Hörmedien II: Hörspiel/ Hörbuch
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- Charlotte Martha Michel
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1 Hörmedien II: Hörspiel/ Hörbuch Ruhr- Universität Bochum Seminar: (Neue) Medien im Deutschunterricht SoSe 07 Dozenten: Jan Boelmann/ / Gerhard Rupp Referentin: Julia Broichhaus 04. Juni 2007
2 Gliederung 1) Begriffsdefintionen; ; Vor- und Nachteile von gelesenem und gehörtem Text 2) (Die sehr kurze) Geschichte des Hörbuchs in Deutschland 3) Nachteile des unkontextuierten Kassettenhörens bei Kindern 4) Verwendung des Hörspiels im Deutschunterricht 4.1) Unterscheidung Hören, Horchen, Lauschen 4.2) Hinweise zur Verwendung des Hörspiels im Deutschunterricht 4.2.1) vier Arbeitsfelder des Hörspiels im DU 4.2.2) Kriterien zur Auswahl von Hörtexten 4.2.3) Didaktisches Programm 4.3) Ziele, die mithilfe des Hörspiels erreicht werden können 5) Gruppenarbeit: Der Fischer und seine Frau
3 Hören finde ich wichtiger als Sehen. Kinder, die Geschichten hören, entwickeln im Kopf ihre eigenen Bilder. Und zwar solche, die sie auch verkraften können. ( Doris Dörrie, deutsche Regisseurin)
4 1) Begriffsdefintionen; ; Vor- und Nachteile von gelesenem und gehörtem Text Lesen mit den Ohren Kriterien für Hörtexte Gespeicherte Sprache Vervielfältigung Öffentlichkeitscharakter Gestaltung/ Verarbeitung des akustischen Materials zum Zweck der Veröffentlichung Formen: Hörspiele, Dramenmitschnitte, Autorenlesungen etc.
5 Vergleich Hörbuch/ Hörspiel Konnotation zur Lesung Meist Prosatexte (seltener Gedichte) Stimme des Sprechers oder Autors + einige musikalische Zugaben Orientierung am Buch => macht literarischen Text hörbar Vorstellung von szenischer Gestaltung Gilt als dramatische Form (unabhängig von Gattung der Vorlage) Außerdem: Geräusche und Klänge Orientierung am Radio => bringt die erzählte Geschichte zu Gehör
6 Hörbuch/ Hörspiel Text so originalgetreu wie möglich Trend zur komplett ungekürzten Lesung Wichtige Funktion des Sprechers: stimmliche Interpretation als entscheidende Form der Textbearbeitung Anerkannte literarische Form Transformation vom Prosatext zur Hörspielfassung (Dialogisierung und Vertonung erforderlich) Voraussetzung: akzeptable Interpretation der Textvorlage Wahl des Terminus zum Oberbegriff ist nicht ohne erhebliche wertende Implikationen möglich!!!
7 2) (Die sehr kurze) Geschichte des Hörbuchs in Deutschland Erstmalige Verwendung des Begriffs im Gründungsjahr der Deutschen Blindenhörbücherei 1954 Verstärkte Produktion seit 1963 (Kassettenabspielgerät) Ursprüngliche Adressaten: Blinde und Sehbehinderte 1999: Gründung Arbeitskreis Hörbuchverlage; Hörbuch Boom seit Lepiziger Buchmesse 2000 Inzwischen als Ergänzung zur geschriebenen Literatur wahrgenommen und akzeptiert Crosspromotion
8 Interesse an Hörbuch- Genres
9 Ausblick Erfolgsversprechende Zukunft Erschließung neuer Kunden und Werbeträger für Bücher Großer Spielraum des Internets für Weiterentwicklung der Hörbuchkultur Mit neuesten Handys können Hörbücher jederzeit in guter Qualität abgerufen werden
10 3) Nachteile des unkommentierten Kassettenhörens in der Entwicklung von Kindern Kinder Hörspielkassette oft als Vorlese- Medium (Märchenoma) missbraucht Normalerweise zyklischer Verlauf des Vorlesens Aufruf Frage Bezeichnung Rückmeldung ausgeprägter Gesprächscharakter/ dialogische Struktur hilft Kindern eine Rezeptionshaltung gegenüber der Geschichte auszubauen Rückgriff auf eigene Alltagserfahrungen sehr hilfreich; muss vom Vorlesenden gefördert werden Gesprächsinitiativen der Kinder müssen aufgenommen werden
