Reden und Beiträge von der 4. Behindertenpolitischen Konferenz der PDS vom Oktober 2003 in Erkner bei Berlin

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Reden und Beiträge von der 4. Behindertenpolitischen Konferenz der PDS vom 11. - 12. Oktober 2003 in Erkner bei Berlin"

Transkript

1

2 Reden und Beiträge von der 4. Behindertenpolitischen Konferenz der PDS vom Oktober 2003 in Erkner bei Berlin

3 Herausgeber: AG Selbstbestimmte Behindertenpolitik der PDS Redaktion und Gestaltung: Enrica Kschonsek und Christian Schröder November 2003

4 Inhalt Statt eines Vorworts Christian Schröder...05 Freizügigkeit des Kapitals oder Harmonisierung von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Marianne Linke...10 Integrationsförderratsgesetz ein Weg zur Gleichstellung Irene Müller...23 Behindertenpolitik kommt hohe Priorität zu Ilja Seifert...28 Der verbaute Weg Thüringens Maik Nothnagel...35 Die PDS im Deutschen Bundestag fehlt Alfred Spieler...40 Gehörlosigkeit körperliche, seelische und soziale Hilflosigkeit Elke Kittelmann...44 Schwerhörigkeit nur ein technisches Merkmal? Bärbel Baumann...50 Zum Sparen gibt es keine Alternative? Von wegen! Albert Schtschepik...53 Das Kapital bestimmt die Politik Ursula Teltow...56 Die Europäische Union und ihre soziale Dimension André Brie...60 Zum Stand der gesundheitlichen und sozialen Lage in der Tschechischen Republik Jaromir Kohlicek...79

5 ... nächstes Jahr im Mai: Gesundheitspolitische Aspekte der EU-Erweiterung Jürgen Muskulus...83 Rechtsrahmen für Rehabilitation, Beschäftigung und Integration der Behinderten in Polen Wlodzimierz Piotrowski...91 Wertschätzung, Einschätzung und Bitte Rolf Kutzmutz Beschluss Brief an den Parteivorstand Die Autoren...127

6 Statt eines Vorworts Christian Schröder Liebe Leserinnen und Leser, gemeinsam mit der Gruppe der PDS im Europäischen Parlament und dem Parteivorstand wurde vom 11. bis 12. Oktober 2003 in Erkner bei Berlin die 4. behindertenpolitische Konferenz und, in deren Rahmen, eine Fachtagung mit Gästen aus Tschechien und Polen durchgeführt. Für die Unterstützung auch an dieser Stelle unseren Dank. Statt eines Vorworts und dem Abdruck meiner Rede, die eher organisatorischen Inhalts und nur mit Impulsen für die Tagung versehen war, verbinde ich im Folgenden beides miteinander. Damit werden Wiederholungen und Dopplungen vermieden und es ist platzsparender. Beide Veranstaltungen standen unter der gemeinsamen Überschrift: Europa sozial und gerecht?. Angesichts des massiven Sozialabbaus in Deutschland, ein Ergebnis der unseligen Kosten-Nutzen-Rechnung, das wiederum die Folge der durch das Kapital diktierten Wirtschaftsunion ist, standen drei Fragen im Vordergrund. 1. Wie viel Mensch kann und will sich eine unilaterale Union leisten? 2. Wollen und können die Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne, vereint mit Sozialverbänden und Organisationen der Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen, chronisch und psychisch Kranken die Entwicklung und Durchsetzung einer, auf die Bedürfnisse und den Bedarf der Menschen ausgerichteten, Sozialunion mit Nachdruck hinwirken? 3. Mit welchen Politikfeldern will sich die PDS im kommenden Jahr für das Europäische Parlament wählen lassen? 5

7 Zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen wurden, und werden noch, in der Bundesrepublik unzählige Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, jedoch, so ein erstes Resümee, der Sozialabbau wurde nicht aufgehalten. Dem in diesem Jahr verabschiedeten Bundesgleichstellungsgesetz folgte nur eine Debatte um einen Entwurf eines Antidiskriminierungsgesetzes, in dem jedoch, vorerst, Menschen mit Behinderungen nicht berücksichtigt sind, obwohl dieses Gesetz seit Jahren von den Organisationen der Menschen mit Behinderungen, chronisch und psychisch Kranken gefordert wird. Dennoch wird von der Bundesregierung wie den Koalitionsfraktionen, sogar von der Opposition des Bundestages, das Bisherige als Paradigmenwechsel gelobt und verkündet. Gewiss, wenn einschneidende Kürzungen im Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Sozialbereich als Paradigmenwechsel bezeichnet werden, so ist dieser erfolgt. Als Reform des Sozialstaates wird der Umbau, besser der Abbau, des selben umschrieben. Was einst als fünfte Säule des solidarischen Sozialversicherungssystems von Norbert Blüm, dem früheren Bundes- Arbeits- und Sozialminister, beschworen wurde, die Pflegeversicherung, hat sich als das bewiesen, was die PDS seit dem ersten Referentenentwurf 1992 als Hebezeug zum Aushebeln des solidarischen Sozialversicherungssystems anprangerte. Heut wird von rot-grün darüber laut nachgedacht, dass auch Rentner den Pflegeversicherungsbeitrag in voller Höhe selbst zu zahlen haben. Der Staat ist pleite. Um die Riesenlöcher des Staatshaushalts zu stopfen, werden Steuergeschenke in unverantwortlicher Höhe den Konzernen, der Wirtschaft, den Geldinstituten und anderen überreicht, hingegen allen ohne nennenswertem Vermögen, einschließlich Rentner, Arbeitslose, Lohnarbeiter und Gehaltsempfänger, kräftig zur Kasse gebeten. Gegen wachsende Arbeitslosigkeit werden Erfindungen erfunden, die außerhalb jeglicher Realität von statistischen Kennziffern ausgehen. 6

8 Die derzeitige Regierung wie Opposition verschweigen, dass der Arbeitsplatzabbau in der Wirtschaft, die Schaffung von Dumpingjobs, die zunehmende Wirtschaftskriminalität, die wachsenden Insolvenzen und Konkurse, Arbeitslosigkeit am Fließband produzieren. Was jedoch die Situation als äußerst bedenklich, wenn nicht sogar gefährlich, erscheinen lässt ist die Tatsache, dass Regierung wie Parlament ohne Grundlagen behaupten, es gäbe reichlich Arbeitsplätze, nur die Arbeitslosen sind nicht arbeitswillig. Die krampfhafte Umgestaltung der Bundesanstalt für Arbeit als Verwaltungsorgan von Arbeitslosigkeit zeigt die Hilflosigkeit und die Fehleinschätzungen von Regierung und Parlament. Auch diese Einrichtung schafft keine Arbeitsplätze, bzw. nur innerhalb ihrer eigenen Struktur. Die kaum mehr nachvollziehbaren sogenannten Reformen des Gesundheitswesens, die die Ärztin / den Arzt, die Therapeutin / den Therapeuten, das Krankenhaus, die Ambulanz, die Praxis zu reinen Wirtschaftsunternehmen umwandeln, analog zu den Krankenkassen, die sich zum Teil als Gesundheitskassen werbeträchtig bezeichnen und anbiedern, lassen eine Entwicklung des Staates prognostizieren, in dem nicht nur sogenannte Überalterung herrschen wird, sondern auch Krankheiten in unverantwortlichem Ausmaße sich ausbreiten werden. Die PDS hat berechnete und auf ausgewogene Verteilungsmechanismen fußende Konzepte, die jedoch von allen anderen Parteien als Luftschlösser bezeichnet und verlacht werden. Nicht ganz zu unrecht, gehen wir doch davon aus, dass ein solidarisches und sozial gerechtes System von allen getragen werden muss, was der vom Wirtschaftsdiktat bestimmten Politik Entscheidungen abverlangt, die zu fällen die Parteien wie Regierung und Parlament in diesem Lande weder bereit noch in der Lage sind. Trotz aller Schwierigkeiten, die die PDS mit und durch Regierungsbeteiligungen hat, die zum Teil hausgemachten Probleme, wo Profilierungssucht und reiner Egoismus künstliche 7

9 Gräben reißt, wo konstruktives Auseinandersetzen mit unterschiedlichen Meinungen und Vorschlägen von Schuldzuweisungen, maßlosen Beschuldigungen, Kompetenzgerangel und Kompromisslosigkeit überlagert werden, trotz allem wird der PDS in Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Sozialbereichen noch immer hohe Kompetenz zugesprochen. Daraus lässt sich die Schlussfolgerung ableiten, dass unsere Politik, unsere Vorschläge und Konzepte, trotz fehlender Medienpräsenz, auf unterschiedlichen Kanälen die Menschen erreichen. Wenn heut von so manchem Bundestagsabgeordneten anderer Parteien das Fehlen der PDS als Fraktion als Manko im Parlament empfunden wird, so dürfen wir gewiss sein, dass unsere parlamentarische Arbeit nicht ganz folgenlos geblieben war. Die Arbeit der PDS-Fraktionen in den Landtagen hat darum auch einen unschätzbaren Stellenwert. Das alles wurde durch die 4. behindertenpolitische Konferenz und die Fachtagung gewürdigt. Vor dem Hintergrund all dessen, was in Deutschland durch rot-grün abgebaut wird, und der Tatsache, dass es Deutschland, damals unter schwarz-gelb war, heut rot-grün ist, das Europa größer und stärker zu machen maßgeblich fördert und fordert, vor allem die sogenannte Osterweiterung der EU, haben wir auch über Chancen und Gefahren diskutiert, die wir, mit unserer Erfahrung, auf die Beitrittsländer zukommen sehen. Deutschlands Sozialabbau darf nicht als Maßstab für die Umgestaltung der Beitrittsländer gelten. Die Wirtschaftsunion, die die Erweiterung der EU bestimmt, muss mit der Sozialunion aufs engste verbunden sein. Die Menschen in den Ländern, deren Regierungen den Beitritt zur EU anstrengen, verbinden damit Hoffnungen. Ihnen wird nicht gesagt, dass sie, die Menschen, bei diesem Zusammenschluss keine Rolle spielen, denn die wirtschaftli- 8

10 chen Interessen stehen im Vordergrund. Aus diesem Grunde fragten wir: Wie viel Mensch will und kann sich die unilaterale Union leisten? Die zentralen Beiträge von Dr. Marianne Linke, Sozialministerin Mecklenburg-Vorpommern, Dr. André Brie, Mitglied des Europäischen Parlaments und Rolf Kutzmutz, Bundesgeschäftsführer der PDS, zeigen Wege auf, die zu gehen wir alle nur gemeinsam in der Lage sind. Diese Gemeinsamkeit ist es, um die wir ringen müssen, die von uns, auch von anderen, Kompromissbereitschaft abverlangt, ebenso Toleranz und Akzeptanz, die wir nicht nur für uns fordern dürfen, sondern selbige auch anderen gegenüber zeigen müssen. Ein schweres Unterfangen. Meine subjektive Einschätzung der Konferenz verleitet mich zu sagen, dass wir, trotz engstem Zeitrahmen, konstruktiv und tolerant eine qualitativ anspruchsvolle Veranstaltung erlebt haben. Hierfür auch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen besonderen Dank. Das wir keine endgültigen Antworten gefunden haben liegt wohl daran, dass es solche wohl kaum gibt, es sei denn, wir bringen politisch überzeugende Botschaften zu den Me n- schen. Aber auch das wären keine Antworten, sondern Angebote zur aktiven Mitgestaltung an einer menschenwürdigen Gesellschaft und Zukunft. Beim Lesen der vorliegenden Broschüre, in der wir die Beiträge nach dem Verlauf der Tagung geordnet haben, wird erkennbar, dass wir uns des Ernstes der derzeitigen Situation bewusst sind. Unsere Beschlüsse und der Brief an den Parteivorstand bringen das zum Ausdruck. 9

