Instrument des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes, das eine intensive Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibenden und Unternehmen vorsieht. Die Erfahrung zeigt, nur wenn die Eigenvorsorge der Kommunen und der Betroffenen aktiviert wird, lassen sich die Hochwasserschäden in den Ortslagen wirksam mindern. Örtliche Hochwasserschutzkonzepte werden daher in einem partizipativen Prozess mit allen Akteuren vor Ort in Form von Bürgerversammlungen und Workshops aufgestellt.

7 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 2 Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz hat dafür eigens einen Leitfaden für die Aufstellung eines örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes und ein Förderprogramm zu deren Umsetzung entwickelt. Die (VG Weißenthurm) hat einen entsprechenden Förderantrag gestellt und im Juli 2016 das Ingenieurbüro Björnsen Beratende Ingenieure GmbH (BCE) damit beauftragt, die Erstellung eines örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes für die Ortsgemeinden Sankt Sebastian, Urmitz, Kaltenengers und die Stadt Weißenthurm sowie das rheinnahe Gewerbegebiete der Stadt Mülheim-Kärlich zu begleiten. Die Ortsgemeinden Kaltenengers, Sankt Sebastian und Urmitz und die Stadt Weißenthurm liegen unmittelbar am linken Rheinufer etwas unterhalb von Koblenz und der Moselmündung. Die Hochwasserbetroffenheit ist unterschiedlich ausgeprägt. Relativ früh und auch sehr großflächig betroffen ist die Ortsgemeinde Kaltenengers. Bei steigenden Rheinwasserständen nimmt schrittweise auch die Betroffenheit im benachbarten Sankt Sebastian und zuletzt in Urmitz zu. Bei der großflächigen Betroffenheit der Rheindörfer ist besonders die Freihaltung von Versorgungs- und Fluchtwegen ein Problem. In der Stadt Weißenthurm sind hauptsächlich das Rheinufer sowie der Bereich der Nettemündung betroffen. Die Ortsgemeinden und die Stadt Weißenthurm sind nicht durch technische Hochwasserschutzbauwerke (Hochwasserschutzwände oder -deiche) geschützt. Die letzten prägenden Hochwassererfahrungen und -schäden liegen zeitlich schon etwas zurück und sind mit den Rheinhochwassern von 1993 und 1995 verbunden. Dabei wurden beim Hochwasser von 1993 die höchsten Wasserstände erreicht und in der Presse wurde das Ereignis als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. Heute wissen wir, dass das Ereignis am Rhein bei Weißenthurm statistisch gesehen kleiner als ein 50-jährliches Hochwasser einzuordnen ist. Trotzdem waren die Auswirkungen erheblich. Aber glücklicherweise ist man von einem wirklichen Katastrophenhochwasser (Extremhochwasser) verschont geblieben. Was aber wären die Auswirkungen eines solchen Extremhochwassers gewesen und was hätte getan werden müssen, um in einem solchen Fall Leib und Leben der betroffenen Menschen zu schützen und unvermeidliche Schäden an Infrastruktur und Eigentum zu reduzieren? Diese Frage zu beantworten ist ebenfalls ein wesentlicher Punkt der örtlichen Hochwasserschutzkonzepte. Ein Auszug der Hochwassergefahrenkarte bzw. Überschwemmungsgebietskarte des Rheins gibt einen Hinweis, welche Bereiche bei Extremhochwassern in den drei Ortsgemeinden und der Stadt Weißenthurm betroffen sein könnten (s. Abbildung 1). Obgleich des groben Charakters der dargestellten Überschwemmungsflächen wird bereits deutlich, dass nicht nur der rheinnahe Bereich betroffen wäre, sondern große Teile des Hinterlandes mit einem hohen Anteil an Siedlungs- und Gewerbeflächen bis an die Bundesstraße B 9 überflutet wären.

8 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 3 Abbildung 1: Ausschnitt aus aktueller Hochwassergefahrenkarte des Landes Rheinland-Pfalz für ein Extremereignis des Rheins bei Weißenthurm (Quelle: Daraus resultierend wären tausende Menschen betroffen. Diese gilt es im Rahmen des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes über die potenzielle Gefährdung und wirksame Vorsorgemaßnahmen zu informieren.

9 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 4 2 Herangehensweise Die zentrale Aufgabenstellung des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes lautet: Was können wir in unserer hochwasserbedrohten Stadt oder Gemeinde tun, um Hochwasserschäden zu minimieren? Zwecks Bearbeitung dieser Fragestellung fand zu Beginn des Projektes eine Anlaufberatung mit den Verantwortlichen der Verbandsgemeindeverwaltung statt, wo Randbedingungen, Anforderungen und Ziele für das örtliche Hochwasserschutzkonzept erörtert wurden. Zudem wurden organisatorische Absprachen getroffen hinsichtlich Verantwortlichkeiten, Ansprechpartnern und Zeitplan für das Projekt. Mit Unterstützung durch die Verbandsgemeindeverwaltung und dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz wurde eine Grundlagenermittlung durchgeführt, die im Wesentlichen bestehende Daten zu Hochwasser und Hochwasservorsorge und insbesondere digitale geografische Informationen sammelt und organisiert (vgl. Kapitel 3). Im Ergebnis wurden für die drei betroffenen Rheindörfer und die Stadt Weißenthurm angepasste Hochwassergefahrenkarten erstellt und u.a. als Service und Maßnahme der kommunalen Hochwasservorsorge in analoger Form zur Verfügung gestellt. Die Karten können in den Gemeindebüros und in der Verbandsgemeindeverwaltung eingesehen werden. Weiteres Kartenmaterial wurde für die Optimierung und Fortschreibung des Alarm- und Einsatzplanes der Feuerwehr erstellt (vgl. Kapitel 3.2). Als wichtiger Teil der Grundlagenermittlung und Einstieg in die Planung wurden Ortstermine mit den kommunalen Vertretern und der Feuerwehr durchgeführt (vgl. Kapitel 3.3). Bei den Ortsterminen wurde die konkrete Hochwasserbetroffenheit vor Ort unter Zuhilfenahme der Hochwassergefahrenkarten überprüft und ergänzt (vgl. Kapitel 4) und Erfahrungen aus zurückliegenden Hochwasserereignissen, Erwartungen an das örtliche Hochwasserschutzkonzept, Ideen zu Vorsorgemaßnahmen usw. abgefragt. Als elementares Werkzeug zur Erstellung von örtlichen Hochwasserschutzkonzepten sieht der Leitfaden des Landes die Durchführung von Bürgerversammlungen und Workshops vor, an denen alle maßgeblichen Akteure (u.a. Wasserwirtschaftsverwaltung, Kommunen und Städte, Bürger, Feuerwehr und andere Einsatzkräfte, Gewerbe/Industrie, Wasser-, Abwasser- und Energieversorger) teilnehmen sollen. Ziel dieser öffentlichen Diskussionsrunden ist es letztendlich, in einer transparenten und von allen Beteiligten akzeptierten Art und Weise Maßnahmen für eine örtlich wirksame Hochwasservorsorge zu entwickeln.

10 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 5 Die grundsätzlichen Themen der einzelnen Workshops und Bürgerversammlungen sind gemäß Leitfaden die folgenden: Workshop Kritische Infrastruktur (Strom, Wasser, Gas, ggf. Telekommunikation) Workshop Alarm- und Einsatzplanung Workshop Industrie und Gewerbe Bürgerversammlungen mit Information und Sensibilisierung zum Thema Hochwasser Bei allen Veranstaltungen sollen die Information und Sensibilisierung der Beteiligten im Vordergrund stehen. Für das vorliegende örtliche Hochwasserschutzkonzept wurden die Workshops Kritische Infrastruktur und Alarm- und Einsatzplanung jeweils in einer Veranstaltung organisiert und somit zentral und gemeindeübergreifend durchgeführt (vgl. Kapitel 5.1 und 5.2). Auf die Durchführung von Workshops speziell für Industrie und Gewerbe wurde für das Gebiet der verzichtet. In den Ortsgemeinden Sankt Sebastian, Kaltenengers und Urmitz sind hauptsächlich nur Handwerksbetriebe und kleineres Gewerbe angesiedelt, die über die geplanten Bürgerversammlungen adressiert werden sollen. Die größeren Produktionsbetriebe in Weißenthurm sind, wenn überhaupt, nur am Rande von Hochwasser betroffen. Der ursprünglich vorgesehene Workshop für das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich wurde mangels ausgeprägter Betroffenheit und Interesse der ansässigen Betriebe aus der Bearbeitung gestrichen. Eine nennenswerte teilweise Betroffenheit liegt nur aufgrund von Starkregen vor, wobei es hierzu bereits in der jüngeren Vergangenheit Informationsgespräche mit einzelnen betroffenen Betrieben gegeben hat. In allen drei Rheindörfern sowie in der Stadt Weißenthurm wurden größere Bürgerversammlungen mit Unterstützung lokaler Verantwortungsträger, der Verbandsgemeindeverwaltung und der Feuerwehr durchgeführt (vgl. Kapitel 5.3). Fachliche Unterstützung wurde zudem vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz und vom Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz (IBH) geleistet. Die Bürgerversammlungen wurden auch zum Anlass genommen, örtliche Informationsbroschüren zum Thema Hochwasservorsorge zu erstellen und zu verteilen. Die Informationsbroschüren sind ebenfalls ein neuer kommunaler Service für eine verbesserte Hochwasservorsorge.

