Wir sind Eltern! Eine Studie zur Lebenssituation Kölner Regenbogenfamilien.
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- Catharina Pfaff
- vor 8 Jahren
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1 Wir sind Eltern! Eine Studie zur Lebenssituation Kölner Regenbogenfamilien. Köln, Dipl.-Psych. Dominic Frohn Lehrbeauftragter an der Hochschule Fresenius in Köln Wissenschaftlicher Leiter der Studie Wir sind Eltern!
2 Agenda 1. Demografische Erkenntnisse: Wie viele und wer hat sich an der Studie beteiligt? 2. Familiensystem: Wer lebt da eigentlich zusammen? 3. Familiensituation: Wie gestaltet sich das Zusammenleben in der Familie? 4. Lebenssituation: Wie gestaltet sich das Leben in der Stadt Köln? 5. Fazit: Welche Schlüsse lassen sich ziehen? Welche Empfehlungen lassen sich ableiten? 6. Referenteninformationen: Wer ist der wissenschaftliche Leiter des Forschungsprojekts? Dominic Frohn Gemeinsam Entwicklung gestalten. 2
3
4 Qualitatives Teilprojekt: Halbstandardisierte Interviews Quantitatives Teilprojekt: Online-Fragebogen
5 ...Stichprobe
6 ...(noch) relativ kleine Familien
7 ...Betreuungssysteme
8 ...vier Familientypen
9 ...Erkenntnisse zum Familiensystem... Geschlechtertypische Verteilung: Mehr lesbische Frauen als schwule Männer beteiligt, dennoch häufiger Väter in das Familiensystem eingebunden als bis dato vermutet. Bei 48 der 150 leiblichen Kinder hat sich die Familie für einen Spender in aktiver Vaterfunktion entschieden. Oft sind mehr Erwachsene in der Verantwortung (nicht nur in Queer-Familys ): In 22% der Familien werden weitere Erwachsene an der Erziehung beteiligt. 65% der Kinder sind in die aktuelle gleichgeschlechtliche Partnerschaft hineingeboren oder in diese aufgenommen worden
10 ...Vereinbarungen......nur etwa ¼ der Eltern keine Vereinbarungen getroffen......in 83% der Familien schriftlich fixiert % der Vereinbarungen wurden juristisch beurkundet
11 ...Eher egalitäre Verantwortungsaufteilung
12 ...Wo leben die Familien
13 ...Inanspruchnahme von Angeboten für Familien... Beratungs- Angebote Freizeitangebote 31% 31% 10% 9% Ämter & Behörden Pädagog. Angebote
14 ...Inanspruchnahme spezialisierter Angebote
15 ...Inanspruchnahme der Angebote... 57% (n = 75) keine Diskriminierungserfahrungen 99% keine Diskriminierungserfahrungen bei spezialisierten Angeboten 26% (n = 34) Diskriminierungserfahrungen mit städtischen Einrichtungen und Behörden davon 65% mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie 12% (n = 16) Diskriminierungserfahrungen mit konfessionellen Anbietern 8% (n = 11) Diskriminierungserfahrungen mit privatwirtschaftlichen Anbietern
16 Bei unserer Stiefkindadoption haben wir von seiten der JA-Mitarbeiterin [Jugendamtsmitarbeiterin] immer wieder massiv diskriminierendes Verhalten und Äußerungen erlebt [...] Darüber hinaus war sie [Mitarbeiterin des JA] über den Lebensalltag von Regenbogenfamilien heutzutage uninformiert und man konnte deutlich alte Klischeevorstellungen über Lesben spüren. [...]...Inanspruchnahme der Angebote... 57% (n = 75) keine Diskriminierungserfahrungen 99% keine Diskriminierungserfahrungen bei spezialisierten Angeboten 26% (n = 34) Diskriminierungserfahrungen mit städtischen Einrichtungen und Behörden davon 65% mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie 12% (n = 16) Diskriminierungserfahrungen mit konfessionellen Anbietern 8% (n = 11) Diskriminierungserfahrungen mit privatwirtschaftlichen Anbietern
17 ...Belastung resultierend aus negativen Erfahrungen
18 ...fachliche Eignung der Anbieter aus Sicht der Befragten
19 ...Angebotslücken und Verbesserungsbedarf... 41% (n = 54) sehen Angebotslücken bei Ämtern und Behörden 21% (n = 28) bei pädagogischen Angeboten 21% (n = 27) bei Beratungsangeboten 16% (n = 21) sehen Angebotslücken bei Freizeitangeboten 14% (n = 18) empfinden die Angebote als ausreichend
20 ...Köln: eine lebenswerte Stadt für Regenbogenfamilien?