11 Freizügigkeit des Kapitals oder Harmonisierung von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Marianne Linke Mit der bevorstehenden Aufnahme von 10 neuen Mitgliedstaaten wird der Einigungsprozess Europas eine neue Qualität erlangen. Für die Menschen in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union wird es besonders wichtig sein, dass nicht nur der ökonomische Integrations prozess vorangetrieben und immer bessere Bedingungen für Unternehmen und Unternehmer geschaffen werden, sondern dass auch und gerade die soziale Integration zu Verbesserungen und nicht etwa zu Verschlechterungen sozialer Standards führt. Die propagierte und durch immer weitergehende Regelungen vorangetriebene Freizügigkeit von Kapital und Arbeit darf nicht zu Sozialdumping und Sozialflucht oder zu einer Harmonisierung der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik auf dem jeweils niedrigsten Niveau führen. Unter aktiver Mitwirkung der PDS-Abgeordneten im Europaparlament konnten in den Entwurf einer europäischen Verfassung Zielbestimmungen aufgenommen werden, die dem entgegenwirken. Erinnert sei hier nur an den in Artikel 3 fixierten Verfassungsauftrag einer sozialen Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung und sozialen Fortschritt zielt sowie auf die Förderung von sozialer Gerechtigkeit und sozialen Schutz aber auch an die in Artikel 14 und Artikel 107 verankerte Koordinierungszuständigkeit der Union für die Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik. Das Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern hat am 12. September diesen Jahres vorgeschlagen, das der EU-Regionalausschuss folgende Position bezieht: 10

12 Die offene Koordinierung der Politikbereiche der Beschäftigungs-, Gesundheits- und Sozialpolitik darf nicht dazu führen, dass die so sozialen Standards von Mitgliedstaaten unter einen abwärts gerichteten Anpassungsdruck geraten. Aus dem Blickwinkel einer Sozialpolitik, die dem Gedanken der Solidarität verpflichtet ist, ist die Koordinierung dieser Politikbereiche daher vom Grundsatz her positiv zu betrachten. Unter den Bedingungen des einheitlichen Binnenmarktes kann die Politikkoordinierung im Beschäftigungs- und Sozialbereich verhindern, dass unterschiedliche Sozialstandards der Mitgliedstaaten bestehen bleiben und Sozialdumping als Mittel einer innergemeinschaftlichen Standortkonkurrenz eingesetzt wird. Andererseits ist darauf zu achten, dass eine Politik- Koordinierung im Bereich der Gesundheits- und Sozialpolitik nicht ihrerseits zur Absenkung von Sozialstandards führt. Es besteht im augenblicklichen politischen Klima durchaus die Gefahr, dass Koordinierungsdruck in die Richtung ausgeübt werden könnte, anspruchsvollere Sozialsysteme mit einem höheren Grad an Verteilungsgerechtigkeit nach unten anzupassen. Das ist der Knackpunkt für PDS-Politik im Rahmen der EU und der Bundesrepublik. Linke Politik mit Blick auf die EU-Erweiterung erfordert vor allem, ein Zusammenwirken mit linken Parteien in den Beitrittsländern, um eine Stärkung der europäischen gemeinschaftlichen Sozialpolitik zu erreichen und nicht diese als nationale Stellschraube für ein Sozialdumping missbrauchen zu lassen. Das heißt: es gilt zunächst einmal Sozialdumping in Deutschland zu verhindern. Diese Haltung des Bewahrens und der Fortentwicklung der Sozialsysteme gegen jede Form des Sozialdumping bestimmt auch die Haltung der PDS und der rot-roten Landesregierung in M-V in den aktuellen Diskussionen um Gesundheitspolitik, Gesundheitsreform und um die Vorschläge der Rürup- und der Herzog-Kommissionen. 11

13 Unsere Aufgabe ist es, hier ein Gegengewicht aufzubauen und zu stabilisieren, das Profil der PDS als Partei der sozialen Gerechtigkeit auch als Regierungspartei zu schärfen. Es sei daran erinnert: Langfristig und schrittweise wurde der Paradigmenwechsel der Politik bei den Sozialversicherungssystemen eingeleitet: Weg von der Parität, hin zur Belastung der Arbeitnehmer. Beispielhaft sei erinnert an die: Einführung der Pflegeversicherung 1995 (Streichung des Bußund Bettages zugunsten der Arbeitgeber); RIESTER-Rente (Teilprivatisierung zugunsten der Arbeitgeber); Hartz-Konzept (Ausstieg aus der Arbeitslosenversicherung als Leistungsversicherung; Reduzierung des 2. Arbeitsmarktes; Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe bei Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, damit Entkopplung vom Arbeitsmarkt (keine Tarifbindung, keine SV-Beiträge). Gegenwärtig steht die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) das älteste Element der Sozialversicherung und quasi das Kernstück der Sozialversicherung auf dem Schlachtbank. Wir alle wissen: Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein Ergebnis des Kampfes der Arbeiterbewegung. Der Repression durch die Sozialistengesetze folgten 1883 die gesetzliche Sozialversicherung gegen Krankheit, Unfall und Invalidität, die unter dem Druck der Gewerkschaften, aber auch und gerade im Ergebnis der Systemauseinandersetzung mit dem Sozialismus Zug um Zug in den 60er und 70er Jahren ausgebaut wurde. Das Solidarprinzip, aber gerade auch die paritätische Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich bewährt und sind bezüglich der sozialen Sicherungssysteme der Kern dessen, was seit Gründung der Bundesrepublik den sozialen Rechtsstaat bildet. Dieses Solidarmodell soll nun aufgegeben werden. Deshalb wendet sich die PDS auch gegen Teile des Gesundheitsreformgesetzes, das jetzt verabschiedet werden soll. 12

14 Warum ist die GKV so bedeutsam? Nach der Einführung 1883 waren bereits % der Arbeitnehmer Mitglieder in verschiedenen Kassen. Mit dieser Entwicklung ging die Herausbildung einer Infrastruktur für die medizinische Betreuung einher, die Ausbildung von Fach- und Hausärzten stieg beträchtlich usw. Im Jahr 1914 waren in Deutschland bereits 50 % der Arbeitnehmer sozialversichert wurde das Sozialgesetzbuch geschaffen und 1995 kam als fünfte Säule der Sozialversicherung das jüngste Kind - die Pflegeversicherung - dazu. Der Erhalt der GKV heute - als solidarisch-paritätische Versicherung hat folglich eine sozialpolitische Komponente: Erhalt der Infrastruktur der medizinischen Betreuung Erhalt des medizinisch notwendigen Leistungskataloges und eine arbeitsmarktpolitische Komponente Mit mehr als 4 Mill. Beschäftigten ist das Gesundheitswesen der größte Beschäftigungsbereich Deutschlands. Die GKV steht auch im Mittelpunkt der Agenda 2010 des Bundeskanzlers und der Gesundheitsreform. Als einer der wichtigsten Gründe für die Gesundheitsreform wird immer wieder eine Kostenexplosion der Gesundheitsausgaben behauptet. Hierbei wird folgende Gedankenkette suggeriert: Hohe und zunehmende Arbeitslosigkeit als Folge hoher Lohnnebenkosten, hohe Lohnnebenkost werden stark durch die Höhe der Beiträge zur GKV bestimmt. Also ergibt sich daraus: Senkung der Beitragssätze zur GKV, folglich geringere Lohnnebenkosten und geringere Belastung der Arbeitgeber, Potenzial vorhanden für mehr Beschäftigung/Einstellungen, Minderung der Arbeitslosigkeit. Klingt einfach, funktioniert aber nicht. Fakt ist: Tatsächlich sind die Beiträge zur GKV von 8,2 im Jahre 1970 auf 14,3 im Jahre 2002 gestiegen. 13

15 Der Anteil der GKV-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt 1 jedoch schwankt seit 1980 um 6,2 - mal etwas darüber, mal etwas darunter. Das Problem liegt darin, dass die steigende Arbeitslosigkeit und der sinkende Anteil von Lohn und Gehalt am Bruttosozialprodukt die Einnahmen der Sozialversicherungen überproportional betreffen. In den neuen Bundesländern ist die Anzahl der GKV- Versicherten seit 1990 um 2 Mill. Mitglieder gesunken: 1991: 11,56 Mill. Mitglieder; 2002: 9,67 Mill. Mitglieder. Immer weniger Menschen erwirtschaften das Bruttosozialprodukt. Rationalisierung und Automatisierung führen zu immer weniger zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Das ist das eigentliche Problem, mit dem wir zu kämpfen haben. Es vermehrt sich nicht mehr die Arbeit, es vermehrt sich nur noch das Kapital. Das ist der Grund für den Anstieg der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung auf nunmehr durchschnittlich 14,5 %. Wir brauchen deshalb wirklich eine grundlegende Reform. Also Reform ja, aber wie? Das Ringen um die Zukunft der Sozialversicherung und des Gesundheitswesens spitzt sich gegenwärtig in einer Weise zu, die einer politischen Rolle rückwärts gleicht. Gestützt auf ihre Mehrheit im Bundestag will die CDU die solidarischen und paritätischen Versicherungssysteme zerschlagen. Mit den Kopfpauschalen sollen angeblich im Interesse der Ar beitsplatzsicherung die Schwachen belastet und die Starken entlastet werden. Eigentlich positiv besetzte Worte wie Eigenverantwortung und Flexibilität machen die Runde. In deren Windschatten dann allerdings ein massiver Abbau des Sozialstaates, ein Ausstieg 1 Quelle: Statistisches Bundesamt, Daten des Gesundheitswesens (2001) 14

16 aus den paritätisch-solidarisch finanzierten Sozialversicherungssystemen folgt. Wie wir gehört haben, geht die neue Sozialpolitik der Union oder um korrekt zu sein, die Politik des schrankenlosen Sozialabbaus wie sie von Frau Merkel, Herrn Merz und der Herzog-Kommission vertreten wird, inzwischen selbst der CSU zu weit, von Herrn Blüm und Herrn Geißler gar nicht zu reden. Als es im Frühjahr im Rahmen der Rürup-Kommission um die zukünftige Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme ging, war die heutige Diskussion schon in Ansätzen erkennbar. Diplomatisch geschickt hat sich der von der Bundesregierung beauftragte Wissenschaftler aus der Affäre gezogen und das sogenannte Y-Modell für die Krankenversicherung propagiert. Der Buchstabe Y steht für den sozialpolitischen Scheideweg, dessen Konturen sich immer deutlicher abzeichnen. Wir können uns aussuchen, ob wir an einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem festhalten wollen oder ob wir zu einem von versicherungsmathematischen Grundsätzen beherrschten Kopfprämienmodell überwechseln wollen. Für soziale Politik kann hier eigentlich nur eines gelten: wenn wir ein zukunftsfähiges und gerechtes Gesundheitswesen beibehalten wollen, dann müssen wir auch an dessen solidarischer Finanzierung festhalten. Wir dürfen auf die Herausforderungen der Demografie und die Forderungen der Wirtschaft nicht so reagieren, dass wir das, was diese Gesellschaft zusammenhält der Sozialstaat - auflösen. Der soziale Ausgleich für Geringverdiener soll ja nach Auffassung der Herzog-Kommission aus Steuermitteln kommen. Ich frage mich allerdings: wo sollen denn die ca. 27,3 Mrd. für die Entlastung der Geringverdiener herkommen? Bisher ging der Weg doch eher anders herum: Gerade die u- nionsgeführten Bundesregierungen haben in den 90er Jahren ihre Haushalte auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung entlastet. Diese sogenannten Verschiebe-Bahnhöfe zugunsten des Bundeshaushaltes und zu Lasten der GKV ma- 15