11 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 6 Bei den Workshops und Bürgerversammlungen wurden zusammengefasst folgenden Punkte diskutiert und bearbeitet: Workshop Kritische Infrastruktur Vorbereitung und Diskussion Ermittlung der Exposition der Komponenten der kritischen Infrastruktur Mögliche Auswirkungen eines Hochwassers auf die kritische Infrastruktur Vulnerabilitätsanalyse o Ermittlung der Funktionsanfälligkeit der relevanten kritischen Infrastruktur in der VG Weißenthurm (Abhängigkeit von externen Infrastrukturen, Widerstandsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit) o Bestimmung der Ersetzbarkeit einer Komponente (bestehende Redundanzen, technische und personelle/organisatorische Voraussetzungen) Ziele Festlegung von Schutzmaßnahmen der einzelnen Sektoren für stark verwundbare Komponenten Entwicklung einer Handlungsstrategie Bestimmung kritischer Stellen und wichtiger Aspekte für den Alarm- und Einsatzplan Workshop Alarm- und Einsatzplan Vorbereitung und Diskussion Analyse des bestehenden Alarm- und Einsatzplans hinsichtlich der Funktionsfähigkeit bei HQ 100 Veränderungen bei einem Extremereignis (Überflutungsfläche, betroffene kritische Infrastruktur) Ziele Vorstellung der wesentlichen Ergebnisse aus Workshop Kritische Infrastruktur Integration der schützenswerten Infrastrukturkomponenten in den Alarm- und Einsatzplan Ergänzung/Erweiterung des Alarm- und Einsatzplanes um Extremereignis (HQ extrem ), d.h. zusätzliche oder andere Betroffenheit erfordert ggf. eine Maßnahmenanpassung und -ausweitung.

12 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 7 Bürgerversammlungen (jeweils in den drei Ortsgemeinden und in der Stadt Weißenthurm) Sensibilisierung hinsichtlich Hochwasser- und Überflutungsgefahr (Rheinhochwasser und Starkregen) Beispiele vergangener Ereignisse zur Verdeutlichung der Auswirkungen eines HW: o Starkregen RLP Mai/Juni 2016 o Rheinhochwasser der 90er Jahre Hochwasser- und Überflutungsgefährdung vor Ort (Gefährdungs- und Risikoanalyse auf Basis der Hochwassergefahren- und risikokarten des Landes RLP) Hochwasservorsorgemaßnahmen: o Maßnahmen des Landes RLP HWGK/HWRK, Hochwasserfrühwarnung/Unwetterwarnungen und andere Angebote o Maßnahmen der Ortsgemeinde/Stadt Informationen und Hilfestellungen zum Thema Hochwasser vor Ort Maßnahmen Bauleitplanung etc. o Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Eigenvorsorge (Bürger) private Bauvorsorge (hochwasserangepasste Materialien, Maßnahmen zum Widerstehen, Hochwasserpass ) Risikovorsorge (Elementarschadenversicherung) Alarm- und Einsatzplan (Beitrag der Feuerwehr zu Katastrophenschutz, Evakuierungsplanung ) Im Ergebnis aller Veranstaltungen mit Ortsterminen, Workshops und Bürgerversammlungen wurde eine Maßnahmenliste erstellt und mit den Verantwortlichen der Gemeinden und Städte sowie der Verbandgemeindeverwaltung abgestimmt (vgl. Kapitel 6). Diese Maßnahmen müssen nun mittelfristig umgesetzt werden. Die Verantwortlichkeiten sind für jede Maßnahme benannt, so dass Aufgaben klar zugewiesen und Umsetzungen überprüft werden können.

13 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 8 3 Grundlagenermittlung Die Grundlagenermittlung dient der Analyse und Beschreibung der konkreten örtlichen Hochwassergefahr insbesondere auch vor dem Hintergrund eines Extremhochwassers (d.h. deutlich größer als 100-jährliches Hochwasser). Des Weiteren werden Daten zu technischen Schutzeinrichtungen, Infrastruktur, Alarm- und Einsatzpläne, kommunale Handlungsstrategien und Vorsorgemaßnahmen sowie Erfahrungen aus vergangenen Hochwasserereignissen abgefragt und dokumentiert. Die Grundlagenermittlung umfasst im Einzelnen folgende Punkte: Detaildarstellung Hochwasserbetroffenheit: Auf Grundlage vorhandener Geodaten des Landes (topografische Karte, Landnutzungsdaten, Überschwemmungsgebiete HQ 100 und HQ extrem, Inhalte Hochwassergefahren- und -risikokarte) werden für die jeweiligen Ortsgemeinden und die Stadt Weißenthurm aussagefähige Kartenausschnitte erzeugt und mit hilfreichen Ortsangaben ergänzt. Ortstermine: Es werden für die Ortsgemeinden und die Stadt Weißenthurm jeweils Ortstermine durchgeführt. Diese dienen dazu, sich über die örtliche Hochwassersituation sowie die Betroffenheit einzelner Bauwerke und Objekte einen Eindruck zu verschaffen. Gleichzeitig werden bei den Städten und Gemeinden Unterlagen (z. B. Alarm- und Einsatzpläne der Feuerwehr, Übersichtspläne der Versorger, Studien/Gutachten/Planungen zum vorsorgenden Hochwasserschutz etc.) erhoben und eingesehen. Die Ortstermine finden mit Teilnahme von Vertretern der Verbandsgemeinde und der jeweiligen Stadt/Ortsgemeinde statt. Die Ortstermine werden anhand von Fotos und Kurzprotokollen dokumentiert. Übertragung Ergebnisse aus den Ortsterminen in Detailkarten: Die Ergebnisse aus den Ortsterminen werden konzentriert aufbereitet und in die vorgenannten Detailkarten übernommen. Die o. g. Analysen und Bewertungen werden basierend auf vorhandenen Bestandsdaten und den allgemein verfügbaren Informationen und Erfahrungen (Ortstermine) zum Hochwasserrisiko vorgenommen. Die Analysen werden gemeinsam mit den verantwortlichen Stellen der jeweiligen Gemeinden und der Stadt Weißenthurm (Feuerwehr, Verwaltung, etc.) erörtert und bewertet.

14 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich Datenübernahme Die Hochwasserbetroffenheit der Gemeinden wird anhand von Geobasis- und Geofachdaten des Landes und Daten der Infrastruktur der örtlichen Betreiber der Strom-, Gas- und Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ermittelt (s. Tabelle 1). Alle Daten werden zur weiteren Verarbeitung konvertiert, ggf. in das Koordinatensystem ETRS89/UTM Zone 32N transformiert und im geografischen Informationssystem (GIS) strukturiert in eine Geodatenbank übernommen. Tabelle 1: Übersicht der Datengrundlage Bezeichnung Kategorie Datenquelle Aktualität Lieferdatum Geodaten Laserscan-Daten Geobasisdaten LVermGeo / unbekannt LfU ALKIS Geobasisdaten LVermGeo / LfU ATKIS Geobasisdaten LVermGeo / LfU Digitale Orthofotos (DOP) Geobasisdaten LVermGeo / unbekannt LfU WebAtlasDE.light Geobasisdaten BKG 2015 Abgerufen März 2017 Betroffene Einwohner HQ 10 Geofachdaten LfU 2010/ Betroffene Einwohner HQ 100 Geofachdaten LfU 2010/ Betroffene Einwohner HQ extrem Geofachdaten LfU 2010/ Gesetzliche Geofachdaten LfU unbekannt Überschwemmungsgrenzen IVU-Anlagen Geofachdaten LfU unbekannt Kläranlage Geofachdaten LfU unbekannt Wasserschutzgebiete Geofachdaten LfU unbekannt Wasserstände HQ 10 Geofachdaten BfG / LfU unbekannt Wasserstände HQ 100 Geofachdaten BfG / LfU unbekannt Wasserstände HQ extrem Geofachdaten BfG / LfU unbekannt Überschwemmungsgrenzen Geofachdaten BfG / LfU unbekannt HQ 10 Überschwemmungsgrenzen Geofachdaten BfG / LfU unbekannt

