Arbeit heute zwischen Motivation und Burn-out
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- Bernhard Kaufman
- vor 8 Jahren
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1 Arbeit heute zwischen Motivation und Burn-out»Wie Mitarbeiter das Immunsystem der Seele stärken können, um trotz emotionaler Belastung gesund zu bleiben«prof. Dr. Matthias Schmidt / Jörg Heidig
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3 Arbeit als Pflicht, Strafe und Qual Plage der Arbeit = Strafe für den Sündenfall (Genesis 3) So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen: Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln lässt er dir wachsen, und die Pflanzen des Feldes musst du essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen [...]. (1. Mose, 3, 19)
4 Zu viel Arbeit?
5 10 wichtigste neu auftretende psychosoziale Arbeitsrisiken 2007 Neue Risiken Unsichere Arbeitsverhältnisse auf einem instabilen Arbeitsmarkt Zunehmende Anfälligkeit der AN in Globalisierung Neue Formen von Arbeitsverträgen Gefühl der Arbeitsplatzunsicherheit Alternde Erwerbsbevölkerung Lange Arbeitszeiten Intensivierung der Arbeit Schlanke Produktion, Outsorcing Hohe emotionale Anforderungen Unzureichende Vereinbarung Beruf und Privatleben Einschätzung 5- Punkte- Skala (> 4 neu auftretende Risiken) European Risk Observatory Report No
6 1. Psychosoziales Risiko: Erlebte Unsicherheit und Ungleichheit
7 Ausgangssituation und Handlungsbedarf bei Wissensarbeit Widersprüchliche Arbeitsanforderungen! (Moldaschl, 1991; 2005; Gerlmaier& Latniak, 2006) Psychische Belastung bei Wissensarbeit entsteht, wenn Arbeitenden mit Widersprüchen konfrontiert werden: widersprüchliche Arbeitsziele Widersprüche zwischen Aufgaben und Ausführungsbedingungen Widersprüche zwischen subjektbezogenen und arbeitsbezogenen Zielen Widersprüche zwischen arbeits- und lebensweltlichen Anforderungen Folge: ausufernde Arbeitszeiten bei gleichzeitiger Verdichtung von Arbeit
8 2. Psychosoziales Risiko: Verlängerung und Intensivierung der Arbeitszeit
9 3. Psychosoziales Risiko: Verlust an Anerkennung Gratifikationskrisen
10 4. Psychosoziales Risiko: Vermarktung von Emotionsarbeit
11 Grenzen der Vermarktung menschlicher Arbeit 1. Bearbeitung von Objekten der materiellen Welt - Nützlichkeits- und Effizienzdenken angemessen 2. Arbeit am Menschen - Anwendung des gleichen Effizienzkalküls führt zur Zerstörung von Emotionsarbeit (Call Center, Humandienstleistung, Polizei, Jobcenter) Entfremdung Burnout- Symptome in diesen Berufen Der sozial-emotionale Kitt der Gesellschaft ist nur in Grenzen marktfähig
12 5. Psychosoziales Risiko: Work-Life-Imbalance
13 Arbeit Arbeitsweg Zentralität der Arbeit Schlaf I n d i v i d u u m Obligationszeit Partner, Familie, Haushalt Bedeutung der Rollen Persönlichkeit Gesundheit/ Wohlbefinden Freizeitorientierung Freizeit B a l a n c e o d e r I m b a l a n c e? Quelle: Morling (2005) DA
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15 Zunahme belastungsassoziierter Krankheiten bzw. psychischer Störungen und Verhaltensstörungen: F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen F48.0 Neurasthenie T73.3 Erschöpfung durch übermäßige Anstrengung, inkl. Überanstrengung Zusatzdiagnose Z 73: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung Burnout
16 Zunahme belastungsassoziierter Krankheiten bzw. psychischer Störungen und Verhaltensstörungen: F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen F48.0 Neurasthenie T73.3 Erschöpfung durch übermäßige Anstrengung, inkl. Überanstrengung Zusatzdiagnose Z 73: Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung Burnout Jahr Burnout AU-Fälle je 100 Vers. Burnout AU-Tage je 100 Vers ,05 0, ,40 9, (nur DAK) 0,30 10,00
17 Burnout Depression und Anpassungsstörungen Psychische Störungen Insgesamt Jahr AU-Fälle je 100 Versicherte AU-Fälle je 100 Versicherte AU-Fälle je 100 Versicherte , ,40 3,90 9,50
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20 «Stress-as-Offense-to-Self» (SOS) (Semmeret al. 2005) Positive Selbstbewertung Selbstwert Anerkennung durch andere befriedigen grundlegende Bedürfnisse (Epstein, 1998 vgl. Dauenheimer, Stahlberg, Frey & Petersen, 2002) Selbstwert: Indikator für psychische Gesundheit Soziale Isolation, fehlende soziale Unterstützung: höhere Morbidität (Visweswaranet al., 1999) reduzierte Lebenserwartung (e.g. House, 2001) Selbstwert wird untersucht als Ressource (z.b. Hobfoll) (Humortraining)
