bauko spezial - wasser
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- Stanislaus Schulze
- vor 8 Jahren
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1 Einleitung Durch die weltweiten Klimaveränderungen und daraus folgenden Extremwettersituationen wird sich in naher Zukunft die Bedrohung durch Hochwasser in vielen Gebieten erhöhen und auch bisher nicht betroffene Siedlungsgebiete erreichen, die auf diese Anforderungen nicht vorbereitet sind. War man früher darauf angewiesen dem Gefahrenpotential Wasser möglichst auszuweichen oder die Vor- und Nachteile der Lage am Wasser in Entwurf und Baukonstruktion zu integrieren, so ermöglicht es die technologische Entwicklung heute, Gebäude zu entwerfen und zu errichten, die den Gefahren des Wassers zeitweise oder ständig ausgesetzt werden können. Dies erfordert aber von allen am Bau verantwortlichen Planern ein fundiertes Grundwissen über die potentiellen Gefahren und den damit verbundenen konzeptionellen und baukonstruktiven Antworten. Warum sollte sich ein Architekt mit der Thematik des baulichen (Hoch)- Wasserschutzes beschäftigen? Im Regelfall ist der Schutz von Gebäuden durch übergeordnete Maßnahmen gewährleistet. Als Folge der ansteigenden Tendenz von Extremwettersituationen haben sich aber innerhalb weniger Jahre die Häufigkeiten von extremen und für viele überraschende Hochwassersituationen erhöht. Die in den letzten Jahrzehnten erfolgte dichte Bebauung von Gefahrenzonen hat das potentielle Schadensaufkommen stark erhöht. Aktuell verfügbare Schutzmaßnahmen können in vielen Bereichen aus finanziellen oder örtlichen Gegebenheiten heraus nicht mehr weiter ausgebaut werden. Es ist eine Grenze des Machbaren erreicht, so sind z.b. noch höhere Dämme vielerorts nicht mehr möglich. Ausgewiesene neue Baugebiete können nicht mehr wie geplant bebaut werden, besiedelte Zonen werden evtl. in Extremsituationen zwangsgeflutet um andere Gebiete zu schützen. Als Folge müssen u.a. die bisherigen Schutzstrategien hinterfragt und an die neuen Gefahrensituationen angepasst werden.
2 Architekten verfügen nur selten über eine umfassende Ausbildung für die besonderen Belange eines Entwurfes im wassergefährdeten Bereich. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Spezialisten ist aber ein Grundwissen über die wesentlichen Zusammenhänge und Details erforderlich. Als gesamtprojektverantwortlicher Architekt ist es daher wichtig, gestaltungsrelevante Aspekte frühzeitig zu erkennen und zu berücksichtigen. Idealerweise werden daher die Themen des (Hoch)-Wasserschutzes seitens des Architekten bereits in der Phase des Vorentwurfes abgefragt und integriert. Die Kooperation mit den Fachplanern beginnt meist schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Projektes, so dass die Grundlagen gemeinsam erarbeitet werden können. Für ein optimiertes Ergebnis ist es daher erforderlich, als Architekt und damit gesamtverantwortlicher Planer für das Projekt, über ein Grundwissen und Grundverständnis im baulichen (Hoch)-Wasserschutz zu verfügen. Frank Schäfer. Oktober 2008 Bausteine des Seminars Das Seminar setzt sich aus zwei Teilen zusammen. 1. Vorlesungen In mehreren aufeinander aufbauenden Vorlesungen wird ein Grundverständnis zur Thematik vermittelt; technische Grundlagen, historische und aktuelle Entwicklungen, Bauordnungen, Richtlinien, relevante Normen, Bauteile, Baustoffe, etc. 2. Seminararbeit mit Analysen und n Die Analysen werden möglichst in Gruppen bearbeitet. Jede Gruppe / Einzelarbeit behandelt relevante Aspekte eines realisierten Projektes oder einer speziellen Problematik zum Thema Hochwasserschutz / Bauen am Wasser. Dabei wird z.b. das Gebäude an sich, die Bauweise oder die Materialbeschaffenheit von Bauteilen untersucht. Die Ergebnisse der individuellen Bestandsanalyse werden schriftlich und falls erforderlich zeichnerisch zusammengefasst und den anderen Seminarteilnehmern mündlich präsentiert. Der Ergebnisse werden im Seminar besprochen. Die Abgabe des schriftlichen Teils ist nach Abschluss der Veranstaltung (siehe Ablaufplan). Für die schriftliche Ausarbeitung muss die Layoutvorlage des Instituts (InDesign) verwendet werden. Die können jede Woche im Anschluss an die Vorlesungen inhaltlich und formal besprochen werden. Ziel der Seminararbeit ist die Vermittlung eines Grundverständnisses für das Bauen am Wasser und des baulichen Hochwasserschutzes, der einschlägigen Normen und Bestimmungen, sowie das Erfassen von Zusammenhängen mit begleitenden Themen. 3. Die gewonnenen Erkenntnisse aus Vorlesungen und n werden direkt in eine Entwurfsübung umgesetzt. Dabei soll anhand einer vorgegebenen Situation der Frage nach einem Lösungskonzept nachgegangen werden.
