Hat mein Kind eine Lernschwäche? Checklisten und Hilfen im Umgang mit Lernproblemen

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1 Hat mein Kind eine Lernschwäche? Checklisten und Hilfen im Umgang mit Lernproblemen

2 Inhalt 1. Einleitung 3 2. Klassifikationsrichtlinien ICD 10 6 Systematik, Verbreitung/Anerkennung 6 Kritik an ICD DSM IV 8 Systematik, Verbreitung/Anerkennung 8 Kritik an DSM IV 8 3. Die häufigsten (Lern)- Störungen im Kindesalter 9 Was ist eine Lernschwäche? 9 Symptome einer Lernschwäche 10 Unterschiedliche Ausprägungen Intelligenzminderung 31 Symptome 31 Ursachen 32 Hilfestellung durch die Eltern 32 Professionelle Therapie Autismus 34 Symptome von Autismus 34 Ursachen von Autismus 35 Hilfestellung durch die Eltern 35 Professionelle Therapie Fazit Anhang Legasthenie, Dyslexie, Lese-/Rechtschreibschwäche 13 Checkliste LRS 13 Ursachen 15 Hilfestellung durch die Eltern 15 Professionelle Therapie Dyskalkulie/Rechenschwäche 17 Checkliste Dyskalkulie 17 Hilfestellung durch die Eltern 18 Professionelle Diagnostik und Therapie ADHS 21 Ursache von ADHS 22 Symptome von ADHS 22 Diagnostik und Therapie von ADHS Sprach-/Sprechstörung 27 Checklisten 28 Ursachen 28 Hilfestellung durch die Eltern 29 Professionelle Therapie 30

3 [1] 1. Einleitung Unter den Gesundheitsexperten ist seit längerer Zeit eine heftige Debatte entbrannt. Der Grund hierfür ist die im Mai 2013 anstehende Veröffentlichung der fünften Auflage des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM V). Experten warnen, die neue Auflage könnte weitere normale Verhaltensweisen zukünftig zu psychischen Störungen erklären. Einige Experten meinen zudem, dass auch die weltweite Psychiatrisierung von außergewöhnlichen Verhaltensweisen dadurch weiter vorangetrieben würde. Dies beträfe vor allem die Kindheit, sodass unangepasste Verhaltensweisen als nicht normal suggeriert werden und medikamentös behandlungswürdig seien. Vor allem die Pharmakonzerne unterstützen diese Betrachtungsweise. Leidtragend wären vor allem die betroffenen Kinder und deren Eltern, die davon ausgehen, das Kind sei nicht normal und kann nur mithilfe von Medikamenten richtig und gesellschaftlich tragbar funktionieren. Schule und psychische Gesundheit Insbesondere Eltern stellen sich dann häufig die Frage, inwiefern die Verhaltensweisen ihres Kindes als normal anzusehen sind. In Kombination mit vermeintlich schlechten Schulleistungen scheint sich die Unsicherheit dann zusätzlich zu verstärken, da insbe- [3]

4 [1] Einleitung sondere die Schulleistungen maßgeblich zum Werdegang eines Kindes beitragen. Tatsächlich vorliegende Störungen zu diagnostizieren wird also unter Heranziehung aller Betrachtungsweisen zunehmend schwieriger. Immer mehr beeinflussen Schulnoten die schulische und berufliche Entwicklung eines Kindes. Bereits in der Grundschule werden Noten als entscheidendes Instrument für den Besuch der sich anschließenden Oberschule eingesetzt. Einige Jahre später sind die Schulnoten dahingehend entscheidend, welcher Schulabschluss erworben wird und ob die Möglichkeit eines zu absolvierenden Abiturs gegeben ist. Mit dem Abitur wird die allgemeine Hochschulreife erlangt, die den Zugang zu einer Hochschule oder Universität ermöglicht. Hinter all diesen Situationen versteckt sich ein Druck, der sich auf die psychische Entwicklung eines Kindes auswirken kann. Ob sich das Kind selbst unter Druck setzt, weil es in hohem Maß verunsichert ist, oder Eltern und Lehrer andere Erwartungen haben, spielt hierbei ebenfalls eine Rolle. So entwickeln sich bei Kindern manchmal Versagensängste oder Depressionen. Depressionen beginnen manchmal im frühen Kindesalter und werden von einigen deutlichen Anzeichen begleitet. Allerdings unterscheiden sich depressive Phasen von dauerhaften Depressionen, die meist reaktiv sind. Auch auf dem Arbeitsmarkt wird der Druck, mit guten Schulleistungen aufwarten zu können, immer größer. Absolventen mit den besten Abschlüssen haben weniger Not, einen Ausbildungsplatz oder einen Studienplatz zu erhalten, während ein schlechter oder gar kein Schulabschluss meist wenige Alternativen aufzeigt. Studien zur psychischen Gesundheit Angefertigte Studien verschiedener Institute tragen weiter zu einer bereits bestehenden Verunsicherung bei. Zu den wichtigsten Studien gehören im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit die KIGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, die BELLA-Studie zur Psychischen Gesundheit, der Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung sowie der Bericht zur Kinder- und Jugendgesundheit, vorgelegt vom Psychologenverband. Allen gemein sind die Ergebnisse auf der Grundlage der sogenannten Defizitforschung. Die Studien gehen von einem zehn- bis zwanzigprozentigen Anteil verhaltensauffälliger Kinder und Jugendlicher aus, geben jedoch keinen Aufschluss darüber, wie der größere Anteil aller Kinder und Jugendlicher das Leben ohne Auffälligkeiten oder Störungen [4]

5 meistert. Schlagworte innerhalb der Studien sind vor allem ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) oder ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom). Auch bipolare Störungen oder gar multiple Störungsbilder finden in den Studien Erwähnung. Im Gegensatz dazu belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes Folgendes: Die Suizid- und Kriminalitätsrate unter Kindern und Jugendlichen zeigt sich sinkend, es gibt zunehmend weniger Schüler und Schülerinnen ohne Schulabschluss und die Zahl minderjähriger Schwangerer vermindert sich ebenso. Demgegenüber steigt die Zahl der Kinder- und Jugendtherapeuten stetig, genauso wie die Zahl der Abiturienten. Tipps für Eltern Eltern sollten daher im Zusammenspiel mit Lehrern, Betreuern und Kinderärzten ihren Blick hinsichtlich der Entwicklung des Kindes schärfen. Nicht alle ungewöhnlichen Verhaltensweisen sind pathologisch zu betrachten und bedürfen deshalb einer Behandlung oder einer Therapie. Lernstörungen oder -schwächen müssen sorgfältig durch kompetente Therapeuten, Ärzte oder Sonderpädagogen diagnostiziert und entsprechend begleitet werden. Manchmal ist es für Eltern, Lehrer und Therapeuten hilfreich, vermeintliche, gesellschaftlich geforderte Normen nicht als das Normale anzusehen, sondern alle Facetten der kindlichen Entwicklung als Chancen und Möglichkeiten zu betrachten, sie entsprechend zu fördern oder mit geeigneten Mitteln und Methoden gegenzusteuern. Das bedeutet, das Kind als eigene Persönlichkeit anzuerkennen und nicht etwa eigene Entwicklungen als Maßstäbe zu setzen oder gar das, was selbst niemals erreicht wurde, vom Kind zu erwarten. Die Erwartungshaltung an das Kind sollte deshalb von Toleranz und dem genauen Hinsehen geprägt sein. Stärken sollten erkannt und gefördert werden. Dagegen muss der Umgang mit tatsächlich vorliegenden und diagnostizierten psychischen oder Lernstörungen erlernt und professionell begleitet werden. [5]

6 [2] 2. Klassifikationsrichtlinien 2.1 ICD 10 Systematik, Verbreitung/Anerkennung Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, kurz als ICD-10 bezeichnet, ist eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebene Klassifikationsrichtlinie, die als das wichtigste Diagnoseklassifikationssystem der Welt gilt und anerkannt wird. Dieser weltweit einheitliche Katalog umfasst Krankheitsbilder und Symptome. Es werden vorrangig neutrale Krankheitsbezeichnungen gewählt, die als nicht vorbelastet durch bestimmte Lehrmeinungen gelten. Durch einen Zahlencode wird jedes Krankheitsbild darin gekennzeichnet. Die Geschichte des ICD-Systems geht in das 19. Jahrhundert zurück. In den 1850er Jahren entwickelten sich erste Richtlinien, die 1893 durch das Internationale Todesfallverzeichnis ergänzt wurden. Nach und nach entstand aus den ursprünglichen internationalen, älteren Todesursachenverzeichnissen das ICD-System, sodass bereits 1938 die fünfte Auflage, ICD-5, erschien. Im Abstand von etwa zehn Jahren erfolgten weitere revidierte Auflagen, die durch die WHO vorgenommen wurden und werden. Diese sind aufgrund des Fortschritts der Medizin und Forschung notwendig. Die derzeit gültige Revision, die zehnte Auflage, ICD-10, wurde in der Zeit von 1983 bis 1992 erarbeitet und abgeschlossen. Seit 2007 ist die ICD-11 in Vorbereitung. [6]