15 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 10 Bezeichnung Kategorie Datenquelle Aktualität Lieferdatum HQ 100 Überschwemmungsgrenzen Geofachdaten BfG / LfU unbekannt HQ extrem Wassertiefen Raster HQ 10 Geofachdaten BfG / LfU unbekannt Wassertiefen Raster HQ 100 Geofachdaten BfG / LfU unbekannt Wassertiefen Raster HQ extrem Geofachdaten BfG / LfU unbekannt Flächennutzung Risikokarten Geofachdaten BfG / LfU unbekannt HQ extrem Flusshydrologische Grundlagen Hochwasserschutzanlage Wasserwerk Infrastrukturdaten Stromnetz Sankt Sebastian, Kaltenengers, Urmitz Geofachdaten FLYS (BfG) unbekannt abgerufen 2017 Geofachdaten VGW Weißenthurm Geofachdaten enm Gasanlagen VG Weißenthurm Geofachdaten enm Stromnetz Mülheim-Kärlich, Geofachdaten Syna Weißenthurm Gasnetz Mülheim-Kärlich, Geofachdaten Syna Weißenthurm Wasserver- und -entsorgung Geofachdaten VGW VG Weißenthurm Weißenthurm Pflegeeinrichtungen Geofachdaten VG Weißenthurm Alarm- und Einsatzplan Alarm- und Einsatzplan VG Weißenthurm Plan Feuerwehr der VG Weißenthurm 01/ Kartenerstellung Für die diversen Anforderungen zur Hochwasserbewältigung werden unterschiedliche Karten für das von Hochwasser betroffene Gebiet der VG Weißenthurm erstellt: Karten zur Hochwasserbetroffenheit bei HQ 100 und HQ extrem mit kritischer Infrastruktur: Bei der Kartenbearbeitung werden die Wassertiefenraster der beiden Hochwasserereignisse (HQ 100 und HQ extrem ) der Hochwassergefahrenkarten Rheinland-Pfalz übernommen und mit detaillierten Straßen- und Nutzungsinformationen kombiniert. Auf den Karten wird zwischen der Gefährdung

16 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 11 durch direkte Überflutung durch das Rheinhochwasser in Blautönen und der Gefährdung durch Druckwasser infolge hoher Grundwasserstände in rheinfernen Senken in Orangetönen unterschieden. Als weitere Angaben werden Infrastrukturdaten zu Wasserversorgung, Abwasser, Strom und Gas mit den Überschwemmungsdaten kombiniert, um die Betroffenheit und Anfälligkeit der kritischen Infrastruktur anzuzeigen. Die in den Karten berücksichtigten hochwasserrelevanten Komponenten sind in Tabelle 2 aufgeführt. In einem ersten Schritt erfolgt die Betroffenheitsanalyse der Infrastrukturkomponenten unter der Annahme, dass die Bauwerkshöhe von Anlagen (z.b. Verteilerkasten, Trafostation) der Geländehöhe entspricht. Im Nachgang zu den Hochwasserereignissen 1993 und 1995 sind jedoch vor allem Verteilerkästen baulich angepasst worden, so dass die Betroffenheit eigentlich geringer ausfällt. Im Nachgang zum Workshop kritische Infrastruktur (s. Kapitel 5.1) erfolgt in Abstimmung mit den Betreibern eine Anpassung der Betroffenheitsdarstellung der Stromstationen bei HQ 100 in Abhängigkeit von der tatsächlichen Bauwerkshöhe. Zusätzlich werden die von Stromausfall betroffenen Straßen kenntlich gemacht. Karten mit der Überschwemmungsausdehnung bis HQ 100 für die Alarm- und Einsatzplanung: Ergänzend zu den detaillierten Hochwassergefahrenkarten mit Infrastruktur für jede Ortsgemeinde werden im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes Karten zur Unterstützung der Feuerwehr und anderer Einsatzkräfte erstellt. Dazu werden die Wasserspiegellagen des Rheins von Rhein-km 597,0 bis 610,0 für Wasserstände von 7,00 m bis 11,20 m am Pegel Andernach in 0,1 m Schritten über die Fachanwendung Flusshydrologische Software (FLYS) der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz (BfG) bestimmt. Aus der Differenz der einzelnen Wasserspiegellagen mit dem digitalen Geländemodell werden die Überschwemmungsgrenzen mit Bezug zum Wasserstand am Pegel Andernach erzeugt und kartografisch so aufbereitet, dass in einer Karte die Überschwemmungssituation für die Stadt Weißenthurm, die Ortsgemeinden Urmitz, Kaltenengers sowie Sankt Sebastian und das rheinnahe Gewerbegebiet Mülheim-Kärlich in Abhängigkeit des steigenden Rheinwasserstandes (Bezugspegel Andernach) abgelesen werden kann. Karten zur Hochwasserbetroffenheit bei HQ 100 und HQ extrem mit sozialer Infrastruktur für die Evakuierungsplanung: Für die Evakuierungsplanung wird zusätzlich eine Übersicht der Evakuierungsmöglichkeiten der gesamten VG Weißenthurm für HQ 100 und HQ extrem generiert. Hierin sind neben den Überschwemmungsflächen und -tiefen, die Straßen, Feuerwachen, Notunterkünfte, Schulen, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen dargestellt.

17 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 12 Tabelle 2: Komponenten der kritischen Infrastruktur Infrastruktur Hochwasserrelevante Komponenten Strom Verteilerstationen (Transformation von Mittel- auf Niederspannung) Netz (Kabel) Wasser Brunnen Notbrunnen Wasserbehälter/-speicher Pumpen Wasserwerk (inkl. mobiler Hochwasserschutzanlage) Kläranlagen Gas Gasanlagen Soziales Pflegeeinrichtungen Schulen Kindergärten Feuerwachen Kirchen Gemeindeverwaltung Notunterkünfte 3.3 Ortstermine Die Ortstermine bei den beteiligten Ortsgemeinden und der Stadt Weißenthurm dienen der allgemeinen Information hinsichtlich Aufgabenstellung, Organisation und Abwicklung des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes und der Rolle der einzelnen Akteure insbesondere der Ortsgemeinde/Stadt. Darüber hinaus werden Erwartungen, bisherige Erfahrungen und kommunale Vorsorgemaßnahmen zum Thema Hochwasserschutz bei den Ortsgemeinden und der Stadt Weißenthurm erhoben. Die Ortsgemeinden und die Stadt Weißenthurm erhalten vorab eine detaillierte Hochwassergefahrenkarte (vgl. Kapitel 3.2) für ihren Bereich. Diese Karte zeigt neben dem bekannten 100-jährlichen Hochwasserereignis auch die Betroffenheit bzw. Überflutung bei einem Extremhochwasser des Rheins.

18 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 13 Für die Vorbereitung der Ortstermine dienen u.a. nachfolgende Fragen, die an die Ortsgemeinden und die Stadt Weißenthurm gerichtet werden: Was erwartet sich die Ortsgemeinde/Stadt vom örtlichen Hochwasserschutzkonzept? Welche Erwartungshaltung haben Sie dabei an: o das Land (Ministerium, LfU, SGD), o die Verbandsgemeinde, o an sich selbst (Ortsgemeinde/Stadt), o die Feuerwehr bzw. den Katastrophenschutz, o die Bürger und o Verantwortliche aus Industrie und Gewerbe? Welche Erfahrungen liegen aus vergangenen Hochwasserereignissen vor? o Betroffenheit/Schäden bei einzelnen Bürgern, Betrieben und anderen relevanten Objekten (Stichwort: Kritische Infrastruktur Wasser, Strom, Gas) o Berichte zu Einsatz von Feuerwehr und Katastrophenschutz Wurden ggf. Konsequenzen aus diesen Erfahrungen gezogen? o bauliche Anpassungen bzw. Schutzmaßnahmen, o Nutzungsänderungen oder -auflagen seitens Ortsgemeinde/Stadt (z.b. Bauleitplanung), o Anpassung der Gefahrenabwehr, etc. Wie ist das allgemeine Hochwasserbewusstsein in der Ortsgemeinde/Stadt ausgeprägt? Wie war die Entwicklung hinsichtlich Siedlungs- und Gewerbestruktur der letzten Jahre und was ist noch geplant? Welche Maßnahmen des vorsorgenden Hochwasserschutzes bietet die Ortsgemeinde/Stadt zurzeit an? o Ansprechpartner/Hochwasserschutzbeauftragte? o Informationen zu Gefährdung/Risiko für Neubürger, Häuslebauer, Investoren, etc.? o Maßnahmen zur Abwehr des Hochwassers (Maßnahmen des Bauhofs und anderer Stellen der Ortsgemeinde/Stadt)? o usw. Welche weiteren Maßnahmenvorschläge zwecks verbesserter Hochwasservorsorge sind aus Sicht der Ortsgemeinde/Stadt sinnvoll (Maßnahmenvorschlag mit Zuständigkeitszuordnung)? Die Ergebnisse der Ortstermine finden sich im jeweiligen Protokoll (s. Anlage Protokolle der Workshops). Außerdem werden die Erkenntnisse in den Karten berücksichtigt.