17 chen nach Auffassung von Experten insgesamt ein Volumen von 29,8 Mrd. aus. Wer deshalb angesichts knapper Kassen für die Zukunft darauf setzt, aus dem Staatshaushalt die Gesetzliche Krankenversicherung entlasten zu wollen, der hat auf Sand gebaut. Schutz, Erhalt und Wiederherstellung der Gesundheit gehören zu den elementaren Aufgaben öffentlicher Daseinsvorsorge. Das ist eine so zentrale Aussage, dass man sie gar nicht oft genug wiederholen kann. Gesundheit ist keine Ware. Gesundheit kann man nicht wie einen Markt steuern. Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist für den Einzelnen nicht vorhersehbar. Der Patient Kunde verfügt eben nicht über Konsum- Souveränität. Er ist seinen Krankheiten und den vielfältigen Angeboten und Aussagen zu ihrer Behandlung in der Regel ausgeliefert. Wie soll er die Richtigkeit der Diagnose, die Wirksamkeit einer Therapie oder die Qualität eines Arzneimittels zu Beginn einer Behandlung beurteilen? Und nur vor oder bei Behandlungsbeginn würde eine unter Wettbewerbsaspekten stehende Auswahl einen Sinn ergeben. Selbst die Krankenkassen, die zumindest theoretisch bessere Möglichkeiten haben, Behandlungsqualität zu vergleichen, tun sich damit schwer. Von ihnen wird der Wettbewerb bislang vor allem um den gesunden Patienten geführt. Die sogenannten schlechten Risiken sollen möglichst bei den anderen bleiben. Der junge und gut verdienende Single ist allemal attraktiver als das alte und kranke Rentner-Ehepaar. Auf Seiten der Anbieter von Gesundheitsleistungen war bisher ebenso wenig ein Wettbewerb möglich. Bei der niedergelassenen Ärzteschaft gibt und gab es weiterhin das Monopol der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Krankenhäuser haben nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, sich über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinaus zu betätigen. 16

18 Die Bundesregierung hatte hier im Frühjahr eine Reihe von zukunftsfähigen Ansätzen formuliert, die dem Zwang zum Konsens mit der Union geopfert werden mussten. Dennoch muss man anerkennen, dass eine Reihe von Verbesserungen auch in den Verhandlungen mit der Union durchgesetzt werden konnte. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Medizin wird kommen. Anzuerkennen ist auch, dass im GKV-Modernisierungsgesetz Gestaltungsoptionen für die Vertragspartner enthalten sind. Erwähnenswert sei die integrierte Versorgung. Wir alle wissen: Die getrennten Versorgungsbereiche sind ein Kostentreiber im Gesundheitssystem. Viele Sozialpolitiker haben mehr Miteinander beider Systeme gefordert und sprechen von der integrierten Versorgung. Mit der Teil-Öffnung der Krankenhäuser für spezielle Katalog- Leistungen, der rechtlichen Möglichkeit zur Schaffung von Versorgungszentren und der Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Leistungen bei Unterversorgung geht die Bundesregierung grundsätzlich den richtigen, aber einen sehr langsamen, umständlichen Weg. Das alles aber sind im Ergebnis nicht die wirklich weitgreifenden erforderlichen Strukturreformen, die notwendig gewesen wären, um die anstehenden Probleme zu bewältigen. Die PDS hat sich in der Vergangenheit immer wieder für den Gedanken der Polikliniken eingesetzt. Dafür ist sie von vielen gescholten und gemieden worden. Es ist gut, dass wir hier mit unseren Forderungen standhaft geblieben sind. Der Gesetzentwurf, der jetzt vorliegt, ist gewissermaßen die amtliche Rehabilitation für das Gedankengut, das wir jahrelang in die Diskussion einbringen. Wichtig ist mir auch, dass die Hausärzte gestärkt werden. Hier mit Anreizen zu arbeiten, ist sinnvoll. Die Strafgebühren von 10,00 pro Quartal für einen Arztbesuch ist allerdings kontraproduktiv. 17

19 Für den Osten ist es vor allen Dingen wichtig, in den nächsten Jahren den Generationswechsel in der Ärzteschaft zu bewältigen. Da spielt die Altersstruktur bei den Hausärzten eine besondere Rolle. Fast ein Drittel der Hausärztinnen und Hausärzte erreicht in den nächsten Jahren das Ruhestandsalter. Es macht keinen Sinn, den Hausarzt zu stärken und gleichzeitig hier keine Lösung zu haben. Die schnelle Ost-West-Angleichung der Vergütung ist deshalb unverzichtbar. Wir brauchen sie als Signal für die Nachbesetzung unserer Hausarztpraxen. Sie ist aber auch ein Gebot der Gerechtigkeit. Und: wir brauchen einen neuen Stellenwert für Gesundheitsförderung und Prävention. Immer mehr zieht sich der Staat hier aus seiner Verantwortung heraus. Wir stehen nun kurz vor der Verabschiedung des GKV- Modernisierungsgesetzes. Aber wir stehen eben trotzdem vor der eigentlichen Reform. Denn dieser Gesetzentwurf belastet die Versicherten und entlastet die Arbeitgeber. Er ist insofern sozial unausgewogen. Allein vom Jahr 2004 an haben die Patientinnen und Patienten erhöhte Zuzahlungen in Höhe von 3,3 Mrd. jährlich zu zahlen. Vom Jahr 2005 an wird der Zahnersatz aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausgegliedert. Das belastet die Versicherten mit weiteren 3,5 Mrd. pro Jahr. Vom Jahr 2007 an, soll dann das Krankengeld aus der gesetzlichen Krankenversicherung ausgegliedert werden. Fachleute haben diese weitere Belastung mit zusätzlichen 5,5 Mrd. veranschlagt. Alle diese Belastungen entsprechen im Ergebnis einen zusätzlichen Beitragssatz von 0,5 %, der allein von den Patientinnen und Patienten zu tragen ist. Die Solidarität in der Krankenversicherung und die paritätische Finanzierung durch Arbeitgeber und Versicherte wird mit dem vorliegenden Gesetzentwurf unterminiert. 18

20 Das muss in der Zukunft zurückgeholt werden. Ausdrücklich halte ich an meiner Forderung nach einer Positivliste fest. Nur mit ihrer Einführung kann die Zahl der rund verordnungsfähigen Medikamente halbiert werden. Mögliche Kosteneinsparungen in Höhe von rund 800 Mill. pro Jahr sollten nicht verschenkt werden. In Zeiten, in denen so kontrovers öffentlich diskutiert wird, und alles, was sich jahrzehntelang bewährt hat, angegriffen und in Frage gestellt wird, ist es gut, sich noch einmal anzuschauen welchen Konflikten, Argumenten unsere Vorvorväter in ihrem Ringen um soziale Gerechtigkeit ausgesetzt waren. Natürlich schaue ich da zuallererst auf BISMARCK, der vor ca. 120 Jahren mit der Unfallversicherung und dann auch Krankenversicherung die ersten Vorstellungen zur Einführung einer Sozialversicherung in Deutschland verhandelte und bei den Liberalen wenig Fürsprache fand. Sie attackierten ihn und prophezeiten den Ruin der privaten Krankenversicherungen. Er warf den Liberalen damals das reine Manchestertum in der Politik vor, das nach der Maxime handle... jeder sehe, wie er s treibe, jeder sehe, wo er bleibe 2. Ich bin natürlich sofort an Seehofer erinnert, der von Privatisierungsorgien sprach. Bismarck wurde damals eines Staatssozialismus bezichtigt und Bismarck der weise, streitbare und in vielen Fragen außerordentlich umstrittene Politiker antwortete Ja ohne ein wenig Sozialismus ist kein Staat zu machen. Sicher müssen wir, wenn wir heute die solidarisch-paritätische Sozialversicherung als solche weiterentwickeln und nicht zur Disposition stellen wollen, die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen beachten. Wir müssen einfach akzeptieren, dass die allein lohnzentrierte Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung heute keine zeitgemäße Lösung mehr darstellt, denn sie rührt aus gesellschaftlichen Verhältnissen, die durch eine andere Ar- 2 Ernst Engelberg: Bismarck. Das Reich in der Mitte Europas, Bd. 2, Akademie-Verlag Berlin 1990, Seite

21 beitswelt gekennzeichnet war. Gehen Sie noch einmal in die Berliner Nationalgalerie, versetzen Sie sich in die Zeiten eines Otto von Bismarck, schauen Sie sich das Eisenwalzwerk von Adolf Menzel an, gemalt 1875 knapp zehn Jahre vor Einführung der Unfall- und Krankenversicherung. Vertiefen Sie sich in das Gewimmel arbeitender Menschen. Würde ein Bild zu diesem Thema heute gemalt werden, dann würden wir darauf vielleicht einige Industrieroboter sehen. Das ist doch das eigentliche Problem der Finanzierung in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Einkommen werden heute zunehmend nicht mehr nur über Löhne und Gehälter erzielt. Einkommen werden auch zu einem stetig wachsenden Teil aus der Vermietung von Wohnungen, aus Dividenden und anderen Kapitaleinkünften erworben. In praktikabler Form sollte deshalb auch die Einbeziehung von Vermögen in die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung umgesetzt werden. Für mich ist zudem nicht nachvollziehbar, dass sich Selbständige, Beamte und auch Politiker der Solidargemeinschaft entziehen können. Wie andere auch, habe ich deshalb die Idee einer Bürgerversicherung bei vielen meiner Veranstaltungen propagiert. Diese Idee wurde immer und sofort verstanden und hat sehr viel Zustimmung gefunden. Die Menschen sind schon bereit, auch noch mehr für ihre Gesundheit auszugeben. Sie akzeptieren aber nicht, wenn diese Lasten ungleichmäßig verteilt werden. In der Gesellschaft gibt es ein feines Gespür und Gefühl für solidarisches Verhalten. Die soziale Ausgewogenheit fehlt in dem, was bis jetzt vorgelegt worden ist. Die Politik täte gut daran, dies zu korrigieren. Der Einstieg in eine Bürgerversicherung wäre deshalb für mich ein gangbarer Weg. Schon vor Jahren haben Studien der AOK bewiesen, dass auf diese Weise Beitragssatzabsenkungen von fast 5 % möglich sind. Man muss nur den Mut haben, das gegen die Lobby der Großverdiener auch umzusetzen. 20

22 Sozialpolitik und Gesundheitspolitik ist Teil der Politik für und mit Menschen mit Behinderungen bzw. chronischen Erkrankungen. Wir wollen gleichwertige Lebensbedingungen und Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranke. Hierbei wird die Landesregierung vom im Juni 2000 gesetzlich geschaffenen Integrationsförderrat, der sich aus Vertretern von Behinderten- und Sozialverbänden, der Landesregierung, des Landkreistages sowie des Städte- und Gemeindetages zusammen setzt. In Mecklenburg-Vorpommern leben mehr als Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Seit dem 1. Mai 2002 haben wir das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes. Alle anderen Bundesländer haben entweder schon Gleichstellungsgesetze verabschiedet oder arbeiten daran. Wir dürfen und können in Mecklenburg-Vorpommern da nicht länger zögern. Der Integrationsförderrat der auch das Recht hat, eigene Gesetzesentwürfe zu erarbeiten, hat der Landesregierung einen Gesetzesvorschlag für ein Landesgleichstellungsgesetz übergeben, der u.a. vorsieht: Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, die besondere Berücksichtigung der Belange von behinderten Frauen und Jugendlichen. Die Einführung eines Verbandsklagerechtes für Verbände, Vereine und Organisationen Behinderter und chronisch kranker Menschen. Barrierefreiheit räumlich und kommunikativ. Nach dem Gesetzentwurf sollen Menschen mit Behinderungen (z.b. blinde und sehbehinderte Menschen) verlangen können, dass ihnen Bescheide, Vordrucke und amtliche Informationen kostenlos in einer für sie wahrnehmbaren Form zugänglich gemacht werden. 21