7 In einigen Staaten sind länderspezifische Erweiterungen in Verwendung. Zu diesen Staaten zählen die USA, Deutschland, Österreich und Australien. In Deutschland heißt sie seit 2004 ICD-10-GM (German modification) und wird vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) herausgegeben. Für die ICD-10- GM gibt es in Deutschland zusätzlich ein alphabetisches Verzeichnis. Es wird auch als Diagnosenthesaurus bezeichnet. Außerdem wird in Deutschland das System für den ambulanten Bereich durch einen Buchstabencode erweitert, der beispielsweise Aufschluss über den Ausschluss einer Erkrankung (A), den Verdacht (V), die gesicherte Diagnose (G) und mehr gibt. Für weitere Fachbereiche existieren Spezialausgaben. Ärzte und Krankenhäuser sind in Deutschland nach 295 und 301 des Fünften Buches des Sozialgesetzbuches (SGB V) verpflichtet, eine Diagnoseverschlüsselung nach ICD vorzunehmen. Seit 2003 dient die ICD zudem als Teil der Berechnungsgrundlage der Leistungsvergütung. Die ICD-10 liegt in drei Bänden vor (Systematisches Verzeichnis, Regelwerk, Alphabetisches Verzeichnis). Maßgeblich ist das Kapitel V der ICD-10, welches unter der Notation F00 bis F99 Psychische und Verhaltensstörungen systematisiert. Darunter fallen auch Lese-Rechtschreibstörung (F81.0), Rechenstörung (F81.2) und alle weiteren Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten. Kritik an ICD-10 Insbesondere unter der Ärzteschaft gab es massive Kritik an der ICD-10. Es wurden Befürchtungen geäußert hinsichtlich der datentechnischen Auswertungen. Die ärztliche Schweigepflicht könne verletzt werden und die Gliederung entspräche nicht praktischen oder medizinischen Gesichtspunkten, da sie nur statistischen Erfordernissen diene. Zudem könnten manche verwendete Diagnosen nach den Richtlinien in unzulässiger Weise persönliche Situationen offenlegen. Drüber hinaus könne eine bestimmte Symptomatik nicht eindeutig einem Krankheitsbild zugeordnet werden und zudem gäbe es Ungenauigkeiten in der Diagnose, da nicht klar zwischen Symptomen und Diagnosen unterschieden werden könne. Bereits seit 1996 hätte die vertragsärztliche Abrechnung auf der Grundlage von ICD-10 erfolgen sollen, wurde aber zunächst als freiwillige Option eingeführt. Seit 2000 ist es jedoch verpflichtend, nach einer überarbeiteten Auflage die Abrechnung auf Grundlage der ICD-10 vorzunehmen. [7]

8 [2] Klassifikationsrichtlinien 2.2 DSM IV Systematik, Verbreitung/Anerkennung Das DSM IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders - Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen) versteht sich als eine Ergänzung oder ein Ersatz für die jeweiligen Passagen der ICD-10. Das DSM IV gilt als das Klassifikationssystem der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung (APA) und wurde erstmals in den USA im Jahr 1952 herausgegeben. Eine deutsche Ausgabe des DSM IV liegt seit 1996 vor. Das DSM IV beinhaltet genauere und speziellere diagnostische Kriterien und berücksichtigt im Gegensatz zur ICD-10 geschlechtsspezifische Unterschiede. Das DSM IV systematisiert psychiatrische Diagnosen in fünf Achsen. Achse I beinhaltet alle klinischen Störungen mit Ausnahme der Persönlichkeitsstörungen und geistigen Behinderungen, welche auf Achse II abgebildet werden. Achse III beinhaltet somatische medizinische Krankheitsfaktoren, Achse IV psychosoziale und umweltbedingte Faktoren und Achse V psychische, soziale und berufliche Funktionen als globale Erfassung des Funktionsniveaus. Darüber hinaus verfügt das DSM IV über 16 diagnostische Kategorien, die für die Achsen I und II von Bedeutung sind. Darunter fallen unter anderem Störungen, die in der Kindheit und Jugend auftreten, Schlafstörungen, vorgetäuschte Störungen, Angststörungen, Störungen der Impulskontrolle und weitere. Die Heranziehung des DSM IV soll es dem Diagnostiker ermöglichen, nicht ausschließlich die Ebene der klinischen Störungen zu beurteilen, sondern weitere maßgebliche und bedeutsame Aspekte zu berücksichtigen. Kritik an DSM IV Kritiker meinen, das DSM IV weise symptomorientierte, reduktionistische Fehler auf und sei zudem unwissenschaftlich. Bezüge hierzu lassen sich gründen auf der Tatsache, dass beteiligte Autoren des DSM IV finanzielle Zuwendungen von der Pharmaindustrie bekämen. [8]

9 3. Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter [3] Mit dem Schuleintritt eines Kindes beginnt für die gesamte Familie ein neuer Lebensabschnitt, da das Kind sich erneut ein Stück von den Eltern abnabelt und zusehends selbstständiger wird. Zugleich ist der Schuleintritt vor allem bei den Eltern mit hohen Erwartungen an die Leistungen des Kindes verbunden. Viele Eltern haben sich bereits im Vorfeld bemüht, besondere Begabungen ihres Kindes zu fördern oder eventuell vorhandene Defizite in vielerlei Hinsicht gezielt aufzuarbeiten und damit dem Kind den Schulstart zu erleichtern. Manchmal treten jedoch erst nach dem Schuleintritt plötzlich Probleme auf, die dann vielfach als Lernstörungen bezeichnet werden und für die es im Vorfeld teilweise keine oder lediglich unbedeutsame Anhaltspunkte gab, die als leichte Entwicklungsverzögerung angenommen und nicht näher beleuchtet wurden. Vor allem jedoch in vorübergehend auftretenden Schwierigkeiten muss nicht immer eine Lernstörung als Ursache für ein Leistungsversagen angenommen werden. Was ist eine Lernschwäche? Tatsächlich handelt es sich bei einer Lernschwäche um die umgangssprachliche Bezeichnung einer Lernstörung. Meist verfügen die betroffenen Kinder über eine hinreichende Intelligenz, eine körperliche und seelische Gesundheit sowie ausreichende Förderung, weisen jedoch im Vergleich zu Gleichaltrigen große Defizite hinsichtlich des [9]

10 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Lesens, Schreibens und/oder Rechnens auf. Besonders häufig anzutreffen sind bei Schülerinnen und Schüler diagnostizierte Teilleistungsschwächen wie zum Beispiel Lese-/Rechtschreibstörung (Legasthenie), isolierte Rechtschreibstörung, Rechenstörung (Dyskalkulie), kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten, Sprach- und Sprechstörungen, nonverbalen Lernstörungen, aber auch Verhaltensstörungen, motorischen Störungen, hyperkinetischen Störungen wie ADS und ADHS, die meist mit umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten einhergehen. Nicht zu verwechseln sind Teilleistungsstörungen mit einer Lernbehinderung. Eine Teilleistungsstörung setzt nicht voraus, dass die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes eingeschränkt sind, während dies bei einer Lernbehinderung jedoch der Fall ist. Symptome einer Lernschwäche Für das zukünftige Leben eines Kindes ist es unabdingbar, mit der Sprache umgehen zu können, das Sprachverständnis zu erweitern sowie die Grundrechenarten zu beherrschen und anwenden zu können. Sprachliche und mathematische Kompetenzen zu erwerben sind daher grundlegende Aspekte, um sich auf der sozialen, kulturellen und beruflichen Ebene zu behaupten. Deshalb ist es wichtig, bereits kurz nach dem Schuleintritt ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung dieser Kompetenzen zu richten. Je früher Defizite diesbezüglich erkannt, diagnostiziert und gezielt gefördert werden, desto besser sind die Chancen, Strategien zu erwerben, um diese Defizite auszugleichen. Bereits im ersten Jahr nach Schuleintritt können Symptome hinsichtlich einer Teilleistungsschwäche deutlich werden. So treten bei Kindern mit einer Lese-/Rechtschreibschwäche während der Alphabetisierung meist erste Anzeichen auf, die gekennzeichnet sind von einer Lese-Unlust, dem ratenden Lesen, dem Lesen des Anlauts und dem Ausdenken der restlichen Laute, dem Verdrehen der Buchstaben, dem Verwechseln der gelesenen oder geschriebenen Buchstaben, dem skelettierten Schreiben von Wörtern und Weiteres. [10]

11 Eine isolierte Rechtschreibstörung hingegen kann meist erst später festgestellt werden. Bis dahin muss die Alphabetisierung abgeschlossen sein. Meist ist dies am Ende des zweiten Schulbesuchsjahres der Fall, sodass im Anschluss daran eine genaue Analyse der Fehler vorgenommen werden sollte, um die Störung feststellen zu können. Bei Kindern mit einer Rechenschwäche zeigen sich meist trotz fleißigen Übens wenige oder keine sichtbaren Erfolge. Das Zahlen- und Mengenverhältnis wird von den betroffenen Kindern nicht durchschaut, bekannte Lösungsschemen werden immer wieder verwendet, können aber nicht logisch auf andere Sachverhalte übertragen werden und im Bereich des Rechnens mit größeren Zahlen benötigen sie Zählhilfen, wobei noch zusätzlich die Zahlen sowie die Rechenoperationen falsch gelesen oder verdreht werden. Begleitet werden Teilleistungsschwächen vielfach von Wahrnehmungsschwierigkeiten. Zudem gehen sie oft einher mit dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) oder mit dem Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS). Manchmal gehen insbesondere bei von Legasthenie betroffenen Kindern Probleme mit dem Sprechen sowie mit der Sprache voraus und beeinflussen den Schriftspracherwerb dadurch ungünstig. Unterschiedliche Ausprägungen Die Ausprägung der Lernschwächen unterliegt einer großen Bandbreite. Unterscheiden werden muss zwingend zwischen vorübergehend bestehenden Schwierigkeiten und langanhaltenden, überdauernden Schwierigkeiten. So können sich Lernstörungen auf Schwierigkeiten in nur einem Lernbereich beschränken, während in anderen Lernbereichen weitge - hend gute Ergebnisse erzielt werden. Demge genüber steht das Schulversagen auf gesamter Ebene und damit in allen Lernbereichen. Alle Lernstörungen können dabei zeitlich begrenzt, vorübergehend, aber auch langanhaltend und überdauernd vorliegen. Trotz ausreichender Begabung können verschiedene Einflüsse ursächlich für Lernstörungen verantwortlich sein. [11]