19 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 14 4 Kurzübersicht zur örtlichen Hochwassersituation und -betroffenheit Die drei Ortsgemeinden Kaltenengers, Sankt Sebastian und Urmitz und die Städte Weißenthurm und Mülheim-Kärlich liegen linksrheinisch zwischen den Städten Koblenz und Andernach. Sie liegen im Landkreis Mayen-Koblenz und gehören alle zur Verbandsgemeinde Weißenthurm. Die beiden Ortsgemeinden Kaltenengers und Sankt Sebastian gehören von der Einwohnerzahl her zu den kleinsten Gemeinden (s. Tabelle 3) und sind stark durch Wohngebiete geprägt. Ein großer Teil der Gemeindeflächen sind als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen (WSG Koblenz-Urmitz), so dass es keine ortsansässige Industrie gibt, sondern lediglich kleinere Handwerks- und Gewerbebetriebe und Einzelhändler vorkommen. Südlich von Kaltenengers und Sankt Sebastian verläuft ein Altrheinarm, der früher oberstrom von Sankt Sebastian bzw. unterstrom von Kaltenengers mit dem Rhein verbunden war. Der Altrheinarm wird heute nicht mehr durchströmt, aber bei Hochwasserständen im Rhein steigen auch die Grundwasserstände und das Grundwasser tritt in den Senken des Altrheins aus. Bei sehr hohen Hochwasserständen z.b. einem 100-jährlichen Rheinhochwasser wird der Altrheinarm wieder zum Strömungsarm des Rheins. Somit sind die Ortgemeinden Kaltenengers und Sankt Sebastian nicht nur direkt vom Rhein gefährdet sondern auch auf der Binnenseite durch den Altrheinarm. Im Bereich des Altrheinarmes sind auch die Wassergewinnungsanlagen (Wasserwerk und Brunnen) der Verbandsgemeindewerke Weißenthurm angesiedelt. Die Anlagen fördern nicht nur Wasser für die gesamte, sondern haben überregionale Bedeutung und liefern Trinkwasser bis in weite Teile der Eifel. Insgesamt werden aus dem Gewinnungsgebiet bis zu Menschen mit Trinkwasser versorgt. Über die L 126 erreicht man westlich von Kaltenengers die Ortsgemeinde Urmitz, die größte Ortsgemeinde der drei Rheindörfer. Urmitz ist ähnlich wie Kaltenengers und Sankt Sebastian durch Wohngebiete geprägt, jedoch hat sich am Rand des Mülheim-Kärlicher Gewerbegebietes auch das Industriegebiet Rudolf-Diesel-Straße der Gemeinde Urmitz oder das Gewerbegebiet In den Mittelweiden/Brückenstraße im östlichen Teil von Urmitz entwickelt, in dem sich in den vergangenen Jahren vermehrt Industrie- und Gewerbeunternehmen niederlassen. Der K 44 aus Urmitz folgend führt der Weg am ehemaligen Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich vorbei in die Stadt Weißenthurm. Der Stadt vorgelagert ist die Rheininsel Weißenthurmer Werth, die über die Rheinbrücke erreichbar ist. Im Norden grenzt Weißenthurm an die Mündung der Nette in den Rhein. Weißenthurm verfügt mit zwei Bundesstraßen (B 9, B 256), einem Bahnhof an der linken Rheinstrecke sowie mit der Raiffeisenbrücke über den Rhein

20 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 15 nach Neuwied über eine insgesamt gute Verkehrsanbindung. Zwischen der rheinparallelen Hauptstraße (L 121) und dem Rheinufer verläuft auch die Bahnstrecke Koblenz-Bonn, so dass nahe am Fluss wichtige Verkehrsinfrastruktur gebündelt ist. Zwei Großbetriebe der Blechverpackungsindustrie und viele mittelständige Unternehmen prägen die Wirtschaft in Weißenthurm. Die Industriestandorte sind teilweise in Rheinnähe gelegen. Zurzeit laufen im Kontext der städtebaulichen Entwicklung Planungen zur Umgestaltung des Abschnittes Straße Rheinufer. Die Maßnahme soll in 2018 realisiert werden. Ein Bezug zum Hochwasserschutz besteht nicht. Tabelle 3: Hochwasserbetroffenheit der Gemeinden und Städte (Quelle: Einwohnerstatistik VG Weißenthurm & Hochwasserrisikokarten Rheinland-Pfalz) Stadt / Ortsgemeinde Einwohnerzahl Betroffene Einwohner bei HQ 10 Betroffene Einwohner bei HQ 100 Betroffene Einwohner bei HQ extrem Sankt Sebastian Kaltenengers Urmitz Weißenthurm

21 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 16 Abbildung 2: Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte für HQ 100 des Rheins bei Kaltenengers und Sankt Sebastian (Quelle: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH) Kaltenengers ist bei Hochwasser stark betroffen. Das Hochwasser bedroht Kaltenengers direkt vom Rhein her, aber auch rückwärtig über den Rheinaltarm. Auf diese Weise wird Kaltenengers sukzessive von Hochwasser eingeschlossen. Durch die Überschwemmung sind bei HQ 100 vor allem der nord-westliche Ortsteil zwischen Rheinuferstraße und Hauptstraße sowie der süd-westliche Ortsteil an der Kolpingstraße und Sylvesterstraße betroffen. Es können Wassertiefen von 2 m und mehr auftreten. Eine Zufahrt zum Ort besteht bei Hochwasser ausschließlich über die Rübenacher Straße (K 65). Bei einem 100-jährlichen Hochwasser ist aber auch diese Zufahrt überstaut und somit nicht mehr passierbar das gilt auch für geländegängige Fahrzeuge. Beim Hochwasser vom Dezember 1993 war die Zufahrt noch möglich; aber bereits gefährdet. Das Wasser stand nur noch wenige Dezimeter unterhalb des Straßenniveaus. Der Straßendamm der K 65 war stark durchweicht und drohte laut Aussage der Feuerwehr zu brechen.

22 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 17 Die Hochwasserbetroffenheit und das Hochwasserrisiko wurde gemäß den Erfahrungen der Hochwasser 1993 und 1995 berichtet und bestätigt die Darstellungen in den Hochwassergefahrenkarten. Bei den Hochwassern 1993 und 1995 gab es in der Ortsgemeinde in Bereichen, die nicht von Rheinwasser überflutet waren, Probleme mit Grundwasser- und Kanalrückstau. Insbesondere in der Gartenstraße waren einige Keller betroffen. Die Darstellung der Hochwassergefahrenkarten weisen für diesen Bereich Gefahr durch Druckwasser aus. Seit 1974 sind Rückstauklappen in Kaltenengers verpflichtend. Bei den Hochwassern hat sich jedoch gezeigt, dass nicht alle Häuser über Rückstauklappen verfügen. Die Freiwillige Feuerwehren Kaltenengers und Sankt Sebastian waren beim Hochwasser 1993 dauerhaft im Einsatz. In der Oberstraße und der Fährstraße wurden Stege aufgebaut. Die rheinnahen Anwohner wurden über Gerüstblöcke oder mit Booten evakuiert. Es standen vier Boote zur Verfügung. Außerdem gab es materielle und personelle Unterstützung durch die Bundeswehr. Bei Starkregen sind besonders die Unterführungen der Rübenacher Straße unter der Bahn (Rheinstrecke Bonn-Koblenz) sowie unter der B 9 anfällig für Überflutungen. In Sankt Sebastian sind bei HQ100 einzelne Bewohner am Rhein sowie an der Koblenzer Straße nahe des Altrheins von Hochwasser betroffen. Bei HQ extrem fallen die Überschwemmungen durch den Rhein und auch der Rückstau im Altrhein stärker aus. Neben der direkten Betroffenheit der Anwohner besteht die Gefahr einer Inselbildung bei Überströmung der Rübenacher Straße (K 65) in Kaltenengers. Die L126 in Richtung Koblenz kann bereits bei HQ 100 nicht mehr zur Evakuierung genutzt werden. Im Jahre 1993 waren rund 10 rheinnahe Haushalte von Hochwasser im Erdgeschoss betroffen. Die Bewohner wurden damals über Nachbargrundstücke evakuiert. Stege mussten nicht aufgestellt werden. Im Süden der Ortsgemeinde waren weitere Haushalte von Grundwasser betroffen, so dass einige Keller leer gepumpt werden mussten. Die Feuerwehr Sankt Sebastian war 1993 wegen der geringen Hochwasserbetroffenheit in ihrer Ortsgemeinde hauptsächlich unterstützend in Kaltenengers tätig. Es ist bislang keine Betroffenheit durch Starkregen bekannt.

23 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 18 Abbildung 3: Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte für HQ 100 des Rheins bei Urmitz (Quelle: ) Urmitz ist bei HQ 100 nur gering betroffen. Im Wesentlichen ist der Leinpfad am Rheinufer komplett unter Wasser, örtlich und vereinzelt können Überschwemmungen bis an die Hauptstraße auftreten. Die Betroffenheit bei HQ extrem nimmt hingegen schlagartig zu, indem die gesamte Ortslage überflutet wird (> 2m Wassertiefe). Nur noch wenige trockene Rettungsinseln verbleiben. Das innerörtliche neue Baugebiet Birkenweg ist relativ tiefliegend, so dass bereits bei häufigen Hochwassern oder Starkregen Grundwasser austritt bzw. das Niederschlagswasser nicht ablaufen kann. Der Bereich ist auch in der Gefahrenkarte als potentielles Überschwemmungsgebiet dargestellt und wird von der Ortsgemeinde und Feuerwehr so bestätigt.

