Alltag - Rom und Baukunst - Imperium Romanum
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- Viktor Kappel
- vor 8 Jahren
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1 Paul-Pfinzing-Gymnasium Hersbruck Grundwissen Latein 6. Jahrgangsstufe Alltag - Rom und Baukunst - Imperium Romanum 1. Alltag: 1.1 Haus und Wohnen: Wohnverhältnisse in Mietshäusern (insulae) und Einfamilienhäusern (domus) in der Stadt sowie auf dem Landgut (villa) außerhalb der Stadt Räume der römischen Villa (atrium, tablinum, peristyl, triclinium) 1.2 Namensgebung bei den Römern: Bei den Männern: Vorname (praenomen), Familienname (nomen gentile), Beiname (cognomen), z. B. Gaius Iulius Caesar Gängige Vornamen und deren Abkürzungen (C.=Gaius, Cn.= Gnaeus) 1.3 Familie (familia) und Kleidung: Vater als Familienoberhaupt (pater familias), seine Ehefrau (matrona) ist Herrin über die Sklaven, die ebenfalls zur Familie gehören Kleidung (tunica, toga, stola, palla) 1.4 Sklaven: In die Sklaverei geraten durch Kriegsgefangenschaft, Piraten, Schulden oder durch Geburt (= als Kind eines Sklaven geboren) Keine Bürgerrechte; Sklaven gelten als Gegenstand: Verkauf Einsatzbereiche: schwere körperliche Arbeit: Bergwerke, Steinbrüche, Felder der Großgrundbesitzer bei besonderen Fähigkeiten: Arzt, Erzieher, Handwerker, Verwalter Freigelassene: immer noch rechtliche Einschränkungen, als Klient dem Herrn weiterhin zu Dienstleistungen verpflichtet 1.5 Schule und Beruf: Frühe Erziehung durch Haussklaven Lebensjahr: ludi magister lehrt Schreiben, Lesen und Rechnen; meist werden die Kinder von einem Sklaven (paedagogus) begleitet Lebensjahr: Unterricht in lateinischer und griechischer Sprache durch den grammaticus; v.a. Lesen und Auswendiglernen lateinischer und griechischer Dichter Nur für die Jungen: Ausbildung in öffentlicher Rede durch den rhetor Berufstätigkeit: in der Oberschicht meist kein Beruf im modernen Sinn, sondern Einkünfte durch landwirtschaftliche Güter, Handel, Unternehmen, Anwaltstätigkeit, Verwaltung, Befehlsgewalt über Truppen 1.6 Essen: Im triclinium: auf Liegen, auf denen je drei Personen Platz finden Gerichte: Fisch, Fleisch, Gemüse, etc. in mundgerechten Stücke (nur Löffel) Mahlzeiten: Frühstück, Mittagessen, cena als Hauptmahlzeit garum (Fischsauce) als Hauptwürze
2 1.7 Heiraten in Rom: Zeremonie: Ubi tu Gaius, ego Gaia als Worte der Eheschließung Schmuck der Braut: gelbe palla, orangefarbener Schleier, Brautkranz Zug der Hochzeitsgesellschaft zum neuen Zuhause: Haus des Ehemanns Alternative: Vestalin = Priesterin der Göttin Vesta; Aufgabe: Feuer im Vestatempel muss am Brennen gehalten werden Leben römischer Frauen: teils vom Vater arrangierte Hochzeit; Scheidungen waren möglich; Schminke: blasse Haut, rote Lippen, Asche für die Augen; Beruf: Hebamme, Friseurin, Leiterin eines Geschäfts 1.8 Religion: Orakel: heiliger Ort, an dem die Götter um Rat gefragt werden können, z.b. Orakel von Delphi; Antwort meist mehrdeutig oder rätselhaft römische Götter: Iuppiter/Zeus: Göttervater, Iuno/Hera: Göttin der Ehe und Geburt, Mars/Ares: Kriegsgott, Venus/Aphrodite: Göttin der Liebe, Apollo/Apollo: Gott der Weissagung, Heilkunst, etc. Diana/Artemis: Jagd- und Mondgöttin, Mercurius/Hermes: Götterbote Opfer ( Do, ut des ): Ich gebe, damit du gibst; Ablauf: Feuer brennt am Altar, Opfertier wird getötet, Untersuchung der Innereien, Verbrennen der Innereien und des Blutes, Braten und Verzehr des übrigen Fleisches Auguren: Beobachtung des Vogelflugs Haruspices: Untersuchung der Eingeweide Traumdeuter, Sterndeuter, Orakeldeuter Hausgötter werden in privatem "Herrgottswinkel" (= kleine Nische) (lararium) verehrt Anlässe: Familienereignisse wie Geburt, Heirat, glückliche Heimkehr Laren: Geister der Verstorbenen; Penaten: Götter der Vorratskammer; Genius: Schutzgeist des pater familias (oft dargestellt als Schlange) Tempelaufbau: Innenraum (cella) mit Bild des Gottes, nur für Priester zugänglich; Vorhalle mit Säulen, Freitreppe, Altar vor dem Tempel 1.9 Schreiben in der Antike: cursus publicus: kaiserliche Post;sonst Händler/Reisende als Überbringer Materialien: Papyrus, beschrieben mit Tinte und Schreibfeder (calamus) Wachstafeln (tabula cerata), beschrieben mit Griffel (stilus), zusammengebunden zu einem Päckchen: codex 1.10 Theater: Zeit : tagsüber (April-November) im Theater; Winterzeit: in Privathäusern Tragödien, Komödien Pantomimen: einzelne Schauspieler mit wechselnden Masken für alle Rollen, nur Bewegung, unterstützt durch Sänger, Orchester u. Kulissen 1.11 Römische Zahlen: Darstellung röm. Zahlen durch Buchstaben, z.b. I=1, V=5, X=10, L=50 etc. Steht eine kleinere Zahl vor einer größeren, wird abgezogen, z. B. XIX = 19
3 2. Rom und Baukunst: 2.1 Der Circus Maximus: Größte Rennbahn im antiken Rom: ca. 630m x 110m; Plätze Vor Beginn des Spektakels (spectaculum): Festzug (pompa circensis) mit Wagenlenkern, Musikanten, Priestern und Bildern der Götter Die Viergespanne (quadrigae) mussten den Mittelstreifen der Bahn (spina) sieben Mal an den Wendenmarken (metae) umrunden. 2.2 Das Forum Romanum: Wichtigster Treffpunkt im alten Rom für Händler, Musiker, Pantomimen, Politiker, Redner Wichtige Gebäude: Gerichtsgebäude (Basilica Iulia, Basilica Aemilia), Tempel, z. B. Vestatempel und Saturntempel, Kurie = Versammlungsgebäude des Senats (curia), Rednertribünen (rostra), Läden etc. 2.3 Thermen: öffentliche Badeanstalten für alle Bürger (geringes Eintrittsgeld) in Rom (z.b. Trajansthermen, Caracallathermen), aber auch in den Provinzen (z. B. Weißenburg) Räume: Kaltbad (frigidarium), beheizter erwärmter Raum für Massage oder kosmetische Behandlung (tepidarium), Warmbaderaum mit größeren Wannen (caldarium), Sauna (laconicum), Außenhof für Sport und Spiel (palaestra), Bibliothek, Friseur, Parks, etc. Fussbodenheizungssystem: Hypokaustenheizung 2.4 Die Stadt Rom: Ausgestaltung durch Augustus zur Weltstadt (caput mundi) große Bauwerke (Circus Maximus, Kolosseum) Trajans Neubauten in Rom (Forum Traiani, Trajanssäule) 2.5 Kolosseum und Gladiatoren: Gladiatorenkämpfe als Massenspektakel meist Kriegsgefangene und Verbrecher Auftrittsort: Colosseum (= Amphitheatrum Flavium, benannt nach der Kaiserfamilie der Flavier), 80 n.chr. eingeweiht Vorprogramm (pompa): Schaukämpfe mit Holzschwertern Typen von Gladiatoren: retiarius: Netzkämpfer, bewaffnet mit Wurfnetz, Dreizack und Dolch secutor: Verfolger, schwer bewaffnet mit Helm, Schild und Schwert
