E-Books in Bibliotheken

Transkript

1 Mario Kowalak (UB FU Berlin) Gastvortrag bei der E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK E-Books: Grundlagen Entwicklungen Trends IHK Potsdam,

2 Warum braucht meine Bibliothek E-Books? Weil... es modern und 'hip' ist. E-Books nie ausgeliehen sind. sich E-Books bequem im Volltext durchsuchen lassen (ggf. plattformübergreifend). E-Books immer und überall erreichbar sind. wir Kosten sparen wollen (Erwerbung + Nebenkosten Unterbringung, Binden...) E-Books laufend aktualisiert werden können. alle anderen Bibliotheken jetzt auch E-Books anbieten. / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

3 Was ist ein E- Book? / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

5 Was ist ein E- Book? Quelle: The Making of Modern Law: Trials, Gale Gale, Cengage Learning. (DFG Nat.liz.) / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

7 Wovon reden wir? / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

8 Wie sieht der E-Book-Markt aus? Es gibt nicht den E-Book-Markt!! Endkundenmarkt Bsp. "Libreka" Typ. Merkmale: Kauf Download privater "Reader" Optionen / Modelle für Bibliotheken Leihe (z.b. "Onleihe" DiviBib) Merkmale: private Bereitstellung Bibliothek betreibt kein eigenes Netz "Endnutzer": amorph, nicht klar eingrenzbar Miete, temporäre Lizenzierung "Tokens" (Punktesystem "Safari") Kauf Merkmale: Bereitstellung innerhalb eigener Netze (IP) "Endnutzer": abgrenzbar (z.b. Hochschulangehörige) / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

9 Temporäre Lizenzierung (Miete) vs. Kauf Temp. Lizenzierung niedrigere Kosten pro Titel Geeignete Publ.arten: dynamische Inhalte, laufende Aktualisierung, Austausch von Aufl.... Kauf höhere Kosten pro Titel Geeignete Publ.arten: statische Inhalte Monographien Bibliographien Nachschlagewerke Lehrbücher / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

10 Einzeltitel vs. Pakete Einzeltitel pick & choose volle Kontrolle über erworbene Titel (potentiell) keine Ladenhüter weniger Etatmittel gebunden Einbindung in herkömml. GG einfach PR-Effekt gering Paket niedrigere Kosten pro Titel (Rabatte, Big Deal ) Konsortien... evtl. Ladenhüter enthalten umfangr. Etatmittel gebunden ( Monopolisierung?) konventionelle Katalogisierung mengenmäßig überfordert? Einspielung von Fremddaten PR-Effekt potentiell größer / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

11 Interessenlage der Bibliotheken - "Wie sollten E-Books sein?" (1) Markttransparenz (Bestandsaufbau) breites Titelangebot Verzeichnung auf Titelebene im Katalog ( kostenlose Bereitstellung von Metadaten) gängige Formate (PDF, XML) Remote Access simultane Nutzung Durchsuchbarkeit auf Volltextebene (auch plattformübergreifend, ggf. Aufbau eigener Indices) interoperabel mit Linkresolvern / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

12 Interessenlage der Bibliotheken - "Wie sollten E-Books sein?" (2) Personalisierungsfunktionen interaktive und multimediale Elemente barrierefrei komfortabler Datendownload (mind. kapitelweise) DRM unter voller Ausschöpfung des techn. Möglichen und des UrhG Publikation vor oder zeitgleich mit Print Preis ident. oder nur geringfügig über Print, keine oder geringe zusätzliche(n) Hostinggebühren standardisierte Nutzungsstatistiken (COUNTER) Fernleihe zulässig / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

13 Wie sieht (oftmals) die Praxis aus? Kritische Punkte... Bestandsaufbau aufgrund von intransparenten und heterogenen Angebotsstrukturen erschwert unzureichende Integration der vom Anbieter gelieferten Metadaten in lokale und überregionale bibliothekarische Nachweissysteme (Gründe u.a.: Datenqualität) keine verlagsübergreifenden gemeinsamen Indices für Metadaten und Volltexte mangelnde Einheitlichkeit der Präsentationsformen (heterogene bzw. fehlende technische Standards) und Nutzungskonditionen (DRM) / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

14 Geschäftsmodelle (Auswahl) I Kauf umfangreicher fachlicher Pakete (bei de Gruyter auch "Pick & Choose") (bei Springer:) für zahlr. Titel = einziger Vertriebsweg (bei de Gruyter:) Aufschlag für Lehrbücher (bei "Pick & Choose") (bei de Gruyter:) Bundle (Online + Print) = 140% vom Printpreis teure Einmalinvestition pro Publ.jahr, Paketrabatte vergleichsweise großzügiges DRM (vor allem bei Springer) / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

15 Geschäftsmodelle (Auswahl) II Test der Plattform für ein Jahr, danach Auswertung der Nutzung Preismodell (Subscription, nutzungsabhängig) sehr restriktives DRM (reiner Online-Reader, eng begrenzter Datendownload: Zeichen pro Titel und Nutzer) nicht alle aktuellen Titel als E-Book erhältlich, bzw. nur verzögert / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