24 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 19 Abbildung 4: Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte für HQ 100 des Rheins bei Weißenthurm (Quelle: ) In der Stadt Weißenthurm gibt es zwei wesentliche Bereiche der Betroffenheit: 1. Rheinufer Der Bereich parallel zum Rheinufer wird sukzessive bei steigenden Rheinhochwasserständen überflutet. Dies erstreckt sich vom Pumpwerk Am Guten Mann bis unterhalb der Rheinbrücke B 256 (Raiffeisenbrücke) an die Fährstraße. Ein Brennpunkt liegt an der Unterführung Becherstraße, die Hauptstraße und Rheinufer verbindet. Bei Hochwasser drückt das Wasser in die Unterführung und staut teilweise bis an die Hauptstraße zurück. Die hohen Rheinwasserstände bewirken auch einen deutlichen Anstieg der Grundwasserstände, so dass es noch südlich der Hauptstraße im Bereich der Kolpingstraße (Flur Im Steinacker) zu Grundwasseraustritten und nassen Kellern kommen kann. Entlang des Rheinufers ist auch Gewerbe angesiedelt. U.a. liegt ein Teil der Betriebsgebäude der Ardagh Group (Blechverpackungsindustrie) direkt am Rheinufer. Hier ist zwar nur der Ausbildungsbetrieb angesiedelt, aber es gibt eine Unterführung unter der Bahn, die auf das höher gelegene Werksgelände führt.

25 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich Nettemündung Der Bereich entlang der Nette bzw. südlich der Nettemündung ist ebenfalls erheblich betroffen. Dies betrifft u.a. das Wohngebiet mit Marienstraße, Blütenstraße und Wiesenweg sowie das Neubaugebiet Waldstraße direkt an der Nette. Die in den Hochwassergefahrenkarten dargestellten Überschwemmungsgrenzen entlang der Nette berücksichtigen keinen zusätzlichen Abfluss in der Nette, sondern nur den Rückstau des Rheins in die Nettemündung hinein. Sofern auch die Nette mit einem hohen Abfluss beitragen würde, dann wäre die Ausdehnung des Überschwemmungsgebietes der Nette vor allem oberhalb der Kreuzung der K 91 und der Bahnstrecke größer als bislang dargestellt. Die beschriebenen Gefahrenbereiche werden von den Vertretern der Stadt bestätigt. Die Überschwemmungsgebiete in den Hochwassergefahrenkarten decken sich somit gut mit den örtlichen Erfahrungen. Beim Extremhochwasser dehnen sich die Überschwemmungsgrenzen weiter aus. In den beiden oben beschriebenen Gefahrenbereichen verschärft sich die Betroffenheit weiter. An neuer Betroffenheit gegenüber HQ 100 ergibt sich ein großes Überschwemmungsgebiet südlich der Hauptstraße entlang der Kettiger Straße, das sich in östlicher Richtung bis an den Mittelweg erstreckt. Erfahrungen aus vergangenen Hochwasserereignissen liegen insbesondere in Form der Einsatzberichte der örtlichen Feuerwehr vor. Die meisten Erfahrungen konnten aus den Hochwasserereignissen 1993 und 1995 gewonnen werden. Bei diesen beiden Ereignissen hat sich die Flutung der Bahnunterführungen als besonders problematisch erwiesen (u.a. Becherstraße). Einerseits breitet sich durch die Flutung der Unterführungen die Überschwemmung auch binnenseitig der Bahn aus, andererseits erschwert die Flutung die Zugänglichkeit für Feuerwehr, THW u.a., wenn die Häuser und Menschen entlang des Rheinufers erreicht werden müssen. Die Menschen sind dann quasi zwischen Rhein und Bahndamm eingeschlossen. Auch die im nördlichen Stadtgebiet ausgewiesene Flutung der Unterführung Bahnhofsstraße wurde in der Vergangenheit mehrfach beobachtet. Hier tritt bereits relativ früh Grundwasser aus. Pumpen müssen daher eingesetzt werden, damit die Unterführung weiterhin von Rettungsfahrzeugen befahren werden kann. Die Flutung der Unterführung ist insofern problematisch, da dies zurzeit der einzige Fluchtweg für den Bereich Fährstraße, Jahnstraße und andere ist. Der Stegebau im Bereich Becherstraße/Rheinufer wurde bislang mit sehr provisorischen Mitteln bewerkstelligt. Insbesondere die Auflager bzw. stabile Auflager für die Stege waren ein Problem. Daher ist zukünftig eine flexible und stabile Lösung für den Stegebau erforderlich.

26 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 21 5 Öffentlichkeitsbeteiligung durch Workshops und Bürgerversammlungen Von März bis Oktober 2017 fanden die im örtlichen Hochwasserschutzkonzept für die drei Rheindörfer und die Stadt Weißenthurm vorgesehenen Workshops und Bürgerversammlungen statt. Die Ergebnisse sind nachfolgend zusammengefasst. 5.1 Kritische Infrastruktur Am 31. März 2017 fand im Rahmen des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes ein Workshop zur Kritischen Infrastruktur statt. Neben den Vertretern der VG Weißenthurm und dem Ingenieurbüro BCE nahmen die Stromversorger und Wasserver- und -entsorger an der Veranstaltung teil. Anwesend waren die Energienetze Mittelrhein GmbH & Co. KG (enm) als Stromversorger der Ortsgemeinden Sankt Sebastian, Kaltenengers und Urmitz sowie Gasversorger der gesamten VG Weißenthurm, die Syna GmbH (Syna) als Stromversorger der Städte Mülheim-Kärlich und Weißenthurm und die Verbandsgemeindewerke Weißenthurm (VGW Weißenthurm) als Wasserversorger und Abwasserentsorger. Der Workshop diente der Ermittlung der Verwundbarkeit der einzelnen Infrastrukturkomponenten und Identifizierung von Abhängigkeiten zwischen den Sektoren (z.b. Stromversorgung der Abwasserpumpanlagen). Die wesentlichen Ergebnisse des Workshops werden für jeden Sektor zusammengefasst. Details können dem Protokoll des Workshops entnommen werden Stromversorgung Die enm versorgt die Ortsgemeinden Sankt Sebastian, Kaltenengers und Urmitz mit Strom. Die enm handelt bei Hochwasser nach einem dokumentierten Hochwasser-Alarmplan. Dieser Plan basiert auf Erfahrungen aus den Hochwassern von 1993 und Die sensiblen Anlagen/Objekte sind seither terrestrisch vermessen, so dass die absoluten Höhen von Schaltschränken etc. bekannt sind. Der Alarmplan bzw. die Handlungsanweisungen orientieren sich am Wasserstand Pegel Koblenz. Die betroffenen Anlagen werden entsprechend diesem Pegelwasserstand zentral abgeschaltet. Bei HQ 100 (Wasserstand am Pegel Andernach 11,15 m) ist die Stromversorgung in Kaltenengers bereichsweise eingeschränkt (s. Abbildung 5). In Urmitz und Sankt Sebastian ist die Stromversorgung bis HQ 100 sichergestellt. Bei steigendem Pegelstand kann die Versorgung ggf. eingeschränkt sein, da die Stromtrassen in Richtung VG Weißenthurm betroffen sein können.

27 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 22 Abbildung 5: Netzausfall Strom (roter Bereich) in Kaltenengers bei HQ 100 (Quelle: enm) Die Syna versorgt die Städte Weißenthurm und Mülheim-Kärlich mit Strom. Auch die Syna verfügt über einen Hochwasser-Alarmplan. Die betroffenen Anlagen werden jedoch nicht automatisiert abgeschaltet, sondern vor Ort. Das Umspannwerk Weißenthurm, welches den Strom in das Mittelspannungsnetz der Stadt einspeist, ist bei HQ extrem hochwasserfrei, so dass bei Hochwasser ausschließlich Teile der Stadt von Stromausfall betroffen sein können. Die Trafostationen und Verteilerschränke der Stadt Weißenthurm sind nach dem Hochwasser 1993 baulich angepasst worden - Hochsetzten der Schränke über die Hochwassermarke von Ab einem Wasserstand von 10 m am Pegel Andernach werden die Netzstationen im amtlichen Überschwemmungsgebiet HQ 100 abgefahren, überprüft und bei Bedarf vor Ort abgeschaltet. Bei HQ 100 müssen drei Verteilerstationen in der Stadt Weißenthurm abgeschaltet werden (vgl. Plan B-1.4.1). Am Rheinufer auf der Höhe Becherstraße sowie Hafenstraße und in der Waldstraße ist deshalb ab HQ 100 mit Stromausfall zu rechnen. Bei HQ extrem werden fünf weitere Stromstationen abgeschaltet und zusätzlich sind die Bereiche Bahnhofstraße/Schillerstraße sowie Kolpingstraße/Steinacker von Stromausfall betroffen. Im Gewerbegebiet in Mülheim-Kärlich ist die Stromversorgung bei HQ 100 sichergestellt Gasversorgung Laut enm ist die Gasversorgung im Gebiet der gesamten VG Weißenthurm bei Hochwasser nicht gefährdet.

