Exportinitiative Erneuerbare Energien
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- Monica Lorenz
- vor 8 Jahren
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1 Exportinitiative Erneuerbare Energien Ostafrikas Biogasmarkt am Beispiel Kenias Status quo, ungenutzte Marktpotentiale und Projektmöglichkeiten für deutsche Biogasunternehmen Tagung "Internationale Biogasmärkte: Exportchancen für Anlagenhersteller!? Hannover,
2 Gliederung Status des Biogasmarkts Marktpotentiale Rahmenbedingungen Herausforderungen Empfehlungen Serviceangebot
3 Status des Biogasmarkts in Ostafrika Biogas traditionell: Verbreitet insbes. in Kenia und Tansania Klein- und Kleinstanlagen Anwendungsbereich: Haushaltsenergie und öffentliche Einrichtungen (Kochen, Heizen, Beleuchtung)
4 Status des Biogasmarkts in Ostafrika Biogasanlagen im industriellen Maßstab in Ostafrika bisher wenig verbreitet Zwei bekannte Anwendungen A. Anlage in Tansania auf Sisalfarm Erhebliche Betriebsprobleme Qualitativ minderwertige Komponenten B. Anlage in Kenia, ebenfalls auf Sisalfarm Funktioniert einwandfrei
5 Status des Biogasmarkts in Kenia Erste industrielle Biogasanlage Kenias Betreiber: Biogas Power Company (EA) Ltd. Joint venture von Kilifi Plantations Ltd., agrikomp GmbH, Schnell Zündstrahlmotoren AG & Co. KG Förderung durch GTZ als Public Private Partnership (PPP) 150 kwel inst. Leistung, Produktion aktuell: ca. 90 kw
6 Status des Biogasmarkts in Ostafrika Erste industrielle Biogasanlage Kenias Zufuhr: ca. 4t / Tag 60% Sisalabfall, 40% Dung aus Viehzucht Alle Komponenten importiert, da Pilotanlage Aktuell: Eigenbedarfsdeckung Spez. Kosten: 0,16 /kwh (Pilotanlage; gegenüber 0,17 /kwh Netzstrom; 0,25-0,35 /kwh Dieselnotstrom)
7 Status des Biogasmarkts in Ostafrika Generierte Erfahrungswerte (bis 2007) Einfuhr und zollbefreiung: Anlagen zur Stromerzeugung zwar zollbefreit, aber Nachweis und damit Abwicklung bei Biogasanlagenkomponenten problematisch Tarife Netzeinspeisung: Verhandlungen mit Netzbetreiber problematisch, aktueller Tarif unzureichend Lokale Expertise nicht vorhanden, Training durch deutsche Partner notwendig Lokale Fertigung nur bedingt möglich, bedarf kritischer Masse Frühzeitige Ankündigung bei Entscheidungsträgern!!
8 Marktpotentiale am Beispiel Kenias Hintergrund: Energie- und Versorgungskrise in Kenia Häufige Stromausfälle; Unternehmen müssen Notstromaggregate bereithalten (Kosten: 0,25-0,35 /kwh ) Hohe und - aufgrund Treibstoffkostenumlage für thermische, netzgekoppelte Kraftwerke - stark schwankende Strompreise (Kilifi: 0,1575 0,185 /kwh ) Regierung investiert v.a. in Geothermie; lange Vorlaufzeiten Weiterhin hohes Ausfallrisiko der Großwasserkraft bei Trockenheit
9 Marktpotentiale am Beispiel Kenias Potentiale Wichtig: Nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) zur Vergärung z.zt. politisch brisant, da pot. Konflikt mit Nahrungsmittel- und Exportproduktion Aber: Kenia, in Ansätzen auch Nachbarländern, verfügt über etablierten und professionellen Agrarsektor und damit große Mengen organischer und vergärbarer Abfälle Zusätzlich: Siedlungsabfälle
10 Marktpotentiale am Beispiel Kenias Referenz: DBFZ-Studie (2009) Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ) hat im Auftrag der GTZ das Biogaspotential Kenias geschätzt sowie Empfehlungen für Einspeisetarife erarbeitet Basis: Primärdatenerhebung bei Agrarunternehmen, aggregierte Daten; Datenbasis unvollständig, nicht alle Sektoren, Betriebe, Substrate erfasst Annahmen und Berechnungen des DBFZ sind konservativ, das tatsächliche Potential ist wahrscheinlich größer
11 Marktpotentiale am Beispiel Kenias Biogaspotential nach Sektoren bzw. Betrieben (GTZ / DBFZ) Installierte Kapazität (MW) Stromerzeugung (MWh / Jahr) Siedlungsabfälle Nairobi 37,5 296,589 Sisal ,842 Kaffee 10 80,189 Zucker 4,1 30,723 Ananas 2,35 18,064 Geflügel 1,9 15,271 Brennerei 1,1 8,353 Tee 0,7 5,241 Schnittblumen 0,65 5,043 78,3 616,315
12 Marktpotentiale am Beispiel Kenias Potentielle Marktsegmente im Überblick Markt- Eigenbedarfs- Netzeinspeisung Direktlieferung an Ländliche segment deckung Einzelkunden Elektrifizierung Potential (gesch.) Mittel (~15 MW) Groß (~40MW) Mittel (~15MW) Gering (~ 5 MW) Chancen Unkompliziert, Zahlr. Betriebe Relativ unkompliziert, Betriebe mit Potential keine Bürokratie mit Potential > wenig Bürokratie > Eigenverbrauch in off- Aufgr. hohem Eigenverbrauch Aufgr. hohem Strompreis grid Regionen Strompreis hoch Attraktiv v.a. bei hoch wirtschaftlich wirtschaftlich grösseren Attaktiv auch bei Anlagen kleineren Anlagen Hindernisse Tarife (bisher) Bisher unklare Kapazitäten bei REA unattraktiv Rechtslage / Anwendung Geschäftsmodell? Transaktions- (Netznutzungsgebühr) kosten