4 3. Imperium Romanum: 3.1 Das römische Reich (imperium Romanum) und sein Einfluss: Provinzen (provincia) und deren Verwaltung durch Statthalter (procurator) Spuren der Römerzeit in den ehemaligen Provinzen, z.b. Pont du Gard in Südfrankreich, Porta Nigra in Trier (Augusta Treverorum), der Hadrianswall im heutigen Großbritannien Lehnwörter aus dem Lateinischen in der deutschen Sprache, z.b. Pforte (porta), Fenster (fenestra), Käse (caseus) 3.2 Römisches Recht: Zwölftafelgesetze: eine der ältesten Gesetzessammlungen, die im 5. Jh. v. Chr. auf dem Forum für alle Bürger zugänglich aufgestellt wurde; grundlegende Voraussetzung für den heutigen Zusammenschluss der europäischen Länder Rechtsprinzipien, die aus dem Lateinischen übernommen wurden, wie In dubio pro reo = Im Zweifel für den Angeklagten Personifikation der Iustitia (Gerechtigkeit); Attribute: Schwert, Augenbinde, Waage 3.3 Reisen im alten Rom: Professionell ausgebautes Straßennetz im gesamten Reich (ca km) z. B. Via Claudia, Via Aurelia (oft benannt nach den Konsuln, die sie erbauen ließen) Meilensteine zur Kennzeichnung der Entfernung Poststationen zum Pferdewechsel oder zur Übernachtung Nachteile: großer Zeitaufwand, Gefahr von Überfällen durch Straßenräuber Seereise von Ostia (Hafen Roms) oder Brundisium aus auf Handelsschiffen Merkmale eines Handelsschiffs: Steuerung durch Ruder; Hauptmast mit großem Hauptsegel; zusätzliches kleineres Segel am Bug; Transport von Waren mal billiger als auf dem Landweg Merkmale eines Kriegsschiffs: 300 Ruderer, 120 Marinesoldaten, Rammsporn am Bug unter der Wasseroberfläche 3.4 Der Limes: Varusschlacht 9 n. Chr. als Ursache des Baus Aufbau des Limes (Palisadenzaun mit Wall und Graben, Kastelle, vicus, villae rusticae) Cambodunum (Kempten): Bsp. einer städtischen Siedlung in der römischen Provinz (rechtwinkliges Straßensystem, forum, Verwaltungsgebäude, Tempel, amphitheatrum), Romanisierung der Provinz weitere Römerstädte in Deutschland, z.b. Castra Regina (Regensburg) 3.5 Gallien: Gebiet des heutigen Frankreich (Im 2.Jh.v.Chr. eroberten die Römer Gebiete in Südfrankreich, die sie provincia nannten. Daher stammt der heutige Name der Region Provence) Bewohner: Kelten, von den Römern Gallier genannt Druiden als wichtigste Personen: Richter (Entscheidung in Streitfällen), Lehrer, Arzt, Priester (Opferungen), Berater des Königs
5 Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar ( v.chr.), von dem sich die Bezeichnungen "Kaiser" und "Zar" ableiten Berühmte Zitate Caesars: Veni, vidi, vici (Ich kam, sah und siegte), Alea iacta est (Die Würfel sind gefallen), "den Rubikon überschreiten" 3.6 Rom und Griechenland: Einfluss des Griechischen auf die römische Kultur in vielen Bereich, z.b. Theater, Medizin, Philosophie, Mathematik, Dichtung, etc. griechisches Alphabet
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