28 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der VG Weißenthurm erfolgt durch die VGW Weißenthurm. Diese betreuen das Wasserwerk in Kaltenengers (s. Abbildung 6) und die Kläranlage in Mülheim-Kärlich. Die im Wasserschutzgebiet der Rheingemeinden gelegene Wassergewinnungsanlage in Kaltenengers liegt gleichzeitig im Hochwasserüberschwemmungs-gebiet des Rheins. Die Kläranlage in Mülheim-Kärlich liegt außerhalb des Überschwemmungs-gebiets des Rheins von HQ extrem. Beim Hochwasser 1993 gab es keine Engpässe bei der Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung. Die Rübenacher Straße (K 65) in Kaltenengers wurde fast überströmt. Andernfalls wäre das Wasserwerk betroffen gewesen, da es in einer Senke südöstlich der Rübenacher Straße liegt (Altrhein). Abbildung 6: Wassergewinnungsanlage in Kaltenengers Das Wasserwerk versorgt die gesamte VG Weißenthurm mit Trinkwasser. In Summe werden mit der Wassergewinnungsanlage in Kaltenengers über Einwohner mit Trinkwasser versorgt, was den Standort zu einem wichtigen Eckpfeiler der Wasserversorgung in der Region macht. Aus diesem Grund wurde das Wasserwerk mit einem Hochwasserschutz bis zu einem ca. 200-jährlichen Hochwasser ausgestattet (mobile Schutzelemente). Außerdem verfügt das Wasserwerk über ein dieselbetriebenes Notstromaggregat. Bei einem HQ 100 sind zwei Brunnen im Versorgungsgebiet gefährdet. Ein Ausfall dieser beiden Brunnen kann jedoch mittels der drei vorhandenen Notbrunnen kompensiert werden können. Die Wasserversorgung in der gesamten VG Weißenthurm ist damit auf jeden Fall bis zu einem HQ 100 gewährleistet. An der Wassergewinnungsanlage kann prinzipiell bis zu einem HQ 200 gefördert werden.

29 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 24 Sankt Sebastian und Kaltenengers verfügen über ein Trennsystem. Das Abwasser wird zur jeweiligen Pumpstation am Rhein geleitet und von dort nach Urmitz gepumpt. Urmitz verfügt über ein Mischsystem. Das Abwasser der Rheindörfer Sankt Sebastian, Kaltenengers und Urmitz wird am Abwasserpumpwerk in Urmitz gesammelt und zur Kläranlage nach Mülheim- Kärlich gepumpt. Die Stadt Weißenthurm verfügt über ein Mischsystem. Das Abwasser wird am tiefsten Punkt nahe dem Rhein gesammelt und von dort zur Kläranlage nach Mülheim- Kärlich gepumpt. In Weißenthurm und Urmitz sind Kanaldeckel im hochwassergefährdeten Bereich abgedichtet, um im Hochwasserfall das Pumpen von Rheinwasser zur Kläranlage zu vermeiden. In Weißenthurm sind jedoch bei geringen Hochwasserständen Regeneinläufe einzelner Anwohner überstaut, so dass das Pumpwerk neben Abwasser auch Rheinwasser zur Kläranlage transportiert. Die entsprechenden Anwohner sind informiert worden, die betroffenen Einläufe bei Hochwasser zu verschließen, um dieses Szenario künftig zu vermeiden. Das Abwasser aller Ortsgemeinden und der Stadt Weißenthurm kann somit zur Kläranlage gepumpt werden, solange die Stromversorgung der Abwasserpumpwerke gewährleistet ist. Die Vermessung der kritischen Höhe des Stromkastens am Abwasserpumpwerk Weißenthurm hat ergeben, dass die Stromversorgung bereits bei einem Wasserstand von 10,60 m am Pegel Andernach (< HQ 100 ) nicht mehr gegeben ist. Ein Abgleich der kritischen Höhe der Verteilerkästen an den Abwasserpumpwerken in Sankt Sebastian (s. Abbildung 7), Kaltenengers und Urmitz mit den Wasserständen bei HQ 100 hat ergeben, dass diese bei HQ 100 noch mit Strom versorgt werden. Bei steigendem Pegel müssen die Stationen sukzessive abgeschaltet werden. Nach Abschaltung der Stromstationen erfolgt die Einleitung des Abwassers in den Rhein. Die Kläranlage ist auch bei HQ extrem nicht hochwassergefährdet, so dass keine Gefahr für die biologische Abwasserreinigung besteht und die Abwasseraufbereitung bis einschließlich HQ extrem nicht Sankt Sebastian Abbildung 7: Abwasserpumpwerk eingeschränkt ist.

30 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich Alarm- und Einsatzplanung Am 9. März 2017 fand der Workshop zur Alarm- und Einsatzplanung statt. Teilnehmer waren die Vertreter der Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm, der Wehrleiter der Feuerwehreinheiten der VG Weißenthurm sowie das Ingenieurbüro BCE. Ein wichtiger Aspekt ist die Evakuierungsplanung für die Ortsgemeinden Kaltenengers und Sankt Sebastian, die bereits bei geringfügig größeren Hochwasserständen als beim historischen Hochwasser 1993 nicht mehr über die vorhandenen Straßen und Zuwegungen erreicht werden können und somit abgeschnitten werden. Der Wehrleiter berichtet, dass gemäß dem vorliegenden Alarm- und Einsatzplan bis Wasserstand 9,55 m Pegel Koblenz alles im Griff ist. Dies ist empirisch durch Erfahrungen vom Hochwasser 1993 belegt. Für die Erweiterung der Alarm- und Einsatzplanung ist die sukzessive Ausdehnung der Überschwemmungsgebiete bei höheren Pegelständen interessant also bei Hochwasserständen, die über den bisherigen Erfahrungshorizont (d.h. HW 1993 und 1995) hinausgehen. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes spezielle Überschwemmungskarten erstellt, welche die sukzessive Entwicklung der Überschwemmungsgebietsausdehnung bis HQ 100 (ca. 0,5 m über dem Hochwasserstand von 1993) in Abhängigkeit vom Bezugspegel Andernach anzeigen. Somit wird für alle betroffenen Ortsgemeinden sowie die Stadt Weißenthurm der Andernacher Pegel als Bezugspegel festgelegt, da in der Hochwasserprognose für diesen Pegel auch die Entwicklung des Zuflusses der Mosel berücksichtigt wird. Beim Pegel Koblenz, der bei einigen Ortsgemeinden bisher als Referenz herangezogen wurde, wird der Hochwasserabfluss der Mosel nicht eingerechnet. Bei Hochwasser sind an unterschiedlichen Stellen im Gebiet der VG Weißenthurm Unterführungen überflutet. Ab einer gewissen Wassertiefe ist die Evakuierung durch diese Unterführungen nicht mehr gefahrlos möglich, weshalb die Feuerwehr z.b. im nördlichen Bereich von Weißenthurm (Fährstraße/Bahnhofsstraße) bzw. im südlichen Bereich (Becherstraße) ggf. die Evakuierung von Personen über den Bahndamm in Betracht zieht. Damit die Feuerwehr weiß, ob diese Möglichkeit der Evakuierung überhaupt in Betracht kommt, muss in Erfahrung gebracht werden, nach welchen Regeln die Deutsche Bahn AG (DB) den Zugverkehr auf der Strecke Koblenz Bonn bei Hochwasser steuert. Gibt es vielleicht eindeutige Kriterien, bei deren Eintreten der linksrheinische Bahnverkehr eingestellt wird und das Überqueren der Bahngleise gefahrlos möglich ist? Im Nachgang zum Workshop hat BCE die DB diesbezüglich kontaktiert. Nach Informationen der DB gibt es für die Strecke Koblenz Bonn keine eindeutigen Kriterien z.b. in Form von Festlegungen zu einem Grenzwasserstand an einem Bezugspegel, ab dem der Zugverkehr eingestellt wird und Spannungsfreiheit gegeben ist. Vielmehr passiert eine individuelle Bewertung der Hochwassersituation vor Ort (Standsicherheit von Dämmen; überflutete Gleise etc.) durch so