21 Selbstwertschutz Affektive Reaktionen auf negatives Feedback (Ilgen& Davis, 2000; Kluger & De Nisi, 1996) Self-handicapping: Unterminierung der eigenen Leistung, damit Misserfolg auf externe Faktoren attribuiert werden kann (2002; Zuckerman& Tsai, 2002) Vermeidung von Feedback, wenn negatives Fberwartet (Ashford, Blatt, &VandeWalle, 2003) Abwertung anderer / Untergrabung ihres Erfolgs, wenn dieser Erfolg den eigenen Selbstwert bedroht (Tesser, 1988) Selbstwertschützende Attribution (Staw, 1975) Vermeidung von sozialer Unterstützung, weil das Eingeständnis von Problemen Inkompetenz oder Schwäche (Deelstra et al., 2003) können Männer sehr gut
22 wenn Anerkennung und Belohnung fehlt fehlt Modell der Gratifikationskrise (Siegrist) Anforderungen Verpflichtungen Gratifikationskrise Fehlbeanspruchung Lohn, Gehalt Wertschätzung Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitsplatzsicherheit Verausgabung Verletzung der Reziprozität Belohnung Erwartung (übersteigerte Verausgabungsneigung) Erwartung (übersteigerte Verausgabungsneigung)
23 Areas of Worklife Survey (AWS) Burnout (Leiter & Maslach, 2005) Engagement
24 Warum ist die Führung auch verantwortlich? University of AS Zittau/Görlitz
25 Was können wir tun? Selbstsorge& Work-Life-Balance Schlüsselkompetenzen Handlungsspielräume Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung Die Art der Gesprächsführung > Workshop
26 Ressourcen bei der Bewältigung von Stress Ressourcen sind Hilfsmittel, die es erlauben, die eigenen Ziele anzustreben und unangenehme Einflüsse zu reduzieren innere Ressourcen verschiedene Kompetenzen Selbstwertgefühl Überzeugungen sense of coherence (Antonovsky) äußere Ressourcen Situationskontrolle: Autonomie-, Handlungsund Kontrollspielräume Soziale Unterstützung Werkzeuge, Schulung etc. (nach Udris: personal vs. sozial und organisational)
27 Emotionale Belastung: Vier Risikofaktoren im Helferberuf Man bewertet die Bedeutung der eigenen Arbeit als gering. Man hat sehr wenig Einfluss auf die Erfolge bei der Arbeit. Rollenkonflikte können zu psychischen Dissonanzen führen. Emotionale Zurückhaltung kann langfristig emotionale Erschöpfung verstärken.
28 Personenbezogene Maßnahmen bei Burnout kognitives Verhaltenstraining Beratungsgespräche/Supervision Training von berufsbezogenen Fähigkeiten soziale Unterstützung Kommunikationstraining Entspannungsübungen
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30 Übungsformeln beim AT Einstimmung: die Geräusche kommen und gehen die Gedanken kommen und gehen ich spüre, was ich spüre Ruhe-Formel: die Ruhe kommt von selbst Teilübungen: beide Arme sind schwer beide Arme sind warm das Herz schlägt ganz ruhig und kräftig es atmet mich Sonnengeflecht strömend warm
31 Methoden der Selbstaktivierung Aktive Auseinandersetzung Differenzierung und Relativierung Selbstäußerung Körperwahrnehmung Bilderleben Wahlfreiheit Erwartungsbildung und öffentliche Willenserklärung
32 Die meisten wissen, was sie tunkönnen, aber unter Druck funktioniert es dennoch nicht.
33 Techniken reichen nicht: Die Lücke zwischen optimalem und tatsächlichem Verhalten gibt es trotzdem. Wir stehen uns selbst im Weg. Wenn es einfach wäre, könnte es jede/r Quelle: Fox, E. A. (2013): Winning from within. HarperBusiness
34 Entscheidungsspielraum Faustregel: Je größer der Handlungsspielraum, desto gesünder und motivierender ist die Arbeit. Tätigkeitsspielraum Quelle: Nerdinger et al. 2008
35 Planen Entscheiden Ausführen Auswerten Faustregel: Je vollständiger eine Handlung, desto motivierender ist die Arbeit. Quelle: Nerdinger et al. 2008
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37 Vielen Dank!
38 Workshop
39 Beratung als helfende Beziehung Spezialist Arzt-Patient Prozess Der Kunde/Klient muss sein Problem, die Lösung und den Spezialisten kennen. Der Kunde/Klient muss wissen, dass er ein Problem hat, aber nicht zwingend, welches. Der Arzt diagnostiziert und verschreibt. Beide Seiten klären komplexe Probleme im Prozess. Grundlage ist eine belastbare helfende Beziehung. Quelle: Schein 2010
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