12 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Besondere Vorkommnisse als Auslöser Insbesondere ein Wohnortwechsel kann bei einem Grundschulkind mit erheblichen Belastungen verbunden sein. Neben einem neuen Wohnumfeld muss sich das Kind zusätzlich mit einer neuen Schule, anderen Kindern und Lehrern sowie anderen Gegebenheiten generell zurechtfinden. Oft entspricht der Leistungsstand des Kindes zudem auch nicht dem Leistungsstand der neuen Klasse, sodass vor allem beim Wechsel in ein anderes Bundesland hier oftmals vorübergehende Defizite zu beobachten sein können. Ebenso können Verluste naher Angehöriger zur vorübergehenden psychischen Belastungsprobe für das Kind werden, sodass sich dies auch auf die Schulleistungen auswirken kann. Auch eine längere Krankheit des Kindes, das zu schnelle Fortschreiten im Unterricht oder familiäre Probleme können zu vorübergehenden Lernschwierigkeiten eines Kindes beitragen. Können jedoch weitgehend alle ungünstigen Faktoren ausgeschlossen werden, sollte über eine gezielte Diagnostik nachgedacht werden. Hilfreich ist hierbei die Hinzuziehung eines Sonderpädagogen oder eines Facharztes, der zunächst mittels einer Intelligenzmessung eine Minderbegabung ausschließen oder feststellen kann. Wurde eine Minderbegabung ausgeschlossen, erfolgt die Diagnostik zu einer eventuell vorliegenden Teilleistungsschwäche. Gezielte Förderung Eine oder mehrere diagnostizierte Teilleistungsschwächen können mit gezielter Förderung gemildert und teilweise auch beseitigt werden. Nach Feststellung einer Minderbegabung durch einen standardisierten Test wird zudem der Grad der Minderbegabung ersichtlich. Bei einem Intelligenzquotienten zwischen 70 und 85 geht man von einer Lernbehinderung aus. Betroffene Kinder und Jugendliche können sich auf kognitivem Weg dann nur wenige Kenntnisse aneignen und zeigen häufig langandauernde Lernschwierigkeiten. Oftmals liegen Betroffene in ihrem Kenntnisstand etwa zwei bis drei Schuljahre hinter gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern zurück. Bisher wurden lernbehinderte Kinder in Sonderpädagogischen Förderzentren oder Förderschulen in meist kleinen Gruppen beschult. Weiterhin fand bisher schon vielerorts eine integrative Beschulung betroffener Kinder in allgemeinbildenden Schulen statt. Mit Beschluss der Kultusministerkonferenz im Juni 2010 wird es jedoch in der Zukunft grundsätzlich so sein, dass lernbehinderte und normal begabte Kinder gemeinsam lernen (Inklusion). In allen Situationen sind jedoch insbesondere die Eltern und die Lehrer gefordert, im ständigen Kontakt zu stehen und die Entwicklung eines Kindes genau zu beobachten. Nach einer diagnostizierten Lernschwäche oder einer Minderbegabung sollten sich Eltern bezüglich effektiver und sinnvoller Fördermöglichkeiten professionell durch Lehrer, Ärzte und Therapeuten beraten lassen. [12]

13 3.1 Legasthenie, Dyslexie, Lese-/Rechtschreibschwäche Als Legasthenie oder Dyslexie wird das Lernversagen eines Schülers bezeichnet, der trotz hinreichender intellektueller Voraussetzungen hinsichtlich des Kompetenzerwerbs im Lesen und Schreiben wenige Erfolge aufweist. In allen anderen Lernbereichen treten anfangs nur geringfügige bis keine Schwierigkeiten bei betroffenen Kindern auf. Diese Teilleistungsstörung wird auch als Lese-/Rechtschreibschwäche (LRS) bezeichnet und innerhalb der ICD-10 unter der Notation F81.0 unter dem Kapitel Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten aufgeführt. Betroffen sind schätzungsweise 4 bis 6 Prozent der Bevölkerung, wobei die Zahl der Analphabeten in Deutschland bei etwa sieben Millionen Menschen liegen soll. Da es jedoch keine genauen Erfassungen darüber gibt, wird von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen. Die Auswirkungen der nicht erworbenen Lese- und Schreibkompetenz sind vielfach verheerend. Neben schulischen Schwierigkeiten wegen des Nicht-Lesen-Könnens, die unweigerlich zu einem massiven Leistungsabfall führen, sind psychische und seelische Belastungen vielfach die Folge. Schuldistanz, geringes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, Selbstzweifel, Vermeidungsstrategien, Ängste, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme, Depressionen und psychosomatische Erkrankungen beziehungsweise das Vortäuschen von Erkrankungen sind dann oftmals die Folge. Für die Entwicklung der Persönlichkeit, die weitere Schullaufbahn sowie für den beruflichen Werdegang hat eine nicht behandelte Lese-/Rechtschreibschwäche außerdem gravierende Auswirkungen und kann zu einem negativen Selbstkonzept maßgeblich beitragen. Checkliste LRS Nicht selten vertuschen jüngere Schulkinder ihre Schwierigkeiten bereits beim Lesen lernen und entwickeln hervorragende Strategien, um nicht erkannt zu werden. So ist es nicht selten, dass ein Kind mit einer LRS vorläufig nicht als solches erkannt wird. Manche Kinder können sich Wortbilder sehr gut einprägen, lesen und aufschreiben, zeigen jedoch bei nur leichten Abweichungen des Wortmaterials erhebliche Fehler. Später wird deutlich, dass weder das Lesen noch das Schreiben in Zusammenhängen oder nach Regeln erfolgt. [13]

14 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Trotzdem gibt es bereits bei sehr jungen Schulkindern Anzeichen für eine derartige Teilleistungsstörung. Ein Kind ist dann noch nicht ausreichend auf das Erlernen des Lesens vorbereitet, wenn - es nicht einmal seinen eigenen Namen schreiben will und sich überhaupt nicht für den Umgang mit Buchstaben interessiert, - eine verwaschene Aussprache, insbesondere bei längeren Wörtern, deutlich hörbar ist, - das Kind bei Schuleintritt nach wie vor zur Kommunikation eine Kleinkindsprache benutzt (zum Beispiel detommen statt gekommen, Zweiwortsätze usw.) - das Kind einen Stift nicht im Dreifingergriff halten und führen kann. Während des Leselernprozesses werden häufig folgende Auffälligkeiten sichtbar, die auf das Vorliegen einer LRS verweisen: - das Kind schreibt in falscher Richtung, also nicht von links nach rechts, sondern umgekehrt. Zudem schreibt es zum Teil auch in Spiegelschrift. - das Kind zeigt Schwierigkeiten beim Schreiben ähnlich klingender Laute wie b und p, g und k, d und t. - das Kind lässt Buchstaben weg, vertauscht sie oder fügt zusätzliche Buchstaben an. - das Kind erkennt nach Vorsprechen nicht den Anfangslaut und kann einen Laut auch nicht nach Anfang, Mitte und Ende innerhalb eines Wortes einordnen. - Beim Schreiben werden häufig Vokale ausgelassen, sodass nur eine skelettierte Schreibweise erkennbar wird. - das Kind zeigt Unsicherheiten bezüglich der Laut- und Buchstabenzuordnung. - es kann nur unzureichend die Silbenzahl eines Wortes bestimmen. - es fällt ihm schwer, Laute zu einer Silbe zu formen. - das Kind zeigt Probleme beim Bilden von Reimen und Reimwörtern und diese zu erkennen. In der Unterrichtspraxis fallen Kinder mit einer vorliegenden Lese-/Rechtschreibschwäche spätestens dann auf, wenn - das Kind nur stockend und sehr langsam liest, - das Kind die Zeilen beim Lesen oft verliert, - wörter oder Wortteile ersetzt oder geraten werden, - keine inhaltliche Wiedergabe eines Textes möglich ist. Beim Schreiben wird dann auffällig, dass - Diktate trotz Übungsschwerpunktes eine überdurchschnittlich hohe Fehleranzahl aufweisen, - eine hohe Anzahl grammatikalischer und Zeichensetzungsfehler erkennbar sind, - wörter wiederholt immer wieder falsch geschrieben werden, - das Schriftbild häufig durch eine unleserliche Handschrift auffällt. [14]

15 Zudem zeigen sich bei betroffenen Kindern wenige Erfolge trotz häuslicher Übung; sowohl im Lesen als auch beim Schreiben. Ursachen Als mögliche Ursachen für das Vorliegen einer LRS werden eine genetische Disposition angenommen, aber auch eine verzögerte Sprachentwicklung, Wahrnehmungs- und Blickfunktionsstörungen, Schwächen in der phonologischen Bewusstheit sowie ungünstige sozioökonomische Verhältnisse können ursächlich eine Rolle spielen. Nicht immer sind die Ursachen jedoch klar abzugrenzen. Hilfestellung durch die Eltern Eltern von Schulanfängern sollten vor allem den Kenntniserwerb ihrer Kinder genau beobachten und begleiten. Das bedeutet hinsichtlich des Lesen Lernens, gemeinsam so oft es möglich ist mit dem Kind zu lesen. Bereits dann bleiben auch Eltern Unlust, Ängste oder Vermeidungsstrategien nicht verborgen, sodass zuerst der Kontakt zu den unterrichtenden Lehrern hergestellt werden sollte. Bereits am Ende des ersten Schulbesuchsjahres lässt sich durch genormte Tests in der Schule feststellen, ob das Kind tatsächlich den Lesestart verpasst hat. Zeigt es vor allem bei der Wahrnehmungsdurchgliederung eine erhöhte Fehleranzahl, ist davon auszugehen, dass ein Leseneustart anzuraten ist. Hierfür bieten Schulen oftmals Möglichkeiten der effektiven Beschulung in Kleinklassen oder temporären Lerngruppen an. Sind diese Möglichkeiten nicht gegeben, kann auch eine speziell ausgerichtete Therapie die Defizite weitgehend beheben. Abzuraten hingegen ist von einer einfachen und/oder nicht-professionellen Nachhilfe, die oftmals die eigentlichen Probleme nicht behebt, ebenso wie von verstärkten häuslichen Übungen ohne professionelle Begleitung. [15]