31 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 26 genannte regionale Notfallmanager, die eventuelle Einschränkungen für den Bahnverkehr an die Einsatzleitzentrale in Frankfurt melden. Die Einsatzleitzentrale trifft dann situationsbedingt Entscheidungen über Zugausfälle oder die vollständige Einstellung des Zugverkehrs auf der betroffenen Strecke. Beim Hochwasser 1993 ist der Bahnverkehr zwischen Koblenz und Bonn aufrechterhalten worden, obwohl einzelne Streckenabschnitte überflutet waren. Bei künftigen Hochwasserereignissen kann sich die örtliche Feuerwehr bei der Einsatzleitzentrale in Frankfurt oder beim Notfallmanagement der DB über Streckensperrungen informieren. Die Evakuierung über den Bahndamm kann dann in Bereichen ohne Lärmschutzwand erfolgen. Eine wichtige aber hochwassergefährdete Straßenverbindung für die Alarm- und Einsatzplanung ist die Rübenacher Straße (K 65), die eine direkte Anbindung von Kaltenengers an die Bundesstraße B 9 darstellt. Von der B 9 kommend wird die Rübenacher Straße in Dammlage über den Altrheinarm geführt, bevor Kaltenengers erreicht wird. Zwecks Durchgängigkeit des Altrheinarmes sind im Straßendamm Durchlässe angeordnet. Beim Hochwasser 1993 war die hochwasserfreie Zufahrt nach Kaltenengers noch möglich; aber bereits stark gefährdet. Es fehlten nur wenige Zentimeter bis zum Überströmen der Straße. Der Straßendamm der K 65 war gleichzeitig durchweicht und drohte, laut Aussage der Feuerwehr zu brechen. Im Straßendamm befinden sich zwei Durchlässe DN200, welche den Straßendamm durch eine Flutung des binnenseitigen Rheinaltarmes im Hochwasserfall entlasten sollen. Eine örtliche Inspektion hat jedoch gezeigt, dass sich die Durchlässe durch mangelnde Unterhaltung zunehmend mit Bewuchs/Gestrüpp und Sedimenten zusetzen und nur bedingt abflusswirksam sind. Im Rahmen des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes haben die Einsatzkräfte als Ziel formuliert, die Befahrbarkeit der Rübenacher Straße (K 65) auch bei Wasserständen deutlich über denen beim Hochwasser 1993 sicherzustellen, da ansonsten die Ortsgemeinden Kaltenengers und Sankt Sebastian relativ früh durch das Hochwasser abgeschnitten werden. Wünschenswert wäre eine hochwasserfreie Zufahrt bis zu einem 100-jährlichen Rheinhochwasser, was eine Anhebung der Straße von mindestens 0,6 m notwendig macht. Als Maßnahme wird im örtlichen Hochwasserschutzkonzept deshalb die Erstellung einer Machbarkeitsstudie formuliert, welche die Anforderungen und Möglichkeiten einer Ertüchtigung und Erhöhung der K 65 untersuchen soll. Das Umweltministerium hat bei der Umsetzung Unterstützung zugesichert. Die Bahnunterführung der K 65 kurz vor der Landstraße L121 (nahe B 9) ist bis HQ 100 nicht von Druckwasser betroffen und daher befahrbar. Im Nachgang zum Workshop hat die Feuerwehr BCE den bestehenden Alarm- und Einsatzplan zur Einsicht übermittelt. Der bestehende Plan ist eine fundierte Grundlage und beinhaltet eine gute Dokumentation der Hochwasser-Erfahrungen. Nach dem Hochwasser von 1993 erfolgte eine Erweiterung des Plans auf ein Szenario 1993 PLUS 1 m. Insofern hat die Feuerwehr bereits perspektivisch die Auswirkungen eines Extremhochwassers in ihrem bestehenden Alarm- und Einsatzplan berücksichtigt. Jedoch fällt das Extremhochwasser nach

32 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 27 heutigen Erkenntnisse noch dramatischer aus und müsste eher mit 1993 PLUS > 2m tituliert werden. Im Rahmen des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes wird der Alarm- und Einsatzplan überprüft und es werden Vorschläge hinsichtlich Aktualisierung, Vereinheitlichung und Fortschreibung des Plans gemacht. Folgende Vorschläge werden in den Maßnahmenplan übernommen: Einheitliche Festlegung des Bezugspegels Andernach für alle Städte und Gemeinden der VG Weißenthurm Fortschreibung bis HQ extrem, d.h. ca. 2,2 m über Hochwasserstand von 1993 Dokumentation aller Lagerstätten inkl. Inventar/Material Aktualisierung der Alarmierungs- und Informations-Checkliste hinsichtlich Kontaktdaten (z.b. KEVAG heißt nun enm mit neuen Telefonnummern) Evakuierungsplan erstellen (Festlegen welche Bereiche wann evakuiert werden müssen, Kommunikation klären etc.) Unterlagen bündeln und jeder Feuerwehreinheit zur Verfügung stellen Übersichtliche Merkblätter mit wesentlichen Informationen erstellen (z.b. Tabelle mit Alarmstufe und Pegelstand Andernach) Turnusmäßige Überprüfung der Pläne und Zuständigkeiten 5.3 Bürgerversammlungen Im Herbst 2017 fanden in den Ortsgemeinden Urmitz, Kaltenengers und Sankt Sebastian sowie in der Stadt Weißenthurm Bürgerversammlungen zum Thema Hochwasservorsorge statt. Im Gewerbegebiet zum Guten Mann in Mülheim-Kärlich sollte zudem eine Informationsveranstaltung für Gewerbe und Industrie stattfinden. Die ansässigen Betriebe wurden bezüglich Terminfindung angeschrieben. Da lediglich ein Betrieb Interesse bekundet hatte, wurde der Workshop abgesagt und der interessierte Betrieb auf die Bürgerveranstaltungen verwiesen. Um öffentliches Interesse für die geplanten Bürgerversammlungen zu erzeugen wurde ergänzend zu den üblichen Hinweisen im Anzeigeblatt der Verbandsgemeinde im August 2017 ein Pressegespräch am Rheinufer der Stadt Weißenthurm organisiert. An dem Pressegespräch nahmen Vertreter aller beteiligten Ortsgemeinden und Städte, der Verbandsgemeindebürgermeister Herr Hollmann und Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung, Herr Schernikau vom Umweltministerium, das Ingenieurbüro BCE und einige Journalisten der überregionalen und lokalen Presse teil. Hierbei wurde auf die Hochwassergefahr in der VG Weißenthurm hingewiesen und die Themen der Bürgerversammlungen angekündigt. Zur Visualisierung der Gefährdung wurde an

33 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 28 bestehenden Hochwassermarken der Wasserstand eines Extremhochwassers simuliert (s. Abbildung 8). Abbildung 8: Pressetermin mit Darstellung des Wasserstandes bei Extremhochwasser am Rheinufer Weißenthurm Die Bürgerversammlungen fanden an folgenden Terminen statt: 4. September 2017 in der Stadt Weißenthurm 18. September 2017 in Urmitz 21. September 2017 in Sankt Sebastian 5. Oktober 2017 in Kaltenengers Wegen der guten Information in der Presse und auf den Internetseiten der Städte und Ortsgemeinden waren die Bürgerveranstaltungen stets gut besucht (20-55 Teilnehmer) und die Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich rege an den Diskussionen (s. Abbildung 9). Folgende Themen wurden auf den Bürgerveranstaltungen behandelt: Aufgabenstellung des örtlichen Hochwasserschutzkonzeptes Historische Rheinhochwasser und das Phänomen Starkregen Die Hochwassergefahrenkarten und -risikokarten des Landes Hochwasserbetroffenheit der jeweiligen Gemeinde/Stadt Aufgaben des Landes Rheinland-Pfalz beim Hochwasserschutz Maßnahmen der kommunalen Hochwasservorsorge Maßnahmenvorschläge

34 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 29 Informationen zur Eigenvorsorge (Hochwasservorhersage, Bauvorsorge, Elementarschadenversicherung etc.) Versorgungssituation der jeweiligen Gemeinde bei Hochwasser (Strom, Gas, Wasser und Abwasser) Alarm- und Einsatzplanung bei Hochwasser Details zu den Inhalten können den beigefügten Präsentationen entnommen werden (s. Anlage Präsentationen Bürgerveranstaltungen). Zusätzlich wurden bei den Veranstaltungen Broschüren zu persönlichen Schutz- und Verhaltensmaßnahmen bei Hochwasser in der jeweiligen Gemeinde verteilt (s. Anlage Informationsbroschüren). Abbildung 9: Bürgerversammlung in Urmitz im September 2017