21 ...wie sähe die ideale Stadt für Regenbogenfamilien aus? Köln ist DIE Stadt für Regenbogenfamilien. Wer könnte das besser beurteilen als wir? Ich finde die Stadt Köln ist gut wie sie ist. Wir haben bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht, vielleicht weil wir unsere Lebenssituation immer offen gemacht haben und unser Kind zu Offenheit erzogen haben bzw. erziehen. Wir fühlen uns hier akzeptiert und respektiert
22 Mehr öffentlichkeitswirksame Kampagnen +...wie sähe die ideale Stadt für Regenbogenfamilien aus? Schulungen der Kölner Beamten_innen, sodass die Bürger_innen und die Beamten_innen besser sensibilisiert sind und auf diese Weise Vorurteile abgebaut Köln ist DIE Stadt für Regenbogenfamilien. Wer könnte das besser beurteilen als wir? und Diskriminierung vermieden wird. Darüber hinaus Förderung + Unterstützung von Anbietern spezialisierter Angebote, sodass diese kontinuierlich gewährleistet sind, weil diese eine gute und wichtige Arbeit machen. Ich finde die Stadt Köln ist gut wie sie ist. Wir haben bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht, vielleicht weil wir unsere Lebenssituation immer offen gemacht haben und unser Kind zu Offenheit erzogen haben bzw. erziehen. Wir fühlen uns hier akzeptiert und respektiert
23 Fazit:...65% haben sich für Elternschaft in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft entschieden: Denk- und Lebbarkeit steigt......vielfältige Formen der Elternschaft sind entstanden......demokratischeres Familienklima und stärker egalitäre Verantwortungsaufteilung bzgl. Erziehung und Haushalt......Best-Practise-Beispiel für eine gleichberechtigte Teilhabe an einer optimalen Vereinbarkeit von Familie und Beruf......Beeinträchtigungen z.b. bzgl. Familienplanung und -unterstützung sind zum Nachteil der Kinder und sollten daher im Sinne des Kindeswohls abgebaut werden
24 Zehn Empfehlungen: 1. Die rechtliche Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften mit der Ehe aktiv unterstützen. 2. Zur Verbesserung der Möglichkeiten zur Familiengründung und zur Optimierung der rechtlichen Absicherung von Kindern in Regenbogenfamilien und eingetragenen Lebenspartnerschaften beitragen. 3. Die Sensibilisierung und Erweiterung der Kompetenz von städtischen Mitarbeitern_innen im Umgang mit Regenbogenfamilien fördern
25 Zehn Empfehlungen: 4. Die Sensibilisierung und Qualifikation von Fachkräften (und Ehrenamtlern_innen) in der pädagogischen Arbeit fördern. 5. Die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen unterstützen. 6. Die Öffentlichkeit bzgl. vielfältiger Familienformen sensibilisieren. 7. Regenbogenfamilien wahr- und ernst nehmen, fördern und stärken
26 Zehn Empfehlungen: 8. (Herkunfts-)Familien im Umgang mit den neuen Familienformen begleiten. 9. Die auf Regenbogenfamilien spezialisierten Angebote im Beratungs-, Freizeit- und pädagogischen Bereich sicherstellen und ausbauen. 10. Studien zum Thema Regenbogenfamilien und ihren Kindern forcieren
27 Literatur " Frohn, D., Herbertz-Floßdorf, M. & Wirth, T. (2011). Wir sind Eltern! Eine Studie zur Lebenssituation von Kölner Regenbogenfamilien. Köln: Stadt Köln (Hrsg. in). " Download unter " Weitere Literaturangaben [Wissenschaftliche Literatur, Literaturtipps für (Regenbogen-)Familien sowie Kinder- und Bilderbücher] befinden sich in der Studie selbst " Ebenso eine Übersicht über Ansprechpartner_innen, Beratungs- und Vernetzungsangebote Dominic Frohn Gemeinsam Entwicklung gestalten. 27