16 [1] [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Professionelle Therapie Merkmale Eine professionelle Therapie setzt sich zum Ziel, bei Betroffenen eine positive Lernstruktur aufzubauen oder diese erneut herzustellen. Dabei werden das Selbstwertgefühl des oder der Betroffenen aufgebaut und gestärkt, die Basisfertigkeiten durch ein gezieltes Training gefestigt, Kenntnis- und Lerndefizite systematisch aufgearbeitet, geeignete Lerntechniken vermittelt, die Gedächtnisund Denkleistungen geschult sowie Wahrnehmung und Konzentration gestärkt, ressourcenorientiertes Arbeiten gelehrt und Entspannung durch gezielte Entspannungsübungen und Bewegung erlernt. Kosten Die Kosten einer Lerntherapie sind abhängig von der Dauer und dem Umfang der Therapie. Meist müssen jedoch Eltern diese Kosten allein tragen, da eine Lese-/Rechtschreibstörung zwar in der ICD-10 aufgeführt ist, jedoch nicht als Krankheit gewertet und eine Therapie damit nicht von der Krankenkasse finanziert wird. Vor allem jedoch, wenn bei dem Kind zusätzlich eine auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (zentrale Fehlhörigkeit) festgestellt wurde, sollte der Versuch der Kostenübernahme durch die Krankenkasse unternommen werden. Auch eine visuelle Wahrnehmungsstörung oder eine psychische Erkrankung lassen den Versuch zu. Eine professionelle Therapie orientiert sich zudem an den diesbezüglich neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, diagnostiziert den individuellen Förderbedarf, erstellt einen individuellen Therapieplan unter Einbeziehung der Eltern, arbeitet mit professionellen Lehr- und Arbeitsmaterialien sowie geeigneter Lernsoftware und steht im ständigen Austausch mit Eltern, Lehrern und Betreuern des betroffenen Kindes oder Jugendlichen. Wird der Antrag auf Kostenübernahme abgelehnt, sollte der Ablehnungsbescheid dem zuständigen Jugendamt vorgelegt werden, das nach 35 a SGB VIII die Kosten übernimmt. Allerdings werden die Kosten vom Jugendamt nur dann übernommen, wenn die Lernstörung als andauernd anzusehen ist, außerdem eine soziale Isolation zu befürchten ist und eine seelische Behinderung vorliegt. Zudem muss nachweisbar sein, dass die Schule keine geeigneten Fördermaßnahmen anbieten kann, um die Legasthenie zu therapieren. Wird die Kostenübernahme bewilligt, die meist eine Therapie von 40 Stunden umfasst, liegt es in der Entscheidung der Eltern, in welcher vom Jugendamt anerkannten Einrichtung das Kind die spezielle Förderung erhalten soll. [16]

17 3.2 Dyskalkulie/Rechenschwäche Die wissenschaftliche Bezeichnung einer Rechenstörung oder Rechenschwäche lautet Dyskalkulie. Es handelt sich hierbei um eine Teilleistungsstörung hinsichtlich des Umgangs mit Zahlen, des Erfassens rechnerischer Sachverhalte sowie bezüglich der Bewältigung verschiedener Rechentechniken. Ähnlich wie bei der Legasthenie verfügen Betroffene über eine hinreichende Intelligenz. Daher wird die Dyskalkulie innerhalb der ICD-10 ebenfalls unter der Notation F81.0 im Kapitel der Umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten aufgeführt. Etliche Studien verweisen darauf, dass circa zehn bis fünfzehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler von einer Dyskalkulie betroffen sind, die sich bis ins Erwachsenenalter fortführen kann. Vor allem zeigen bereits Grundschulkinder Schwierigkeiten in der Bewältigung der mathematischen Grundfertigkeiten, und zwar beim Rechnen der Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Weniger betrifft es allerdings die abstrakten mathematischen Fähigkeiten der Algebra und der Geometrie. Checkliste Dyskalkulie Meist werden erste Schwierigkeiten bereits im zweiten oder dritten Schuljahr deutlich erkennbar. Beim Erlernen der Grundrechenarten und je nach Wissenszuwachs zeigen sich dann vielschichtige Probleme. Allerdings kann eine Dayskalkulie erst dann als solche erkannt und diagnostiziert werden, wenn ein Kind längere Zeit beobachtet wird und eindeutige Symptome wiederholt zu beobachten sind. Einzelne Symptome treten durchaus auch bei Kindern auf, die keine Dyskalkulie aufweisen. Meist werden erste Schwierigkeiten bereits im zweiten oder dritten Schuljahr deutlich erkennbar. Beim Erlernen der Grundrechenarten und je nach Wissenszuwachs zeigen sich dann vielschichtige Probleme. Allerdings kann eine Dayskalkulie erst dann als solche erkannt und diagnostiziert werden, wenn ein Kind längere Zeit beobachtet wird und eindeutige Symptome wiederholt zu beobachten sind. Einzelne Symptome treten durchaus auch bei Kindern auf, die keine Dyskalkulie aufweisen. Eindeutige Symptome für das Vorliegen einer Dyskalkulie sind: - ständige Zuhilfenahme der Finger zum Zählen und Rechnen, - das Vergessen der Übungen vom Vortag, [17]

18 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter - der fehlende Transfer vom Einer zum Zehner (5 + 2 = 7 > = 17), - eine häufig falsche Größenordnung beim Ergebnis, was dem Kind jedoch nicht auffällt, - das wiederholte seitenverkehrte Schreiben von Ziffern (nicht 16, sondern 61), - rein schematisches Rechnen, kein Übertrag auf ähnliche Sachverhalte, - angst vor neuen Rechenwegen, Abneigungen gegen Aufgaben mit mathematischem Inhalt, - Blockaden beim Sachrechnen, - Umgang mit Geld und Zeit geprägt von Vergesslichkeit und keiner logischen Zuordnung, - hohe Vergesslichkeit hinsichtlich verschiedener Lösungsansätze trotz vermehrter Übung. Treten mehrere Symptome verstärkt und über einen längeren Zeitraum auf, sollte das Kind einer Überprüfung hinsichtlich einer Dyskalkulie unterzogen werden. Hilfestellung durch die Eltern Bereits vor dem Schuleintritt können Eltern maßgeblich daran teilhaben, das mathematische Grundverständnis des Kindes zu fördern. Hierzu zählen Übungen zur Schulung des Mengenverständnisses, das Zählen und Rechnen im Zahlenraum bis 20 sowie Übungen erster, altersgerechter Abstraktionsleistungen. Vor dem Schuleintritt Bereits im jüngeren Alter beginnen Kinder, Dinge aus ihrer Umgebung zu zählen. Vorerst stimmt dann die Reihenfolge der Zahlen noch nicht, mit der Hilfe der Eltern jedoch schaffen es die meisten Kinder, lange vor der Einschulung bereits fehlerfrei bis 20 zu zählen. Auch ein Kaufmannsladen ist bei Kindern recht beliebt. Hier erlernen sie schon frühzeitig den Umgang mit Mengen sowie den Umgang mit Spielgeld und wissen dann oft schon mit Begriffen wie mehr oder weniger gut umzugehen, was sehr hilfreich für die Entwicklung des mathematischen Grundverständnisses ist. Vielerlei Möglichkeiten bieten sich für Eltern, das mathematische Verständnis zuhause zu fördern. So können gemeinsame Einkäufe im Supermarkt dazu dienen, das Kind bestimmte Produkte, wie etwa Milch oder Joghurt, abzählen zu lassen und im Wagen [18]

19 anzuordnen. Auch das gemeinsame Kochen und Backen ist hilfreich, Mengenvorstellungen herzustellen und zu trainieren. Zeitspannen und Zeiträume lassen sich ebenso zuhause hervorragend trainieren. So können Schlafens- und Essenszeiten herangezogen werden, aber auch Urlaubs- und Feiertage bieten gute Möglichkeiten, das zeitliche Verständnis bei einem Kind zu entwickeln und zu fördern. Nach dem Schuleintritt Nach dem Schuleintritt sollten Eltern mit den Kindern das regelgerechte Schreiben der Zahlen sowie die Grundrechenarten üben und trainieren. Das betrifft in den ersten Wochen vielfach schon die Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 20, später dann das kleine Einmaleins. Für diese Übungen können Hilfsmittel zur Veranschaulichung jederzeit herangezogen werden, damit das Vorstellungsvermögen unterstützt wird. Außerdem eignet sich insbesondere bei jüngeren Schulkindern der Einsatz spielerischer Elemente meist besser zur Motivation für häusliche Übungen, als das rein schematische Abarbeiten von Aufgaben. Für das Rechnen eignen sich Perlen, Bausteine oder sogar Obst und Gemüse. Hilfsmittel können auch für das Sachrechnen eine Verwendung finden, um dem Kind mathematische Inhalte vertraut zu machen. Beispiel: Wir teilen einen Apfel in acht Stücke und essen zwei. Wie viele Stücke bleiben übrig? Wichtig ist bei manchen Kindern eine kleinschrittige Vorgehensweise. So sollte nicht erwartet werden, dass das Kind sofort alle Grundaufgaben im Zahlenraum bis 20 sicher beherrscht oder das kleine Einmaleins innerhalb einer Woche richtig aufsagen kann. Viel mehr Erfolge stellen sich ein, wenn an einer Aufgabenstruktur längere Zeit mit verschiedenen Methoden geübt wird, um Gelerntes nachhaltig zu festigen. Eine genaue Beobachtung der Eltern ist zudem hilfreich, wenn das Kind nur geringe Lernerfolge erringt. Dann sollten Eltern das Gespräch zum un- terrichtenden Lehrer suchen und um Hilfestellungen für häusliche Übungen bitten. Stellen sich spätestens zum Beginn des 3.Schulbesuchsjahres immer mehr Symptome ein, die für eine Dyskalkulie sprechen, sollte eine Diagnostik diesbezüglich erfolgen. Je früher eine gezielte Förderung einsetzt, desto größer sind die Chancen für das Kind, geeignete Strategien zur Bewältigung der weiteren Schullaufbahn hinsichtlich mathematischer Kompetenzen zu erlernen. [19]