23 Zusammenfassend: Wir haben allen Grund: - uns der neoliberalen Politik der Bundesregierung und der CDU entgegenzustellen - die Reform, die eigentlich keine ist, muss weitergehen - wir müssen eigene Vorschläge bringen, uns in dem Prozess als Sozialpolitiker profilieren und Verbündete gewinnen bei linken Kräften in Deutschland und in der EU. 22

24 Integrationsförderratsgesetz ein Weg zur Gleichstellung Irene Müller Mit dem Beschluss des Bundestages im Mai 2002, das Bundesgleichstellungsgesetz zu bestätigen und in Kraft treten zu lassen, erhielten Behindertenpolitiker in den Bundesländern eine Grundlage mehr, Landesgleichstellungsgesetze zu fordern. Der Werdegang in Mecklenburg- Vorpommern war ja der, dass sehr wohl 1999 von der Sozialministerin Dr. Martina Bunge dem Kabinett der Entwurf eines Landesgleichstellungsgesetzes vorgelegt wurde, die SPD- Minister einschließlich des Ministerpräsidenten waren aber der Meinung, dass die vorhandenen Regelungen erst einmal reichen. Die Finanzministerin gab zu Protokoll, dass die Forderungen der Menschen mit Behinderungen viel zu teuer seien und der Ministerpräsident warf in die Waagschale, dass seine Bundesregierung an einem Bundesgleichstellungsgesetz arbeite und man im Land ja nicht provozieren soll, dass man ganz andere Sachen beschließt, als im Bundesgesetz stehen und damit Gefahr laufe, noch einmal alles überarbeiten zu müssen. So wurde erst einmal ein Integrationsförderrat per Gesetz installiert, welcher über sehr weitreichende Rechte verfügt. Es ist ein paritätisch zusammengesetztes Gremium von Me n- schen mit Behinderungen aus Verbänden und Vereinen und MitarbeiterInnen aus Ministerien, die gemeinsam Gesetzesvorhaben der Regierung überprüfen hinsichtlich der Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen. Der Integrationsförderrat auch Initiativrecht. Das führte dazu, dass von ihm ausgehend am 5. Mai 2003 der Sozialministerin ein Gesetzentwurf eines Landesgleichstellungsgesetzes übergeben wurde. Dieser Gesetzentwurf ist die logische Weiterführung der Grundlagen des Bundesgleichstellungsgesetzes bzw. wird 23

25 auch versucht, Lücken des Bundesgesetzes auf Landesebene zu schließen. Hauptaugenmerk legen wir Menschen mit Behinderungen vor allem auf die Richtigkeit und Vollständigkeit von Definitionen. So steht im Gesetzentwurf eine Definition von Behinderung, Einschränkung und Beeinträchtigung, die nicht mehr ausschließlich den medizinischen Faktor betrachtet. Barrierefreiheit wird definiert als bauliche, kommunikative und gesellschaftliche Barrierefreiheit. Dabei wird sehr wohl untersetzt, welche Ansprüche an die Landesbauordnung gestellt werden, was alles zur kommunikativen Barrierefreiheit gehört und wer als Ansprechpartner in die Gestaltungen mit einzubeziehen ist. Gerade in diesem Zusammenhang haben wir in Mecklenburg- Vorpommern in der letzten Zeit Beispiele zu bearbeiten, da wissen wir nicht mehr, ob wir weinen oder lachen sollen. So wird zwei gehörlosen Bürgern aus dem Landkreis Neustrelitz ein gerichtlich bestellter Betreuer zugeteilt. Dieser macht sich Gedanken über die Art und Weise der Kommunikation. Er kommt folgerichtig auf einen Gebärdensprachdolmetscher. Dieser wird auch beantragt bei Gericht. Dieses schiebt den Antrag weiter zum Sozialamt in Neustrelitz. Und dieses Amt antwortet nun dem Betreuer sehr höflich, dass die Kommunikation mit den gehörlosen Menschen seine Privatsache sei und er solle sich doch mit einschlägiger Fachliteratur ausstatten. Eine gehörlose alleinerziehende Mutter hat mit ihrem hörenden 12- jährigen Sohn Erziehungsprobleme. Vom Jugendamt wird ihr Hilfe zur Erziehung bewilligt. Als diese Mutter um die Bewilligung eines Gebärdensprachdolmetschers bitte, wird sie an das Sozialamt verwiesen. Dieses lehnt die Bezahlung ab, da die Mutter ein zu hohes Einkommen habe. Wiederum wendet sich die Mutter an das Jugendamt. Sie fühlen sich nicht dafür verantwortlich, ihre Hilfe so zu gestalten, dass sie für die gehörlose Mutter auch brauchbar wird. Nun der gute Ratschlag vom Jugendamt, der Sohn, also der 12- jährige, der die 24

26 Sorgen bereitet, könne doch gewiss die Gebärdensprache und könne doch alles übersetzen, was die Pädagogin für Ratschläge gibt. Das sind Beispiele dafür, dass die Bundesgesetzgebung das eine ist, die Landesgesetzgebung vor Ort aber klare Fronten schaffen muss. Ein weiteres Beispiel sind die Form, Größe und Verständlichkeit von Formularen. Es ist sehr schön in der Bundesgesetzgebung formuliert. Aber sehen wir und die Formulare zur Beantragung der Grundsicherung an, die sehr wohl nach dem Bundesgesetz gestaltet wurden. Die Schrift ist noch kleiner, wie allgemein üblich. Die gewünschten Angaben sind zu großem Teil verklausuliert, von verständlicher Form keine Rede. Und der Umfang der Fragen übertrifft auch alles bis dahin Dagewesene. Fazit: wir brauchen in den Ländern die barrierefreie Gestaltung der Formulare als gesetzlich vorgeschrieben. Ein weiteres Beispiel. In unserem Land Mecklenburg- Vorpommern wird ein neues Landespflegegeldgesetz geschrieben. Der Integrationsförderrat macht unter anderem darauf aufmerksam, dass das Wort Pflegebedürftige im gesamten Gesetz durch pflegebedürftige Menschen zu ersetzen ist, um diesen diskriminierenden Bestandteil nicht mehr zu verwenden. Antwort aus dem Sozialministerium, man sähe keine Veranlassung der Veränderung, es stünde ja im SGB IX auch so. Und damit wäre die Wortwahl legitimiert. Da können wir aber froh sein, das dass SGB nicht noch älter ist und das Wort Feudaladel auftaucht. In der Diskussion über den Gesetzentwurf können wir als Menschen mit Behinderungen keine Luft mehr an die Definitionen lassen, sie sind Grundlage für unsere Tätigkeit, des weiteren stehen im Gesetzentwurf die Begriffe Selbsthilfe und Interessenvertretung. Sie müssen im Land e- benfalls geklärt sein, legitimiert gewählte VertreterInnen von Verbänden, Vereinen und Organisationen sind demokratisch 25

27 von ihren Mitgliederversammlungen gewählt worden. Also sind es auch demokratisch gewählte VertreterInnen nach außen. So, wie bei jeder Partei, Gewerkschaft usw. Das muss endlich akzeptiert werden. Wir legen großen Wert auf die Verankerung des Verbandsklagerechtes und auf die Beweislastumkehr. Im Land müssen die Dinge vor Ort geklärt werden, viele Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen haben nicht die Kraft und manchmal auch nicht die biologische Zeit, in zeitraubenden Einzelklageverfahren ihr Recht durchzusetzen. Eine weitere Problematik ist die oder der Landesbehindertenbeauftragte. Natürlich in der Folge dann die kommunalen Behindertenbeauftragten. Hier wird es in unserem Land noch viel Diskussion geben, das kostet natürlich Geld. Im Gegensatz zu den meisten oben genannten Dingen. Die kosten nur, was heißt hier nur, denken. Da in unserem Land im Moment politische Kräfte am Werk sind, die die Bürgerbeauftragte auch zu eine Galionsfigur machen wollen, werden wir u. U. darüber reden müssen, wie wir die Sache überhaupt politisch lösen. Durch den Integrationsförderrat sind in den letzten Jahren wichtige Dinge geebnet worden, um Partnerinnen und Partner für unsere Belange zu finden. Es wurden bereits Gesetze, Richtlinien und Durchführungsbestimmungen so gestaltet, dass sie keine diskriminierenden Bestandteile haben, wenn sie in den parlamentarischen Raum gehen. Die aufgeführten negativen Beispiele zeigen aber sehr deutlich, dass nur ein Bundesgleichstellungsgesetz nicht die Lösung von Problemen im Land ist. Ganz zu schweigen davon, dass auch der Gesetzentwurf in Mecklenburg Vorpommern kein Leistungsgesetz ist. Wir brauchen das Landesgleichstellungsgesetz auch deshalb, um durch die Definitionen Rechtssicherheit zu bekommen. 26

28 Verwaltungsreform bedeutet für unseren Innenminister zum großen Teil ausschließlich Deregulierung. Und was lehrt uns das- es wird nicht leichter, vielmehr komplizierter. Und das Totschlagargument, es ist alles viel zu teuer, kostet Standhaftigkeit in der Argumentation und vor allem Wissen um die Dinge. Wir wissen in Mecklenburg Vorpommern, dass die Sozialministerin, Frau Dr. Marianne Linke, auf unserer Seite steht und unsere Argumentationen nachvollziehen kann. Unterstützen wir uns also gegenseitig. 27

29 Behindertenpolitik kommt hohe Priorität zu Ilja Seifert Für eine sozialistische Partei darf es eigentlich keine "Randgruppen der Gesellschaft" geben. Dennoch ist sie gezwungen, Prioritäten zu setzen. Wo also ordnen wir Behindertenpolitik ein? Manche sagen: weit oben, weil rund zehn Prozent der Bevölkerung direkt von Behinderung betroffen sind. Also ist sie ein wichtiges Thema. Häufig und durchaus berechtigt werden die Angehörigen und engen Freunde hinzugezählt, und schon kommt man auf ein gutes Viertel der Bevölkerung, das betroffen ist. Unter wahlarithmetischen Gesichtspunkten eine beachtliche Größe. Ich meine und das ist innerhalb der AG "Selbstbestimmte Behindertenpolitik" Konsens, dass das nur ein Hilfsargument ist, Behindertenpolitik ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Persönlichkeitsentfaltung und Teilhabe für alle! Hauptgrund dafür, der Behindertenpolitik in einer sozialistischen Partei hohe Priorität einzuräumen, ist unser menschenund bürgerrechtlicher Ansatz: Die Lebensbedingungen von Menschen. Von Menschen mit Behinderungen. In ihnen, in den Lebensbedingungen derjenigen, die es schwerer haben, ihre Persönlichkeit zu entfalten und am Gemeinschaftsleben teilzuhaben, zeigt sich die Würde der gesellschaftlichen Verhältnisse. Menschen mit Behinderungen erleben allgemeine Verbesserungen handgreiflicher, unmittelbarer als andere. Verschlechterungen hingegen treffen sie viel härter, viel existenzieller, als all diejenigen, die eher über Kompensationsmöglichkeiten verfügen. Insofern registrieren sie gesellschaftliche Veränderungen wie ein Seismograph. 28