35 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 30 6 Ziele und Maßnahmen Die im örtlichen Hochwasserschutzkonzept angeregten und entwickelten Maßnahmen werden mit Zuständigkeiten und Zeitfristen für die Umsetzung in einer Maßnahmenliste bzw. einem Maßnahmenplan dokumentiert (s. Tabelle 4). Tabelle 4: Maßnahmenliste/-plan Nr. Ziel Maßnahme Zuständigkeit Frist VG Weißenthurm 1.1 Allgemeine Förderung der Eigenvorsorge Angebote für fachkompetente Beratung zu Objektschutzmaßnahmen an privaten Häusern (mit finanzieller Unterstützung vom Land auf Anfrage durch die Gemeinden) MUEEF und VG Weißenthurm bis Projektabschluss Private Eigentümer Schadensminderung Realisierung von objektbezogenen Schutzmaßnahmen Private Eigentümer fortlaufend 1.3 Aktualisierter Alarm- und Einsatzplan Vereinheitlichung Bezugspegel Andernach, Erweiterung des Plans bis HQ extrem, Fortschreibung Inventarisierung, Überprüfung Notunterkünfte auf Hochwasserbetroffenheit und Kapazität. Wehrleiter der VG Weißenthurm Bündelung wichtiger Informationen zum Thema Hochwasser in den Ortsgemeinden Erstellung einer Hochwasser- Broschüre für jede Ortsgemeinde. BCE bereits umgesetzt 1.5 Information der Bevölkerung über Hochwasser in der jeweiligen Ortsgemeinde Hochwasserschutz-Broschüren und Gefahren- bzw. Überflutungskarten im jeweiligen Gemeindebüro und bei der Verbandsgemeindeverwaltung vorhalten. VG Weißenthurm, Ortsgemeinden, Stadt Weißenthurm bereits umgesetzt 1.6 Information der Bevölkerung über Stromausfälle Die enm hat im Mai 2017 von der Entwicklung einer Hochwasser-App berichtet. Nach Fertigstellung kann in den Ortsgemeinden gezielt über das Angebot informiert werden. enm, VG Weißenthurm, Ortsgemeinden, Stadt Weißenthurm fortlaufend

36 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 31 Nr. Ziel Maßnahme Zuständigkeit Frist 1.7 Evakuierung, ggf. Nutzung einer sicheren Querung Bahnstrecke Die Deutsche Bahn AG wird hinsichtlich des Zugverkehrs auf der Strecke Koblenz - Bonn bei Hochwasser angefragt (Gleise gesperrt, Züge zurückgehalten und ggf. Spannungsfreiheit gegeben?). BCE bereits umgesetzt Ergebnis: Es ist kein Pegelstand oder Hochwasserstand festgelegt, ab dem der linksrheinische Bahnverkehr ausgesetzt wird. Im Hochwasserfall kann die aktuelle Lage bei der Einsatzleitstelle in Frankfurt oder dem Notfallmanagement der DB angefragt werden. Sankt Sebastian 2.1 Sicherstellung der Stromversorgung für die Abwasserentsorgung Überprüfung des Stromkastens am Abwasserpumpwerk auf Hochwasserbeständigkeit. enm bereits umgesetzt Ergebnis: Bei HQ 100 ist die Stromversorgung noch sichergestellt. 2.2 Sichere Evakuierung der Bevölkerung Erstellung eines Evakuierungskonzeptes: Festlegung eines Pegelstandes bzw. einer HW-Prognose ab dem insbesondere die Ortsgemeinden Kaltenengers und Sankt Sebastian evakuiert werden müssen, Zuständigkeiten für den Evakuierungsfall festlegen, Notunterkünfte für den Evakuierungsfall organisieren. Wehrleiter der VG Weißenthurm 2018 Kaltenengers 3.1 Sicherstellung der Stromversorgung für die Abwasserentsorgung Überprüfung des Stromkastens am Abwasserpumpwerk auf Hochwasserbeständigkeit. enm bereits umgesetzt Ergebnis: Bei HQ 100 ist die Stromversorgung noch sichergestellt.

37 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 32 Nr. Ziel Maßnahme Zuständigkeit Frist 3.2 Sicherstellung der Wasserversorgung bei Hochwasser Klärung der Betroffenheit des Wasserwerks von Stromausfall bei Hochwasser. enm, VGW Weißenthurm bereits umgesetzt Ergebnis: Die Stromversorgung des Wasserwerks ist bis HQ 200 sichergestellt. 3.3 Sensibilisierung Feuerwehr im Hinblick auf Extremhochwasser Erstellung einer differenzierten Hochwassergefahrenkarte, in der in Abhängigkeit vom Pegelstand in Andernach, die sukzessive Ausdehnung des Überschwemmungsgebiets bis ca. HQ 100 dargestellt ist. BCE bereits umgesetzt 3.4 Sicherstellung der Zufahrt nach Kaltenengers bis HQ 100 über die Rübenacher Straße K 65 Machbarkeitsstudie hinsichtlich Ertüchtigungsmaßnahmen an der Rübenacher Straße (K 65): Erneuerung und Unterhaltung der Verdolungen, Erhöhung des Straßendammes, Überprüfung der Standsicherheit des Straßendamms bei Hochwasser. Ortsgemeinde Kaltenengers, VG Weißenthurm, Landesbetrieb Mobilität (LBM) 2018

38 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 33 Nr. Ziel Maßnahme Zuständigkeit Frist 3.5 Sichere Evakuierung der Bevölkerung Erstellung eines Evakuierungskonzeptes: Festlegung eines Pegelstandes bzw. einer HW-Prognose ab dem insbesondere die Ortsgemeinden Kaltenengers und Sankt Sebastian evakuiert werden müssen, Zuständigkeiten für den Evakuierungsfall festlegen, Notunterkünfte für den Evakuierungsfall organisieren. Wehrleiter der VG Weißenthurm 2018 Urmitz 4.1 Sicherstellung der Stromversorgung für die Abwasserentsorgung Überprüfung des Stromkastens am Abwasserpumpwerk auf Hochwasserbeständigkeit. enm bereits umgesetzt Ergebnis: Bei HQ 100 ist die Stromversorgung noch sichergestellt. 4.2 Hochwasserabwehr zur Verhinderung des frühzeitigen Zuflusses in die Ortsgemeinde Urmitz Entwicklung eines mobilen Hochwasserschutzsystems für die Bahnunterführung der L126 Richtung Kaltenengers. Ortsgemeinde Urmitz Hochwassersichere Lagerung des Materials zur Gefahrenabwehr und -bewältigung Suche nach alternativem Lagerplatz außerhalb des Überschwemmungsgebiets von HQ extrem für das Material zum Stegebau. Der Bauhof ist nach jetzigem Kenntnisstand bei HQ 100 betroffen. FFW der Ortsgemeinde Urmitz 2018

39 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 34 Nr. Ziel Maßnahme Zuständigkeit Frist 4.4 Bereitstellung von hochwasserfreien Notunterkünften Alternative Notunterkunft zur Peter- Häring-Halle und Grundschule St. Georg außerhalb des Überschwemmungsgebiets von HQ extrem festlegen. FFW der Ortsgemeinde Urmitz Sichere Evakuierung der Bevölkerung Erstellung eines Evakuierungskonzeptes: Festlegung eines Pegelstandes ab dem die Ortsgemeinde Urmitz evakuiert werden muss, Zuständigkeiten für den Evakuierungsfall festlegen, Notunterkünfte für den Evakuierungsfall organisieren. Wehrleiter der VG Weißenthurm 2018 Stadt Weißenthurm 5.1 Sicherstellung der Stromversorgung für die Abwasserentsorgung Überprüfung des Stromkastens am Abwasserpumpwerk auf Hochwasserbeständigkeit. Syna bereits umgesetzt Ergebnis: Bis zu einem Pegelstand von 10,60 m (< HQ 100) in Andernach ist die Stromversorgung des Abwasserpumpwerks sichergestellt.

40 Urmitz, die Stadt Weißenthurm und das rheinnahe Gewerbegebiet der Stadt Mülheim-Kärlich 35 Nr. Ziel Maßnahme Zuständigkeit Frist 5.2 Information der Bevölkerung über die Stromversorgung bei Hochwasser Ermittlung der Betroffenheit der Verteilerstationen bei HQ 100: Terrestrische Vermessung der Verteilerschränke, Ermittlung des Pegelstands, bei dem die jeweilige Station abgeschaltet werden muss, Bestimmung der von Stromausfall betroffenen Bereiche unter Angabe des Pegelstands Andernach, Dokumentation der Ergebnisse in den Karten zur Hochwasserbetroffenheit mit kritischer Infrastruktur. Syna bereits umgesetzt Ergebnis: Bei HQ 100 sind bereits Teile der Stadt von Stromausfall betroffen. Die Bereiche vergrößern sind bei HQ extrem noch. 5.3 Sicherstellung der Zugänglichkeit der Grundstücke im Hochwasserfall Bereitstellung von ausreichendem und geeignetem Material für den Stegebau: Inventarisierung des vorhandenen Materials für den Stegebau. Bedarfsweise Beschaffung von weiterem Material bzw. einem neuen stabilen System. Stadt Weißenthurm Hochwasserabwehr zur Verhinderung des frühzeitigen Zuflusses in die Straßen südlich der Bahnlinie Entwicklung technisch einfacher mobiler Lösungen zur Sicherung der Unterführungen unter der Bahn in Becherstraße, Schmittgasse, Bahnhofstraße. Stadt Weißenthurm 2018

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