3 Leistungen 2 Pkt. - mündliche Präsentation der Analyseergebnisse - schriftliche und zeichnerische Ausarbeitung der Analyse in vorgegebenem Layout (InDesign) mit Bildern und Zeichnungen als Datei und Ausdruck DinA4 - CD ROM aller Daten Präsentation, alle Bilder, schriftliche Ausarbeitung (InDesign und pdf) Anmeldung als Sonderprobleme der Baukonstruktion I oder II Leistungen 2+2 Pkt. - wie vor, und zusätzlich - zeichnerische und evtl. modellhafte Ausarbeitung und Präsentation der, Zusammenfassung in vorgegebenem Layout (InDesign) mit Bildern und Zeichnungen als Datei und Ausdruck DinA4 Anmeldung als Sonderprobleme der Baukonstruktion I und II Organisation des Seminars Während des Semesters werden aktuelle Informationen zum Seminar als an die Seminarteilnehmer versandt. Um einen vollständigen und fehlerfreien -verteiler anlegen zu können, bitten wir alle Teilnehmer der Veranstaltung, uns innerhalb der ersten Woche eine an folgende Adresse zu senden: frank.schaefer@ibk1.uni-stuttgart.de Bitte schreiben Sie in den Betreff: bs-w (für ) sowie das gewählte Analysethema.
4 Themen der Analyse zum Objektschutz 1. Konzepte Untersuchung von Gebäudekonzepten Warftkonzept - Hafencity Hamburg Flutungskonzept - Rheinauhafen Köln Flutungskonzept - Schillerschule Mannheim Aufschwimmkonzept - Floßhäuser Goude Kust Abdichtungskonzept Stadt Wörth 2. Materialien Untersuchung von Baumaterialien für den Objektschutz in: - Handbuch Hochwasser - Hochwasserschutz und zementgebundene Baustoffe - Hochwasserschutzfibel - Hochwasserfibel - etc. Vergleich der versch. Materiallisten 2. Details Untersuchung von Details für den Objektschutz Wasserdichten Türen / Fenster Mobile Flutbarrieren Flexible Dichtungen Kanal-Rückstoßsicherungen
5 Seminar. mittwochs 10:00 12:00 Uhr. Raum 6.32 Vorlesung im Seminar Vorstellung Seminar Einführung in die Thematik Bauen am Wasser, Gründung I Bauen am Wasser, Gründung II Entwicklung von Konzepten Entwicklung von Details Hochwassergefahrenkarten B. Eisenberg Exkursion n.n. Themenausgabe Ausgabe / Bis Abgabe Abschluss Überarbeitung schriftliche Fassung Abgabe der schriftlichen Fassung des Referats am IBK1
6 Literaturhinweise Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Hochwasserschutzfibel Berlin, Feb Internationale Kommission zum Schutz des Rheins Hochwasservorsorge Koblenz 2002 Heinz Patt (Hrsg.) Hochwasser-Handbuch Heidelberg, Springer Verlag 2001 Sparkassen Versicherung Hochwasser und Überschwemmungsschutz Karlsruhe 1997 Frick/Knöll/Neumann/Weinbrenner Baukonstruktionslehre I+II Stuttgart 2002 Flachdachrichtlinien DIN Bauwerksabdichtungen DIN 1986 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke DIN 1997 Rückstauverschlüsse für fäkalienfreies Abwasser DIN 4095 Drainage des Untergrundes Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.v. Hochwasserschutz und zementgebundene Baustoffe Düsseldorf 2002 Werk, bauen+wohnen Hochwasser 7/8 Zürich 2007 Münchner Rück Überschwemmung und Versicherung München 1997 Umweltministerium Baden-Württemberg Hochwassergefahrenkarten in Baden-Württemberg Stuttgart 2005 Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Hochwasserfibel Düsseldorf Bürgerinitiative Hochwasser Altgemeinde Rhodenkirchen e.v. Handbuch Hochwasser Köln 2004 Interdisziplinäres Seminar WS 05/06 wasserdicht Stuttgart 2007
7 Internetseiten Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Bauordnungen aller Bundesländer VKF Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg Sparkassen Versicherung Umweltministerium Baden-Württemberg Internationale Kommission zum Schutze des Rheins Münchner Rück Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.v. Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Hafencity Hamburg Bürgerinitiative Hochwasser, Altgemeinde Rodenkirchen e.v
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