13 Rahmenbedingungen Stromerzeugung aus Biogas fällt unter Einspeisevergütung ( Feed-in Tariffs Policy ) GTZ hat durch DBFZ auf Anfrage der kenianischen Regierung Empfehlungen für Biogaseinspeisetarife bereitgestellt Empfehlungen wurden kurzfristig teilweise umgesetzt: Sehr positives Signal, unterstreicht Interesse der Regierung! Biogas hat seit Februar 2010 spezifische Einspeisetarife Aber: konkrete Empfehlungen nicht umgesetzt, sondern einheitlicher und zu niedriger Tarif für Biogas festgeschrieben
14 Rahmenbedingungen Vorgeschlagene Einspeisetarife für Biogas (GTZ 2010) Berücksichtigt Ergebnisse von Gesprächen mit Regierung und potentiellen Investoren Empfohlene Tarifstufen nach Anlagengrösse (KW el ) Berechnete Produktionskosten (USD c/kwh) Vorgeschlagene Einspeisetarife (USD c/kwh) +5% +10% +15% , , , (least cost) > 500 9, (least cost) 1 Kosten und Empfehlungen für Anlagen > 250kW sind Schätzungen
15 Rahmenbedingungen Institutionenlandschaft und Interessenlage Akteur Rolle Interesse Energieministerium (MoE) Energieregulierer (ERC) Kenya Power and Lighting Company (KPLC) Ländliche Elektrifizierungsbehörde (REA): Setzt politischen Rahmen, auch Einspeisetarife Arbeitet Ministerium fachlich zu Formuliert und setzt regulativen Rahmen Netzbetreiber und Stromversorger (single buyer) Zuständig für Netzausbau und offgrid Versorgung Zusätzliche least-cost Kapazität (< ~0,12 US$ / kwh) Netzstabilität (Skepsis hinsichtlich dezentraler Erzeugung in Kleinanlagen <1MW) Zusätzliche least-cost Kapazität Netzstabilität Mehr Wettbewerb im Angebot Zusätzliche Kapazität Netzstabilität Biogas als Ressource für Inselnetze
16 Herausforderungen Investoren Wenig Produktkenntnis, Vorsicht da nur eine Anlage realisiert Überzogene Rendideerwartung bei Investoren aus der Agrarwirtschaft unrealistische Erwartungen an Einspeisetarife Politik geringer Handlungsdruck da Investoreninteresse nicht artikuliert Tarife vorerst noch unattraktiv Lokale Kapazitäten Keine erfahrenen und gut aufgestellten Projektentwickler (!) Keine lokalen Biogastechniker, wenige Berater Aber: guter Pool an Technikern für Umschulung / Training Komponenten teilweise lokal verfügbar, Potential für Kostenreduzierung
17 Empfehlungen Fokus auf und Marktöffnung mit Eigenbedarfmarkt Geschäftsmodell: Build-Own-Operate (!) Überzogene Renditeerwartung Investition durch Agrarwirtschaft nur in Ausnahmefällen Kein Verkauf von Anlagen, sondern von Strom Partnerschaft mit Projektentwicklern, um Projekte zur langfristigen Eigenstrombedarfsdeckung oder Netzeinspeisung zu realisieren Partnerschaft mit lokalen Unternehmern (!) Professionalisierung durch deutsches techn./betriebsw. Know-How Frühzeitige Einbindung von Politik und Regulierer Dialog suchen, Beziehungen pflegen, Daten und Erfahrungswerte zur Verfügung stellen, v.a. Machbarkeitsstudien als Basis für Tarife
18 Serviceangebot GTZ: Projektentwicklungsprogramm Ostafrika (Exportinitiative Erneuerbare Energien), im Auftrag des BMWi Ziel: Dt. Unternehmen bei Markteintritt zu unterstützen Unsere Serviceleistungen Marktinformationen Geschäftsreisen Informationsveranstaltung Identifizierung von Projektmöglichkeiten Vermittlung von Kontakten Beratung von Projektpartnern Politikberatung Wir suchen: starke und interessierte Partner in der Wirtschaft!
19 Zusammenfassung Kenianischer Biogasmarkt steckt noch in den Kinderschuhen Attraktives und wirtschaftliches Potential vorhanden (~80 MW) Rahmenbedingungen noch unattraktiv, aber Besserung in Sicht Markt kann geknackt werden durch Anfänglicher Fokus auf Eigenstrombedarf, weiterer Ausbau bei Verbesserung der Rahmenbedingungen Build-Own-Operate- (Energieversorger) Geschäftsmodell Gute Kooperation mit lokalen Partnern, inklusive Politik GTZ unterstützt deutsche Unternehmen; arbeitet an Rahmenbedingungen, berät Akteure, vermittelt Kontakte
20 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Ostafrika Deutschland Michael Franz Regine Dietz
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