16 Geschäftsmodelle (Auswahl) III verlagsübergreifende E-Book-Plattform (überw. IT-Themen) jährliche Subscription für einzelne Titel, die freigeschaltet werden Erwerb von "Tokens" (Punktesystem) je nach Bewertung von Titeln durch den Anbieter Bibliothek "arbeitet" laufend mit dem Angebot (z.b. Austausch von Titeln und Auflagen) / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

17 Geschäftsmodelle (Auswahl) IV verlagsübergreifende (Aggregator-)Plattform, > Titel (überw. englischsprachig) Kauf von Einzeltiteln eigener Reader integriert Preise und DRM können je nach Verlag leicht variieren; Faustregel: unwesentlich höher oder ident. mit Printpreis; Ausdruck / Download: 10 S. pro Session / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

18 Geschäftsmodelle (Auswahl) V verlagsübergreifende (Aggregator-)Plattform, > Titel (überw. englischsprachig) Patron driven acquisition (PDA): neben den bereits lizenzierten und/oder gekauften E-Books erhalten Nutzer Zugang zu sämtlichen Inhalten der Plattform. Diese Titel können "geliehen" und/oder zum Kauf vorgeschlagen werden. Bei kurzfristiger Nutzung entstehen der Bibliothek (geringe) Gebühren; die Bibliothek kann das Budget und die zur Nutzung des Services berechtigten Nutzer festlegen. / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

19 Überlegungen zu GGen und (neuen) Aufgaben (1) - Zugang Bislang keine befriedigende Grundlage (Plattform) für Bestandsaufbau (Auswahl, Angebotsvergleich) bei E-Books Unterstützung durch Library Suppliers hilfreich (u.a. Profile, Neuerscheinungen, Verlagsentwicklungen, Zugriffsprobleme...) Zugang für Einzeltitel in konventionellen GG einbauen; Zugang prüfen Paketerwerbungen Testzugriff vereinbaren! lokal ggf. verschiedene FBBe koordinieren, ggf. Konsortien kontaktieren Paketerwerbungen = Massengeschäft Fremddatenimport organisieren; Nutzerfeedback bei Zugriffsproblemen organisieren (online); Daten müssen ggf. (Lizenzende) auch aus dem Katalog wieder gelöscht werden! (Identifizierungsmerkmal) Metadatenqualität genügt oftmals bibliothekarischen Ansprüchen nicht; Nachbesserungen organisieren (maschinell u./o. händisch) / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

20 Was bringt ein eigenständiges E-Book-Portal (Front End)? Pro übergreifende Recherche (Volltextebene!) möglich bessere Wahrnehmung von E-Books; PR-wirksam Contra... in der Praxis kaum flächendeckend realisierbar, da z.b. nicht alle Titel über eine Aggregatorplattform erhältlich sind... zu viele Oberflächen?? "Kritische Masse" notwendig! / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

21 Überlegungen zu GGen und (neuen) Aufgaben (2) - Benutzung PR-Maßnahmen (Webseiten, Newsletter, Blog, E-Book-Tag...) E-Book-Filter (E-Ressourcen-Filter) in Recherche-FE (OPAC) einrichten E-Book-Angebote in Benutzerschulungen berücksichtigen und integrieren Nutzerfeedback einholen! (Welche DRM- bzw. Nutzungskonzepte sind akzeptabel / gewünscht?) Nutzungsstatistiken beschaffen und auswerten (... COUNTER); Angebote überprüfen und optimieren... Marktsichtung... / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

22 ... auf gedruckte Bücher verzichten, wenn entsprechende E-Books vh. sind Quelle: E-Books - Elektronische Bücher: Nutzung und Akzeptanz. Umfrage an bayerischen wissenschaftlichen Bibliotheken. BIT online 2009, Heft 4 / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

23 Folgende Eigenschaften eines E-Books sind für mich wichtig (Univ., BSB) Quelle: E-Books - Elektronische Bücher: Nutzung und Akzeptanz. Umfrage an bayerischen wissenschaftlichen Bibliotheken. BIT online 2009, Heft 4 / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

24 Folgende Eigenschaften eines E-Books sind für mich wichtig (FHen) Quelle: E-Books - Elektronische Bücher: Nutzung und Akzeptanz. Umfrage an bayerischen wissenschaftlichen Bibliotheken. BIT online 2009, Heft 4 / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,

25 Einige Ergebnisse der Umfrage an bayerischen wiss. Bibliotheken Mehr als 70% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie E-Books nutzen. E-Books werden am häufigsten zu Hause genutzt. Dies gilt sowohl für Studierende als auch für Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter. Für Einrichtungen mit einem E-Book-Portal, das die Möglichkeit zur Recherche bietet, ist dieses Portal für die E-Book-Suche am wichtigsten. Bei Einrichtungen ohne E-Book-Portal ist der OPAC das am meisten genutzte Rechercheinstrument für E-Books. Studierende nutzen am häufigsten deutschsprachige Lehrbücher und einführende Texte, jedoch fast ebenso häufig wissenschaftliche E-Books. Professoren nutzen am häufigsten wissenschaftliche E-Books. Quelle: E-Books - Elektronische Bücher: Nutzung und Akzeptanz. Umfrage an bayerischen wissenschaftlichen Bibliotheken. BIT online 2009, Heft 4 / M. Kowalak +++ E-Book-Veranstaltung von BRAGI / BIB / IHK Potsdam +++ Potsdam,