20 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Professionelle Therapie Diagnostik Jeder Mathematiklehrer kann durch eine individuelle, qualitative Fehleranalyse eine Diagnose vornehmen, da jeder Fehler einer bestimmten Gesetzmäßigkeit zuzuordnen ist. Innerhalb der Fehler fällt zudem oftmals ein bestimmtes System auf, sodass die Fehler eingegrenzt werden können. Hierbei kann festgestellt werden, ob es sich um Fehler hinsichtlich von Mengen, Zahlen, Stellen oder Regeln handelt. Bei einer Diagnostik durch einen Förderlehrer oder Therapeuten kommen weiterhin Tests hinsichtlich der Beurteilung der Rechentechniken sowie des Rechenverständnisses zum Einsatz. Auch die Interview-Technik sowie eine ausführliche Verhaltensbeobachtung gehören zu einer umfassenden Diagnostik dazu, da hier die Betroffenen zum lauten Denken animiert und damit umständliche oder falsche Rechenwege erkennbar werden. Diese wiederum sind dabei unerlässlich, einen individuellen Therapieplan erstellen zu können und direkt an der Fehlerquelle anzusetzen. Therapie Eine professionelle Therapie einer Dyskalkulie setzt an der individuellen Lernausgangslage der Betroffenen an. Das heißt, dass gerade von Dyskalkulie Betroffene jeweils an an derer Stelle Hilfe benötigen. Es empfiehlt sich daher eine individuelle Lerntherapie als Einzeltherapie, die einen größeren Erfolg verspricht, als eine Kleingruppentherapie. Der Grund hierfür ist eindeutig: Bewährt hat sich der therapeutische Lerndialog, da hier sichergestellt werden kann, dass jeder einzelne Schritt tatsächlich vom Betroffenen verstanden wird. Mathematische Lerninhalte sind streng sachlogisch aufgebaut, sodass eine individuelle Therapie nach einem Maßnahmenplan für den Lernerfolg innerhalb kurzer Zeit sorgen kann. Empfehlenswert ist zudem, nach erfolgter Diagnostik und Bestimmung der individuellen Lernausgangslage, die Einbeziehung verschiedener Trainingsprogramme zur Wahrnehmungsförderung. Damit wird unter anderem die Simultanerfassung geschult, was dem Betroffenen das Erfassen mathematischer Inhalte zukünftig deutlich erleichtert. Kosten Ähnlich wie bei jeder Therapie einer Teil leistungsstörung müssen die schulischen Maßnahmen Beachtung finden. Vielfach ist jedoch ein Förderunterricht im Fach Mathematik ein Unterricht mit einer kleinen Gruppe. Hier kann also demnach nicht an der individuellen Lernausgangslage des Betroffenen angeknüpft werden. Deshalb sollte der Antrag beim Jugendamt für eine integrative Lerntherapie in Einzeltherapie gestellt werden. Je nach Umfang und Dauer der Therapie sind die Kosten davon abhängig. Wird der Antrag bewilligt, sollten sich Eltern einen autorisierten Therapeuten oder ein Nachhilfeinstitut suchen, die die individuelle Lernausgangslage bestimmen und einen Maßnahmenplan in Abstimmung mit den Eltern erstellen. [20]

21 3.3 ADHS Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit einhergehender Hyperaktivität gilt innerhalb der ICD-10 in der Gruppe F9 zu den Verhaltens- und emotionalen Störungen und wird unter der Notation F90.0 Hyperkinetische Störungen näher beschrieben. Dabei werden die einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung von der Hyperkinetischen Störung in Verbindung mit einer Störung des Sozialverhaltens unterschieden. Im Allgemeinen werden vor allem lebhafte, zappelige Kinder schnell mit dem Vorurteil belegt, unter ADHS zu leiden. Dem gegenüber stehen jedoch vielfältige Symptome, die nicht bei allen Kindern zu diagnostizieren sind. Vielmehr spielen auch erzieherische Aspekte sowie das soziale Umfeld für die gesunde psychische Entwicklung eines Kindes eine maßgebliche Rolle. Deshalb ist eine gezielte Diagnostik und Therapie tatsächlich nicht immer vonnöten, da hier die Gefahr einer Psychiatrisierung im besonderen Maß gegeben ist. Studien zufolge liegt der geschätzte Anteil an ADS/ADHS-Betroffenen zwischen 0,3 und 20 Prozent. Ein deutliches Ungleichgewicht ist bei Kindern unterschiedlichen Geschlechts zu beobachten. Danach leiden etwa 3 bis 20 Prozent aller Jungen darunter, während es bei den Mädchen lediglich einen Anteil von 0,5 bis 3,5 Prozent geben soll. Im Erwachsenenalter hingegen hält sich der Anteil der Betroffenen in etwa die Waage. Nur etwa 4 Prozent aller Betroffenen verfügen jedoch über einen anerkannten Status der Störung. Nicht selten ist jedoch bei betroffenen Schülern und Schülerinnen sowie bei deren Eltern, innerhalb der Familie sowie bei allen an der Erziehung Beteiligten ein massiver Leidensdruck erkennbar. Vor allem Eltern sind oft rat- und hilflos und können mit den schlechten Schulleistungen, den ewigen Konflikten mit der Bildungseinrichtung sowie mit den Konflikten innerhalb des häuslichen Umfelds kaum umgehen, da sie weder die Ursache, noch geeignete Lösungsansätze kennen. Deshalb ist es in solchen Fällen ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vorrangig sollte ein ständiger Kontakt mit der Schule oder der Kita gepflegt werden, um erste gemeinsame Maßnahmen durchzusetzen. Bei nur geringen Erfolgen empfiehlt sich jedoch das Hinzuziehen eines Facharztes für Kinderheilkunde sowie eines Facharztes für Psychiatrie oder einer ähnlichen Fachrichtung. [21]

22 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Ursache von ADHS Als Ursache wird eine Stoffwechselstörung im Gehirn angenommen. Außerdem wird eine erbliche Disposition angenommen, auch wenn diese nicht immer eindeutig bestimmbar ist. Neben Umweltbedingen und biologisch bedingten Ursachen spielen zudem auch psychosoziale Aspekte eine Rolle. Symptome von ADHS Die Symptome sind bei den betroffenen Mädchen und Jungen im Schulalter sehr unterschiedlich ausgeprägt. Allen gemein ist jedoch eine geringe Aufmerksamkeits- und Konzentrationsspanne, die diese Kinder vor allem in einer Grundschulklasse schnell auffällig werden lässt. Symptome bei Jungen Bei Jungen zeigt sich vor allem eine große, scheinbar unstillbare motorische Unruhe. Diese ist oft zusätzlich gekennzeichnet durch mangelnde Impulskontrolle sowie eine nur gering ausgeprägte Selbststeuerung, Störungen in der Fein- und Grobmotorik sowie in der fast unmöglichen Gefahreneinschätzung. Hinzu kommen zum Teil ein hohes Maß an Aggressivität, eine geringe Frustrationstoleranz sowie ein übersteigerter Gerechtigkeitssinn. Symptome bei Mädchen Mädchen zeigen eher gegensätzliche Symptome. Ihnen ist oft eigen, dass sie zum Träumen neigen, eine lange Zeit zum Denken benötigen ( lange Leitung ), oft zurückgezogen und ruhig agieren, dabei sich jedoch gern mit anderen Dingen beschäftigen. Oft sind sie sehr kreativ, malen, zeichnen und basteln sehr phantasievoll und zeigen hinsichtlich ihrer fein- und grobmotorischen Entwicklung weniger Auffälligkeiten. Diese unterschiedlichen Symptome erklären das Ungleichgewicht zwischen Mädchen und Jungen. Während die Mädchen eher als angepasst, ruhig und in sich gekehrt gelten, lösen Jungen aufgrund der Symptome vielfach schwerwiegende Konflikte aus. Trotzdem sind bei allen betroffenen Kindern auch vielfach schlechte Leistungen zu [22]

23 beobachten. Die geringe Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne ist ursächlich für die unzureichenden Leistungen verantwortlich, ebenso wie die ständigen Konflikte, denen besonders Jungen dann ausgesetzt sind. Zusätzlich sind betroffene Kinder oft reizüberflutet und regieren damit auf jede noch so kleine Ablenkung. Manchmal sind Geräusche ausreichend, das Kind von dem eigentlichen Thema hinreichend abzulenken; manchmal ist es ein Spielzeug oder ein Gegenstand auf dem Tisch, der das Kind erfolgreich ablenkt. Oftmals scheint es dann Außenstehenden so, als wäre das Kind in seiner Entwicklung stehengeblieben und man erinnert sich an die Zeit, als ein Kleinkind nur kurzzeitig mit einem Spielzeug beschäftigt war, bevor es zum nächsten gegriffen hat. Einem mit ADS oder ADHS betroffenen Kind bereitet das lange Stillsitzen, das längere, aufmerksame Zuhören, das konzentrierte Arbeiten an einer Aufgabenstellung einen großen Leidensdruck, dem es nicht gewachsen ist. Vielfach handelt es sich bei den Betroffenen um visuelle Lerntypen, die mit dem in allgemeinbildenden Schulen oft favorisierten auditiven Unterrichtsstil nicht umgehen können. Ihre Denkweise ist spezifisch ausgerichtet vom Ganzen zum Detail und nicht umgekehrt, wie es oft gefordert wird. [23]

24 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Diagnostik und Therapie von ADHS Diagnostik Von ADS oder ADHS betroffene Kinder sind nicht selten hinreichend intelligent und sehr kreativ. Manchmal verbirgt sich hinter der scheinbar unleidlichen Fassade sogar ein hochbegabtes Kind. Nicht selten werden diese Kinder verkannt, da sie sich an die gesellschaftlichen Normen scheinbar nicht anpassen. Vielfach finden sie jedoch in der Arbeitsswelt einen geeigneten Beruf, in dem ihre Verhaltensweisen deutlich vorteilhaft sind. Unter namhaften Journalisten, Politikern, Schauspielern, Komödianten, Wissenschaftlern oder Verkäufern verbergen sich häufig Menschen mit ADS oder ADHS, die auch im Erwachsenenalter noch typische Symptome aufweisen. Grundsätzlich muss bei Kindern jedoch sehr genau beobachtet und beraten werden. Manchmal gelten Kinder, die sehr unruhig, laut und aggressiv auftreten, zu Unrecht als betroffen. Erzieherische Aspekte, familiäre Probleme, Reizüberflutung durch Medien sowie fehlende Strukturen im häuslichen Umfeld können vielfach ähnliche Erscheinungen bei Kindern auslösen. Bevor eine gezielte Therapie einsetzt, muss eine verlässliche Diagnostik von einem Facharzt für Psychiatrie oder einem anderen autorisierten Therapeuten vorgenommen werden. Meist wird die Diagnostik allumfänglich vorgenommen und beleuchtet die verschiedenen Lebensbereiche des Kindes sehr genau. So wird die familiäre Situation, das Verhalten in der Schule, im Sportverein sowie in anderen Situationen genau hinterfragt, sodass sich erst dann eine genaue Diagnose stellen lässt, die eine gezielte Therapie nach sich ziehen kann. Therapie ADHS wird in drei Schweregrade unterteilt: 1. Die leichte Form zeigt Charakteristiken wie leichte Impulsivität, einen nur leichten Konzentrationsmangel sowie eine besonders hohe Kreativität in einzelnen Bereichen. Hier ist es oft ausreichend, nur kurzzeitig psychosoziale Hilfe für die Betroffenen und ihr Umfeld in Anspruch zu nehmen, die sich dann günstig auf die weitere Entwicklung auswirkt. Meist treten bei diesen Betroffenen nach erfolgter Therapie die charakteristischen Symptome in nur noch abgeschwächter Form auf. 2. Die mittelschwere Form zeigt sich mit deutlicheren Symptomen vor allem in der Impulsivität sowie in der Ausprägung des Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizits, wenngleich nicht die Störung des Sozialverhaltens im Vordergrund steht. Hier sollte eine Therapie eingeleitet, werden, da sonst Folgeerkrankungen sowie eine erhöhte Suizidgefahr die Folgen sein könnten. 3. Die schwere Form von ADHS ist dringend behandlungsbedürftig, da das Risi- [24]

