Resilienz. aus der Optik Naturgefahren. Wanda Wicki, Bundesamt für Umwelt BAFU, 26. Februar 2016
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1 Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Abteilung Gefahrenprävention Resilienz aus der Optik Naturgefahren Wanda Wicki, Bundesamt für Umwelt BAFU, 26. Februar 2016
2 Ziel des Referates Was bedeutet Resilienz? aus der Optik Naturgefahren? Welche Faktoren beeinflussen die Resilienz? Erkenntnisse aus CH Naturgefahrenmanagement 2
3 Bedeutung Resilienz + resilient Ausganszustand - nicht resilient Die Resilienz beschreibt die Fähigkeit einer Gesellschaft, eine Krise rasch zu bewältigen und die Funktions- und Handlungsfähigkeit schnellstmöglich wiederherzustellen. = wieder auf die Beine kommen Zeit 3
4 Kern des Resilienz Gedankens «Angesichts der Vielfalt, Komplexität und Unvorhersehbarkeit moderner Risiken, ist es unmöglich sich gegen alle denkbaren Ereignisse zu wappnen und umfassende Sicherheit zu gewährleisten.» Kern der Naturgefahren Strategie Schweiz: «Paradigmenwechsel von der Gefahrenabwehr zur Risikokultur.» eine 100-prozentige Sicherheit vor Naturgefahren gibt es nicht Verbesserung der Resilienz 4
5 Integrales Risikomanagement Naturgefahren Was kann passieren? Was ist zu tun? Was darf passieren? Integrales Risikomanagement alle Naturgefahren berücksichtigt alle Akteure und die direkt Betroffenen beteiligt alle Handlungsoptionen ausgeschöpft alle künftigen Entwicklungen mitberücksichtigt alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt 5
6 Weltrisiko Naturgefahren Quelle: Weltrisikobericht
7 Weltrisiko Naturgefahren Quelle: Weltrisikobericht 2015 Resilienz Der Index setzt sich zusammen aus: Gefährdung: Exposition gegenüber Naturgefahren Anfälligkeit Verfügbarkeit von Infrastruktur, Ernährung, Wohnsituation, ökonomischen Rahmenbedingungen etc. Bewältigungskapazitäten Regierungsführung, Vorsorge und Frühwarnung, medizinische Versorgung, soziale und materielle Absicherung Anpassungskapazitäten bezogen auf kommende Naturereignisse und den Klimawandel 7
8 Naturgefahren im Alpenraum Lawine Rutschung Sturz SLF Schweizer Luftwaffe Keystone Murgang Erosion Überschwemmung Schweizer Luftwaffe Tiefbauamt UR BAFU 8
9 Naturgefahren im Alpenraum Erdbeben Sturm Waldbrand Karl Jauslin Keystone Keystone Hangwasser / Rückstau Grundwasser Hagel Mike Bauert SWV 9
10 Naturgefahren gehen uns alle an 4 von 5 Gemeinden in der Schweiz waren in den letzten 40 Jahren mindestens einmal von einem Ereignis betroffen. 10
11 Naturgefahren gehen uns alle an Beispiel Überschwemmung Von potentiellen Überschwemmungen betroffen sind grob: 1.8 Mio. Personen ¼ der Bauzonen 600 Mrd. CHF Sachwerte 11
12 Resilienz aus Optik Naturgefahren Ausgangszustand «Fallhöhe» = f (Ereignis, Exposition, Verletzlichkeit, bereits getroffene Massnahmen, deren Robustheit und Überlastbarkeit) Resilienz der Gesellschaft = f (Wohlstand, finanzielle Unterstützungssysteme, soziale Zeit Netzwerke, gemeinschaftliches Engagement, Eigenverantwortung) 12
13 Wie resilient ist die Gesellschaft? Faktoren, welche die gesellschaftliche Resilienz gegenüber Naturkatastrophen positiv beeinflussen: Generell hoher Wohlstand einer Gesellschaft finanzieller Risikoausgleich innerhalb der Gesellschaft Soziales Kapital (u.a. gut funktionierendes Beziehungsnetz in Bevölkerung) Vorausschauende Planung und Anpassungsfähigkeit 13
14 Positiv (1): Finanzieller Risikoausgleich Zugang zu breiter Palette von finanziellen Bewältigungsinstrumenten: Flächendeckende obligatorische Elementarschaden Versicherung Mehrfache Solidarität: jeder Haushalt zahlt gleich viel: Risikoausgleich über eine grosse Anzahl Versicherungsnehmer Elementarschadenpool: Risikoausgleich zwischen Versicherungen Elementarschadenfonds Staatshilfe Glückskette etc. Teil einer vorausschauenden Planung und der Fähigkeit aus Katastrophen zu lernen. 14
15 Positiv (2): Soziales Kapital Erleichtert Zugang zu informellen Risikomanagement- Instrumenten: 15
16 Positiv (2): Soziales Kapital Erleichtert Zugang zu informellen Risikomanagement- Instrumenten: gut funktionierendes Beziehungsnetz in der Bevölkerung Unterstützung durch Familien, Dorfgemeinschaft, lokale Behörden Kleinräumigkeit und Dezentralität als Vorteil 16
17 Positiv (3): Vorausschauende Planung und Anpassungsfähigkeit Befassung mit dem Wiederaufbau bereits vor dem Ereignis aus früheren Katastrophen lernen umfassende Gefahren- und Risikogrundlagen Risikomanagement Strategien anpassen und Massnahmen umsetzen 17
18 Ein Schlüssel zum Erfolg ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Risikoträgern Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT nationale Ebene Plattform Naturgefahren der Alpenkonvention PLANALP internationale Ebene 18
19 Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weiterführende Informationen > Naturgefahren Bei Fragen Veranstaltungshinweis Internationaler Fachkongress zum Thema «Leben mit Naturrisiken» 30. Mai 2. Juni 2016 in Luzern, Schweiz Informationen und Anmeldungen unter 19
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