30 Für eine sozialistische Partei ist das ein wichtiges Instrument. Wer eine sozial gerechte und solidarisch organisierte Welt will, muss sich der Auswirkungen jeder einzelnen Maßnahme e- benso vergewissern wie der des Gesamtsystems. Gegenwärtig erleben wir einen Sozialstaatsabbau, der uns bis vor wenigen Jahren noch unglaublich erschien. Frauen und Männer, die auf fremde Hilfe sei es klassische Pflege, sei es moderne Assistenz angewiesen sind, gehören zu den ersten Opfern. Sozialstaatsabbau wurde ideologisch vorbereitet Vorbereitet wurde dieser massive Sozialstaatsabbau schon in der Zeit, als hier und da durchaus noch gewisse Verbesserungen erkämpft werden konnten. Ob das technische Hilfsmittel oder barrierefreie Wohnungen, ambulante Assistenzmodelle oder selbstorganisierte Verbandsarbeit war. Diese Vorbereitung darf getrost "ideologisch" genannt werden. Seit Jahrzehnten werden uns über die herrschenden Kanäle der Öffentlichkeitsarbeit, die bekanntermaßen die Kanäle der Herrschenden sind, immer wieder neoliberale Werte vermittelt. Dabei knüpfen sie sehr geschickt, das muss man schon sagen an real-existierende und/oder bewusst herbeigeredete Widersprüche, Ärgernisse und Schwierigkeiten an. Sei es die überbordende Bürokratie, die jeder/jedem von uns ein Dorn im Auge ist. Sie wird benutzt, um Deregulierung und Privatisierung öffentlicher Angelegenheiten zu fordern. Sei es die massenhafte Dauerarbeitslosigkeit. In ihrem Windschatten werden Niedriglöhne und andere Zwangsmaßnahmen (für "Arbeitsunwillige") hoffähig gemacht. Uns ist klar, dass auf diese Weise die eigentlichen Ursachen dieser Widersprüche bewusst ausgeblendet werden: Profitdominanz, Monopolstreben, Macht. Aber uns ist auch klar, dass es den neoliberalen Ideologen aus ihrer Sicht hervorragend gelang, diese Grundmerkmale des Kapitalismus als quasi gottgegeben, also unveränderbar 29

31 darzustellen. Sie dominieren das Denken, lenken Protest auf Erscheinungsformen und zwingen auch uns, wenigstens das zu verteidigen, was in vielen Jahrzehnten nicht zuletzt wegen der (zeitweiligen) Existenz eines sich sozialistisch verstehenden Weltsystems mühsam erkämpft wurde. So wird unsere Kraft durchaus auch vergeudet. Aber wir leben nicht im Laboratorium. Sozialistische Politik die für Menschen mit und ohne Behinderungen bessere Verhältnisse schaffen will findet im Alltag statt oder es ist keine. Bioethischer Sozialdarwinismus trifft (fast) alle Eine der Formen dieser ideologischen Vorbereitung des Sozialstaatsabbaus war und ist die Bioethik, die ihre philosophische Dimension weit in den politischen Bereich auszudehnen verstand. Und es waren Menschen mit Behinderungen erinnert sei beispielsweise an unsern Genossen Franz Christoph die zuerst Alarm schlugen: Wir warnten vor einer Gefahr, die uns zwar zuerst, in der Folge aber sehr viel breitere Bevölkerungskreise bedroht. Der moderne Sozialdarwinismus kommt mit kalten Kosten-Nutzen-Rechnungen daher. Obwohl sich die PDS in der bioethikkritischen Bewegung durchaus einen guten Namen erarbeitete, müssen wir selbstkritisch konstatieren, dass es uns nicht gelang, vor dieser Gefahr mit hinreichendem Nachdruck zu warnen. Es ist eben auch in der PDS nur eine kleine Minderheit, die sich ernsthaft mit diesen Fragen auseinandersetzt. Also konnten wir schon im ideologischen Vorfeld des jetzigen Sozialabbaus nicht einmal die Kraft der ganzen PDS in die Waagschale der Abwehrkräfte werfen. Umso wichtiger ist es, wenigstens jetzt da das Kind schon in den Brunnen fiel, wie der Volksmund so sagt all unsere Kraft, unsere Erfahrung, auch Kreativität und ggf. Witz einzusetzen, um Widerstand zu leisten. 30

32 Ja. Ich meine, es ist eine Zeit der Verteidigung. Nicht des Aufbaus neuer Fortschritte. Heute ist die Verteidigung erreichter sozialer, demokratischer und politischer Standards die wichtigste Aufgabe. Das klingt ernüchternd. Ja, mager. Und ich gebe zu, dass mich diese Lageeinschätzung in keiner Weise erfreut. Aber ich halte sie für realistisch. Dabei stütze ich mich auf vielfältige Erfahrungen, die mir und vielen von Euch in der alltäglichen Selbsthilfearbeit der Behindertenbewegung zufließen. Verteidigung des Erreichten mit Visionen verbinden Auch ich schmiedete lieber große Pläne für den weiteren Ausbau einer entwickelten, friedlichen, solidarischen, sozialen, ökologischen, kinder-, alten-, behindertenfreundlichen und barrierefreien Welt. Doch so sehr mich/uns das schmerzt wir haben sie (noch längst) nicht. Und fast schlimmer noch sie steht auch nicht unmittelbar auf der Tagesordnung. Dennoch wollen und werden! wir dieses gesellschaftliche Ziel nicht aus den Augen verlieren. Unsern Abwehrkampf gegen rabiaten Sozialraub verbinden wir mit der Entwicklung alternativer Vorstellungen. Und zwar solcher, die bereits heute im Schoße des Kapitalismus also eingeleitet werden könn(t)en. Deshalb schlage ich vor, dass wir von dieser 4. Behindertenpolitischen Konferenz der PDS aus der Gesamtpartei den Vorschlag unterbreiten, zwei wichtige Anregungen aus der Behindertenbewegung aufzugreifen. Ich meine, dass es einer sozialistischen Partei gut ansteht, klar zu sagen, was sie unter Diskriminierung versteht und wie sie die Diskriminierer bestrafen will. Und zweitens sollten wir klar sagen, dass eine gesellschaftliche Perspektive nur eröffnet werden kann, wenn behinderungsbedingte Nachteile bedarfsdeckend ausgeglichen werden. 31

33 Ein Vorschlag, der Diskriminierung definiert, Diskriminierer benennbar und Strafen möglich macht, könnte sein: "(1) Diskriminierungen sind jede Verhaltensweise, Maßnahme oder Struktur, die Menschen in ihrer Persönlichkeitsentfaltung und/oder der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt oder sie erschwert und/oder die persönlichkeitsverletzend, würdebeeinträchtigend oder ehrabschneidend wirken. Diese Tatbestände sind insbesondere dann gegeben, wenn die Verhaltensweisen, Maßnahmen o- der Strukturen sich auf Rasse, Religion, Herkunft, Alter, Behinderung oder sexuelle Orientierung beziehen oder auswirken. (2) Personen, die solche Verhaltensweisen an den Tag legen, Maßnahmen veranlassen oder durchführen oder Strukturen schaffen bzw. ihre Beseitigung verhindern, sind zivil-, verwaltungs- und/oder strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen. (3) Diskriminierungen i.s.d.g. werden mit Freiheitsstrafe zwischen einem und drei Jahren und ggf. Geldstrafen bis zu geahndet. Im Verwaltungsrecht können Beförderungsaussetzung, Versetzung in eine niedrigere Besoldungs- oder Gehaltsgruppe und in besonders schweren Fällen auch fristlose Entlassung oder unehrenhaftes Ausscheiden aus dem Beamtenstatus erfolgen. Zivilrechtlich besteht Anspruch auf Schadenersatz und/oder eine dem Schmerzensgeld analoge einmalige Geldsumme zwischen und " In Bezug auf den bedarfsdeckenden Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile können wir uns den im Mai d.j. vom ABiD der Öffentlichkeit übergebenen Eckpunkten für ein Nachteilsausgleichsgesetz mit Assistenzsicherungscharakter (NAGAS) anschließen. 32

34 Liebe Genossinnen und Genossen, mir wurde der Auftrag erteilt, hier unter dem Motto "sozial und solidarisch" über PDS-Behindertenpolitik als Multiplikator zu reden. Was also ist die Multiplikatoren-Funktion unserer Behindertenpolitik? Alltagsbedingungen verbessern Ich sehe da drei Richtungen. Zum einen die bereits erwähnte große Anzahl Betroffener. Wenn es uns der PDS gelingt, für diese Menschen nicht nur Verschlechterungen ihrer Lebensbedingungen zu verhindern, sondern ihnen sogar eine realistische Alternative für spürbare Verbesserungen zu eröffnen, haben wir schon einiges erreicht. Was wäre eine sozialistische Partei, der die sogenannten "Schwachen" nicht am Herzen lägen? Ressortübergreifender Politikansatz Zum zweiten gehen von unserem Politikansatz, der eben alle Politikfelder umfasst und nicht in ein Ressort zu pressen ist, inspirierende Impulse für jede humanistische und demokratische Politik aus. Indem wir die Ganzheitlichkeit jedes einzelnen Menschen und seine/ihre Eingebundenheit in ein konkretes soziales Umfeld im Auge haben, bieten wir auch anderen gesellschaftlichen Gruppen und deren Mitgliedern fassbare Visionen. Wenn wir sagen, dass es Ziel sozialistischer Politik ist (sein muss), auf der individuellen Seite den Weg zur freien Persönlichkeitsentfaltung und auf der gesellschaftlichen Seite den zu umfassender Teilhabemöglichkeit zu eröffnen, betrifft das viel, viel mehr als "nur" uns Menschen mit Behinderungen. In unserer Situation werden Einschränkungen dieser beiden Grundrechte jedoch besonders krass wirksam. Also entsteht aus dieser Perspektive ein besonders hoher "Bedarf" an Alternativen. Deren Ausweitung auf andere hat eine multiplizierende Wirkung. 33

Solidarische Bürgerversicherung

Solidarische Bürgerversicherung Solidarische Bürgerversicherung zukunftsfähig und gerecht Dr. Sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag Der Weg des Geldes im Gesundheitswesen KV Ärzte Apotheke GKV- Versicherte

Mehr

Gesundheit und Pflege gerecht finanzieren

Gesundheit und Pflege gerecht finanzieren Gesundheit und Pflege gerecht finanzieren Eine Studie zu einer neuen Versicherung für alle Bürger und Bürgerinnen Hier lesen Sie einen Beschluss von der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Der Beschluss ist

Mehr

1. Verfasst in einer Gruppe auf einem Plakat eine Mindmap zum Thema arm sein.

1. Verfasst in einer Gruppe auf einem Plakat eine Mindmap zum Thema arm sein. Arbeitsblatt Armut Lösungsvorschläge 1. Verfasst in einer Gruppe auf einem Plakat eine Mindmap zum Thema arm sein. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich mit dem Begriff arm auseinandersetzen. Dabei

Mehr

Der Gesundheits-Kombi: stabil, gerecht und transparent

Der Gesundheits-Kombi: stabil, gerecht und transparent Der Gesundheits-Kombi: stabil, gerecht und transparent Modell einer Gesundheitsprämie mit sozial gestaffelten Beiträgen Die christlich-liberale Koalition will die gesetzliche Krankenversicherung so weiterentwickeln,

Mehr

Die Sozialordnung der BLIndesrepublik Deutschland

Die Sozialordnung der BLIndesrepublik Deutschland Lothar F. Neumann, Klaus Schaper Die Sozialordnung der BLIndesrepublik Deutschland Campus Verlag Frankfurt/New York Inhalt 1 Einführung 11 1.1 Reizthema»Sozialstaat«11 1.2 Sozialäkonomische Megatrends

Mehr

Kopfpauschale vs. Bürgerversicherung

Kopfpauschale vs. Bürgerversicherung Kopfpauschale vs. Bürgerversicherung Bärbel Brünger Pressesprecherin des Verbandes der Ersatzkassen NRW vdek e.v. Veranstaltung in Schloss-Holte-Stukenbrock - 14.April 2010 Warum brauchen wir eine Reform

Mehr

Die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag zum Bundesteilhabegesetz

Die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag zum Bundesteilhabegesetz Die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag zum Bundesteilhabegesetz So bewerten wir das Bundesteilhabe-Gesetz Die Rechte von Menschen mit