25 ko einer kriminellen Entwicklung sowie der Suchtgefahr deutlich erhöht ist. Im Vordergrund steht bei dieser Form eine massive Störung des Sozialverhaltens, die bereits in der Kindheit zu folgenschweren Konflikten führen kann. Die professionelle Therapie wird meist multimodal gestaltet. Das bedeutet, dass die Therapie auf mehreren Ebenen ansetzt und neben dem Elternhaus sämtliche an der Bildung und Erziehung Beteiligten einbezieht. Die Therapie kann je nach Ausprägung der Störung ambulant, in einer Tagesklinik, in einer Wochenklinik, aber auch stationär durchgeführt werden. Vor allem Aufklärungs- und Beratungsgespräche mit allen an der Erziehung Beteiligten stehen bei einer Therapie im Vordergrund, aber auch eine Familientherapie ist notwendig, um das häusliche Umfeld zu stabilisieren, Strukturen herzustellen und Symptome abzumildern. Weiterhin stehen in der Therapie der Aufbau eines positiven Selbstkonzepts und einer positiven Lernstruktur, der Umgang mit Konflikten und Fehlern, das Erlernen der Impulskontrolle, die Arbeit an der Symptomatik sowie weitere verhaltenstherapeutische Maßnahmen im Vordergrund. Hinsichtlich der Bildungseinrichtung wird mit den Beteiligten ein Maßnahmenplan zur gezielten Förderung des Kindes erarbeitet, der meist gemeinsam mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle abgestimmt wird. Zudem setzt vielfach eine Verhaltenstherapie für das Kind hinsichtlich der Impulssteuerung sowie eine medikamentöse Behandlung ein, mit der die Hyperaktivität abgeschwächt werden soll. Medikamente Vielfach werden Medikamente mit dem Wirkstoff Methylphenidat verordnet. Der Wirkstoff trägt dazu bei, die Konzentration, Aufmerksamkeit und Selbststeuerung der Betroffenen positiv zu beeinflussen. Das bekannteste Medikament ist hier das Ritalin, obgleich bereits andere Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff, jedoch unter anderem Namen ebenfalls verordnet werden. Besonders in der Einstellungsphase zeigen diese Medikamente jedoch manchmal Nebenwirkungen. Dazu zählen Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit sowie Schlafstörungen. Sind diese Nebenwirkungen nach der Einstellungsphase noch immer vorhanden, wird auf Medikamente mit anderen Wirkstoffen zurückgegriffen. Sehr selten kommen auch Medikamente wie etwa Antidepressiva oder Amphetamine zum Einsatz. Das kann nur dann der Fall sein, wenn der Betroffene auf das Methylphenidat nicht anspricht oder Depressionen zu beobachten sind. [25]

26 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Kosten Die Kosten einer Therapie werden meist von den Krankenkassen übernommen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um ein ADHS der schweren Form handelt. Voraussetzung dafür ist jedoch die eindeutige Diagnose durch einen Facharzt. Hilfestellung durch die Eltern Eine umfangreiche Therapie kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Eltern die Diagnose annehmen und bestmöglich mitarbeiten, in dem sie das Kind unterstützen. Vielfach lehnen jedoch Eltern vor allem eine medikamentöse Behandlung des Kindes ab, ohne sich über die Folgen bewusst zu sein. Gerade dann, wenn Kinder über eine hinreichende bis hohe Intelligenz verfügen, wird ihre Lernfähigkeit weiterhin behindert. Mit medikamentöser Unterstützung lernen die Kinder, sich selbst besser zu steuern, ihre Impulse zu kontrollieren und das Lernen selbst zu initiieren. Vor allem der Zusammenhang zwischen ADHS und Legasthenie ist häufig zu beobachten. Das bedeutet, dass auch hierfür eine Therapie vonnöten ist, damit das Kind die Grundkompetenz des Lesens überhaupt erlernen kann. Eine nicht vorhandene Lesekompetenz wird hingegen dauerhaft zu einem vollständigen Schulversagen führen und hat damit meist fatale Auswirkungen auf die weitere psychische Entwicklung des Kindes. Wurde eine Therapie mit einem Therapeuten oder Arzt abgestimmt und eingeleitet, sind die Eltern in erster Linie für die konsequente Einhaltung aller vereinbarten Maßnahmen zuständig. Das betrifft die regelmäßige, nach Vorschrift einzuhaltende Medikation genauso wie die Einhaltung aller vorgesehenen und vereinbarten Therapietermine. Vor allem bei der Medikation müssen Eltern wissen, dass diese die Symptome zwar stark abschwächen, dies aber nur von kurzer Dauer ist. Das bedeutet, dass eine falsche Dosierung oder eine unregelmäßige Einnahme der Medikamente den Rückfall in alte Verhaltensmuster zur Folge haben wird. Auch die konsequente Einhaltung der in der Therapie besprochenen und geübten Ansätze müssen im familiären Rahmen ausgeführt und eingehalten werden, um den Therapieerfolg nicht zu gefährden. Alle Veränderungen, Verzögerungen oder Verschiebungen bedeuten einen länger vorhandenen Leidensdruck beim Kind und innerhalb der Familie. Vor allem für die günstige Beeinflussung der psychischen Entwicklung des betroffenen Kindes ist deshalb eine Verstetigung unerlässlich. [26]

27 3.4 Sprach-/Sprechstörung In der ICD-10 werden im Kapitel F80 unter der Notation F80.0 bis F80.9 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache aufgeführt. Hierbei handelt es sich um Störungen, die bereits ab früher Kindheit hinsichtlich des Spracherwerbs vom normalen Muster abweichen. Bei diesen Störungen ist als besonders anzumerken, dass sie nicht direkt neurologischen Störungen, sensorischen Beeinträchtigungen, Umweltfaktoren oder gar einer Intelligenzminderung zuzuordnen sind. So werden verschiedene Sprachstörungen unterschieden, wie zum Beispiel Artikulationsstörungen (F80.0), Expressive und Rezeptive Sprachstörung (F80.1/F80.2), Erworbene Aphasie (Verlust der bereits erworbenen Sprache) mit Epilepsie (F80.3) sowie weitere Sprach- und Sprechstörungen. Allen Störungen gemein ist, dass sie ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit beginnen. Meist minimieren sich die Defizite mit zunehmendem Alter, sodass im Erwachsenenalter häufig nur noch wenige Symptome deutlich werden. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind das Stottern, das Poltern und das Stammeln. Unter den fünfjährigen Kindern finden sich durchschnittlich etwa fünf Prozent der Jungen und zwei Prozent der Mädchen, die stottern. Das Poltern, die erhöhte Sprechgeschwindigkeit, findet sich bei etwa zwei Prozent aller Kinder dieses Alters wieder. Vom Stammeln sind etwa sieben Prozent der Jungen und zwei Prozent der Mädchen betroffen. Vielfach wirken sich diese Störungen negativ auf den Schriftspracherwerb in der Schule aus. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie unerlässlich. Checklisten Unterschieden werden Sprach- und Sprechstörungen insofern, als dass bei einer Sprachstörung die Sprache bzw. ihr Verständnis und ihre Generierung gestört ist, während die Sprechstörung Störungen des (Aus-)Sprechens beinhaltet. [27]

28 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Checkliste Sprachstörung Eine Sprachstörung bedeutet, dass ein Betroffener Defizite im Verstehen und Produzieren von Sprache aufweist, das heißt hinsichtlich der Wort- und Satzform sowie bezüglich des Inhalts. So können Sprachstörungen in vielerlei Arten erkennbar werden: - erkennbare Defizite in der Sprachentwicklung aufgrund eines allgemeinen Entwicklungsrückstandes oder einer Hörbeeinträchtigung, - der Verlust der bereits erworbenen Sprache (Aphasie) oder - das Vorliegen spezifischer Sprachausfälle (zum Beispiel ein eingeschränkter Wortschatz, Dysgrammatismus, Wortfindungs- oder Sprachgedächtnisstörungen) Checkliste Sprechstörung Eine Sprechstörung liegt vor, wenn einzelne Wörter nicht verstanden oder nicht korrekt produziert werden. Dazu zählen: - Störungen in der Lauterkennung und der korrekten Wiedergabe (Betroffene können gehörte Sprachlaute nur schwer unterscheiden). Typisch ist das Stammeln von Wörtern, das Vertauschen von Buchstaben, vermehrter Speichelfluss beim Sprechen, häufig im Zusammenhang mit mundmotorischen Störungen zu beobachten. - Störungen der Sprechflüssigkeit (hierzu zählen das Stottern sowie das Poltern). Beim Stottern werden entweder einzelne Buchstaben häufig wiederholt oder die Buchstaben gepresst. Beim Poltern besteht das Hauptmerkmal in einer überhasteten Sprache, bei der häufig Laute oder Silben ausgelassen werden. - Kommunikationsstörungen. Sie werden zurückgeführt auf den sozialen Kontext des Betroffenen und sind gekennzeichnet von einer reduzierten Sprach- und Sprechqualität in Verbindung mit Verhaltensauffälligkeiten. Weiterhin können sich diese in psychotischen Auffälligkeiten zeigen, beispielsweise durch sprachliche Stereotypien und Verwirrtheit. Ursachen Als Ursachen können mehrere Faktoren zugrunde liegen. Dazu zählen genetische, neurologische und medizinische Ursachen, aber auch ungünstige Faktoren im Zusammenhang mit der Geburt oder ungünstige sozioökonomische Faktoren. [28]