11 Folgen für die Verwendung von Hörspielen Hörspiel sollte an geeigneten Stellen unterbrochen werden, um Geschichte mit Kind zu reflektieren bzw. auf Fragen des Kindes einzugehen Evtl. vorhandene Bilder (von Cover etc.) zur Visualisierung der Geschichte nutzen
12 4) Verwendung des Hörspiels im Deutschunterricht 4.1) Unterscheidung Hören- Horchen- Lauschen Hören als diffuse akustische Wahrnehmung: unspezifische, nicht gerichtete Art der Wahrnehmung Horchen als zielgerichtetes, forciertes Hören: Aufmerksamkeit auf bestimmtes Ziel gerichtet Wahrnehmung analytisch und selektiv Lauschen als teilnehmendes, selbstvergessenes Hören: hochkonzentriertes, aber zugleich selbstvergessenes Hören
13 4.2) Hinweise zur Verwendung des Hörspiels im Deutschunterricht 4.2.1) Zusammenfassend vier Arbeitsfelder des Hörspiels im DU: 1) Auseinandersetzung mit dem Hörspiel als Stück gestalteter Literatur: - Literarisches Hörspiel als Beitrag zur Literaturgeschichte - Erkennen der formalen Eigenarten und Formen der Vermittlung von Wirklichkeit 2) Hörspiel als Mittel der Erschließung und Vermittlung von Texten en anderer Gattungen: - Hilfsfunktion zur Erleichterung des Textzugangs - Aktive Form der Annäherung an den Gehalt und die Gestalt eines erzählerischen oder dramatischen Textes
14 3) Hörspiel als Spiel mit akustischen Elementen: - Sprache und Klang als Spielmaterial - Ausbildung der sinnlichen Fähigkeiten in der Schule - Initiierung und Ermöglichung immer wieder neuer Rezeptionsformen - Situativ und stoffbezogen relativ offen 4) Original- Ton- Hörspiel als Möglichkeit einer dokumentarischen Eigenproduktion - Zusammenfügen von authentischen Sprach-,, Geräusch und Tonmaterial - Motivationsbildende Wirkung der Authenzität
15 4.2.2) Kriterien zur Auswahl von Hörtexten Zielgruppe Stoff Inhalt entsprechend der Interessen der Kinder Inhaltliche Gestaltung zielgruppengerecht Verwendung unterschiedlicher, künstlerischer Gestaltungsmittel Sprache passend zum Inhalt Geräusche zur Unterstützung, Verdeutlichung, Verstärkung Musik Gesamtwirkung überzeugend Cover Gebrauchswert für Unterricht
16 4.2.3) Didaktisches Programm Hören- Lesen- Hören Lesen/ Hören- Lesen/ Gestalten- Hören (selbstgestaltetes Hörspiel der Kinder) Hörspiel auch für fächerübergreifenden Unterricht nutzbar
17 4.3) Ziele, die mithilfe des Hörspiels erreicht werden können 1) Leseförderung/ Lesemotivation - Freude an literarischen Stoffen - Auch ungeübte Leser können am Gespräch beteiligt werden - Anknüpfen an Rezeptionsgewohnheiten von Vorschulkindern - Einstieg mit Hörspielausschnitt 2) Vorstellungsbildung - Entstehen von Bildern im Kopf
18 3) Differenzerfahrung/ / historisches Verstehen - Literatur wird als semantisches System begreiflich gemacht, dessen Modelle historischem Wandel unterliegen 4) Ermöglichung literarischer Erfahrung - Auch ohne individuelle Schriftlektüre 5) Ermöglichung ästhetischer Erfahrung - Klanggedächtnis - Magie der Sprache - Texterschließungs- und Textdeutungskompetenz - Weckung von Kreativität - Kritische Medienkompetenz - Teilhabe am literarischen Leben
19 5) Gruppenarbeit: Vom Fischer und seiner Frau (Gebrüder Grimm)
20 Wie soll die Musik an welcher Stelle sein? An welchen Stellen sollten welche Hintergrundgeräusche eingefügt werden? Wie sollen die Stimmen der Personen klingen? An welchen Stellen sollen Pausen eingefügt werden? Vergleich mit dem Hörspiel: Was ist besser/ schlechter? Warum wurde einiges anders gemacht?
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