Klimawandel und Unternehmen: Risiken und Ansätze zur Anpassung. Prof. Dr. Oliver Frör, Universität Koblenz-Landau

Transkript

1 Klimawandel und Unternehmen: Risiken und Ansätze zur Anpassung Prof. Dr. Oliver Frör, Universität Koblenz-Landau

2 Unternehmen und ihr Umfeld Natürliche Systeme Gesellschaftliche Systeme Wirtschaftssysteme Unternehmen Indirekte Einwirkungen

3 Unternehmerische Risiken als Folge des Klimawandels Art der Einwirkung Physisch Staatlich Marktlich Reputation Risiken für Unternehmen Extreme Wetterereignisse (z.b. Sturm oder Starkregen); Hochwasser; kontinuierliche Veränderung des Klimas, Engpässe in der Energieversorgung Gesetze, Auflagen etc. z.b. Emissionsauflagen Verknappung von Rohstoffen; Lieferausfälle oder Verzögerungen; sinkende Nachfrage klimaschädlicher Produkte; Steigende Energie und Rohstoffpreise z.b. Negative Schlagzeilen über eine Region aufgrund von extremen Wetterereignissen und daraus resultierend Ausbleiben von Touristen

4 Beispiel: Klimarisiken entlang der Supply Chain

5 Stand der Forschung Ansatz: Klimaschutz + / Klimawandelanpassung Geographie: Konzentration auf Klimawandelhotspots ; Oberrheingebiet bisher kaum beachtet Branchen: Planungszyklen und Betroffenheit Große Forschungslücken

6 Erkenntnisse der empirischen Forschung Veränderung des unternehmerischen Umfeldes Branchenspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung Es werden Chancen und Risiken wahrgenommen Mangelnde Informationen und Ressourcen als Hindernisse

7 Tools als Decision Support Systems Beispiel: Klimacheck, entwickelt im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums

8 Eine erste empirische Datenaufnahme Interviews: Über 20 Einzelgespräche mit engagierten Unternehmen Verschiedenste Branchen mit den Schwerpunkten: - Produzierendes Gewerbe - Dienstleistungsunternehmen - Versorger Qualitative Einschätzungen zur Betroffenheit vom Klimawandel

9 Risikomatrix physischer Einwirkungen Empfindlichkeitsfaktor Potentielle Gefahren Standort & Gebäude Fertigungsprozesse Lagerung (Starker) Regen Hochwasser/ Überschwemmung Hitzeperioden

10 Qualitative Aussagen: Konkrete Beispiele Beeinträchtigung der Logistikkette Starke Belastung der Mitarbeiter bei starker Hitze Schäden durch Extremwettersituationen wie Stürme oder Überschwemmungen Änderungen der legislativen Rahmenbedingungen aufgrund von Klimaschutz

11 Synthese der Interviews Gefahren Antwort (ja/nein) Standort & Gebäude (Fertigungs-) Prozess Lagerung Empfindlichkeitsfaktoren Logistik & Versorgung Auftragslage Arbeitsorganisation Gesundheit der Angestellten Energie (v.a. Strom) (Starker) Regen Hochwasser/ Überschwemmung Schlammlawinen Intensieve Kälte/ Vereisungen Schnee Hagel Dürre Hitze Starker Wind (Sturm/Orkan) Blitzschlag*

12 Dienstleistungsgewerbe Gefahren Antwort (ja/nein) Standort & Gebäude (Fertigungs-) Prozess Lagerung Logistik & Versorgung Auftragslage Arbeitsorganisation Gesundheit der Angestellten Energie (v.a. Strom) (Starker) Regen Hochwasser/ Überschwemmung Schlammlawinen Intensieve Kälte/ Vereisungen Schnee Hagel Dürre Hitze Starker Wind (Sturm/Orkan) n=

13 Produzierendes Gewerbe Gefahren Antwort (ja/nein) Standort & Gebäude (Fertigungs-) Prozess Lagerung Empfindlichkeitsfaktoren Logistik & Auftragslage Versorgung Arbeitsorganisation Gesundheit der Angestellten Energie (v.a. Strom) (Starker) Regen Hochwasser/ Überschwemmung Schlammlawinen Intensieve Kälte/ Vereisungen Schnee Hagel Dürre Hitze Starker Wind (Sturm/Orkan) n=

14 Stufen der Anpassung Maßnahme umsetzen Strategien und Maßnahmen entwickeln Handlungsfähigkeit erkennen und Bereitschaft für Veränderung aufbauen Risiken und Chancen für das eigene Unternehmen erkennen Auswirkungen des Klimawandels verstehen

15 Ansätze zur Anpassung Klimawandel Exposition Sensitivität Anpassungsfähigkeit Vulnerabilität Schäden

16 Ansätze zur Anpassung Erhöhung der Anpassungskapazität Schaffung von Resilienzen und Erhöhung der Flexibilität z.b. Flexible Produktpalette und Prozesse Verringerung der eigenen Sensitivität Schutz vor externen Einflüssen z.b. Klimatisierung, Pollenfilter Antizipieren von Veränderungen z.b. Auslegung von Klimaanlagen Reduzierung von externen Abhängigkeiten z.b. Verkürzung/Regionalisierung der Lieferketten; Aufbau von Lagerbeständen

17 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT 17