29 So wird angenommen, dass Sprachentwicklungsstörungen durch angeborene Störungen im Gehirn ausgelöst werden oder auch vererbt sein können. Auch im Zusammenhang mit einer Schwerhörigkeit, Gehörlosigkeit, einer geistigen Behinderung oder dem Autismus werden häufig Sprachentwicklungsstörungen erkennbar. Eine längere künstliche Beatmung eines Babys kann ebenfalls als Folge eine Sprachentwicklungsstörung aufzeigen, aber auch eine mangelnde sprachliche Anregung wirkt sich negativ auf die Sprachentwicklung eines Kindes aus. Ebenso können negative Erfahrungen oder bereits vorliegende psychische Schädigungen ursächlich für eine Sprachentwicklungsstörung verantwortlich sein. Hilfestellung durch die Eltern Nicht immer lassen sich die Ursachen einer Sprachentwicklungsstörung eindeutig bestimmen. Nicht in jeder Entwicklungsphase eines Kindes ist davon auszugehen, dass es sich tatsächlich um eine Sprachentwicklungsstörung handelt. So kommt es beispielsweise im Kleinkindalter häufiger vor, dass ein Kind vorübergehend stottert oder beim Sprechen poltert. Manifestiert sich jedoch diese Sprechweise und hält über einen langen Zeitraum an oder verschlimmert sich sogar, sollte eine genaue Untersuchung erfolgen. Eltern sollten zudem bereits ab dem Zeitpunkt der Geburt des Kindes das Erlernen einer korrekten Sprache hilfreich unterstützen. Dazu gehört, dass bereits mit einem Baby viel, liebevoll und in korrekter Sprache gesprochen werden sollte. Bereits im ersten Lebensjahr neigen Kinder zum Nachahmen der vorgesprochenen Laute und Wörter. Ein gesundes Kind nimmt zudem, kurz nachdem es das Licht der Welt erblickt hat, den Augenkontakt auf, wenn es Geräusche oder die Sprache einer Person vernimmt. Die Lallphase, die vor der korrekten Sprache einsetzt, ist innerhalb der Sprachentwicklung eine sehr wichtige Phase. Bereits in dieser Phase sollten Eltern genau beobachten, ob das Kind den Blick aufnimmt und später zu lallen beginnt. Ist dies nicht der Fall, sollte mit dem behandelnden Kinderarzt das Gespräch gesucht werden, um einen eventuell vorliegenden Hörschaden frühzeitig zu erkennen. Ab dem ersten Lebensjahr sollte ein Kind bereits einfache Aufforderungen verstehen und erste Nachahmungsversuche unternehmen. Ab dem zweiten Lebensjahr sollte es die meisten alltäglichen Aufforderungen verstehen, einen Wortschatz mit einem Umfang von über fünfzig Wörtern besitzen und bereits Zwei-Wort-Sätze sprechen können. Mit drei Jahren sollte es bereits Drei-Wort-Sätze sprechen und einfache Geschichten [29]

30 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter verstehen. Mit vier Jahren sollte es sich verständlich und grammatikalisch richtig ausdrücken und die Inhalte von Geschichten bereits wiedergeben können, bevor es zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr eingeschult wird. Bis dahin sollte sich der Wortschatz zudem jährlich erweitern, sodass es dann in der Lage ist, kleine Geschichten zu erzählen, die deutlich artikuliert und grammatikalisch richtig sind. Zeigen sich in den einzelnen Lebensjahren drastische Abweichungen oder halten einige der aufgeführten Aspekte länger an, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Manchmal handelt es sich einfach nur um leichte Verzögerungen in der Entwicklung, andererseits sollten diese Erscheinungen jedoch abgeklärt werden. Professionelle Therapie Die Voraussetzung für eine Therapie besteht im Besuch des behandelnden Kinderarztes, eines HNO-Arztes oder eines Neurologen. Dieser führt eine erste Diagnostik durch und verordnet bei Bedarf eine Heilmittelverordnung für eine Logopädie. Die Logopädie versteht sich als ein Heilberuf, die eine gründliche Diagnostik, die auch die Beratung von betroffenen Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, die Störungen der Sprache oder des Sprechens, der Stimme oder des Schluckens aufweisen, umfasst. Meist wird eine Heilmittelverordnung (Rezept) über zehn Therapieeinheiten ausgestellt. Je nach Notwendigkeit, Ausprägung und Erfolg kann und wird die Therapie verlängert werden. Eine Therapieeinheit dauert in der Regel 45 Minuten, kann jedoch auch auf 30 Minuten begrenzt sein oder sogar 60 Minuten umfassen. Eine erfolgversprechende Therapie findet dann regelmäßig, meist ein bis zwei Mal in der Woche statt. Je nach Schweregrad der Störung wird eine langfristige Therapie angestrebt, bei der neben den Sprach- oder Sprechproblemen weitere Aspekte eine Berücksichtigung finden. Hierzu wird häufig eine Zusammenarbeit mit den Lehrern, den Erziehern, anderen Therapeuten wie zum Beispiel Ergo- oder Physiotherapeuten und vor allem den Eltern des Kindes angestrebt, um den Erfolg der Therapie zu gewährleisten. Die Kosten hierfür werden von der Krankenkasse übernommen, wenn eine Heilmittelverordnung eines autorisierten Facharztes vorliegt. [30]

31 3.5 Intelligenzminderung Als Intelligenzminderung versteht man im Allgemeinen die verzögerte oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten. Dazu zählen vor allem die Beeinträchtigungen der kognitiven, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten, aber auch Beeinträchtigungen in der sozialen Entwicklung eines Menschen. Eine Intelligenzminderung kann sowohl allein, als auch mit anderen physischen oder psychischen Störungen auftreten. Vielfach gehen auch Verhaltensstörungen mit einer Intelligenzminderung einher. Der Schweregrad einer Intelligenzminderung wird mittels standardisierter Testverfahren durch autorisierte Diagnostiker vorgenommen. Symptome Innerhalb der ICD-10 werden im Kapitel Intelligenzminderung (F7) verschiedene Ausmaße der Intelligenzminderung beschrieben. Dazu zählt die leichte Intelligenzminderung, bei der der Intelligenzquotient (IQ) im Bereich von 50 bis 69 (leichte geistige Behinderung) liegt und der bei einem Erwachsenen dem Intelligenzalter eines neun- bis zwölfjährigen Kindes entspricht. Kinder mit einem IQ in diesem Bereich zeigen bereits sehr früh in der Schule Lernprobleme. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass betroffene Kinder bei der Bewältigung des Unterrichtsstoffes in fast allen Unterrichtsbereichen Probleme zeigen. Sie verstehen vielfach die Inhalte nicht, können sie nicht wiedergeben oder anwenden. Häufig zeigen sich aufgrund der wenigen Lernerfolge dann auch Verhaltensauffälligkeiten. Zudem ist es häufig notwendig, dass der Lehrer oder die Lehrerin dem Kind individuelle Hilfestellungen geben muss, damit es zum Ergebnis kommt oder die Aufmerksamkeit auf den Sachverhalt richtet. Motorische, koordinative Störungen sowie Kommunikationsprobleme oder Sprachstörungen sind ebenfalls häufige Symptome für das Vorliegen einer Minderbegabung. Deshalb ist eine kleinschrittige Unterrichtsführung besonders vonnöten. Bisher wurden und werden auch weiterhin betroffene Schülerinnen und Schüler in Sonderpädagogischen Förderzentren mit dem Schwerpunkt Geistige Behinderung in Kleinklassen unterrichtet. Hier ist eine individuelle Förderung jedes betroffenen Kindes durch speziell ausgebildetes Personal sehr gut möglich. [31]

32 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter Nach neuesten Entwicklungen und Beschluss der Kultusministerkonferenz der Länder im Juni 2010 werden Kinder mit einem IQ zwischen 70 und 85 inklusiv, also in Gemeinsamkeit mit nicht behinderten Kindern unterrichtet. Bisher wurden sie in Sonderpädagogischen Förderzentren mit dem Schwerpunkt Lernen unterrichtet, da sie als lernbehindert und nicht als geistig behindert galten. Für Betroffene mit mittelgradiger, schwerer und schwerster Intelligenzminderung (F.71 bis F.78) gibt es spezielle Einrichtungen, in denen sie betreut und gefördert werden. Ursachen Die Ursachen einer geistigen Behinderung sind vielfältig und zum Teil nicht klar zu bestimmen. Unterschieden werden endogene und exogene Faktoren. Zu den endogenen Faktoren zählt die erbliche Komponente, wie beispielsweise das Down-Syndrom (Trisomie 21). Diese Erkrankung wird von Generation zu Generation vererbt, da sie durch eine Genmutation verursacht wird. Zu den exogenen Faktoren zählen jene Faktoren, die bereits während der Schwangerschaft eingetreten sind. Dazu gehören Alkohol- und Drogenmissbrauch und Essstörungen, aber auch Strahlentherapien bei Krebserkrankungen beispielsweise können als Ursache verantwortlich sein. Zudem tritt häufig bei Risikoschwangerschaften ein Sauerstoffmangel auf, der das menschliche Gehirn stark schädigt. Nicht selten kann dieser auch unter der Geburt auftreten, sodass eine Hirnschädigung, verbunden mit verminderter Intelligenz, die Folge ist. Hilfestellung durch die Eltern Bereits bei Hinweisen auf eine Schwangerschaft sollte die werdende Mutter aufgrund der möglichen Folgen für das noch ungeborene Kind eine gesunde Lebensführung bevorzugen. Dazu zählt die gesunde, ausgewogene Ernährung ebenso wie viel Bewegung an frischer Luft und vor allem der Verzicht auf Drogen und Alkohol. Auch ein geregelter Tagesablauf und die Vermeidung von Stress sollten insbesondere bei einer Risikoschwangerschaft Beachtung finden, um das Ungeborene nicht zu schädigen. Unerlässlich sind zudem die Einhaltung der Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt sowie der ausreichende Impfschutz der werdenden Mutter. [32]