Mehr

Antworten der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU) auf die Fragen des Deutschen Behindertenrates (dbr) zur Europawahl 2014

Antworten der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU) auf die Fragen des Deutschen Behindertenrates (dbr) zur Europawahl 2014 en der Christlich-Sozialen Union in Bayern (CSU) auf die Fragen des Deutschen Behindertenrates (dbr) zur Europawahl 2014 1. Wie sieht Ihre Vision eines inklusiven, nachhaltigen und demokratischen Europas

Mehr

Das Gesundheitssystem in Deutschland

Das Gesundheitssystem in Deutschland (c) Deutscher Bundestag / Simone M. Neumann Das Gesundheitssystem in Deutschland Finanzierung und Struktur der Krankenversicherung Sofia, am 07.12.2011 Dr. Rolf Koschorrek, MdB 1 Die Säulen der Sozialversicherung

Mehr

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Herausforderungen an Unterstützung für Menschen mit Behinderungen

Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Herausforderungen an Unterstützung für Menschen mit Behinderungen Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Herausforderungen an Unterstützung für Menschen mit Behinderungen --------------------------------------------------------------------------

Mehr

!" # $$ ) * #+, -,. & /

! # $$ ) * #+, -,. & / !" # $$ %& '(& ) * #+, -,. & / 2 Die Bundesregierung hat Eckpunkte für eine große Gesundheitsreform vorgelegt. Aber können diese zur Lösung der bestehenden Probleme beitragen? ver.di will eine Gesundheitsreform,

Mehr

Reform der Pflegeversicherung

Reform der Pflegeversicherung Reform der Pflegeversicherung Dezember 2007 Elke Ferner MdB Stand: 07.12.2007 1 von (23) 12 Jahre Pflegeversicherung Häusliche Pflege wurde gestärkt Hohes Maß an Akzeptanz in der Bevölkerung über 2 Mio.

Mehr

Deutschland hat Zukunft Soziale Sicherung demografische Herausforderung

Deutschland hat Zukunft Soziale Sicherung demografische Herausforderung Deutschland hat Zukunft Soziale Sicherung demografische Herausforderung Mittwoch, 24. Mai 2017 um 9:00 Uhr hbw Haus der Bayerischen Wirtschaft, ConferenceArea, Europasaal Max-Joseph-Straße 5, 80333 München

Mehr

Was wir wollen Forderungen der BAG SELBSTHILFE an die Parteien zur Bundestagswahl 2009

Was wir wollen Forderungen der BAG SELBSTHILFE an die Parteien zur Bundestagswahl 2009 Was wir wollen Forderungen der BAG SELBSTHILFE an die Parteien zur Bundestagswahl 2009 Die Arbeit der BAG SELBSTHILFE bezieht sich auf drei wichtige Bereiche: Wir kümmern uns einmal um eine gerechte Gesundheitspolitik

Mehr

Rede. der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer, MdB,

Rede. der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer, MdB, Rede der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer, MdB, anlässlich der Übergabe der Empfehlungen für eine teilhabeorientierte Pflege an Frau Bundesministerin

Mehr

Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern

Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern Bericht zur Überprüfung des Maßnahme-Plans zur UN-Behindertenrechts-Konvention im Bundes-Land Mecklenburg-Vorpommern Zusammenfassung der Ergebnisse in Leichter Sprache Inhalt Überprüfung des Maßnahme-Plans...

Mehr

Für einen linken Feminismus

Für einen linken Feminismus Die Leichte Sprache wurde geprüft von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten Für einen linken Feminismus Für eine gute Frauen-Politik Gleiche Rechte für alle Menschen Liebe Leser und Leserinnen, liebe Menschen,

Mehr

Unterrichtung. Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode. Drucksache 13/44. durch das Europäische Parlament

Unterrichtung. Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode. Drucksache 13/44. durch das Europäische Parlament Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode Drucksache 13/44 24.11.94 Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Finanzierung der Gemeinsamen Außenund Sicherheitspolitik (GASP) DAS EUROPÄISCHE

Mehr

Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V. Fürstenwall Düsseldorf Postfach Düsseldorf

Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V. Fürstenwall Düsseldorf Postfach Düsseldorf Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e. V. Fürstenwall 132 40217 Düsseldorf Postfach 105142 40042 Düsseldorf Telefon: 0211/3 84 12-0 Telefax: 0211/3 84 12 66 nordrhein-westfalen@vdk.de www.vdk.de/nrw

Mehr

MLP Gesundheitsreport November 2008, Berlin

MLP Gesundheitsreport November 2008, Berlin MLP Gesundheitsreport 2008 26. November 2008, Berlin Untersuchungssteckbrief Methodische Gesamtverantwortung und Durchführung: Institut für Demoskopie Allensbach Bevölkerungsbefragung Methode: Face-to-face-Interviews

Mehr

Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung

Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung Die Arbeit in Mutter-Kind-Einrichtungen: Eine fachliche und persönliche Herausforderung In Mutter-Kind-Einrichtungen leben heute Frauen, die vielfach belastet sind. Es gibt keinen typischen Personenkreis,

Mehr

POLITISCHE KULTUR ANHANG IM FREISTAAT THÜRINGEN. Ergebnisse des Thüringen-Monitors Michael Edinger Andreas Hallermann Karl Schmitt

POLITISCHE KULTUR ANHANG IM FREISTAAT THÜRINGEN. Ergebnisse des Thüringen-Monitors Michael Edinger Andreas Hallermann Karl Schmitt POLITISCHE KULTUR IM FREISTAAT THÜRINGEN Ergebnisse des Thüringen-Monitors 2004 ANHANG Michael Edinger Andreas Hallermann Karl Schmitt Institut für Politikwissenschaft Friedrich-Schiller-Universität Jena

Mehr

Gleichstellungsgesetze im Vergleich

Gleichstellungsgesetze im Vergleich Gleichstellungsgesetze im Vergleich Baden- Württemberg Der baden-württembergische Landtag hat am 20.04.2005 das Landesgesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen und zur Änderung anderer Gesetze

Mehr

Beurteilung der Möglichkeit auf Arbeit und Beschäftigung

Beurteilung der Möglichkeit auf Arbeit und Beschäftigung 27. Juni 2011 Beurteilung der Möglichkeit auf Arbeit und Beschäftigung Der Monitoring-Ausschuss überwacht, ob die UNO-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen in Österreich eingehalten

Mehr

Das Präventionsgesetz - Ablauf eines politischen Entscheidungsprozesses in Deutschland

Das Präventionsgesetz - Ablauf eines politischen Entscheidungsprozesses in Deutschland Medizin Lotte Habermann-Horstmeier Das Präventionsgesetz - Ablauf eines politischen Entscheidungsprozesses in Deutschland Studienarbeit Dr. med. Lotte Habermann- Horstmeier Ablauf des politischen Entscheidungsprozesses

Mehr

Gesundheitspolitik. Themenpapiere der Fraktion

Gesundheitspolitik. Themenpapiere der Fraktion Gesundheitspolitik Themenpapiere der Fraktion Die Fraktion DIE LINKE tritt für eine Gesundheitsversorgung ein, die hohe Qualität und Menschlichkeit miteinander verbindet. Das Gesundheitssystem ist für

Mehr

Nachricht von Martin Hagen

Nachricht von Martin Hagen Bitte beachten Sie! Damit Sie das Heft gut lesen können: Haben wir immer die männliche Form geschrieben. Zum Beispiel: der Bürger, der Polizist. Wir meinen damit aber genauso auch die Frauen: die Bürgerin,

Mehr

Berliner Erklärung Pflege von morgen braucht eine starke Gemeinschaft

Berliner Erklärung Pflege von morgen braucht eine starke Gemeinschaft Berliner Erklärung Pflege von morgen braucht eine starke Gemeinschaft 2. Sozialkonferenz der AWO am 16. Dezember 2011 in Berlin Bundesverband e. V. Die Lage Die Zahl älterer und vor allem hoch altriger

Mehr

MITTEN IM LEBEN. Politik für Menschen mit Behinderungen

MITTEN IM LEBEN. Politik für Menschen mit Behinderungen MITTEN IM LEBEN Politik für Menschen mit Behinderungen UNSEL ZIEL: DIE INKLUSIVE GESELLSCHAFT S. 4 SCHRITTE ZU EINER INKLUSIVEN GESELLSCHAFT S. 7 WENIGER HINDERNISSE, WENIGER BENACHTEILIGUNG S. 7 GLEICHSTELLUNG

Mehr

CSR im Finanzmarktkapitalismus

CSR im Finanzmarktkapitalismus 7. Konferenz der HBS für Arbeitnehmer-VertreterInnen im Aufsichtsrat börsennotierter Unternehmen CSR im Finanzmarktkapitalismus Frankfurt am Main, den 21. Januar 2011 Prof. Dr. Bernhard Emunds Nell-Breuning-Institut

Mehr

17. vfa-round-table mit Patienten-Selbsthilfegruppen. Stärkung der Patientenrechte als Schlüssel zur Verbesserung der Versorgung

17. vfa-round-table mit Patienten-Selbsthilfegruppen. Stärkung der Patientenrechte als Schlüssel zur Verbesserung der Versorgung 17. vfa-round-table mit Patienten-Selbsthilfegruppen Stärkung der Patientenrechte als Schlüssel zur Verbesserung der Versorgung Hans-Detlev Kunz, Geschäftsführer Deutscher Psoriasis Bund e. V. 24. September

Mehr

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG Nr. 20-2 vom 16. Februar 2017 Rede der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, zum Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Transparenz

Mehr

MSD Prinzipien der Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen

MSD Prinzipien der Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen MSD Prinzipien der Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen Transparenz Vertrauen Partnerschaft Transparenz VerTrauen Inhalt 1. Unsere Mission für Patienten Seite 3 2. Das gesundheitspolitische Umfeld

Mehr

Unterschriftenaktion:

Unterschriftenaktion: Unterschriftenaktion: Teilhabe statt Ausgrenzung! Keine Diskriminierung von Menschen mit geistiger Behinderung Kämpfen Sie mit den Menschen mit geistiger Behinderung für ein gutes Bundesteilhabegesetz

Mehr

Inhalts verzeichnis. Einleitung 4. Vorwort 7. Die Handlungs empfehlungen 8

Inhalts verzeichnis. Einleitung 4. Vorwort 7. Die Handlungs empfehlungen 8 Inhalts verzeichnis Einleitung 4 Vorwort 7 Die Handlungs empfehlungen 8 Allgemeines Mehr Sozialraum orientierung Gewalt in Einrichtungen verhindern Mehr Gleich berechtigung und Inklusion Arbeit Arbeitsplätze

Mehr

Das Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG) wird ab dem 1. Januar 2017 gelten.

Das Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG) wird ab dem 1. Januar 2017 gelten. B BTHG T! So NICH Bundes-Teilhabe-Gesetz: Unser Protest hat viel bewegt! Einfache Sprache Ergebnis Mehr Infos: www.paritaet.org/bthg Das Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG) wird ab dem 1. Januar 2017 gelten.

Mehr

BKS JUGEND. Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau

BKS JUGEND. Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau BKS JUGEND Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau Dieses Leitbild ist im Auftrag des Regierungsrates entstanden aus der Zusammenarbeit der regierungsrätlichen Jugendkommission und der kantonalen Fachstelle

Mehr

Warum die Steuereinnahmen trotz Steuerreform gestiegen sind. Abteilung für Finanz- und Handelspolitik 02/2007 FHP

Warum die Steuereinnahmen trotz Steuerreform gestiegen sind. Abteilung für Finanz- und Handelspolitik 02/2007 FHP Warum die Steuereinnahmen trotz Steuerreform gestiegen sind Abteilung für Finanz- und Handelspolitik 02/2007 Impressum Medieninhaber und Herausgeber Wirtschaftskammer Österreich Abteilung für Finanz- und

Mehr

Von der Idee zum Aktionsplan

Von der Idee zum Aktionsplan Die Bedeutung der UN- Konvention für die politische Arbeit Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz Ottmar Miles-Paul Landesbehindertenbeauftragter von Rheinland-Pfalz Von der Idee zum Aktionsplan Grundsätze der

Mehr

Personalmangel gefährdet Ihre Gesundheit!

