Pflegekosten Steuerliche Entlastung bei Heimunterbringung und Pflege zuhause

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1 Steuerliche Entlastung bei Heimunterbringung und Pflege zuhause Was zählt zu den pflegebedingten Aufwendungen? Pflegebedürftigkeit richtig nachweisen So hoch ist der Pflege- Pauschbetrag

2 Spezial Nr by Akademische Arbeitsgemeinschaft Verlag Wolters Kluwer Deutschland GmbH Postfach Mannheim Telefon 0621/ Telefax 0621/ Auflage Stand: August 2009 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Angaben im Handbuch wurden nach genauen Recherchen sorgfältig verfasst; eine Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben ist jedoch ausgeschlossen. Redaktion: Gudrun Mannigel Herstellung: Birgit Berkemeier Verlagsleitung: Frank Schellmann

3 Inhaltsübersicht Seite I Inhaltsübersicht A. Pflegekosten... 1 B. Eigene Pflegekosten... 5 I. Pflegebedingte Aufwendungen Die Heimunterbringung DiePflegezuHause Pflege des Ehepartners Pflege eines Kindes II. Nachweis der PflegebeduÈ rftigkeit C. PflegebeduÈ rftiger AngehoÈriger D. Der Pflege-Pauschbetrag I. Abgegoltene Aufwendungen II. Voraussetzungen Die Pflege eines AngehoÈ rigen oder einer nahestehenden Person Hilflosigkeit der betreuten Person DiePflegezuHause PersoÈnliche Pflege Keine Einnahmen fuèr die Pflege III. Wenn die Hilflosigkeit nachtraèglich festgestellt wird IV. Wenn mehrere Personen pflegen: aufteilen! V. Behinderten-Pauschbetrag oder Pflege-Pauschbetrag?... 22

4 Seite 1 A. Pflegekosten Sind Sie oder ein Familienmitglied auf Pflege angewiesen, dann ist das oft eine groûe Belastung ± allgemein und finanziell. Erste Anlaufstelle, um sich UnterstuÈtzung zu holen, sind die oèrtlichen Sozialstationen. FuÈr finanzielle Entlastung sorgt der Gesetzgeber durch steuerliche Erleichterungen: Pflegebedingte Aufwendungen duèrfen Sie unter bestimmten Voraussetzungen als auûergewoèhnliche Belastungen allgemeiner Art geltend machen. Das koènnen sein: ± Kosten der Pflege Ihrer eigenen Person, Ihres Ehepartners und/ oder Ihres Kindes? Seite 5; ± Kosten der Pflege eines AngehoÈrigen oder einer Ihnen nahestehenden Person? Seite 15. Bei auûergewoèhnlichen Belastungen allgemeiner Art beruècksichtigt das Finanzamt die zumutbare Belastung. FruÈ her konnten Sie Pflegekosten nur steuermindernd absetzen, wenn eine der Pflegestufen I, II oder III vorlag. Mit dem Urteil III R 39 / 05 hat der BFH dafuè r gesorgt, dass jetzt auch Pflegekosten unterhalb der Pflegestufe I abziehbar sind (BFH-Urteil vom , III R 39/05, BStBl II S. 764). UnabhaÈngig von der professionellen Pflege honoriert der Gesetzgeber die persoènliche Pflege einer anderen Person mit dem Pflege-Pauschbetrag. Dieser Pauschbetrag kann Ihnen zustehen, wenn Sie Ihren Ehepartner pflegen. Er kann Ihnen auch zustehen, wenn Sie bzw. Ihr Ehepartner einen Dritten pflegen, zum Beispiel Ihr Kind oder eine andere Ihnen nahestehende Person. Voraussetzung ist allerdings, dass der Gepflegte nicht»nur«pflegebeduèrftig ist, sondern sogar hilflos? Seite 16 ff. Vom Pflege-Pauschbetrag zieht der Finanzbeamte keine zumutbare Belastung ab. Die Pflegestufe muè ssen Sie nachweisen. Unter welchen Voraussetzungen die unterschiedlichen Pflegestufen vorliegen und wie sie festgestellt werden, lesen Sie unter»nachweis der PflegebeduÈrftigkeit«? Seite 13 ff.

5 Seite 2 STEUERTIPP Bekommen Sie Ihre pflegebedingten Aufwendungen nicht komplett als auûergewoèhnliche Belastungen unter? Dann pruèfen Sie bitte, ob Sie fuèr den unberuècksichtigten Teil einen Steuerabzugsbetrag fuèr haushaltsnahe Hilfen beanspruchen koènnen - auch Hilfen in Haus und Garten genannt. BenoÈtigen Sie weiterfuèhrende Informationen zum Thema»Hilfen in Haus und Garten«? Dann besuchen Sie uns im Internet unter im Shop und dort unter Downloads. n Die zumutbare Belastung Bei auûergewoèhnlichen Belastungen allgemeiner Art mutet Ihnen der Gesetzgeber zu, dass Sie die Kosten in zumutbarem Rahmen ohne die UnterstuÈtzung der Allgemeinheit tragen. Deshalb zieht er von der Summe Ihrer auûergewoèhnlichen Belastungen allgemeiner Art die sog. zumutbare Belastung ab. Zu diesen auûergewoèhnlichen Belastungen zaèhlen neben Pflegekosten und UnterstuÈtzungsleistungen in besonderen FaÈllen zum Beispiel ± Krankheitskosten, ± Kosten der Beseitigung gesundheitsgefaèhrdender Stoffe, ± Kosten einer Kur oder anderer Rehamaûnahmen, ± Kosten der Beseitigung von SchaÈden an Wohnung und Hausrat, nach einem unvorhersehbaren Ereignis oder ± Scheidungskosten. Die HoÈhe der zumutbaren Belastung richtet sich nach Ihrem Familienstand und Ihrem Gesamtbetrag der EinkuÈnfte. UNSER TIPP Konzentrieren Sie Ihre auûergewoèhnlichen Belastungen allgemeiner Art auf ein Kalenderjahr, um die zumutbare Belastung zu schaffen. Sie koènnen zum Beispiel den Kauf der neuen Brille und die geplante Zahnsanierung in ein Kalenderjahr legen; durch das Verlagern der Zahlung ins alte bzw. neue Jahr Einfluss darauf nehmen, in welchem Jahr die Kosten anzusetzen sind.