33 Wird später eine geistige Behinderung durch einen Neurologen oder Psychologen diagnostiziert, sollten Eltern die Diagnose annehmen und dem Kind alle Unterstützung zuteilwerden lassen. Das beinhaltet auch, neben eventuellen körperlichen Schädigungen eine intellektuelle Minderbegabung des Kindes anzunehmen und die Erwartungshaltung an die Fortschritte des Kindes zu verändern und sich professionell dabei begleiten zu lassen. Weil Eltern vielfach hinsichtlich des Umgangs mit einem geistig behinderten Kind verunsichert sind, gibt es etliche soziale Einrichtungen, Kinderärzte, Therapeuten und Erzieher, die eine umfassende Hilfestellung geben und betroffene Familien in fast allen Lebenslagen maßgeblich unterstützen. Professionelle Therapie Manchmal handelt es sich um eine angeborene geistige Behinderung, die bereits sehr früh erkannt wird. Eine Frühförderung, die umfassende Behandlungen erfordert, müssen Eltern mittragen und begleiten. Körperliche und geistige Fähigkeiten werden dann durch eine Ergotherapie, Logopädie oder Heilpädagogik sowie unter Umständen mithilfe einer individuellen medikamentösen Therapie gezielt geschult. Notwendige Therapien werden von den Krankenkassen übernommen. Tritt eine geistige Behinderung später, etwa durch einen Unfall, ein, so helfen vielfach psychosoziale und pädagogische Maßnahmen, bereits schon einmal Erlerntes neu zu erlernen oder teilweise beherrschte Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder herzustellen. Nach einer stationären Therapie wird es jedoch nötig sein, weiterhin eine ambulante Therapie zu absolvieren, die je nach Schädigung manchmal das gesamte Leben lang notwendig ist. Die Kosten für die Maßnahmen werden manchmal zum Teil von der Krankenkasse und zum Teil eventuell eintretender Versicherungen (Unfallversicherung) übernommen. [33]

34 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter 3.6 Autismus Autismus (ICD-10: F84) gilt als tiefgreifende Entwicklungsstörung und wird als angeborene, unheilbare Störung der Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung des Gehirns beschrieben. Bereits im frühen Kindesalter macht sich die Störung deutlich bemerkbar, wobei sich der frühkindliche Autismus bereits in den ersten zwölf Lebensmonaten zeigt, während das Asperger-Syndrom meist erst nach dem dritten Lebensjahr erkennbar wird. Die verschiedenen Ausprägungen und Symptome des Autismus beinhalten verschiedene Schweregrade, die jedoch zum Teil schwer bestimmbar sind, da ihre Verläufe und damit die Grenzen fließend sein können. Symptome von Autismus Deutliche Symptome zeigen sich bei einer autistischen Störung bereits im frühen Kindesalter. So haben es alle autistischen Störungen gemein, dass es zu Auffälligkeiten im sozialen Umgang sowie in der Kommunikation mit Mitmenschen oder zu sich stetig wiederholenden Handlungen kommt. Zunächst verstehen autistische Kinder weder Gestik noch Mimik ihrer Mitmenschen, lächeln oft nicht und verstehen auch gesprochene Worte nicht. Sie ziehen sich zurück, beschäftigen sich allein, knüpfen keine Kontakte zu anderen Kindern und benutzen ihr Spielzeug meist zweckentfremdet, spielen aber nicht damit. Stereotypien, wie etwa stetiges Drehen oder Kreiseln an oder mit Rädern und sich wiederholendes, permanentes Wedeln mit Papier oder Seilen sind augenscheinliche Anzeichen für den frühkindlichen Autismus. Betroffene Kinder wirken oft wie taub, widersetzen sich häufig Anweisungen, weisen einen sprachlichen Entwicklungsrückstand auf, bestehen fast zwanghaft auf bestimmte Ordnungen und wiederholen oft die gleichen sprachlichen Äußerungen oder ihre Interaktionen. Zudem weisen autistische Kinder häufig bereits im Säuglingsalter Probleme beim Essen und Schlafen auf. Die Symptome beim Asperger-Syndrom sind etwas anders. Hier zeigen sich zwar die typischen Symptome im Sozialverhalten, jedoch verfügen diese Betroffenen meist über durchschnittliche bis überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten, über einen formal korrekten, altersentsprechenden Sprachgebrauch, sind allerdings in ihrer Motorik oft ungeschickt und auffällig. [34]

35 Auch der atypische Autismus wird manchmal als Diagnose gestellt und erfüllt nicht alle Diagnosekriterien des frühkindlichen Autismus. Er wird häufig erst nach dem dritten Lebensjahr erkennbar, kann aber diagnostisch gegen das Asperger-Syndrom abgegrenzt werden. Die intellektuellen Begabungen bei autistischen Störungen sind recht unterschiedlich. So reichen sie von einer schweren geistigen Behinderung über eine normale bis hin zu einer überdurchschnittlich hohen Intelligenz. Etwa fünfzig Prozent aller Autisten zeigen eine sogenannte Inselbegabung. Das bedeutet, dass sie in Teilgebieten wie in der Musik, in der Kunst, in der Mathematik oder auf technischem Gebiet erstaunliche Leistungen vollbringen können. Ursachen von Autismus Die Ursachen für die Entstehung von Autismus sind wissenschaftlich bisher nicht geklärt. Grundsätzlich geht die Wissenschaft von einer verzögerten Entwicklung des Gehirns aus. Studien zufolge soll das Erbgut der Väter bei der Entstehung autistischer Störungen eine besondere Rolle spielen. Hilfestellung durch die Eltern Autistische Störungen unterscheiden sich sehr stark in ihren Ausprägungen. Manchmal fallen autistische Kinder zunächst nicht auf, da sie besonders ruhig und zurückhaltend wirken und vielleicht in ihrer gesamten körperlichen und geistigen Entwicklung etwas verzögert erscheinen. Das Leben mit einem heranwachsenden autistischen Kind unterscheidet sich jedoch immer mehr erheblich vom Leben mit einem nicht betroffenen Kind. Die Bedürfnisse des Kindes sind für Eltern oft nicht nachvollziehbar, ebenso die Verhaltensweisen und das Verhältnis zu Eltern, Geschwistern und Freunden. Ohne professionelle Hilfe und Begleitung kann das Leben mit einem betroffenen Kind sehr schnell zu einer großen Belastungsprobe innerhalb der Familie und des Umfelds werden. Nimmt das Kind also bereits in früher Kindheit nicht den Blick auf, [35]

36 [3] Die häufigsten (Lern)-Störungen im Kindesalter sucht keinen Körperkontakt und keinen Kontakt zu anderen Kindern, entwickelt stereotypische Verhaltensweisen, spricht vorerst wenig oder gar nicht, neigt zu Echolalie (Wiederholen des Gesagten eines anderen), spielt nicht kreativ, sondern ordnet eher zwanghaft Gegenstände an, verhält sich immer objektbezogen und lebt rundum in seiner eigenen Welt, wirkt motorisch ungeschickt, zeigt bizarre Bewegungen, lacht oder kichert aus unerfindlichen Gründen, ansonsten eher nicht, muss zu bestimmten Orten hingeführt werden, dann kann es sich um eine autistische Störung handeln. Deshalb wird betroffenen Eltern empfohlen, einen Facharzt aufzusuchen, der eine genaue Diagnose stellt und die Art der Behandlung der einzelnen Symptome festlegt, damit eine professionell geführte Therapie eingeleitet werden kann. Autisten gelten als schwerbehindert und erhalten je nach Ausprägung einen Grad der Behinderung (GdB). Professionelle Therapie Anhand des individuellen Entwicklungsprofils wird eine ganzheitliche Behandlung unter Einbeziehung der Familie, der Schule und/oder des Kindergartens angestrebt. Eine Therapie umfasst je nach Ausprägung der Symptome eine Verhaltenstherapie, ein Elterntraining, eine Ergo- und/oder Physiotherapie, die Logopädie und eventuell eine medikamentöse Therapie. Zudem können ergänzende Maßnahmen getroffen werden, wie zum Beispiel eine Kunst-, Musik-, Reit-, Schwimm- oder Massagetherapie. Die Kosten für alle notwendigen Therapien tragen zumeist die Krankenkassen. Ergänzende Angebote müssen jedoch oft selbst finanziert werden. [36]

37 [4] 4. Fazit Die Entwicklung eines Kindes ist geprägt von sehr individuellen Aspekten. So gleicht kein Kind dem anderen und so entwickelt sich jedes Kind in seinem Tempo, mit seinen Eigenheiten, mit seinen Stärken und auch mit seinen Schwächen. Die Eltern haben an der Entwicklung ihres Kindes einen maßgeblichen Anteil. Schon bevor sie sich für das Kind entscheiden, sollten sie sich dessen bewusst sein, dass das Kind eine eigene Persönlichkeit darstellt und nicht das Abbild seiner Eltern sein wird, wenngleich Begabungen oder charakterliche sowie äußere Merkmale, aber auch vermeintliche Schwächen oder Erkrankungen zum Teil vererbt werden. Neben der materiellen Versorgung sind Eltern auch dazu verpflichtet, dem Kind Liebe, Geborgenheit, körperliche Zuneigung sowie auch Beschäftigung und Förderung zukommen zu lassen und damit zu einer gesunden physischen und psychischen Entwicklung des Kindes beizutragen. Eine enge Beziehung, geprägt von gegenseitiger Achtung und Zuwendung und die Herstellung eines Urvertrauens zwischen Eltern und Kind lassen auch gemeinsam Schwierigkeiten und Probleme bewältigen. Eine genaue Beobachtung, die Förderung der Stärken des Kindes und zugleich die kritische Auseinandersetzung mit vermeintlichen Fehlentwicklungen oder Schwächen des Kindes sollten Eltern mit einer positiven Betrachtungsweise vollziehen. Dabei darf nicht verkannt werden, dass nicht nur offensichtliche Behinderungen einer [37]

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