Personalmangel gefährdet Ihre Gesundheit! Personalmangel gefährdet Ihre Gesundheit! Spätdienst auf einer Intensivstation. Melanie P. und Jürgen A. sind für sieben schwerkranke Patientinnen und Patienten verantwortlich. Für die Intensivpflege ist

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Sozialstaat - Was ist das eigentlich? Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Sozialstaat - Was ist das eigentlich? Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Sozialstaat - Was ist das eigentlich? Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Titel: Sozialstaat Was ist das eigentlich?

Mehr

Inhalte und Ergebnisse des Forum3: Novellierung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes. Brandenburg

Inhalte und Ergebnisse des Forum3: Novellierung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes. Brandenburg Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie Anlage Forum 3 Inhalte und Ergebnisse des Forum3: Novellierung des Landesbehindertengleichstellungsgesetzes Brandenburg Ulrich Wendte, Anja Lehnhardt

Mehr

Informationen zur Pflege-Begutachtung. > Wie viel Hilfe braucht der. > Welchen Pflege-Grad bekommt der. pflege-bedürftige Mensch?

Informationen zur Pflege-Begutachtung. > Wie viel Hilfe braucht der. > Welchen Pflege-Grad bekommt der. pflege-bedürftige Mensch? t 1 Eine Information in leichter Sprache Informationen zur Pflege-Begutachtung > Wie viel Hilfe braucht der pflege-bedürftige Mensch? > Welchen Pflege-Grad bekommt der pflege-bedürftige Mensch? 2 Eine

Mehr

Dafür steht die PKV: Privatversicherte stützen das Gesundheitswesen. Eine sichere, umfassende Gesundheits versorgung auch in Zukunft

Dafür steht die PKV: Privatversicherte stützen das Gesundheitswesen. Eine sichere, umfassende Gesundheits versorgung auch in Zukunft Privatversicherte stützen das Gesundheitswesen Der im internationalen Vergleich hohe Standard der deutschen Gesundheitsversorgung geht nicht zuletzt auf das Nebeneinander von gesetzlicher (GKV) und privater

Mehr

Sperrfrist: Ende der Rede Es gilt das gesprochene Wort.

Sperrfrist: Ende der Rede Es gilt das gesprochene Wort. Rede des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg- Vorpommern, Herrn Erwin Sellering, anlässlich der ersten Lesung des Entwurfs eines vierten Gesetzes zur Änderung der Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Mehr

Altersrationierungen im Gesundheitswesen als Thema sozialer Gerechtigkeit

Altersrationierungen im Gesundheitswesen als Thema sozialer Gerechtigkeit Altersrationierungen im Gesundheitswesen als Thema sozialer Gerechtigkeit 1.Einleitung Die Krankenversicherung für Rentner wurde im Dritten Reich eingeführt. Götz Aly wertet das als einen Versuch sozialer

Mehr

Rede von Sören Pellmann im Bundestag

Rede von Sören Pellmann im Bundestag Rede von Sören Pellmann im Bundestag Sören Pellmann gehört zur Partei: DIE LINKE. Er ist: Abgeordneter im Bundestag. Er hat im Bundestag eine Rede gehalten vor den Abgeordneten von allen Parteien. vor

Mehr

Zugang von Flüchtlingen mit Behinderungen zum Hilfesystem:

Zugang von Flüchtlingen mit Behinderungen zum Hilfesystem: Zugang von Flüchtlingen mit Behinderungen zum Hilfesystem:! Unterstützung trotz sozialrechtlicher Barrieren Rechtsanwältin Julia Kraft! Fachtagung Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen -

Mehr

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz Mehr möglich machen Die Bundes-Ministerin für Arbeit und Soziales Frau Andrea Nahles hat ein neues Gesetz gemacht. Es heißt Bundes-Teilhabe-Gesetz. Menschen mit

Mehr

Bericht an den Bundes-Behinderten-Beirat

Bericht an den Bundes-Behinderten-Beirat Bericht an den Bundes-Behinderten-Beirat Was ist der Monitoring-Ausschuss? Was steht im Gesetz? Im Artikel 33 der UNO-Konvention steht: Jedes Land muss überwachen, ob die Forderungen der UNO-Konvention

Mehr

Die Teilhabe-Politik ist veraltet. Die Regierung hat zu wenig Fach-Wissen.

Die Teilhabe-Politik ist veraltet. Die Regierung hat zu wenig Fach-Wissen. Die Teilhabe-Politik ist veraltet Die Regierung hat zu wenig Fach-Wissen Dieser Text ist eine Rede von Sören Pellmann. Er ist Politiker im Deutschen Bundestag. Er gehört zu der Partei DIE LINKE. Er ist

Mehr

Parlamentarischer Abend 2014 der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Parlamentarischer Abend 2014 der Bundesvereinigung Lebenshilfe I Info-Zettel in Leichter Sprache Parlamentarischer Abend 2014 der Bundesvereinigung Lebenshilfe I in der Berliner Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz Wort-Erklärungen Alle Wörter, die in der Farbe Orange

Mehr

Diese Sachen will DIE LINKE machen! Damit die Zukunft für alle Menschen besser wird

Diese Sachen will DIE LINKE machen! Damit die Zukunft für alle Menschen besser wird Diese Sachen will DIE LINKE machen! Damit die Zukunft für alle Menschen besser wird In allen Betrieben wird heute mit Computern gearbeitet. Und es gibt viel neue Technik in den Betrieben. Maschinen, die

Mehr

Die paritätische Finanzierung

Die paritätische Finanzierung Die paritätische Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Die Abschaffung der Parität erschüttert die Grundsätze der GKV Sylvia Bühler Mitglied des Bundesvorstandes der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft

Mehr

Hessen hat jetzt ein flächendeckendes Netz an Pflegestützpunkten

Hessen hat jetzt ein flächendeckendes Netz an Pflegestützpunkten Hessen hat jetzt ein flächendeckendes Netz an Pflegestützpunkten von Prof. Dr. Jan Hilligardt Pflegebedürftige und deren Angehörige haben jetzt in allen 21 hessischen Landkreisen und in den fünf kreisfreien

Mehr

Gehalt statt Taschengeld Forum Kloster in Gleisdorf 9. Juni 2011

Gehalt statt Taschengeld Forum Kloster in Gleisdorf 9. Juni 2011 Die UN Konvention (Artikel 27) und ihre Umsetzung in Österreich Gehalt statt Taschengeld Forum Kloster in Gleisdorf 9. Juni 2011 Franz Wolfmayr Präsident EASPD Gliederung des Vortrags 1. Begriffe erklären:

Mehr

Beitritt der DGSF in die Klima Allianz Deutschland

Beitritt der DGSF in die Klima Allianz Deutschland Beitritt der DGSF in die Klima Allianz Deutschland Wer ist die Klima Allianz? Wozu sollte die DGSF der Klima Allianz beitreten? Soziale Gerechtigkeit leben: Die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich

Mehr

Sonder-Heft. Infos über die Stiftung Anerkennung und Hilfe. Lieber Leser und liebe Leserin! Heute bekommen Sie ein neues Heft.

Sonder-Heft. Infos über die Stiftung Anerkennung und Hilfe. Lieber Leser und liebe Leserin! Heute bekommen Sie ein neues Heft. Seite 1 M e n s c h z u e r s t N e t z w e r k P e o p l e F i r s t D e u t s c h l a n d e. V. Sonder-Heft Infos über die Stiftung Anerkennung und Hilfe Lieber Leser und liebe Leserin! Heute bekommen

Mehr

Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen

Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Referentenentwurf Entwurf eines Gesetzes zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen A. Problem und Ziel Das Gesetz zur Regelung des Assistenzpflegebedarfs

Mehr

Ein solches Hau-Ruck-Verfahren ist dieser komplexen Reform nun wirklich nicht angemessen und in schärfster Form kritikwürdig.

Ein solches Hau-Ruck-Verfahren ist dieser komplexen Reform nun wirklich nicht angemessen und in schärfster Form kritikwürdig. Rede von Minister Hirche im Bundesrat zum Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) BR Drs. 75/07 am 16.02.2007 die Gesundheitsreform sollte eines der wichtigsten

Mehr

#btw17 das muss kommen!

#btw17 das muss kommen! #btw17 das muss kommen! Es gibt Menschen mit schwerer Behinderung und Menschen mit vielen Behinderungen. Sie haben durch neue Gesetze mehr Nachteile. Alle Menschen mit Behinderung sollen die gleichen Rechte

Mehr

Die Antworten von der FDP

Die Antworten von der FDP 19 Die Antworten von der FDP 1. Wahl-Recht Finden Sie richtig, dass nicht alle wählen dürfen? Setzen Sie sich für ein Wahl-Recht für alle ein? Wir sind der Meinung: Das Wahl-Recht ist ein wichtiges Recht

Mehr

Beitrag: Koalitionspoker Steigende Belastungen durch die Hintertür

Beitrag: Koalitionspoker Steigende Belastungen durch die Hintertür Manuskript Beitrag: Koalitionspoker Steigende Belastungen durch die Hintertür Sendung vom 26. November 2013 von Jörg Göbel und Christian Rohde Anmoderation: So, fast geschafft: Die große Koalition holt

Mehr

Bundesrat Drucksache 742/16 (Beschluss) Beschluss des Bundesrates

Bundesrat Drucksache 742/16 (Beschluss) Beschluss des Bundesrates Bundesrat Drucksache 742/16 (Beschluss) 10.02.17 Beschluss des Bundesrates Entschließung des Bundesrates: Gleichbehandlung aller von Assistenzhunden unterstützten Menschen mit Behinderungen schaffen -

Mehr

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen

Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Behinderungen Zusammenfassung In der UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen geht es um die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen.