28 Literatur " Bundesministerium der Justiz. (2009). Rechtstatsachenforschung. Die Lebenssituation von Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften. Hrsg. M. Rupp, Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb). Köln: Bundesanzeiger Verlag. " Bundeszentrale für politische Bildung. (2008). Informationen zur politischen Bildung Nr. 301/2008. Familie und Familienpolitik. Bonn: bpd. " Frohn, D., Herbertz-Floßdorf, M. & Wirth, T. (2011). Wir sind Eltern! Eine Studie zur Lebenssituation von Kölner Regenbogenfamilien. Köln: Stadt Köln (Hrsg. in). " Fthenakis, W. E. & Ladwig, A. (2002). Homosexuelle Väter. In W. E. Fthenakis & M. R. Textor (Hrsg.), Mutterschaft, Vaterschaft. Weinheim: Beltz. " Gerlach, S. (2010). Regenbogenfamilien. Ein Handbuch. Berlin: Querverlag " Golombok, S. & Tasker, F. (1996). Do Parents Influence the Sexual Orientation of Their Children? Developmental Psychology, 32 (1), " Irle, K. (2014). Das Regenbogen-Experiment. Sind Schwule und Lesben die besseren Eltern? Weinheim: Beltz. " Landschaftsverband Rheinland, Zentrale Adoptionsstelle. (2002). Gleichgeschlechtliche Paare leben mit Kindern auch mit Pflege- und Adoptivkindern? Köln: Autor. " Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW. (2000). Gleichgeschlechtliche Lebensweisen in NRW. Düsseldorf: Autor Dominic Frohn Gemeinsam Entwicklung gestalten. 28
29 Literatur " Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW. (2000). Lesben Schwule - Kinder. Düsseldorf: Autor. " Rauchfleisch, U. (1997). Alternative Familienformen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. " Rauchfleisch, U. (2000). Familien mit gleichgeschlechtlichen Paaren. Probleme und Chancen. In W. Datler et al. (Hrsg.), Jahrbuch für psychoanalytische Pädagogik. Gießen: Psychosozial-Verlag. " Schwules Netzwerk NRW. (1998). Lesbische und schwule Familien. Köln: Autor. " Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport. (1997). Lesben und Schwule mit Kindern. Kinder homosexueller Eltern. Berlin: Autorin. " Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport. (2001). Regenbogenfamilien wenn Eltern lesbisch, schwul, bi- oder transsexuell sind. Berlin: Autorin. " Sielert, U. (2000). Zwei-Väter- und Zwei-Mütter-Familien. In S. Keil & M. Haspel (Hrsg.), Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in sozialethischer Perspektive (S ). Neukirchen-Vluyn: Neukirchener. " Stacey, J. & Biblarz, T. J. (2001). (How) Does the Sexual Orientation of Parents Matter? American Sociological Review, 66 (1), " Streib-Brzic, U. & Gerlach, S. (2005). Und was sagen die Kinder dazu? Gespräche mit Töchtern und Söhnen lesbischer und schwuler Eltern. Berlin: Querverlag Dominic Frohn Gemeinsam Entwicklung gestalten. 29
30 Referenteninformation Neben seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten arbeitet Dominic Frohn als selbstständiger Berater, Coach, Mediator und Trainer in eigener psychologischer Praxis in Köln. Seine wissenschaftliche Sozialisation erfuhr er in quantitativen und qualitativen Methoden an der Universität zu Köln und bringt seine Kompetenzen z.b. als Lehrbeauftragter für Differenzielle Psychologie an der Hochschule Fresenius ein. Weitere Qualifikationen entwickelte er durch Ausbildungen in klientenzentrierter Psychotherapie, Mediation, Systemischem Coaching und Hypno-systemischer Beratung und Therapie und ist als anerkannter Ausbilder in Mediation an einem Institut an der Universität zu Köln tätig. In Bezug auf LSBT-Themen hat sich Dominic Frohn besonders durch seine ehrenamtliche Tätigkeit für SchLAu NRW, seine Beratungstätigkeiten im Rubicon Beratungszentrum in Köln sowie die Durchführung seiner Studie Out im Office?! qualifiziert wurde er für sein ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich mit der Kompassnadel des Schwulen Netzwerks NRW e.v. ausgezeichnet. Als wissenschaftlicher Leiter führte er mit seinem Team im Jahr die Studie Wir sind Eltern! im Auftrag der Stadt Köln durch. Weitere Informationen sowie Download der Studien: Dominic Frohn Gemeinsam Entwicklung gestalten. 30
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