Mehr

STELLUNGNAHME 16/3173 A01, A04

STELLUNGNAHME 16/3173 A01, A04 Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales Sekretariat 16 STELLUNGNAHME 16/3173 30.10.2015 Stellungnahme A01, A04 Zum Entwurf eines Ersten allgemeinen Gesetzes

Mehr

Unterrichtsstunde: Die Sozialgesetze unter Bismarck

Unterrichtsstunde: Die Sozialgesetze unter Bismarck Geisteswissenschaft Jacqueline Fischer Unterrichtsstunde: Die Sozialgesetze unter Bismarck Unterrichtsentwurf Unterrichtsentwurf im Rahmen des Faches Gesellschaftslehre Stundenthema: Die Sozialgesetze

Mehr

Vertrauen schaffen. Zukunft gestalten. Unternehmensleitsätze der AOK Rheinland / Hamburg Die Gesundheitskasse

Vertrauen schaffen. Zukunft gestalten. Unternehmensleitsätze der AOK Rheinland / Hamburg Die Gesundheitskasse Vertrauen schaffen. Zukunft gestalten. Unternehmensleitsätze der AOK Rheinland / Hamburg Die Gesundheitskasse 2013 Präambel...4 1 Unternehmen positionieren...8 2 Markt ausbauen...10 3 Produkte weiterentwickeln...11

Mehr

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG

BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG BULLETIN DER BUNDESREGIERUNG Nr. 141-2 vom 18. Dezember 2008 Rede der Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt, zum Krankenhausfinanzierungsreformgesetz vor dem Deutschen Bundestag am 18. Dezember

Mehr

Unzufriedenheit mit Preis und Leistung

Unzufriedenheit mit Preis und Leistung Unzufriedenheit mit Preis und Leistung 70% Unzufriedenheit Preis 60% 50% 40% Unzufriedenheit Leistung 30% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Befragte: rund 1.050 GKV-Versicherte Wechselmöglichkeit in der PKV

Mehr

Hilfen für Rheumapatienten im Umgang mit Krankenkassen, Versicherungen und Behörden

Hilfen für Rheumapatienten im Umgang mit Krankenkassen, Versicherungen und Behörden Den Alltag trotz Rheuma bewältigen Hilfen für Rheumapatienten im Umgang mit Krankenkassen, Versicherungen und Behörden Norbert Bauschert Dr. Edmund Edelmann Christine Vetter Fiktive Patientenbeispiele:

Mehr

Christian Schmidt MdB

Christian Schmidt MdB Nr. 18 Christian Schmidt MdB 19.10.2018 Liebe Leserinnen und Leser, anbei finden Sie unseren aktuellen Brief aus Berlin: In der Debatte zur Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zum Europäischen Rat

Mehr

Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes. Ausgestaltung des Sozialstaats in Deutschland

Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes. Ausgestaltung des Sozialstaats in Deutschland Das Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes Ausgestaltung des Sozialstaats in Deutschland Art. 20 (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Gliederung Sozialstaatsgebot

Mehr

Vertrauen zur Landesregierung. Vertrauen zum Bundestag

Vertrauen zur Landesregierung. Vertrauen zum Bundestag Anhang A 1 Vergleich Thüringen westdeutsche Länder A 2 Wirtschaftliche Lage in Thüringen besser als in anderen ostdeutschen Ländern A 3 Für bessere Arbeit aus Thüringen fortziehen A 4 Verbundenheit mit

Mehr

Bericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg- Vorpommern Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Bericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg- Vorpommern Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Bericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Mecklenburg- Vorpommern Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Martina Krüger Referentin für die Belange von Menschen mit Behinderungen im

Mehr

Aktions-Plan der Landes-Regierung

Aktions-Plan der Landes-Regierung Aktions-Plan der Landes-Regierung Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen Inhalt Inhalt Grußwort 2 Der Aktions-Plan der Landes-Regierung von Rheinland-Pfalz 4 Der UN-Vertrag

Mehr

Die Bezahlbarkeit der Krankenversorgung ein Blick zurück und voraus... 11. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)... 15

Die Bezahlbarkeit der Krankenversorgung ein Blick zurück und voraus... 11. Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)... 15 Gesamtinhalt Abkürzungen... 9 Die Bezahlbarkeit der Krankenversorgung ein Blick zurück und voraus... 11 Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)... 15 I. Wissenswertes zur GOÄ Erläuterungen... 15 1. Allgemeines...

Mehr

Bestandsaufnahme und Perspektiven der deutschen Pflegeversicherung

Bestandsaufnahme und Perspektiven der deutschen Pflegeversicherung Bestandsaufnahme und Perspektiven der deutschen Pflegeversicherung Gunnar Peeters Referatsleiter Pflege Verband der Ersatzkassen e.v. (vdek) Landesvertretung Nordrhein-Westfalen 14. Oktober 2015, Düsseldorf

Mehr

Die Zukunft der Europäische Union

Die Zukunft der Europäische Union Eurobarometer-Umfrage, Angaben in Prozent der Bevölkerung, Europäische Union, Frühjahr 2011 Eurobarometer-Frage: Wie ist Ihre Meinung zu den folgenden Vorschlägen? Sind Sie dafür oder dagegen? gemeinsame

Mehr

Ingo Blank und Dietrich Krauß untersuchen die Zahlen - und auch die maue Beratung der Anbieter der Riester-Renten."

Ingo Blank und Dietrich Krauß untersuchen die Zahlen - und auch die maue Beratung der Anbieter der Riester-Renten. Zur Beachtung! Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Der vorliegende Abdruck ist nur zum privaten Gebrauch des Empfängers hergestellt. Jede andere Verwertung außerhalb der engen Grenzen des

Mehr

Fragen und Antworten zum Pflegeberufsgesetz

Fragen und Antworten zum Pflegeberufsgesetz Fragen und Antworten zum Pflegeberufsgesetz Warum ist eine Reform der Pflegeberufe notwendig? Die demografische Entwicklung prägt und verändert unsere Gesellschaft. Derzeit sind die Ausbildungen in der

Mehr

4.7 Integration von Kindern mit Behinderungen

4.7 Integration von Kindern mit Behinderungen Qualitätsmerkmal für evangelische Tageseinrichtungen für Kinder 4.7 Integration von Kindern mit Behinderungen Im Grundgesetz ist verankert, dass alle Menschen gleichgestellt sind, behinderte wie nicht

Mehr

Ministerium für Soziales und Gesundheit

Ministerium für Soziales und Gesundheit Ministerium für Soziales und Gesundheit Die Bedeutung des Persönlichen Budgets nach 17 SGB IX aus Sicht des Landes Martina Krüger Referentin für die Belange von Menschen mit Behinderungen im Ministerium

Mehr

Landkreistag Saarland: Koalitionsvertrag mit Licht und Schatten Finanzierung bei Projekten mit kommunalem Bezug muss durch den Bund gesichert werden

Landkreistag Saarland: Koalitionsvertrag mit Licht und Schatten Finanzierung bei Projekten mit kommunalem Bezug muss durch den Bund gesichert werden Damen und Herren der Presse Saarbrücken, den 22.02.2018 Landkreistag Saarland: Koalitionsvertrag mit Licht und Schatten Finanzierung bei Projekten mit kommunalem Bezug muss durch den Bund gesichert werden

Mehr

Schulungs-Heft. Liebes Mitglied von Mensch zuerst, heute bekommen Sie das neue Schulungs-Heft von Mensch zuerst. In dem Heft geht es um die Schulung:

Schulungs-Heft. Liebes Mitglied von Mensch zuerst, heute bekommen Sie das neue Schulungs-Heft von Mensch zuerst. In dem Heft geht es um die Schulung: M e n s c h z u e r s t N e t z w e r k P e o p l e F i r s t D e u t s c h l a n d e. V. Schulungs-Heft Darum geht es in diesem Heft Was ist eine rechtliche Betreuung? Wann bekommt man eine rechtliche

Mehr

Mitreden und selbst bestimmen. NRW macht die Gesundheits-Versorgung besser.

Mitreden und selbst bestimmen. NRW macht die Gesundheits-Versorgung besser. Mitreden und selbst bestimmen. NRW macht die Gesundheits-Versorgung besser. Bericht von der 24. Landes-Gesundheits-Konferenz in Leichter Sprache Was steht in diesem Heft? Die Landes-Gesundheits-Konferenz...3

Mehr

Gut für alle. Gerecht für alle. Frieden für alle.

Gut für alle. Gerecht für alle. Frieden für alle. Die Leichte Sprache wurde geprüft von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten Für diese Zukunft kämpfen wir: Gut für alle. Gerecht für alle. Frieden für alle. Wahl-Programm von der Partei DIE LINKE zur Bundestags-Wahl

Mehr

Grußwort des. Patientenbeauftragten der Bundesregierung. Wolfgang Zöller, MdB,

Grußwort des. Patientenbeauftragten der Bundesregierung. Wolfgang Zöller, MdB, Grußwort des Patientenbeauftragten der Bundesregierung Wolfgang Zöller, MdB, "Barrieren abbauen Initiativen und Maßnahmen der Ärzte- und Zahnärzteschaft" (Es gilt das gesprochene Wort) Kooperationstagung

Mehr

Zeitung des Projektes Ausgabe Nr. 24, August 2013 Politische Interessenvertretung behinderter Frauen. Leicht gesagt

Zeitung des Projektes Ausgabe Nr. 24, August 2013 Politische Interessenvertretung behinderter Frauen. Leicht gesagt Zeitung des Projektes Ausgabe Nr. 24, August 2013 Politische Interessenvertretung behinderter Frauen kostenlos des Weibernetz e.v. Weiber ZEIT Leicht gesagt Liebe Leserin, lieber Leser! Wahl 2013 Am 22.

Mehr

Leitbild. des Deutschen Kinderschutzbundes

Leitbild. des Deutschen Kinderschutzbundes Leitbild des Deutschen Kinderschutzbundes Wichtig für Sie, wichtig für uns! Unser Leitbild ist die verbindliche Grundlage für die tägliche Kinderschutzarbeit. Es formuliert, wofür der Deutsche Kinderschutzbund

Mehr

Rede des stellv. Fraktionsvorsitzenden und sozial- und gesundheitspolitischen

Rede des stellv. Fraktionsvorsitzenden und sozial- und gesundheitspolitischen Rede des stellv. Fraktionsvorsitzenden und sozial- und gesundheitspolitischen Fraktionssprechers Uwe Schwarz, MdL zu TOP Nr. 9 Abschließende Beratung Paritätische Finanzierung von Krankenversicherungsbeiträgen

Mehr

Fakten zum deutschen Gesundheitssystem.

Fakten zum deutschen Gesundheitssystem. Fakten zum deutschen Gesundheitssystem. Neuauflage Nov. 2016 Das Deutsche Gesundheitssystem ist eines der besten weltweit. Die Zufriedenheit der Bürger mit ihrer medizinischen Versorgung liegt heute bei

Mehr

Das Bundesteilhabegesetz. Nichts über uns ohne uns!!

Das Bundesteilhabegesetz. Nichts über uns ohne uns!! Das Bundesteilhabegesetz Nichts über uns ohne uns!! Vortrag beim Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.v. am 14.10.2014 Manuela Krosta Was plant die Regierung, was wollen wir? Was steht im Koalitionsvertrag?

Mehr

Leitbild REHAB Basel. Jeder Mensch ist immer und überall wertvoll.

Leitbild REHAB Basel. Jeder Mensch ist immer und überall wertvoll. Leitbild REHAB Basel Jeder Mensch ist immer und überall wertvoll. Vision Jeder Mensch ist immer und überall wertvoll. Motto Immer wieder leben lernen. Grundsatz Respekt, Kommunikationsbereitschaft und

Mehr

Sozialpolitik in Österreich

Sozialpolitik in Österreich Sozialpolitik in Österreich Historischer Rückblick Seit dem 20. Jahrhundert spielt der Staat eine zentrale Rolle, wenn es um soziale Sicherheit, soziale Teilnahme und sozialen Ausgleich geht. Einführung

Mehr

Der Kurdische Nationalrat in Syrien

Der Kurdische Nationalrat in Syrien Der Kurdische Nationalrat in Syrien Seit dem 15. 3. 2011 kämpft das syrische Volk mit seiner friedlichen Revolution für ein Ende des Despotismus, den Sturz des derzeitigen totalitären Regimes, unter dessen

Mehr

Sehr geehrte Frau Staatsministerin, Sehr geehrte Frau Vorsitzende, Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

Sehr geehrte Frau Staatsministerin, Sehr geehrte Frau Vorsitzende, Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, Sehr geehrte Frau Staatsministerin, Sehr geehrte Frau Vorsitzende, Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, ich möchte mich für die Möglichkeit bedanken Stellung zu nehmen, zu den Anträgen der CDU und

Mehr

SOZIALPOLITIK IN DIESER LEGISLATURPERIODE: HERAUSFORDERUNGEN, DISKURSE, KONFLIKTE

SOZIALPOLITIK IN DIESER LEGISLATURPERIODE: HERAUSFORDERUNGEN, DISKURSE, KONFLIKTE SOZIALPOLITIK IN DIESER LEGISLATURPERIODE: HERAUSFORDERUNGEN, DISKURSE, KONFLIKTE Prof. Dr. Gerhard Bäcker Universität Duisburg-Essen Institut Arbeit und Qualifikation 1. Ausgangslagen beim Regierungswechsel

Mehr